EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 6 .5

    Der Film spielt in New Orleans. Deswegen habe ich ihn mir angesehen. Ich finde nicht, dass man diese spezielle Location besonders gut genutzt hat.

    Die Geschichte ist irgendwie recht konstruiert, aber durchaus nett. Und die beiden Schauspieler machen ihre Sache auch gut. Für Freunde der „Gilmore Girls“: Alexis Bledel (Rory) ist die Frau, in die sich der Mann ohne Kurzzeitgedächtnis verliebt.
    Für das, was es ist, ist es wirklich ein entzückender Film. Allerdings wird es ab Minute 70 so wahnsinnig an den Haaren herbeigezogen und überzogen, dass es mir fast den ganzen Film zerstört hätte.
    Das Ende ist aber dafür wieder gut gelungen.

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    • 8 .5
      EudoraFletcher68 30.03.2020, 06:25 Geändert 30.01.2022, 21:29
      über Sieben

      Zweit- oder Drittsichtung für meine Kakerlakenliste, erstmals in OV. https://boxd.it/2Uexk

      Als ich den Film Ende der 1990er das erste Mal gesehen habe, war ich schwer beeindruckt, sowohl vom Gruselfaktor als auch von den Bildern insgesamt. Und das obwohl ich an sich keine Serienmördergeschichten mag. Vor allem so wahnsinnig übertriebene wie die ganzen Nachfolger von „das Schweigen der Lämmer“. Und auch hier ist es ein Kampf gegen das abgrundtief Böse, ein Monster. Abgesehen davon, ist das aber eine so spannende Geschichte, das mir das hier egal war. Und für mich war „Se7en“ und Hannibal Lecter eben die ersten ihrer Art. Danach kamen fast nur noch schlechte Kopien.
      Neben einem guten Drehbuch, guten Schauspielern und einem spannenden Plot schätze ich Regisseure, die Wert auf Details legen! So wie hier eben.

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      • 4 .5

        Einer dieser Schmarrn-Rache-Psychothriller aus den 1990ern. Patrick Swayze ist ein sympathischer Typ, aber das hilft hier auch nichts. Vor allem weil ich mit solchen Filmen grundsätzlich nicht so viel anfangen kann.

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        • 9
          EudoraFletcher68 29.03.2020, 11:58 Geändert 03.06.2021, 20:50

          Diese Doku anzusehen ist sehr schmerzhaft.

          Die 9 Punkte sind nicht für die Qualität der Inszenierung, darüber ließe sich das ein oder andere kritisieren, sondern für die Relevanz. Auch über den Inhalt ließe sich an der ein oder anderen stelle diskutieren.

          Auch wenn ich niemals ein Haustier von einer Zuchtfarm gekauft oder eins ausgesetzt habe, seit Jahrzehnten schon kein Fleisch aus der Massentierhaltung (eben wegen dem, was man hier zu sehen bekommt) gegessen habe, so waren diese Bilder und Berichte für mich so grauenhaft anzusehen, wie ein Film, im dem unentwegt Menschen gefoltert werden. Nach einer halben Stunde konnte ich erst einmal nicht weiter gucken und ich weiß ja alles, was hier gezeigt wurde im Prinzip.
          Das Menschen zu so etwas fähig sind, finde ich immer wieder erschütternd. Vor allem weil es bei der amerikanischen und deutschen Massentierhaltung einzig und allein darum geht, Fleisch billig zu produzieren. Man kann sehr wohl Schweine, Schafe, Hühner und Rinder so halten, dass sie nicht so grauenhaft leiden müssen. Es ist mir unbegreiflich, wie Menschen so gedankenlos sein können und sich ihr Wurstbrot weiterhin schmecken lassen. Andererseits beuten Menschen auch Menschen brutal aus, insoweit ist es kein Wunder, dass Tiere noch schlechter behandelt werden. Die Szenen aus Indien finde ich weniger verletzend, denn dass Menschen, die selbst am Rande der Existenz leben müssen, sich Mitgefühl für Schwächere eigentlich nicht leisten können, liegt für mich auf der Hand.

