EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Die Geschichte ist zwar absurd, aber wenn man schon mal auf den Philippinen war, ergibt sie einen gewissen Sinn: Eine Jugendliche, die ständig in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, wird plötzlich allergisch zum Mobilfunk und Wifi. Dazu muss man wissen, dass die Filippinos tatsächlich Weltmeister im SMS-Schreiben waren (https://www.golem.de/news/philippinen-wo-die-sms-weltmeister-wohnen-1406-106707.html) undseit ausreichender Internetabdeckung auf Platz 1 der Länder stehen, deren Einwohner am meisten Zeit in sozialen Netzwerken verbringen: „vier Stunden und zwölf Minuten soll jeder Nutzer täglich im Durchschnitt mit sozialen Medien verbringen. Das ist fast doppelt so viel wie der globale Mittelwert von zwei Stunden und 16 Minuten. Deutschland liegt unter den 44 analysierten Ländern übrigens mit vergleichsweise mageren 64 Minuten auf dem vorletzten Platz…“ (https://www.capital.de/wirtschaft-politik/in-diesen-laendern-wird-social-media-am-intensivsten-genutzt).
Zum Film: Der Hauptprotagonist ist verliebt in das Mädchen, aber sie ist mit seinem Halb-Bruder zusammen (warum er das erst bemerkt, nachdem er sich Hals über Kopf in das Mädchen verliebt hat, wird wohl das Geheimnis der Autoren bleiben). Als die Krankheit ausbricht, schafft man sie ins Hinterland, wo es kein WLAN und Handynetz gibt. Lustig: Hier werden Aluhüte gebastelt und aufgesetzt, um sich vor elektromagnetischer Strahlung zu schützen.
Was ich an dem Film seltsam finde, ist der Lebensstandard aller Beteiligter. Solche Häuser wird es sicherlich irgendwo auf den Philippinen geben, es gibt ja eine reiche Oberschicht, aber sie stechen einem nicht ins Auge, wenn man dort als Tourist unterwegs ist. Die Deko wechselt zwischen krass kitschig (und ein bisschen wie aus einem Deko-Geschäft zusammengestellt) und etwas realistischer. Ich habe ich den Verdacht, dass der Film für das Ausland (mit-)produziert wurde, einiges sieht eben sehr westlich aus und die Protagonisten trinken Milch. Die Milchindustrie hat ja die asiatischen Länder als Absatzmarkt entdeckt und macht dort offenbar erfolgreich aggressiv Werbung. Auch merkt man die Amerikanisierung sehr stark. Fast wird so getan, als wären es eigentlich amerikanische Jugendliche (sie sind mit Fahrrädern unterwegs und sie versuchen eine Art Telefonverbindung mit 2 Dosen mit Löchern und einer Schnur daran, herzustellen), die Straßen sind alle schön asphaltiert, es wirkt wie in einer heilen Vorstadtwelt usw. Entsprechend gibt es keine Szenen in Ortschaften oder größeren Locations mit vielen Menschen – da würde die Armut und der übliche Standard schnell sichtbar.
Philippinos sind bekannt dafür, dass sie sehr gute Service-Kräfte sind. Sie werden z.B. auf Kreuzfahrtschiffen im großen Stil zu Hungerlöhnen eingesetzt und unheimlich viele Philippinas werden in arabischen Ländern als Hausmädchen und Nannys ausgebeutet. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass sich diese Leute tendenziell anpassungsfähiger sind, als andere Nationalitäten und jetzt kommt der Punkt, auf den ich eigentlich hinauswollte: Dass es dort mehr halbwegs gute Schauspieler gibt, als anderswo? Denn um gut im Service arbeiten zu können, benötigt man ja auch schauspielerische Fähigkeiten. Die Schauspieler hier sind alle völlig ok, es gibt niemanden, bei dem man sich denkt, au wei – was macht der denn?
Mehr von solchen Produktionen würde ich nicht sehen wollen, aber für eine einmalige Sichtung mit den entsprechenden Überlegungen dazu, hat es schon gepasst.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Das ist im Prinzip eine einzige Einstellung, in welcher Erwin Romulo erzählt, was passierte und was er erlebte, nachdem er davon erfuhr, dass sein Freund, der Filmkritiker Alexis Tioseco und seine Freundin Nika Bohinc's ermordet worden waren. Leider ist das nur ein möglichst neutraler Bericht, man sieht wenig Emotionen, was diesen Film für mich tendenziell langweilig macht. Nach 30 Minuten verschlägt es ihm dann die Stimme, aber er sagt dann, er musste eben stark sein und dann redet er weiter. Man merkt schon, dass es hart für ihn ist, aber er scheint so damit umzugehen, dass er über seine Gefühle hinweg geht.
