filmbaron - Kommentare

Alle Kommentare von filmbaron

  • 6 .5

    In Chernobyl versteckt sich eine wirklich gute (leider wahre) Geschichte, die minutiös aufdeckt wie politische Strukturen und eine Kultur der Angst ein Versagen wie in Tschernobyl herbeiführen können. Diese Geschichte, mit Stellan Skarsgard und Jared 'Du stirbst soundso schnell tot' Harris auch wirklich gut besetzt und gespielt, ist in ca. 3 Stunden erzählt. Leider geht die Serie aber über 5 Stunden und wirft dabei immer wieder Subplots auf, die sie ins Leere laufen lässt, wie die der Frau des Feuerwehrmanns und (noch wesentlich unnötiger) die der Liquidatoren. Teilweise wirkt vor allem Letzteres fast schon wahllos (de)platziert. Dafür, dass der Film uns die Langzeitfolgen des Unglücks näher bringen will, tut er das an vielen Stellen zugunsten dieser Nebengeschichten dann wieder nicht. Näher auf die Kohlekumpel oder die Bioroboter einzugehen, wäre wesentlich interessanter und auch besser mit der Haupthandlung zu verbinden gewesen, als den traurig dreinschauenden Jungen, der ein paar Tiere erschießen muss. Es bleibt das Gefühl man habe entweder zu viel gewollt oder musste Laufzeit strecken. In jedem Fall schade um das Endprodukt.

    • 6 .5

      Das war sie also, die Neuverfilmung von Remarques berühmten Antikriegsromans und was habe ich mich auf diesen Film gefreut, als ich von der ersten Ankündigung erfuhr. Die Lobeshymnen des Feuilletons und die Nominierung zum deutschen Oscarbeitrag 2022 haben das natürlich weiter befeuert. Nach der gestrigen Sichtung bin ich nun auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht worden.

      Doch beginnen wir mit dem Positiven: Die Schlacht- und Grabenszenen sind wirklich eindrucksvoll erschreckend gelungen. Mindestens genauso eindrucksvoll ist das Spiel von Felix Kammerer in seiner, und das konnte ich erst gar nicht glauben, ersten Rolle. Ohne seine Performance wäre dieser Film sicher gescheitert, er als Paul und Schuch als Kat halten den Film, auch in seinen ruhigen Szenen, am Laufen.

      Die anderen Figuren, und jetzt kommen wir zu den negativen Aspekten, sind beinahe nicht erwähnenswert, was vor allem an der äußerst schwachen Charakterzeichnung liegt. Manche lassen sich hier zusammenfassen mit: "Hat was mit einer Französin", "steht auf ein Poster" oder auch "hat eine Brille". Sorry, aber das ist einfach zu wenig bei 2,5 Stunden Laufzeit. Da erwarte ich mir schon ein bisschen mehr Tiefe, und damit meine ich nicht das Tiefe Inception-BWAAH, dass dieser Film uns als Soundtrack verkaufen will. Die Tiefe war übrigens auch nicht in den Dialogen versteckt, für die, und das empfehle ich jedem, ich tatsächlich den Untertiteltrack anschalten musste, um sie zu verstehen. Das Genuschel der Darsteller gepaart mit der teils wenig gelungenen Soundabmischung zwingen einen förmlich dazu. Wofür es widerum keine Untertitel bedarf, ist die Erkenntnis, das hier erheblich von der Romanvorlage abgewichen wurde. Das schmerzt vor allem an drei Stellen: Der Anfang mit Lehrer Kantorek ist nur rudimentär vorhanden, dabei ist es gerade dieser Kontrast patriotischer Parolen zur grausamen Realität des Krieges der bei Remarque hervorragend in das Geschehen einführt. Ebenso fehlt die Heimreise in der Mitte des Stücks, stattdessen gibt es halt eine Schlacht mehr - ein unbefriedigender Tausch und der zweite Kontrastmoment der hier links liegen gelassen wird.

      ###SPOILER###
      Am schmerzlichsten ist aber die Änderung des Endes. Zuerst einmal ist die neu hinzugefügte Figur des Generals fast schon lächerlich überzeichnet. Hier werden einmal alle Klischees abgegrast, um einen eigentlich überhaupt nicht notwendigen Antagonisten neben dem Krieg selbst zu kreiern. Ähnlich klischeebehaftet ist dann auch die letzte Schlacht kurz vor Kriegsende, die dieser noch anordnet. Hier soll eine besondere Dramatik beim Tod Pauls erzeugt werden, die überhaupt nicht notwendig ist. Dass dabei dann der Titel, die großartige Schlusspointe des Romans, ad absurdum geführt wird, scheint Regisseur Berger hierbei egal.
      ###SPOILER###

      Aufgrund der sehr losen Anlehnung an Remarques Buch erscheint es sinnvoll, Bergers "Im Westen Nichts Neues" als eigenständigen Antikriegsfilm des 1. Weltkriegs zu betrachten, der sich mal eben ein paar Figurennamen sowie einen prestigeträchtigen Titel leiht. Als solcher kommt er deutlich besser weg, hat er doch einiges an eindrucksvollen Schauwerten und ein paar großartig aufspielende Darsteller zu bieten. Leider will der Film am Ende von allem etwas zu viel und verliert sich dabei in Klischees und Redundanz. Für einen deutschen Beitrag aber durchaus deutlich über dem sonst gebotenen Niveau.

