J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Cute, little Whiplashes.
Tom Tykwer kehrt nach neun Jahren mit einem Film ins Kino zurück, ein Psychodrama mit übernatürlichen Elementen(?) und Stilbrüchen.
Mit Lars Eidinger und Nicolette Krebitz.
Eröffnungsfilm der Berlinale am 13. Februar, Kinostart am 20. März.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=g3ruwO46siA
🎞️ Bester Film
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Die Unschuld
The Zone of Interest
Dune: Part Two
Furiosa: A Mad Max Saga
Poor Things
Love Lies Bleeding
Amerikanische Fiktion
Civil War
Joker 2: Folie à Deux
Tatami
🎬 Beste Regie
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Hirokazu Koreeda (Die Unschuld)
Jonathan Glazer (The Zone of Interest)
Denis Villeneuve (Dune: Part Two)
George Miller (Furiosa: A Mad Max Saga)
Giorgos Lanthimos (Poor Things)
Rose Glass (Love Lies Bleeding)
Alex Garland (Civil War)
Edward Berger (Konklave)
Pablo Berger (Robot Dreams)
Sébastien Vaniček (Spiders - Ihr Biss ist der Tod)
📖 Bestes Drehbuch
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Yūji Sakamoto (Die Unschuld)
Pablo Berger (Robot Dreams)
Rose Glass und Weronika Tofilska (Love Lies Bleeding)
Cord Jefferson (Amerikanische Fiktion)
Alex Garland (Civil War)
Todd Phillips und Scott Silver (Joker 2: Folie à Deux)
Tony McNamara (Poor Things)
Peter Straughan (Konklave)
Sean Wang (Dìdi)
Jane Schoenbrun ( I Saw the TV Glow)
👨🏻 Bester Darsteller
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Mark Ruffalo (Poor Things)
Joaquin Phoenix (Joker 2: Folie à Deux)
Sebastian Stan (The Apprentice - The Trump Story)
Jeremy Strong (The Apprentice - The Trump Story)
Charles Melton (May December)
Ralph Fiennes (Konklave)
Timothée Chalamet (Dune: Part Two)
Chris Hemsworth (Furiosa: A Mad Max Saga)
Josh Hartnett (Trap: No Way Out)
Josh O'Connor (Challengers - Rivalen)
👩🏻 Beste Darstellerin
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Sandra Hüller (The Zone of Interest)
Emma Stone (Poor Things)
Julianne Moore (May December)
Natalie Portman (May December)
Demi Moore (The Substance)
Mia Goth (MaXXXine)
Anya Taylor-Joy (Furiosa: A Mad Max Saga)
Kristen Stewart (Love Lies Bleeding)
Katy O'Brian (Love Lies Bleeding)
Zar Amir Ebrahimi (Tatami)
🤨 Schlechtester Film
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Kalahari - Hunting Grounds
Argylle
Megalopolis
Gladiator II
Sting
🎎 Bester Animationsfilm
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Robot Dreams
Der Junge und der Reiher
Transformers One
Mars Express
Alles steht Kopf 2
🎥 Beste Kamera
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Łukasz Żal (The Zone of Interest)
Greig Fraser (Dune: Part Two)
Robbie Ryan (Poor Things)
Stéphane Fontaine (Konklave)
Sayombhu Mukdeeprom (Challengers - Rivalen)
🧙🏻 Beste Ausstattung
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Poor Things
The Zone of Interest
Konklave
Dune: Part Two
Hagen - Im Tal der Nibelungen
✂️ Bester Schnitt
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Challengers
Poor Things
Konklave
Furiosa: A Mad Max Saga
Die Unschuld
💥 Beste Effekte
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Dune: Part Two
Planet der Affen: New Kingdom
Civil War
Spiders - Ihr Biss ist der Tod
IF: Imaginäre Freunde
🎵 Beste Filmmusik
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Trent Reznor und Atticus Ross (Challengers - Rivalen)
Hans Zimmer (Dune: Part Two)
Volker Bertelmann (Konklave)
Ryūichi Sakamoto (Die Unschuld)
Alfonso de Vilallonga (Robot Dreams)
🎙️ Bester Song
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The Joker (Joker 2: Folie à Deux)
Gonna Build A Mountain (Joker 2: Folie à Deux)
That's Life (Joker 2: Folie à Deux)
Compress / Repress (Challengers - Rivalen)
September (Robot Dreams)
📺 Beste Serie
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Kaos
Oderbruch
Ronja Räubertochter (Staffel 1)
House of the Dragon (Staffel 2)
The Boys (Staffel 4)
👨 Bester Seriendarsteller
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Jeff Goldblum (Kaos)
Killian Scott (Kaos)
Felix Kramer (Oderbruch)
Marc Hosemann (Die Discounter - Staffel 4)
Merlin Sandmeyer (Die Discounter - Staffel 4)
👩 Beste Seriendarstellerin
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Aurora Perrineau (Kaos)
Karolina Schuch (Oderbruch)
Kerstin Linden (Ronja Räubertochter - Staffel 1)
Emma D'Arcy (House of the Dragon - Staffel 2)
Ayo Edebiri (The Bear - Staffel 3)
Da, wo "The Big Short" zu laut und toxisch war, ist "Margin Call" zu leise und handzahm. Als kritisches Drama und Thriller über die Lehman Brothers und Weltfinanzkrise 2007 fehlte mit der Pep und die Schärfe, und ferner die größeren Zusammehänge.