          Dann musste ich die Doku bei den Aufnahmen als den gezüchteten Wildtieren bei lebendigem Leib das Fell abgezogen wird ein zweites Mal unterbrechen. Grauenhaft.

          Die Robbenjagd und Jagd generell (denn für manche Menschen ist es kein Sport, sondern sie leben davon) sollte mMn differenzierter betrachtet werden, als das hier getan wird, aber klar ist, dass auch bei der Jagd, genau wie in allen anderen Bereichen die mit Nahrung, Bekleidung und Tieren zu tun haben, Massenproduktion das Schlimmste ist, was passieren kann. Es gibt keine tier- oder umweltfreundliche Massenproduktion, egal wovon. Auch über den Stierkampf denke ich anders, aber das tut hier nichts zur Sache.

          Manche werden sich womöglich fragen, wozu so eine Doku, warum soll ich mir solche entsetzlichen Bilder ansehen? Das finde ich eine sehr ignorante Einstellung. Ich halte es für unabdingbar, sich mit den Konsequenzen des eigenen Handelns zu konfrontieren. Und es sollte jedem Menschen bewusst sein, was es bedeutet, wenn wer sich sein Schnitzel für 1,99 € im Supermarkt kauft oder sein Daunen-Jäckchen mit hübschem Echtpelzkrägelchen von unklarer Herkunft. Wer nach Sichtung dieser Doku so weiter machen kann, ok, der gehört wahrscheinlich zu den vielen, die bedenkenlos dieses System mörderischer Ausbeutung aufrecht erhalten will.

          Ich hoffe, dass es wenigstens bezüglich der Massentierhaltung ein Umdenken aus purem Egoismus geben wird: Als Konsequenz von Corona. Denn man erfährt hier und man kann es auch nachlesen, dass die Massentierhaltung das Potenzial für die Entstehung von neuen Viren hat, die zu Pandemien werden können. Siehe https://www.fr.de/panorama/massentierhaltung-pandemie-risiko-11494635.html und die Netflix Doku „Pandemie“. Im Grunde genommen ein Jammer, dass dieses Corona nicht noch eine viel höhere Letalitätsrate hat. Nur leider selektiert so ein Virus ja nicht. Bzw. auch da ist es so, dass reichere Menschen natürlich bessere Überlebenschancen haben als ärmere.

          Diese Doku lässt mich mit großem Schmerz und Bestürzung zurück.

          Hier gesehen (ich war nicht unglücklich, dass die Qualität nicht so gut war, so dass ich nicht jedes Detail haarklein sehen musste): https://www.youtube.com/watch?v=XMuFUUfAeAM

          Als Gegengewicht hier ein paar Dokus von Menschen, die gegen diese grauenhafte Zerstörung zumindest in kleinen Bereichen erfolgreich angehen:
          https://www.moviepilot.de/movies/the-salt-of-the-earth
          https://www.moviepilot.de/movies/last-ocean
          https://www.moviepilot.de/movies/eco-pirate-the-story-of-paul-watson
          https://www.moviepilot.de/serie/whale-wars-krieg-den-walfangern
          https://www.moviepilot.de/movies/how-to-change-the-world
          https://www.moviepilot.de/movies/death-zone-cleaning-mount-everest

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          • 7
            EudoraFletcher68 29.03.2020, 07:31 Geändert 29.03.2020, 19:55

            Ich hatte lange den Eindruck, dass es hier keine Handlung gibt, was für mich an sich nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn dafür dann wenigstens interessante bzw. anrührende Figuren da wären oder Dialoge, die andere Gefühle in mir auslösen außer Langeweile. Am besten ist Humor, wenn ich Lachen oder Schmunzeln kann, dann gucke ich gerne weiter. Auch wenn es weh tut oder traurig macht, ist es gut. Wenn es wütend macht, ist es für mich ambivalent, aber auf jeden Fall besser als nichts.

