J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Ich kann hier leider nicht auf Spoiler verzichten, da ich sonst meine Interpretation des Films nicht vernünftig erklären könnte.
"The Fountain" wird auf ewig wohl einer dieser Filme bleiben, welche die Zuschauerschaft in zwei Lager aufspalten. Für die einen ist es ein absolutes Meisterwerk, für die anderen übernimmt er sich an seinen Ambitionen. Letztendlich muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, wie er diesen Film einordnet und vor allem, wie er ihn wahrnimmt.
Das fängt schon bei der Inhaltsangabe an. Was wusste ich vor der Sichtung über "The Fountain"? Das ist doch dieser Film von Darren Aronofsky, der von der Suche nach dem ewigen Leben handelt und dabei drei Geschichten verschiedenster Zeitalter verschmelzen lässt. Allein diese Aussage rückt den Film meiner Meinung nach schon in ein völlig falsches Licht. Denn für mich lässt sich "The Fountain" nicht in drei Geschichten aufteilen, der Film erzählt eine einzige Geschichte. Allerdings handelt es sich dabei um verschiedene Sichtweisen. Die Geschichte wird hier aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, dies ist der Grund für sämtliche Unterschiede (siehe die Zeitalter).
Aber welche Geschichte möchte "The Fountain" eigentlich erzählen? Der Film dreht sich um den Wissenschaftler Tommy Creo, der verzweifelt nach einem Heilmittel für Hirntumore sucht. Getrieben wird er von persönlichen Gefühlen, leidet seine Frau Izzi doch unter genau dieser Krankheit. Tommy forscht an Affengehirnen, Erfolg erhofft er sich von Pflanzenextrakten aus dem Regenwald Guatemalas.
Izzi schreibt derweil in Form eines Romans ihre Gefühle nieder. Ihre Faszination für den Glauben der Maja fließt dabei unweigerlich in ihre Vorstellung mit ein. Durch ihren Roman mit dem Titel "The Fountain" erschafft Izzi ein Gleichnis, ein Abziehbild ihrer Realität. Ihr Mann Thommy schlüpft in die Rolle des Conquistadoren Tomás, welcher im Auftrag der spanischen Königin im Maja-Reich nach dem Baum des Lebens suchen soll. Das Leben der Königin steht auf dem Spiel, da der Großinquisitor ihren Tod verlangt. Die Suche nach dem Baum des Lebens sei Ketzerei. Izzi verkörpert Königin Isabel, der Großinquisitor spiegelt den Hirntumor wieder. Er stammt aus dem eigenen Land/Körper und hat sich infiltrativ stückchenweise Macht verschafft. Seine Macht wird immer größer und irgendwann wird er das Land bzw. den Körper an sich reißen und Isabel/Izzi umbringen. Einzig und allein Tomás vermag es, die Königin zu retten. Hier spiegelt sich Izzis Verständnis für Tommys Liebe ihr gegenüber wider. Izzi ist für Tommy das Ein und Alles, er ist ihr Leben, für sie würde er alles tun. Sie ist seine Königin.
Der Glaube der Maja besagt, dass der erste Mensch (der erste Vater) sich opferte, um die Welt zu erschaffen. Aus seinem Bauch spross der Baum des Lebens, sein Körper wurde zur Erde, seine Seele zum Himmel. Nur sein Kopf blieb übrig, er wurde in den Himmel gehoben und stellt den sterbenden Stern Xibalbá dar. Xibalbá gilt im Maja-Glauben als Ort, an dem Tote wiedergeboren werden.
Indem Izzi in ihrem Roman Bezug auf den Glauben der Maja nimmt, übt sie Kritik an Tommy wahnhafter Forschung nach einem Heilmittel aus. Auch wenn die Prognosen gut aussehen, weiß Izzi insgeheim, dass sie den Hirntumor nicht überleben wird. Sie lässt sich darauf ein und verliert ihre Angst vor dem Tod. Gleichzeitig suggeriert sie mit dem Bezug auf den Maja-Glauben, dass der Tod nichts Endgültiges beschreibt, sondern stets neues Leben gebiert. Damit möchte sie Tommys Angst vor dem Tod brechen und seinen Schmerz über ihren Tod lindern. Ziel des Lebens ist nicht die zwanghafte Suche nach einem Heilmittel, sondern das Leben selbst und dazu gehört ebenfalls das Akzeptieren des Todes. Nur wer den Tod akzeptiert und somit überwindet, kann auf Erlösung hoffen.
Dies spiegelt sich in der zweiten Geschichte des Romans sowie deren Verknüpfung mit der Geschichte über den Conquistador Tomás wider. In der zweiten Geschichte befindet sich Tommy mitsamt des Baums des Lebens (eine Inkarnation Izzis) in einer Blase, die sich durch das Raum-Zeit-Kontinuum auf den Stern Xibalbá zubewegt. Irgendwann auf der Reise kommt es zu dem Punkt, an dem Izzi bzw. der Baum des Lebens stirbt. Wie erwartet, ist Tommy daraufhin von Verzweiflung und Schmerz getrieben. Parallel dazu (in der ersten Geschichte) steht Tomás dem Hohepriester der Maja gegenüber, welcher ihn tödlich verwundet. Zwei verschiedene Charakter-Abbilder Tommys, die im weiteren Verlauf zwei völlig verschiedene Entscheidungen treffen. Tomás tötet den Hohepriester und findet den Baum des Lebens. Er fürchtet den Tod und heilt sich mit dem Saft des Baumes. Als Konsequenz verwandelt sich sein Körper unter Qualen in eine Fläche Blumen. Tommy dagegen akzeptiert den Tod des Baums des Lebens, entsteigt der Blase, fliegt zum Stern und erlangt Erlösung. Er hatte keine Angst mehr vor dem Tod und ist nun mit Izzi vereint.
Zurück zum realem Tommy: Izzi lässt ihm die freie Wahl, welche der beiden Entscheidungen er treffen möchte. Sie hinterlässt ihm den Roman, jedoch ist dieser noch nicht vollendet. Das vorletzte Kapitel endet mit Izzis Tod, das letzte Kapitel fehlt allerdings. Izzi bittet Tommy, das letzte Kapitel selbst zu schreiben. Beruhend auf Tommys Handlungen, bleibt seine Entscheidung offen. Einerseits sucht er auch weiterhin nach einem Heilmittel, andererseits pflanzt er gemäß dem Maja-Glauben über Izzis Grab einen Baum. "The Fountain" wäre aber nicht "The Fountain", wenn er ohne Darren Aronofskys Bildsprache auskommen müsste. Der Film enthält ein Zitat, der genaue Wortlaut ist mir leider entfallen, es lautet aber ungefähr so: Selbst der dunkelste Schatten wird bedroht vom Morgenlicht. Gemäß dieser Aussage wurde der Film von Aronofsky umgesetzt. Für den Großteil des Films arbeitet er mit starkem Schatten, Licht wird auf ein Minimum reduziert. Ein Sinnbild für Tommys Suche nach dem Heilmittel, bei dem er den wahren Wert des Lebens aus den Augen verliert. Er tappt in der Dunkelheit umher. Erst durch die Erlösung kommt Licht in den Film. Das Ende des Films ist vollkommen in Licht gehüllt und das letzte Bild ist ein reiner weißer Bildschirm. Daraus schlussfolgere ich, dass Tommy letztendlich doch noch Erlösung findet und mit Izzi vereint sein wird.
Ich bin der Meinung, dass "The Fountain" eine interessante Intention hervorbringt und stark zum Nachdenken anregt. Während des Anschauens und verstärkt nach dem Ende des Films macht man sich seine Gedanken über Leben, Tod, Wiedergeburt und Erlösung. Was ist wichtig im Leben, worauf kommt es an? Ist die zwanghafte Such nach Maximen (wie hier der Baum des Lebens) vorteilhaft? Welchen Sinn hat die Suche nach dem Sinn des Lebens? Ist der Sinn des Lebens nicht das Leben selbst? Kommt es daher nicht immer auf die kleinen Dinge an? Leben und Tod sind ein Kreislauf, sie gehören unwiderrufbar zusammen. Was bliebe vom Menschen übrig, wenn man den Tod tatsächlich besiegen könnte? Fragen über Fragen.
Allgemein betrachtet ist Aronofskys Regiearbeit hier phänomenal! Wie im oberen Absatz schon erwähnt, arbeitet er mit einer sehr starken Bildsprache, zudem ist "The Fountain" ziemlich symbolträchtig. Wiederkehrende Gegenstände wie Tommys Ehering, der Baum des Lebens, der Nebel von Xibalbá oder Nahaufnahmen von Izzis Haut sind hier von großer Wichtigkeit. Aronofsky schafft es, die Geschichte trotz der unterschiedlichen Sichtweisen wie aus einem Guss zu inszenieren. Zu Beginn wirkt man als Zuschauer noch etwas verloren, die Sichtweisen habe ich da noch als verschiedene Geschichten interpretiert. Im weiteren Verlauf der Handlung verwebt Aronofsky die einzelnen Sichtweisen aber zu einem großen Ganzen. Darüberhinaus arbeitet er mit Szenen-Wiederholungen. Gegen Ende des Films werden Szenen vom Anfang gezeigt, die erst jetzt ihren vollkommenen Sinn entfalten. Für mich sorgte das für erfrischende Aha-Momente.
Die visuellen Effekte sind großartig und geben die Fantasy/Science Fiction-Elemete des Films glaubhaft wieder. Des Weiteren sorgen die visuellen Effekte für eine enorme Bildgewalt. Für die Musikuntermalung ist Aronofskys Stamm-Komponist Chris Mansell zuständig, der hier wie gewohnt ordentliche Arbeit leistet. Besonders bemerkenswert ist sein Thema über Tommys Suche nach dem Heilmittel. Hektik, Wahn und Verzweiflung werden durch diese Melodie quasi greifbar.
Zu guter Letzt ein ganz großes Lob an die beiden Hauptdarsteller Hugh Jackman und Rachel Weisz, die hier fantastische Leistungen hervorgebracht haben. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach, das Liebespaaar nimmt man ihnen vollkommen ab. Weisz gibt sich zu Beginn lebensfroh und verrückt, schnell merkt man aber, dass mir ihrem Charakter irgendwas nicht stimmt. Die den Tod erwartende Izzi spielt Weisz liebevoll und verletzlich. Hugh Jackman anfängliches Auftreten könnte dagegen nicht unterschiedlicher sein. Hektisch, zielstrebig, ständig auf der Suche nach dem Heilmittel/Baum des Lebens. Kehrt Izzis Hirntumor zurück, kommt Jackmans liebevolle und anmutige Seite zum Tragen. Mit Izzis Tod mündet diese Seite schließlich in Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut. Vor allem solche Szenen mit Hugh Jackman gingen mir als Zuschauer wirklich nahe.
Fazit: "The Fountain" ist für mich ein rundum perfekter Film. Er hat Tiefe, einen interessanten Erzählfluss, großartige Darsteller und regt zudem zum Nachdenken an. Ich persönlich kann hier keinerlei Makel entdecken. Generell bin ich aber auch Fan von Darren Aronosfskys Arbeit.
EPISODEE 1:
Ein guter Einstieg in die neue Staffel, es zeigt sich hier allerdings ein Problem: Die Serie vereint mittlerweile so viele Handlungsstränge, dass sie von einer 45-50 Minuten-Folge nicht mehr getragen werden können. Die Episode eilt von einem Handlungsstrang zum nächsten, manche müssen sich mit nur einer Szene begnügen, andere werden gar komplett ignoriert. Stand jetzt würde ich sagen: Entweder sollte es längere Episoden geben (60-70 Minuten) oder mehr statt der üblichen 10.
Mit Folgendem kann ich mich natürlich irren und G.R.R. Martin plant das genauso, aber der Tod von Areo Hotah sowie Doran und Trystane Martell wirkte so, als ob sich D&D möglichst schnell eines weiteren Handlungsstrangs entledigen und Dorne direkt auf Konfrontationskurs mit den Lannisters bringen wollten. Klar, die Szene war überraschend, machte an sich wenn überhaupt jedoch nur einen kleinen bleibenden/emotionalen Eindruck. Denn dafür hat man in Staffel 5 einfach zu wenig von Dorne, speziell Doran und Trystane, gesehen. Schade, dass man hier einen vergleichsweise großen Namen wie Alexander Siddig verschwendet hat.
