JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
[...] The Element of Crime ist eine erdrückende Dystopie, deren Sci-Fi-Anteile aber nur beiläufig verwendet werden. Zu allgemeingültig ist die deprimierende Vision von Dauer-Depri Lars von Trier, die er aus dem Stehgreif mit einem echten Neo-Noir-Monster aus dem Hut zaubert. Die Kulisse, so faszinierend sie doch ist, bleibt dabei nicht mehr als das. Entscheidender ist die Grundsatzdiskussion, die dieser Film ins Leben ruft. Wo ist das Böse zu finden bzw. zu suchen? Darauf hat dieser Film eine relativ klare, äußerst drastische Antwort parat. Wer sucht, der findet. Und die Gesellschaft ist im Vergleich zum Individuum nur lediglich die allgemeingültige, feige Alternative. [...]
[...] Das seine Fähigkeiten in extrahierter Form als eine Art Aufputschmittel dienen, er seine Verwandlungsfähigkeiten wieder vermehrt (und vor allem auch sinnvoller) einsetzt und das tragische seines Charakters durch die (überdeutlichen) Beauty & The Beast-Verweise nun mehr Verwendung finden als in dem diesbezüglich wesentlich einfallsloseren Vorgänger, ist definitiv einen Eintrag auf der Habenseite wert. Im Gegenzug wird die Action markant heruntergeschraubt, was aber nicht zwingend ein Nachteil sein muss. Zumindest nicht, betrachtet man die zum Teil schwache Umsetzung bei Teil 2. Hier wird man kaum mehr Budget zur Verfügung gehabt haben und wählt daher (notgedrungen) den „weiseren“ Weg, den Fokus mehr auf den Plot zu legen. [...]
[...] Das ist beliebige, immerhin nie miserable Stangenware, deren Schwächen immer dann deutlich werden, wenn mal individuelle Qualitäten gefordert werden. Das Skript ist zweckdienlich und verpasst die zahlreichen Möglichkeiten, die sich aus der „optischen Variable“ des Helden ergeben. Zumindest, wenn man diese überraschend oder clever einsetzen wollte. Die spärlichen Actionszenen sind zwar nicht ganz zimperlich (wie alle Teile war auch dieser eine ganze Weile indiziert, was heutzutage aber nur noch nachvollziehbar ist, wenn man selbst diese absurden Zensur-Zeiten miterlebt hat), dafür handwerklich im besten Fall ausreichend bis eher mäßig, allein wegen des suboptimalen Schnitts und Special Effects, die schon sehr deutlich der Preisklasse die Hose runterziehen. [...]
[...] "She’s having a Baby“ lässt leider die schon gewohnte Selbstverständlichkeit von John Hughes leicht vermissen, den Sorgen und Empfindungen junger Menschen charmant auf den Grund zu gehen. Zu sehr verrennt er sich in einem beinah missmutigen Grundton über das Eheleben, das hier zu oft als Ende der Freiheit und der Beginn von Zwang, Spießbürgertum und dem Tod von Liebe und Leidenschaft dargestellt wird. Inklusive der sonderbaren Rechtfertigung, dass ein Baby diesbezüglich ein Allheilmittel darstellt. Trotzdem ist das kein schlechter oder uninteressanter Film. Leidglich einer, der in seiner Tonalität zu deutlich an dem vorbeischrammt, was er eigentlich zum Ausdruck bringen möchte. [...]
[...] Ein höchst unangenehmer, bedingungsloser und nachhaltig verstörender Film. Dem sich dabei nicht unterstellen lässt, diesen Effekt plakativ auszuschlachten. „Threads – Tag Null“ darf als ernstgemeinte und drastisch-ehrliche Warnung vor dem atomaren Wettrüsten verstanden werden, die sein Ziel definitiv erreicht haben sollte: Danach kann wohl niemand die möglichen Folgen eines nuklearen Angriffs auch nur im Entferntesten als adäquates Mittel in Betracht ziehen – egal, in welcher Situation.
