filmbaron - Kommentare
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Alle Kommentare von filmbaron
Interessanter Arthouse, der durch seine rohe Natürlichkeit und bewusst ausgelebten Amateurcharakter besticht. Leider bleibt die Handlung dabei auf der Strecke und auch die bewusst an das Found-Footage-Format angelehnte Kameraarbeit des Kameramanns/Nebendarstellers kann wenig überzeugen. Ein überraschend spritziger Abschluss des Ganzen lässt dann aber doch eine etwas saftigere Punktzahl zu, vor allem auch für die gegen Ende hin glänzende Paris Hilton.
Oh Shyamalan, da gibts bestimmt wieder einen Supertwist:
Die Mädchen entkommen aus ihrem Versteck, aber sie sind plötzlich in der Zukunft - auf der After Earth! Sofort kommt ihnen der Schauspielgott Jayden Smith zur Seite gesprungen und hilft ihnen gegen James McAvoy zu kämpfen aber der scheint...UNBREAKABLE!
Nachdem der gute Jayden ins Gras gebissen hat, versuchen die Mädchen verzweifelt McAvoys Schwachstelle zu finden, aber er scheint unbesiegbar...als plötzlich von irgendwo ein Glas Wasser auf ihn fällt - zack tot!
Zusammen mit Jayden Smith landet er in einer grausamen Welt in der nur Haley Joel Osment ihn sehen kann. Kurze Zeit später sterben dann auch die Mädchen, die Pflanzen haben sie in den Selbstmord getrieben...
Nachdem ich als Kind lediglich den 3. Indy zu Gesicht bekam, habe ich mich entschieden, die anderen Teile nun nachzuholen und mich im Zuge dessen nun auch an den verhassten 4. Teil herangewagt. Viele Kritikpunkte am Film waren mir vorher schon bekannt, kursieren doch der atomare Kühlschrank und die Tarzanszene schon lange im Internet als Referenz dafür, warum Spielberg mit Indy 4 die Kindheit einiger zartbesaiteter Menschen zerstört haben soll. Nachdem Indiana Jones ja nun nicht zum Sakrileg meiner Kindheit gehört, da ich, abgesehen von dritten Teil, die Indiana Jones Filme bis vor einer Woche noch nicht gesehen hatte, habe ich nun das "Privileg" mich einigermaßen objektiv an die Bewertung von "Königreich des Kristallschädels" zu wagen. Und so schlecht, wie viele immer sagen, ist der gar nicht.
Hier nun zum Warum und der Kritik zu "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels":
Nachdem Steven Spielberg mit "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" zweifelsohne den besten Indiana Jones bis heute abgeliefert hatte (mehr dazu siehe die Kritik zu "Der letzte Kreuzzug"), entschloss er sich 18 Jahre später noch einen weiteren Teil folgen zu lassen. Viele waren nach der Sichtung der Meinung, dies hätte er besser sein lassen. Aber letztendlich reiht sich Indy 4 bis auf einige wenige Ausnahmen nahtlos in die Reihe ein. Erneut gilt es einen Schatz mit mystischen, oder zumindest nicht irdischen, Kräften zu finden, erneut suchen auch die Bösewichte nach dem Schatz um die Weltherrschaft an sich zu reißen und erneut stellt Spielberg Indy einen Begleiter zur Seite - ein seit Teil 2 bewährtes Konzept.
Dieser kommt diesmal in Form von Shia LaBeouf daher und obwohl der bei weitem kein Sean Connery ist - der war nun auch wirklich schwer zu toppen -, macht er seine Sache wirklich gut. Die Zeiten der Blödformers Reihe hatte er da zwar noch nicht gänzlich hinter sich gelassen, aber seine überzeugende Verkörperung eines Greasers a la James Dean in "Rebel without a Cause" empfiehlt ihn als Schauspieler, den man durchaus ernst nehmen kann - eine Empfehlung, die er mit seinen Performances in "Nymphomaniac" und "Herz aus Stahl" später weiter ausbauen konnte. Während ich ihn also durchaus zu den positiv auffallenden Schauspielern von "Königreich des Kristallschädels" zähle, fallen Karen Allen und John Hurt negativ ins Gewicht. Letzterer weniger wegen seines schauspielerischen Talents sondern mehr aufgrund seiner Rolle, spielt er doch im Endeffekt den noch dämlicheren Abklatsch von Marcus Brody - nur das Ox im Gegensatz zu Brody tatsächlich geistesgestört ist. Entschuldigt die Nervigkeit seines Charakters aber nur wenig. Ebenfalls unentschuldbar ist, dass Spielberg schon wieder die unfähige Karen Allen als Indys Love Interest gecastet hat. Während sie in Teil 1 noch schreiend durch die Gegend hüpfte und gerettet werden wollte (mehr dazu siehe die Kritik zu "Jäger des verlorenen Schatzes"), hat sie in Teil 4 das Geschreie durch ein dümmliches Dauergrinsen ersetzt - was für eine schauspielerische Wandelbarkeit! Dass sie damit so manche dramatische Szene zerstört, ist ein unschöner Nebeneffekt.