Für den Cast lohnt es sich aber, die Bank-Hierarchie im Film:
1. Jeremy Irons
2. Simon Baker & Demi Moore
3. Kevin Spacey
4. Paul Bettany
5. Stanley Tucci
6. Zachary Quinto
(Merkliste entrümpeln.)
Gemessen an meinen niedrigen Erwartungen ist der Film gar nicht mal sooo beschissen, Rahmenhandlung und Grundgerüst orientieren sich weistestgehend nah an der Vorlage, das hat mein Fanherz nostalgisch erfreut, die Action (Artemis und Butler gegen die Feen, der Troll-Angriff) unterhält zumindest für den Moment.
Abseits davon ist Umsetzung halt maximal mittelmäßig, die magisch-mythologische Welt wird kaum erkundet, die kriminellen Aktivitäten der Familie Fowl werden weichgespült, auf die tragische Komponente (Artemis und seine psychisch kranke Mutter) wird verzichtet und die Adaption lässt allgemein sämtliche blutigen und gruseligen Elemente der Vorlage vermissen (die ersten beiden Potter-Filme zeigen, wie es richtig geht).
Ferner ist es faszinierend, wie man es geschafft hat, die meisten Charaktere fehlzubesetzen oder nicht korrekt darzustellen. Holly Short nicht als Frau sondern als Kind, Butler fehlt jegliche Hünenhaftigkeit und Bedrohlichkeit, Zwerg Mulch Diggums mutiert zum Glam-Rock-Hagrid und selbst die gestandene Judi Dench darf im Vergleich mit ihrem cholerischen Buchpendant nur mit angezogener Handbremse agieren.
Glam Metal vs Riesen-Killerameisen, yeah! Leider erst in den letzten fünf Minuten des Films. Immerhin lassen sich davor noch Sean Astin als vercheckter Cappie-Bassist auf Drogen und eine jüngere Sydney Sweeney vor ihrem Durchbruch bestaunen.
Oscar-Nominierungen 2025
Beim Internationalen Film finden sich dieses Jahr ein Bester Animtionsfilm ("Flow") und zwei Beste Filme ("Emilia Perez", "I'm Still Here"). Wenn das so weitergeht, sollte die Academy echt mal über das Verbieten solcher Doppelungen nachdenken, es schmälert den Nominierungspool doch schon sehr.
Robert Eggers goes Oscars. Nach "The Lighthouse" (Kamera) ist "Nosferatu" nun gleich viermal vertreten (Kamera, Szenenbild, Kostüme, Make-Up).
Mit "Der wilde Roboter" schafft es ein Animationsfilm für jüngeres Publikum ohne den sonst obligatorischen Film-Song auf (mindestens) drei Nominierungen, das erinnert an die großen Pixar-Zeiten von vor 15-20 Jahren.
Dass ein "Civil War" kompett fehlt, selbst bei den Technischen Kategorien, will mir immer noch nicht in den Kopf... Dafür "Alien: Romulus" und "Gladiator II", na toll. Selbst die Argumentation, dass die Academy nur einen Journalistenfilm haben möchte, verfällt, denn "September 5" fehlt entgegen früherer Erwartungen bis auf das Drehbuch ebenfalls komplett.
Ebenso, dass "Challengers" bei der Musik fehlt, unverständlich. Kamera und Schnitt hätten es auch verdient gehabt.
Sebastian Stan hat es für "The Apprentice" in der Tat geschafft, haha. Gefällt mir!
Dass der Film allerdings bei "Make-Up & Frisuren" fehlt, misfällt mir sehr, da würde ich gerne auf Schnäuzeratu verzichten.
Denis Villeneuve fehlt leider wie zu erwarten als sechstes Rad am Wagen bei der Regie. Insgesamt teilt "Dune 2" das Award-Schicksal der zweiten Teile, siehe "Empire Strikes Back" und "The Two Towers".
Meine Prognose:
"Emilia Perez" und/oder "The Brutalist" gehen als die Gewinner hervor.
"Anora", "A Complete Unknown" (und "Konklave") als die Verlierer.
Im Zuge des kommenden "Snow White" lohnt es sich, einen Blick auf das Jahr 2012 (2013) zurückzuwerfen, als neben Rubert Sanders' "Snow White and the Huntsman" und Tarsem Singhs "Spieglein Spieglein" noch eine dritte Verfilmung erschien.
"Blancanieves" von Pablo Berger, von dem ich erst vor Kurzem zum ersten Mal gelesen habe, weil ich von Bergers "Robot Dreams" begeistert wurde und ich nachgesehen habe, was er bisher sonst so drehte.