            Irgendetwas brauche ich in einem Film, das mich anspricht. Und ich kann mich echt schon mit wenig zufriedengeben.
            Was mich hier noch in den ersten 45-60 Minuten am Ehesten erreichte, sind die Bilder, die sind zwar noch nicht großartig, aber so ein bisschen einen Eindruck von Tokyo und auch von Details dort und einen gewissen Blick für Atmosphäre kann ich „Nobody Knows“ nicht absprechen. Bezüglich des ganzen Rests hat es mir an allem gefehlt.

            Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich eine Beziehung zu den Kindern entwickeln konnte. Dann hat sich meine Haltung dem Film gegenüber stark verändert und er hat mich auch immer mehr berührt. Aber: warum muss das so lange dauern? Die letzte Stunde fand ich zwar sehr, sehr gut, aber bis dahin hatte ich eine echt harte Zeit.

            Noch mehr als bei „Tokyo Story“ von Yasujiro Ozu stehe ich hier vor einem Rätsel: Ich sehe viele 8-10 Punkte Bewertungen von meinen Freunden hier und frage mich: Was sehen die alle in diesem Film, das ich nicht sehe? „Tokyo Story“ ist wenigstens von 1953 und ich kann die Qualität des Films an sich erahnen. „Nobody knows“ ist von 2004, also gibt es hier keinen altertümlichen Stil zu berücksichtigen.

            Von mir bekommen die ersten 60 Minuten 4 Punkte und die dann folgenden 80 Minuten 9. In diesem Teil fand ich „Nobody Knows“ auch visuell viel, viel besser als am Anfang.

            RoboMaus, den ich hier schon länger vermisse, hätte seine wahre Freude daran, „Nobody Knows“ zu zerreißen.

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            • 7 .5
              EudoraFletcher68 29.03.2020, 07:24 Geändert 09.07.2022, 08:04

              Dieses Familiendrama von Zacharias Kunuk (Maliglutit, One Day in the Life of Noah Piugattuk, Atanarjuat - Die Legende vom schnellen Läufer) beginnt offensichtlich mittags an einem wolkenlosen Sonnentag. Das Weiß der arktischen Landschaft ist so blendend, dass man sich anfangs fragt, ob das ein Fehler in den Aufnahmen ist. Auch das Inneres des Iglus wird von außen stark beleuchtet. Man merkt dann aber, dass es tageszeitabhängig ist. Jedenfalls geht es um einen Heiratsantrag und den Bau eines großen Iglus. Ich verstehe zwar immer noch nicht, wie man das Dach hinkriegt, ohne das alles einstürzt, aber ich habe zumindest eine Vorstellung gewonnen, wie man eins baut.

              http://www.isuma.tv/isuma-productions/qaggiq-gathering-place

              https://boxd.it/3Maow
              https://boxd.it/ffOsK
              https://boxd.it/55UA6

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              • 7 .5
                EudoraFletcher68 28.03.2020, 08:02 Geändert 29.03.2020, 20:37

                Das soll angeblich ein Drama sein, ich finde es ist eher eine inszenierte Doku.
                Der bekannte Regisseur Zacharias Kunuk hat seitdem einige Spielfilme über Inuit-Themen produziert, die man sich durchaus mal ansehen kann, wenn man Lust auf Entschleunigung und eine ganz andere Welt hat.
                Hier kann man einer Gruppe Inuit im arktischen Sommer oder Herbst dabei zusehen, wie sie umziehen (eben ins Landesinnere, wo sie Karibus jagen wollen).

                Es gibt eine Szene, in der ein frisch erlegtes Karibu gehäutet und dann zerteilt wird, die fand ich etwas krass anzuschauen. Gleichzeitig habe ich mich aber gefreut, zu verstehen, was passierte als einer der Jäger die Filets herausgeschnitten hatte.
                Hier geht´s sehr auch ums Essen und die Zubereitung desselben, weshalb der Film auch einen Platz auf meiner Foodieliste bekomen.

                kostenlos: http://www.isuma.tv/isuma-productions/nunaqpa-going-inland

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                • 7 .5

                  Die Mongolei im Frühling, wenn alles blüht, ist ja einfach wahnsinnig schön! Und die Kinder sind entzückend! Ein Mädchen findet einen Hund in einer Höhle und nimmt ihn mit nach Hause. Das passt den Eltern gar nicht. Die Kamera ist sehr, sehr gut, tolle atmosphärische Bilder und sehr ästhetische Details. Die Ästhetik insgesamt sagt mir sehr zu.
                  Die Geschichte selbst ist ausreichend und die (Laien-?!)Darsteller machen ihre Sache sehr gut.