Es wäre vielleicht anders, wenn mir die Ermordeten bekannt gewesen wären und ich zu dem Erzähler einen Bezug gehabt hätte. So jedenfalls kann ich mich für diesen Essay-Film nicht erwärmen.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Der Titel heißt eigentlich MONDOMANILA, OR: HOW I FIXED MY HAIR AFTER A RATHER LONG JOURNEY, aber der zuständige MP-Mitarbeiter hat sich wahrscheinlich gedacht, ach, das ist viel zu lang, da bleiben wir doch einfach bei MONDOMANILA - reicht doch. Das beste ist dann die Beschreibung "....ist eine philippinische Doku im Mondo-Stil über die Vielfalt an unterschiedlichen Schicksalen, die die asiatische Metropole bereithält."
Ich musste erst einmal in Wikipedia nachschauen, was Mondo bedeutet: "...bezeichnet ein Filmgenre, dessen Filme im pseudodokumentarischen Stil angeblich wahre Sitten und Gebräuche von Menschen aus aller Welt und scheinbar authentische Darstellungen von Sexualität und Gewalt zeigen."
Definitiv ist das Fiktion und keine Doku.
Auch wenn ich MONDOMANILA, OR: HOW I FIXED MY HAIR AFTER A RATHER LONG JOURNEY großteils abstoßend fand, gab es einige Nebenszenen, die mir durchaus gefallen haben. Eine richtige, stringente Handlung konnte ich nicht entdecken, eher kam mir der Film vor wie eine Milieustudie einiger Slumbewohner, mit möglichst widerlichen Elementen angereichert. Ich bevorzuge bei solchen Geschichten doch echte Dokus (wie z.B. GHOSTS OF CITÉ SOLEIL).
Wie man es erwarten würde, gibt es auch Kakerlaken https://boxd.it/2Uexk
Über den Regissuer Khan habe ich nachgelesen, dass er ein bekannter „Guerilla-Regisseur“ ist (mir hat er vorher nichts gesagt).
Im Nachhinein und mit Vergleich zu anderen philippinischen Produktionen hat MONDOMANILA, OR: HOW I FIXED MY HAIR AFTER A RATHER LONG JOURNEY dann bei mir doch gewonnen, vor allem weil ich mich mehr mit dem Regisseur beschäftigt und weitere seiner Werke gesichtet habe - das empfiehlt sich, um den Film mehr goutieren zu können.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Es beginnt mit einem Kind, das Kakerlaken an einer Schnur festgebunden hat (wie???) und mit ihnen spielt. https://boxd.it/2Uexk
Die Szene dient wohl nur dazu, zu verdeutlichen, in was für einem herunter gekommenen Ort die Geschichte sich abspielt.
Venezuela zu Zeiten des Öl-Booms. Diverse Europäer haben sich in dem gottverlassenen Ort zusammen gefunden, alle auf der Suche nach leichtem Geld, das es dort aber nicht gibt.
Ein erstaunlich düsterer Film ist das, hier gibt es keine positive Identifikationsfigur, alle haben irgendwie Dreck am Stecken und sind voller egoistischer Motive.
Die Schauspieler sind sehr gut, die Geschichte ist spannend inszeniert und man hatte ein Herz für Details.
Jedoch war „Lohn der Angst“ für mich ungefähr 30 Minuten zu lang und es gab einiges, das ich nicht verstanden habe (z.B. warum genau der Laster rückwärts mit dem Nitro unbedingt bis ans Ende einer abgebrochenen Holzbrücke an einen Abgrund fahren musste).
Das Ende wiederum gefällt mir sehr gut.
Die Doku erzählt die Geschichte der Firma Industrial Light, die 1975 für die technische Umsetzung von Star Wars gegründet wurde. Einige Aussagen von Schauspielern, u.a. auch Samuel Jackson, wurden hinein geschnitten ohne Mehrwert für die Doku. Ungefähr die Hälfte der Zeit geht es um die Entstehung und Verfeinerung von Computeranimationen (Pixar z.B.).
Durchaus sehenswert, wenn man sich für Special Effects interessiert, aber kam mir doch oberflächlich vor. Darüber könnte man wahrscheinlich viel mehr erzählen.
Samuel Jackson sagt am Anfang ungefähr 10 Sekunden etwas zur Technik, daher: https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/samuel-l-jackson-my-ranking/
Wer „Winterschlaf“ mochte, wird auch mit „The wild pear Tree“ viel anfangen können. Fast könnte man sagen, dass es sich in bestimmten Bereichen um eine Variation desselben Themas handelt und man den Film auch Sommertraum oder so ähnlich hätte nennen können. Denn auch hier gibt es volksnahe Imame, die Überlegungen zu allen möglichen Dingen anstellen. Z.B. zu Religion und freiem Willen. Und auch hier geht es um Schulden und die Verantwortung dafür. Aber im Gegensatz zu „Winterschlaf“, das ja eher abgelegen in den Bergen und in einer kühlen Jahreszeit spielt, findet „The wild pear tree“ in einer Ortschaft bzw. ländlicher Umgebung und überwiegend im Sommer statt.