Die beiden interessantesten Handlungsstränge finden sich in dieser Episode im Norden. Die große Frage nach Jon Snows Tod ist beantwortet, er ist tot. Hervorragend der Einstieg in die neue Staffel. Kamerafahrt an der Mauer entlang, von ihr hinab, hinein in den Hof der Schwarzen Festung und zu Jon Snows Leiche. Geists Wolfsgeheul. Ser Davos, der verwundert vor die Tür geht und Jons leblosen Körper erblickt. Entsetzen. Er eilt durch den Schnee, weitere Freunde/Befürworter Jons erscheinen. Sie verbarrikadieren sich, selbst Melisandre macht wie nur selten einen komplett hilflosen und niedergeschlagenen Eindruck. In der letzten Szene der Episode offenbart sie sich wie nie zuvor. Ihr perfekter Körper ist nur ein Zauber, um sich in einer Welt der Männer Macht verschaffen zu können. In Wahrheit sieht sie so aus, wie man sich eine sehr alte Zauberin wohl vorstellen würde, gebrechlich, ihr Körper verfällt. Immer wieder beeindruckend, was mit Masken und Make-Up so alles möglich ist, denn es handelt sich hier immer noch um Carice van Houten! Übrigens kann der Zauber nicht durch den Halsschmuck hervorgerufen worden sein. Oder D&D haben beim Drehbuchschreiben gepennt^^ Naja, jedenfalls bin ich gespannt, was es mit dieser Szene auf sicht hatte. Erkennt Melisandre vor R´hllor ihr Versagen an, Azor Ahai nicht zum Erfolg geführt zu haben? Oder war dies schon Teil eines magischen Rituals, um Jon Snow wiederzubeleben?
Generell scheint der Tod in dieser Episode in besonderem Maße im Vordergrund zu stehen. Neben den Trauernden unter den Nachtwächtern um Jon Snow, trauern Jaime und Cersei in Kings Landing um Myrcella und Ramsay Bolton in Wintefell um seine Gespielin Myranda. Sehr menschliche Szenen. Gut, Ramsay lässt es sich danach natürlich nicht nehmen, Myrandas Leiche an die Hunde zu verfüttern.
Im oben erwähnten zweiten Handlungsstrang im Norden kämpfen sich Theon und Sansa von Boltons verfolgt durch die Wildness weg von Winterfell. Erstaunlicherweise sieht es so aus, als ob sich die beiden in malerische Landschaften verirrt haben. Der halbzugefrorene Fluss hat etwas Anziehendes, dazu dann noch der umgestürzte Baum, etc. Das Hundegebell will da so gar nicht reinpassen und das Gemetzel, wenn Rettung in Form von Brienne und Podrick naht, wirkt gradezu surreal. Brienne ist endlich am Ziel, indem Sansa ihren Schutzeid entgegennimmt. Dieser Moment hatte etwas Erhabenes, wie Catelyn eine wahre eine Lady von Winterfell!
EPISODE 2:
War Episode 1 eher so 8/10 Punkten, ist Episode 2 fast schon wieder 10/10 Punkten. Was noch fehlt, ist die 100%ige Unvorhersehbarkeit, wie man sie aus den ersten vier Staffeln kannte. Bei vielen Szenen kann man sich auch ohne Buchkenntnisse vorher denken, was passiert (der Tod von diesem Typen in Kings Landing, der Tod von Balon Greyjoy, Jon Snows Wiederbelebung, etc). Interessant ist dagegen oftmals die Frage nach dem "Wie?". Als sich Roose und Ramsay Bolton nach Verkündung der Geburt in den Armen lagen, war für mich klar, dass einer von beiden nun sterben wird. Ich wusste nur nicht, wer. Zuerst dachte ich sogar, als man das Zustechen hörte, dass es Ramsay ist, von dem wir uns nun verabschieden können^^ Darüberhinaus haben D&D Euron Greyjoy einen gelungenen Auftritt verpasst, indem sie Balon direkt durch ihn und zwar on-screen haben töten lassen. Im Buch geschieht dies ja off-screen und meine ich nur durch einen Handlanger Eurons.
Jon Snows Wiederbelebung verlief im Endeffekt leider etwas unspektakulär, aber auch hier steht das "Wie" im Vordergrund. Während Melisandres Prozedur gingen mir da so einige Gedanken durch den Kopf^^ Wird sie sich nun opfern, um Jon in bester Lady Stoneheart Manier zurückzubringen? Wie schon in Episode 1 ist Melisanndre ja nicht mehr von ihren Fähigkeiten überzeugt und in diesem Bereich der Magie obendrein völlig unerfahren. Es hätte gut sein können, dass sie wie Tyros von Myr im Buch den Zauber aufgrund ihrer Schwäche nicht überlebt. Zwischenzeitlich dachte ich sogar, dass sich die Theorie mit Jon im Wolfskörper bewahrheitet. Letztendlich ist es so gekommen, wie ich es nach Staffel 5 erwartet hatte. Nun wird es auf jeden Fall episch und amüsant zugleich. Ich freue mich schon auf die ganzen WTF-Gesichter der sonstigen Charaktere :D
Im Gegensatz zu Episode 1 profitiert Episode 2 ungemein davon, dass D&D sich diesmal nur auf eine kleinere Anzahl an Handlungssträngen beschränkt haben und diese dadurch besser zur Geltung kommen. Schade, dass wir immer noch nichts von Littlefinger gesehen haben :/
Wie schon im Süden (Dorne) räumen D&D diesmal im Norden (Winterfell) auf und werfen die Regenten launischen Jungspunden zum Fraß vor. Im Gegensatz zu den Sandsnakes halte ich das allerdings für eine gute Wahl, da Ramsay bedeutend besser ausgearbeitet und mMn der interessantere Bolton ist. Bereits vorprogrammierte Konfikte mit der Nights Watch und den Lannisters werden dadurch noch spannender. In Kings Landing stehen Jaime und Cersei mehreren feindlichen Parteien gegenüber, von ihren ehemaligen Verbündeten ist kaum noch jemand übrig. Glücklicherweise kann Cersei auf die Stärke ihres Zombie-Mountains bauen. Der Faith Militant steht kurz davor (oder droht es zumindest an) einen Gottesstaat zu errichten, das wäre doch mal eine brisante Wendung! Derweil macht Arya in Braavos Fortschritte in ihrem Jeditraining und Tyrion darf in Mereen den Drachenpapa spielen, was eindeutig einen fantastischen Yeah-Moment darstellt. Die Köpfe der Fantheoretiker laufen nun natürlich auf Hochtouren und werden nach Indizien für einen Zwerg als Drachenreiter suchen. Endlich geht es auch zurück hinter die Mauer zu Bran, der dreiäugigen Krähe und ihrem Training von Brans geistigen Fähigkeiten. Auf die Flashbacks habe ich schon gefreut, seitdem ich das Buch gelesen habe und sie haben nicht zuviel versprochen. Einfach nur schön, ein friedliches Winterfell zu sehen. Benjen und Ned Stark in jungen Jahren, Lyanna Stark feiert ihre Premiere in der Serie und man bekommt sogar einen Blick auf einen jungen "Hodor" vor seinem Sprachfehler gewährt.
EPISODE 3:
Ich liege auf einer Streckbank und D&D sind die beiden Folterknechte, welche an der Kurbel drehen. The Tower of Joy - geil! Zwar hat man, wahrscheinlich um Arthur Dayne mehr Screentime zu geben, den Kampf von "3 gegen 7" auf "2 gegen 6" reduziert (Gerold Hightower dürfte sich denke ich im Turm befinden), aber nichtsdestotrotz war er spannend anzusehen und bot klasse Choreographien. Schade, dass Daynes Schwert Dawn nicht annähernd so imposant aussieht, wie es im Buch beschrieben wird. Falls dies überhaupt Dawn darstellen soll. Im Buch ist es ein Zweihänder, in der Serie kämpft Dayne mit zwei Einhändern. Aber wie gesagt, der Kampf wurde großartig inszeniert und gibt sogar im Gegensatz zu Martin Aufschluss darüber, wie Dayne besiegt wird. Howland Reed macht seiner Crannogmen-Herkunft alle Ehre und stößt ihm aus dem Hinterhalt ein Messer durch den Hals, Ned bewahrt seine und Daynes Ehre, indem er ihm einen schnellen und schmerzlosen Tod gewährt. Ebenfalls bemerkenswert, dass D&D Bran mit seiner erhöhten Sicht auf seinen Vater konfrontieren, da Ned den Kampf letztendlich durch einen Hinterhalt und eben nicht durch einen ehrenhaften Kampf gewonnen hat. Well done! ABER DANN! Man hört ein Baby schreiben, Ned geht in den Turm (kann vorher aber noch Brans "Vater!" hören?), Bran will hinterher... und wird von Brynden Rivers aufgehalten und auf dem Traum gezerrt! Fortsetzung in einer späteren Episode, miese Folterknechte!
Tyrion ist mal wieder zu Späßen aufgelegt und Varys lässt eindrucksvoll seine Machtspielchen an einer Mereen-Aufständischen aus. Kalt und emotionslos, ganz der Eunuch. Varys bekommt halt immer, was er will und hier sind es Informationen über die Unterstützer der Aufstände und Morde in Mereen. In Kings Landing pocht Cersei derweil auf einen "Trial by Combat" und möchte in ganz Westeros Rundschreiben verschicken lassen. Zeit, sich ein weiteres mal die Gravedigger- bzw. Cleganebowl-Theorie zu Gemüte zu führen.
Ich hätte eigentlich erwartet, dass der Jon-Handlungsstrang etwas länger ausfallen würde, aber das ist halb so schlimm, denn dafür endet die Episode diesbezüglich mit einer langerwarteten, aber tollen Wendung. Gemäß dem Code der Nachtwache endet der Dienst mit dem Tod und nach diesem tritt Jon nun aus selbiger aus. Zuvor entledigt er sich allerdings noch der Messersteckerbande. Ein sinnvoller Schachzug, auch wenn ich Alisar Thorne vermissen werde. Für mich war er ein interessanter Antagonist, der den Handlungsstrang an der Mauer stets bereichert hat. Der Fokus lag hier allerdings klar auf Olly, da haben D&D ordentlich Fanservice betrieben. Ein Jahr lang dominierte #FuckOlly die GoT-Fangemeinschaft, sein Schauspieler und dessen Familie erhielten sogar Todesdrohungen, und dahingehend wird sein Tod geradezu zelebriert. Ich selbst nahm das jedoch nur mit einem Achselzucken hin, da Ollys Betrug an Jon in Staffel 5 zu plakativ dargestellt wurde und ich daher keine allzu große Antipathie gegen ihn hegte. Die schönsten Momente der Folge dürften wohl die Umarmungen sein, mit denen Jon von seinen Freunden unter den Nachtwächtern empfanden wird. Diese fröhlichen Gesichter, das Lächeln... herzerwärmend!
Jon wird im Norden also für Trubel sorgen und generell stellt sich die Frage, wie viel Wahrheitsgehalt noch im Spruch "The North remembers" liegt. Dass die Karstarks zu Ramsay Bolton übergelaufen sind, war nach der Exekution von Rickard anzunehmen. Nun aber machen die Umbers Ramsay drei Geschenke - Osha, Rickon Stark und den abgeschlagenen Kopf seines Schattenwolfes. Jetzt sind es nur noch drei Schattenwölfe :( Falls er das überhaupt ist. Denn was auffällt an der Audienz, ist die Tatsache, dass sich Jon Umber trotz der Geschenke und eines Bündnisvorschlags gegen die Wildlinge weigert, Ramsay als seinen neuen Lehnsherrn anzuerkennen. Handelt es sich dabei womöglich um einen intriganten Schachzug und in Wahrheit halten die Umbers doch zu den Starks? Wir werden sehen.
EPISODE 4:
Wiedersehen kann so schön sein. Nach vier Staffeln treffen endlich wieder zwei Stark-Kinder aufeinander, ein absoluter Gänsehautmoment! Des Weiteren kommt es auf den Eiseninseln zu einem Wiedersehen zwischen Asha und Theon, Littlefinger lässt das Tal von Arryn zum Krieg gegen die Boltons rüsten, gleiches gilt für Jon mit den Wildlingen und in Vaes Dothrak findet Daenerys zu alter Stärke zurück. Ich glaube selten war eine Game of Thrones Folge so sehr von Optimismus geprägt wie "Book of the Stranger"^^
Darüberhinaus steht diese Episode im Fokus starker Frauen. Cersei und Olenna schließen einen Pakt gegen den High Sparrow, der physisch und psychisch gefolterte Loras bricht in den Armen seiner Schwester Margaery zusammen, Sansa kann Jon zum Widerstand gegen die Boltons überreden, Theon unterstützt seine Schwester Asha trotz seines Erstgeborenenrechts bei ihrem Thronanspruch und Daenerys vereint die Dorthraki unter sich, ohne auf größere Hilfe von Jorah und Daario angewiesen zu sein.