Apropos dramatische Szenen: Davon sind einige leider etwas lächerlich geraten. So zum Beispiel die berühmt-berüchtigte Kühlschrankszene oder das Fechtduell. Aber auch die Vorgänger waren, mit der Schlauchbootszene in Indy 2 beispielsweise, auch nicht gerade Vertreter des Realismus (mehr dazu siehe die Kritik zu "Tempel des Todes"). Von daher kann man da ruhig mal ein Auge zudrücken. Irgendeine Kindheit wird von diesen Szenen zumindest nicht zerstört werden. Wo es hingegen schwerer fällt, ein Auge zuzudrücken ist der auffällig hohe und oft unpassende Einsatz von CGI. Klar, auch der erste Teil hatte davon gegen Ende hin einen ordentlichen Anteil, aber Indy 4 übertreibt es im Finale leider maßlos. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Und auch der Einsatz von aller Art Tieren wurde hier dem Computer überlassen - wirklich schade.
Der Rest geht aber soweit in Ordnung: Indy 4 hat ein ordentliches Pacing mit einer guten Mischung aus Action und Humor, Harrison Ford weiß erneut der Figur des Indiana Jones Leben zu verleihen und die Story geht soweit auch in Ordnung - streng genommen waren auch die Bundeslade und der Heilige Gral außer"irdische" Gegenstände. Zumal jede Geschichte eine Hommage an die jeweilige Zeitepoche ist: Da bieten sich Russen und die UFOmanie der 50er nun einmal besser an, als erneut Nazis nach sakralen Gegenständen suchen zu lassen.
Insgesamt ist "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" dann doch ein relativ gelungener Teil der Reihe geworden. Mit etwas weniger CGI und einer kleinen Prise mehr Realismus hätte es sogar ein richtig guter werden können. Vielleicht gelingt es Spielberg ja 2019...
Nachdem ich als Kind lediglich den 3. Indy zu Gesicht bekam, habe ich mich entschieden, die anderen Teile nun nachzuholen und wollte im Zuge dessen auch Teil 3 einer Neubewertung unterziehen. Hatte ich bei Teil 1 & 2 das Privileg oder den Nachteil, je nachdem wie man das sehen will, nicht mit voreingenommenen Kindesaugen die Filme bewerten zu müssen, so ist das bei "Der letzte Kreuzzug" nicht ganz so einfach. Den hatte ich nämlich bereits gesehen und, als ich frisch bei Moviepilot einstieg, ganz aus dem Bauch heraus mit 8 Punkten bewertet. Dass ich heute, nach der Neubewertung, wieder bei 8/10 stehe, liegt aber nicht daran, dass ich mit rosaroter Brille an den Film herangegangen bin, sondern ganz einfach daran, dass Indy 3 der mit Abstand beste Teil der Reihe ist und die 8 Punkte nach wie vor mehr als verdient - meiner Meinung nach aber eben auch nicht mehr.
Hier nun zum Warum und der Kritik zum Letzten Kreuzzug:
In "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" schafft es Spielberg erstmals die Kinderkrankheiten des ersten Teils vollends auszumerzen und die Tugenden des zweiten auszubauen. Hatte der erste Indy massive und der zweite zumindest zum Teil Pacingprobleme, da Spielberg es für eine gute Idee hielt, zugunsten der Action handlungsrelevante Szenen rauszuschneiden, was nicht nur Plotlöcher, sondern auch Ermüdungserscheinungen bei den ellenlangen Actionsequenzen zur Folge hatte (mehr dazu siehe die Kritik zu "Jäger des verlorenen Schatzes"), schafft er es in "Der letzte Kreuzzug" erstmals eine dynamische Inszenierung auf die Beine zu stellen, in der die Action nie zu kurz kommt und trotzdem genug Platz für Handlung und Charakterentwicklung bleibt. Hatte ich dem Indiana Jones Charakter im ersten Teil noch vorgeworfen, nicht mehr als ein Abziehbild zu sein, schafft es seine Vorgeschichte und vor allem die Vater/Sohn Dynamik Indy endlich die Portion Dreidimensionalität zu verleihen, die die anderen Teile vermissen ließen.
Die Vater/Sohn Dynamik ist hierbei die logische Entwicklung der Beziehung zwischen Indy und Shorty in Teil 2 (siehe auch die Kritik zu "Tempel des Todes") und obwohl eben genannter auch schon gute Arbeit verrichtete, ist Jonathan Ke Quan nun mal kein Schauspieler vom Format eines Sean Connery. Es ist schon fast gespenstisch, wie gut die Vater/Sohn Dynamik von der ersten Sekunde an auf der großen Leinwand funktioniert - man verspürt fast das Bedürfnis nochmal schnell zu googeln, ob die beiden nicht wirklich verwandt sind. Aber nicht nur Indys neuer Begleiter überzeugt im dritten Indy, auch die weibliche Nebenrolle ist endlich nicht mehr die kreischende Jungfrau in Nöten der ersten beiden Teilen, sondern Indy intellektuell ebenbürtig und mit ihren unterschiedlichen, teilweise konträren, Motivationen schön vielschichtig. Dass Alison Doody dann auch noch schauspielerisch ihre beiden Vorgängerinnen überflügelt, ist ein willkommener Zugewinn.