Es geht um einen jungen Mann, der nach seinem mehr oder weniger erfolgreichen Lehramtsstudium zurück in sein Elternhaus kommt, das sich in einer Kleinstadt befindet. Sein Vater, ebenfalls Lehrer, hat selbst verursachte Geldprobleme. Der junge Mann möchte lieber Schriftsteller als Lehrer sein. Allerdings scheint er nicht besonders begabt dafür zu sein. Er versucht, Geld aufzutreiben, um sein erstes Buch zu publizieren. Dabei hat er verschiedene Begegnungen. Beide Großelternpaare sind eher bescheidene Menschen, die von ihrem Sohn bzw. Schwiegersohn etwas genervt sind. Der junge Mann macht seinen Vater für alle seine Probleme verantwortlich und wird immer wütender. Er macht eine Entwicklung durch, deren Ende mir recht gut gefallen hat.
Mich hat die manifeste Haupthandlung am meisten angesprochen. Das pseudo-philosophische Geschwurbel ist mir tendenziell auf die Nerven gegangen.
Die Kamera ist eine Enttäuschung, auch wenn sie auf gut ist. Ich hatte mir aber von Gökhan Tiryaki mehr versprochen. Mit „Once upon a time in Anatolia“ und „Drei Affen – Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“ hat er für mich krasse Maßstäbe gesetzt.
Billy Wilder nimmt sich 1945 eines Tabuthemas an: Alkoholismus. In den USA schon seit der Gründung weit verbreitet. Ich erinnere mich noch, wie ich in den 1980ern das erste Mal dort war und gstaunt habe über das Konzept der Happy Hour und in die Mengen, in denen dort getrunken wurde. In den 1940ern gab es noch kaum ein öffentliches Bewusstsein darüber, wie problematisch das ist. In "The lost weekend" wird schön die Dynamik einer Alkoholabhängigkeit auf dem Boden eines Selbstwertkonflikts dargestellt und vor allem auch die Co-Abhängigkeit der Angehörigen und Partner. Ziemlich mutig dieser Film für diese Zeit. Die üblichen Längen und Gestelztheiten von Produktionen aus diesen Jahren haben mich dennoch etwas angestrengt.
Lohnenswerte BBC-Doku über verschiedene Berg-Regionen mit besonders schönen Bildern und Details-Infos, die mir unbekannt waren.
Die 1. Folge handelt von den Rocky Mountains. Für mich neu war, dass man dort das Polarlicht sehen kann, dass es dort die höchstens weltweit gemessenen Temperaturschwankungen geben soll: 56°C innerhalb von 24 Stunden. Außerdem lebt da der Wolverine! Berglöwen und Grizzlys gibt es dort.
In der 2. Folge geht es um den Himalaya. Über eine Affenart, die in einer irren Kälte lebt. Ein indisches Dorf, dass extrem hoch liegt, Murmeltiere, Schlangen die nur in einem kleinen Areal warmer Quellen existieren können, ein Marathon auf dem Mount Everest und das beste: Das am höchsten lebende Tier der Welt: eine 4 mm große Spinne, die mit ihren 8 Augen ganz schön gruselig aussieht!!!
In der 3. Folge geht es um die Anden. Zu einem großen Teil wird die sehr abwechslungsreiche Natur gezeigt, in Form des Kondors, Kolibris, Gletschervogel und andere endemische Tierarten. Die Nachfahren der Maya werden vorgesellt. Sie bauen aus Gräsern eine Hängebrücke. Interessant. Dann gibt es im Nebelwald noch eine Forschart, die erst 2014 neu entdeckt wurde.
Aus dem Genre Blaxploitation gibt es ja einige völlig überdrehte, alberne Produktionen von ziemlich schlechter Qualität.
TOGETHER BROTHERS ist einer der ernst zu nehmenden Vertreter mit sehr guten Schauspielern, einem völlig akzeptablen Drehbuch, sehr guter Ausstattung, Kostüme und Locations, einem guten Soundtrack und sehr guter Kamera.
Ein in der Hood beliebter Schwarzer Polizist wird erschossen, ein kleiner Junge beobachtet das Verbrechen und verstummt daraufhin. Sein älterer Bruder und dessen Freunde trauen der Polizeiarbeit nicht. Sie machen sich daran, das Verbrechen selbst aufzuklären.
https://boxd.it/cZJEc
https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/
Mein 3. Film von Pelin Esmer, die von MP fälschlicherweise als Mann einsortiert wurde.