Vom dialogfreien "Robot Dreams" lässt sich leicht eine Brücke zu "Blancanieves" schlagen, denn bei diesem handelt es sich um einen Schwarzweiß-Stummfilm. Wunderschön, kraftvoll und poetisch erzählt Berger die Grimm'sche Schneewittchen-Geschichte neu, reichert sie mit Aschenputtel-Elementen an und versetzt sie in das Setting eines romantischen Andalusiens der 1920er Jahre voll von spanisch-kulturellem Lebensgefühl. Bilder und Musik finden vollkommen zueinander, wenn Schnitt und Takt eine (sich) bewegende Einheit bilden. Mit viel Liebe für das europäische Stummfilmkino der 1920er Jahre ohne dabei der reinen Hommage zu verfallen.
"Blancanieves" war der spanische Oscar-Kandidat für den Fremdsprachigen Film 2013, wurde aber nicht nominiert.
Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=TmQir83IoBE
Zwei Beispielszenen:
Blancanieves, Quintín Esquembre y La Entrada
https://www.youtube.com/watch?v=RS48gdwrOC0
Canción original de Blancanieves nominada a los Premios Goya
https://www.youtube.com/watch?v=LcCrgPMascs
In meinen Augen ganz schlecht gealtert. Zero Mostel und Gene Wilder spielen zwei unsympathische Betrüger, die sich auf nervige und hysterische Weise ständig anschreien, die beiden eignen sich für mich nicht als Protagonisten und der Witz daran hat sich auch irgendwann totgelaufen. Hinzu kommen dann noch Witze über blond-blöde Frauen und Queerness von anno dazumal, die aus heutiger Sicht nur noch peinlich sind.
Die ikonische Hitler-Musical-Parodie gegen Ende sticht natürlich heraus, auf den Punkt schmerzhaft und zum Brüllen komisch, diese Sequenz kann man sich aber auch sehr gut separat vom restlichen Film ansehen.
Bei Bela Lugosi handelt es sich zurecht um den ikonischsten Dracula-Darsteller. (Mir ist beim Sehen irgendwann aufgefallen, dass Graf Zahl aus der Sesamstraße optisch an Lugosi angelehnt ist^^). Lugosis Präsenz im Film ist überragend und übermächtig, wie er sich beim ersten Auftreten per Schnitt - vom langen, schwarzen Umhang umhüllt und mit Blick in die Kamera - von jetzt auf gleich auf dem Bildschirm materialisiert, ist ein Horrormeisterstück für sich.
Allgemein durchzieht "Dracula" eine anhaltende Gruselatmosphäre, die Budget-bedingte und theaterartige Settingreduktion hilft dem Film dabei sogar, oft spielt sich der Horror im Schattenhaften und Verborgenen ab, wird dann höchstens über Dialoge oder Geräusche transportiert und findet ansonsten im Kopf des Zuschauers statt.
Einzig das schlampige Finale enttäuscht.
Dass sich das Thearterartige so natürlich anfühlt, liegt vielleicht auch an der wahnsinnig guten, deutschen Neu-Synchro, in es jeder Sprecher vermag, seine Dialogzeilen präzise und kraftvoll zu verkaufen.
Alfred Hitchcock 1935:
"Wann hat der FC Chelsea zuletzt den Cup gewonnen?"
"63 BC in Anwesenheit von Kaiser Nero."
Folkloristische Lieder über Grabräuber und Drogenköche
https://youtu.be/Ka2TcxtecMk (Ottave Sui Tombaroli)
https://youtu.be/_ykOTpzuZN0 (Negro y Azul)
Bei "La Chimera" handelt es sich um einen sehr schön fotographierten Film, wohlig mit italienischem Lebensgefühl und Nostalgie, mit Blick auf die Vergangenheit, das Kulturelle und Folkloristische. Es schwingt viel mit in Alice Rohrwachers Werk, da geht es unter anderem um die kapitalistische Ausbeutung des Heiligen, Jenseitigen und Vergangenen, um Gier und Liebe, um den Ersatz und Austausch der verlorenen immateriellen Liebe durch eine materielle.
Insgesamt hatte ich schon den Eindruck, dass Rohrwacher zu viele Figuren und Handlungsstränge einwebt, von denen manche mehr im Sand verlaufen. Für einen Film, der viel seiner Faszination aus dem Vibe zieht, gerät "La Chimera" mit seinen 130 Minuten für mich auch etwas zu lang.
Nichtsdestotrotz definitiv sehenswert!
Mit Josh O'Connor (The Crown, Challengers) in der Hauptrolle als Grabräuber und Isabella Rossellini (Konklave) in einer Nebenrolle als Matriarchin.
Donald Trump hat Mel Gibson, Sylvester Stallone und Jon Voight zu Hollywood-Sonderbotschaftern ernannt.
Trump hat auf seiner Online-Plattform Truth Social verkündet, dass sich Gibson, Stallone und Voight für seine Interessen in Hollywood einsetzen sollen. «Diese drei sehr talentierten Personen werden meine Augen und Ohren sein», schrieb der 78-Jährige.
