Jimi Hendrix - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+17 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines119 Vormerkungen
Alle Kommentare von Jimi Hendrix
Früher Realfilm des Horrorfilm-Gurus.
Mit klaren Referenzen an die Stummfilmzeit und vor allem an DAS CABINET DES DR. CALIGARI, sieht man hier auch die humoristische Note des Tim Burton. Für die Nebenrolle konnte er sogar Monty Phytons "Brian" für sich gewinnen.
https://www.youtube.com/watch?v=dEPB4wflmZo
Der japanische Piranha (Pygocentrus sonoica) benötigt ein Habitat im halbtiefgründigen Gewässer mit bissig humorösem Schilfbewuchs, um sich dort auf die Lauer legen zu können. Er wartet still und unbeweglich auf seine Opfer und schnellt dann aus der Deckung des zynischen Nihilismus hervor, um die ahnungslose Beute zu zerfetzen. Wer an den abgenagten Resten dieser spaßigen Fütterung krampfhaft etwas hochtrabend-eloquentes entdecken will, ist selbst schuld.
Vielmehr sehe ich in COLD FISH die ungemein ironisierte Abrechnung mit der nach wie vor unfassbar duckmäuserischen Gesellschaftsstruktur in Japan. Polemisch gesagt: in einem Land wo Frauen nach wie vor willenlose Sexpuppen sind, die sich dem Patriarchat unterzuordnen haben. Anzugzombies an Karōshi(=Tod durch Überarbeitung) tausendfach verrecken, da sie 80 h pro Woche arbeiten, keine Überstunden aufschreiben, um unterwürfig der Firma bis in den Tod zu dienen. Oder sich einfach selbst töten, da sie keinem anvertrauen wollen, dass sie das Arbeitspensum nicht schaffen. Wo nach der größten Atomkatastrophe Japans der Nachkriegszeit nur ein schüchternes Protesthäuflein gegen die Atompolitik auf die Straße gingen. In einer Gesellschaft wo es nicht wirklich ein Wort für „Nein.“ gibt, schreit uns Sono laut kreischend „JAAAA!!!“ entgegen.
Er und ich, das bedeutet ein Auf und Ab der Enttäuschungen und Begeisterung. Dieses Werk zog mich nach LOVE EXPOSURE mal wieder richtig in seinen Bann. Sono lässt sich mit der Entwicklung seiner Charaktere opulent viel Zeit, aber ich fand es zu keinem Zeitpunkt wirklich anstrengend. Im Gegenteil, um die Protagonisten in ihrer Handlungsweise trotz des kranken Irrsinns noch einigermaßen glaubhaft wirken zu lassen, musste er ihnen und dem Zuschauer Zeit lassen sich zu entfalten. Zumal er durch seine typische Art der hektisch-poppigen Inszenierung, der ordentlichen Brise Humor und Sarkasmus, sowie ausschweifender Gewaltfantasien meinen Nerv recht genau zu stimulieren verstand, ohne dabei mein Hirn zu sehr zu beanspruchen.
Im Grunde ist COLD FISH eine blutig-humorvolle Gesellschaftssatire mit eingeflochtener Wesenstragödie, die ein ziemlich mieses Spiel mit unserem Hauptdarsteller spielt. Die Story erzählt Sono trotz einzelner Längen recht stringent. Behandelt werden altbekannte Themen des Regisseurs, wie das Ausüben von Macht mit Hilfe von geistiger Manipulation und gewaltvollem Terror.
Doch wird uns im zweiten Teil seiner Hass-Trilogie nicht einfach ein geistig toter und gefühlskalter Fisch auf den Teller geworfen, der moralisch stinkt und uns so zeigen soll, wie von Grund auf schlecht doch manche bestialischen Individuen unserer Welt sind. Sono widmet sich in COLD FISH vielmehr der konsequenten Erschaffung und Evolution einer solchen Bestie. Wir werden Augenzeuge, was Angst und Überlebenswillen aus Menschen machen kann.
Dass dem schüchternen, lebensunzufriedenen und selbstbewusstlosen Herrn Shamoto(glaubhaft passend: Mitsuru Fukikoshi) der durchtriebene, gewalttätige Serienkiller Murata(unheimlich präsent: Denden) entgegen gestellt wird, hat mich trotz der stereotypen Belegung der Figuren nicht sonderlich gestört. Mich störte die fehlende Konsequenz am Ende des Films viel mehr, da sie mich irgendwie unbefriedigt zurück ließ.
Dennoch ist COLD FISH in seiner Gesamtheit so fesselnd, spaßig, grotesk, farbenfroh, schauspielstark, böse und selbstironisch, dass ich mich exzellent unterhalten fühlte und jedem der auf niveauvolle Psycho-Gore-Krimis steht, diesen Film naiv ans Herz legen möchte.
Mit Sicherheit einer der wichtigen Dokumentationen über den Schrecken des Holocaust, festgehalten von alliierten Kameramännern, welche die Befreiung von diversen Konzentrationslagern filmten, samt dem unvorstellbaren Grauen, was sie dort vorfanden. Die zu dieser Zeit bekanntesten Cutter, sowie Regisseure wie Billy Wilder und Alfred Hitchcock, sollten aus dem Rohmaterial eine Doku schneiden, die als filmischer Beweis für den Genozid diente.
Anmerkung: Ich bewerte den Film neutral, da es mir nicht möglich erscheint eine konventionelle Wertung zu dem Gesehenen abzugeben.