[...] Er ist in keiner Weise am Spektakel interessiert und inszeniert keine Zerstörungsorgie. Sein Fokus liegt auf den Folgen einer Katastrophe und dem Schicksal deren Opfer. In seiner aufrüttelnden und, selbst trotz der vorgenommenen Kürzungen, schockierenden Wirkung lässt er sich ohnehin eher als Antikriegsfilm kategorisieren, der in einer enorm angespannten Zeit den Mut aufbringt, vor der riesigen Gefahr eindringlich zu warnen, die in der aktuellen Weltlage nur wenige Fehleinschätzungen oder Kurzschlussreaktionen entfernt lag. Das hat auch heute nichts von seinem Schrecken verloren und wird sogar ohne unangemessenes Pathos vorgetragen, was sich gerade in US-Produktionen dieser Art nur zu gerne einschleicht. Für so etwas ist das hier teilweise sogar sehr zurückgenommen inszeniert und gespielt, ohne dadurch an Effektivität einzubüßen. [...]
[...] Berlin Calling erhebt dabei nicht den pädagogisch-piefigen Zeigefinger und verteufelt dabei ebenso wenig unreflektiert diese hedonistische Subkultur. Zeigt sehr wohl ihre Faszination und stellt diese extrem lebendig dar, warnt jedoch ernstgemeint vor den Folgen, die man nur zu gerne ausblendet und gegen eigentlich doch besseres Wissen in Kauf nimmt. Ein bebendes, wuchtiges Szeneportrait, gedreht an realen Locations wie der legendären Bar25 und mit echten Mitschnitten von Künstlern wie Ellen Allien, Sascha Funke oder Modeselektor, das genau in diesen Momenten wie der präzisen, beinah intuitiven Charakterdarstellung seines Protagonisten an Impact kaum zu übertreffen ist. [...]
[...] Twelve Monkeys spielt mit dem bekannten Zeitreise-Dilemma vom Huhn und Ei sehr geschickt und entlarvt eine überautoritäre, diktatorische Staatsgewalt in Angesicht von extremen Krisensituationen als hilflose Machtinstitution, die sich aufgrund von mangelhaften Informationen auf ein Himmelfahrtskommando einlässt, die Bar jeder Vernunft ist. Das auf Kosten eines persönlichen Schicksals geht. Clever erzählt und dank der phantasievollen Inszenierung von Terry Gilliam wie der starken Leistung der Darsteller (Brad Pitt etwas zu hochtourig) bis zum grundsätzlich nicht zwangsläufig überraschenden, emotional wie narrativ jedoch exzellent pointierten Finale hochspannend und faszinierend. [...]
[...] Ansonsten verhallen die eindeutigen Hitchcock-Anleihen nur wie ein kleinlautes Echo im Raum, denn der Master of Suspense hätte, selbst nach einem ähnlichen Hangover-Kickstart wie die Protagonistin, aus der Idee wesentlich mehr gemacht als das unkreative Skript von James Cresson (Wehrlos), das nur marginal andeutet, welch großes Potential darin schlummert. Sogar ein Meisterregisseur wie Sidney Lumet (Hundstage) kann da wenig retten, wobei dieser Film zweifellos auch zu seinen persönlichen Lowlights zählt. Er kann aus dem Geschehen trotz eines sehr fähigen Cast nicht mehr rausholen, scheitert dabei allerdings auch ein Stückweit an der mangelnden Chemie seiner Hauptdarsteller. [...]
[...] Ultra-Trash von der CANNON-Resterampe, mit dem Flaschenpfand vom letzten Dreh finanziert, geschrieben und inszeniert mit maßloser Selbstüberschätzung und ohne auch nur den Hauch von Potential. Eigentlich unschaubar, wenn der Quatsch am Ende sich nicht so sagenhaft beschämend im Ton vergreifen würde, dass es schon fast wieder witzig ist. Dem kann man diesbezüglich nicht mal böse sein. Es ist, als wenn ein Kind einen politisch unkorrekten Witz erzählt und selbst gar nicht checkt, was daran so anstößig ist. Immer noch furchtbar, aber aus Versehen so was wie komisch.
