J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • 9

    Schließt im Großen und Ganzen an die Qualität der ersten Staffel an.

    Das INTRO ist durch stetige Veränderunen durchgehend interessant und wird von mir jedes mal neu zelebriert. Wie man das nicht tun kann, will zudem gar nicht in meinen Kopf. Das Intro wegschalten oder vorspulen... Blasphemie!^^

    Der CHARAKTERARBEIT kann man im Grunde genommen nichts ankreiden, als Buchkenner sind man das dennoch mit einem lachenden und weinenden Auge. Die schon bekannten Charaktere werden wunderbar ausgebaut, man gibt ihnen Tiefe und Zeit zur Entwicklung. Tyrion bildet da nur die Spitze des Eisbergs. Ganz stark ist der Blick auf die Antagonisten - in verschiedener Hinsicht. Zum Einen werden sie keineswegs nur schwarz gemalt sondern gewährt einen Ausblick in ihr Inneres und ihre Beweggründe. Und zum Anderen ist da Joffrey, für den man extra eine eindringliche Szene abseits der Buchhandlung entworfen hat. Ich sage nur "Geschenk, Gürtel und Stock" wink Neue Charaktere wie Stannis Baratheon, Melisandre, Davos Seewert oder Brienne von Tarth werden darüberhinaus passend eingeführt.
    Als Buchkenner muss man sich an einigen Stellen erst mal an die Änderungen gewöhnen. Da freut man sich auf bestimmte Szenen und dann handeln die Charaktere vollkommen anders oder sterben an den "falschen" Stellen bzw. viel zu früh. Auch der "Herr der Knochen" oder Asha wirken reichlich unspektakulär. Frei Erfundenes gibt es natürlich ebenfalls: Die homosexuelle Beziehung zwischen Renly und Loras lässt mich etwas verwirrt zurück oder im Fall von Robb hat man ihm einfach mal einen komplett frei erfundenen Charakter zur Seite gestellt. Wobei man hier dazu sagen muss, dass dieser Charakter besser und plausibler umgesetzt wurde als das entsprechende Pendant aus der Buchvorlage.
    *SPOILER* Im Buch heiratet Robb keine der Schweigenden Schwestern sondern die Tochter eines Lennister-Vasallen, weil diese ihn mit Sex über den "Tod" seiner Brüder hinweggetröstet hat: *SPOILER ENDE* Da man in der Serie aber nicht auf jeden Nebencharakter der Bücher eingehen kann, ist diese Einfachheit dennoch akzeptabel. Eigentlich wollte ich mich an dieser Stelle über das Nicht-Auftreten zweiter wichtiger Nebencharaktere aufregen, aber von meinem Bruder habe ich gehört, dass diese erst in Staffel 3 erscheinen.

    Im Zusammenhang mit den Charakteren dürfen die SCHAUSPIELERISCHEN LEISTUNGEN natürlich nicht unerwähnt bleiben. Wie gewohnt großartig, teilweise sogar eine Steigerung (siehe Tyrion, Cercei, Joffrey oder Theon).

    Die WELT VON WESTEROS wird weiter ausgebaut, man lernt neue Städte, neue Landschaften oder neue Völker kennen. Abwechslung wird daher ständig geboten, zumal Kulissen, Kostüme und Naturaufnahmen erneut viel zur Atmosphäre beitragen. In dieser Staffel hat man zudem häufiger auf CGI zurückgegriffen, was für Serien-Budget aber ziemlich gut umgesetzt wurde. Die Drachen, Melisandres Schatten und die Schattenwölfe sehen klasse aus und die Seefeuer-Explosion ist einfach nur bombastisch. In dieser Hinsicht bin ich schon total gespannt auf die dritte Staffel gespannt, in der man hoffentlich Riesen und Mammuts zu Gesicht bekommt!
    Wie schon in Staffel 1 setzt auch diese hier auf allerhand Ekel-Szenen. Während die Gewalt/Blut-Szenen stets in den Kontext bzw. zur Atmosphäre passen und nicht weiter auffallen, gehen mir die ausgiebigen Sex-Szenen des Öfteren aber eher auf die Nerven.