      7
      • 5
        filmbaron 09.05.2021, 19:03 Geändert 10.05.2021, 00:04

        Zuerst einmal hat der Film eine nette und einigermaßen innovative Grundidee. Und auch die schauspielerische Leistung von Pike und Dinklage ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Erst recht wenn man bedenkt, wie schwierig es sein muss, ein so vor Dummheit strotzendes Skript ernsthaft rüberzubringen. Es ist lange her, dass ich mich bei einem Film als Zuschauer so hochgradig in meinem Intellekt beleidigt gefühlt habe, wie hier.

        Was Blakeson uns hier verkaufen will, ist einfach hanebüchener Schwachsinn. Dabei startet der Film wenn auch überzogen, doch ganz nett: Marla Grayson macht mit einer Ärztin und einem Heimleiter gemeinsame Sache um rüstige Rentner als debile Degenerierte abzustempeln und systematisch wegzusperren und zu schröpfen. Helfen tut hierbei ein gehirnamputierter Richter, der Pike jedes Wort von dem Lippen abliest. So weit, so gut. Doch dann legt sich Pike mit der russischen Mafia, gespielt von absolut nicht russischen klingenden Briten, an, [SPOILER] entkommt ihrer Ermordung, rettet ihre seltsamerweise noch lebenden, obwohl seit Stunden Gas-atmende, Freundin, schaltet Dinklage mit einem Zaubermittel aus, nachdem sie seine Bodyguards mit den zugehörigen Zaubertasern unschädlich gemacht hat und der schlägt ihr zum Dank einen Deal vor? Gaaanz sicher. Lieber Regisseur: So funktionieren keine Taser, so funktionieren keine Anästhetika, so funktionieren keine Verletzungen, kein Gas- oder Alkoholvergiftungen. Und so funktioniert erst recht nicht dieser Film. Suspension of Disbelief ist die eine Sache, seine Zuschauer für dumm verkaufen zu wollen die andere.

        6
        • 8 .5
          filmbaron 30.03.2021, 17:50 Geändert 31.03.2021, 16:16

          „Die Psychochirurgie erlangt ihre Erfolge dadurch, dass sie die Phantasie zerschmettert, Gefühle abstumpft, abstraktes Denken vernichtet und ein roboterähnliches, kontrollierbares Individuum schafft.“ - Walter Freeman, Psychochirurg mit den weltweit meist durchgeführten Lobotomien

          Gleich mal vorweg, dies wird eine SPOILER-Review. Leute, die Sucker Punch noch nicht gesehen haben, können jetzt entweder aufhören zu lesen oder eventuell den ein oder anderen Hinweis mitnehmen, der den Filmgenuss meiner Meinung nach um einiges aufwertet. Ich schreibe dieses Review nach meiner Zweitsichtung. Man sollte hierzu vielleicht kurz sagen, dass es selten vorkommt, dass ich Zweitsichtungen von Filmen vornehme. Fast nie kommt es vor, dass ich Filme nochmal sehe, die ich zuvor nicht gut bewertet habe (hier: 6,5). Zum ersten Mal kommt es vor, dass ich eine Neubewertung vornehme. Also warum das Ganze?

          Sucker Punch wurde bei Release von Kritikern als Männersexfantasie abgestraft: Der Film sei dumm, seelenlos, eine Aneinanderreihung von Sequenzen, die Teenagern als Wichsvorlage dienen soll mit einem Plotüberbau, der das Wort nicht verdiene. Ich habe mir den Film damals als Teenie im Kino angesehen und dementsprechend einfach nur geile Action erwartet. Es blieb ein fader Beigeschmack zurück, den ich damals nicht recht einordnen konnte. Heute habe ich mir den Extended Cut angesehen, die einzige Fassung, die man von Sucker Punch sehen sollte. Was folgt ist meine Interpretation.

