JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
[...] Die gute Besetzung, die brisante Thematik und ein interessanter Aufbau wecken berechtigte Hoffnungen, die sich immer weiter verlaufen und letztendlich in purer Belanglosigkeit zerplatzen. Mit einem besseren Skript wäre hier sicherlich deutlich mehr möglich gewesen. Übrig bleibt nur eine ambitionierte, aber am eigenen Anspruch heillos überforderte Idee, bei der Juliette Binoche, Morgan Freeman und die interessante Jungdarstellerin Hala Finley allein durch ihr Spiel nicht die Kohlen aus dem Feuer holen können.
[...] Die ordentlich besetzte und anständig veranlagte Mischung aus Krimi, Drama und Western weiß leider ihr Potential nur bedingt auszuschöpfen und behandelt die zahlreichen, interessanten Nebenaspekte sehr stiefmütterlich. Für einen halbwegs zufriedenstellenden Zeitvertreib reicht es auf jeden Fall, dafür ist das im Grunde schon ganz in Ordnung. Solides Mittelmaß, bei dem sogar nicht nur Genre-Fans durchaus auf ihre Kosten kommen können.
[...] Vera Cruz beinhaltet Motive und Grundgedanken von Klassikern wie Der Schatz der Sierra Madre oder Lohn der Angst, transportiert sie jedoch ins Western-Genre und bildet damit nicht nur eine Basis für etliche Folgewerke wie z.B. Zwei glorreiche Hallunken. Eine Schatzsucher- und Survivalfilm im Gewand des Westerns, bei dem Gier, Loyalität und Verrat eine ganz zentrale Rolle spielen und die eigentlichen Genre-Grenzen nur als Gehege verwendet. Er ist mehr oder weniger eine Blaupause für ein Buddy-Movie, wenn sich zwei völlig konträre Charaktere zusammenraufen müssen, um ein zunächst individuell motiviertes, grundsätzlich aber gemeinsames Ziel zu erreichen. Dieser charakterliche Kontrast wird sofort überdeutlich hervorgehoben, gleichzeitig aber auch ihre Gemeinsamkeiten, die sie als perfekte Kombination in einer von Chaos, Intrigen und Machtspielen regierten Umgebung hervorheben. So funktioniert bis heute ein gutes Buddy-Movie. Vera Cruz vereinigt all diese Aspekte in einer ungeahnt gekonnten Beta-Version, mit dem leicht in die Jahre gekommenen Platzhirsch Gary Cooper und dem impulsiven Thronanwärter Burt Lancaster, vielleicht intuitiv, perfekt besetzt. [...]
[...] Was soll man sagen: es ist ein echter Corman. Billig, hurtig, voller Kompromisse und natürlich keine echte Alternative zu den ganz großen Genre-Klassikern. Aber mal wieder so charmant, gewitzt und effektiv inszeniert, das macht einfach Spaß. Corman ist Kino, mit Leib und Seele. So was wird immer besser sein als sinnloses Effektgewitter, an das man sich nach zwei Wochen schon gar nicht mehr erinnern kann.
[...] Allein die Tatsache, dass sich ein dem Blockbusterkino verschriebener Regisseur mit so einem verhältnismäßig „kleinem“ Projekt beschäftigt, ist ja schon recht sympathisch. Wenn auch nicht unbedingt lukrativ, aber da stand Ridley Scott wohl sehr bewusst drüber. Das Resultat ist über weite Strecken ebenso liebenswert, nicht nur wegen der enorm spielfreudigen Darsteller und einiger wirklich herzlicher Momente. Den Mangel an dem gewissen Biss könnte man noch etwas wohlwollender ignorieren, der hanebüchene Showdown ist dann einfach die Spur zu viel. Alles im allem aber immer noch ein angenehmer Zeitvertreib.
[...] Am Ende des Tages könnte es ein x-beliebiger Monsterfilm sein, da keiner der markanten Stärken der Ursprungsfilme auch nur ansatzweise zu erkennen ist. Nur aufgrund des höheren Tempos, des gestiegenen Härtegrades und der durch den Vorgänger schon sehr geringen Erwartungshaltung ist es geschuldet, dass sich das Sequel eine Spur angenehmer wegschauen lässt. Den beiden Franchises ist es nach wie vor unwürdig und selbst für einen simplen Horrorfilm ohne seine ikonischen Hauptfiguren wäre das hier nur bedeutungslose Stangenware. [...]