Tyrion beweist in Mereen abermals, was für ein großartiger Staatsmann er eigentlich ist (ebenso wie Tywin). "We only make peace with our enemies." Anstatt des Sklavenherrschern aus Volantis, Astapor und Yunkai wie Daenerys vor den Kopf zu stoßen, schlägt er geordnete Abschaffung der Sklaverei vor (innerhalb von sieben Jahren).
Quaithes Prophezeihung scheint sich nach und nach immer mehr zu bestätigen.
"Um nach Norden zu gelangen, müsst ihr nach Süden ziehen. Um nach Westen zu kommen, geht nach Osten. Um vorwärts zu gelangen, geht rückwärts, und um das Licht zu berühren, müsst ihr unter dem Schatten hindurchziehen."
Wie schon in Staffel 1 (u.A. erkennbar durch den musikalischen Brückenschlag) befindet sich Daenerys in Vaes Dothrak und kann abermals ein Khalasar unter sich vereinen. Bedurfte sie dazu in Staffel 1 noch Drogo und beschränkte sich ihre Streitkraft nur auf sein Khalasar, gelang es ihr nun aus freien Stücken und machte sich durch die Ermordung aller Khals das gesamte Volk der Dothraki untertan. Jetzt fehlt nur noch eine Schiffsflotte, die ihr Heer nach Westeros übersetzen kann. Wer könnte sich da in Westeros bloß anbieten? ;-)
EPISODE 5:
"Does death only come for the wicked and leave the decent behind?"
- Foreshadowing by Jaqen H´ghar -
Hodors Tod war die emotionalste und überraschendste Szene der bisherigen Staffel und die gesamte Szene hinter der Mauer ein hervorragendes "Mid-season Finale". Aufbau, Spannung, Dramatik - da hat mal wieder alles gepasst. Schon heftig, wenn man selbst den Tod von Brynden "Bloodraven" Rivers und Brans Schattenwolf fast schon als Kollateralschaden bezeichnen muss. Bleiben nur noch Ghost und in der Serie eventuell Nymeria, aus 6 mach 2 :(
"Summer is dead and winter has arrived."
Die Art und Weise, wie die Herkunft der Weißen Wanderer in der Serie erklärt wird (in den Büchern ja noch nicht), sorgt für ordentlich Diskussionsstoff. Von den Kindern des Waldes erschaffen, um den aussichtslosen Krieg gegen die Ersten Menschen zu gewinnen. Aus der Geschichtsschreibung in ASOIAF weiß man nur, dass die Kinder und die Ersten Menschen irgendwann einen Friedenspakt geschlossen haben, um den Krieg zu beenden, genaue Details sind allerdings nicht bekannt. Es könnte also gut sein, dass die Kinder letztendlich die Kontrolle über die Weißen Wanderer verloren haben und sie nur mit Hilfe der Ersten Menschen in den Norden zurückdrängen konnten.
Der Anfang der Episode zeugt erneut von einem Drehbuch-Mangel, der sich seit den letzten Staffeln immer mal wieder durch die Serie zieht. Charaktere wie Brienne oder Littlefinger erscheinen immer dort zur rechten Zeit, wo sie gerade gebraucht werden, über zeitliche Distanzen sehen die Serienmacher dabei locker hinweg. So befand sich Littlefinger zuletzt noch im Tal von Arryn und nun führt er auf einmal im tiefsten Norden ein Gespräch mit Sansa. Wie ist er so schnell dort hingekommen? Nutzt er einen Tele-petyr? :D
Vielleicht ist Folgendes jetzt das Jammern auf hohem Niveau eines Buchlesers, aber die Königswahl auf den Eisernen Inseln hat mir nur mäßig gefallen. Euron Greyjoy strahlt jedenfalls bei Weitem nicht die Bedrohung und das Piratige aus, welches ihn in den Büchern so besonders macht. Erstens fehlt mir die Augenklappe und zweitens fiel seine Rede beim Königsthing eher mau aus (kein Drachenhorn zur Zähmung der Drachen, keine Schätze aus aller Welt). Es fehlt eine wirkliche Begründung, warum das Volk der Eiseninseln diesen Typen nun zu ihrem neuen König wählt. Erstens macht Euron die Versprechung, Daenerys heiraten zu wollen und mit ihren Drachen Westeros zu erobern. Aber was lässt das Volk glauben, er könne Daenerys und die Drachen kontrollieren? Im Buch präsentiert er wie gesagt das Drachenhorn. Zweitens erklärt er, ein besserer König als Balon sein zu wollen, gibt öffentlich zu, diesen ermordet zu haben und das Volk reagiert mit Zustimmung. Früher galt der Königsmord noch als unverzeihbare Schandtat (siehe Jaime Lannister), mittlerweile wird es nur noch mit einem Achselzucken quittiert (siehe z.B. auch Ramsay Bolton). Ich halte das für keine allzu gute Entwicklung, weil es von den Serienmachern verstärkt als plot devise genutzt wird.
Und warum haut gleich die gesamte Flotte mit Asha und Theon ab? Im Fall von Ashas Gefolgsleuten verständlich, aber die machen ja nur einen Teil der Flotte aus. Der Rest hat sich beim Thing doch eindeutig für Euron als König entschieden. Die Serienmacher werden die Buchcharaktere Asha und Victarion Greyjoy zusammenlegen, da hätte es in meinen Augen mehr Sinn ergeben, wenn Euron Asha nach Mereen geschickt hätte, um ihr eins auszuwischen.
EPISODE 6:
Vielleicht deswegen etwas "enttäuschend", weil diese Episode mal wieder etwas ruhiger ausfällt, nachdem in den letzten Wochen Vieles Schlag auf Schlag ging und die Handlung mit Sieben-Meilen-Stiefeln voranschritt. Konflikte werden diesmal auch nicht mit einer mordreichen Actionsequenz gelöst, sondern mit Dialogen.
Benjen Stark hat hier eine kleinere Rolle inne, als ich eigentlich erwartet hatte. Aber hey, endlich sieht man ihn mal wieder und tatsächlich auch Coldhands! Laut G.R.R. Martin sind beides zwar unterschiedliche Charaktere, aber die Serie hat ja schon immer ihre eigene Geschichte erzählt. Auf Serienbasis macht das für mich sogar mehr Sinn, Coldhands mit dem beliebten Benjen Stark zusammenzulegen, als jetzt plötzlich einen wildfremden toten Nachtwächter einzuführen. Über Coldhands weiß der Zuschauer logischerweise überhaupt nichts (selbst der Buchleser weiß kaum etwas) und dementsprechend kann sein Ursprung ganz einfach auf Benjen Stark umgeschrieben werden.
Zu Brans Flashbacks: Toll, einen ersten Blick auf Aerys II. "The Mad King" Targaryen werfen zu können!
Auch bezüglich Randyll Tarlys habe ich mir eine größere Rolle gewünscht. Ich hoffe, das war nicht seine letzte Szene und er kann noch etwas in den Machtspielen um den Eisernen Thron mitmischen. In den Büchern 4+5 ist er einer meiner Lieblingscharaktere, vom Wesen her könnte man ihn wohl als "kleinen Tywin Lannister" bezeichnen. Als harten Vater, der keine Schwäche duldet, hat man ihn in der Serie schon recht gut getroffen. Sam nimmt das Familienschwert an sich, Valyrischer Stahl, der durchaus noch wichtig werden könnte. Ich bin gespannt!
Aryas Part hat mir in dieser Episode am besten gefallen, da sie hier verstärkt mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Aryas Leben wurde mehr und mehr von ihrer Todesliste bestimmt, zu der auch Joffrey und Cersei zählten. Hier sieht sie nun mit an, wie Joffrey vergiftet wird und Cersei um ihren Sohn trauert. Wie der Zuschauer in früheren Staffeln erkennt Arya aufgrund des Schauspiels (großartige Metaebene), dass es mehr als nur eine Sichtweise gibt. Cersei ist neben der machtgeilen Frau auch eine liebende Mutter, im gespielten Schmerz der Schauspielerin erkennt Arya ihren eigenen Schmerz über den Verlust von Familienangehörigen und Freunden. Es scheint so, dass Arya nun ihre Todesliste überwunden hat und dementsprechend auch keine Faceless Woman sein möchte. Sie ist nicht nur kein Niemand, sie möchte auch nicht mehr grundlos und unüberlegt töten.
In Sachen Jaime Lannister finde ich gut, dass sich die Serienmacher an die Buchvorlage zurückerinnern und ihn nach Riverrun schicken, um der Belagerung zu einem erfolgreichen Ende zu verhelfen. Im Buch ein weiterer Schritt in Jaimes Charakterentwicklung zu einem "besseren Menschen" und Herrscher, der seinen Verstand benutzt und nicht nur sein Schwert. In der Serie kommt noch Einiges an Brisanz hinzu, weil Jaime aus der Kings Guard entlassen wurde und sich nun Lord Jaime Lannister of Casterly Rock nennen darf.
Die abschließende Daenerys-Szene hat die Funktion eines pathetischen Crowdpleasers. Klar sieht das toll aus, aber die Szene hätte man genauso gut auch in der vorherigen Episode bringen können.
EPISODE 7:
Schade, dass wir Ian McShane nur in dieser Episode zu Gesicht bekommen, als Ray hat er mir sehr gut gefallen. Für diese kurze Zeit hätte man ihm als Ausgleich allerdings doch den titelgebenden "Broken Men" Monolog aus dem Buch in den Mund legen können:
https://www.youtube.com/watch?v=0sjZHxEZnmE
Ansonsten: GET HYPE
https://www.youtube.com/watch?v=oTjBVsKbHQQ
https://www.youtube.com/watch?v=JgXBYXfhgSY
EPISODE 8:
Meiner Meinung nach eine unbefriedigende Episode.
Braavos:
Talisa Stark: stirbt duch Messerstiche.
Jon Snow: stirbt durch Messerstiche.
Roose Bolton: stirbt durch einen Messerstich.
Arya Stark: schwimmt nach Messerstichen durch einen Fluss, läuft quer durch die Stadt, kann nach Bandagen und ein bisschen Suppe eine "Jason Bourne"-artige Flucht antreten, Waif besiegen, obwohl sie das noch nichtmal im gesunden Zustand schaffte, danach zum House of Black and White laufen und Jaqen eine Rede halten. Alles klar ;-) Es exitieren so viele mögliche Theorien, die allesamt mehr Sinn ergeben und Aryas vollkommen untypisches Verhalten der letzten Episode erklärt hätten, aber Weiss und Benioff entscheiden sich lieber für einen billigen Crowdcatcher/Cliffhanger. Also wenn da nicht noch etwas kommt, darf sich dieser Part zu den größten Bullshit-Momenten der Serie gesellen!
Mereen:
Der Smalltalk zwischen Tyrion, Grey Worm und Missandei: genial.
Der Angriff der Sklavenmeister: überraschend und großartig umgesetzt.
Daenerys Rückkehr: vorhersehbar und absolut zweckmäßig. Das geht besser.
Riverrun:
Zwiespalt. Zum Einen freut es mich, dass sich Weiss und Benioff da größtenteils an die Buchvorlage gehalten haben und die Lannisters immer noch bedrohlich und erhaben zugleich darstellen können. Ihr Einmarsch in Riverrun war inszenatorisch mal wieder ganz große Klasse! Auch der Blackfish hat mir in seiner Standfestigkeit (selbst gegenüber Brienne) sehr gut gefallen. Ein Charakter, der seinen Prinzipien treu bleibt, und dem auch Weiss und Benioff glücklicherweise treu bleiben. Der Blackfish würde Riverrun niemals freiwillig aufgeben, auch nicht für Sansa und eine noch epischere Episode 9 ;-)
Zum Anderen war ich gerade deswegen ziemlich enttäuscht über seinen Abgang. Offscreen und viel zu beiläufig. Man merkt, dass er in der Handlung nicht mehr gebraucht wird und um den Cast kleinzuhalten, muss er halt sterben. Nach Edmures Aufgabe hätte der Blackfish als Heerführer des Nordens eine tolle Figur abgegeben! Mit seinem Tod kann ich trotzdem leben, auch wenn ich mich als Buchleser etwas darüber ärgere, weil er im Buch die Belagerung von Riverrun ja überlebt hat. Ich hoffe weiterhin, dass er dort irgendwann nochmal eine größere Rolle spielen wird^^ Mit Jaimes Überzeugungstaktik war ich ebenfalls etwas unzufrieden. denn ich würde mir endlich mal wünschen, dass er sich von Cersei komplett loseist. Stattdessen möchte er Riverrun einnehmen, um so schnell wie möglich zu ihr zurückzukehren.