          Sucker Punch besteht aus 3 Ebenen: Den Szenen im Sanatorium, den Szenen im Bordell und den Fantasiesequenzen. Die Hauptperson, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist Sweet Pea. Ja, Sweet Pea. Sie erzählt das Ganze aus dem Off und mit ihr beginnt auch der Film und zwar in Gestalt von Babydoll, der physischen Repräsentation ihrer Selbst. Zu Beginn des Films lüftet sich ein Vorhang, das Legendary Pictures Logo ist zu sehen und dann Baby Doll und ihre Geschichte, wie sie in das Sanatorium kam bis kurz vor die Lobotomie wird erzählt. Die Anfangseinstellung wiederholt sich, als Baby Doll erstmals das Theater betritt, der Bühnenaufbau ist exakt identisch zum Beginn des Films. Wenn wir die Bühne das nächste mal sehen, wird gerade vermeintlich Baby Dolls Lobotomie unterbrochen und an ihrer Stelle sitzt nun Sweet Pea, gekleidet wie Baby Doll, auf einer Bühne, das ganze bis kurz vor die Lobotomie nachspielend. Sie stellt sich vor mit:"I'm the star of the show." Es wird klar, dass die komplette Prologszene eine einziges Reenactment Sweet Pea's Trauma ist, dass sie im Zuge der Traumatabewältigungstherapie unter Anleitung von Madame Gorski nachgespielt hat. Die weiteren Parallelen der Charaktere sind eindeutig: Beide haben eine Schwester, die sie zu schützen versuchen, aber in ihrem Versuch scheitern, die Schwestern sterben.

          Was nun folgt sind eine Reihe von Fantasiesequenzen, die immer gleich eingeleitet werden, Baby Doll tanzt für verschiedene Männer, die dabei so dumm und aufgegeilt sind, dass sie alles um sich herum vergessen, damit die Mädchen ihre Utensilien für den Fluchtversuch zusammenbekommen. Um dieser Objektifizierung zu entgehen, flüchtet sich Sweet Pea's Fantasiefigur Baby Doll wiederum in ihre Fantasiewelt. Hierzu zoomt Snyder immer auf ihr Gesicht in Nahaufnahme und lässt die Kamera zur Seite gleiten um uns in diese Fantasiewelten zu führen. Doch wer ist diese patriarchaische Gesellschaft, die sich da an jungen, leicht bekleideten Frauen ergötzt? Das hat Snyder schon zu Beginn an klar gemacht, als er den Film mit dem Öffnen eines Vorhangs begann: Der Zuschauer selbst ist hier der Voyeur und in der Aneinanderreihung klassischer pubertärer Jungsfantasien, hält uns Snyder den Spiegel vor. Ist es nicht das was, wir wollen? Mädchen im Schulmädchenkostüm, die sich durch wahlweise das feudale Japan, Weltkriegsszenarien, Fantasywelten oder Sci-Fi Gebilde schnetzeln und das möglichst cool? Merken wir dabei überhaupt, dass die Mädchen sich dabei durch einen Haufen Männer (Samurai, Soldaten, Orks) schnetzeln und ihre physische Überlegenheit dabei klar demonstrieren? Oder sind wir genau so abgelenkt von den Schauwerten, wie Blue, der Mayor oder der Koch, die hier überlistet werden? Die Frage muss sich jeder selbst beantworten. Das Ganze als reine Männerfantasie abzutun ist jedoch zu kurz gedacht und tut dem Film massiv Unrecht.

          Der Film endet mit dem Tod von Rocket, Amber und Blondie und der Lobotomie Baby Dolls, die dadurch Sweet Pea zur Flucht verhelfen kann. Dr. Gorski erfährt von Blue's Machenschaften, die patriachaischen Strukturen werden gebrochen. So einfach, so simpel? Nicht wirklich. Wichtig sind die Worte Dr. Gorski's, die von den Geschehnissen der vergangenen Woche berichten. Baby Doll habe ein Feuer gelegt und einer Insassin zur Flucht verholfen. Den Tod der anderen drei Mädchen erwähnt sie nicht, aus dem simplen Grund, da sie ebenfalls nur Teile Sweet Peas Fantasie waren, Verarbeitungsmechanismen, die ihr halfen, den Tod ihrer Schwester zu verarbeiten, die sich in ihrer Fantasie für sie opfert oder leere moralische Stützen, die aus diesem Grund auch keinerlei tiefgreifende Charakterisierung erfahren.

          Bleibt die Aussage, dass Baby Doll einem Mädchen zur Flucht verholfen habe. Hier bleibt der Film ambig: Hat sie physisch einem Mädchen, also Sweet Pea, zur Flucht verholfen oder ist "escaping" hier figurativ gemeint und die Verkörperung Baby Doll haben Sweet Pea bei der Flucht aus ihrer traumatischen Realität geholfen? Einen letzten Hinweis gibt das Ende. Erneut wird auf Baby Doll gezoomt, die Kamera wischt zur Seite, das Farbschema ändert sich von der kaltblauen Realität zu den warmen Erdfarben, die schon in der Bordell- und Tanzfantasiewelt vorherrschend waren. Wir sehen Sweet Pea, wie sie einen Bus besteigt und von der Polizei aufgehalten wird. Der General, eine Figur, die ebenfalls nur in der Fantasiewelt vorkam, rettet Sie in Form eines Busfahrers. Beim Einsteigen sieht sie einen Jungen, es ist der selbe, der in der Weltkriegssequenz tot im Graben lag. Der Bus fährt fort und wir sehen das Schild "Paradise Diner," Sweet Pea ist im Paradies, so wie es Blue Baby Dolls Vater versprach: Die Lobotomie würde sie ins Paradies bringen. War also alles umsonst?