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                  • 7 .5
                    EudoraFletcher68 27.03.2020, 20:52 Geändert 20.11.2021, 13:12

                    Nachdem nun die 2. Staffel erschienen ist, habe ich meinen Kommentar von 2020 zur 1. Staffel dorthin verschoben und meine Bewertung angepasst: 1. Staffel 8,5 Punkte plus 2. Staffel 6,5 Punkte, ergibt insgesamt 7,5.

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                    • 7
                      EudoraFletcher68 27.03.2020, 18:53 Geändert 27.04.2023, 08:16

                      Für TOKYO STORY habe ich mehrere Anläufe gebraucht. Immer wieder hatte ich nach 10,15 Minuten abgeschaltet.

                      Die Diskrepanz zwischen dem Kultstatus, den die Filme von Yasujiro Ozu genießen (z.B. auch die Doku von Wim Wenders über ihn) und die extrem hohen Bewertungen meiner MP-Buddies versus dem für mich doch sehr mühsam anzusehenden Geschehen als das alte Ehepaar seine Reise plant und dann die Kinder in Tokio besucht.

                      Die Kamera-Einstellung erinnerten mich an Bühnenbilder, ziemlich statisch und da sitzen dann einige Personen und führen höfliche Konversation. Aus „Tokyo-Ga“ und von anderen Kommentaren weiß ich, dass Ozu ein großer Perfektionist war und sich bei seinen Filmen ganz viel gedacht hat. Dass TOKIO STORY eine besondere optische Ästhetik besitzt, habe ich zwar bemerkt, diese ist nun aber nicht gerade so, dass sie mich besonders anspricht.

                      Die Interaktionen zwischen den Leuten kamen mir überwiegend recht hölzern vor und es war mir mühsam, den Figuren bei ihren Alltagsverrichtungen zuzusehen. Einzig der Junge war von Anfang an frech und unverschämt. Der Umgang damit, scheint unter den Teppich kehren zu sein. Immer wieder spürte ich den Impuls, den Film anzuhalten und etwas anderes machen.

                      Interessant sind die sehr kleinen Wohnungen, die Ladenwohnungen, die fehlende Privatsphäre. Auch, dass kleine Kinder unter Fliegenhauben gesetzt werden hat mir gefallen. Nachdem ich es beim dritten oder vierten Anlauf geschafft hatte, die erste halbe Stunde zu überstehen, hat die Geschichte sich dann zumindest so entwickelt, dass die Protagonisten aus ihrem höflichen und oberflächlichen Verhalten etwas ausgebrochen sind – da wurde es dann spannend auch für mich.

                      Die Familiendynamik und den Plot, wenn man das so sagen kann, finde ich recht gut dargestellt, hat aber über den gesamten Film hinweg an meinen Nerven gezerrt. Insoweit kann ich nicht sagen, dass ich TOKIO STORY gerne gesehen habe.

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                      • 7
                        EudoraFletcher68 27.03.2020, 07:03 Geändert 27.03.2020, 11:46

                        Obwohl der Film natürlich aus heutiger Sicht altertümlich ist, hat er echt tolle Schneeszenen!
                        "Call of the Yukon" kreiert eine bessere Welt, in der die Menmschen Krähen und Bärenjunge lieben, obwohl das Setting ein Jagdgebiet in Alaska ist.
                        Und dann ist es auch ein bisschen so, als wären die Inuit die bösen, die dauernd auf die Jagd gehen wollen und die Amerikaner ganz harmlose liebe Leute. Das ist natürlich so nicht in Ordnung, aber wenn man mal einen Blick auf einen Spielfilm im Schnee aus dieser Zeit werfen will, ist das sicher keine schlechte Wahl, denn die Geschichte ist kurzweilig, die Dramaturgie zügig, die Bilder ansprechend und der Film ist relativ kurz!
                        Außerdem ist das gleichzeitig auch ein Tierfilm mit allen möglichen Hunden (eine Art Lassie ist auch dabei), einer Schneeeule, eine zahme Krähe, Wildkatzen, bösen Wölfen (mal wieder) und eben zwei süßen kleinen Bären. Sogar Jack Londons´ Bernhardinder Buck hat einen kurzen Auftritt!