King´s Landing:
Es bleibt weiterhin spannend! Man sieht sehr gut, wie der High Sparrow mit der Macht spielt und die Menschen in seinem Umfeld beeinflusst und manipuliert. Cerseis Macht ist verschwunden, ihr Vater ist tot, ihr Onkel stellt sich gegen sie und auch ihr Sohn auf dem Thron hat sich von ihr abgewendet und hört stattdessen auf den Rat des High Sparrows. Cerseis einzige Stützen bleiben Qyburn und sein frankensteinischer Robert Strong. Letzterer dient als ultimative, defensive Instanz, auch in Hinsicht auf den Trial by Combat, ihre Hoffnung auf Rettung. Doch ebendieser Möglichkeit, des Trial by Combat, wird Cersei nun beraubt. Der High Sparrow hat seinen nächsten Schachzug grandios gespielt. Die Rückkehr von Sandor Clegane nimmt jetzt noch spannendere und interessantere Züge an, denn der klassische Cleganebowl wurde hier ja (vorerst) ad absurdum geführt. Jetzt ist alles wieder offen!
EPISODE 9:
Erinnert sehr an Saving Private Ryan.
Die finale Szene, Ramsays Tod, ist in einer meisterhaften Episode ein kleines Meisterwerk, welches sich noch einmal etwas vom Rest abhebt. Ein Schurken-Abtritt wie er im Lehrbuch steht! Damit steht GoT wohl vor einem Wendepunkt, denn mit Cersei kann die Serie jetzt nur noch einen klassischen Haupt-Antagonisten vorweisen. Je nachdem, was in Episode 10 mit ihr (und dem Hound) geschieht, wird man sich jetzt denke ich primär auf die White Walker konzentrieren. Die Episode trägt ja auch nicht umsonst den Titel "The Winds of Winter".
Hodor: Holds the door. Dies.
Wun Wun: Opens the door. Dies.
Riesen und Türen vertragen sich nicht in Game of Thrones :/
EPISODE 10:
Kings Landing:
Ich habe ja eine Red Wedding 2.0 erwartet, aber nie damit gerechnet, dass sich diese in Kings Landing zutragen würde! Der High Sparrow, Mace, Margaery und Loras Tyrell, Kevan und Lancel Lannister, Tommen Baratheon, Grandmaester Pycelle, Septa Unella. Da gehen auf einen Schlag mehrere Charaktere dahin, die mich von Anfang an auf meiner Reise durch die Welt von Eis und Feuer begleiteten, dementsprechend schockiert war ich auch. Da ist auch vollkommen egal, ob ich die Charaktere nun leiden konnte oder nicht, die waren ein ständiger Teil von ASOIAF/GoT und nun sind die einfach nicht mehr da. Heftig. Besonders brutal fällt wohl der Tod vom High Sparrow :( und Margaery aus, denn was diese nun für Kings Landing geplant hatten, werden wir nie erfahren. Aber das ist eben auch GoT, so wie im echten Leben. Wenn jemand in der Realität stirbt, kann man auch nicht fragen: "Ja, was war denn nun der Plan, was haben sich die Drehbuchautoren dabei gedacht?".
Am emotionalsten viel aufgrund seiner Beiläufigkeit wohl der Tod von Tommen Baratheon aus. Ein Kind, das nie König sein wollte und sollte, von zahlreichen Mächten (Cersei, Margaery, High Sparrow) manipuliert und letztendlich von seiner eigenen Mutter verraten. Off-Screen legt er die Krone ab und stürzt sich aus dem Fenster, was poetischer nicht hätte sein können. In Staffel 1 wurde Bran aus dem Fenster gestoßen, um den Inzest zu verheimlichen und den königlichen Status Cerseis sowie ihrer Kinder aufrechtzuerhalten. Nun stürzt sich Tommen aufgrund Cerseis Taten als ihr letztes lebende Kind freiwillig aus dem Fenster. Cersei besteigt danach den Thron, ihre Trauer fällt dabei sehr kurz aus. Aus der liebenden Mutter ist letztendlich die Mad Queen geworden, so wie es sich in der gesamten Serie Schritt für Schritt angekündigt hatte. Cerseis Regentschaft beginnt, aber ihr Ende scheint damit schon besiegelt zu sein. Denn als Mad Queen ist sie nun zu der Person geworden (Aerys II.), vor der Jaime Kings Landing damals schützen wollte. Cerseis Prophezeihung sagt aus, dass sie durch den Valonqar (hochvalyrisch: kleine/r Bruder/Schwester) zu Tode kommt, nachdem sie all ihre Kinder überlebt hat. Wird Jaime als Kingslayer nun auch zum Kin- sowie Queenslayer?
Ach ja, eine Sache, die sich viele gefragt haben: Warum akzeptieren die Bewohner Kings Landings Cersei oder überhaupt eine Frau auf dem Thron?
Zum Einen dürften die Bewohner die Explosion der Septa für einen Unfall halten. Zum Zweiten würde ich als einfacher Bürger große Angst vor Cersei, Qyburn und dem Mountain haben, zumal mit den Tyrells, Kevan Lannister, dem High Sparrow und dem Faith Militant nun sämtliche direkte Widersacher in Kings Landing auf einen Schlag ausradiert wurden. Und zum Dritten: Die Thronfolge dürfte nun in der Schwebe hängen und Cersei nimmt dieses Vakuum ein. Die männliche Linie der Baratheons dürfte ausgelöscht sein, zumindest der in Serie, in den Büchern weiß ich es nicht, ob da irgendwo mal ein Cousin, o.Ä. vorgestellt wurde. In der Serie gibt es meine ich nur eine Person, die berechtigt ist, den Baratheon-Thron zu besteigen: Daenerys Targaryen, Roberts Cousine 2. Grades. Ironie des Schicksals^^
The Twins:
Da haben es die Frey Pies also doch noch in die Show geschafft, wenn auch in einem anderen Kontext als im Buch. Ich fands ziemlich klasse, als die Kamera zum ersten mal auf den Kuchen schwenkte^^
Auch hier fragen sich viele, wie es Arya überhaupt schaffen konnte, die Freys zu fangen, zu töten, in Kuchen zu backen, das ganze auch noch wie einen Kuchen aussehen und schmecken zulassen und dabei nicht erwischt zu werden. Nun, die Antwort ist ganz einfach: Because she´s Batman!
Scherz beiseite, aber sie hat nunmal zwei Staffeln Training im House of Black and White hinter sich, da sollte sie zu solchen Aktionen schon fähig sein. Viele haben sich ja darüber aufgeregt, der Arya-Plot führe ins Nichts, nun hier trägt er zum ersten Mal Früchte. Und was das Backen angeht, erinnert sich noch jemand an ihren Freund Hot Pie? Dieser könnte ihr das beigebracht haben.
Oldtown:
Vorab: Tolle Kulissen, von außen sieht die Stadt wirklich beeindruckend aus!
Aber ja, dass Sam und Gilly mit dem valyrischen Schwert so mir nicht dir nichts abhauen können, wundert mich ebenfalls. Das passt einfach nicht zu dem Randyll Tarly, so wie wir ihn bisher in der Serie erlebt haben (u.A. Erzählungen von Sam in früheren Staffeln). Ansonsten hängt der Sam-Plot jetzt etwas in der Luft. Es bleiben noch zwei Staffeln mit voraussichtlich 13 Episoden, wie soll man da noch ausführlich auf Sams Ausbildung eingehen? Wie GeneralGrievous schon schrieb, wird da wahrscheinlich viel Off-Screen geschehen und der Großteil der interessanten Buchvorlage diesbezüglich leider wegfallen... Naja, zugegeben, bei dem, was so alles in Westeros geschieht, möchte ich zwischendurch auch nicht unbedingt durch Sams Ausbildung gelangweilt werden. Das ist dann eher ein Handlungsstrang, der im Buch besser funktionieren wird.
Winterfell:
Liam Cunningham <3
Bella Ramsay <3
THE KING IN THE NORTH!!
Wobei sich hier abermals viele Leute die Frage stellen, warum die Lords des Nordens Jon zu ihrem König ernennen und nicht Sansa zu ihrer Königin, die ja nunmal das Geburtsrecht inne hat. Ich habe mir das so erklärt, dass der Norden diesmal im Gegensatz zur Staffel 1 keinen König zum Kampf gegen den Süden sondern primär gegen die White Walker ausruft. Und da ist Jon Snow nunmal geeigneter als Sansa. Ansonsten ist es jedoch klar verwunderlich, warum Davos ebenfalls in die "King in the North" Rufe miteinstimmt, obwohl er in der letzten Episode noch froh war, dass Jon kein König ist. Außerdem frage ich mich: Wo war Ghost?? Ich meine, wenn man ihn irgendwo hätte zeigen können, ja evtl sogar müssen, dann doch bei Jons Ernennung zum "White Wolf"! So viel CGI-Kosten für ein paar Sekunden hätte man doch bestimmt noch zur Verfügung gehabt...
Konfliktpotential existiert reichlich: Wie werden sich die Lords verhalten, wenn sie erfahren, dass Jon gar kein Stark ist sondern aller Wahrscheinlichkeit nach ein Targaryen? Was hat Littelinger vor, er war sichtlich nicht begeistert von dieser Wendung. Sansas Lächeln verblasst, als sie seinen Gesichtsausdruck erblickt. Ich denke aber, sie kann mit Littlefinger fertig werden, seinen erneuten Annäherungsversuchen hat sie ja bereits eine Abfuhr erteilt.
North of the Wall:
Und ausgerechnet die Szene, die mich eigentlich wegfegen sollte, empfand ich in dieser Episode als eine der weniger spektakulären. Verrückt^^ Aber das liegt wohl daran, dass ich diese Wendung sowieso schon erwartet hatte und andere Handlungsstränge für mich daher überraschender waren. Nichtsdestotrotz natürlich einer der Kernmomente der gesamten Serie, welcher den Bogen der kommenden Episoden neu aufspannt. Fragt sich jetzt nur, ob das ein Seriending ist oder tatsächlich der Buchvorlage entspricht, denn für die Buchvorlage existieren noch weitere Theorien zu Jon Snows Herkunft.
Mereen:
Eine sehr emotionale Szene zwischen Daenerys und Tyrion, welcher nun zu ihrer Hand of Queen ernannt wurde. Schön, dass Emilia Clarke auch mal wieder schauspielerisch gefragt ist, das hielt sich bisher in der Staffel ja relativ in Grenzen. Die Endszene war selbstverständlich [hier bitte superlativ einfügen]. Ich finde dafür jedenfalls keine passenden Worte. Darauf hat wohl jeder seit Staffel 1 und spätestens seit Staffel 3 gewartet. Vor allem, weil der Daenerys-Handlungsstrang in Staffel 6 zunehmend redundant wurde, aber da musste man wohl erst noch auf den Cersei/Jaime-Handlungsstrang "warten", nachdem dieser durch Dorne dämlicherweise verzögert wurde.
Nun sieht es also wie folgt aus: Unsullied, Dothraki, Greyjoy, Martell, Tyrell und drei Drachen - was für eine Übermacht! Verwunderlich nur, wie es die Dothraki nun so einfach auf die Schiffe gebracht haben (ohne Übelkeit, etc), nachdem sich dies in früheren Staffeln (Staffel 3 glaube ich) als so schwierig erwiesen hat...
Die Episode bewegt sich handlungstechnisch übrigens in einem Zeitraum von mehreren Montaten. Da ist es durchaus möglich, dass Varys von Mereen nach Dorne reist und wieder zurück. Für einen reibungsloseren Übergang hätte man jedoch eventuell seine Ankunft in Mereen zeigen können.
Euron Greyjoy und Sam machen nach dem Staffelfinale einen verlorenen Eindruck, zumal Euron auch kaum ausgearbeitet wurde und nur als Aufhänger dafür diente, Asha und Theon nach Mereen flüchten zu lassen. Hoffentlich kann man ihn in den kommenden Staffeln sinnvoll einbinden, Daenerys braucht noch ein paar Feinde, das wird sonst alles zu einfach.