          Nicht ganz: Erinnern wir uns an Freemans berühmtes Eingangszitat zurück: Hat Sweet Pea nicht die Roboter vernichtet? Ihre Gefühle in ihren Fantasien zum Ausdruck gebracht? Die Lobotomie hat diese Fantasie nicht zerschmettern können, ganz im Gegenteil: Sie lebt in ihrer Fantasie frei und unbehelligt, ohne der Schmerz der Realität. Eine abstrakte Freiheit, die ihr der High Roller genau so durch die Lobotomie versprochen hatte und für die sie sich in ihrer Verkörperung als Baby Doll bewusst entschieden hat. Für Blue und den voyeuristischen Zuschauer ein ziemlich unerwarteter Schlag, eben ein echter Sucker Punch.

          5
          • 6
            über Soul

            Während Pixarfilme für gewöhnlich immer versuchten Kindern zu gefallen und die Erwachsenen mit doppelbödigem Witz bei der Stange zu halten, scheint Soul den umgekehrten Weg zu versuchen - mit mäßigem Erfolg, wie ich mir vorstellen kann: Denn wenngleich ich einige historische Figuren in der Soulwelt wirklich lustig fand, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine noch vorpubertäre Seherschaft die nötige historische Kenntnis hat, diese Witze zu verstehen.

            Das Hauptproblem sehe ich aber eher in dem Hauptcharakter, der nicht nur Kindern wenig Identifikationspotential gibt. Zum einen sind seine Motivationen und Ziele enorm von der Schablone gezogen, zum anderen schafft er es tatsächlich, zu Beginn an sympathisch zu sein, nur um dann gegen Ende hin immer unsympathischer zu werden.

            ###SPOILER### Seine Rückkehr in die Soulwelt, die, jeglicher Plotlogik entbehrend, seinen erneuten Tod impliziert, aber bei den Schamanen ja scheinbar vollkommen unproblematisch ist, wirkt forciert und unglaubwürdig, seine Deus Ex Machina-artige Rück-Rückkehr in unsere Welt unverdient ###SPOILERENDE###

            Zumal die Geschichte, die der Film versucht zu erzählen, schon von zahlreichen anderen Filmen besser erzählt worden ist. Nicht einmal die Animation, auch wenn natürlich auf einem hohen Standard, ist sonderlich innovativ, die Seelen sind stark an die "Alles steht Kopf"-Emotionen angelegt und die kubistischen Elemente waren dort ebenfalls schon vorhanden. Was Soul keinesfalls zu einem schlechten Film macht, dafür ist er handwerklich zu solide gemacht und schafft es auch, seichte Unterhaltung zu liefern. Aber mehr eben auch nicht.

            • 4 .5
              filmbaron 07.01.2021, 15:44 Geändert 07.01.2021, 15:47

              Ein an sich solide gemachter Werwolf-Kleinstadtkrimi, der zwar technisch gut umgesetzt ist, aber letztendlich nicht in der Lage ist, seiner Geschichte neue Facetten abzugewinnen.

              Das alles wird aber leider überschattet durch das desaströs schlechte Schauspiel des Hauptdarstellers, der sich hier gleichzeitig für Regie und Drehbuch verantwortlich zeigt. Ich dachte anfänglich noch, dass das vielleicht ein Witz sei und ich die Pointe nicht verstehe, aber Jim Cummings scheint dieses hölzernd-schreiende konstante Overacting tatsächlich ernst zu meinen. Ich wage mal die These aufzustellen, dass er niemals diese Rolle bekommen hätte, wäre jemand anders als er selbst der Regisseur gewesen. Ich versuchte mich auf die wenigen Szenen mit Riki Lindhome und Robert Forster zu konzentrieren, um dem ganzen Cringefest - und man muss es leider wirklich so nennen - das Cummings hier abliefert, einigermaßen zu entgehen.

              Wenn man dann noch die ganzen Nebengeschichten, die das Drehbuch zwar aufmacht, aber nicht weiter erzählt, ignorieren kann, hat man einen mittelmäßigen Streifen, bei dem das Zelluloid leider das einzige ist, was glänzt. ###SPOILER### Zu sehr Gedanken über das Ende darf man sich dabei aber auch nicht machen, denn die Auflösung entbehrt jeglicher physischer Logik - woher nimmt dieser zwar große aber schmächtige Präparator bitte seine Kraft, um ja anscheinend Frauen den komplette Arm abzubeißen? Und die Immunität gegen mehrere Kugeln, die die Mutter auf ihn abfeuert? Naja, sei's drum: Deckel zu, Werwolf tot...oder so ähnlich. ###SPOILERENDE###

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              • 6 .5
                filmbaron 03.01.2021, 12:28 Geändert 03.01.2021, 12:35