                        https://www.moviepilot.de/liste/winter-eudorafletcher68

                        Falls jemand die DVD von mir haben möchte, kann er sich bis 15.4.20 gerne bei mir melden!

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                        • 6 .5

                          Visuell ist „Vor dem Frühling“ super. Gleich von Anfang an.
                          Die Handlung hingegen fand ich leider etwas zäh und steif, auch wenn ich die politische Bedeutung (Sturz des ersten demokratische gewählten georgischen Präsidenten) nachvollziehen kann. Eine Gruppe von ca. 15 Männern begleitet den Präsidenten auf seiner Flucht durch die mehr oder weniger schneebedeckten Berge.
                          Wenn man sich für Georgien interessiert, kann man sich den Film gut ansehen.

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                            EudoraFletcher68 27.03.2020, 06:57 Geändert 27.03.2020, 09:44

                            Hier geht es um einen jugendlichen Waisen, den es aufgrund unglücklicher Umstände von einer guten Schule in Toronto zu seinem Onkel nach Manitoba verschlägt. Er muss sich an die Gegebenheiten anpassen und lernt dort einen Eskimo in seinem Alter kennen. Die beiden Jungs verschlägt es dann allein in die völlig Winter-Wildnis und sie müssen dort klarkommen.
                            Wäre der Film von 1965-1975 würde ich ihn mit 6,5 Punkten bewerten, aber für 1990 ist das jetzt nicht der Hit.

                            https://www.moviepilot.de/liste/winter-eudorafletcher68

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                              EudoraFletcher68 26.03.2020, 18:15 Geändert 07.01.2022, 21:28

                              Immer mal wieder habe ich den Eindruck, dass ein Kommentar von mir von MP "verschluckt" wurde. Ich war mir ganz sicher, dass ich alle gesichteten Allen-Filme kommentiert hatte.

                              MANHATTAN gehörte für mich zu den besseren Woody Allen Filmen.
                              Es geht um neurotische New Yorker Intellektuelle und ihre Beziehungen. Die Atmosphäre finde ich einfach sehr gelungen, man hat das Gefühl, die Leute in ihrem absurden Alltag zu begleiten.
                              Die meisten sind in psychoanalytischer Behandlung und erwähnen zwischendrin, was ihr Analytiker zu diesem oder jenem meint.
                              Der hochnarzisstische Isaac (Woody Allen) arbeitet als Gagschreiber für einen TV-Sender, was er im Grunde als unter seine Würde ansieht. Er ist gerade von seiner Frau Jill (Meryl Streep) verlassen worden, für eine Frau. Er findet, dass er ganz gut mit der Situation umgegangen ist: „I tried to run her over with a car“.

                              Außerdem hat er ein Verhältnis mit einer 17jährigen (Mariel Hemingway), die oftmals reifer wirkt als er, angefangen.

                              Jill veröffentlicht ein Buch über die gemeinsame Ehe, was ihn aufregt, da er befürchtet, dabei nicht gut wegzukommen, was dann auch der Fall ist.
                              Sein bester Freund Yale (Michael Murphy) ist mit einer netten Frau verheiratet und hat eine Affäre mit Mary (Diane Keaton) einer feministisch angehauchten Journalistin angefangen, die einen Dackel hat, als Penisersatz wie sie nach Recherche einschlägiger psychoanalytischer Fachliteratur erwähnt. Großartig!
                              Mary ist unglücklich mit der Beziehung, weil er verheiratet ist und kann sich aber gleichzeitig nicht von ihm lösen. Es kommt zu allerlei Beziehungsproblemen und seltsamen Dialogen.