Gestern zum 70. Jahrestag der Befreiung Auschwitz' setzte ich mich mit meiner fast 94-jährigen Oma zusammen vor den Laptop und wollte ihr den Schrecken der NS-Zeit vor Augen führen. Immer wenn ich sie auf den Massenmord an den Juden ansprach, sagte sie mir, sie habe nichts von all dem mitbekommen und dabei blieb es als sie kopfschüttelnd das Ergebnis dieser Gräueltaten ansahen. Mein Opa war ein klassischer Opportunist in Nazideutschland, er war von der Ideologie nicht wirklich überzeugt, aber sah darin seine Chance davon zu profitieren. Ich glaube meiner Oma, wenn sie sagt, sie hätten davon in der schlesischen Provinz in einem kleinen Kaff nichts mitbekommen. Dennoch stellt sich mir immer wieder die bohrende Frage, was vor allem mein Opa, der auch vor dem Krieg eine gewalttätige, sadistische Ader hatte und an der Ostfront war, für ein Täter gewesen ist. Über den Krieg verlor er nie ein Wort.
Ich selbst empfinde keine Schuld, wenn ich die Aufnahmen aus dem Konzentrationslager sehe, ich empfinde aufrichtig Mitleid und spüre die Verantwortung, die sich daraus ergeben muss. Doch ich bin nicht für das verantwortlich, was mein Opa oder meine Oma getan haben. Wir – damit meine ich nicht nur wir Deutsche - können daraus nur lernen und alles dafür tun, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt.
Dieses gefundene Archivmaterial hat seinerzeit Maßgeblich dazu beigetragen, um NS-Verantwortliche mit ihren taten zu konfrontieren und diese mit rechtlichen Grundlagen abzuurteilen.
Und heute ist der Fund und die Restauration des Materials eine wichtige Bereicherung, um in realen Bildern festzuhalten, was damals tatsächlich passiert ist, eine Leugnung ist nach der Dokumentation zusammen mit NACHT UND NEBEL ausgeschlossen.
Jene dieser kleinen berührenden Filme, die mit einer enormen Unbeschwertheit und Naivität dahin gleiten und mir ans Herz gehen.
Unsere Hauptdarstellerin Coco, die ein Faible für schwarze Sachen und ihre Rabenfederjacke hat(bezaubernd: Chara), wird von ihren Eltern in die psychiatrische Anstalt eingewiesen. Sie beginnt bald darauf mit Erfolg immer wieder die Anstaltsmauern hinter sich zu lassen und treibt mit ihren beiden Begleitern Tsumuji(blutjung und doch schon so talentiert: Tadanobu Asano) und Satoru auf Mauern und Zäunen durch die Stadt. Mit gehisster schwarzer Anarcho-Flagge und aufgespanntem zerfleddertem Regenschirm gehen die Drei auf den Mauern, welche die Gesellschaft statisch und psychologisch einengen und diese Bildsprache flüstert einem leise ins Ohr: ist es verrückt, wenn man tut, was man will?
Eine irgendwie leichtfüßige Version von I'AM A CYBORG, BUT THATS OK ohne viel Schnörkel und Story, das Fühlen spielt hier die Hauptrolle. Namens-thematisch hätte World`s End Girlfriend eigentlich den Soundtrack beisteuern können, oder sogar müssen, stattdessen bekommen wir leicht störendes 90er-Keyboard Geklimper.
Wer etwas übrig hat für innovativ-romantische Werke, die mehr das Herz ansprechen, als das Hirn und dennoch nicht die künstliche Rührseligkeit bemüht sehen wollen, ist mit PICKNICK gut bedient.
Einen persönlichen Dank an VisitorQ.
Brian Carnos Spiel mit Moral und Essen ist ein auf Hochglanz polierter Kurzfilm mit sarkastischem Biss.
Für meinen Geschmack in der Bildsprache etwas zu glatt geraten, bekommt DOG FOOD in den achtzehn Minuten dennoch inhaltlich die Kurve, da der Film ein paar philosophisch und ethisch interessante Fragen in den Raum stellt, ohne den Zuschauer damit gleich erschlagen zu wollen.
Mehr will ich dazu auch nicht sagen, einfach anschauen. Fuzzy Dunlop hat netterweise den kostenlosen Link bereitgestellt.
Durch seine niederen kommerziellen Beweggründe sicherlich mit Skepsis zu betrachten. Nicht ohne festzuhalten, dass bei fast allen Menschen eine unverständliche innerliche Faszination für das Grauen von gewaltsamem Sterben angelegt scheint.
Der Tod gehört zum Leben dazu, aber zum Film auch? Zunächst würde ich sagen ja, solange dafür nicht zum Zweck des Films Tiere und Menschen umgebracht werden. Die Frage ist, ob man für das Filmen(dokumentieren) von echtem Tod einen moralisch geheiligten Zweck benötigt, oder ob dies nur ein scheinheiliger Grund ist, um zu gaffen. Darf man den Tod von Holocaustopfern zeigen, ihre Leichen wie in NACHT UND NEBEL und alle finden den Film mit seiner moralisch gefestigten Aussage ungemein wichtig und richtig, oder ist so etwas nicht minder verwerflich wie dieser Snuff-Film? Ich wäre für eine gewisse Konsequenz unserer Gesellschaft ganz dankbar, in die eine oder andere Richtung.
Ich für mich sehe keinen künstlerischen Wert darin, Menschen beim Sterben zuzuschauen, doch irgendwie hat unsere verkommene Menschheit GESICHTER DES TODES auch verdient, obschon er ein Keulenschlag für die Freunde und Hinterbliebenen der dargestellten Opfer sein muss. Die BILD veröffentlicht nach dem gewaltsamen Tod von Tugce A. das Video einer Überwachungskamera und generiert damit tausende von Klicks, IS-Enthauptungsvideos bekommen mehr Quote als die Aufzeichnungen der Nobel-Preisverleihung - der Tod ist im Kommerz schon lange angekommen.
Wie gesagt, verurteilen würde ich dieses Machwerk nicht. Es ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, das lässt sich nicht leugnen.
NOISY REQUIEM ist ein wirklich herausfordernd-nihilistisches Monster in all seinen abgefuckten, widerwärtigen und unerträglichen Auswüchsen. Es ist der ebenso anstrengend wie virtuos gefilmte s/w-Post-New-Wave-Trip in den dreckigen Untergrund, wo Menschlichkeit, Nächstenliebe und Zusammenhalt im Sog der Perspektivlosigkeit erdrosselt werden und abscheulich schön verrecken.