                Ein Film der mich als passionierten Taucher enorm zwiegespalten zurücklässt: Zum einen fand ich den Film wirklich spannend und Tuva auch sympathisch genug, um wirklich mit ihr mitzufiebern. Leider folgen wir aber die meiste Zeit ihrer Schwester Ida und die ist, wie meine Vorredner schon geschrieben haben, leider nicht nur enorm unsympathisch sondern auch dezent grenzdebil. Es gab leider mehr als nur einmal, dass ich mich dabei ertappt habe, wütend in den Fernseher zu schreien, ob dieser grenzenlosen Blödheit, die mir als Zuschauer da gerade offenbart wird. Und einem Europäer verkaufen zu wollen, dass man bei einem Volvo die Sitzbank nur vom Kofferraum aus umlegen kann, ist schon etwas dreist, zumal im weiteren Verlauf des Filmes solche Szenen, die eine enorme Suspension of Disbelief erfordern, leider eher mehr als weniger wurden. So fand ich mich dann stark schwankend zwischen angespannt und kopfschüttelnd wieder. Nach der Sichtung überwiegt nur leider die Erinnerung an letzteres, weswegen ich dem Film nicht guten Gewissens in den Rang einer 7 erheben kann.

                ###SPOILER### Das hat vor allem auch mit der "Wunderheilung am Ende zu tun," wenn die Lunge kollabiert, ist Schluss, davon wacht man nicht einfach wieder auf - unschön, wenn ein Film den Grad an Realismus, den er ansonsten in Bezug auf Tauchen größtenteils an den Tag legt, für ein so erzwungenes Happy End über Bord wirft. ###SPOILERENDE###

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                • 6 .5
                  filmbaron 21.10.2020, 12:18 Geändert 21.10.2020, 12:21

                  David Attenborough zeichnet in dieser Dokumentation sein Leben als Dokumentarfilmer nach und erzählt, wie er im Laufe seines Leben das vom Menschen induzierte Artensterben selbst beobachten konnte. Dazu gibt es mal mehr, mal weniger passende Bilder, so zum Beispiel die exakt gleiche Aufnahme vom Regenwald drei mal. Gut, ist vielleicht einfach nicht mehr so viel mehr übrig was man zeigen könnte...

                  Attenborough versucht hierbei den Zeigefinger nicht zu sehr zu erheben und endet mit einer doch etwas unverdient positiven Vision von der Zukunft mit bananenpflückenden Dronen - was auch immer die da zu suchen hatten. Dabei weiß die Dokumentation nie so richtig, was sie sein will. Für das viel umworbene "witness statement" fehlt mehr Einblick in Attenborough's Leben, für eine ernstzunehmende Beleuchtung der sich anbahnenden Klimakatastrophe ist der Fokus (und die angebotene Lösung) zu einseitig auf Biodiversität gelegt und als Naturdoku dienen die größtenteils auf stock footage basierenden Aufnahmen am wenigsten.

                  Zurück bliebt eine wenig informative Doku mit schönen Bildern und einer wichtigen Botschaft, die leider nicht aufrüttelnd genug präsentiert wird.

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                  • 6
                    filmbaron 09.06.2020, 15:21 Geändert 13.01.2021, 15:25

                    Ein wirklich guter Film bis Minute 54, wenn es nach dem Fade to Black nicht weitergehen würde, hätte ich den Film vermutlich wesentlich weiter oben abgesiedelt, leider kommen danach noch wenig glaubwürdige 45 Minuten, die den Film enorm gegen die Wand fahren und aus einem wirklich düsterem Katastrophenfilm, ein Teenager-Liebesdrama machen, das von vorne bis hinten nicht zieht und einige Charaktere ad absurdum führt...schade.

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                    • 4 .5

                      Deutschland von oben? Wohl eher Deutschland deine Vögel, Fallschirmspringer, wieder Vögel, nochmal Fallschirmspringer...achja und noch dreimal Vögel. Von Deutschland selber sieht man recht wenig. Außerdem ist der Informationsgehalt sehr gering, immer wieder werden Themen angerissen, die mit der Thematik nichts zu tun haben: Was hat ein Fallschirmsprung vom Main Tower mit Deutschland von oben zu tun - reicht es, dass der Springer oben auf einem Gebäude steht? Ich denke nicht, die Doku leider schon. Die Luftaufnahmen (wenn es denn mal welche gibt) sind derweil heutzutage wenig beeindruckend - da hat jedes YouTube Video mit einer handelsüblichen Drone mehr zu bieten. Meist ist dort auch die Musikuntermalung besser...

                      • 6

                        Das Vermächtnis des Weißwedelhirschjägers kann sich nicht entscheiden ob es Parodie, Familiendrama oder beides sein will. Ersteres gelingt zu Beginn einigermaßen, letzteres gegen Ende kurzzeitig, beides zu keiner Zeit. Schade, denn man merkt den Beteiligten an, dass sie mit sichtlichem Spaß bei der Sache waren - reicht aber eben nicht...