                              Das heikle Thema mit der Beziehung zu der 17jährigen, im Prinzip zumindest strafrechtlich an der Grenze zu sexuellem Missbrauch, wurde für Woody Allen einige Jahre später zum Thema als seine Frau Mia Farrow ihn verließ, nachdem aufgekommen war, dass er mit ihrer Adoptivtochter Soon-Yi, die damals wohl bereits über 18 gewesen ist, eine Beziehung angefangen hatte, aus der schließlich auch eine Ehe wurde.
                              Natürlich ein ziemlicher Altersunterschied, Allen war damals schon über 50 glaube ich, aber emotional wahrscheinlich noch ein Jugendlicher.

                              Auch finden sich andere Elemente aus Woody Allens Persönlichkeit in dem Film. Ich finde MANHATTAN dramaturgisch gelungen, mir war keine Minute langweilig, die Charaktere sind, obwohl nicht vertieft, in ihren Problematiken gut ausdifferenziert.

                              https://boxd.it/2suS8

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                                EudoraFletcher68 26.03.2020, 15:21 Geändert 26.03.2020, 16:31

                                Unglaublich aber wahr: In den letzen 1,2 Jahren habe ich diesen Film einige Male erfolglos gesucht, dabei habe ich ihn die ganze Zeit besessen, als Bonusmaterial auf dem sehr schwer erträglichen „Auch Zwerge haben klein angefangen“!

                                Es handelt sich um eine Doku über Ärzte, die in den 1960ern in abgelegenen Regionen in Afrika arbeiten, mit sehr viel Engagement und Liebe für ihre Patienten. Dabei werden hochinteressante interkulturelle Probleme aufgezeigt. Durchaus sehenswert, wenn auch kein Vergleich zu den späteren Dokus, in denen Herzog selbst spricht.

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                                • 12 Monkeys
                                  The day after
                                  Die Klapperschlange
                                  Lektionen in Finsternis
                                  Wall-E

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                                  • 8 .5

                                    Diese Naturdoku über die Folgen des Klimawandels über die letzten Jahrzehnte hinweg für die kanadische Arktis über und unter Wasser lohnt sich von den Bildern her zu 100%, obwohl wahrscheinlich dank Corona die Streamingqualität gerade etwas zu wünschen übriglässt. Ich habe hier einiges gesehen, was ich in den vielen anderen Dokus noch nicht gesehen habe. Einzig der Sprecher ist mir etwas auf die Nerven gegangen, es wirkte so auf mich, als würde man sich an Kinder und Jugendliche wenden, dass die bloß alles genau verstehen. Ansonsten hat der Kameramann ein Auge für Atmosphären, wirklich richtig toll!

                                    Hier zu sehen, für ca. 3 €: https://www.nfb.ca/film/lords_of_the_arctic/

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                                    • 8

                                      Was diesen Film neben seinem Alter von 101 Jahren besonders macht, ist dass tatsächlich 1914 ein Kameramann mit an Bord der „Endurance“ war und die ganze Reise über gefilmt hat. Der Film hat keinen Ton (jedenfalls die Version, die ich gesehen habe, hatte keinen, nicht mal Musik), was natürluch gewöhnungsbedürftig ist. Die Bilder sind aber beeindruckend und vermitteln die absolut wahnsinnigen Bedingungen, die da geherrscht haben. Aber es gibt auch ein paar lustige Szenen, die wirken, als ob die Leute manchmal auch Spaß gehabt haben.
                                      Meine Hochachtung vor dieser Produktion, vor allem wenn man bedenkt, was für ein Aufwand das damals bedeutet hat, solche Filmaufnahmen zu erstellen.

                                      Es ist vielleicht sinnvoll, sich erst einmal eine gute Doku zu dem Thema anzuschauen, damit man weiß, was da genau los war. Z.B. „Shackleton's Captain“.