    Wie oben schon erwähnt, hat man an der GESCHICHTE/HANDLUNG mehrere Veränderungen vorgenommen und zwar noch gravierender als in Staffel 1. Insgesamt bildet die Handlung natürlich weiterhin eine Einheit, aber so manchen nicht gezeigten Szenen trauere ich dennoch hinterher.
    *SPOILER* Wieso zeigt man z.B. nicht, wie Arya die Stark-Gefangenen in Harrenhal befreit, wodurch die Stadt von den Wölfen erobert wird? Das war so genial im Buch! *SPOILER ENDE* Des Weiteren kommt Thematik der grünen Träume ("Hellseherei") und der Leibwechsler (Tier/Mensch, siehe Bran) viel zu kurz. Nichtsdestotrotz muss man die Macher dafür loben, dass die den teilweise sperrigen Inhalt gelungen auf die Leinwand gebracht haben. "A Clash of Kings" geht viel mehr in die Breite als in die Länge, die erste Hälfte des Buchs besteht fast nur aus Dialogen (dennoch nicht minder interessant). Richtige Spannnung im Sinne von Action kommt erst gegen Ende auf. Episode 9 ist ein wahres Meisterwerk an Mittelalter-Action!

    Zum SOUNDTRACK muss eigentlich nur eins gesagt werden:
    The Rains of Castamere
    Episch in Kombination mit der Serie (vor allem Episode 9) und darüberhinaus ein absouter Ohrwurmfaktor.

    FAZIT:
    "Game of Thrones" wird qualitativ hochwertig fortgeführt und bietet weiterhin großartige Fantasy/Mittelalter-Kost. Ich denke, wer Staffel 1 mochte, wird auch hier seinen Spaß finden. Abseits davon sollten sich Buchkenner auf einige größere Abänderungen einstellen. Nichtsdestotrotz ist diese Staffel sehr zu empfehlen.

    6
    • 10
      J.F.Lannister 06.10.2016, 14:10 Geändert 06.10.2016, 14:12

      Ich weiß gar nicht so recht, wo ich da anfangen soll. Ich glaube, ich starte erstmal mit der BUCHVORLAGE. Beim Anschauen der Serie ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass die Entscheidung vollkommen richtig war, zuerst die Bücher zu lesen. Müsste ich mich mit den ganzen Charakteren und Orten ohne Hintergrundwissen beschäftigen, wäre ich in den ersten Folgen total überfordert gewesen. Im Buch wird bei der Vorstellung der Hauptcharaktere nicht umsonst ein ganzes Kapitel pro Person verwendet! Aus dieser Hinsicht habe ich also alles richtig gemacht. So konnte ich mich beim Anschauen schön zurücklegen und die Serie genießen.

      Das INTRO: Episch, genial, innovativ!
      Meinen höchsten Respekt vor der Person, die auf die Idee gekommen ist, als Intro einen Einblick in die Welt von Westeros zu liefern und die Welt dabei als Miniaturformat mit Zahnrädern darzustellen!

      Den Großteil der CHARAKTERE erkannte ich schon allein am Aussehen oder der Umgebung, bevor überhaupt ihre Namen gefallen sind. Die meisten der Schauspieler (samt Masken- und Kostümarbeit) passen gut bis perfekt zur Buchvorlage. Sean Bean war für mich 10 Jahre lang Boromir, jetzt ist er Eddard Stark - der Übergang ist fließend. Man könnte hier jetzt noch zig weitere Charaktere nennen, mein persönlicher Favorit bei der Umsetzung ist Lord Varys. Hier hat man den Nagel wahrlich auf den Kopf getroffen! Im Buch heißt es z.B.: "Lord Varys war haarlos wie ein Ei." Teilweise hat die Serie mir sogar Charaktere näher gebracht, die mir vorher nicht so sehr gefallen haben. Das triftt z.B. auf Jorah Mormont zu, Iain Glen hat eine großartige und sympathische Ausstrahlung.
      Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen ich sagen würde, dass man die Charaktere hätte besser besetzen können. Gregor Clegane (Der reitende Berg) war mit z.B. zu klein, Sansa passt mMn nach gar nicht (zu groß, für mich nicht wirklich attraktiv). Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Altersunterschied bei den Kindern und "Jugendlichen" (dieses Wort ist irgendwie unpassend für das Fantasy-Genre). In der Serie sind die Kinder 2-3 Jahre älter als im Buch, Robb und Jon wirken mit Bart wie Anfang 20. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, halte die Änderung aber für verständlich. Im Buch ist es eine Sache, wenn z.B. Robb und Jon 14 Jahre alt sind oder Arya neun Jahre, in einer Film-Umsetzung kann sowas schnell lächerlich wirken.