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                        • 4 .5
                          filmbaron 03.08.2018, 17:23 Geändert 03.08.2018, 17:24

                          Leider ein klarer Fall von Style over Substance. Schade drum, denn Cattet und Forzani inszenieren gewohnt bildgewaltig. Aber war storytechnisch von Amer zu Der Tod weint rote Tränen noch eine kleine Verbesserung erkennbar, ist das hier ein klarer Rückschritt. Am Drehbuch, dass ja sogar vom Sohn des Buchautors auf dem es basiert, geschrieben wurde, kann es gelegen haben - ich glaube aber eher es braucht einen Produzenten, der das Regieduo ein klein wenig zu zügeln weiß. Nicht alles was toll aussieht, muss auf Biegen und Brechen an den unpassendsten Stellen zwischengeschnitten werden - das Pacing lässt grüßen, es wäre gerne gefragt worden...

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                          • 6 .5

                            Hätte ich die Tickets nicht bei Moviepilot gewonnen (erst einmal Danke dafür!), wäre das wohl kein Film gewesen, den ich mir im daheim - und wohl erst recht nicht im Kino - angeschaut hätte. Ich muss aber sagen, ich war insgesamt doch recht positiv überrrascht:

                            Ja der Humor ist recht derbe, aber dabei nie so plump, dass das Ganze zu billigen Fäkalwitzchen verkommt. Im Gegenteil, die im Trailer "angepriesene" und hier ja auch etwas mit Häme versehene 'Arschbier' Szene ist gut vorbereitet und hat mir, trotz trailerbedingter Skepsis, in den Film eingebunden, dann doch einige Lacher entrücken können. Auch sonst treffen die meisten Witze hier ins Schwarze und vor allem John Cena und Ike Barinholtz (nebst Filmtochter) spielen groß auf. Hunters Storyline ist es dann auch, die am meisten zu überzeugen weiß. Die von John Cena fand ich gegen am Ende etwas zu aufgesetzt und Mann's hat man so oder so ähnlich schon tausend mal gesehen, sodass, wenn dann die fast schon obligatorische Läuterung einsetzt, nur noch ein müdes Augenrollen drin ist und der Film im Endspurt leider enorm an Fahrt verliert.

                            Insgesamt handelt es sich beim Sex Pakt aber um eine nette kleine R-Rated Comedy, die mitnichten Pflichtprogramm ist, aber definitiv zu den besseren Vertretern ihres Genres gehört.

                            • Wie Berlin Tag und Nacht nur ohne Schnitt und länger...und damit schlimmer.

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                              • 7 .5

                                Rogue One ist wirklich kein schlechter Film. Im Gegensatz zum missratenen Erwachen der Macht traut er sich was Neues zu zeigen und sich dabei trotzdem perfekt in die Rahmenhandlung einzugliedern. Ich habe ihn direkt vor Episode 4 im Rahmen einer Komplettsichtung in der Extended Machete Order (RO,IV,V,I,II,III,VI,VII) gesehen und der Übergang zur Originaltrilogie könnte wirklich besser kaum sein.
                                Auch spoilert Rogue One keinerlei Geschehnisse der anderen Teile und bietet sich auf Grund dessen, dass er es wohl wie kein Zweiter schafft, die Welten von Star Wars so schön kinematografisch einzufangen, als idealen Einstieg in selbige an.

                                Insgesamt wäre jedoch mehr drin gewesen, wenn Felicity Jones nicht so eine grauenhafte Schauspielerin wäre, deren (zudem auch noch einfache weil blasse) Rolle man ihr zu keiner Sekunde abkauft. Ihr männliches Pendant, Diego Luna, ist da nicht viel besser: Er ist von Grund auf unsympathisch und die Chemie zwischen den beiden stimmt zu keinem Zeitpunkt. Dass man dann mit Mikkelsen und Whittaker auch noch großartige Schauspieler in schlecht geschriebenen Cameorollen verheizt, setzt dem Fass die Krone auf.

                                Es ist deswegen nicht unverständlich, dass hier die Kritiken weit auseinandergehen, fällt es doch vor allem zum mehr auf die Charaktere fokussierten Beginn schwer, Interesse an der Geschichte von Rogue One zu finden. Glücklicherweise lässt die actionreichere zweite Hälfte das grauenhafte Spiel zugunsten der Handlung in den Hintergrund treten und der Film gewinnt einige sympathische Sidekicks hinzu.

                                Das veranlasst mich auch dazu, letztlich trotzdem 7,5 Punkte zu vergeben. Trotzdem hätte bei den innovativen Sets und dem überraschenden Mut zu Neuem bzw. Anderem -

                                #####SPOILERWARNUNG#####
                                Ich meine, wann traut sich Hollywood schon mal außerhalb eines Dramas sämtliche Protagonisten zu töten? Kudos dafür!
                                #####SPOILERWARNUNG####

                                - wesentlich mehr drin sein können, denn Rogue One ist angenehm kurzweilig und weiß größtenteils gut zu unterhalten wenn nicht...ja wenn nicht gerade Felicity Jones.