                                      Hier gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=GF9I9ABkD6A

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                                      • 5 .5
                                        EudoraFletcher68 25.03.2020, 22:12 Geändert 25.03.2020, 22:17
                                        über Maggie

                                        Dieser sehr atmosphärische hat durchaus seine Momente, ich habe mich allerdings bald gefragt, ob er den größten Teil des Budgets für Schwarzenegger verbraucht hat, denn wirklich zu sehen gibt es hier nicht viel.
                                        Meine Recherche ergab: Dieser Low-Budget-Film mit einem Budget von 1,4 Mio $ wurde von Schwarzenegger produziert, der offenbar Gefallen am Erstlings-Drehbuch gefunden hatte. https://www.theguardian.com/film/2015/jul/13/arnold-schwarzenegge-british-film-maggie-henry-hobson-arnie

                                        Gedreht in nur 25 Tagen wurde daraus ein Zombie-Epidemie-Familiendrama, das man sich anschauen kann, vor allem wenn man Arnie auch mal in einer anderen Rolle sehen will, der mich aber nicht vom Hocker gehauen hat, zumal ich die Gefühle und das Verhalten der Protagonisten oftmals nur schwer nachvollziehen konnte. Auch haben mich die Charaktere alle eher kalt gelassen.

                                        Insgesamt kann ich nur sagen, schön dass Arnie mal mit einem Low-Budget-Streifen experimentiert (wobei 1,4 Mio $ ja immer noch eine Menge Kohlen sind) – das Ergebnis trifft jetzt nicht so unbedingt meinen Filmgeschmack.
                                        Davon, dass "Maggie" in New Orleans gedreht wurde, merkt man nichts.

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                                        • 6

                                          Hat mich erst einmal an „the cube“ erinnert, wie wahrscheinlich viele von euch auch. Dann ist das halt eine Gesellschaftskritik, die etwas mit dem Holzhammer daher kommt, aber mir dabei gar nicht mal so übel gefällt. Viel besser als der Zug, der durch die vereiste Welt fährt jedenfalls.

                                          Allein schon weil die Schauspieler tun, was sie mMn tun sollten.

                                          Andere haben sich hier ja schon über die Bedeutung ausgelassen. DannyDiaz hat das gut zusammengefasst, wie ich meine.

                                          Am Ende hätte ich mir eine Auflösung gewünscht, aber so ist das wohl am Ende des Lebens: Man bekommt keine Antworten.

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                                          • Und nochmal vielen Dank für den Hinweis mit "die fliegenden Ärzte von Ostafrika"! War mir nicht bewusst, dass ich den Film besitze.... Ich schau oft nicht ins Bonusmaterial, was ein Fehler ist.

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                                            • Vielen, vielen Dank für den Link für Dear Zachary....! Hab ich schon lange darauf gewartet

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                                              • 7 .5
                                                EudoraFletcher68 25.03.2020, 05:38 Geändert 25.03.2020, 09:17

                                                Hier geht es um eine Inuit-Frau, die als 5jährige 1956 zusammen mit ihrer Familie 2.000 km weit umgesiedelt wurde, nahe des Nordpols. Hintergrund dieser Aktion war, wie die Betroffenen aber erst Jahrzehnte herausfanden, dass die kanadische Regierung diese menschenleeren Landstriche besiedeln musste, sonst hätten sie die Territorien an denjenigen verloren, der es besetzt hätte.
                                                Sie machten den Inuit wilde Versprechungen und als diese dort ankamen, standen sie vor dem Nichts. Eine jüngere Schwester wurde der Familie weggenommen, weil sie TBC hatte. Sie kam in ein Krankenhaus und sollte nach 6 Monaten zu ihrer Familie gebracht werden, wurde aber 2 x am falschen Ort abgesetzt. Und da das Schiff nur einmal im Jahr fuhr, dauerte es 2 Jahre, bis das Mädchen zu ihrer Familie zurück kam, die sie dann nicht mehr erkannte.
                                                Die Moschusochsen und Karibus durften die Inuit nicht jagen, weil sie wohl unter Naturschutz standen (!) und sonst gab es dort nicht viel. Jahrelang waren sie am Rande des Verhungerns und Erfrierens, zurück konnten sie nicht. Als Martha 10,11 war, wurden von kanadischen Behörden Fertig-Häuser geliefert und eine Schule eröffnet. Sie durfte Lesen und Schreiben lernen. Mit 15 wurde sie in die nächste Stadt in die High School gebracht, wo sie hauptsächlich Erfahrungen mit Rassismus machte, und sonst nicht viel lernte, wie sie erzählt.