Eine ganze Weile spielt sich in einem Zug ab, in dem sich zwei Frauen und noch ein paar andere Personen kennen lernen. Die Kamera und die Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen. Die Kontemplationen, die die Hauptprotagonistin, eine Anwältin um die 40 anstellt, sind durchaus interessant, aber dieses Stilmittel gibt mir nicht so viel wie einigen anderen hier. Auch die Gespräche, die so aber der Hälfte stattfinden, über den Sinn des Lebens, die Neugier und die Poesie, das Älterwerden, den Tod usw. fand ich ähnlich geschwurbelt wie in „Winterschlaf“.
Geschwurbel hin, Geschwurbel her, „Something useful“ hat auch noch eine Handlung, mit der ich dann wieder mehr anfangen konnte.
Mein Eindruck ist, dass sich in den türkischen Filmen die Geschlechtertrennung widerspiegelt. Männer und Frauen kommen tendenziell nur in Familien zusammen. Hier gibt es allerdings ein 25jähriges Klassentreffen, bei dem dann doch unverheiratet und unverwandt, Männer und Frauen interagieren.
Die Handlung dreht sich hauptsächlich um zwei Frauen, die auf ihrer Reise ganz selbstverständlich nichts mit Männern zu tun haben.
Was mir noch auffällt, ist, dass es in allen 10 türkischen Filmen, die ich in den letzten Wochen gesehen habe, wenig um Religion und eigentlich nie um´s Beten ging.
Es hat auch kaum eine Frau ein Kopftuch auf. Ich frage mich, wie das wohl zu Erdoğans Türkeibild passt?
Wenn man nur halbwegs interessiert an Wildkatzen ist, ist das ein großartige BBC-Doku mit Aufnahmen, die man so noch nie gesehen hat. Außerdem erzählen Forscher, was sie Neues entdeckt haben - toll!
Schöne Bilder, abwechslungsreiche Geschichten. Wusstet ihr z.B., dass man die höchste Leoparden-Dichte nachts in Mumbai findet?
Es gibt immer wieder seltsame Zufälle. Habe ich doch gestern morgen SUBURBIA von Penelope Spheeris gesehen und wurden da doch verwilderte Hunde erschossen. 8 Stunden später, ganz unabhängig und rein nach Zufall hatte ich beschlossen auf filmingo einen türkischen Film anzuschauen. Und dann gibt es hier ähnliche Szenen....
Das ist aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Hier geht es um einen Mann, der nach 20 Jahren aus dem Gefängnis kommt, einen komischen Job anfängt, Müll aussortieren und dabei nach Hinweisen für terroristische Aktivitäten suchen muss. Sein jüngerer Bruder, den er zuletzt als Kind gesehen hat, ist gerade in einer schweren Lebenskrise und sein Job ist es, wilde Hunde zu erschießen.
Die Kamera ist recht gut und die gewählten Locations haben eine schön morbide Atmosphäre. Die Farben sind passend in grau-blau Tönen gewählt, auch zum Teil die Kleidung angepasst.
ABLUKA beginnt recht langsam und nimmt dann Fahrt auf. Er wird immer mehr zum (Psycho-)Terror. Paranoia breitet sich aus. Die Geschichte ist dramaturgisch gut inszeniert und machte neugierig zu erfahren, wie es weiter geht.
ANFANG KLEINER SPOILER
Nach und nach wird klar, dass wir uns in einer alternativen, dystopischen Türkei beginden. Oder auch nicht? Vielleicht ist das ja die Türkei von heute für politische Oppositionelle.
In einer Besprechung habe ich gelesen, dass er die aktuelle Situation in der Türkei widerspiegeln würde https://www.zeit.de/2017/37/abluka-emin-alper-tuerkischer-film
Übergeordnet geht es um die destruktive Wirkung patriarchaler Strukturen.
https://boxd.it/d6pDM
Milieustudie über ausgerissene Jugendliche, die sich in herunter gekommene, verlassene Häuser einnisten und brave Vorortfamilien terrorisieren.
Leider sind die Darsteller als Punks nicht sehr überzeugend und insgesamt kommt es mir ein bisschen so vor, als habe man da einen Film über eine Szene gedreht, die man nur von außen wahrgenommen hat. Das Drehbuch ist auch wahnsinnig konstruiert. Keinen der Darsteller könnte man als talentiert bezeichnen. Auch die Dialoge sind gewollt aber nicht gekonnt. Es gibt eine alberne Referenz zu „a Clockwork orange“. Einzig die Locations sind gut gewählt.
Immerhin gibt es ein paar Kakerlakenszenen: https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/cockroaches/
Gibt´s momentan hier in OV: https://www.youtube.com/watch?v=PS49zbb4ZZU
Es wäre sehr schön, wenn ihr die fehlenden Filme in der Datenbank ergänzen würdet....