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                                • 6

                                  Altbekanntes, hübsch verpackt:

                                  Reduziert man Sieben Minuten nach Mitternacht auf sein Wesentliches, so handelt es sich bei dem neuen Werk von Bayona um ein klassisches Hollywood-Drama um Verlust und Trauer. Das einzig neue, innovative - wenn man so will -, ist Liam Neeson in Gestalt eines Baumes der Predigten für Glauben und Alternativmedizin in Form kleiner animierter Episoden hält. Das macht er nicht wirklich schlecht (auch wenn ich persönlich wenig von dieser Propaganda halte) und stellenweise schafft es Sieben Minuten nach Mitternacht auch mal einen emotional mitzunehmen. Doch letztendlich viel zu selten in den, stellenweise spürbaren, 109 Minuten Laufzeit.

                                  Das liegt vor allem an Hauptdarsteller Lewis MacDougall, der die Emotionen nicht wirklich transportieren kann: Sein fehlendes schauspielerisches Können, das lediglich in der Fähigkeit zu bestehen scheint, bleich und gequält zu schauen, ist die größte Schwäche des Films. Er schafft es nicht, das der Zuschauer sich mit ihm identifizieren kann und ist teilweise regelrecht unsympathisch - was auch an der seltsamen Charakterzeichnung, die nicht nachvollziehbar zwischen introvertiertem Mobbingopfer und schlagfertig-selbstständigem Jungen schwankt, liegen mag.

                                  Glücklicherweise hat der Film aber noch Sigourney Weaver und ein paar hübsche Animationssequenzen zu bieten, die ihn vor Schlimmerem bewahren und es, wenn ich mir die anderen Bewertungen so anschaue, scheinbar gut schaffen, seine Redundanz sowie einige zweifelhafte Aussagen zu kaschieren.

                                  Was aber letztendlich bleibt, wenn man denn hinter die Fassade schaut, ist ein esoterisch angehauchter Gefühlsporno, der bereits tausendfach Gesehenes mit ein paar (zugegeben hübschen) animierten Episoden in die Länge zieht.

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                                  • 5 .5
                                    filmbaron 05.04.2017, 12:47 Geändert 05.04.2017, 18:45

                                    Die 5,5 Punkte gibt es wirklich nur für die beeindruckenden Natur- und Tieraufnahmen. Der Rest ist leider gelinde gesagt weniger gut gelungen. Mit Jean Reno wurde zwar ein toller Sprecher verpflichtet - aber selbst sein Voice-Over schafft es nicht, den enorm flachen und teilweise einfach nur unglaublich dummen Plot einen Funken Würde zu verleihen. Nachvollziehbare Charakterentwicklung? Fehlanzeige! Stattdessen Dialoge vom Reißbrett und ein dilettantisch spielender Nachwuchsdarsteller - war da die Fähigkeit den Adler auf dem Handschuh landen zu lassen die einzige Castingvoraussetzung? Anders lässt sich das nämlich nicht wirklich erklären. Wäre man böse, könnte man sagen, dass der Regisseur schon wusste, warum er den Jungen im Film so wenig Text wie möglich gab. Und dann Tobias Morettis Charakter...der wechselt ständig zwischen zurückgezogen, herrisch, sadistisch und ist gegen Ende dann plötzlich verständnisvoll. Warum? Das wird für den Zuschauer in keinster Weise nachvollziehbar gemacht. Dann läuft der Junge in eine Bärenfalle oder - das Lächerlichste überhaupt - wird mitten im Wald, unter hunderten von Bäumen, vom Blitz getroffen, mit einem Blitzeffekt, der dem Namen nicht würdig ist. Und welche Konsequenzen hat das? Keine, nächste Einstellung ist alles wieder in Ordnung.

                                    Es wird im Laufe des Films leider offensichtlich, dass Regisseure Olivares & Penker nur ein Genre wirklich beherrschen: Das der Naturdokumentation. Es scheint fast, als wäre ihnen die dilettantisch geschriebene Geschichte mit dem Jungen aufgezwungen worden, um den Film finanziert zu bekommen. Denn dementsprechend heftig ist der Kontrast zwischen der gut gemachten Adlergeschichte und der stupiden sowie schlecht erzählten Geschichte um den Jungen. Schade, denn hätte man sich hier auf die Stärken besonnen, wäre eventuell mehr drin gewesen. So schmälert der menschliche Handlungsbogen den Gesamteindruck nachträglich und trägt zum Versinken in Mittelmäßigkeit entscheidend bei.