                                                Von Anfang an werden hier auch Ausschnitte von Robert J. Flahertys´ „Inook oft he North“ gezeigt. Der Film wurde dort gedreht, wo Marthas Familie herkam. Hier erfährt man endlich mal ein paar Hintergründe über den Film. Z.B., dass auch die Inuit der Meinung sind, dass dies defintiv ein inszenierter Film ist, aber dass sich die Inuit darin wiedergefunden haben und vor allem Flahertys Liebe für ihr Volk zu spüren sei. Der Mann, der Nanook darstellte, hieß weder Nanook, noch waren die Kinder seine und auch nicht die Frau.

                                                ACHTUNG AB HIER SPOILER
                                                Ziemlich am Ende von „Martha of the North“ kommt dann die Aufklärung: Die Frau, die im Film die Ehefrau von Nanook spielt, ist Marthas Großmutter und sie hatte über ein Jahr eine Beziehung mit Flaherty, der 1951 starb und nie mehr zurück in die Arktis kehrte! Sie bekam einen Sohn von Flaherty – Marthas Vater!
                                                ENDE SPOILER

                                                Obwohl „Martha of the North“ eine spannende und tragische Geschichte erzählt und ein paar schöne Szenen hat und auch die Stimme von Martha mir zusagt, so hat mich die Inszenierung doch nicht wirklich überzeugt. Deshalb „nur“ 7,5 Punkte.
                                                Dazu passend, aber besser gemacht, finde ich die Doku „Vanishing Point“, in der eine Frau, die als Kind von Kanada nach Grönland zwangsumgesiedelt worden war, nach Jahrzehnten den kanadischen Zweig ihrer Familie besucht und mit ihnen auf die Jagd geht.

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                                                • 7 .5

                                                  Hier geht es um den kanadischen Eskimo Harry Okpik, der nur ein Bein hat, seine Schlittenhunde und seine Überlegungen über seine Lebensgeschichte und das Leben im Allgemeinen.

                                                  Als er im Alter von 11 Jahren von den kanadischen Behörden mit seiner Gruppe zwangsumgesiedelt wurde, wurden alle ihre Schlittenhunde erschossen. Schrecklich! Er kam dann in eine kanadische Schule und durfte seine Muttersprache Inuktitut nicht mehr sprechen. Mit 22 Jahren hatte er einen Unfall, bei dem er ein Bein verlor. Nach einer schwierigen Entwicklung mit Alkoholismus entschied sich Harry Okpik irgendwann, Schlittenhunde zu züchten und Rennen zu fahren.
                                                  Die Landschafts- und Hundeaufnahmen sind sehr schön! Visuell lohnt sich die Doku unbedingt.

                                                  (Hier wird die Frage beantwortet, die ich mir bei vielen Filmen über Schlittenhunde schon gefragt habe. Die Hunde sind nämlich die ganze Zeit, wenn sie nicht rennen, draußen angeleint. Und ja, um sie herum ist alles voll gekackt.)

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                                                  • 2 .5
                                                    EudoraFletcher68 24.03.2020, 19:17 Geändert 24.03.2020, 19:58

                                                    So ein dummer, uncharmanter, unlustiger, langweiliger, unsympathischer Film. Den Sex-Talk finde ich verhältnismäßig harmlos (Hat man "Californication" gesehen, haut einen diesbezüglich nichts mehr so schnell um), allerdings sind die Typen halt so etwas von präpubertär und peinlich, dass es kaum zum Aushalten ist. Hier kommen vier infantile Trottel zusammen und reden Unsinn. Absolut liebloses Drehbuch, sinnlose Handlung.
                                                    Einzig Chevy Chase war eine (kurze) Augenweide.

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