[...] Eigentlich müsste man über einen Film wie „Old People“ herzhaft lachen können, wenn er nicht so furchtbar ernstgemeint wäre. So überwiegt sogar der Ärger über so viel Doppelmoral und Respektlosigkeit, die man am Ende sogar noch ins Gegenteil verdrehen möchte. Mit einer anderen, satirischen Herangehensweise hätte das sogar richtig viel Potential gehabt, so ist das einfach nur beschämender Quark, den auch sein handwerklich wenigstens beachtliches Knowhow nicht mehr retten kann.
[...] Ein inszenatorischer Kraftakt, der dem US-Western in dessen Dying Days ein wuchtiges, spektakuläres Denkmal setzt. So fantastisch es über knapp 3 Stunden aussieht, kann er seine rückständige Weltanschauung und – trotz leichter Ansätze – zu unkritischen Reflektion der eigenen Historie nicht kaschieren. Dennoch ein Film, den man als Genre- und Kinofan durchaus mal gesehen haben sollte, dafür ist das schlicht zu eindrucksvoll inszeniert. Das im gleichen Jahr mit „Der Mann, der Liberty Wallance erschoss“ (von und mit sehr deckungsgleichem Personal) ein diesbezüglich wirklich durchdachtes, nachdenkliches Meisterwerk entstand, ist im bezeichnend für den allgemeinen, wenn auch langsamen Stimmungswandel dieser Zeit.
[... ] Für einen 105minütigen Film besitzt das aber viel zu wenig Substanz. Die angerissene Kritik auf das Smartphone-Zeitalter wirkt halbherzig eingestreut und sogar schon hoffnungslos antiquiert, viel inkonsequenter ist jedoch die gesamte Ausrichtung des Plots. Eigentlich soll wohl mehr eine Art Coming-of-Age-Story erzählt werden, bei der es aber eigentlich kaum interessante Entwicklungen gibt. Wir erleben den jugendlichen Darsteller nicht bei einem elementaren Schritt des Erwachsenwerdens. Auf einmal ist er einfach fünf Jahre älter, hat etwas Stress an der Schule und das erste Date, doch letztlich wartet der Film nur darauf, das titelgebende Telefon dann doch für blasses Mystery-Geschwurbel zu verwenden. Doch auch das wird nicht effektiv genutzt und so entsteht am Ende das sehr ernüchternde Gefühl von nichts Halbes und nichts Ganzes. [...]
[...] Diese unkomplizierte, gleichzeitig aber kompromisslose Vorgehensweise zeichnet den Film von der ersten bis zur letzten Minute aus. Hier ist kein Gramm Fett zu viel dran und trotz seiner schlichten Gangart ist man durchgehend investiert. Dazu kommt natürlich die allein personell aufregende Konfrontation von Mario Adorf auf der einen, sowie Henry Silva & Woody Strode auf der anderen Seite. Es versammelt sich das damalige Who is Who des italienischen Genre-Kinos. Ein Drehbuch kann da primär auch nur als Orientierungshilfe dienen, den Rest regeln die im Zweifelsfall ausschließlich über Charisma und pure Präsenz. [...]
[...] Interessanter ist der Film eher durch seine Figuren. Der Protagonist wirkt durch seine Fehlerhaftigkeit sehr glaubwürdig und seine zahlreichen Konflikte werden anhand von massiver Überforderung und Selbstzweifel nachvollziehbar in den Fokus gerückt. Zwar blitzt hier und da auch ein feiner, trockener Humor durch, der Grundton bleibt dabei aber deutlich tragischer denn komisch. Es gibt hier vereinzelt wirklich berührende, ernste Momente, die nichts mit dem eigentlichen Horror-Plot zu tun haben, sondern rein aus dem zwischenmenschlichen Drama resultieren. Das kann und wird bestimmt auch von gewissen Zuschauer*innen übersehen oder gar nicht entsprechend wertgeschätzt werden, die lieber einen geradlinigen Werwolf-Heuler sehen möchten. Dafür drückt es Jim Cummings ihnen nicht vehement aufs Auge, was erneut für diese extrem sympathische und realistische Selbstwahrnehmung des Films spricht. Das ist kein großes Drama, genauso wie kein herausragender Horrorthriller. Er ist eine angenehme, ziemlich solide Mischung verschiedener Elemente, bei der die Zeit wie im Flug vergeht. [...]
[...] Ein weiterer, frühreifer Gernegroß aus der Abteilung Schnellschuss, der sich trotz coolem Soundtrack und der Beteiligung vom immer sehenswerter John Hurt am eigenen Anspruchsdenken aufhängt. Ist sicherlich nicht völlig ohne Unterhaltungswert und lässt grundsätzliches Potential in mehrfacher Hinsicht erkennen, scheitert aber umgehend, wenn es diese Anflüge mit Substanz untermauern soll.