Japan in der Hochphase seines wirtschaftlichen Aufschwungs Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger. In der früheren Handelsmetropole und dem jetzigen industriellen Epizentrum des Landes, Ōsaka, steigen wir mit Regisseur Yoshihiko Matsui(der in Shūji Terayamas kontroverser Theathergruppe aktiv war) gaanz tief herab, zum Bodensatz der japanischen Gesellschaft. Ihnen strahlt die Sonne nicht aus dem Arsch, sondern sie krepieren elendig im Schatten des Yuppietums und des Snobismus. Auf den vermüllten Hausdächern der Stadt, in den dunklen Hinterhöfen, unbemerkt und ungesehen. Sie sind die Goldwäscher im Klärschlamm der geizigen Wohlstandsvasallenschaft und sich selbst überlassen.
Wir begleiten einen rücksichtslosen und auch irgendwie sehr gestörten Misanthropen bei seinen Raubzüge durch den Untergrund. Seine einzige Liebe gilt einer Schaufensterpuppe, die er mit den ausgeweideten Geschlechtsteilen eines seiner weiblichen Opfer ausstaffiert. Seinen Weg kreuzen geistig behinderte Kriegsveteranen und Verkäufer ein völlig verwahrloster Obdachloser, inzestuös Kleinwüchsige und ein verliebtes Teeniepärchen, auf deren Schicksal ich hier jetzt nicht weiter eingehen möchte.
Alle treiben sie im Laufe des Films in eine irrsinnig brutale Spirale des absoluten und definitiven Wahnsinns, wie ich es selten gesehen habe. Die totale Einsamkeit, die alle Figuren von NOISY REQUIEM zu Anfang oder im Laufe der Handlung ereilen, erfüllte mich trotz des ständig präsenten Untertons der Gewalt mit so viel Traurigkeit und Verzweiflung, die Matsuis Werk zu einer echten Grenzerfahrung werden lässt.
Zudem überzeugt die energetische Bildsprache, die sehr klare Einflüsse Terayamas zeigt und die geniale Kameraarbeit mit ebenso kunstvollen, wie kreativen Schnitten. Mal scheint sie kühl das Elend von außen fast masochistisch festzuhalten und sich daran zu ergötzen, mal lässt sie sich hysterisch mitreißen und wird so zu einem beinahe physisch fühlbaren Wesen.
Schlussendlich wurde ich von dieser Zufallssichtung überrollt und wusste nicht, wie mir geschah, nach der Zweitsichtung ließ die Tiefenwirkung des Films aber auch etwas nach.
Ich würde den Film nur Leuten empfehlen, die mit Filmen à la HOCHZEITSSCHLAMM oder TETSUO etwas anfangen können, sowie ein paar positiv-kranken mp-Kollegen: ich denke da an die liebe Mimuschka, Grimalkin, Anoirja oder Vannorden. Alle anderen ohne stringente Abnormalitäten-Neigungen warne ich explizit vor einer Sichtung dieses sperrigen und einfach nur gestörten Anarcho-Kunstfilms!
https://www.youtube.com/watch?v=a-l0y9BnCzI
(die Untertitelung ist manchmal mindestens genauso abartig^^)
Stoisch und doch erstaunlich kurzweilig zeigt uns Kaneto Shindô die spählich-beschwerliche Mühsal des Alltags einer Familie armer Bauern auf einer unwirtlichen kleinen Insel. Die einfache Poesie und der philosophische Ansatz zur Reduktion von Existenz sind starke Themen, die den Film fast alleine tragen.
Minimalismus pur. Unkommentiert und dialogfrei wird man als Zuschauer irgendwie selbst Teil der schweigsamen Familie, in welcher der Bauer und seine Frau unermüdlich Wasser vom Festland herbei schaffen, um ihre Felder zu wässern. Emotionen sind genauso kostbar und rar, wie Süßwasser und werden nur selten verschüttet.
Fast dokumentarisch gefilmte Aufnahmen der Arbeitsgänge lassen die Ganze Szenerie der kleinen Felsinsel wie ein Microuniversum erscheinen, wie ein eigener Planet im Sonnensystem.
Die thematische Nähe zu Abe Kōbōs 1962 erschienenem Buch "Frau in den Dünen" lassen sich ohne Zweifel feststellen. Auch wenn DIE NACKTE INSEL nicht diese intensive Radikalität ausstrahlt, so greifen auch hier Themen wie Isolation oder Existenzberechtigung.
Die Musikalische Untermalung ist größtenteils das Meeresrauschen sowie das einprägsam-wiederkehrende Main-Theme Hayashis.
Wer auf dürftig-knappes Kino mit hintersinnigen Gedanken steht, dazu schöne Landschaftsaufnahmen mag, sowie keine Untertitel lesen möchte, ist mit Kaneto Shindôs filmischem Durchbruch bestens beraten.
https://www.youtube.com/watch?v=OjVtXe2pLaU
meine güte,
was für eine unerträgliche selbstbeweihräucherung, dottore. ich denke aber nach all dem was du hier durchgemacht hast, sollte es doch jetzt endlich soweit sein:
du. in einer reihe würdiger preiträger, wie dem weltfriedensstrifter b. obama und seinem hilfsauffanglager guantanamo und den unbemannten rosinenbombern 2.0, namens drohnen. oder der europäischen union, die sich mit ihrem großen engagement für flüchtlingsrettung und die stabilisierung der ukraine einsetzt, sowie durch ihre politik die europäischen kulturen endlich in harmonie vereint.
ich denke du hättest ihn jetzt auch endlich verdient!
ich bin jedenfalls wirklich froh, dass ich morgens aufstehen und mich drauf verlassen kann, hunter lässig lächeln, wie eh und je vorzufinden. ohne die ständige angst, er hätte - um sich auf einen erneuten wahlkampf in aspen zu konzentrieren - mp verlassen
in liebe, heuchelei und gezwungener anerkennung,
jimi
gonzo✊
#6 der Amos-Vogel-Reihe: Das unbekannte Unbekannte.
