Herr Beutel - Kommentare
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Alle Kommentare von Herr Beutel
Ich freu' mich. Punkt.
"I don't know much about boats, but I would say that one's upside down."
Tja, das war dann halt nicht so wie erwartet. Eigentlich stimmen die Zutaten ja. Craig, den ich sehr mag, zusammen mit Ford in einem Western. Schlapphüte, lockere Colts und schnelle Sprüche, pures Testosteron und dazu noch Aliens. Eigentlich ein Selbstläufer. Blöd nur, wenn die Autoren drumrum vergessen, sowas wie Charaktertiefe oder eine gescheite Handlung einzubauen. Craig darf zwar einige nette Oneline grunzen, aber außer doof aus der Wäsche schauen tut er dann halt nicht viel. Ford fehlt das nötige Charisma, da seine Figur weder ein richtig fieses Arschloch noch ein gescheiter Sympathieträger ist. Er wirkt so, als hätte man am Ende gesagt: "Fuck, Craig stemmt das nicht alleine. Wir brauchen noch irgend eine alten Haudengen, der ihm zur Seite steht. Wer ist denn ausrangiert, war aber mal total cool? Hey, der Ford! Der hat ja den Schlapphut eh noch im Schrank." Olivia Wilde macht das, was sie in TRON LEGACY schon gemacht hat: Nichts. Die Aliens werden recht früh enttarnt, überraschen nicht wirklich und lassen die Handschrift von Spielberg durchschimmern. Es sind halt Aliens. Teilweise kamen wir CLOVERFIELD und vor allem SUPER 8 in den Sinn. Die Soundkulisse der Flugmaschinen erinnert an die Pod-Racer aus Star Wars und das Design ist auch nicht sonderlich originell. Dann gibt's noch Indianer (Servus!) und bissi CGI-Explosionen. Fertig.
Auf der "Haben"-Seite gibt's natürlich Craig und Ford, die trotz des Drehbuchs tun, was sie können. Die Sprüche sind teilweise amüsant, einige Einstellungen durchaus unterhaltsam und hin und wieder ist das alles auch ganz spannend. Der Western-Flair kommt gut rüber und vor allem der Showdown kann durchaus unterhalten. Trotzdem ist der Film eben volles Rohr auf Blockbuster ausgelegt, verstrickt sich aber zu sehr im Skript, das teilweise irgendwie zu ernst und düster daherkommt. Wenn schon hirnloses Dumpfbackenkino, dann bitte ohne ständiges "im-dunkeln-rumirren" und sinnlosem Geschwätz über Vergänglichkeit und Selbstfindung. Alles in allem "ganz gut", aber vor allem das oberflächliche Drehbuch und das ständige Pendeln zwischen ernsthaftem SciFi und gaukelikem Westerngeschunkel bremst den Spaß unnötig aus. Schade drum.
"Yes, ma'am. We've got a kid, a dog, why not a woman? "
Ich find's richtig fies. Taylor Lautner verweigert mir das Interesse am Film. Aber Alfred Molina und Sigourney Weaver reizen halt schon :(
RIP Steve, danke für deine tollen Ideen. Keine Ahnung, wo wir heute ohne dich wären. Es freut mich, dass er jetzt Ruhe vor seiner Krankheit hat, auch wenn es traurig ist. Ich habe ihm gerne zugehört.
EINE ODE AN GUGGENHEIM
Oh guggenheim, Oh guggenheim,
muss denn dieser Abschied sein?
Wer glänzt jetzt mit Eloquenz
oder zumindest etwas Kompetenz?
Hatte ich dir mal eine Nachricht geschickt,
hast du mich umgehend mit einer Antwort beglückt.
Stets habe ich mich immens gefreut
und keine meiner Anfragen bereut.
Oh guggenheim, Oh guggenheim,
wie kannst du nur so Bescheiden sein?
Was, wenn jetzt deine tollen Texte fehlen,
wo will die Redaktion die sonst her stehlen?
Moviepilot ohne guggenheim,
nein das darf doch fast nicht sein!