In China werden Organe von Inhaftierten gegen deren Willen entnommen, um diese dann zu transplantieren. Im großen Stil werden ihnen auch lebensnotwendige Organe entnommen.
siehe auch
https://www.theguardian.com/world/2019/jun/17/china-is-harvesting-organs-from-detainees-uk-tribunal-concludes
https://www.healtheuropa.eu/im-going-to-china-theyre-shooting-my-donor/97063/
Und niemand scheint es richtig zu interessieren. Stattdessen nehmen Ausländer diesen tollen Transplantations-Service in Anspruch. Sie teilen ihrem (amerikanischen) Kardiologen fröhlich mit: Ich habe dann und dann einen Termin in China für eine Herztransplantation. Der Kardiologe: Wie kann man einen Termin für eine Herztransplantation im Vorhinein ausmachen? Woher weiß das Krankenhaus im Vorhinein, dass sie ein Herz für die Transplantation zur Verfügung haben? Der Patient weiß es nicht und es ist ihm auch egal, weil er einfach nur ein neues Herz haben will.
Die 56minütige Doku selbst ist ok gemacht und sie vermittelt Informationen, die man wissen sollte. Es kommt u.a. ein chinesischer Arzt zu Wort, der selbst einem lebenden Mann Organe entnommen und ihn dadurch getötet hatte, ohne darüber nachzudenken. Erst als er in den Westen kam, fing er an, sein Handeln in Frage zu stellen. Der Vergleich mit dem Beginn vom Nationalsozialismus wird gezogen, denn offensichtlich fing es bei uns auch mit lebensunwertem Leben und medizinischen Versuchen an.
Dass die Chinesen so etwas tun, finde ich erschreckend genug, aber die Tatsache, dass kein Aufschrei durch die Regierungen der anderen Länder geht, ist schlicht und ergreifend der Wahnsinn! Dass dies in der Öffentlichkeit verhältnismäßig wenig Nachhall findet, obwohl man ein paar Zeitungsartikel darüber finden kann, kann ich nur so verstehen, dass man es sich mit China nicht verscherzen will und vielleicht selbst irgendwann ein neues Organ haben möchte.
Hier kostenlos: https://www.documentarystorm.com/hard-to-believe/
Dieser wunderbare Kurzfilm von Betram Verhaag („Spaltprozesse“) stellt den bekannten Permakultur-Bauern Sepp Holzer in den Salzburger Alpen vor.
Leider geht er nicht sehr ins Detail, aber man bekommt einen Eindruck von der Person Holzer, seiner Landwirtschaft und von seinen Konflikten mit den Behörden. Unglaublich aber wenig überraschend, erlauben diese nur Fichtenmonokulturen und er hat sich mit seinen Mischpflanzungen unheimlich viel Ärger eingehandelt. Faszinierend, was dieser Mann in den Bergen alles bewerkstelligt hat, angefangen von Obstplantagen über Fischteiche, die er dort angelegt hat! Ein super-sympathischer Typ!
Insoweit ist meine Bewertung mehr für den Inhalt als für die Qualität (der ich 6,5-7 Punkte gebe) der Doku an sich.
Der Soundtrack ist wie für mich gemacht (Hubert von Goisern)
Ich habe mittlerweile schon einige Dokus über Privatpersonen gesehen, die in die Arktis oder Antarktis fahren, um diese zu umrunden, durchqueren, dort ein Wettrennen veranstalten, den Pol zu erreichen usw.
https://www.moviepilot.de/liste/dokus-uber-leute-die-eine-reise-in-die-arktis-oder-antarktis-machen-eudorafletcher68
Dies vorausgeschickt, finde ich „Mike Horns Umrundung der Arktis“ höchstens mittelprächtig. Für jemand, der so eine Doku vielleicht noch nicht gesehen hat, ist das eher was.
Was gefällt mir nicht: Die Filmaufnahmen sind belanglos und von schlechter Qualität (dafür, dass die Aufnahmen von 2005 oder ein paar Jahre davor sind). Ich finde die Inszenierung mit dem Hintergrund-Sprecher (erschwerend noch die deutsche Synchro) nicht gut, auch die vielen Schnitte haben mich genervt, die Musik gefällt mir auch gar nicht.
Mike Horn hat den Polarkreis umrundet, mit seinem Segelboot, zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf Skiern, mit dem Kajak. Innerhalb von 27 Monaten legt er 26.000 km zurück. Von Norwegen nach Grönland, Kanada, Alaska, Russland und zurück nach Norwegen. Im Prinzip schon beeindruckend, aber leider ist der Unterhaltungswert für mich nicht allzu hoch. Auch Mike selber ist als Typ nicht so wahnsinnig spannend. Ungünstig ist auch, dass man einerseits den Eindruck hat, dass die Doku durch die Reise huscht und andererseits gibt es Szenen, die mir wiederum zu lange gedauert haben.