Sie würden ihm dabei helfen, Hollywood «wieder größer, besser und stärker zu machen, als es jemals zuvor war», hieß es dort weiter. Hollywood habe in den vergangenen vier Jahren - also in der Amtszeit von Joe Biden - viel Geschäft ans Ausland verloren. Für Hollywood breche ein Goldenes Zeitalter an, schrieb Trump.
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/mel-gibson-ueberrascht-von-rolle-als-hollywood-botschafter-110237348.html
BAFTA-Nominierungen 2025
Bei der Regie ist Denis Villeneuve dabei, aber im Kreis von sechs Nominierungen, für die Oscars wird er mit großer Wahrscheinlichkeit wieder rausfallen.
Daniel Craig ("Queer") fehlt überraschend beim Hauptdarsteller, stattdessen sind Sebastian Stan ("The Apprentice") und Hugh Grant ("Heretic") dabei.
Spannend finde ich die Nominierungen für Guy Pearce ("The Brutalist") beim Nebendarsteller (nach den Globes nun auch hier), ihn hätte ich in seiner Karriere eigentlich nie bei einer möglichen Oscar-Nominierung gesehen.
Bei den Visuellen Effekten kein "Civil War", dafür aber "Gladiator 2"...
"Gladiator 2" hat es dann auch noch in den Besten Britischen Film geschafft, ich werde wahnsinnig^^
Dev Patel in der Debut-Kategorie für "Monkey Man" vertreten, cool.
Die Kinder- und Familienfilm-Kategorie ist glaube ich neu. Sehr schön, dass es sowas nun gibt.
Als Geheimtipp-Überflieger kristallisiert sich klar "Kneecap" heraus. Ein Musik-Biopic über die gleichnamige, nordirische Band Kneecap (laut Kino+ erfrischend unkonventionell im Vergleich mit den großen Genre-Geschwistern der letzten Jahre), spannenderweise sowohl beim Britischen Film als auch beim Nicht-Englischsprachigen Film vertreten, weil im Film Irisch-Gälisch gesprochen wird. Die Band Kneecap hat in Nordirland den Kampf für die Bewahrung der irisch-gälischen Sprache neu angefacht und mittlerweile anscheinend sogar ein Gesetz zur Erhaltung der Sprache erwirkt.
Was mir gestern beim Sehen und einem folgenden Gedankenaustausch mit Takeshi_Kitano noch aufgefallen ist und ich ganz spannend finde, wie sehr sich tatsächlich Bram Stoker und J.R.R. Tolkien, in der christlichen Mythologie verankert, bei der Konzeption ihres Bösen ähneln.
Der Hauptantagonist Dracula/Sauron (als Variation Satans) ist ein mächtiger und alter Manipulator und Gestaltwandler, der die Menschen über Ringe/Blut in den Schatten treibt, an sich bindet und zu sich ruft, Draculas Vampirfrauen bzw. allgemein Vampire entsprechen den Ringgeistern. Abgesehen davon, dass Vampire selbst bei Tolkien auftreten und Sauron einmal Vampirgestalt annahm, haben die Ringeister verstärkte Sinneswahrnehmungen, können Blut riechen und sind zur Mittagssonnenstunde am schwächsten. Vampiren und Ringeistern fällt es schwer, Wasser zu überqueren (Transport durch die Demeter, Überquerung der Furt bei Bruchtal, Eroberung Osgiliaths zur Überquerung der Brücke). Trotz Furcht vor ihnen, fühlt man sich von Dracula/Sauron, von Vampiren/Ringgeistern angezogen.
Mina nach dem Biss Draculas entspricht Frodo nach dem Stich mit der Morgulklinge und Van Helsing entspricht Gandalf/Aragorn, die um Minas/Frodos Seelenheil kämpfen und sich dem Bösen entgegenstellen, welches am Ende dann von Mina/Frodo besiegt wird.
Dracula/Sauron haben ihre dunkle Festung im Osten und das Objekt der Begierde befindet sich im westlichen England/Auenland, sie sprechen eine fremde Sprache, Rumänisch als die elbische Mordorsprache, in Robert Eggers "Nosferatu" könnte man sogar tatsächlich meinen, Nosferatu spreche die dunkle Mordorsprache.
Francis Ford Coppolas Adaption der klassischen Dracula-Geschichte als opulente, wirkmächtige und audiovisuell in jeder Hinsicht virtuose und berauschende Horror-Ballade, im viktorianischen Stil entwirft Coppola düstere bis blutrote Gothic-Welten wie zu Tim Burtons besten Zeiten (natürlich darf Winona Ryder nicht fehlen) und kombiniert dies noch mit den unheimlichen Schattenspielen aus F. W. Murnaus "Nosferatu". Eine theaterhafte Erzählung der großen Gesten und großen Gefühle über die Angst vor dem Fremden, über die Tragik unsterblicher Liebe, über Verlangen und Lust, Erotik und animalischer Sex quellen aus jeder Pore des Films und branden gegen die viktorianische und christliche Sexualmoral.