Warum geben die dir keinen Vertrag,
wenn dich und deine Beiträge doch jeder so mag?
Oh guggenheim, Oh guggenheim,
für dich schreibe ich jeden Reim.
Ich erzähl' dir auch gar nichts erst vom Pferd,
denn du bist jede Zeile wert.
Danke für deine Texte, Danke für dein Engagement,
Danke für all' deine Arbeit, wie wär's jetzt mit Urlaub in Belmont?
So langsam lauf' ich jedoch auf dünnen Planken,
daher wird es Zeit, dir richtig zu Danken!
Danke guggi für die schöne Zeit!
Danke guggi für die Heiterkeit!
Danke guggi für den Spaß!
Los jetzt, hau' ab und gib Gas!
Und lass dich hier ja immer wieder Blicken,
sonst kannst du dich echt in's Knie ... schießen!
Viel Glück wünsch' ich dir auf all' deinen Wegen,
von mir und der Community kriegst du den Segen!
Zum Abschluss ein dreifachkräftiges Biep, Biep, Biep,
wir danken dir guggi, wir haben dich lieb!
In diesem Sinne lasse ich dich nun gehn,
und bleibe mit all' deinen Fans hier im Regen steh'n.
Mit einer Träne im Knopfloch,
verabschieden sie sich,
doch deine Fans rufen dir nach:
GUGGI WIR LIEBEN DICH!
Hach, die Grey. Die macht ja doch noch einen unverbrauchten ... oder äh ... eher ... ausgesaugt... ach. Ne. Ehm. Runden Eindruck. Also ... so oben rum. Ich meine, die hat ja ständig alle Löcher ... äh ... Hände ... äh ... also viel zu tun und musste schon verdammt viel Zeug schluck ... also ... in sich ... ich meine ... auf sich ... äh ... nehmen, weil das Business oft hart ... oder eher ... schwer ist. Mit gerade mal 23 Zentimetern ... ich meine ... Jahren hat die gute Dame schon so manch spritzigen ... bzw. ... bewegenden Film gemacht, wobei sie in jeder Szene die komplette männliche Darstellerriege von 1 - 10 Mann/Frau in sich ... ich meine *bei* sich vereint. Die üblichen Höhen und Tiefen ihres Rachens .. ääääh ... des Filmbusiness eben. Hand rein ... oder. Moment. Hand auf's Herz - ihre tiefdringenden ... tiefgreifenden, seriösen Filme habe ich noch nicht gesehen, aber ich werde mir einen harten Schwan ... ARGH! ... ein H E R Z fassen, und die sicher irgendwann auch mal rannehmen. Äh. Reinschauen. Also. In die Filme. Die seriomösen. Äch fuck. Seriös. Also die seriösen, fick- ich meine frischen Releasen. So.
"Why are my hands so big?"
Der Tod und das Begräbnis des eigenen Vaters. Eigentlich ist das ein trauriges Ereignis, das nicht unbedingt zum Lachen einlädt. Eigentlich. Denn wenn Briten hinter einer Komödie stecken, kann man sich in ungefähr ausmalen, was den Zuschauer erwartet. Ein bitterböses und unterhaltendes Kinoerlebnis, das auf sämtliche Tabus scheisst und einfach nur eines will: den Zuschauer unterhalten.
Von Anfang an steht die Beerdigung von Daniels Vater unter keinem guten Stern. Zuerst liefern die Leichenbestatter den falschen Toten zur Beerdigung, dann nervt ihn seine Freundin wegen der gemeinsamen Wohnung und dann vergessen sie auch noch Onkel Alfie abzuholen. Aber wozu hat man Freunde? Doch das soll noch lange nicht alles sein: Denn als Daniels Cousine Martha, zusammen mit ihrem Verlobten Simon, ihren Pharma-Studierenden Bruder abholen will, kriegt Simon aus versehen statt Valium ein starkes Halluzinogen verabreicht, ... und entwickelt sich damit zu einem der Running Gags im Film. Auch die anderen Charaktere haben hier und da ihre Haken: Onkel Alfie, der ewig nörgelnde Rollstuhlfahrer, Robert, Daniels Bruder und versnobter Schriftsteller, der eigentlich in New York lebt, ist pleite, fliegt aber dennoch 1. Klasse zur Beerdigung und Justin, der Sündenbock an dem irgendwie immer alles hängenbleibt. Und dann gibt es da noch diesen mysteriösen Liliputaner, den niemand kennt und keiner eingeladen hat...