Dorne:
Da hat es die Dorne-Verschwörung also doch noch in die Serie geschafft, klasse! Nachdem Weiss und Benioff Jon Connington, Aegon Targaryen, Quentin Martell und Arianne Martell aus der Handlung strichen und Doran bereits zu Beginn der Staffel ermordeten, habe ich nicht mehr damit gerechnet. Nun übernehmen andere Charaktere diese Rollen, vornehmlich Ellaria Sand, Varys und Daenerys. Diese Episode dürfte wohl die erste sein, in der die Serien-Sandsnakes gut dargestellt wurden: nämlich, indem sie von Olenna Tyrell gekonnt in ihre Schranken gewiesen wurden. Herrlich, was habe ich da gelacht^^ Gut, dass Weiss und Benioff hier ihr drehbuchtechnisches Scheitern selbst eingestanden haben.
FAZIT:
Staffel 6 war für mich eine gute Staffel, die sich nach der Staffel 5 glücklicherweise wieder qualitativ gesteigert hat. Weiss und Benioff haben sehr viel richtig gemacht, ein paar wirklich emotionale und/oder beeindruckende TV-Momente kreiert und das Tempo ordentlich angezogen. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass sie auch weiterhin den ein oder anderen Bock geschossen haben, die Qualität der ersten vier Staffeln bleibt da für mich jedenfalls unerreicht. Im Vergleich zu manch anderer Serie aber immer noch eine mehr als überzeugende Arbeit.
AUSBLICK:
Aller Wahrscheinlichkeit haben wir noch 13 Episoden, womöglich mit Überlänge, vor uns. Staffel 7 mit sieben und Staffel 8 mit sechs Episoden. Nach dem Staffelfinale und der Abwesenheit der White Walker gehe ich davon aus, dass sich Staffel 7 Daenerys Eroberung und Staffel 8 den White Walker widmen wird. Soweit halte ich das für einen guten Plan, nur sollten Weiss und Benioff nicht in Versuchung kommen, allzu sehr Fanservice zu betreiben. ASOIAF/GoT ist eine Geschichte, die sich in einem (halbwegs) realistischen Mittelalter-Setting ansiedelt und sich bewusst von Geschichten wie "Der Herr der Ringe" abgrenzt. Daran und an G.R.R. Martins Notizen sollten sie sich primär orientieren und nicht an den Wünschen der Fans.
Wenn ich etwas nicht sehen möchte, dann einen klassichen Gut-gegen-Böse-Kampf mit allen gegen Cersei, danach alle Überlebenden ab zur Mauer und die White Walker bekämpfen. Womöglich dann noch mit einer Hochzeit zwischen Daenerys und Jon und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Die Graustufen und das von Martin geplante bittersüße Ende sollten aufrechterhalten bleiben. Da in der Serie jedoch viele Charaktere wegfallen oder fusioniert werden, erhalten Daenerys und Jon dort eine größere Rolle als es in den Büchern wahrscheinlich der Fall sein wird. Außerdem sind Weiss und Benioff große Fans von Daenerys und Jon.
Aus diesen beiden Gründen habe ich zumindest eine Grundbefürchtung, dass man es Daenerys und Jon besonders gerecht machen will und die Geschichte letztendlich darunter leiden wird. Für mich haben beide z.B. keinen Lebensfreifahrtsschein und sind keine Kandidaten für den Iron Throne. Zudem sollten die Schrecken der Dothraki und der Drachen berücksichtigt werden, etc. Hinzukommen dann noch andere Parteien wie z.B. Euron und Littlefinger. Zu guter Letzt bleibt natürlich die Frage, wie der Kampf gegen die White Walker überhaupt aussehen soll. Martin wird da schon mehr geplant haben, als nur eine epische Schlacht.
EPISODE 1:
Holy fucking cow, was für eine Einstiegsfolge!
Da fiel mir beim Abspann doch glatt die Kinnlade runter, die Episode ging doch erst 25 Minuten lang! Wo ist der Rest? ;-)
Ne aber jetzt mal ersthaft: Es tut gut, endlich wieder in Westeros und Essos unterwegs sein und all die großartigen Charaktere wiedersehen zu dürfen. Im Oktober habe ich das bisher letzte Buch durch gehabt, seitdem herrschte Flaute. Und zu Beginn gehört das Intro einfach mit jedem Klang gefeiert!
Besonders gefallen hat mir der Flashback über eine wichtige Prophezeihung als Einstieg in die Staffel. Ohne Witz, in den ersten Sekunden, als die Kamera einfach nur auftretende Füße in schlammiger Erde zeigte, da hatte mich die Folge schon! Was die thematisierte Prophezeihung anbelangt, die wurde sehr eindringlich inszniert.
Ein weiteres Highlight war die Szene mit dem Krieger der Unbefleckten, der auf seine Weise Zerstreuung bei einer Prostituierten sucht. Sehr emotional und am Ende dann knallhart. Schön, wie hier mit den Gefühlen der Zuschauer gespielt wird!
EPISODE 2:
YEAH, ein weiterer Schwall an alten und neuen Charakteren!
Was freue ich mich, dass die Serie im Gegensatz zu den Büchern Bronn wieder zurück auf die Bühne geholt hat! Jerome Flynn spielt Bronn so gut, der ist in der Serie noch cooler als in den Büchern. Des Weiteren muss ich sagen, dass ich Gwendoline Christie als Brienne von Tarth (vor allem in Action) absolut genial finde!
Kurz einen Blick auf die bisherigen Neuzugänge der Serie. Alexander Siddig (Königreich der Himmel, Primeval) als Doran Martell ist selbstverständlich richtig Premium und auch Areo Hotah (1:1 wie im Buch) hat mir ziemlich gut gefallen. Ellaria Sand kennen wir zwar schon aus Staffel 4, hier möchte ich allerdings nochmals den großartigen Dorne-Dialekt im englischen Original erwähnen.
In dieser Folge erkennt man als Buchkenner schon so manche kleine Abweichung von der Buchvorlage. Diese Abweichungen fügen sich jedoch wunderbar in die Rahmenhandlung ein, manche geben dem Verlauf sogar einen bereichernden Impuls im Vergleich zur Buchvorlage. Von daher Stand jetzt bezüglich der Änderungen beide Daumen nach oben!
Etwas Jammern auf hohem Niveau eine Buchkenners muss ich aber doch anbringen: Schade, dass es die urkomische Pilz-Szene zwischen Tyrion und Illyrio Mopatis nicht in die Serie geschafft hat. Als Zuschauer wusste man nie so recht Bescheid, ob es sich dabei jetzt um einen Scherz handelt oder um bitteren Ernst. Grandios! Für Nicht-Kenner eine kurze Zusammenfassung:
*SPOILER* Tyrion besäuft sich tagein tagaus hemmungslos mit Illyrios Wein. Irgendwann deutet dieser an, dass er Tyrion in diesem Zustand nicht für die Rebellion gebrauchen kann. Und wenn sich Tyrion schon umbringen will, dann wenigstens schnell und nicht langsam durch den Wein. Bei einem Essen tischt Illyrio Tyrion schließlich ein paar Pilze auf. Daraufhin wird von beiden lang und breit diskutiert, ob die Pilze jetzt vergiftet sind oder nicht. Am Ende stellt sich heraus, dass Illyrio Tyrion die ganze Zeit verarscht hat laughing: *SPOILER ENDE*
EPISODE 3:
- "Es bringt Glück, einem Zwerg den Kopf zu streicheln."
- "Es bringt noch mehr Glück, einem Zwerg den Schwanz zu lutschen!"
Danach der Gesichtsaudruck des Bordell-Wächters. Herrlich :D
Fast genauso genial:
Maester Pycelles Kommentar, nachdem der Hohe Septon wegen des Bordellbbesuchs durch die Stadt getrieben wurde: "Die Privatsphäre sollte stets geachtet werden!" (so oder so ähnlich)
Diesen Spruch ausgerechnet aus Pycelles Mund zu hören, hat bei mir für einen spontanten Lacher gesorgt^^
Als Buchkenner bin ich immer wieder überrascht davon, wie die Show eine mitreißende Erwartungshaltung in mir aufbauen kann, obwohl ich den Verlauf bereits kenne! Hier spiegelt sich das zum Beispiel in der Hinrichtungs-Szene Janos Slynts wieder.
Gleichzeitig ist mir aufgefallen: Man sieht detailliert, wie sein Kopf blutig von den Schultern fällt. Aber wehe dem, Qyburn tötet eine Ratte! Da wird die Kamera dann schön weggeschwenkt, "No animals were harmed in this show!" :D
In dieser Folge merkt man, dass einige Handlungsstränge bewusst stark gekürzt werden (Tyrion, Arya), gleichzeitig jedoch sofort auf den Punkt kommen. Im Fall von Tyrion finde ich das etwas schade (vor allem wegen der Charaktere, die deswegen gar nicht in der Serie auftrauchen), aber ich kann das sehr gut nachvollziehen. Als Buchkenner weiß man sofort, welches Ziel die Serienmacher mit Tyrion verfolgen. Im Fall von Arya bin ich ziemlich fröh darüber, dass die Handlung gekürzt wurde. Die Beschreibung ihres Unterrichts im Buch war eine der langweiligsten Handlungsstränge in der gesamten Buchreihe!
In jedem Fall muss man allerdings ein Lob für die Kulissenbauer und Entwickler der visuellen Effekte aussprechen. Die Bilder und Kamerafahrten durch Braavos und Volantis kann man schon fast als Augenöffner bezeichnen.
Mit dem Handlungsstrang rund um Lord Baelish und Sansa tritt nun die erste große Abweichung von der Buchvorlage in die Staffel ein. Mal schauen, wie sich das weiterentwickelt, Spannung ist da eindeutig vorprogrammiert. Kleinfinger, Sansa, Theon, Roose und Ramsay Bolton auf engstem Raum zusammen - das kann heikel werden^^
Nichtsdestotrotz stehe ich dieser Abweichung noch etwas skeptisch gegenüber, weil mit den Charakterzügen Kleinfingers aus der Buchvorlage gebrochen wird. Er verfolgte schon immer große Pläne zum eigenen Machtausbau und so mancher Charakter segnete deswegen schon das Zeitliche. Ganz klar ausgeschlossen sind davon jedoch Personen, die Kleinfinger wichtig sind. Zwei Personen, um genau zu sein. Einerseits seine große Liebe Catlyn und andererseits Sansa, weil er in ihr eine jüngere Catlyn sieht. Ohne Frage plant der Buch-Kleinfinger eine Hochzeit für Sansa, er würde ihre Hand jedoch niemals so einem Typen wie Ramsay Bolton versprechen.
EPISODE 4:
- Dorne im Intro - klasse!
- ein gelungener Einstieg für die Sandsnakes
- Bronn und Jamie "Fucking" Lannister als großartiges und lustiges Buddy-Duo
- Tommen, der sich als König beweisen und erst noch lernen muss, wie er seine Macht vernünftig einsetzen kann. Diese Thematik finde ich interessant, vor allem der Konflikt mit Cersei.
- die religiös-fanatischen, bewaffneten "Poor Fellows" sorgen ordentlich für Brisanz
- "You know nothing, Jon Snow!" - der Wahnsinn. Melisandre ist das sowieso ;-)
- eine sehr emotionale Ansprache von Stannis an seine Tochter
- Hintergrundwissen über Rhaegar und Lyanna - Spoiler Alarm :D
- das Folgen-Ende ist selbst für Buchkenner hart :( :(
EPISODE 5:
Ramsay und Sansa denken, Theon hätte Bran und Rickon umgebracht.
Theon traut sich aufgrund seiner "Dressur" jedoch nicht, wie Wahrheit zu sagen.
Ramsay, dessen Vater Robb und Catlyn auf dem Gewissen hat, zwingt Theon nun, sich bei Sansa für seine beiden Morde zu entschuldigen.
Was für eine Szene! Vor allem deshalb, weil man es als Zuschauer besser weiß!
Die Ruinen von Chroyane hätte ich mir zwar etwas imposanter vorgestellt, aber dafür machte die Serie es dadurch wett, dass man die Ruinen (stellvertretend für das alte Valyria) in Kombination mit dem vorbeifliegenden Drogon (stellvertretend für das "neue" Valyria) zeigte. Ebenfalls eine sehr beeindruckende Szene!