Gary Oldman überragt mit einer vielseitigen und vielschichtigen Performance zwischen kultiviertem Weltmann, leidvollem Liebhaber und triebgesteuerter Bestie, der hier kaum jemand gewachsen ist. Aus dem starken Nebencast (u.A. Winona Ryder, Sadie Frost, Tom Waits und Anthony Hopkins) fällt einzig Keanu Reeves seltsam ausdrucksschwach heraus, mehr als gut auszusehen vermag er hier nicht.
"Bram Stoker´s Dracula" ist für mich ganz großes Kino, gleichzeitig kann ich die kontroverse Rezeption des Films sehr gut nachvollziehen, dass er wegen seiner Inszenierung und seinem Schauspiel als überstilisiert und künstlich-theatralisch wahrgenommen wird. Eine Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn, ich selbst fand auch erst in der Burg während des ersten Aufeinandertreffens Draculas und Jonathan Harkers in den Film, danach hat er mich allerdings gepackt und überwältigt.
Rewatch, eine Aufwertung von 5-6 auf 9 von 10 Punkten.
Ein Apfelbrand-Hersteller muss nach Verlust seiner Produktionsstätte in der winterlichen Wildnis Nordamerikas überleben (schön gefilmt in den Wald- und Schneelandschaften Wisconsins und Michigans) und kann dafür ferner bei einem Händler diverse Tierpelze gegen verschiedene Utensilien eintauschen.
Was folgt, ist eine der witzigsten und schrulligsten Filmkomödien der letzten Jahre, die in ihrer Einfachheit faszinierend kreative und klug aufeinander aufbauende Gagparaden abfeuert und dabei in jeder Szene große Liebe für das (Stummfilm)Kino und die Slapstick-(Action)Komödie beweist. Von Buster Keaton und Charlie Chaplin, über Bud Spencer & Terence Hill und Jackie Chan, bishin zu den zahlreichen Cartoonklassikern mit Jägern und Gejagten, obendrein noch gekonnt der Logik und Abfolge von Jump-n-Run-Videospielen folgend, all das findet sich hier wieder und wird auf seine eigene und frische Weise neu zum Leben erweckt.
Im Prinzip besteht "Hundreds of Beavers" dabei analog zu seinen Vorbildern aus mehreren mehr oder weniger autarken Kurzfilmen oder Episoden, die durch einen übergeordneten Handlungsbogen miteinander verbunden werden und wie schon erwähnt aufeinander aufbauen. Der Film wird dadurch nie langweilig, bleibt immer abwechslungsreich und unterhält über die vollen 108 Minuten. Im Zentrum der Entwicklungskurve des Films steht sein Protagonist, der die Survival- und Jägerskills erst noch erlernen und sich aneignen muss, die Wildtiere mit stetig ausgefeilteren Fallen und Methoden überlistet, wobei er irgendwann vor Allem mit den Wölfen und Bibern in Konflikt gerät, bis am Ende alles eskaliert. Hals über Kopf verliebt sich der Protagonist übergeordnet in die holde Händlerstochter und versucht sie unter den Augen des argwöhnischen Händlers für sich zu gewinnen, nebenher freundet er sich noch mit einem kauzigen Indianer und einem Pelzjäger an, bei man sich fragen kann, ob er im Zweitjob nicht auch noch Weihnachtsgeschenke verteilt.
Genau so muss die Realverfilmung eines Slapstick-Cartoons aussehen und sich anfühlen. Dass sich der visuelle Irrsinn mit den typischen Übertreibungen und Überspitzungen eines Cartoons, welche die Realität und die physikalischen Gesetze vollkommen außer Kraft setzen, stets natürlich anfühlt und sich über die Laufzeit eben nie abnutzt, ist eine verdammte Meisterleistung!
Alles, was es für diesen Liebesbrief an das Kino der letzten 110 Jahre benötigt, sind zwei verschrobene Freunde - Regisseur und Autor Mike Cheslik, Co-Autor und Hauptdarsteller Ryland Brickson Cole Tews - und ein Budget von 150.000 US-Dollar. Schon jetzt eines der großen Highlights des deutschen Filmjahres 2025.
Dog lebt sein einsames Leben in einem kleinen Appartment Manhattans der 1980er Jahre, bis er sich dazu entschließt, zur Gesellschaft einen Roboter zu kaufen. Dog und Robot erleben zusammen einen wunderschönen Sommer, bis Robot eines Tages vom Salzwasser bewegungsunfähig gemacht am Strand liegen bleibt und von Dog zurückgelassen werden muss. Fortan erzählt "Robot Dreams" von ihren getrennten Leben und Abenteuern, wie sie sich häufig entlang von (Tag-)Träumen nacheinander sehnen, wie Dog dem nächsten Sommer entgegenblickt, um Robot vom Strand zu holen.