Was jetzt schon abgedreht klingt, entwickelt sich im Laufe des Films zu einem fast ununterbrochenen Gag-Feuerwerk. Nachdem zu Beginn die Gags noch nicht ganz sitzen, ist die Schonzeit nach gut 15 Minuten vorbei: Simon, der angeblich Stimmen aus dem Sarg hört, wirft in seiner Panik den Sarg um, der "Inhalt" fällt vor die Witwe, die beinahe einen Kollaps bekommt und Daniel steht vorne und versucht seine Rede zu halten. Was banal klingt, ist auf Zelluloid gebannt einfach nur unglaublich lustig und man kommt in diesem Chaos kaum zum Atmen vor lauter lachen. Doch bevor wieder Ruhe einkehrt, offenbart der Liliputaner Daniel sein Geheimnis, mit dem ein weiteres Problem auftritt. Und weil das noch lange nicht genug ist, folgt auf jedes gelöste Problemchen das nächste. Immer wenn man denkt "Schlimmer kanns gar nicht mehr kommen", kommt es doch noch schlimmer. Das wirkt allerdings nie kindisch oder übertrieben, sondern immer noch sehr lustig und nie überladen.
Was auch positiv auffällt, ist die Tatsache, dass der Film im Prinzip nie Leerlauf hat (die ersten 15 Minuten mal ausgenommen). Da immer mehrere Handlungsstränge gleichzeitig laufen, sich aber dennoch sinnvoll ergänzen und flüssig ineinander überfließen, gibt es immer irgendwas was irgendwie irgendwo passiert und den Lachmuskeln nur selten eine Pause gönnt. Und obwohl gegen Ende doch etwas Ernsthaftigkeit einkehrt, reiht sich die Schlusspointe nahtos in die Reihe der lustigen Gags ein.
STERBEN FÜR ANFÄNGER ist ein typischer, britischer Film der fast alles richtig macht. Er ist lustig und bitterböse, zieht das Thema Beerdigung herrlich durch den Kakao, nimmt sich selbst nicht ernst und zeigt einfach mal wieder, dass die Briten ein wunderbares Händchen für fiese Komödien haben. Dieser Film ist Unterhaltung auf "ausgezeichnet"em Niveau und Balsam für die Lachmuskeln, geht aber trotz einigen Fäkal-Witzen nie unter die Gürtellinie - und wer sich wundert, warum auf dem Plakat ein nackter Mann sitzt, dem wird beim Film schauen einiges klar.
"I'm about to shit in my trousers."
Verdienter Platz 1. Ich mag auch die Fortsetzungen, wenngleich die natürlich einen gewissen Kindheitsbonus genießen.
Ich mag beide Craig sehr gerne. Schade.
"That's my sweetheart in there. Wherever she is, that's where my home is."
Ja, Gosling war wieder großartig und bekommt einen halben Extrapunkt. Ja, Rachel McAdams hat wundervoll gespielt. Ja, es ist eigentlich gar nicht mein Genre. Ja, er erfindet nichts neu und es ist nichts innovatives dabei. Nein, ich bin nicht nah am Wasser gebaut. Ich habe in meinen 24 Lenzen bisher noch *nie* bei einem Film weinen müssen - höchstens mal etwas Pipi in den Augen. Aber scheisse ja, ich habe geweint am Ende. Rotz und Wasser. Toller Film. So lebensbejahend und liebevoll und doch so unendlich traurig und niederschmetternd. Vielleicht werde ich halt doch einfach alt und sentimental. *seufz*
Pest oder Cholera. Aids oder Krebs. Dieter Bohlen oder Thomas Anders. Hodentritt von einem Pferd oder Kastration. Glee oder HSM. Es ist egal was man nimmt. Alles genau gleich mies.