Rauschhafte Bilderflut samt interessanten thematischen Kontrastsetzungen aus Krieg und nackter Frauenhaut.
Bruce Conner war mir längere Zeit ein Unbekannter, bis ich A MOVIE sah und sofort von seinem energetischen Stil, der originellen Pop-Collagen und dem fetzigen Sound gefesselt wurde.
So auch in dem leider nur vierminütigen Stück, was wieder eine Art Videoclip ist. Conner wählt zwei starke Themen, welche die Menschheit schon seit Beginn ihrer Existenz begleitet, Sex und Gewalt. Es gibt wenig, was essentieller wäre für uns, das eine bedingt manchmal das andere, doch aktuell werden sie immer sein, da Gewalt und Sex im menschlichen Gencode fest verankert sind. Auch wenn man es manchmal gerne leugnen würde, oder sich der Illusion hingeben mag, dass wir es durch unsere eigene Domestizierung kontrollierbar machen, bricht es dennoch irgendwann unvermutet aus. Das sind zumindest meine Gedanken zu COSMIC RAY.
Zu den fabelhaft montierten Bildfetzen packt die amerikanische Undergroundfilmlegende noch einen bombigen Soundtrack von Ray Charles' "What'd I Say" drauf und fertig ist ein winziges Stück Film, der mich blendend gesättigt hat.
http://fan.tcm.com/video/cosmic-ray-bruce-conner-1961
Authentische, unheroische filmische Auseinandersetzung über die beispielhaften Kriegsverbrechen der japanischen Armee in ihrem Vernichtungskrieg gegen China.
Das wirklich grausame an CITY OF LIFE AND DEATH ist, dass er von der Opferseite gedreht werden musste und in der Zwischenzeit 72 Jahre vergangen sind, indem die japanische Regierung wie immer noch Teile der älteren Bevölkerungen diese teils organisierten Massaker leugnen, sowie auch in Schulbüchern nicht auftauchen lässt. Zudem durfte der damals militärisch verantwortliche General der japanischen Truppen Prinz Asaka(„..alle Gefangenen sind zu töten.") friedlich im Alter von 93 unbehelligt sterben.
Wer meine Filmauswahl kennt, weiß, dass ich die japanische Kultur ungemein schätze und ich auch in Diskussionen ein Fürsprecher für Japans Kriegseintritt gegen die USA bin und immer sein werde, doch was die strikte Weigerung Japans zur Anerkennung seiner Kriegsverbrechen anbelangt entfremdet sich mein Gewissen von Japan und ich bin geistig genauso weit von diesem Umstand entfernt, wie geografisch.
Chuan Lu sieht man diese Entfremdung zum asiatischen Nachbarn Japan erstaunlicherweise nicht an. Er zeigt vielmehr die Entfremdung des japanischen Sergents Kadokawa(schauspielerisch ungefordert: Hideo Nakaizumi) mit dem bestialischen Verhalten seiner Seite und erzielt damit eine umso größere und wichtigere Wirkung. Denn so degradiert Lu seinen Film nicht zu platt-glorifizierten Propaganda chinesischen Opferheldentums, sondern eröffnet somit auch dem japanischen Zuschauer die Möglichkeit, sich endlich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Und das ist die wirkliche Stärke, die dieser Film hat. Er zeigt nicht die wirklich unvorstellbare Grausamkeit der japanischen Truppen, die von Häutungen, , Hängungen an Zungen, Kastrationen und Brustamputationen, bis hin zu den berüchtigten Schwertenthauptungswettkämpfen der Offiziere gingen. Er zeigt uns keine Monster, obwohl er dazu alle Berechtigung gehabt hätte, sondern Menschen, die in der grausamen Maschinerie des Krieges ihre Menschlichkeit ablegen (müssen), um nicht daran zu zerbrechen und gleichzeitig zeigt er die Opfer des Krieges nicht als Beweis für neuen Hass, sondern für ein Plädoyer gegen den Krieg.
Der Schritt des Regisseurs auf einen echten Hauptdarsteller zu verzichten hat Vor- und Nachteile. Einerseits bekommt das Werk - zusätzlich zur s/w-Optik - einen mehr dokumentarischen Stil, der eine kraftvolle Authentizität auszustrahlen vermag, andererseits wirkte das Geschehen ohne den Identifizierungsfaktor eines eingeführten Protagonist zum Teil zu distanziert, zu unpersönlich, trotz all dem nahen Realismus.
Handwerklich glänzt der Film mit spröder, staubiger Bildsprache, sowie historischer Richtigkeit. Schauspielerisch gelingt es durch den Stil des Films nicht wirklich Akzente zu setzten, was ich mir an der einen oder anderen Stelle schon gewünscht hätte, ohne dabei die ganz großen synthetischen Gefühle zu meinen, die sicherlich nicht hierher gehört hätten.
Ich kann ein paar meiner Vorkommentatoren nur zustimmen und sagen, man vergisst als Europäer, als Deutscher schnell, dass es auch in Asien den Weltkrieg gab, dieser sogar noch viel früher begann und fast genauso rassistisch, total und grausam geführt wurde wie der des Dritten Reichs. Chuan Lus Beitrag hilft, dieses nicht zu vergessen.
Hier der Film(OmU):
https://www.youtube.com/watch?v=VWjHyCKaRUg
Dazu empfehle ich die ARTE-Doku mit Augenzeugenberichten:
https://www.youtube.com/watch?v=0qWBbndUmDA
Antithese zur bedingungslosen Kausalität von Mensch und Umwelt würde ich sagen, aber für mich etwas zu unzugänglich im Ausdruck.