Kommen wir nun aber zum größten Zugewinn gegenüber "Jäger des verlorenen Schatzes" und "Tempel des Todes": Der gelungene Humor und dessen exzellente Vermischung mit der Action. Hatte der erste Teil größtenteils Schenkelklopfer zu bieten, die einen eher verschämt als belustigt zurückließen, gelang es dem zweiten Teil am Anfang dieses Niveau anzuheben. Aber vor allem in dem recht düsteren zweiten Abschnitt vom "Tempel des Todes" vermochte die Mischung aus Humor und Action nicht ganz zu gelingen - zumal Spielberg zu sehr auf unpassenden Slapstick setzte (siehe auch die Kritik zu "Tempel des Todes"). In "Der letzte Kreuzzug" ist es Spielberg nun endlich gelungen, die Action mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern zu versehen und dabei die richtige Mischung aus gelungener Situationskomik, Sprüchen aus dem Gespann Ford/Connery und Action zu finden.
Setdesign, Effekte und Stunts hingegen sind mal wieder über jeden Zweifel erhaben, wobei sogar nochmal eine ordentliche Qualitätssteigerung zu den beiden Vorgängern zu verzeichnen ist: Zum einen sind die visuellen Effekte überzeugender (SPOILER Der schnelle Alterungsprozess macht schon mehr her, als die schmelzenden Gesichter aus Indy 1 SPOILERENDE), zum anderen sind mir in diesem Teil nicht so viele Puppen, die durch die Gegend geschleudert werden, aufgefallen. Spielberg hat hier einfach alles von Hand gemacht, was ging. Da verzeiht man ihm leicht, dass der Bluescreen bei der Flugzeugschlacht dadurch umso mehr auffällt - wenn auch immer noch weniger als der Greenscreen im 4. Teil (siehe auch Kritik zu "Königreich der Kristallschädel")
Warum also nur 8 Punkte, wenn "Der letzte Kreuzzug" doch alles besser macht, als seine Vorgänger? Er macht zwar vieles besser, aber eben nicht alles perfekt. Eigentlich sind es genau 2 Punkte die mich gestört haben. Erst einmal zu Punkt 1: Brody, der uns aus dem ersten Teil noch als zwar leicht zu begeisternder, aber insgesamt doch recht vernünftiger Museumsdirektor/Unidekan - so genau spezifiziert das der Film nicht - bekannt ist, verkommt in der zweiten Hälfte von Indy 3 zum lächerlichen Comic Relief. Das hatte der Charakter weder verdient, noch war es nötig. Der zweite Punkt ist auch gleichzeitig ein gewisses Logikloch in "Der letzte Kreuzzug", entbehrt es doch jeglichem Sinn, dass SPOILER Donovan gemeinsame Sache mit den Nazis macht. Zum einen scheint er finanziell gut genug gestellt, um seine Unternehmung auch auf eigene Kosten durchzuführen, zum anderen hat er keinen Vorteil davon Sean Connerys Entführung zu instruieren/billigen, war dieser doch kurz vor der Lösung des Rätsels SPOILERENDE. Das Ganze mutet mehr wie ein krampfhafter Versuch an, unbedingt die Nazis erneut als Bösewichte einzubinden. Hier wäre ein "entweder oder" angebracht gewesen.
Letztendlich ist "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" aber trotzdem bei weitem besser als seine Vorgänger: Er schafft es gekonnt, deren Probleme hinter sich zu lassen, dabei Stärken der Reihe auszubauen und sich damit als würdiger Abschluss der Indiana Jones Reihe zu erweisen...warte, da war ja noch was!
Nachdem ich als Kind lediglich den 3. Indy zu Gesicht bekam, habe ich mich entschieden, die anderen Teile nun nachzuholen und im Zuge dessen auch Teil 3 einer Neubewertung zu unterziehen. Hierzu soll kurz gesagt werden, dass ich normalerweise immer die Wertung der Erstsichtung bestehen lasse, da "Der letzte Kreuzzug" aber von mir damals noch nicht schematisch, sondern nach Bauchgefühl bewertet wurde, werde ich hier eine Ausnahme machen.
Nun zur Kritik des "Tempel des Todes" ganz ohne rosarote Brille vor den Augen:
Das Prequel zu "Jäger des verlorenen Schatzes" hat immer noch mit vielen Krankheiten der Serie zu kämpfen, wie beispielsweise fehlende Charakterentwicklung, Pacingprobleme, überbordende & ermüdende Actionsequenzen (mehr dazu in der Kritik zu "Jäger des verlorenen Schatzes"), stellt sich aber insgesamt wesentlich besser an, als Teil 1.
Das liegt vor allem daran, dass Spielberg einige Schwächen des Vorgängers erfolgreich ausmerzen konnte: Kate Capshaw, die Damsel in Distress, ist zwar stellenweise wirklich nervtötend, jedoch portraitiert sie das Ganze A) mit einem Augenzwinkern und B) ist sie im Gegensatz zu Karen Allen des Schauspielens zumindest mächtig. Auch der Bösewicht macht seine Sache besser als der klischeebehaftete Nazischurke aus Teil 1 und schlussendlich funktioniert der Humor hier wirklich gut: Viele der Jokes zünden, wenn auch nicht alle (Musste der Vorschlaghammer wirklich mit einem Boing auf dem Kopf landen?)