Ja komm, einmal geht. Also, die Alte. In meinem Zimmer. Beim putzen. Nicht die Sendung. Die ist grauenhaft.
"Und diese Gülcan ... DIE MACHT MICH SO SAUER! ... die ... die würd' ich noch nichtmal ficken! Oh, ich hab' einen Frauenwitz eingebaut!" © Serdar Somuncu
"Darüber hinaus funktionieren ab sofort auch sämtliche Links zu älteren Kommentaren auf den Filmdetailseiten, d.h. wenn ihr in eurer Freundesliste auf den Filmdetailseiten auf “Mehr” beim Kommentar einer eurer Freunde klickt, dann landet ihr bei genau diesem Kommentar."
JAAAAAA! Ansonsten - super geile Updates, sehr schön alles bisher :) Bin gespannt, wie sich das alles im täglichen Gebrauch entpuppt.
Ich hasse ja den exzessiven Gebrauch von Ausrufezeichen aber: OH! MEIN! GOTT!!!! DANKE!!!!!!!! Jetzt bin ich mal sowas von total von den Socken! Wie geil ist das denn? :D Ich wollte eigentlich nur unter die Top20 kommen, aber dass ich den 2. Platz mache, das ... wow! Vielen, vielen Dank an die Jury, an alle die mir ihre Stimme gegeben haben und natürlich an Edgar Wright, Simon Pegg und Nick Frost für diesen tollen Film, der mich so inspiriert hat! DANKE! Und Glückwünsch an die vielen anderen Gewinner - ihr habt es Verdient. Natürlich allergrößten Glückwünsch an BigDi der absolut verdient den ersten Platz bekommen hat! Viel Spaß mit deinem Beamer! :)
Danke! Tolle Aktion - auch wenn es immer wieder Unstimmigkeiten gab. Yeah! Das nenn' ich doch mal einen guten Start in den Tag!
THE TRANSPORTER mit Fahrrädern. Bin gespannt.
"FUCK-A-DOODLE-DO!"
Jetzt, da die Aktion Lieblingsfilm vorbei ist, kann ich dann auch endlich offiiziell meinen Senf zu meinem Lieblingsfilm abgeben. Es gibt viele Arten von Lieblingsfilmen. Filme, die man gerne zitiert. Filme, die einen faszinieren. Filme, die bewegen. Filme, die den Betrachter völlig von den Socken fegen. Lieblingsfilme müssen kein Arthouse sein. Man darf auch Spaß an primitiver Unterhaltung haben. “Lieblingsfilme” ist dennoch falsch. Es gibt nur einen Lieblingsfilm. Der Film, der einen prägt. Der Film, der alle genannten Eigenschaften vereint. Der Film, der einem die Augen öffnet für die Welt der Leinwand. Man mag noch so viele Lieblingsfilme haben und noch so ein großes DVD-, VHS- oder Sonstwas-Regal. Jeder hat genau DIESEN einen Film. Diesen Film, den er sofort assoziiert, wenn man von dem Medium spricht. Der Film, den man wie aus der Pistole geschossen von sich gibt, wenn man nach seinem Favoriten gefragt wird. Auch bei mir gibt es so einen Streifen. Und der ist noch gar nicht so alt.
Es ist diese Art Film, die einem ein Genre näher bringt. Oder gleich mehrere. Oder am Besten mehrere Genre wild miteinander kombiniert. Der zeigt, dass viele Vorlieben zusammen kombinierbar sind. Britischer Humor zum Beispiel. Oder Zombies. Mit Action. Und Romantik. Etwas Drama. Eine ordentliche Portion ‘Geek’-tum. Wenn ein Film alles in einer harmonisierenden Symbiose aus Augenzwinkern, Darm-Tauziehen, Liebesbekundungen, Tod, Nostalgie und packenden Shootouts zusammenwürfelt und ein unterhaltsames Ganzes kreiert, dann kann man einem Regisseur gar nicht oft genug danken für die Arbeit, eine Film zu drehen, der zu jeder Stimmung und Tageszeit passt.