[...] „Midway – Für die Freiheit“ ist ein Beleg für das krampfhafte Festhalten an einst erfolgreichen Mechanismen, die aber damals schon nur Augenwischerei waren. Roland Emmerich hat seine Art des Filmemachens im Winterschlaf verpennt und steht nun vor einem theoretisch mal vielversprechenden Gerüst – vor etwa 25 Jahren. Damit lockst du so selbst den Gelegenheitszuschauer nicht mehr in die Kinosäle oder sonst wo hin. Es gibt ansatzweise ein paar Fragmente, die sogar besser sind als in seinen sonstigen Kassenschlagern, aber der Rest ist so hinterher, dass er damit eben alle vergrault, die ihm bisher die Stange gehalten haben.
[...] Eine ungewöhnliche, zum Teil extrem kuriose, aber deshalb noch lange nicht gelungene Episodenfilm-Mischpocke, bei der sich einige großartige Regisseure den schnellen Lire nebenbei verdient haben und Silvana Mangano auf Kosten ihres Ehemannes sich kurzzeitig fühlen darf wie Elizabeth Taylor. Hat hoffentlich allen Beteiligten Spaß gemacht, denn das konfuse Resultat sorgt heute nur noch für irritiertes Kopfschütteln.
[...] Bob Fosse inszeniert das sehr unmittelbar und ohne überflüssiges Tamtam, ist dadurch unglaublich intensiv und gefühlt immer mittendrin, anstatt nur oberflächlich Details und Eckpfeiler aufzuzählen. Dabei geht es nicht um Vollständigkeit, sondern um Fühlen und Begreifen. Damit kommt er dieser komplizierten Figur Lenny Bruce viel näher als es viele vermutlich je geschafft hätten – was natürlich auch an dem fabelhaften Dustin Hoffman (Die Unbestechlichen) liegt. Dieser spielt mit einer Hingabe, einer Energie, mit einem Funkeln in den Augen, dass man kurzzeitig vergessen kann, dass es nur eine Rolle ist. [...]
[...] Ein sarkastisches, ironisches Schauerstück ohne großen Grusel, dafür einer hervorragenden Inszenierung und einem energiegeladenen Cast, dem die pure Spielfreude aus allen Poren strahlt. Und ein weiterer Beweis für die Fähigkeiten des genialen James Whale, dem zu Lebzeiten nur partiell der Ruhm zu Teil wurde, den er unbestreitbar verdient hätte.
[...] Mit einem gewitzten Finale hätte man sicherlich noch etwas Boden gut machen können, aber auch da bleibt man dem vorher präsentierten Stil treu. Delon & Bronson wirken sichtlich bemüht ihren Figuren wenigstens durch ihre Präsenz Profil zu verleihen, mehr als das bleibt aber kaum positiv hängen. Die Pointe ist vorhersehbar, die Abläufe unspektakulär. Richtig miserabel ist Du kannst Anfangen zu beten niemals, er ist allerdings überwiegend belanglos und lässt insbesondere beim Drehbuch Raffinesse und Plausibilität schmerzhaft vermissen. Ein Genrefilm muss nicht immer glaubwürdig sein, muss das dann aber zwingend über andere Attribute auffangen. Dafür ist das hier alles zu dünn, speziell bei den recht ansprechenden Voraussetzungen. [...]
[...] „Am schwarzen Fluss“ ist schönes, großes Abenteuerkino vor exotischer Kulisse mit tollen Bildern und Darstellern, das aus heutiger Sicht allerdings an manchen Stellen fragwürdig wirkt und besonders am Ende in eine etwas verwunderliche Richtung kippt. Optimal ist und war es auch damals schon sicher nicht, erfüllt seinen Zweck als unterhaltsames Blockbuster-Kino der alten Schule dennoch ohne größere Probleme.
[...] Piraten ist von seiner handwerklichen Präsentation ganz, ganz großes Kino und lässt das beinah schon antik wirkende Seeräuber-Genre in einer Pracht erstrahlen, bei der Errol Flynn bestimmt neidisch von seiner Wolke herabgeblickt hat. Dazu mit einem Walter Matthau (Der Glückspilz) in der Hauptrolle des Captain Red, der vor Spielfreude nur so strotz. Roman Polanski gelang 1967 mit Tanz der Vampire bereits eine großartige Melange aus meisterlich inszeniertem Genre-Film und dessen gleichzeitiger, respektvollen Parodie und in diese Kerbe hätte auch dieser liebevolle Seemannsgarn schlagen können, wenn er denn über ein besseres Drehbuch verfügen würde. [...]