Einige Schwächen hat Spielberg jedoch 1 zu 1 aus "Jäger des verlorenen Schatzes" übernommen: Wir haben wieder Handlungslücken, weil Spielberg zugunsten eines schnellen Filmablaufs lieber ein paar plotrelevante Szenen herausschneidet, die man sich dann in den Deleted Scenes zusammensuchen darf (SPOILER Woher weiß der Junge, dass Indy durch den Feuerstoß aus Kalimas Schlaf aufwacht? SPOILERENDE). Auch gibt es erneut kaum bis keine Charakterentwicklung auf Seiten Indys und die Action wird schnell ermüdend - vor allem der Kampf in der Mine ist um einiges zu lang geraten.
Punkten kann "Der Tempel des Todes" aber vor allem dadurch, dass Indy erstmals einen Begleiter an die Hand bekommt, der nicht nur panisch schreiend durch die Gegend läuft: Der chinesische Junge funktioniert überraschend gut und die Momente, in denen Indy mit ihm interagiert, gehören zu den besten des Films. Dies hat wohl auch Spielberg gemerkt und mit Sean Connery die Messlatte im Nachfolger noch ein Stückchen höher gelegt (mehr dazu in der Kritik zu "Der letzte Kreuzzug").
In puncto Setdesign und Action geben sich Teil 1 & 2 nicht viel, wobei "Der Tempel des Todes" insgesamt etwas weniger angestaubt wirkt, da er größtenteils auf Computereffekte verzichtet. Dafür ist er an einigen Stellen wiederum ziemlich Over-the-Top (z.B. die Schlauchbootszene), aber es handelt sich bei Indiana Jones ja auch nicht um eine Archäologiedoku, von daher kann man ihm das ruhig verzeihen.
Schlussendlich ist Indiana Jones und der Tempel des Todes einer der raren Fälle, in denen die Fortsetzung besser ist, als der erste Teil. Zwar hat er immer noch mit einigen Krankheiten der Reihe zu kämpfen, aber die besseren Darsteller und vor allem der zwinkernde Unterton machen Indy 2 insgesamt zu einem gelungeneren Abenteuer als sein Vorgänger.
Nachdem ich als Kind lediglich den 3. Indy zu Gesicht bekam, habe ich mich entschieden, die anderen Teile nun nachzuholen und im Zuge dessen auch Teil 3 einer Neubewertung zu unterziehen. Hierzu soll kurz gesagt werden, dass ich normalerweise immer die Wertung der Erstsichtung bestehen lasse, da "Der letzte Kreuzzug" aber von mir damals noch nicht schematisch, sondern nach Bauchgefühl bewertet wurde, werde ich hier eine Ausnahme machen.
Nun zur Kritik des "Jägers des verlorenen Schatzes" ganz ohne rosarote Brille vor den Augen:
"Jäger des verlorenen Schatzes" wird von vielen immer wieder in den Himmel gelobt als der perfekte Mix aus Action und Abenteuerfilm schlechthin und Spielberg macht bei seinem ersten Indiana Jones in der Tat vieles handwerklich richtig. Drehbuch und Schauspiel bleiben jedoch weit hinter den Erwartungen zurück.
Während die Sets wirklich großartig gemacht sind und auch die Stunts (man beachte besonders die Hommage an Stagecoach) noch heute beeindrucken, bleibt das Pacing und die Charakterentwicklung auf der Strecke. "Jäger des verlorenen Schatzes" wirkt von der ersten Sekunde an gehetzt, ja überhastet. Nicht nur der Charakterentwicklung wird keinerlei Zeit eingeräumt, auch viele plotrelevante Szenen (man vergleiche die Deleted Scenes) ließ Spielberg zugunsten seines irrsinnig schnellen Pacings unter den Tisch fallen - was zu einigen Plot- und Anschlussfehlern führte:
SPOILER Woher weiß Indy, dass er die Bundeslade nicht anschauen darf? Warum liegt ein ohnmächtiger Wachmann am Ausgang zur Quelle? Wie überlebt Indy die Fahrt auf dem U-Boot, als es abtaucht? SPOILERENDE
All das wird in den Deleted Scenes erklärt. Das Spielberg solche für den Sinn der Handlung wichtigen Stellen zugunsten von vollkommen überbordenden und handlungsirrelevanten Actionsequenzen (bspw. der Flugzeugkampfszene) entfernt hat, kratzt zumindest mal an seinem Status als Meister seines Fachs.