Des Weiteren möchte ich noch erwähnen, dass mir die Beziehung zwischen Grauer Wurm und Missandei ziemlich gut gefällt. Dass Grauer Wurm im Kampf an Missandei denkt und Gefühle zeigt, gibt ihm etwas von der Menschlichkeit wieder, die er während seiner Soldaten-Ausbildung verloren hat.
EPISODE 6:
Nun, was soll man zu dieser Folge sagen? Irgendwie die enttäuschendste Folge der gesamten Serie. In den meisten Fällen habe ich mir gedacht: "Das hätte man aber besser machen können."
Insgesamt geht mir das alles zu schnell. Es wird von einem Handlungsstrang zum anderen gesprungen, ohne diesen wirklich auszuarbeiten. Man merkt, dass die Serienmacher hier versuchen, ca. 2000 Seiten Buchmaterial in zehn 55minütige Folgen zu pressen. Ursprünglich dachte ich, man würde dafür zwei Staffeln aufwenden, eine ist jedenfalls definitiv zu wenig.
Was ist nur aus dem komplexen, spannenden und hochinteressanten Tyrion-Handlungsstang geworden? Eine Schande, dass Peter Dinklage hier nur als Stichwortgeber fungieren darf! In King´s Landing bringt Lady Olenna glücklicherweise etwas Schwung in das Geschehen, die Verhandlung vor dem Hohen Spatzen war dagegen eher mau. Aber als Buchkenner weiß ich ja, dass das große Tamtam noch kommen wird.
Den Dorne-Handlungsstrang haben die Serienmacher hier grandios verkackt, das muss man einfach so sagen. Was ist mit den dornischen Landschaften, der Stadt Dorne, den Wassergärten? Mehr als Andeutungen bekommt der Zuschauer nicht zu sehen! Jaime und Bronn als Duo sind immer noch klasse (s. z.B. "The Dornishman´s Wife") und auch Areo Hotah mit seiner tiefen Stimme weiß zu überzeugen. Die Sandsnakes wirken dagegen wie eine unfreiwillig komsiche und quengelnde Kindergartenbande. Und um mit Trystan und Myrcella ernsthaft irgendwas anfangen zu können, erhalten sie eindeutig zu wenig Screentime. Tja, und dann wären wir bei der versuchten Rettungsaktion und dem anschließenden Kampf. Überkonstuiert und schlecht choreographiert. Das muss man sich mal vorstellen: Da kämpfen Jaime, Bronn und die Sandsnakes gegeneinander und heraus kommt so ein Quark! Oberyn würde sich im Grab umdrehen!
Natürlich ist aber nicht alles schlecht an der Folge.
Weiterhin großartig finde ich den Arya-Handlungsstrang im Haus von Schwarz und Weiß. Ich Buch wurde dieser Strang oft sehr belanglos beschrieben, die Praktiken des Vielgesichtigen Gottes fand ich allerdings trotzdem spannend. "Warum können die Diener ihre Gesichter wechseln?", etc. Des Weiteren war die Szene mit dem Kind am Brunnen sehr eindringlich und es ist ein Segen, dass die Produzenten den Schauspieler von Jaqen H´ghar wieder in die Serie eingesponnen haben!
Petyr Baelish verblüfft abermals mit seinen Ränkeschmieden, da bin ich mal gespannt, was die GoT-Zukunft so mit sich bringt! Darüberhinaus empfand ich Sansa wirklich wirklich Stark in dieser Folge ;-) Die Badewannen-Szene war ja mal richtig Badass ("I am Sansa Stark of Winterfell")... und am Ende geht alles wieder den Bach runter :D Ich kann den Shitstorm gegen die Produzenten da nicht so richtig verstehen. Erstens bieten sich hier wunderbar neue Möglichkeiten in Sachen Ramsay-Sansa-Theon, zweitens hat sich bisher auch kaum jemand über ähnliche Szenen in den Vorgängerstaffeln aufgeregt und drittens wurde diese Szene im Buch noch weitaus schlimmer dargestellt. Aber das hat natürlich kaum jemand gelesen...
EPISODE 7:
"Und nun ist seine Wache zu Ende!"
Maester Aemon wird ein Tod mit bleibendem Eindruck zu Teil. Eine gute Entscheidung der Serienmacher, im Buch wurde die Szene arg belanglos beschrieben. *SPOILER* Maester Aemon gehört an die Mauer und dort sollte er auch sterben! *SPOILER ENDE*
Darüberhinaus haben mir an der Mauer die Szenen mit Sam und Gilly sehr gut gefallen. Auch in Game of Thrones werden mutige Menschen manchmal belohnt^^
Mein Liebling der Folge war allerdings abermals und eindeutig Bronn. Von seiner Gefangenschaft nimmt er keine Notiz, stattdessen schmettert er ein Liedchen daher. Was für eine Stimme! Zwar bekommt auch er diesmal sein Fett weg, aber das schadet dem Charakter keineswegs. Und glücklicherweise wurden hier die Sandsnakes mal vernünftig dargestellt!
Der Hohe Spatz, Olenna und Kleinfinger räumen in King´s Landing auf und in Mereen kommt es zum ersten schicksalshaften Aufeinandertreffen von Daenerys und Tyrion. Genrell erinnerte der Handlungsstrang von Jorah und Tyrion stark an Ridley Scotts Gladiator^^
Als Buchkenner weiß ich ja bereits, was geschieht, aber man merkt hier, dass so langsam die Weichen Richtung Staffelfinale gestellt werden. Mich freut es, kommende Folgen behandeln den besten Teil der Bücher 4+5.
Auch wenn ich hier erneut das Gefühl hatte, dass manche Handlungsstränge zu schnell erzählt werden (Tyrion, Jon), war es nichtsdestotrotz eine großartige Folge!
EPISODE 8.
Was habe ich noch im Kommentar zur letzten Episode geschrieben?
kommende Folgen behandeln den besten Teil der Bücher 4+5.
Am Arsch! Nur 10% bestehen aus der bekannten Buchvorlage, 30% gehen darüber hinaus und 60% sind mehr oder weniger frei erfunden. Dass die Folge der Qualität der Vorlage trotzdem gerecht wird und diese teilweise sogar übertreffen kann, ist schon eine wahre Meisterleistung!
Obendrein ist die Folge 8 nun die neue Folge 9 laughing
Eigentlich hatte ich mit dem großen Cersei/Margaery-Finale gerechnet, aber dies hat man sich wohl für die nächste Episode aufgespart. Stattdessen bauen sie in dieser Hinsicht Spannung auf und lassen Cersei im wahrsten Sinne des Wortes im Dreck rumwühlen.
Der Konflikt zwischen Sansa und Theon mündet hier in einer schwerwiegenden Offenbarung, welche für ordentlich Furore sorgen kann. Buchspoiler:*SPOILER* Ich hoffe ja immer noch darauf, dass die Produzenten Lord Manderly in die Serie einführen und Lord Davos auf die Reise schicken, um Rickon zurück nach Westeros zu holen. *SPOILER ENDE* Im Haus von Schwarz und Weiß macht Arya abermals Fortschritte in ihrer Ausbildung und sie darf jetzt auf "Außeneinsatz" gehen. Auch wenn ich froh bin, dass ihr Leben als Muschelverkäuferin nicht ganz so ausführlich beschrieben wird wie in der Buchvorlage, hätte man trotzdem ruhig etwas mehr ins Detail gehen können.
In Mereen kommt es nun endlich zum Zusammentreffen von Daenerys und Tyrion, die Szene stellte bestimmt eine Herausforderung für die Serienmacher dar. Eine Szene mit zweien der beliebtesten GoT-Charakteren überhaupt, auf welche die Zuschauer obendrein 3-4 Staffeln gewartet haben. Hinter dieser Szene musste also ordentlich Pfeffer stecken und genau das ist auch der Fall. Die Dialoge sind klasse geschrieben, die Unterschiedlichkeit der beiden Charaktere kommt gut zur Geltung. Tyrion verfügt wieder über seine alte Redegewandtheit und muss sich nicht länger durch irgendwelche peinlichen Penisgeschichten o.Ä. rausreden. Ich bin gespannt, welche Pläne Daenerys und Tyrion zusammen so aushecken werden! Weitere Brisanz erhält dieser Handlungsstrang durch Jorah Mormont, welcher mal wieder das kürzere Los zieht. Sein weiterer Weg ist nun dafür umso interessanter!
Highlight der Folge war selbstverständlich der Handlungsstrang jenseits der Mauer und der Kampf um Hardhome. Ich bin geflasht und begeistert davon, wie klasse die Bilder aussehen. Das ist keine TV-Serie, das ist Kino! "Der Hobbit 2+3" sieht dagegen im Vergleich ganz, ganz alt aus. Hochspannend inszeniert, perfekt ausgearbeitete Choreographien und Bildschnitte, beeindruckende Effekte. Anstatt sich nur auf die Action zu konzentrieren, widmen sich die Serienmacher mit ebenso viel Gefühl den beteiligten Charakteren. Mit Jon, Tormund und Wun Wun fieberte ich aufgrund ihrer Bekanntheit und Beliebtheit sowieso schon stark mit, aber auch die Neben- und Statistenrollen gingen nicht spurlos an mir vorbei. Eine gesonderte Stellung nimmt hier eindeutig Birgitte Hjort Sørensen als Wildlingskriegerin Karsi ein. Es ist unglaublich, wie es die Serienmacher geschafft haben, mir einen Charakter innerhalb von 60 Minuten so ans Herz wachsen zu lassen! [spoil]Schade, dass wir sie als Mensch nicht mehr wiedersehen werden frown[/spoil]
Episode 8 entschädigt für die Schwächen und gekürzten Handlungsstränge der bisherigen Folgen. Es ist nicht nur die bisher beste Folge der aktuellen Staffel, sondern reiht sich auch in der Gesamtbetrachtung aller Episoden weit oben ein.
EPISODE 10:
Als Quintessenz der Staffel 5 muss man wohl festhalten, dass es ein Fehler war, zwei Bücher in eine Staffel unterbringen zu wollen. Hier hätte man sich in zwei Staffeln viel mehr Zeit für die einzelnen Handlungsstränge und Charaktere nehmen können. Manche Entscheidungen der Drehbuchautoren haben mir absolut gar nicht zugesagt, andere fand ich dagegen großartig.
Episode 10 gehört zu den besseren der Staffel und hat mir bis auf Kleinigkeiten ("dirty pussy" *augenroll*) sehr gut gefallen. Alle Handlungsstränge wurde klasse umgesetzt, die meisten enden in einem Cliffhanger laughing
Mein persönliches Highlight war die "neue Konstellation" in Meereen bestehend aus Tyrion, Jorah, Daario Naharis, Grey Worm und Missandei. Tyrion, der sich nicht zu fein ist, Jorah und Daario auf ihre gemeinsame, vergebliche Liebesmüh anzusprechen^^
Neben Jons "Tod" war Cerseis Walk of Shame eine sehr intensive Szene, Lena Headey konnte Cerseis Erniedrigung perfekt darstellen. Ihr hätte ich den Emmy dieses Jahr auch mehr gegönnt als Peter Dinklage, letzterer war dafür in Staffel 5 einfach zu wenig präsent.
Vorwort: Über das Nutzen der eingedeutschen Namen einfach hinwegsehen.
Einfach nur unglaublich!
Das liegt primär an drei Umständen: Zum Ersten deckt diese Staffel einen der stärksten Abschnitte der Bücher ab, zum Zweiten bieten manche Episoden geniale Abweichungen von der Vorlage und zum Dritten werden ein paar der Handlungsstränge über meine Buchkenntnisse hinaus fortgeführt. Für mich war vieles in dieser Staffel also vollkommen neu, was natürlich eine grundlegend andere Wirkung auf das Sehvergnügen ausübt. Ich weiß jetzt, wie sich Buch-Nichtkenner fühlen^^
Diese Staffel treibt die Anzahl an Konflikten (egal ob verbal, per Intrigen oder per Waffengewalt) zwischen den unterschiedlichsten Charakteren enorm hoch, sodass keine Episode auch nur den Hauch einer Länge enthält, es bleibt stets hochspannend und interessant. Zudem halten sich auch die schauspielerischen Leistungen auf einem sehr hohen Niveau. Die verschiedenen Konflikte können sie authenitsch auf den TV-Bildschirm übertragen.