Bei "Robot Dreams" handelt es sich um eine spanisch-französische Slice-of-Life-Tragikomödie über Einsamkeit, den Wunsch nach sozialen Beziehungen und über Zweisamkeit ganz im Allgemeinen, sei es nun eine innige Freundschaft oder (platonische) Liebe. Über Schicksalswege, Verlust und Loslassen, aber auch über die simplen und vorübergehenden Freuden des Lebens, über Hilfsbereitschaft und die Kraft kleiner Gesten. Der Film kommt dabei gänzlich ohne Dialoge aus und verlässt sich mit Bravour auf die Ausdrucksstärke seiner Animation und die Macht der Gefühle.
Bei den Animationen handelt es sich nicht einfach nur um Zeichentrick. "Robot Dreams" lässt sich abseits zeitgenössischer Filmreferenzen via Kameraarbeit und Schnitt von klassischen Hollywoodmärchen inspirieren, Regisseur Pablo Berger erweckt über die Zeichentrickanimation die Magie der Traumfabrik zum Leben, was sich nicht nur auf Hollywood bezieht, sondern sich auch hervorragend in Dogs und Robots Träumen und ihrer Imagination niederschlägt.
Musikalisch entwickelt sich "September" von Earth, Wind & Fire zum Themesong des Films und der Beziehung zwischen Dog und Robot, als Song aus dem Off, als Melodie vor sich hin gepfiffen wie bei einem Ohrwurm oder aus einer Boombox gespielt, die später im Film das Herzstück von Robots Körper darstellt.
Neben Dog und Robot zeichnet sich "Robot Dreams" auch durch seine Liebe für Manhattan aus, in einem Traum erstrahlt der Bezirk sogar als Smaragdstadt aus "Der Zauberer von Oz". Oft richtet sich der Blick der Kamera auf die Twin Towers, die im Hintergrund als Symbol für die soziale Zweisamkeit fungieren, auch für den Verlust und Schmerz, den Dog und Robot erfahren. Aus heutiger Sicht blickt "Robot Dreams", basierend auf einem US-amerikanischen Comic aus dem Jahr 2007, geradezu nostalgisch und melancholisch auf die Twin Towers, wie auch Dog und Robot in Gedanken an ihren gemeinsamen Sommer schwelgen. Ein Blick tief in die Wunde, die am 11. September 2001 in Manhattan, Ney Work, die USA und die Menschen geschlagen wurde; auf den Verlust, der erlitten wurde. Der Themesong "September" erhält hierbei noch eine tiefere, tragische Bedeutungsebene.
Doch "Robot Dream" möchte nicht auf dieser traurigen Note enden, der Film sieht zwar mit seinen beiden Protagonisten auf die schöne Zeit zurück, doch wendet sich danach der Zukunft zu. Eine andere Zukunft als jene, die man sich vorgestellt hat, sicherlich. Aber eine Zukunft, in der sich Freundschaft, Liebe und Freude ebenso finden lassen wie zuvor.
Mit jedem Viertel der fortschreitenden Laufzeit hat mir "Der Wilde Roboter" leider weniger gefallen.
Die erste Filmhälfte mit dem Dschungelbuch-artigen Setting und der Patchworkfamilie - Mogli als Gans, Balu als Roboter, Baghira als Fuchs - fand ich noch recht nett, charmant und witzig, vor Allem dabei das erste Viertel noch sehr niedlich mit dem Gänseküken.
*SPOILER* Im dritten Viertel, wenn die Gans beim Migrationsflug vom Rookie zum stellvertretenden Anführer des Schwarms ernannt wird, das erfolgte für mich ohne Entwicklung selbst für einen Kinderfilm zu schnell und zu einfach. Das letzte Viertel bzw. das Actionfinale mit den Wildtier-Avengers (die Ensemblezusammenkunft wird dabei sogar genauso inszeniert wie im ersten Avengers) gegen die bösen Roboter fand ich dann vollkommen bescheuert. *SPOILER ENDE*
Die Animationen sind natürlich dennoch schön anzusehen (ähnlicher Animationsstil wie bei den "Alles steht Kopf"-Filmen), die Filmmusik hingegen gerät mittelmäßig, mehr generischer Bombast und Popsongs als eingängie Themen.
Eine HBO-Serienkomödie, mit der Warner Bros die (eigenen) Produktionsmechanismen und den Filmdreh von Cinematic-Universe-Superhelden-Blockbustern parodiert. Nach der ersten Staffel (8 x 25 Minuten) abgesetzt, aber in sich geschlossen, nun im Prinzip also eine Miniserie.
"The Franchise" ist ganz witzig gemacht, auch wenn die Serie qualitativ nicht die Gefilde von "The Boys" erreicht, mit ihrer kurzen Laufzeit lässt sie sich aber auch flott wegsehen.
Daniel Brühl spielt den renommierten, deutschen Arthouse-Regisseur, der für so eine große Franchiseproduktion eigentlich komplett der Falsche ist. Verzweifelt möchte er dem Werk etwas Substanzielles und Bedeutsames abringen und verfällt mitsamt seiner Crew regelmäßig in Sinn- und Lebenskrisen, wenn die hohen Studioproduzenten mal wieder ihre eigenen Ideen und Vorstellungen durchdrücken (zum Beispiel das Einbinden chinesischer Trekker im Weltraumsetting für den chinesischen Markt), wenn die Franchise-Fans ihren Unmut im Internet kundtun oder wenn Martin Scorsese erneut Blockbuster-Kritik übt.