[...] Mit Sicherheit eine der handwerklich besten Streaming-Premieren des Jahres bisher. Mit seiner wuchtigen Präsentation kann „Athena“ ungemein viel Eindruck schinden und eine gewisse Zeit auch mühelos über inhaltlich Baustellen hinwegblenden. Die Rechnung mag am Ende nicht ganz aufgehen und im Vergleich mit dem deutlich besseren „Die Wütenden – Les misérables“ zieht er eindeutig den Kürzeren, dennoch sollte man diesem Film zumindest mal eine Chance geben. An Adrenalinmangel geht hier auf jeden Fall niemand zu Grunde.
[...] Der etwas umständliche deutsche Titel ist im Vergleich mit dem eher schlicht gehaltenen Originaltitel L’assassino ausnahmsweise mal zutreffender gewählt. Während die Ermittlungen laufen, erfahren wir in eingestreuten Rückblenden immer mehr über Alfredo. Über seinen Charakter, seine Beziehungen. Sehen, wie er sich in Widersprüche verstrickt. Müssen uns aber selbst die Frage stellen: reicht all das, um ihm wirklich einen Mord zuzutrauen? Daraus bezieht der Film einen Großteil seiner Faszination und Dynamik. Er verunsichert das Publikum vorsätzlich und streut sehr gezielt immer neue Informationsfetzen, aus denen wir uns selbst versuchen sollen, ein Urteil über einen Mann zu bilden, den wir nur anhand von aus dem Kontext gerissenen Fakten beurteilen müssen. [...]
[...] Was für ein furchtbares Remake. Wer das Original nicht kennt, findet vielleicht anhand der Story noch ein paar Gnadenpunkte mehr, allen anderen sei dringend vor dieser Unverschämtheit abgeraten. Alles, was „Ich seh, Ich seh“ auszeichnete, ist hier praktisch nicht vorhanden. Lieblos, uninspiriert und sogar schreiend dumm, da gar nicht erkannt wird, was den Vorgänger erst auszeichnete. In der Flop-Liste des Jahres jetzt schon einzementiert.
[...] In seiner gewollten, teils artifiziellen Theatralik und Präsentation ist Days of Being Wild so voller Gefühl und gesegnet mit zahlreichen Momenten von sensibler Empathie, das einem – gepaart mit seiner fulminanten Inszenierung – schlichtweg das Herz aufgeht. Sein malerischer Bilderreigen, der exquisite Soundtrack und die bestechende Ensembleleistung bilden den Rahmen, doch abseits dieser offensichtlichen Qualitäten ist es die große Stärke von Wong Kar-wai, sich nicht auf diesen hervorstechenden Oberflächenreizen auszuruhen. Das Zwischenmenschliche in all seinen Facetten so selbstverständlich wirken zu lassen, obwohl immer ziemlich große Konflikte gewälzt und selten bis nie gelöst werden, macht seine Arbeiten so besonders und unverwechselbar. [...]
[...] „Dreizehn Leben“ ist nicht unbedingt der Stoff, den man von einem Ron Howard erwarten und erst recht nicht von ihm sehen wollen würde, doch aller Skepsis zum Trotz straft er seine Kritiker lügen. Er kann tatsächlich noch anders. Trotz einer stattlichen Laufzeit niemals auch nur eine Spur von Längen, ohne die üblichen Blockbuster-Mechanismen verblüffend bodenständig und gerade deshalb überwiegend einnehmend vorgetragen. Im oftmals ernüchternden Portfolio der Streaming-Exclusives schon ein eindeutiges Highlight.
[...] Des Wahnsinns fette Beute. Die massiv verunglückte Adaption der Skandalbiographie gilt heutzutage in gewissen Kreisen als Kultfilm und wird von einigen der daran Beteiligten immer noch beschämt verschwiegen. Beides ist irgendwie nachvollziehbar, dennoch ist „Meine liebe Rabenmutter“ in erster Linie ein praktisch katastrophales Biopic, welches bedauernswert, verabscheuungswürdig und, auf eine sehr sonderbare Art, manchmal auch unterhaltsam zugleich ist. Irgendwie wird er auf diesen Umwegen seiner Hauptfigur dann doch wieder ein kleines Stück gerecht.