Es ist diese Art Film, die visuelle Ideen umsetzt, die jedes Mal die Augen vor Freude feucht werden lassen. Wenn ich … also … der Protagonist aus dem Haus geht um sich Bier & Cornetto zu kaufen und alles in einer einzigen Einstellung abgedreht wird. Wenn eine Kamerafahrt über zwei Blöcke vollführt wird, die so natürlich ist, so gut gefilmt, so selbstverständlich, dass man sich fragt, wieso das nicht schon früher jemand gemacht hat. Wenn exakt diese Einstellung selbst im Film unter gleicher Einstellung aber storytechnisch komplett anderen Begebenheiten noch einmal rezitiert wird und sich selbst ad absurdum führt, während das Herz vor Freude zwecks des kongenialen Einfalls hüpft. Dann weiß man, dass man gerade erlebt hat, wieso das Medium Film immer noch die Möglichkeiten hat, die Kinnlade gen Tischkante krachen zu lassen, weil es Dinge darstellen kann, die kein Buch, kein Spiel und keine Lesung dieser Welt so übermitteln können.
Es ist diese Art Film, die ihre Protagonisten als Nerds verkauft, die in einer Zeit aufgewachsen sind, als Zeichentrickserien noch unterhaltsam, Fernsehen noch anspruchsvoll und Musik noch einprägsam war. Wenn sturzbetrunken auf offener Straße ‘Grandmaster Flash’ mit ‘White Lines’ zitiert wird. Wenn sich besoffene Darsteller darüber amüsieren, dass die Konsum-Zombies es trotz einfachster Melodie und mehreren Chancen einfach nicht schaffen, Klassiker der Musik im gegenseitigen Zuspiel zu vervollständigen. Wenn sie es nicht schaffen, “Base! oder “Freeze!” zu grunzen. Oder einfach nur dann, wenn der ständig zockende Zimmerkollege beim Gruppendaddeln daran erinnert, dass man doch bitte Arbeiten gehen soll, weil man ja sonst keine Kohle ins Haus schleppt. Dann weiß man, dass man gerade erlebt, wie Figuren geschaffen werden, die einen Teil Zukunft von einem selbst zeigen. Eine sterbende Generation, die noch in den guten alten 80ern aufgewachsen ist und sich an ehrlicher Musik und stumpfen Games in geselliger Freundschaft erfreuen kann. Die Generation, die Plattenspieler nicht als DJ-Werkzeug ansieht und mit einem “Brotkasten” keinen Aufbewahrungsort für Lebensmittel meint.
Es ist diese Art Film, die ein Zitatfeuerwerk zündet, das man mittlerweile so auswendig kennt. Und ich rede von von der Art ‘auswendig’, dass für jede Lebenssituation der passende Spruch parat liegt. Sei es in der Lieblingskneipe, in der man seine Freunde fragt, ob man irgend einem dieser kleinen Pisser was zu trinken holen kann. Sei es im Stadtverkehr der nervige Fußgänger, der sich beschwert, ob man bei der Cabriofahrt nicht diesen scheiß Hip-Hop leiser machen kann, dem man daraufhin mit finsterer Miene ein “Das ist kein Hip-Hop. Das ist Elektro, Pisser!” an den Kopf wirft. Wenn man in unpassenden Situationen Sprüche von einem Bierdeckel zitiert und sie als Lebensweisheiten von großen Männern ausgibt. Wenn der beste Freund auf dem Weg ist und fragt, was man aus dem Laden wolle und man “Cornetto” hinterher grunzt.