Die Lennisters zerfleischen sich so langsam selbst und müssen zudem mit den Thron-Interessen der Tyrells fertig werden. Lady Olenna ist göttlich, ich liebe diesen Charakter! Oberyn Martell sinnt auf Rache für seine ermordete Schwester und deren Kinder und macht den Lennisters ebenfalls das Leben schwer. Kleinfinger hat erneut einen größeren Handlungsanteil und sorgt für ordentlich Furore.
Sandor Clegane und Arya Stark setzen ihren Weg nach Schnellwasser fort, ihre hitzigen Wortgefechte machen einfach nur Spaß. Brienne von Tarth begibt sich ebenfalls auf Reisen und durch ihren Wegbegleiter ergeben sich ähnliche lustige Szenen wie beim Bluthund und Arya. *SPOILER* Der Kampf zwischen Brienne und dem Hund ist eine dieser genialen Abweichungen von der Vorlage - spannend und intensiv. *SPOILER ENDE* Stannis verzweifelt auf Drachenstein und öffnet sich mehr und mehr dem Glauben der Roten Priesterin. Nur Davos Seewert bleibt resistent gegen diesen Wahn. Dank ihm bekommen wir einen ersten Blick auf das außergewöhnliche Braavos (wenn auch nur als Intro-Miniatur): eine Art orientalisches Venedig mit "Koloss von Rhodos"-Anlehnung. Ausführlicheres wird Staffel 5 zeigen.
Auch im Norden tut sich so einiges: Ramsay Schnee treibt seine fiesen und intensiven Spielchen mit den Eisenmännern, speziell mit Theon Graufreud. Sein Vater Roose Bolton marschiert derweil gen Norden. Die Szene, in der sich beide in den Hügelländern treffen, hat etwas ziemlich Erhabenes. An der Mauer bekommt die Nachtwache nach kleineren Scharmützeln die volle Macht der Wildlings-Armee zu spüren. Die kannibalistischen Thenns, Tormund Riesentod, Ygritte - das sind Krieger vor denen man sich fürchtet! Hinzukommen Mammuts und eine Schar an Riesen. Die Inszenierung der Schlacht um die Mauer (Episode 9+10) war schlichtweg überragend und mMn sogar noch besser als die Schwarzwasser-Schlacht in Staffel 2.
Ein Blick nach Meereen zeigt Daenerys weitere Pläne, den Sklavenhandel brutal niederzuschlagen. Dies gelingt ihr mehr oder weniger, dabei offenbaren sich ihr aber unerwartete Probleme, denen sie sich stellen muss. Manche davon fallen nicht nur Daenerys schwer, sondern treffen auch den Zuschauer hart.
Neben der normalen Handlung aus "A Storm of Swords" fällt auf, dass auch hier einige Handlungsstränge einfließen, die erst in späteren Büchern behandelt werden. Briennes Reise ist gewissermaßen Inhalt des vierten Buchs und da mir Teile aus Daenerys Geschichte sowie der komplette Bran-Handlungsstrang volkommen unbekannt sind, schließe ich hier auf Band 5.
Die Handlung im Norden ließ meine größten Wünsche wahr werden. Endlich erfahren wir mehr über die Mythologie des Nordens: mehr Riesen-Action, Mammuts, genaueres über die Weißen Wanderer und sogar etwas über die Kinder des Waldes, welche Westeros vor den Ersten Menschen bewohnt haben.
Staffel 4 ist voller Spannung und Dramatik, bietet eine Vielzahl an interessanten Charakteren, konzentriert sich auf die Charakterentwicklung und würzt das alles mit einem gesunden Maß an Action. Staffel 1 hatte den Erstlings-Bonus und Sean Bean, aber im Gesamtpaket empfand ich Staffel 4 sogar noch als etwas besser.
Vorwort: Der Text ist schon älter, man verzeihe mir also das Benutzen der grausigen eingedeutschten Namen. Damals schaute ich die Serie noch auf deutsch.
Ich halte mich diesmal etwas kürzer. Wer in ausführlichem Maße wissen möchte, warum ich die Serie so schätze, kann sich meine Reviews zu den ersten beiden Staffeln durchlesen.
Wenn man sich verschiedene Kritiken zur Staffel 3 durchliest, wird man überrascht werden. Ich zumindest hatte da mit einem Mega-Shitstorm wegen der Bluthochzeit gerechnet, aber Pustekuchen! Die meisten bezeichnen die Episode zwar als "Schock" oder "Schwinger in die Magengrube", loben sie gleichzeitig aber für ihr unkonventionelles Storytelling.
Stattdessen sind dafür aber vermehrt Stimmen zu hören, die von einem Mangel an Höhepunkten, einem langweiligen Dahinplätschern der Story sprechen und einen zu hohen Dialoganteil beklagen. Dem muss ich vehement wiedersprechen. Ja, der Dialoganteil ist ziemlich hoch und handlungstechnisch geschieht relativ wenig, aber nichtsdestotrotz empfand ich die Staffel als hochspannend. In der Klausurphase konnte ich aus zeitlichen Gründen nur die ersten drei Episoden sehen. Die restlichen sieben habe ich mir innerhalb der letzten drei Tage reingezogen und mich bei jedem Episoden-Ende dabei ertappt: "Wie? Schon zu Ende? Das ging aber schnell!"
Nun, woran liegt das? Zum Großteil an der detaillierten Charakterarbeit und den dazugehörenden großartigen Schauspielerleistungen. Diesem Bann, basierend auf dem Zusammenspiel verschiedenster Charaktertypen, kann ich mich einfach nicht entziehen. Da tauche ich vollkommen in die Welt von Essos und Westeros ein. Tyrion, der nach und nach zwischen die Fronten gerät und daran psychisch verzweifelt. Tywin, der einfach nur ein Badass ist; der Prototyp eines Schurken. Joffrey, der noch ekliger wird als vorher. Kleinfinger und Varys, die sich auf ewig gegenseitig ausspielen . Arya, vom Krieg gezeichnet, die dadurch einen psychischen Wandel vollzieht. Jaime und Brienne, das wohl unpassendste Paar überhaupt, aber grade deswegen so witzig und sympathisch. Ygritte, eine starke Frau, bei der man wahrlich merkt, dass sie ein Mitglied des Freien Volkes ist. Daenerys, Jorah und Barristan Selmy, welche für die epischen Momente der Serie sorgen ( Die Unbefleckten, Mhysa ). Etc, etc, etc.
Und die Bluthochzeit schockt trotzdem ziemlich stark, auch wenn man die Bücher kennt. Vor allem erwartet man, dass man im Abspann schön "The Rains of Castamere" zu hören bekommt, aber da haben sich die Serienmacher etwas noch besseres einfallen lassen. Einfach gar keine Musik. Diese Leere, die dadurch erzeugt wird, da muss man einfach verzweifeln!
Auch in der dritten Staffel wurden mal wieder so einige Details aus dem Buch abgeändert, um die Dramatik zu erhöhen. Dabei handelt es sich in der Regel aber stets um Kleinigkeiten, die sowieso nichts zur Sache tun. Aufgrunddessen wirkt Staffel 3 im Gegensatz zu Staffel 2 im Mittelteil auch nicht mehr so unstrukturiert.
Eine große Änderung hat man gegenüber dem Buch aber dennoch vorgenommen. Der komplette Handlungsstrang, in dem Theon Graufreud durch Ramsay Schnee gefoltert wird, ist im Buch gar nicht enthalten. In dieser Hinsicht kann ich die Kritiker also durchaus verstehen, wenn sie etwas vom "Spaß der Drehbuchautoren an der Folter" schreibt.
Schließt im Großen und Ganzen an die Qualität der ersten Staffel an.
Das INTRO ist durch stetige Veränderunen durchgehend interessant und wird von mir jedes mal neu zelebriert. Wie man das nicht tun kann, will zudem gar nicht in meinen Kopf. Das Intro wegschalten oder vorspulen... Blasphemie!^^
Der CHARAKTERARBEIT kann man im Grunde genommen nichts ankreiden, als Buchkenner sind man das dennoch mit einem lachenden und weinenden Auge. Die schon bekannten Charaktere werden wunderbar ausgebaut, man gibt ihnen Tiefe und Zeit zur Entwicklung. Tyrion bildet da nur die Spitze des Eisbergs. Ganz stark ist der Blick auf die Antagonisten - in verschiedener Hinsicht. Zum Einen werden sie keineswegs nur schwarz gemalt sondern gewährt einen Ausblick in ihr Inneres und ihre Beweggründe. Und zum Anderen ist da Joffrey, für den man extra eine eindringliche Szene abseits der Buchhandlung entworfen hat. Ich sage nur "Geschenk, Gürtel und Stock" wink Neue Charaktere wie Stannis Baratheon, Melisandre, Davos Seewert oder Brienne von Tarth werden darüberhinaus passend eingeführt.
Als Buchkenner muss man sich an einigen Stellen erst mal an die Änderungen gewöhnen. Da freut man sich auf bestimmte Szenen und dann handeln die Charaktere vollkommen anders oder sterben an den "falschen" Stellen bzw. viel zu früh. Auch der "Herr der Knochen" oder Asha wirken reichlich unspektakulär. Frei Erfundenes gibt es natürlich ebenfalls: Die homosexuelle Beziehung zwischen Renly und Loras lässt mich etwas verwirrt zurück oder im Fall von Robb hat man ihm einfach mal einen komplett frei erfundenen Charakter zur Seite gestellt. Wobei man hier dazu sagen muss, dass dieser Charakter besser und plausibler umgesetzt wurde als das entsprechende Pendant aus der Buchvorlage.
*SPOILER* Im Buch heiratet Robb keine der Schweigenden Schwestern sondern die Tochter eines Lennister-Vasallen, weil diese ihn mit Sex über den "Tod" seiner Brüder hinweggetröstet hat: *SPOILER ENDE* Da man in der Serie aber nicht auf jeden Nebencharakter der Bücher eingehen kann, ist diese Einfachheit dennoch akzeptabel. Eigentlich wollte ich mich an dieser Stelle über das Nicht-Auftreten zweiter wichtiger Nebencharaktere aufregen, aber von meinem Bruder habe ich gehört, dass diese erst in Staffel 3 erscheinen.
Im Zusammenhang mit den Charakteren dürfen die SCHAUSPIELERISCHEN LEISTUNGEN natürlich nicht unerwähnt bleiben. Wie gewohnt großartig, teilweise sogar eine Steigerung (siehe Tyrion, Cercei, Joffrey oder Theon).
Die WELT VON WESTEROS wird weiter ausgebaut, man lernt neue Städte, neue Landschaften oder neue Völker kennen. Abwechslung wird daher ständig geboten, zumal Kulissen, Kostüme und Naturaufnahmen erneut viel zur Atmosphäre beitragen. In dieser Staffel hat man zudem häufiger auf CGI zurückgegriffen, was für Serien-Budget aber ziemlich gut umgesetzt wurde. Die Drachen, Melisandres Schatten und die Schattenwölfe sehen klasse aus und die Seefeuer-Explosion ist einfach nur bombastisch. In dieser Hinsicht bin ich schon total gespannt auf die dritte Staffel gespannt, in der man hoffentlich Riesen und Mammuts zu Gesicht bekommt!
Wie schon in Staffel 1 setzt auch diese hier auf allerhand Ekel-Szenen. Während die Gewalt/Blut-Szenen stets in den Kontext bzw. zur Atmosphäre passen und nicht weiter auffallen, gehen mir die ausgiebigen Sex-Szenen des Öfteren aber eher auf die Nerven.
Wie oben schon erwähnt, hat man an der GESCHICHTE/HANDLUNG mehrere Veränderungen vorgenommen und zwar noch gravierender als in Staffel 1. Insgesamt bildet die Handlung natürlich weiterhin eine Einheit, aber so manchen nicht gezeigten Szenen trauere ich dennoch hinterher.
*SPOILER* Wieso zeigt man z.B. nicht, wie Arya die Stark-Gefangenen in Harrenhal befreit, wodurch die Stadt von den Wölfen erobert wird? Das war so genial im Buch! *SPOILER ENDE* Des Weiteren kommt Thematik der grünen Träume ("Hellseherei") und der Leibwechsler (Tier/Mensch, siehe Bran) viel zu kurz. Nichtsdestotrotz muss man die Macher dafür loben, dass die den teilweise sperrigen Inhalt gelungen auf die Leinwand gebracht haben. "A Clash of Kings" geht viel mehr in die Breite als in die Länge, die erste Hälfte des Buchs besteht fast nur aus Dialogen (dennoch nicht minder interessant). Richtige Spannnung im Sinne von Action kommt erst gegen Ende auf. Episode 9 ist ein wahres Meisterwerk an Mittelalter-Action!