Dabei hätte "Jäger des verlorenen Schatz" solche Handlungsszenen bitter nötig, führt doch die Nonstop Action nicht nur nach spätestens der Hälfte zu Ermüdungserscheinen, diese werden auch noch dadurch verstärkt, dass ein wirklicher Bezug zum Helden fehlt. Man fiebert deshalb kaum mit Indiana Jones mit, da er einer der wohl flachsten Actionhelden der Filmgeschichte ist und oft einem Abziehbild gleichkommt. Charakterentwicklung? Fehlanzeige! Passenderweise steht ihm mit Ronald Lacey als böser Nazischurke ein ebensolches Abziehbild gegenüber, dessen Overacting glücklicherweise von Paul Freeman in Gestalt des besseren Ersatzbösewichts etwas abgeschwächt wird, indem er ihm die Screentime stiehlt. Wem man ebenfalls eine Menge Screentime hätte stehlen sollen, ist der dilletantischen Karen Allen. Es ist lange her, dass ich eine solch unterirdische Schauspielleistung in einem großen Hollywoodblockbuster zu Gesicht bekommen habe. Und das ist definitiv nicht nur auf ihre Rolle zurückzuführen (mehr dazu bei der Kritik zu "Tempel des Todes").
Kommen wir zuletzt auf einige Punkte zu sprechen, die der Zeit geschuldet sind und die ich dem Film deswegen in der Bewertung nicht ankreide, aber dennoch nicht unerwähnt lassen will: Der Chauvinismus in "Jäger des verlorenen Schatzes" mutet heutzutage schon leicht befremdlich an ("Tempel des Todes" verstand es zumindest, das ganze mit einem Augenzwinkern rüberzubringen) und auch der "Humor" ist von der flacheren Sorte, ich denke da nur an die Kleiderbügelszene...AUA. Die Effekte sind natürlich auch angestaubt, stellenweise aber wohl auch gewollt ein bisschen trashig, da sich Spielberg ja auf die Abenteuerfilme seiner Kindheit rückbezieht, die auch nicht gerade für ihren gehobenen Produktionsstandard bekannt waren. Das macht "Jäger des verlorenen Schatzes" stellenweise zum gewollten Edeltrash. Aber gewollter Trash bleibt halt gewollt...und nicht gekonnt.
Vermutlich hätte mir "Jäger des verlorenen Schatzes" als Kind besser gefallen, wahrscheinlich hätte es mich da noch nicht gestört, dass es keinerlei Charakterentwicklung gibt. Ja, vielleicht hätte ich sogar bei den Witzen lachen können und ihm dann in Erinnerung an ein tolles Actionspektakel, dass ich vor 30 Jahren gesehen habe, seine 8 oder mehr Punkte gegeben - wie viele es hier ja auch tun und auch ich es bei "Der letzte Kreuzzug" getan habe. Heutzutage fällt mir das hingegen schwer, denn der erste Indiana Jones schafft es nicht, sich gegenüber anderen Filme seiner Zeit - beispielsweise "Das Ding aus einer anderen Welt", wobei der ja auch seiner Zeit eher voraus war - zu behaupten. Zu trashig, zu überhastet, zu flach mutet Indys erstes Abenteuer heute an. Das können dann auch tolle Sets und gute Action nicht mehr raushauen.
Only Film about Moldova is best Film about Moldova :D
Endlich erscheint mit Heidi die lange erwartete Fortsetzung zu Der Untergang:
Der Untergang 2 knüpft hierbei direkt an den ersten Teil an: Hitler hat den Selbstmord vor dem Bunker nur vorgetäuscht und steht wenige Minuten nach dem Abspann wieder auf. Mit Müh und Not schafft er es, sich in die Berge zu retten. Dort lebt er fortan als Almöhi auf einer kleinen Alm, verbittert, da ihm der Endsieg nicht gelang und seit dem Tod seines treuen Hundes Blondi den Menschen gegenüber feindseliger gesinnt denn je.
Die Leute im Dorf wissen zwar um seine wahre Identität - der Vollbart kam nicht von heute auf morgen -, haben aber zu viel Angst etwas gegen ihn zu unternehmen. Immerhin warnt man den kleinen Peter, der Hitlers Ziegen hütet, mit dem Hinweis, der Almöhi "habe mal jemanden umgebracht" - eine ungeheuerliche Untertreibung, aber man will den Jungen wohl nicht gleich vollends verstören.
Als eines Tages eine verzweifelte Frau das Mädchen mit dem schönen germanischen Namen Adelheid bei Hitler lässt, blüht dieser langsam wieder auf, erinnert ihn doch die ungestüme und naive Art des Mädchens an seine getreue Blondi. Umso wütender wird er, als ihm das Kind wieder weggenommen wird. Als er hinunter ins Dorf rennt, in der Hoffnung Adelheid noch aufhalten zu können, lachen ihn die Dorfbewohner aus: "Schon wieder zu spät" sagen sie, wie damals beim Russlandfeldzug.
"Der Untergang 2: Heidi" überrascht mit seinem mutigen Perspektivenwechseln, nicht nur dadurch, dass das Mädchen Adelheid in den Vordergrund gestellt, sondern auch das der Handlungsort vom zerbombten Berlin in die Schweizer Alpen verlegt wird. Teilweise wird hierbei jedoch der Erzählfokus zu sehr auf Adelheid gelegt und der magische Einfluss Hitlers auf die Gehfähigkeit der arischen Klara ist dann doch etwas zu viel des Guten, aber im Grunde genommen eine gelungene Fortsetzung, in der Bruno Ganz erneut als GröFaZ überzeugen kann.