Spezielles Highlight auch die Episode, in der Christopher Nolan einen Besuch beim Filmset ankündigt und Brühls Regisseur als großer Fan in Anlehnung an "Oppenheimer" mit einem Feuerballsetpiece beeindrucken möchte, um den Regieposten beim von Nolan produzierten Bismarck-Biopic zu ergattern.
Namhaft im Cast sind neben Daniel Brühl noch Richard E. Grant als gestandener und erfahrener Schauspieler, der fett Kohle kassiert, die Produktion selbst aber nicht ernst nimmt, Katherine Waterston als psychisch labile Schauspielerin der weiblichen Superheldin sowie Aya Cash (Stormfront in "The Boys") als ambitionierte Produzentin und Bindeglied zwischen der Filmcrew und den höheren Studioproduzenten.
Melania Trump Documentary in the Works at Amazon With Brett Ratner Directing
Amazon is getting into business with Melania Trump and Brett Ratner. The studio has confirmed that its Prime Video has exclusively licensed an upcoming documentary film on the former and incoming first lady that will be directed by Ratner.
The film will receive both a theatrical and streaming release and will be participatory in every sense given that Melania Trump will executive produce alongside New Element Media’s Fernando Sulichin. Filming began in December 2024, one month after former President Donald Trump won a decisive victory to return to the White House.
Amazon is planning a release in the second half of 2025.
https://variety.com/2025/film/news/melania-trump-documentary-amazon-brett-ratner-directing-1236265670/
Den Naturalismus im Herzog-Film empfand ich als gewöhnungsbedürftig, obwohl das paradoxerweise genau dem Geist des Murnau-Films entspricht. Mit dem Dreh an Originalschauplätzen und der Einbindung von Kulturfilm-Charakteristiken hat sich Murnau damals bewusst vom expressionistischen Kulissen- und Gemäldebau entfernt, nur sind Stumm- und Schwarweißfilm bzw. die damalige in der Postproduktion eingefügte Farbgebung von unseren heutigen Sehgewohnheiten so weit entfernt, dass man das nicht als natürlich wahrnimmt, und deswegen Herzogs Naturalismus seltsam erscheint.
Substanziellere Probleme hatte ich mehr damit, wenn Herzog Szenen aus dem Murnau-Film 1:1 kopiert, oft mitsamt der Dialoge, und das dann merkwürdig ins Theatralische abdriftet. Das passt zum einen nicht zu dem Natürlichen und ich hatte stets den Eindruck, dass Murnau diese Szenen besser umgesetzt hat.
Der Anfang und das letzte Viertel vom Herzog-Film haben mir gefallen, die Ratten-Plage, der Pesttanz und das Finale am/im Bett mit Isabelle Adjani und Klaus Kinski sind wohl die stärksten Szenen des Films. Die Musik ist im Allgemeinen auch klasse.
Golden Globes 2025
So einige der Filme habe ich vor Allem wegen fehlender Kinostarts noch nicht gesehen, von daher kann ich die Gewinne noch gar nicht wirklich bewerten.
"The Brutalist" dürfte sich denke ich als verdienter Sieger herauskristallisiert haben.
"Emilia Perez" wird hingegen sehr kontrovers aufgenommen (habe da auch schon einen Vergleich mit dem 2006er Award-Hit "L.A. Crash" gelesen), da stelle ich es aus meiner Sicht erstmal in Frage.
Awards für "Anora" hätten mich sehr gefreut (ohne den Film bisher gesehen zu haben).
"Konklave" immerhin beim Drehbuch.
Überrascht wurde ich von der Besten Hauptdarstellerin Drama, Fernanda Torres für den brasilianischen Film "I´m Still Here". Ich weiß nicht, ob ich von dem Film schonmal gehört habe.
Sebastian Stan und Kieran Culkin dürfen sich jetzt Golden-Globe-Gewinner nennen, das finde ich sympathisch.
Trent Reznor und Atticus Ross für den Challengers-Score, mehr als verdient.
Beim Animationsfilm hatten dieses Jahr die Disney- und Pixar-Filme denke ich keine Chance, es war das Duell zwischen "Flow" (Frankreich, Belgien, Lettland) und "Der wilde Roboter".
Beim Cinematic and Box Office Achievement Award bin ich froh, dass es nicht "Deadpool & Wolverine" wurde^^ "Wicked" denke ich schon vertretbar (ist auch der dritterfolgreichste Film des Jahres in den USA).
Das ist genau die Real-Adaption, wie ich sie mir erwünscht habe.
Die schwedische Serie atmet den Geist der emanzipatorischen und Shakespeare-inspirierten Lindgren-Vorlage und erzählt die Geschichte neben den kindlich-niedlichen Elementen und dem Humorvollen der Räuberparodie mit notwendiger Ernsthaftigkeit, Härte und Grusel als großes Fantasyabenteuer.