      Die WELT VON WESTEROS und der Dothraki wurde in beeindruckenden Bildern eingefangen. Großartige Landschaftsaufnahmen, sowie eine passende Anwendung von Kulissen und Kostümen. Gewalt- und Erotikeinlagen tragen einiges zur düsteren und dreckigen ATMOSPHÄRE bei. Die Kritik an manch ausgieblicher Sexszene kann ich aber vollkommen verstehen. Alles in allem wirkt Westeros aber ziemlich echt und realistisch, so als ob man selbst vor Ort wäre. Darüberhinaus bietet die Serie mit der dothrakischen Sprache endlich mal wieder eine authentische Umsetzung einer Fremdsprache. Dies sind zum Großteil Punkte, die ich seit "Herr der Ringe" in vielen Fantasy-Filmen vermisst habe. "Der Hobbit" hat zwar 3D+HFR, die Welt wirkt trotzdem gekünstelt.
      Es fällt in der Serie wie im Buch auf, dass Game of Thrones (zumindest Buch/Staffel 1) als Fantasy ohne richtige Fantasy-Elemente dargestellt wird. G.R.R. Martin wollte eine Anlehnung an das europäische Mittelalter erschaffen und das ist ihm hervorragend gelungen. Fantasy-Elemente sind auf ein Minimum reduziert.

      Um nochmal auf die CHARAKTERE zurückzukommen, kann man nicht genug wiederholen, wie gut diese umgesetzt wurden. Jetzt nicht nur vom Äußerlichen her sondern auch von den Charakterzügen und der SCHAUSPIELERISCHEN LEISTUNG. Es gibt so viele interessante Figuren in den Büchern, da freut man sich darüber, sie alle genauso in der Serie wieder zu finden. Hier mal ein paar Beispiele: Hauptcharakter ist in der Serie Sean Bean als Eddard Stark, der in ein Amt gezwungen wird, dass er gar nicht haben will, damit aber schließlich klarkommen muss. Die unterschiedlichen Gefühlsregungen bringt er hervorragend auf die Leinwand. Ihm gegenüber der fette Säufer-König Robert Baratheon, der immer für lustige Szenen zu haben ist. Dann wären da natürlich Lord Varys und Lord Baelish, die wohl zwielichtigsten Gestalten der Serie. Wie sie andere Leute ausspielen bzw. sich gegenseitig, ist einfach nur herrlich, ihre gemeinsamen Dialoge absolute Highlights. Emilia Clarke, die sich als Daenarys Targaryen gegen harte Dothraki und ihren Lappen von einem Bruder (ebenfalls großartig!) durchsetzen muss, wartet mit einer dementsprechenden Robustheit auf. Jason Mamoa muss zwar nur Muckis zeigen, strahlt aber eine starke Präsenz aus und seine tiefe Stimme ist einfach nur eindringlich. Zu guter Letzt schließlich mein Lieblingscharakter Tyrion Lennister samt Söldner-Begleitung Bronn. Peter Dinklage ist göttlich, bei seinen Sprüchen liege ich oft am Boden. Von großem Vorteil ist es an dieser Stelle, dass den Sprüchen aus dem Buch neue hinzugefügt wurden, sodass selbst für Buchkenner noch die ein oder andere Überraschung dabei ist.

      Die GESCHICHTE DES BUCHS wurde an sich auch ziemlich gut ausgearbeitet. Komplex und charakterbasiert. Auch als Buchkenner hängt man der Story an den Lippen. Die Serie ist spannend und einnehmend inszeniert, man möchte mehr sehen, weiterhin in diese Welt eintauchen. Die jeweiligen Folgen-Enden wurde hervorragend umgesetzt. Es sind keine Cliffhanger im direkten Sinn, sondern es wird eher eine Gesamtänderung der Situation herbeigeführt. Es steht nicht eine einzelne Person bzw. ein einzelner Storystrang im Vordergrund, sondern stets die Gesamtsituation. Des Weiteren erfreut es mich, dass der Geschichte in der Serie weitere Symbole/Metaphern hinzugefügt wurden. Dies wurde im Buch schon klasse umgesetzt, hier bekommt es dadurch aber nochmal eine andere Würze. Als Beispiel die Einführung von Tywin Lennister: Während seiner ersten Szene, im Gespräch mit seinem Sohn Jaime, nimmt er einen Hirsch aus und häutet ihn. Besser könnte man seine Ansichten und Stellung gegenüber dem Thron und den Baratheons gar nicht darstellen!
      Trotz 500-550 Minuten Laufzeit kann hier natürlich nicht alles aus dem Buch in Fülle aufgenommen werden. Einiges wird abgeändert, vereinfacht oder verkürzt. Der Atmosphäre oder dem Verständnis (nach meiner Einschätzung) tut dies aber keinen Abbruch. Game of Thrones ist dennoch ein außergewöhnliches und komplexes Werk. Ich war zwar etwas enttäuscht darüber, dass man in Folge 9 die beiden Schlachten der Lennisters gegen die Starks/Tullys übersprungen hat, kann dies aber irgendwo auch verstehen. Als Serie hat man eben keine 100-200 Mio. US-Dollar am Start. Von daher ist dies nicht ganz so schlimm. Einzig und allein die Inszenierung des Intros hat man mMn verhunzt. Im Buch wusste man im Intro sofort, woran man war. Die Weißen Wanderer wurden dort mit Wucht und Schrecken (eine Mischung aus Warcrafts Artas und Tolkines Schwarzen Reitern) dargestellt, man wusste beim Lesen sofort, wer in dieser Geschichte die wahren Feinde sind. Das Serien-Intro war im Vergleich damit gradezu harmlos.