Maya Deren als eine meerjungfrauähnliche Zeitreisende, die aus dem Ozean tretend auch eine andere Zeit- und Raumzone zu betreten scheint, einzig der Schlüssel(Schachfigur), ist ihr Transmitter zurück in die Ebene aus der sie entsprang.
Eine zeitlose Schönheit ist sie, die "Mutter des Avantgardistischen Films", doch AT LAND gab mir nicht so viel Input, wie manch andere ihrer Werke, dennoch ist das Spiel mit Raum und Zeit auch in diesem Film eine interessante Spielwiese der Sinneswahrnehmung.
https://www.youtube.com/watch?v=OVMV0j6XVGU
Kautzige Impressionen des intramenschlichen Stilllebends.
Die schwedische Seele in wunderbar entschleunigten, ja fast komatösen Bild- und Bühnengewändern. Ruhe kann manchmal so ohrenbetäubend sein, wenn distanzierte Microaufnahmen das Leben am Rande des Atemstillstands treffen. Es entsteht eine wärmende Sterilität der gedeckten Farben, dass selbst das Grau des Alltags einen Mantel des Regenbogens darstellt.
Meine erste Erfahrung mit Roy Anderson ist Zufall, wie er als Definition im Duden steht. Mein Opa und mein Onkel haben früher immer Tauben von Bäumen geschossen, die es dann als tatsächlich sehr leckeren Braten gab und ich wunderte mich jedes mal über die philosophischen Ergüsse, die nach dem Schmaus aus unseren Mündern traten, jetzt verstehe ich alles besser.
Mein erster Impuls im Kino war, das ist Loriot in Zeitlupe und mit noch mehr anstrengender Konsequenz Szene für Szene durchgezogen, dazu noch einen Schuss existentiellen Surrealismus und fertig ist ein Film, der sich partout nicht auf dem unverrückbaren Rechteck der Leinwand halten lässt, nein nein. Nein er schlendert langsam aus dem Kinosaal und wartet am Ausgang auf dich, quasi to-go. Und ich merke schon bei jeder weiteren Zeile, wie weit doch Anderson bereit ist, mit uns zu gehen.
Wem TRANSFORMERS schon gefallen hat, der wird von diesem Vertreter des Absurden und Bizarren richtig derbe am Katheter gepackt. Schlussendlich gehe ich mit einem Gefühl der Taubheit und Ratlosigkeit aus dem Film, und freue mich darüber wie ein Schneekönig.
Eine Empfehlung würde ich explizit nur an denjenigen aussprechen, welche mit dem minimalistischen Film an sich etwas anzufangen wissen und zudem eine sarkastische Aorta ihr eigen nennen dürfen.
#7 der Amos-Vogel-Reihe: Das unbekannte Unbekannte.
Ein verdienter Klassiker des japanischen New Wave Kinos, der in wunderbar ästhetischen, psychedelischen wie auch hysterischen Aufnahmen die Homosexuellen- und Transvestitenszene Tokios einfängt und mit der Ödipus-Geschichte, sowie dem Zeitgeist der linken Untergrundbewegung gekonnt vermengt, aber sich selbst auch nicht zu ernst nimmt.
Den Drang, dem weiblichen Geschlecht soweit zu huldigen, dass man sich optisch vollends ihn ihm auflösen mochte, habe auch ich als kleiner Knirps immer mal wieder verspürt, als ich mit Rock und viel zu großen Absatzschuhen meiner Mutter vor dem Spiegel posierte, doch in der Pubertät wählte ich dann doch den rein maskulinen Weg, einstweilen...
Regisseur Toshio Matsumoto erschuf mit seinem bekanntesten Werk einen Film jenseits jeglicher gesellschaftlicher Konventionen, 卐 inklusive. Wo antiamerikanische Studenten auf kiffende Filmemacher stoßen, die Dragqueens beim Amore filmen und tragödische Abgründe sich auftun, riecht es nach dem schwer-süßlichen Duft von Anarchie.
Die Rosen als Sinnbild für das Streben nach vollkommener Schönheit findet sich nicht nur im Originaltitel wieder, sondern sind ständiger Begleiter im Film. Botanisch gesehen gibt es (fast) keinen Unterschied von männlichen und weiblichen Rosen, beide tragen sie das Kleid aus Blütenblättern. PFAHL IN MEINEM FLEISCH lässt seine Transvestiten aufblühen, ungeachtet der konservativen Zwänge, vielmehr werden sie direkt in den öffentlichen Raum gepflanzt, wo sie jeder sehen kann und sie ihre Stacheln in die verkrusteten Moralvorstellungen zu bohren wissen.
Dennoch gesteht sich der Film immer einen sehr ironischen, fast schon bitterbösen Sarkasmus zu und verfällt nie zur puren Projektion gesellschaftlicher Anprangerung. Im Gegenteil er suhlt sich streckenweise in urkomischer Selbstzerfleischung, dass nur so die Perücken fliegen, Polsterbrüste verrutschen und Make-Up zerfließt.
Durch die versatzstückhafte Erzählweise schafft es der Film, all seine Facetten - ähnlich einzelner Blütenblätter - zu einer vollkommenen Rosenblüte zusammenzusetzen, die auch heute nichts von ihrer Schönheit und ihrem anarchischen Duft verloren hat.
https://www.youtube.com/watch?v=wjD12QFBEi0
Trotz meiner nicht sehr großen Affinität zu solcherlei Blockbusterkino, kann man dank des stabilen Unterhaltungswerts und der eingängigen Thematik des Films wenig bemängeln.
Viel Wind wurde gemacht um den fulminanten Start der erneuten Verfilmung des 1963 erschienenen Romans von Pierre Boulle. Ich denke hauptsächlich die Sehnsucht nach (pseudo?)-philosophischen Blockbustern, die uns so effektiv das Gefühl geben unterhalten worden zu sein und außerdem noch eine Packung des Nachdenkens mitzunehmen - zumindest bis zum Kinoausgang, lässt solche Werke in der breiten Masse einschlagen.