[...] Um ganz im Konzert der Großen mitspielen zu können fehlt es dem Drehbuch am Ende ein gutes Stück an Raffinesse und in seiner Dynamik kommt man auch nie ernsthaft an die deutlichen Vorbilder heran. Wenn Michael Winner aber mal auf den Putz haut, ist das mindestens anständig. Ein Mann geht über Leichen verfügt zweifellos über ein paar gut inszenierte Actionsequenzen, kann mit seiner Geschichte durchgehend unterhalten und lässt sich besonders im knackigen Showdown nicht lumpen. Und ist über die Jahre unbestreitbar weniger ungünstig gealtert als andere Charles Bronson-Vehikel – insbesondere auch alles aus dem Death Wish-Universum. [...]
[...] Atmosphärisch wie handwerklich ist das für seine Liga schon ganz okay, die erfahrenen Darsteller wie Robert Knepper (Twin Peaks) oder Jackson Rathbone (Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen) sind für so was völlig ausreichend und selbst Mickey Rourke ist bis auf sein bizarres Erscheinungsbild halbwegs engagiert dabei, was ja selbst bei einem größeren Gehalt nicht immer selbstverständlich ist. Dazu begeht der Film nie den Fehler, mehr abliefern zu wollen, als er im Stande ist. Bei Masken und Effekten bewegt man sich auf einem Niveau, dass sich stemmen lässt, ohne lächerlich zu wirken und seinen Zweck dennoch akzeptabel erfüllt. Gleiches gilt mehr oder weniger für den Plot an sich, der nun wirklich keine (Lebens)Bäume ausreißt, aber eben funktionell ist. Am Ende des Tages kommt dabei ein mittelmäßiges, aber eben auch nicht schlechtes B/C-Movie heraus, mit dem man in Anbetracht der Umstände – und erst recht der unfassbar komplizierten Drehbedingungen – doch halbwegs zufrieden sein darf. [...]
[...] Eine ganz müde Nummer. „Yakuza Princess“ bläht aus unerfindlichen Gründen einen Hauch von Story auf knapp zweit Stunden auf und garniert diese einschläfernde Masse mit extrem mäßigen Actionsequenzen, die bis auf reichlich Blut aus dem Rechner jegliche Schauwerte vermissen lassen. Komplett überflüssig und hoffentlich nicht erst der Anfang, wie es das Finale ganz selbstbewusst andeutet.
[...] Mit Die Konsequenz holten Erfolgsproduzent Bernd Eichinger und Regisseur Wolfgang Petersen, der gemeinsam mit Alexander Ziegler auch das Drehbuch verfasste, das in den 70ern immer noch stark tabuisierte Thema Homosexualität raus aus der verruchten Nische und brachten es zur besten Sendezeit bundesweit (bis auf Bayern eben) in die deutschen Wohnzimmer. Natürlich wurde damit ein gewisses Aufschrei-Potential bewusst gewünscht und einkalkuliert, in der dargestellten Art und Weise lässt sich dem Film jedoch unmöglich der Vorwurf machen, er würde seine Thematik ausbeuten, sie verramschen und damit nur Werbung in eigener Sache zu betreiben. Eine Liebe unter Männern wird hier nicht als exotische, widernatürliche Kuriosität verkauft, sondern als ganz normal, zärtlich und berührend. [...]