Es ist diese Art Film, die das eigene Leben zitiert. Wenn man in den Supermarkt geht und die Kassierer/innen anschaut, die zombieesk ihren monotonen Arbeiten nachgehen. Wenn man Bushido-Kids betrachtet, die in kopfnickender Manier zu stumpfen Fler-Beats ihre vakuumgetränkten Schädel zucken lassen. Wenn man morgens aufsteht und mit hängendem Kopf und gähnendem Schlund durch den Gang ins Wohnzimmer schlurft. Wenn man einen sympathischen Loser kennt, der immer alles richtig machen will und dabei ständig über fremde Steine stolpert. Wenn man einen Freund hat, der einem das ganze Leben begleitet und der einem selbst in den brenzligsten Situationen den Rücken freihält. Wenn man sich plötzlich in einer Figur widerspiegelt, die so sympathisch, so anders und doch so gleich ist, wie man selbst.
Dann weiß man, dass man hier nicht nur einen Film sieht, sondern seinen Film. Den Film, der irgendwie zumindest teilweise Realität ist oder werden darf. Das alles zusammen ist es, was für mich DIESEN einen Lieblingsfilm ausmacht. Was Wright, Pegg und Frost hier auf die Beine gestellt haben, war mein Eintritt in die fabelhafte Welt der Filme, mein Identifikationsfilm und mein persönliches Œuvre. Es ist MEIN Lieblingsfilm und das nicht nur, weil er mich immer wieder großartig unterhält, sondern auch, weil er Charaktere bietet, die weit über einfache Identifikationsfiguren hinausgehen. Shaun und Ed sind Figuren, die mir gar nicht mal so fremd sind. Shaun of the Dead ist nicht nur mein Lieblingsfilm, sondern auch irgendwie der persönlichste. Und man liebt eben immer noch das am meisten, das einen persönlich anspricht – auf ganz vielen Ebenen. Nananananana … Base!
"It's been a funny sort of day, hasn't it?"
"Today we are one family."
Br... brabbll... bluuubb .... tripipip .... 2012 .... Endederwelt .... CGI-Gewichse ....Hirn an Finger. Bitte wieder aktivieren. Danke. Puh. Schön, wenn man wieder klar denken kann. Gut. Kommen wir zum Film. Ich war ja früher ein kleiner Fan von Emmerich. ID-4 ist ein astreiner Blockbuster aus dem Lehrbuch und GODZILLA finde ich nach wie vor immens unterhaltsam. Mit DAY AFTER TOMORROW bröckelte dann aber die Fassade und ich begann, Emmerich immer mehr abzuschreiben. Vor allem mit dem Debakel namens 10.000 B.C. war der Schwabe dann endgültig bei mir unten durch. Entsprechend lange habe ich jetzt auch 2012 vor mir hergeschoben. Fast drei Stunden Weltuntergang sind einfach auf dem Papier eine verdammt heftige Nummer. Aber ich wurde überrascht! Bis auf einen richtig schnarchigen Durchhänger in der Mitte des Films (genauer gesagt der Abschnitt in der Transportmaschine) wo sich Emmerich mal wieder als hochemotionaler Regisseur versucht und abermals kolossal scheitert, weiß 2012 durchaus zu unterhalten. Mehr noch - vor allem zu Beginn und am Ende ist der Film richtig, richtig spannend. Zwar geht es von der ersten Minute an direkt zur Sache, dennoch wird man schön an die ganze Thematik herangeführt. Cusack sehe ich sowieso immer wieder gerne und von daher war auch die Hauptfigur für mich voll in Ordnung. Kleines Highlight war natürlich Woody Harrelson, der als fanatischer Gurken-Prediger zwar einen total sinnlosen Nebenstrang bekam, aber trotzdem irgendwie Spaß gemacht hat.
Wenn es dann mal richtig zur Sache geht, ist Emmerich in seinem Element. Effektmasturbation und CGI-Gewichse so weit das Auge reicht; es knallt, kracht und geht unter, wie es in der Bibel steht - da wäre selbst Gott höchstpersönlich neidisch. Was der hollywoodsche Schwabe hier vom Stapel lässt, dürfte selbst Michael Bay heulend an seinem Transformer-Daumen lutschen lassen. Die Fluchten der Figuren sind spektakulär und sogar richtig spannend. Klar, dass die Situationen irgendwie gemeistert werden - Überraschungen gibt's in einem Emmerich ja eh nie - aber dank gutem Score und schönen Kameraspielereien fiebert man doch das ein um's andere Mal mit.