[...] „Die Blume des Bösen“ reiht sich nahtlos in das Schaffen des ewigen Bourgeoisie-Kritikers ein und präsentiert sich abermals als bitterböse Abrechnung mit der Skrupellosigkeit, der Selbstgerechtigkeit und dem Egozentrismus der Reichen und Schönen. Wie immer fein ausbalanciert zwischen Satire, Thriller und Drama. Diesmal sogar mit einem gehörigen Edel-Soap-Anstrich, was gar nicht despektierlich gemeint ist, sondern perfekt zu den hier bloßgestellten Strukturen passt.
[...] Auch im Rentenalter hat Claude Chabrol nichts von seinem subtilen, zuweilen bitterbösen Biss verloren. „Biester“ wirkt durch seine bewusste „Neutralität“ zum Gezeigten viel effizienter wie verstörender und liefert zwischen den Zeilen erst die große Tragödie, die sich unter dem Deckmantel kultivierter Contenance abspielt. Zudem überragend gespielt, insbesondere von Sandrine Bonnaire & Isabelle Huppert.
[...] Die vielversprechenden Voraussetzungen werden leider kläglich gegen die Wand gefahren. Statt einer interessanten Charakterstudie oder gar Satire auf toxische Männlichkeit und aggressive Management-Kultur wirkt „Wolf – Das Tier im Manne“ oftmals wie das versehentliche Gegenteil davon. Das ist mit Sicherheit unabsichtlich, aber ändert ja nichts, wenn es dennoch so rüberkommt. Das spricht eben für ein wenig durchdachtes Skript, dass zwar über eine Idee verfügt, aber diese nicht entsprechend umzusetzen vermag. Zumindest die Darsteller – allen voran Jack Nicholson – und das großartige Make-Up zeugen von einer hohen Qualität, die man anderweitig schmerzlich vermisst.
[...] Im Konzert der grandiosen UNIVERSAL-Monster-Klassiker spielt „Der Wolfsmensch“ sicher nur die zweite Geige, ist aber längst nicht so unvorteilhaft gealtert wie dessen eigener Großvater und Mitbegründer „Dracula“. Allein für den Werwolf-Film per se ist das ein immer noch ikonisches, wegweisendes Werk, dem es eventuell sogar gutgetan hätte, wenn es 10 Jahre später erschienen wäre. Da hätte er vielleicht mehr Raum bekommen für seine vielversprechende Geschichte. Kein Meisterwerk, aber filmhistorisch von großer Bedeutung und dahingehend sogar wesentlich besser als gewisse, unantastbar-scheinende Kollegen aus der Gruft.
[...] Unglaublich, mit was für einfachen und schlauen Methoden Roger Corman hier das 1x1 des Filmemachens unter Beweis stellt. Es kommt nicht auf Budget an, man muss sich nur zu helfen wissen und seine Vision kreativ wie praktisch den Gegebenheiten anpassen. Der grauenvolle Mr. X fügt sich dabei wunderbar in diese wahnsinnig leidenschaftliche Schaffensperiode seines Regisseurs ein und ist abermals weniger Horrorfilm, dafür mehr ein kurzweiliges Schauerlustspiel mit einem unverschämt spielfreudigen Cast. Den Vogel schießt eindeutig das Duo Lorre/Price in der sehr eigenwilligen The Black Cat-Variation ab. Das ist beinah unverschämt komisch (da laut Price auch wirklich reichlich Wein floss) und klar das Highlight eines Films, der niemanden erschrecken, aber immer noch ziemlich gut unterhalten kann. [...]
[...] Obwohl unnötig kompliziert in seiner Entstehung und wie gewohnt günstig in seiner Umsetzung ein weiterer Baustein in der frühen Erfolgsgeschichte der legendären HAMMER-Studios, der selten Erwähnung findet. Er hält vielleicht nicht ganz den Direktvergleich mit den größten Genre-Klassikern seiner Zeit stand, erweist sich aber erneut als effektiv vorgetragenes Schauer-Kino mit einem Gespür für Stimmung, Timing und Leidenschaft, das praktisch alle Filme des Studios (bis zu einem gewissen Punkt) auszeichnete.
[...] Bissige, kreativ inszenierte und großartig besetzte Kriegs- und besonders Militärsatire ohne kontextuelles Verfallsdatum. Der Humor mag grundsätzlich nicht jedermanns Geschmack sein und diverse Schwankungen in der Qualität sind auch unabhängig davon kaum von der Hand zu weisen. Wer so kompromisslos auf Absurditäten setzt, wird mitunter eben auch zu albern. Darüber lässt sich hier aber überwiegend hinwegsehen.