[...] Coming Home in the Dark beginnt unfassbar stark, indem er überhaupt keine Zeit für überflüssige Kinkerlitzchen verschwendet, sondern nach einer klitzekleinen, dabei völlig ausreichenden Exposition sofort zum eigentlichen Kern der Handlung vorstößt. Dieser entpuppt sich als ein puristisches Road-Terror-Movie, dessen überraschende, da völlig unvorbereitete Konsequenz dem Publikum schnell den Boden unter den Füßen wegzieht. Leider – um gleich zu dem einzigen, dafür deutlichen Problem dieses durchaus beeindruckenden (Langfilm)Regiedebüts zu kommen – tut man sich absolut keinen Gefallen damit, dem Plot mit einem praktisch nicht notwendigen Motiv seiner Antagonisten viel von seiner, allein durch die entstehende Plausibilität der Situation, schon existenten Wirkung zu nehmen. Diese würde genauso gut (wenn nicht sogar wesentlich besser) funktionieren, wenn sie den Terror irrational, willkürlich und „ungerechtfertigt“ erscheinen ließe. So gibt es nur halbgar ausformulierte Hintergründe, die den Film definitiv nicht aufwerten. [...]
[...] Endlich in New York angekommen fällt die Freude darüber auch nicht sonderlich euphorisch aus. Da stolpern die gleichen Gehirnakrobaten („Es wäre sinnvoller, wenn wir uns trennen“) wie vorher lange durch die gefühlt immer gleiche, abgeranzte Seitengasse. Das hätte so auch am Crystal Lake spielen können, da gibt es bestimmt auch irgendwo dreckige Hinterhöfe. Irgendwann ist Jason dann endlich mitten im pulsierenden New Yorker Nachtleben und siehe da: Jetzt macht es wenigstens etwas (mehr) Spaß. Gut, es sind schon keine 20 Minuten mehr auf dem Tacho und grundsätzlich ist das gemessen an den unzähligen Möglichkeiten dieser Prämisse immer noch eine Frechheit, aber nach der ollen Boots-Tour klammern wir uns verzweifelt an jeden Strohhalm. Der Showdown ist genauso einfallslos und unspektakulär wie der ganze Film und wenn es vorbei ist stellt sich wirklich das Gefühl ein, dass die Serie damit ihr letztes Pulver restlos verschossen hatte. [...]
[...] Die eingeschüchterten Zugeständnisse bei der Gewaltdarstellung berauben dem Film nicht nur der dringend benötigten Schauwerte, sie entwaffnen sogar zusätzlich den als Regisseur nicht sonderlich fähigen John Carl Buechler (Underground Werewolf) massiv. Dieser war hauptberuflich eigentlich bekannt als Special Effects-Artist der blutigen Art und hätte bestimmt gerne viel mehr davon serviert. Abseits seines Fachgebiets lässt er nicht sonderlich viel Talent erkennen und so schleift man schon wieder arg auf der Kette. Der erfrischende Schwung aus Freitag der 13. – Jason lebt, er ist schon wieder passé. Bis die Zweite-Wahl Carrie im Finale endlich ihre Zaubertricks auspacken darf, ist das eine ziemlich dröge Veranstaltung, die nach dem ordentlichen Schritt nach vorne gleich wieder drei zurückstolpert. Und auch dieser Showdown ist für seine Möglichkeiten mehr schlecht als recht, gekrönt von einem extrem cheesigen Finishing Move. [...]
[...] Eigentlich nur noch von der groben Genre-Klassifizierung als Horrorfilm zu bezeichnen, ist der 6. Teil ein reiner Slasher-Cartoon, der sich im Sauseschritt durch einen absurd hohen Bodycount schnetzelt. Da werden in Windeseile Gliedmaßen abgehackt, Köpfe abgeschraubt oder auch mal ein Wohnmobil mit der schicken Visagen-Druck-Technik individuell umdekoriert. Es ist eine einzige Sause, die nicht mal mehr vorgibt, irgendjemanden erschrecken oder verstören zu wollen und dafür mit einem ironischen Schwung durch den bewusst abgestumpften „Plot“ mit seinem upgegradeten, uralten Campsetting wirbelt, den man sich bei den mitunter behäbigen Vorläufern herbeigesehnt hatte. Man muss sich hier eben nicht mit Dingen beschäftigen, die ohnehin maximal mittelprächtig aufgehen. Das ist ehrlich, das ist doof, das hat richtig Schmackes. Und der Prince of Darkness himself Alice Cooper (Die Fürsten der Dunkelheit) spendiert dem Streifen doch glatt noch den Soundtrack. Wenn das mal nichts ist. [...]