Wenn es mal ruhiger in der Apokalypse zugeht, offenbart sich dann wieder wie gewohnt die Schwäche aller Emmerich-Filme: Dialoge und Charaktere. Die Dialoge dürften selbst einem Zack Snyder die Tränen in die Augen treiben und emotionale Tiefe findet nur in meinen runzeligen Stirnfalten statt. Vor allem der Part mit Yuri streckt die Handlung in die Unendlichkeit und noch viel weiter. Außerdem: russischer Dialekt in allen Ehren, aber ich versteh' den Zlatko Buric in seiner Rolle als Arschloch-Russen so ziemlich gar nicht - weder im Original, noch in der deutschen Version. Außerdem versucht Emmerich immer wieder den Zuschauer mit Fragen über Menschlichkeit und Versöhnung zu löchern und steckt dafür Chiwetel Ejiofor in die Rolle des Dr. Adrian - mehr als beim Versuch bleibt es aber nicht. Da kann der gute Mann noch so tränenreich mit seinem Vater quatschen oder noch so tolle Reden schwingen. Das Publikum will Zerstörung sehen.
Auch wenn das mit 160 Minuten Laufzeit mehr als nur zu viel des Guten ist. Trotz allem hat mich 2012 überrascht. Es ist durch und durch ein "sehenswert"er Film geworden, der auch vergessen lässt, dass eine 1500 Meter hohe Welle mal eben über den 8850 Meter hohen Mount Everest schwappt. Aber ist halt immer noch ein Emmerich, nicht wahr?
"Always remember, folks. You heard it first from Charlie."
"Look, just do me a huge favor and lower your expectations, okay? Just this one time. I promise I'll make it up to you. I mean "Star Wars" , fine. "Empire" - still not bad. But on this one we ran out of gas. Seriously, we let the assistants write it. Hell, even the Fed Ex guy got a joke in!"
Vielleicht war in der Tat die Einleitung Schuld, dass meine Erwartungen an IT'S A TRAP so niedrig waren, aber sie wurden tatsächlich übertroffen. Der letzte Teil der Trilogie hat eine Gagdichte, dass ich sogar noch Lachen musste, als der Abspann lief. Viele kleine, exakt platzierte Kalauer und witzige Einfälle am laufenden Band hieven IT'S A TRAP noch einen halben Punkt über den Vorgänger. Allein die Verfolgungssequenz ist Gold wert. Mehr sei aber nicht verraten, weil der Film in der Tat vom Überraschungseffekt lebt. Richtig schön waren auch die Selbstreferenzen, wenn plötzlich Figuren aus anderen Serien auftauchen müssen, um entsprechende Rollen zu besetzen ... Großartiges Finale, ich habe viel gelacht. Und das passiert bei Parodien in letzter Zeit leider nicht so oft.
"Oh, my God, that was absolute hell! I just... I don't understand why... I mean, we're in a galaxy far, far away, and we still have to change in Atlanta."
PS: Sehr sehenswert ist übrigens das Bonusmaterial auf der BluRay, bei dem Director Peter Shin einen viertelstündigen Kurs vom Zeichnen der Figuren gibt. Cool und verständlich eingefangen und spannend anzuschauen, was vor allem daran liegt, dass ich ein riesen Fan von solchen "Making-Of" Informationen bin.
"I would give my right hand for this day to just end."
Ich muss zugeben, dass mich BLUE HARVEST nicht so vom Hocker gehauen hat. Eine Hand voll netter Gags aber sonst eher mau. Das hat sich hier schlagartig geändert; alleine beim obligatorisch einfliegenden Text-Intro hatte ich schon Tränen in den Augen. Dieser animierte Elefant war aber auch putzig. Ansonsten eine Gag-Granate nach der Anderen, der Kampf gegen die AT-AT Walker war mit das Beste, was STAR WARS Parodien bis Dato hervorgebracht haben. Auch wenn ich kein uneingeschränkter Fan von FAMILY GUY bin, aber das hier war einfach ausgezeichnete Nachmittagsunterhaltung. Mir ist nur aufgefallen, dass ich doch endlich mal wieder die Originale schauen sollte - viele Szenen waren kaum noch präsent.