Dass Emily Blunt Action kann, wissen wir spätestens seit Edge of Tomorrow. Dass Denis Villeneuve Thriller kann, auch. Wenn dann auch noch Benicio del Toro an Bord kommt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Für den Hauptcharakter hingegen alles, findet sich doch Kate Mercer in einer Spirale der Gewalt wieder, bei der sie bald nicht mehr weiß, wer Freund oder Feind ist.
Der packende Thriller ist großartig von Roger Deakins eingefangen worden und die Musikuntermalung von Jóhansson ist ebenfalls gelungen. Schade, dass die Story gegen Ende dann doch nicht umhin kommt, einige Klischees abzuarbeiten und der Abschluss etwas überhastet daherkommt. Aber auch wenn Sicario letztendlich das Rad nicht neu erfindet, dem positiven Gesamteindruck tut das wenig Abbruch.
Der Titel passt doch super zu den beiden kommenden Teilen Transformers 6: The Very Last Knight und Transformers 7: The Even Laster Knight!
4/10, würde mir nicht nochmal in 3D ins Gesicht spritzen lassen.
Der Trailer haut mich jetzt zwar nicht um, aber nach Wingards genialem "The Guest" muss er das auch gar nicht, der Film wird so oder so geschaut!
Wie macht man im Jahr 2015 noch Horrorfilme ohne Shakycam, Jumpscares oder Dämonenaustreibung? It Follows zeigt wie und wirft noch eine großartig ausgearbeitete und intelligente Allegorie mit hinein, die zeigt, dass Mitchell mehr kann, als nur erschrecken. Das heruntergekommene Detroit und die exzellente Musikuntermalung, deren Synthesizer stark an Altmeister John Carpenter erinnern, tun ihr übriges um It Follows trotz kleiner Schwächen über den Durchschnitt zu heben.
Plattitüdenbehafteter Kitsch, der das schwächste (und hoffentlich auch letzte) Glied einer Reihe dystopischer Teeniefilme für die vornehmlich weibliche Leser- bzw. Zuschauerschaft bildet.
Das krude Konstrukt besteht aus einer Mischung aus Ender's Game, Independece Day, War of the Worlds und einem Katastrophenfilm der Wahl gewürzt mit einer ordentlichen Prise, mehr oder minder subtilem, radikalem Feminismus und abgeschmeckt mit einem Plottwist, der zwar extrem unlogisch ist, aber aufgrund der Debilität des Drehbuchs dem Film nicht nur zugetraut, sondern von Anfang an auch erahnt werden kann.
Darüber hinaus ist die 5. Welle nicht nur äußerst fragwürdig gecastet, mit schwachen Performances in den Hauptrollen und den einzig guten Jungdarstellern (Maika Monroe & Toni Revolori) in nicht erwähnenswerten Gastrollen, sondern auch noch naiv erzählt und effekttechnisch äußerst schwach umgesetzt (die CGI-Flut konnte schon The Day after Tomorrow vor 12 Jahren besser).
Das einzig wirklich interessante an dem Film ist sein Ende: Auf der einen Seite wollte das Studio wohl von Anfang nicht genug Budget für einen vernünftigen Showdown aufbringen, auf der anderen Seite war man aber dreist genug, einen weiteren Teil in Aussicht zu stellen - wenn man sich die Box Office Zahlen anschaut, scheint uns zumindest das erspart zu bleiben.
White God hat die großartige Idee uns die Gefühlswelt von Hunden näher zu bringen und erlebbar zu machen...und uns nebenbei Angst für ebenjene Tiere einzuflößen, indem es sie als organisierte Mörder zeigt?!
White God holt sich dafür eine Armada an Hunden um beeindruckende Massenszenen zu realisieren...die der Kameramann mit seiner Wackelkamera zunichte macht.
White God will uns eine realistische Geschichte eines Hundes auf Ungarns Straßen erzählen...und greift dabei jedes osteuropäisches Hundeklischee systematisch auf.
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White God zeigt uns Probleme auf...die niemals entstanden wären, hätten die Protagonisten einfach mal miteinander geredet.
White God hat einen tollen Titel...und ein bescheuertes Ende.
Kurz: White God hat einen guten Ansatz...macht aber viel zu wenig daraus.
Fandet ihr schon einmal einen Film so beschissen, dass ihr euch die Mühe gemacht habt ihn im Mitmachmodul anzulegen nur um ihn schlecht bewerten zu können?
Samurai Cop 2 ist so ein Film! War der erste Teil schon wirklich grottenschlecht, so war bei diesem zumindest eine Handlung zu erkennen - wenngleich diese auch unlogisch und dumm war. Bei Teil 2 stimmt einfach gar nichts mehr: Ein konfuses Storykonstrukt leitet durch farbfiltervergewaltigte Szenen, die weder gut noch trashig genug sind, um auf irgendeinen Art und Weise Spaß zu machen, sondern auf Dauer nur ermüden und das Hirn beim Abtöten seiner Zellen unterstützen. Abgesehen von der Story ist außerdem noch schlecht: Schauspieler, Effekte, Kamera, Schnitt, Beleuchtung, Score, Kostüm, Setdesign und auch sonst einfach absolut alles andere!