Ken Loach-Fans – wo seid ihr?
Hier geht es um ein irrsinniges britisches Gesetz, das Umwelt-Organisationen dazu zwingt, sich bei McDonald´s zu entschuldigen, die mit Kritik an die Öffentlichkeit gegangen sind. Eine Mini-Kleine Londoner Organisation wird vorgestellt, die sogar von „Spionen“ unterwandert und dann eben verklagt wurde. Ich kann nicht finden, dass die Doku an sich besonders gut gemacht wäre, aber inhaltlich ist sie auf jeden Fall sehr interessant. Vor allem weil es ein erfolgreicher Prozess war á la David gegen Goliath!!!!
Übrigens hat man auch schon 2005 ganz selbstverständlich wissen können, dass die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft mit sogenannten Nutztieren umgehen, dazu führen wird, dass sich bestimmte Viren, wie die Vogelgrippe auch unter uns ausbreiten werden.
Wirklich tolle Idee von dir!
Großartig finde ich: Ruth Negga in Preacher, Mary-Louise Parker in Weeds, Natascha McElhone in Californication, Danai Gurira in TWD, Marcia Cross in Desperate Housewives.
Gut aber nicht toll Caitriona Balfe in Outlander.
Und Gillian Anderson ist so viel besser in The Fall: Tod in Belfast.
Die anderen, soweit ich sie kenne, würden es bei mir nicht auf einen Rang von Lieblings-Heldinnen schaffen.
Auch wenn ich die Sprache nicht verstehe und keine Musicals mag, so hat mir dieser Musikfilm, der teils auf den Kapverden, teils in Paris spielt, doch halbwegs gefallen. Fröhliche und schöne Menschen in einer subtropischen Location, auch in der Kirche, singen und tanzen ausgiebig. 100 Minuten sind aber definitiv viel zu lang. Hätte der Film die Hälfte der Laufzeit gehabt, hätte er von mir eine bessere Bewertung bekommen. So habe ich ihn ungefähr ab Minute 50 an mir vorbei plätschern lassen. Aber die Musik ist in Ordnung.
Die Hauptprotagonistin verlässt ihre Heimat und geht nach Paris, wo sie eine berühmte Sängerin wird und die Liebe findet. Als sie in ihre Heimat zurückkehrt, muss sie ein seltsames Ritual durchlaufen und am Ende wird alles gut.
Auf Youtube ohne UT
Einzelne Episoden, die die Kultur und Geschichten aus Madagaskar darstellen.
Wie der Mensch und die Welt geschaffen wurde und wie der Reis auf die Welt kam. Wie der Reis angebaut, geerntet und zubereitet wird. Wie Streitigkeiten gelöst werden, wie Ziegel hergestellt werden, die Beziehung zu den Zebus, Ritualisierte Exhumierung usw.
Vielleicht habe ich in letzter Zeit zu viele derartiger Dokus gesehen, aber ich kann mich nicht so wirklich begeistern. Der Haupterzähler war mir nicht gerade sympathisch und was er erzählte auf die Dauer nicht unterhaltsam genug. Die Kamera ist in Ordnung.
Ich hatte gezögert mir die Serie anzusehen, erstens weil ich fürchterliche Familiendynamiken schon zu genüge in meiner täglichen Arbeit erlebe und auch deshalb sehr sensibel gegenüber Unstimmigkeiten in der Handlung und der Charakterzeichnung bei solchen Produktionen bin. Und zweitens, weil ich es eine fürchterliche Unsitte aus den letzten Jahren finde, Kinder wie Erwachsene denken und sprechen zu lassen.
Dies vorausgeschickt, hat mir die 1. Staffel um das 13jährige Waisenmädchen Anne, die irrtümlich auf eine Farm geschickt wird, die von einem alternden Geschwisterpaar bewirtschaftet wird, gut gefallen. Die Traumatisierung des Mädchens und einiger der daraus resultierenden Symptome sind schlüssig dargestellt, was in Film- und Serienproduktionen ganz gewiss keine Selbstverständlichkeit ist.
Die Bildung des Mädchens hatte mich etwas überrascht und ich habe mich gefragt, woher sie wohl über ihr Vokabular verfügte (immer wieder musste ich im Wörterbuch nachsehen). Ich habe dann beschlossen, es hinzunehmen.