"I think we're doomed. - Nah, unless they got any big, giant robot camels I think we're ok. - Ah, Jim ... Robot camels."
"No matter what happens - stay calm!"
Alkohol, ein Königreich für etwas Alkohol! Was für ein herrlich sinnloser Splatterscheiss aus Spanien. Könnte man mal spaßhalber als Vorfilm für die nächste Open-Air-Grindhouse-Retrospektive bringen - so zum Aufwärmen. Schöne Ideen, ganz nette Effekte und dieser grinsende Spanier ist sogar sowas wie ein guter running Gag. Gibt auch die ein oder andere nette Referenz an Genrefilme. Großartig! Einen Punkt Abzug gibt's aber für die zensierten Brüste - das geht in einem Gorestreifen gar nicht.
Für Kinderverhältnisse und Super-RTL Sendeplatz war das damals erstaunlich düster. War auf jeden Fall sehr cool und ich hab's verdammt gerne gesehen - neben BOB MORANE und DUCKTALES eine meiner Favourite-Serien :)
Tommy darf einfach alles. ALLES GUTE zum Geburtstag und danke für viele Stunden tolle Unterhaltung - ich hoffe, wir sehen dich noch ganz oft :)
Rockt.
"The war between the sexes is over. We won the second women started doing pole dancing for exercise."
Huch! Da ist sie, die Comedy-Überraschung des Jahres, neben TUCKER & DALE VS EVIL. Ein durch die Bank tolles Beispiel für eine rundum gelungene RomCom. Im einen Moment himmelhochkitschig mit Schnulz ohne Ende, auf der andere Seite plötzlich wieder ungewohnt und unerwartet bissig, sarkastisch und sich selbst auf die Schippe nehmend - inklusive der selbst zelebrierten Klischees. Die Figuren sind durch die Bank durch sympathisch besetzt, angefangen beim mal wieder saukomischen Steve Carell, über meinen Indie-Liebling Ryan Gosling mit seiner Photoshop-Figur, bis zur etwas hinter den Erwartungen gebliebenen Emma Stone oder der tragischen Julian Moore. Schön war es ebenso, Kevin Bacon mal wieder sehen, auch wenn seine Rolle extrem redundant ist. Dafür gibt es herrliche Querverweise auf andere Filme wie EASY A, die - sogar durch Emma Stone selbst - rezitiert werden.
Neben einigen sehr ruhigen, gefühlvollen und natürlich romantischen Szenen gibt's immer wieder großartige und skurrile Momente, die ein um's andere Mal die Erwartungen über den Haufen werfen und die Lachmuskeln dadurch eiskalt penetrieren, bis die Tränen in den Augen sitzen. Die Zitate sind oftmals extrem derb, aber nie unter der Niveau-Gürtellinie und Nebenfiguren mitsamt ihrer Handlungsstränge sind charmant, witzig und erfrischen "neu" gelungen. Sie werden auch im weiteren Verlauf immer wieder geschickt in den Handlungsstrang geschoben und lockern den doch sehr geradlinigen Plot ein um's andere Mal auf. Da verzeiht man auch die ein oder andere Oberflächlichkeit und genießt einfach als Entschädigung ein wunderbares Gag-Feuerwerk. Wirklich ein "ausgezeichnet"er Film, den man sich wohl immer wieder mit Freunden anschauen kann und dabei so ziemlich jedes Humorzentrum einige Male trifft, auch wenn der Film im Prinzip alles andere als handzahm und Mainstream daher kommt. Ja doch, hat mich sowohl überrascht als auch unglaublich gut unterhalten. Toll!
"The skin under your eyes is starting to look like Hugh Hefner's ball sack."