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                                    • filmbaron 03.01.2017, 23:26 Geändert 03.01.2017, 23:26

                                      Da steuer ich doch meine Liste gerne zu bei:

                                      www.moviepilot.de/liste/top-10-der-besten-filme-2016-filmbaron

                                      und damit man auch weiß, wovon man besser die Finger lässt, gibt es die schlechtesten 10 gleich noch dazu :D

                                      www.moviepilot.de/liste/worst-10-der-schlechtesten-filme-2016-filmbaron

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                                        über Stretch

                                        Joe Carnahan kehrt back to the roots und liefert ein anarchisches Stück Film ab, dass konstant auf Speed ist. Vermutlich sein bester Film seit Smokin' Aces, aber um einiges lustiger.

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                                            filmbaron 05.11.2016, 11:46 Geändert 05.11.2016, 11:47
                                            über Capsule

                                            Solider Sci-Fi Indie, der in die selbe Kerbe wie Gravity schlägt. Der Hauptdarsteller weiß zu überzeugen und Andrew Martin weiß über die weder zu kurze noch zu lange Laufzeit von knapp 90 Minuten keinerlei Langeweile entstehen zu lassen. Leider ist das Ende, dass ACHTUNG MINISPOILER zu sehr auf einen an den Haaren herbeigezogenen Twist aus ist, und mit seinem Mockumentary Abspann einen zusätzlichen faden Nachgeschmack hinterlässt, ein echter Genickbruch für diesen sonst gut funktionierenden Film.

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                                              filmbaron 04.11.2016, 09:35 Geändert 05.11.2016, 12:07

                                              WTF?! Was war das denn bitte? Ein komplett anarchistisches, total überdrehtes aber urkomisches Stück japanisches Kino, bei dem man oft nicht weiß ob man den Kopf schütteln oder lachen soll. Irgendwie ist es dann beides. Besonders schön ist die Meta Ebene, in der die Filmkritiker den Film verreißen und auf seine Plotlöcher hinweisen, großartig! Nun täuscht das alles nicht über die Durststrecke im Mittelteil und den hässlichen Braunfilter hinweg, sodass nicht mehr Punkte drin sind, aber den Film versteht man nach Aussage des Regisseurs sowieso erst, wenn man über 100 ist, also werde ich dann entsprechend eine erneute Sichtung vornehmen und die Wertung entsprechend nach oben korrigieren. Bis dahin bin ich erstmal froh zu wissen, dass die japanische Lebenswirklichkeit sich am besten dadurch darstellen lässt, indem man die Darsteller zwischendrin in die Kamera schauen und "Ist das ein Erdbeben?" fragen lässt.

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                                                Dabei hat der Sozialismus in Südamerika die (Quasi)diktaturen & ausbeuterischen Firmenstrukturen überhaupt erst hervorgebracht, deren Regime Abreu hier kritisiert. Was ihn im übrigen nicht davon abhält, sich von ebenjenen Firmen, wie beispielsweise der umstrittenen Petrobas, finanzieren zu lassen. Nunja, sie predigen Wasser und trinken Wein... ;)

                                                Nicht mal mit seinem simplizistischen Zeichenstil meint er es ehrlich, wird doch um die platte Message ordentlich rüberzubringen noch ein bisschen reales Archivmaterial eingestreut, um den Holzhammer so richtig auf die Köpfe der Zuschauer zu hämmern. Wie soll ebenjener Zuschauer dann die Message oder Kunst von Abreus Werk auch nur ansatzweise ernst nehmen? Ich jedenfalls kann es nicht, tut mir leid.

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                                                  Wenn Sie schon immer einmal sehen wollten wie:
                                                  -ein Mann einem Pferd einen runterholt und die Soße ins Gesicht kriegt
                                                  -eine Hochschwangere 10 Minuten Hardcoresex auf einem Nähtisch hat
                                                  -eine Frau mit Pferdemaske auf dem Kopf strippt
                                                  Dann schauen Sie Neon Bull!

                                                  Wenn Sie bei Filmen auf folgendes Wert legen:
                                                  -Story
                                                  -Schauspiel
                                                  -Story!
                                                  Dann schauen Sie NICHT Neon Bull!

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                                                    Train to Busan hat zwar auf der Habenseite ein erfrischendes Setting und weiß dieses auch geschickt einzusetzen (Gepäckablage & Tunnel), ist aber leider an vielen Stellen zu klischeebehaftet (allen voran der schon ins Lächerliche überzeichnete Antagonist) während er uns den moralischen Zeigefinger immer wieder nervtötend ins Gesicht pikst.

                                                    Dass das Schauspieltalent des Protagonisten dann gelinde gesagt eher minderprächtig ist, nimmt vielen emotionalen Szenen stark das Gewicht und verleitet eher zu unfreiwilliger Komik, die so wohl nicht beabsichtigt war. Die Computereffekte laden ferner zum Schmunzeln ein.

                                                    Schlecht wird Train to Busan durch diese Kritikpunkte nicht, dafür ist das Setting einfach zu interessant um Langeweile aufkommen zu lassen. Aber mehr als World War Z in einem Zug sollte man dann doch nicht erwarten - eher etwas weniger.

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