Das würde für gewöhnlich die 0 Punkte Wertung rechtfertigen, wenn - ja wenn - Samurai Cop 2 nicht einen einzigen Lichtblick hätte: Tommy "You're tearing me apart Lisa" Wiseau! In einem Anflug absoluter Generosität hat dieser sich nämlich entschieden nach The Room mal wieder sein göttliches Schauspieltalent zu präsentieren - und nebenbei The Room zu bewerben, indem er jeden Satz in dem das Wort Room vorkommt extra scheiße betont - Beispiel gefällig?: "There's not enough roooooooooooooooooooooooom for the two of us, not enough rooooooooooooom!" Ja Tommy, habe verstanden, am Wochenende wird wieder The Room geschaut, krieg dich wieder ein...
Es ist einfach bezeichnend für Samurai Cop 2, dass der einzige Lichtblick des Films die 3 Minuten sind, in denen der wohl schlechteste Schauspieler der Welt mit einem Katana vor sich rumfuchtelt und Sätze in die Kamera schreit, deren Bedeutung er ganz offensichtlich nicht versteht. Danke Tommy, dass du die letzten Minuten des Films so sehr aufgewertet hast, dass ich aufgrund deiner Wenigkeit die Wertung um ganze 0,5 Punkte aufwerte - aber hey, "anything for my little princess, ahaha."
Also erstmal bedeutet Fiktion nicht Geschichte, dann gab es mehr als einen Film, der das Treffen eines außerirdischen "Erschöpfers" zuvor bereits ausformulierte (Mission to Mars, 2001, etc.) und wenn man dann auch noch alle in der Community über einen Kamm schert und für nicht begeisterungsfähig erklärt (seit wann schließen sich Begeisterungsfähigkeit und kritische Betrachtung eigentlich aus?), dann find ich das schon mehr als unqualifiziert - um es mal nett zu formulieren...
Das war also Deadpool. Nicht witzig. Nicht spannend. Nicht gut erzählt. Ja, nicht mal die Möchtegern Over-the-Top Gewalt macht Spaß, sie ist einfach nur da, weil die Leute es halt R-rated wollten. Dafür ist sie auch noch richtig billig gemacht. Genauso wie überhaupt alle Effekte in Deadpool mehr als angestaubt wirken. Wäre der Film nicht so kurzweilig und gut gespielt, würde man sich richtig ärgern. Die Superheldenhoffnung des Jahres hat trotzdem hoffnungslos versagt.
Ich finde Rock the Kasbah ist um einiges besser als es die vielen schlechten Kritiken vermuten lassen. Klar die Story ist nicht immer besonders logisch, aber das wurde beispielsweise bei den Hangover "Komödien" auch nicht vorrausgesetzt, die ihrerzeit bessere Kritiken bekamen als Rock the Kasbah. Zu Unrecht wie ich finde!
Wichtig ist doch das der Film Spaß macht und das tut Rock the Kasbah. Zusammen mit einem gut aufgelegten Bill Murray, einer nie heißer gewesenen Kate Hudson (die im übrigen ihre Rolle wirklich gut spielt) und der richtigen Portion Tragik an den richtigen Stellen ist er auf jeden Fall auf der Skala weiter oben anzusiedeln.
Dann wäre da zusätzlich noch das innovative Setting und auch die Geschichte an sich - abgehalfterter Rockmanager versucht notgedrungen die afghanische Version von American Idol zu gewinnen -, die sich deutlich vom Hollywoodkomödieneinheitsbrei (Das Wort gibt es wirklich) absetzen. Vielleicht hat das den Kritikern nicht geschmeckt. Vielleicht haben Sie auch eine einfühlsame Tragikomödie a la St. Vincent erwartet, denn obwohl Rock the Kasbah tragische Elemente hat, ist er weder sonderlich einfühlsam noch eine klassische Tragikomöde, sondern eher ruppig und ziemlich amerikanisch - so wie Rock'n'Roll eben ist.
Rock the Kasbah ist definitiv um einiges besser als es die vielen schlechten Kritiken einen glauben lassen wollen.
Der deutsche Film ist tot. Es lebe der deutsche Film!
Ich muss hier mal eine Lanze brechen. Eigentlich gleich mehrere. Die erste für Johannes Naber: Dafür, dass er uns zeigt, wie ein deutsches Kammerspiel auszusehen hat, das sich zu keiner Zeit vor einem Gott des Gemetzels oder 12 Geschworenen verstecken muss. Die zweite Lanze breche ich für die Darsteller, allen voran David Striesow, der zeigt was unter einer großartigen Performance zu verstehen ist. Dank seinem Spiel hatte ich eine richtige Gänsehaut im Finale!
Eigentlich würde ich jetzt weiter Lanzen brechen, aber die Message ist sowieso schon klar: Zeit der Kannibalen ist deutsches Kino in Bestform. So gut, wie es seit Jahren nicht mehr war und so gut, wie ich nicht geglaubt hatte, dass es jemals wieder sein würde.