Ob man das verwerflich finden muss, sollten cineastische Moralapostel entscheiden. Ich fühlte sich zumindest handwerklich nicht gelangweilt und konnte PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION einen schnieken Spannungsbogen abgewinnen, im Kino muss ich so was freilich nicht sehen. Beim Popcorngeraschel frage ich mich sonst nur wieder, ob die Primaten vor oder hinter der Leinwand agieren.
Schauspielerische Glanzleistungen unterbindet der Rahmen der Handlung, doch wartet Rupert Wyatt dafür mit nicht minder beeindruckenden technisierten Effekten auf, die in ihrer Ausführung Maßstäbe gesetzt haben dürften.
Ansonsten ist hier, denke ich, schon mehr als genug zum Inhalt gesagt worden. Zumindest wurde bei mir der Reiz geweckt, die Nachfolger nun auch mal anzugehen.
Mittelprächtiger und wenig kreativer Body-Horror-Anime, der hier und da seine sichtungsberechtigten Szenen hat, aber im Großen und Ganzen eher laue Unterhaltung bietet.
Der Titel evoziert zwar die Annahme, dass Laktoseintoleranz-tollwütige Birkenstock-beschuhte Jutebeutelträger mit fettigen Haaren immer auf der Suche nach den teuersten Reformhäusern mit dem niedrigsten CO₂ -Fussabdruck sind und sich durch den manischen Verzehr von Fairtrade-Pastinaken und Dinkelbrot langsam in wildgewordene Zombie-Veganer verwandeln. die wiederum beginnen ihren unstillbaren Durst nach dem "Weißen Blut" zu befriedigen, der
Sojamilch.
Leider geht BIOHUNTER ganz andere storymäßige Wege und klatscht der Welt wieder mal einen Virus vor die Nase, der das menschliche Gnom in mutierende DNS(DämoxyriboNukleinSäure) transkripiert. An sich eine nette Idee, da es extrem viel Freiheiten zu kranken Mutationen offeriert, doch wirklich angenommen wird diese Offerte vom Regisseur bedauerlicherweise nicht.
Neben der ganz netten Gestaltung des Shinigami-artigen Nebenprotagonisten und der soliden Geschichte, konnte sich Yuzo Sato leider nicht so recht entscheiden, ob es mehr Blut, Sex oder Liebe sein soll und schneidet stattdessen alles nur halbherzig an, öde.
Wer auf etwas finstere Animes steht, wird hier und da moderat befriedigt, doch allgemein gibt es zu viele gute Animes, um sich mit BIOHUNTER aufzuhalten.
https://www.youtube.com/watch?v=B1e5ivlp2x0
#5 der Amos-Vogel-Reihe: Das unbekannte Unbekannte.
Teil II - Feuer
Der für mich progressivste Beitrag zum "Tríptico elemental de España". Ein geheimnissvoll-aufloderndes Balrog im Bann hitziger Mambo- und Jazzmusik, sowie politischer und religiöser Referenzen an den Tod.
Es ist ein Feuersturm aus Schattierungs- und Blitzlichteffekten, welche das Skulpturenmuseum in Valladolid durchzuckt. José Val del Omar erweckt die barocken Heiligenstatuen durch geniale - auf die Musik abgestimmte - Belichtungensmechanismen(= Tactíl-Visíon) zum Leben.
Das Ganze hat gerade wegen seines kirchlichen Hintergrunds, welcher als aussagekräftige leinwand fungiert, fast etwas diabolisches, eine schwarze Messe. Auf welcher sich die heiligen Figuren in einem Gitterschatten wieder finden, vielleicht die Gitter der Franco-Diktatur. Dazu trommelt sich Vicente Escudero rauschhaft in Mark und Bein, ähnlich knallender Schüsse eines Exekutionskommandos.
Das Val del Omar seiner Zeit voraus war, merkt man auch hier sehr deutlich. Die Art und Weise und seine Fähigkeiten mit Bild und Ton derart kreativ eine unwahrscheinliche Atmosphäre aufzubauen, zeigt mir immer wieder, warum ich so gerne in dieser Kunstform schwelge.
Bisher nur zwei Bewertungen, woran ich sehe, dass ich genau die richtigen zwei Filmfreunde habe: Mimuschka und Smoover!
http://vimeo.com/20003139
Ironischer Zombie-Crossover-Klamauk mit überwiegend guten Momenten und voll britischem Humor. Zwar nicht der ganz frische Wind im Genre, aber immer hin eine recht positive Brise zwischen den ganzen lächerlich-muffigen und stupiden Untoten-Remakes-Remakes-Remakes-Remakes-Remakes...
Der Neo-Prototyp der juvenilen Partyfilme. Da ich Partys hasse und nicht 100%-bekannte Leute in meinen vier Wänden mindestens genauso abneigend gegenüber stehe, bin ich zum Glück nie in den fragwürdigen Genuss gekommen, diesen Film unter Gruppenzwängen sehen zu müssen. Doch ich will ja nicht unwissend sterben und somit ging ich es an. Yeah.
Rudimentär ist manchmal sexy: man nehme ein frisch getrenntes Paar, einen liebenswürdigen asso-Nerd und dazu noch eine Handvoll Leute, welche eine nach dem anderen dem contrahumanistischen Schlachtfest einiger torkelnder Weltenerneuerer anheim fallen dürfen, damit die Story nicht komplett öde wird.
Und wahrlich funktioniert das Konzept vor allem zu Beginn und im Mittelteil prächtig, wo der Streifen seinen Flow größtenteils Shaun(reißt es aus: Simon Pegg) und Ed(Affe Clyde) verdankt, die in ihrem Zwiespiel so einiges an eigensinnigem Humor freisetzen.