Womit ich aber Schwierigkeiten bekam, ist die Entwicklung, die die Serie dann nimmt. Anne macht zwar allerlei Dummheiten, aber sie ist einfach nur total liebenswert und supersüß. Das geht ziemlich an der Realität vorbei. Früh abgelehnte Menschen haben oft eine negative Ausstrahlung und sorgen unbewusst dafür, dass die Welt sie erneut ablehnt. Es gibt immer wieder Ausnahmen im Leben dieser Menschen, aber insgesamt wiederholen sie meistens ihre negativen Erfahrungen und (re)agieren abweisend und aggressiv aus ihrer negativen Erwartungshaltung heraus. Anne ist außerdem hochsensibel, kann ihre Emotionen schwer regulieren und nichts für sich behalten. Solche Menschen ecken oft an. Hier tut sie das zwar, aber alle verzeihen ihr letztlich, weil sie eben so entzückend ist. In der Serie ist mir zu viel heile Welt und am Ende wird doch immer alles gut.
Für die 1. Staffel allein hätte ich 7,5 Punkte vergeben, aber die 2. Staffel, auch wenn sie durchaus Unterhaltungswert hat, verliert sich in kitschiger Belanglosigkeit (3 Punkte). Die Traumatisierung von Anne gerät immer mehr in den Hintergrund und wird gelegentlich mal herausgezogen, wenn es in die Dramaturgie der Geschichte passt (z.B. beim Flaschendrehen). Diejenigen, die Anne ablehnen sind offensichtlich böse und gemeine Menschen oder haben ein schweres Selbstwertproblem. Dass ein traumatisierter Mensch aber jemand ist, der immer wieder, auch in den unpassendsten Situationen, getriggert wird und dann entweder „ausrastet“ oder erstarrt und sich durch seine Handlungsunfähigkeit in ernsthafte Schwierigkeiten bringt, wurde von Autor und Regisseur nicht verstanden. Vor allem wurde nicht verstanden, dass ganz „normale“ Menschen negativ auf solche Menschen regieren.
Die Figuren insgesamt verkommen zu reinen Stereotypen (der offene Schwule, der unterdrückte Schwule, der seinen Selbsthass nach außen projiziert, der Schläger, die strenge aber liebevolle Pflege-Mutter, der stille aber tiefgehende Pflegevater, bösartige Rassisten, Schwarze die ihren Status als Unterlinge vertreten usw.) Und dann wird es noch völlig absurd bezüglich Homosexualität und Aufstand Jugendlicher gegen ihren Lehrer. Unpassend finde ich die Ideen, die Anne hat, die gehören für mein Dafürhalten nicht nur in ältere Jahre, sondern auch ins 20. Jahrhundert.
Die 3. Staffel werde ich mir nicht mehr ansehen, denn sonst würde meine Bewertung wahrscheinlich weiter sinken.
Ich bin fast ein wenig traurig, dass einige meiner Freunde so begeistert von so viel Oberflächlichkeit und kitschiger Fassade sind – das trennt mich von euch, Loretta, BaltiCineManiac, und der Siegemund (von dir bin ich es allerdings schon eher gewöhnt).
Doku über Sao Tome und Principe, ein kleiner afrikanischer Inselstaat im Golf von Guinea. Der Regisseur kehrt nach 20 Jahren zurück in seine Heimat.
Mit ästhetischen Bildern erzählt Ângelo Torres über sein Land, dessen Einwohner und die Geschichte. Hauptsächlich erzählt er von seinen Wurzeln, einer Minderheit im Land, die Angolar spricht und tendenziell in prekären Verhältnissen lebt.
Teile der Vergangenheit sind in sehr kunstvollen und mich ansprechenden Bildern gemalt. Ich glaube, vom Freund des Regisseurs, der in der Doku auch vorkommt.
Eine Art improvisiertes Tanztheater, in welchem der Beginn der Besiedelung der Inseln durch Sklaven eines untergegangenen Schiffs dargestellt wird, wird gezeigt. Ich bin ja normalerweise überhaupt kein Fan von solchen Aufführungen, aber diese hier war kraftvoll und kurzweilig.
Die Inszenierung ist insgesamt anregend und belebend, was für eine kleine Doku keine Selbstverständlichkeit ist. Kamera ist auch gut, der Schnitt ist ok. Und vor allem, das was hier thematisiert wird, ist interessant.
Die Fischer erwähnen das Problem des industriellen Fischfangs am Rande auch.
In OmU: https://www.youtube.com/watch?v=GhdgXfO6cVU&t=29s
1. Nach welchen Kriterien suchst du dir einen Film aus?
Sehr unterschiedlich. Momentan auf meiner Weltreise habe ich mich von Land zu Land treiben lassen und von manchen Ländern war es sehr schwer, überhaupt nur einen einzigen Film zu finden. Ansonsten lasse ich mich auch schon mal von meinen MP-Buddies anregen. Oder ich habe ein Thema zu dem ich mir möglichst viele Filme ansehen will, oder einen Regisseur oder Schauspieler, den ich sehr schätze.
2. Schaust du alle Filme deines/deiner Lieblingsregisseures/Lieblingsregisseurs oder Lieblingsdarstellers/Lieblingsdarstellerin?