Zum SOUNDTRACK muss eigentlich nur eins gesagt werden:
The Rains of Castamere
Episch in Kombination mit der Serie (vor allem Episode 9) und darüberhinaus ein absouter Ohrwurmfaktor.
FAZIT:
"Game of Thrones" wird qualitativ hochwertig fortgeführt und bietet weiterhin großartige Fantasy/Mittelalter-Kost. Ich denke, wer Staffel 1 mochte, wird auch hier seinen Spaß finden. Abseits davon sollten sich Buchkenner auf einige größere Abänderungen einstellen. Nichtsdestotrotz ist diese Staffel sehr zu empfehlen.
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich da anfangen soll. Ich glaube, ich starte erstmal mit der BUCHVORLAGE. Beim Anschauen der Serie ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass die Entscheidung vollkommen richtig war, zuerst die Bücher zu lesen. Müsste ich mich mit den ganzen Charakteren und Orten ohne Hintergrundwissen beschäftigen, wäre ich in den ersten Folgen total überfordert gewesen. Im Buch wird bei der Vorstellung der Hauptcharaktere nicht umsonst ein ganzes Kapitel pro Person verwendet! Aus dieser Hinsicht habe ich also alles richtig gemacht. So konnte ich mich beim Anschauen schön zurücklegen und die Serie genießen.
Das INTRO: Episch, genial, innovativ!
Meinen höchsten Respekt vor der Person, die auf die Idee gekommen ist, als Intro einen Einblick in die Welt von Westeros zu liefern und die Welt dabei als Miniaturformat mit Zahnrädern darzustellen!
Den Großteil der CHARAKTERE erkannte ich schon allein am Aussehen oder der Umgebung, bevor überhaupt ihre Namen gefallen sind. Die meisten der Schauspieler (samt Masken- und Kostümarbeit) passen gut bis perfekt zur Buchvorlage. Sean Bean war für mich 10 Jahre lang Boromir, jetzt ist er Eddard Stark - der Übergang ist fließend. Man könnte hier jetzt noch zig weitere Charaktere nennen, mein persönlicher Favorit bei der Umsetzung ist Lord Varys. Hier hat man den Nagel wahrlich auf den Kopf getroffen! Im Buch heißt es z.B.: "Lord Varys war haarlos wie ein Ei." Teilweise hat die Serie mir sogar Charaktere näher gebracht, die mir vorher nicht so sehr gefallen haben. Das triftt z.B. auf Jorah Mormont zu, Iain Glen hat eine großartige und sympathische Ausstrahlung.
Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen ich sagen würde, dass man die Charaktere hätte besser besetzen können. Gregor Clegane (Der reitende Berg) war mit z.B. zu klein, Sansa passt mMn nach gar nicht (zu groß, für mich nicht wirklich attraktiv). Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Altersunterschied bei den Kindern und "Jugendlichen" (dieses Wort ist irgendwie unpassend für das Fantasy-Genre). In der Serie sind die Kinder 2-3 Jahre älter als im Buch, Robb und Jon wirken mit Bart wie Anfang 20. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, halte die Änderung aber für verständlich. Im Buch ist es eine Sache, wenn z.B. Robb und Jon 14 Jahre alt sind oder Arya neun Jahre, in einer Film-Umsetzung kann sowas schnell lächerlich wirken.
Die WELT VON WESTEROS und der Dothraki wurde in beeindruckenden Bildern eingefangen. Großartige Landschaftsaufnahmen, sowie eine passende Anwendung von Kulissen und Kostümen. Gewalt- und Erotikeinlagen tragen einiges zur düsteren und dreckigen ATMOSPHÄRE bei. Die Kritik an manch ausgieblicher Sexszene kann ich aber vollkommen verstehen. Alles in allem wirkt Westeros aber ziemlich echt und realistisch, so als ob man selbst vor Ort wäre. Darüberhinaus bietet die Serie mit der dothrakischen Sprache endlich mal wieder eine authentische Umsetzung einer Fremdsprache. Dies sind zum Großteil Punkte, die ich seit "Herr der Ringe" in vielen Fantasy-Filmen vermisst habe. "Der Hobbit" hat zwar 3D+HFR, die Welt wirkt trotzdem gekünstelt.
Es fällt in der Serie wie im Buch auf, dass Game of Thrones (zumindest Buch/Staffel 1) als Fantasy ohne richtige Fantasy-Elemente dargestellt wird. G.R.R. Martin wollte eine Anlehnung an das europäische Mittelalter erschaffen und das ist ihm hervorragend gelungen. Fantasy-Elemente sind auf ein Minimum reduziert.
Um nochmal auf die CHARAKTERE zurückzukommen, kann man nicht genug wiederholen, wie gut diese umgesetzt wurden. Jetzt nicht nur vom Äußerlichen her sondern auch von den Charakterzügen und der SCHAUSPIELERISCHEN LEISTUNG. Es gibt so viele interessante Figuren in den Büchern, da freut man sich darüber, sie alle genauso in der Serie wieder zu finden. Hier mal ein paar Beispiele: Hauptcharakter ist in der Serie Sean Bean als Eddard Stark, der in ein Amt gezwungen wird, dass er gar nicht haben will, damit aber schließlich klarkommen muss. Die unterschiedlichen Gefühlsregungen bringt er hervorragend auf die Leinwand. Ihm gegenüber der fette Säufer-König Robert Baratheon, der immer für lustige Szenen zu haben ist. Dann wären da natürlich Lord Varys und Lord Baelish, die wohl zwielichtigsten Gestalten der Serie. Wie sie andere Leute ausspielen bzw. sich gegenseitig, ist einfach nur herrlich, ihre gemeinsamen Dialoge absolute Highlights. Emilia Clarke, die sich als Daenarys Targaryen gegen harte Dothraki und ihren Lappen von einem Bruder (ebenfalls großartig!) durchsetzen muss, wartet mit einer dementsprechenden Robustheit auf. Jason Mamoa muss zwar nur Muckis zeigen, strahlt aber eine starke Präsenz aus und seine tiefe Stimme ist einfach nur eindringlich. Zu guter Letzt schließlich mein Lieblingscharakter Tyrion Lennister samt Söldner-Begleitung Bronn. Peter Dinklage ist göttlich, bei seinen Sprüchen liege ich oft am Boden. Von großem Vorteil ist es an dieser Stelle, dass den Sprüchen aus dem Buch neue hinzugefügt wurden, sodass selbst für Buchkenner noch die ein oder andere Überraschung dabei ist.
Die GESCHICHTE DES BUCHS wurde an sich auch ziemlich gut ausgearbeitet. Komplex und charakterbasiert. Auch als Buchkenner hängt man der Story an den Lippen. Die Serie ist spannend und einnehmend inszeniert, man möchte mehr sehen, weiterhin in diese Welt eintauchen. Die jeweiligen Folgen-Enden wurde hervorragend umgesetzt. Es sind keine Cliffhanger im direkten Sinn, sondern es wird eher eine Gesamtänderung der Situation herbeigeführt. Es steht nicht eine einzelne Person bzw. ein einzelner Storystrang im Vordergrund, sondern stets die Gesamtsituation. Des Weiteren erfreut es mich, dass der Geschichte in der Serie weitere Symbole/Metaphern hinzugefügt wurden. Dies wurde im Buch schon klasse umgesetzt, hier bekommt es dadurch aber nochmal eine andere Würze. Als Beispiel die Einführung von Tywin Lennister: Während seiner ersten Szene, im Gespräch mit seinem Sohn Jaime, nimmt er einen Hirsch aus und häutet ihn. Besser könnte man seine Ansichten und Stellung gegenüber dem Thron und den Baratheons gar nicht darstellen!
Trotz 500-550 Minuten Laufzeit kann hier natürlich nicht alles aus dem Buch in Fülle aufgenommen werden. Einiges wird abgeändert, vereinfacht oder verkürzt. Der Atmosphäre oder dem Verständnis (nach meiner Einschätzung) tut dies aber keinen Abbruch. Game of Thrones ist dennoch ein außergewöhnliches und komplexes Werk. Ich war zwar etwas enttäuscht darüber, dass man in Folge 9 die beiden Schlachten der Lennisters gegen die Starks/Tullys übersprungen hat, kann dies aber irgendwo auch verstehen. Als Serie hat man eben keine 100-200 Mio. US-Dollar am Start. Von daher ist dies nicht ganz so schlimm. Einzig und allein die Inszenierung des Intros hat man mMn verhunzt. Im Buch wusste man im Intro sofort, woran man war. Die Weißen Wanderer wurden dort mit Wucht und Schrecken (eine Mischung aus Warcrafts Artas und Tolkines Schwarzen Reitern) dargestellt, man wusste beim Lesen sofort, wer in dieser Geschichte die wahren Feinde sind. Das Serien-Intro war im Vergleich damit gradezu harmlos.
Abschließend noch ein Wort zum SOUNDTRACK. Dem ein oder anderen dürfte es ja bereits aufgefallen sein, dass ich den Game of Thrones Soundtrack total abfeiere. Sei es das Intro-Theme, "The Kings Arrival" oder das Dothraki-Thema, alles großartig.
Erwähnenswert und interessant ist an dieser Stelle, dass der Soundtrack vom Deutsch-Iraner Ramin Djawadi stammt, der ebenfalls zur "Hans Zimmer"-Gruppe gehört. So assistierte er vor seiner Karriere z.B. bei Fluch der Karibik und Batman Begins. Und diese Assistenten-Arbeit merkt man dem "Game of Thrones"-Soundtrack auch an. Natürlich gibt es viele eigenständige Melodien, manches erinnert jedoch gleichzeitig auch an Fluch der Karibik und Batman Begins. Das soll jetzt keine Kritik sein, ich empfinde das eher als positive Bereicherung.
FAZIT:
"Game of Thrones Staffel 1" ist ein geniales filmisches Fantasy-Werk, welches der Buchvorlage zu großen Teilen gerecht wird. Ich selbst freue mich darauf, wie es weiter geht. Jedem anderen kann ich diesen Stoff nur empfehlen, man sollte sich aber auf eine enorme Fülle an Informationen gefasst machen. Die Bücher zu lesen oder sich vorab Hintergrundwissen anzueignen, wird hilfreich sein.
Also diese Fantheorie ist eine der größten Schwachsinnigkeiten, die ich hier bisher an Fantheorien gelesen habe! Nun gut, nicht jeder beschäftigt sich mit dem Harry Potter Extended Universe, aber wenn man solche Theorien aufstellt, sollte man zumindest die Hauptreihe berücksichtigten.
Zunächst einmal ist die Geschichte von den Heiligtümern des Todes nur eine Legende, die Sache mit dem Tod ist nur ein ausschmückendes Element. Der Tarnumhang wurde von einem Zauberer geschaffen, ebenso wie der Elderstab und der Stein der Auferstehung. Wahrscheinlich waren es die Peverell-Geschwister selbst.
Was mich zum nächsten Punkt führt: Salazar Slytherin. Wie kommt man auf den Gedanken, Salazar Slytherin hätte den Tarnumhang erschaffen? Der Tarnumhang stammt vom dritten Bruder und wird von Generation zu Generation weitervererbt. Slytherin dagegen ist ein Nachfahre des zweiten Bruders mit dem Stein der Auferstehung als Erbstück. Voldmort ist der wahre Erbe Slytherins. Wie hätte das möglich sein können, wenn Harry selbst ebenfalls ein Nachfahre Slytherins ist?
Auf Pottermore geht Rowling näher auf Slytherins Erbe ein. Slytherin hat tatsächlich etwas Neuartiges geschaffen, nämlich einen Zauberstab mit Basiliskenhorn als Kern. Wer der Parselsprache fähig war, konnte diesen Zauberstab "ein- und ausschalten". Siehe:
Isolt Sayre
Gormlaith Gaunt
Ilvermorny School of Witchcraft and Wizardry
Zu den Heiligtümern:
Der Elderstab hat ein Thestralhaar als Kern und kann deshalb nur von Hexen und Zauberern gemeistert werden, die den Tod akzeptieren.
Über den Ursprung des Steins der Auferstehung ist soweit nichts bekannt.
Der Tarnumhang wurde aus den Fellhaaren des Demiguise gefertigt, einem magischen Wesen welches sich unsichtbar machen kann. Da es natürlich sehr schwierig ist, ein solches Geschöpf zu fangen, sind Tarnumhänge wie der von Harry sehr selten.