      Abschließend noch ein Wort zum SOUNDTRACK. Dem ein oder anderen dürfte es ja bereits aufgefallen sein, dass ich den Game of Thrones Soundtrack total abfeiere. Sei es das Intro-Theme, "The Kings Arrival" oder das Dothraki-Thema, alles großartig.
      Erwähnenswert und interessant ist an dieser Stelle, dass der Soundtrack vom Deutsch-Iraner Ramin Djawadi stammt, der ebenfalls zur "Hans Zimmer"-Gruppe gehört. So assistierte er vor seiner Karriere z.B. bei Fluch der Karibik und Batman Begins. Und diese Assistenten-Arbeit merkt man dem "Game of Thrones"-Soundtrack auch an. Natürlich gibt es viele eigenständige Melodien, manches erinnert jedoch gleichzeitig auch an Fluch der Karibik und Batman Begins. Das soll jetzt keine Kritik sein, ich empfinde das eher als positive Bereicherung.

      FAZIT:
      "Game of Thrones Staffel 1" ist ein geniales filmisches Fantasy-Werk, welches der Buchvorlage zu großen Teilen gerecht wird. Ich selbst freue mich darauf, wie es weiter geht. Jedem anderen kann ich diesen Stoff nur empfehlen, man sollte sich aber auf eine enorme Fülle an Informationen gefasst machen. Die Bücher zu lesen oder sich vorab Hintergrundwissen anzueignen, wird hilfreich sein.

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      • Also diese Fantheorie ist eine der größten Schwachsinnigkeiten, die ich hier bisher an Fantheorien gelesen habe! Nun gut, nicht jeder beschäftigt sich mit dem Harry Potter Extended Universe, aber wenn man solche Theorien aufstellt, sollte man zumindest die Hauptreihe berücksichtigten.

        Zunächst einmal ist die Geschichte von den Heiligtümern des Todes nur eine Legende, die Sache mit dem Tod ist nur ein ausschmückendes Element. Der Tarnumhang wurde von einem Zauberer geschaffen, ebenso wie der Elderstab und der Stein der Auferstehung. Wahrscheinlich waren es die Peverell-Geschwister selbst.

        Was mich zum nächsten Punkt führt: Salazar Slytherin. Wie kommt man auf den Gedanken, Salazar Slytherin hätte den Tarnumhang erschaffen? Der Tarnumhang stammt vom dritten Bruder und wird von Generation zu Generation weitervererbt. Slytherin dagegen ist ein Nachfahre des zweiten Bruders mit dem Stein der Auferstehung als Erbstück. Voldmort ist der wahre Erbe Slytherins. Wie hätte das möglich sein können, wenn Harry selbst ebenfalls ein Nachfahre Slytherins ist?

        Auf Pottermore geht Rowling näher auf Slytherins Erbe ein. Slytherin hat tatsächlich etwas Neuartiges geschaffen, nämlich einen Zauberstab mit Basiliskenhorn als Kern. Wer der Parselsprache fähig war, konnte diesen Zauberstab "ein- und ausschalten". Siehe:
        Isolt Sayre
        Gormlaith Gaunt
        Ilvermorny School of Witchcraft and Wizardry

        Zu den Heiligtümern:
        Der Elderstab hat ein Thestralhaar als Kern und kann deshalb nur von Hexen und Zauberern gemeistert werden, die den Tod akzeptieren.
        Über den Ursprung des Steins der Auferstehung ist soweit nichts bekannt.
        Der Tarnumhang wurde aus den Fellhaaren des Demiguise gefertigt, einem magischen Wesen welches sich unsichtbar machen kann. Da es natürlich sehr schwierig ist, ein solches Geschöpf zu fangen, sind Tarnumhänge wie der von Harry sehr selten.

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