Ich versuche es, habe aber festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Denn viele Filme sind in Deutschland gar nicht aufzutreiben.
3. Lässt du dir gerne auch Filme empfehlen?
Ja, von Leuten, die meinen Filmgeschmack kennen. Oder wenn mir jemand schlüssig beibringen kann, was genau an dem Film so gut ist, ohne mir den ganzen Inhalt zu verraten.
4. Wie weit interessieren dich Filmbesprechungen?
Nicht besonders und meist nur im Nachhinein aus Neugier, was wohl andere über einen Filme der mir gar nicht/sehr gefallen hat, schreiben.
5. Kaufst du auch einmal aus dem Bauch heraus einen Film oder gehst dafür ins Kino?
Ja
6. Wie wichtig ist dir der Titel?
Obwohl wahrscheinlich oft viel Mühe drin steckt, für mich ziemlich unwichtig.
7. Womit kann dich ein Filmposter begeistern?
Wenn es ästhetisch gelungen ist, wie z.B. kürzlich „The Burial of Kojo“.
8. Wo und wann schaust du am liebsten Filme?
Daheim auf dem Sofa. Momentan zu allen Tageszeiten, wenn ich daheim bin. Meistens aber Abends.
9. Brichst du Filme auch mal ab? Wenn ja, wann und warum?
Selten. Wenn sie zu langweilig sind.
10. Schaust du manche Filme mehrmals?
Selten. Es gibt so viele Filme, die ich noch nicht gesehen habe.
11. Identifizierst du dich eher mit makellosen oder fehlbaren Protagonisten?
Mit fehlbaren. Die makellosen sind uninteressant.
12. Suchst du eine Darstellung der wirklichen Welt, oder flüchtest du in eine fiktive?
Sowohl als auch.
13. Welche Stilmerkmale zeichnen deine Lieblingsregisseur*innen aus?
Liebe für Bildsprache, Details, gute Drehbücher.
14. Ist es dir wichtig, dass schmerzhafte Themen humorvoll abgehandelt werden?
Es gefällt mir zumindest, aber es ist kein Muss.
15. Fallen dir beim Film schauen auch einmal die Augen zu?
Nein. Davor gehe ich Schlafen.
16. Kannst du dich stets an das Gefühl erinnern, als du einen Film das erste Mal gesehen hast?
Nein.
17. Welcher Film hat dich zuletzt maßlos enttäuscht?
Das war solange her, dass ich nachschauen musste. Und „maßlos“ könnte ich jetzt wirklich nicht mehr sagen. Aber enttäuscht haben mich „Red Dot“ und „Fatman“
18. Welchen Film hast du zuletzt gekauft (Bluray, Digital, VHS, etc.)
Die komplette Serie „Kottan ermittelt“ vor 2 Wochen.
Es empfiehlt sich nicht, die Inhaltsangabe von MP vor Sichtung gelesen zu haben.
Nuri Bilge Ceylan und Kameramann Gökhan Tiryaki – das ist großartige Filmkunst aus der Türkei! ONCE UPON A TIME IN ANATOLIA und WINTERSCHLAF haben sie auch zusammen gemacht.
Während mir WINTERSCHLAF sowohl visuell als auch von der Inszenierung her zu statisch war (und es wurde mir da zu viel rumgeschwurbelt), ist man hier, wie in ONCE UPON A TIME IN ANATOLIA, erst einmal viel mit dem Auto unterwegs.
Der subtile Humor Ceylans kroch mir schon nach wenigen Minuten in Herz und Mundwinkel: Als der Macho um die 50 an der Straße anhält, um eine Frau mitzunehmen, die sich aber eigentlich nicht mitnehmen lassen will. Das Auto hinter ihm hupt ungeduldig. Er steigt aus mit entschlossenem Blick, der aussagt, dem werde ich jetzt mal die Meinung geigen! Als er aber sieht, dass drei kräftige junge Männer im Auto sitzen, wird er schnell defensiv und entschuldigend und steigt wieder in sein Fahrzeug ein. Körper- und Gesichtsausdruck des Mannes sind super getroffen!
Das Auto scheint in der Türkei eine große Bedeutung zu haben. Auf eine andere Art als in Deutschland, wo es für mein Empfinden nur noch darum geht, größer und teurer, so wirkt es in Ceylans Filmen mehr nach Freiheit und das Fahrern an sich im Sinne des Vorwärtskommens bekommt eine besondere Wichtigkeit. Vielleicht wie in Deutschland vor 30,40,50 Jahren?
Anders als in ONCE UPON A TIME IN ANATOLIA gibt es hier auch viele andere Locations (wie zu Beispiel einen schönen alten Bahnhof), die wunderschön aufgenommen wurden. Und es herrscht auch eine ganz andere Stimmung.
https://boxd.it/d6pDM