Aber gerade im letzten Drittel ebbt das Feuerwerk an absurden Witzen doch etwas ab und die ersten Gähner schleichen sich bei mir ein, denn ohne großes Aufbäumen bewegt sich SHAUN OF THE DEAD doch wieder in die immer gleichen und metertiefen Fahrrinnen so vielen mittelmäßigen Zombiefilme, um am Ende noch mal eine kreative Schlusssequenz zu offenbaren.
Alles in allem habe ich mich doch schon ordentlich unterhalten gefühlt, zumal durch die gelungene Leistung des Hauptdarstellers, der es schafft all die aufwühlenden Emotionen, die eine unerwarteten Untoten-Apokalypse eben so mit sich bringen, stellvertretend für uns abgestumpfte Schweine glaubhaft mitzuerleben.
#4 der Amos-Vogel-Reihe: Das unbekannte Unbekannte.
Teil I - Erde
Das nächste themenverwandte Filmprojekt des Val del Omar beschäftigt sich mit dem Element Erde in Galicien. Leider fing ich mit dem dritten Teil der vom Regisseurs vorgesehenen Reihenfolge an und setzte meine Sichtung eben mit dem ersten Teil fort.
Wo im Vorgänger seines "Tríptico elemental de España" das Element Wasser nur so voller Lebensfreude und Energie sprühte, liegt nun eine bedrückende Düsterheit auf diesem Film. Ein dunkler Schatten aus klerikalen Zeichen und Figuren. Verwitternde Tonfratzen, anstatt strahlende Fresken. Alles aufgenommen in der galicischen Urbanität, als Hauptmotiv dient die Santiago de Compostela.
Hier kommt am deutlichsten seine Faszination der Mystik des katholischen Glaubens zum Vorschein, sowie seine spirituelle Verbundenheit zu Johannes vom Kreuz.
Auch arbeitet der spanische Filmpionier erneut mit atonalen und bildverändernden Methoden, die seiner Philosophie des "grenzenlosen Films" Rechnung tragen. Wenn man so möchte, ist er der Urvater des dreidimensionalen Filmgedankens und wollte darüber hinaus sogar das Geruchserlebnis als vierte Dimension zu seinen Filmen ausarbeiten.
In jedem Fall übt dieser Film ein ähnliche, wenn auch in seiner Intensität nicht so starke Anziehungskraft aus, wie das sein Vorgänger tat. Nichtsdestotrotz immer noch voller Sehenswürdigkeit.
https://www.youtube.com/watch?v=6i2rqotXKIw
#3 der Amos-Vogel-Reihe: Das unbekannte Unbekannte.
Teil III - Wasser
Ein andalusisches Experimentalfilm-Kleinod aus Feuer und Wasser von Spaniens Film- und Radiopionier José Val del Omar.
Zu stampfenden Flamenco-Rhythmen und inbrünstigem Folkloregesang, tanzen wilde Wassersäulen und Springbrunnen. Natur und Stadt versinken im Schatten und erheben sich im Lichtschein. Wasser als Richter über Lebensfreude und Todesangst. Bilder und Musik im führungswechselndem Partnertanz, voller Leidenschaft und erinnert stark an Kenneth Angers EAUX D'ARTIFICE.
All dies lässt sich ohne große Worte empfinden, ohne auch nur ein Wort spanisch verstanden zu haben. Val del Omars Faszination für die mystischen Gegensätze der spanischen Kultur ist meist fester Bestandteil seiner Werke, auch wenn es hier nicht so deutlich zu Tage tritt, wie in anderen Filme von ihm.
Spannend sind die Spiele mit rücvkwärtslaufenden Musik und Bildaufnahmen, sowie das Experimentieren mit Einzelbildern, sowie Kontrastmitteln.
Sicherlich nicht für jedermann so befruchtend wie für mich, sollte diesem 20-minütigen Kurzfilm doch schon etwas mehr Aufmerksamkeit zu Teil werden, als eine einzige Bewertung. Alleine die filmtechnisch visionären Merkmale von AGUAESPEJIO GRANADINO hätten eine Sichtung in jedem Fall verdient.
http://vimeo.com/76810882
Interessante wie informative Dokumentation über den Schattenmann, der maßgeblich für die Inszenierung des Mukden-Zwischenfalls und damit indirekt für Japans Beteiligung am Zweiten Weltkrieg mitverantwortlich ist, dafür aber nie hingerichtet wurde.
Neben dem thematisch endlos gleichen ZDF-History-Einerlei tut sich ARTE mit dieser Doku hervor und überrascht mit der Geschichte des Ishiwara Kanji. Einem Mann, der mit zwiespältigen und radikalen Mitteln versucht, das politisch instabile Japan der post-Weltwirtschaftskrise zur Führungsmacht seiner Idee des Panasiatismus werden zu lassen.
Seine krude Auslegung des Nichiren-Buddhismus gepaart mit der Faszination für Napoleon und Erich Ludendorff, sowie sein Traum des gesamtasiatischen Aufbegehrens gegen die herrschenden Westmächte USA und Großbritannien, zeichnen eine äußerst zwiespältige Persönlichkeit.
Ishiwara wird hier plausibel für die politisch nicht legitimierte Besetzung der Mandschurei verantwortlich gemacht, sowie für die daraus resultierende Politik des technokratisch-militaristischen Tennoismus. Bemerkenswert ist dabei, dass Ishiwara anscheinend mit seinen ideologischen Ansätzen schlussendlich unterlag und er bei dem moderaten Versuch des Widerstands gegen seine Vorgesetzten politisch kaltgestellt wurde.
Paul Jenkins erklärt in seiner Dokumentation mit vielen bewegten Originalaufnahmen aus Ishiwara Kanjis Privatarchiv, sowie Zitaten und Tagebuchauszügen die komplizierten Zusammenhänge recht aufschlussreich. Dennoch empfehle ich die Doku nur wirklich Geschichtsinteressierten, da sie sonst eventuell doch etwas zu langatmig bei eben diesem einen Thema verweilt.
https://www.youtube.com/watch?v=87_5R3H_DQw
Die (fast) vollständige Retrospektive wird im Japanischen Kulturinstitut Köln mit Unterstützung der Rapid Eye Movies gezeigt: http://www.jki.de/veranstaltungen/filme/-3a8d8a4859.html
Wer Interesse an einer Kinobegleitung hat, kann mich gerne buchen. Ansonsten werden ich selbst jemanden für ausgewählte Filme zu besorgen wissen. Es kann sogar sein, dass der Eintritt frei ist.