Kerstin Linden entpuppt sich als Ronja Räubertochter als eine großartige Neuentdeckung - selbstbewusst und tough, frech, rebellisch und aufbrausend, aber auch einfühlsam und empathisch - ihr gehört die Serie, mich erinnert sie ferner an eine jüngere Millie Bobbie Brown. Christopher Wagelin spielt seinen Mattis ebenfalls klasse, nach außen gibt er den großspurigen und kräftigen Räuberanführer, offenbart gleichzeitig aber auch innere Verletzlichkeit sowie Sorgen und Ängste um seine Tochte Ronja. Krista Kosonen (Beforeigners, Der Schwarm) sorgt als Ronjas Mutter Lovis und Stimme der Vernunft für den Gegenpol.
Der Produktionswert ist überragend und bewegt sich auf GoT-Nivaeu. Ihr phantastisches Mittelaltersetting erweckt die Serie hochatmosphärisch durch aufwendigen und detaillierten Kulissenbau und Kostümschneiderei zum Leben, kombiniert mit ausschweifenden Natur- und Tieraufnahmen, in die sich die nordisch-folkloristischen Wesen (Wilddruden, Graugnome, Rumpelwichte) - vortrefflich über visuelle und praktische Effekte animiert - organisch und natürlich einfügen. Würde man die Menschen herausnehmen, könnte man den Stoff auch zu einer sehenswerten Naturdokumentation über die skandinavische Flora und Fauna umarbeiten. Abgerundet wird das Visuelle entsprechend des Genres durch einen mittelalterlich-phantastischen Score aus der Feder von Johan Söderqvist (So finster die Nacht, Kon-Tiki).
Eine Fantasyserie für Groß und Klein, wobei ich bei den ganz Kleinen empfehlen würde, wenn sich Eltern vorher einmal mit der Serie beschäftigen, denn die Gruselelemente sind durch realistische Animationen und Inszenierung schon nicht ohne und Todesfälle vielleicht nicht ganz so einfach zu verarbeiten.
Staffel 1 (6 Episoden) läuft in der ARD-Mediathek, Staffel 2 (6 Episoden) erscheint im Frühjahr 2025.
https://www.ardmediathek.de/serie/ronja-raeubertochter/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JvbmphLXJhZXViZXJ0b2NodGVy/1?isChildContent=
Mit dieser Finalstaffel (zumindest erstmal eine Produktionspause) haben sich die Showrunner selbst übertrofffen.
Die Handlungsbögen um die Beziehung zwischen Titus und Lia sowie um den Filialleiterposten rundum Thorsten und Pina werden nochmal tragikomisch dichter erzählt und zum Schluss erhält in meinen Augen jeder das Ende, welches er verdient hat. Titus gewinnt Lia eben nicht zurück, Karma dafür, weil er sich gegenüber Lieschen wie ein komplettes Arschloch verhalten und sie als Schachfigur in seinem Plan ausgenutzt hat. Pina wird endlich Filialleiterin, nachdem Thorsten lediglich wegen ihrer Leistungen und Glück wegbefördert wird, und Thorsten muss erkennen und sich eingestehen, dass er seine Belegschaft mehr geliebt hat, wie sie ihn, er bekommt für sein frequentiertes Fehlverhalten die Retourkutsche. Ferner fällt Peter mit seinem halbstarken Machogehabe schön auf die Schnauze, weil er bei Frauen damit keinen Stich landet.
Darüberhinaus werden auch die allgemeinen Komödien- und Fremdschammomente nochmal in die Höhe getrieben, woraus sich mitunter reine Wahnsinnsszenarien ergeben, bei denen man aus dem fassungslosen Augenstaunen nicht mehr hinauskommt. Absolute Highlights sind dabei die Episoden 4, 5 und 6.
Die vierte Episode dreht sich um den Klimawandel, wenn sich Peter vom Unwissenden zum Klimakleber radikalisiert, sich Jonas aus (Realitäts-)Ängsten heraus in Leugnungen und Verschwörungstheorien hineinsteigert und Fahri Yardim in einer legendären Gastrolle als er selbst und Parodie eines reichen Grünen-Wählers auftritt.
In der fünften Episode wird über weite Teile von den meisten Charakteren einfach nicht gesprochen, weil keiner den Abwasch machen möchte, Wilhelm sich im Lager aus Einkaufswagen ein Bett zusammenschweißt und Jonas in seinem Büro Spielchen mit E-Zigarettenqualm spielt, der Schweigewettkampf wird ausgerechnet und tragikomisch dadurch entschieden, dass Titus Lia zum ersten Mal mit ihrem neuen Freund sieht.
In der sechsten Episode gibt sich Jonas als Rapper, für den Titus und die Belegschaft ein Musikvideo produzieren, Jonas-Schauspieler Merlin Sandmeyer ist ein Juwel der Serie und der Rapsong ein wilder Banger.
Jonas Schulze feat. Flora - Party in Billstedt
https://www.youtube.com/watch?v=I7TGcvHi9vI