Dazu braucht es keinen schnulzig-schleimigen Schweighöfer und erst recht nicht Nuschelschweiger, die mit ihrer Omnipräsenz die deutsche Kinolandschaft jedes Jahr aufs Neue mit ihren dilettantischen Machwerken verpesten. Nein, alles was es braucht ist ein geniales Drehbuch mit geschliffen scharfen zynisch-bösartigen Dialogen, ein paar Hotelzimmer und diese drei Darsteller, um einen der großartigsten deutschen (ich kann es nicht oft genug erwähnen, weil es so unfassbar ist) Filme aller Zeiten zu erschaffen.
Danke Zeit der Kannibalen. Danke, dass du mich mit deinem schwarzen Humor zum Lachen bringst, nur um es mir gleich danach im Hals stecken zu lassen. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass der deutsche Film noch nicht tot ist. Und danke für dieses einzigartige unvergessliche Kinoerlebnis.
Evidence - Überlebst du die Nacht? - Wenn ich mir den Scheiß nochmal geben muss sicher nicht...
Nen halben Punkt hau ich noch für den Depp im hässlichen Zottelbärkostüm raus, der hier das Filmmonster gibt. Kauf dir was schönes von!
Die Filme, die es bisher geschafft haben mich zum Einschlafen zu bringen, lassen sich an einer Hand abzählen - 3 Stück um genau zu sein. Heute ist einer dazugekommen.
Wenigen Filmen gelingt es so galant ohne irgendeinen ersichtlichen Höhepunkt, Wendepunkt oder gar Spannung auszukommen wie Eden. Wir werden die erste halbe Stunde in das Leben des Wannabe DJs Paul in Paris eingeführt, der eine bestimmte Art von House super toll findet - das muss er uns mehrfach sagen, denn anhand von Félix de Givrys Schauspiel ist es nicht ersichtlich - und versucht auf einen grünen Zweig zu kommen. Drogenprobleme hat er auch noch.
Dann habe ich eine gute Dreiviertelstunde geschlafen, das war toll...leider bin ich jedoch wieder aufgewacht. Paul ist jetzt in Amerika, er hat immer noch Drogenprobleme, Geldprobleme, aber als DJ läuft es jetzt ganz gut...dann ist er irgendwann wieder in Paris und es läuft wieder nicht so gut...dann verkauft er Staubsauger (kein Witz!).
Für diese Story braucht der Film über zwei Stunden. Um genau zu sein 131 quälend lange Minuten - und ich habe wenigstens 45 davon schlafen können. Wenn im letzten Jahr nicht Straight Outta Compton und We Are Your Friends gezeigt hätten, wie anständige Filme über eine bestimmte Musikszene und/oder Bewegung auszusehen haben, könnte ich Mia Hansen-Løve vielleicht noch verzeihen, dass sie keinerlei Ahnung von gutem Storytelling hat, oder das Félix de Givry so viel Empathie für seinen Charakter erzeugt, wie die Staubsauger, die er verkauft. Aber so kann ich es wirklich beim besten Willen nicht.
Fazit: Wer einen Film über einen DJ sehen will, der mit seinen Freunden gerne auf Parties geht, dabei versucht in der Szene Fuß zu fassen; in dem Drogenprobleme und Suizid im Freundeskreis thematisiert werden und der ein interessantes Repertoire an elektronischen Tracks zu bieten hat, der sollte sich besser We Are Your Friends vornehmen - und selbst wenn der nicht gefällt, ist er immerhin noch kürzer als Eden.
Interessante Geschichte, die es so oder so ähnlich schon öfters gab, jedoch hier von einem durch die Bank weg gut aufspielendem Cast zum besten gegeben wird.
Schade, dass zu einen der Film in der Mitte einen ziemlichen Durchhänger hat und dann im Finale auf absolut billigstes CGI setzt - und ich meine wirklich so schlechtes CGI, dass man lachen muss und aus dem Filmgeschehen gerissen wird. Das bekommt jeder Laie mit After Effects besser hin!
Wenn gerade nichts besseres läuft, kann man sich diesen kleinen Psychothriller jedoch getrost anschauen. Ob man sich eine Woche danach noch an ihn erinnern können wird, ist jedoch fraglich.
Insgesamt besser als erwartet: The Last Witch Hunter schafft es ein stimmungsvolles Setting zu generieren und mit einem wirklich gelungenem Mix aus CGI und praktischen Effekten zu arbeiten.
Die Story ist dabei nichts weltbewegendes, hält aber bei der Stange und erlaubt sich bis kurz vor Schluss keine groben Schnitzer. Die Wertung wäre sogar noch besser ausgefallen, hätte der Film sich gegen Ende nicht zu sehr auf billige Plottwists und die nicht vorhandene Chemie zwischen Vin Diesel und Rose Leslie verlassen. Das ersterer kein Schauspielgott ist, sollte klar sein, wiegt hier aber weniger schwer.
Eigentlich hätte ich dem Hexenjäger insgesamt 6 Punkte gegeben, aber einen halben musste ich mindestens noch abziehen für die grauenvolle Tonmischung: Die Effekte sind viel zu laut, sodass man während des Effektfeuerwerks die Dialoge überhaupt nicht mehr verstehen kann und der blecherne Hall auf der Stimme der Hexenkönigin hilft da erst recht nicht weiter.