Eine bei weitem nicht so verheerende Schlacht rundet die Abenteuer in Mittelerde gut ab, bietet angemessene Action und lässt mich alles in allem doch recht versöhnlich zurück, kurioserweise hätte ich in diesem entscheidenden Teil sogar noch einiges mehr an Spielzeit verkraften können und wollen.
Zuallererst bin ich glücklich, diesen Nischenfilm hier bei Moviepilot überhaupt in der Datenbank gefunden zu haben, das ist auf "Deutschlands größter Fimseite" bei weitem keine Norm.
Und dankbar bin ich ebenfalls über die Tatsache, dass man den dritten Teil der Trilogie überhaupt noch irgendwo nicht in 3D und in normaler Bildrate sehen konnte. Ich dachte schon zu bösen illegalen Mitteln greifen zu müssen, denn genau da fängt die Vorbereitung des Zuschauers zu diesem Film meiner Meinung nach an.
Wer ernsthaft die Nostalgie der HdR-Reihe im Hobbit atmen will, indem er sich die drei Teile im HFR-3D-Format anschaut und sich anschließend über den verlorenen Charme ärgert, hat seine Hausaufgaben als (meistens) entscheidungsfreier Mensch nicht gemacht.
Sicherlich bleibt auch DER HOBBIT: DIE SCHLACHT DER FÜNF HEERE weit hinter irgendeinem der HdR-Teile zurück, aber die Fallhöhe war immer unfassbar groß und die Vorbereitungen zur Produktion des Hobbits waren alles andere als gut, auch wenn man sich hier und da schon fragen darf, wo das viele investierte Geld geblieben ist, im Detailreichtum leider nicht.
Doch wurde uns endlich und zwangsläufig ein Haufen voll großspuriger Action geboten und meine schlimmsten Befürchtungen was die Gestaltung der bösen Seite anbelangt, wurden von Jackson in den Wind gestreut. Selten sah man furchteinflößendere Orks auf dem Schlachtfeld. Bolg und der endlich in Rüstung befindliche Azog waren stark verbessert, dieses böse Gegengewicht fehlte mir in den beiden Vorgängern.
Das Zwergenheer hat ebenfalls voll meine Erwartungen, ich hätte dem schwungvollen Dain II. Eisenfuß noch mehr Screen-Zeit gegönnt. Auch die Wandlung des an Goldfieber erkrankten Thorin (er hat sich in die Rolle gespielt: Richard Armitage) wurde ja schon in den Filmen vorher eingeflochten und war für mich nachvollziehbar.
Der Kampf des Weisen Rats gegen Sauron war solide inszeniert und schafft die Knüpfung zu den chronologischen Ereignissen im HdR.
Mich störte wie oben angedeutet etwas die Unübersichtlichkeit der Schlacht, das kann der Neuseeländer normal besser. Eine ausführlichere und detaireichere Aufnahme des Geschehens vor den Toren Erebors und Thals hätten dem Ganzen ein Mitfiebern des Zuschauers ermöglicht. Stattdessen wird flüchtig und ausschnitthaft das Getümmel gefilmt und man entscheidet sich von einer für mich unverständlichen Abweichung der Literaturvorlage, was ich schade fand. Gerne hätte ich die Knappheit des Sieges der guten Völker gegen das Böse vermittelt bekommen, hier lagen für mich die einzigen groben schwächen des Films.
Mich ärgerte auch die abrupte Abkehr vom gewonnenen Kampf und der überhasteten Reise zurück ins Auenland. Da hätte man ruhig noch ein Wort zum Verbleib des Goldschatzes im Erebor sagen können. Bleibt mir nur auf die Extended Edition zu hoffen, mit noch mehr Zusatzmaterial, damit meine glühende Sucht nach Mittelerde gekühlt wird.
Schlussendlich kann ich sagen, zufrieden aus dem Kino gekommen zu sein, ohne Groll und mit dem Gefühl, dass es gut war den Hobbit zu verfilmen. Das weniger Geld und weniger Technik der Trilogie gut getan hätte ist mehr als sicher, doch nicht mehr zu ändern. Ich habe meinen Frieden mit Peter Jackson gemacht und lebe glücklich und zufrieden bis ans Ende meiner Tage.
#27 der Amos-Vogel-Reihe: Film als subversive Kunst
Surreal angehauchter Slapstick-Kurzfilm von Peter Seller und Richard Lester.
Zu sehen ist in dem oscarnominierten Shorty allerlei kreative Lausbübelei, sowie lustige Situationskomik. Alles ummantelt durch aberwitzige Settingverfremdung - die Natur als Zivilisationsschauplatz.
Dazu läuft schwungvoll-drängelnder Jazz.
http://vk.com/video42643652_169402560?list=1a5e2b6b4124976e5b
das dashboard finde ich nach wie vor eine optische schandtat, auch wenn es fuktional wirklich viele besserungen gibt... es ist aber einfach nicht mehr so übersichtlich wie zuvor. und das man immer zwei antworten zusätzlich als rattenschwanz an den kommentaren hat, lässt mein scrollrädchen jedes mal heiß laufen..
verstehe bis heute nicht, warum man die antworten nicht generell eingeklappt lässt, und wer sich für die gegebenen antworten interessiert, kann diese dann aufklappen.
wäre das datenbank-thema und das immer noch auf eis liegende mitmach-formular mal in den news aufgetaucht, hätten da sicherlich auch einige leute was zu sagen gehabt... so schweigt man sich dazu im großen rahmen tot.