Jonni - Kommentare

Alle Kommentare von Jonni

  • Der eigentliche Nachrichtenwert ist doch wohl, dass Roland Joffé hier endlich wieder ein neues Epos abliefern will. Mir fällt kaum ein Regisseur der so hochgestartet ist (in den 80er die Überfilme "The Mission," "Killing Fields"), sich dann aber Anfang der 90er mit dem selbstproduzierten Megaflop "Super Mario Bros" völlig verhoben hat . Dann zehn Jahre der erfolglose Versuch in die Topliga zurückzukehren. Das letzte ambitionierte Projekt ist wohl "Vatel" aus dem Jahr 2000, aber danach folgen wieder ein paar Streifen wo man nur denken kann "WTF?" Captivity? You & I? (Erinnert sich wirklich noch jemand an die beiden angeblich-lesben-teenies von t.A.t.u.?)

    Da hören sich schlagworte wie spanischer Bürgerkrieg und ein Themenstraus von Liebe, Hass, Religion und Sinn des Lebens doch eher hoffnungsvoll an. Und vor allem war Joffé immer am besten wenn er einen historischen Event verfilmen durfte.

    • Und durch dne Tron Artikel komme ich heute noch auf den Disney Klassiker "Das Schwarze Loch".

      • Ich finde "Sunshine" mogelt sich nur knapp an dem B-Sci-Fi Horror Movie "Event Horizon" vorbei auf die Listenplätze: Der ist wenigstens ehrlich trashig und versucht nicht mehr zu sein als er ist. Und wenn "Outland" es auf diese Liste schafft dann hätte man auch gleich unser Spielbergle Emmerich mit "Moon44" nominieren können.

        • 7

          colin farrel in ein bisschen besser als sonst. der zwerg reißts raus.

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            Wenn Videoclip Regisseur Romain Gavras mit Note jour viendra" sein Spielfilmdebüt ankündigt und jetzt einen erste Teasertrailer veröffentlicht, lohnt es sich genauer hinzuschauen.

            Den Clip gibt es hier zu sehen:
            http://vimeo.com/11900359

            Nicht nur weil es ihm gelungen ist mit seinen Clips für M.I.A. und J.U.S.T.I.C.E selbst 2009/2010 noch Aufregung in der Ich-hab-schon-alles-gesehen Post-Popwelt zu generieren, sondern weil der allseits verehrte Vincent Cassel hier so herrlich alt, kaputt und traurig ausschaut wie er in Hollywood nie durfte. Back to "L'Haine"? Das lässt in diesem Fall doch hoffen.

            • Am Ende langt es für Spitzohr... was die Ausschnitte angeht, wirkt ein bisschen retro das ganze, aber das kann ja auch mal wieder ganz charmant sein.

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                über Yucatan

                Ich freu mich, wenn das legendäre Steve McQueen Projekt wirklich auf die Leinwand finden sollte.

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                • Finde schon, dass die Dänen durch Dogma in den letzten Jahren hier filmtechnisch den Sieg verdient hätten. Immerhin ist Lars von Trier der einzige, der es selbst in den abgeklärten Nullerjahren noch geschafft hat mit Filmen wie Antichrist zu schocken. Und ein Thomas Vinterberg hat mti "Festen" einen film für den Kulturkanon der Zukunft abgeliefert. Anton Corbijn ist als Fotograf hingegen durch die amerikanischen Weltstarts des Pophimmels geprägt worden. Ihn der holländischen Filmszene zuurechnen ist so als würden wir Mark Forster für den Paraderegisseur der Deutschen ausgeben. In meinen Augen daher ein unverdienter Filmsieg für die Niederlande. Dänemark hätte das Filmtechnisch locker 2:0 nachhause bringen müssen.

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                  • "Der Sohn und der Braut" und und "9 Reinas" sind beide sehr empfehlenswert. In beiden spielt der Argentinische Superstar Ricardo Darin groß auf und beiden Filmen gelingt es witzig, berührende Geschichten zu erzählen, die dennoch im Vorbeigehen viel über die aktuelle Lage des Landes erzählen. (Von 9 Reinas ist meines Wissens nach auch ein Hollywood Remake gedreh worden? Soderbergh/Clooney Production? - Der Film ist aber nie weiter auffällig geworden, schätze das liegt genau an dieser zweiten Ebene die man eben nicht einfach so in die USA transformieren kann.)

                    • Bei aller Sympathie für die Urus: Aber filmtechnsich ist das für mich eher ein 12:0 für Frankreich. Fussballerisch wird es nicht ganz so hoch ausfallen, aber ich tippte schon, dass ein 3:1 für die Franzosen mindestens drin sein sollte.

                      • Dominic West als Jimmi McNulty in "The Wire"

                        • Meine Favs: Jacobs Ladder und Angel Heart.

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                            Armadillo ist eine der unglaublichsten Kriegsdokumentationen, die ich kenne. Regisseur Jonas Metz ist ein derart unzensierter Blick in das Leben dänischer Soldaten im Krisengebiet Helmand im Süden Afghanistans gelungen, das man sich mehr als einmal verstört die Augen reibt und nicht glauben mag, dass das alles wirklich eine reine Dokumentation seil soll. Es wäre undenkbar ähnliche Bilder im US Militär freigegeben zu bekommen, wie Metz sie einfängt: Dänische Soldaten die nahe am Kriegsverbrechen verwundete Taliban erschießen und sich im anschließenden Debriefing vom Adrenalin aufgeputscht feixend über die tödlichen Vorkommnisse äußern. Gleichzeitig ist die Kamera derart dicht im Gefecht und Teil des Schusswechsels, dass der Zuschauer keine Chance bekommt eine rein liberale Antikriegshaltung einzunehmen und die jungen Soldaten als Mörder zu verurteilen: Krieg wird in diesem Film verdammt spürbar gemacht. Armadillo ist irrwitzig gedreht, hart, verstörend... dem Film gelingt es einen sehr fernen Konflikt sehr nah ran zu holen. Manchmal bietet Cannes in den Nebenreihen die aufregenderen Filme. Armadillo gehört definitiv dazu.

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                            • Seit dem Pressescreening heute morgen würde ich mein Geld eher auf Biutiful setzen. Mike Leigh geht mit einer silbernen Palme nachhaus.

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                                über Outrage

                                Auch wenn Outrage von Takeshi Kitano selbst im Pressescreening in Cannes heute morgen freundlich beklatscht wurde, bleibt dennoch das Gefühl zurück, der japanischje Harlekin hat sich hier mal wieder nur einen großen Spaß mit allen gemacht. Der ganze Film kommt mit gefühlten dreieinhalb Locations aus und die Storyline benötigt keinen ganzen Bierdeckel: Yakuzaboss gibt Auftrag Untergebenen aus dem Geschäft zu ziehen. Die Gewalt nimmt ihren Lauf - und bald isst ein Hund den anderen Hund auf. Stoische Blicke, japanische Mafia Posen und punktuell eingesetzte plastische Gewaltdarstellung - so weit so Kitano. Aber irgendwie hat man das Gefühl, dass er seinen Figuren in früheren Arbeiten wie Hanna-Bi immer auch eine menschliche Bindung verliehen hat - es ging um etwas. In Outrage gehts eigentlich um nichts mehr, außer dass nach sechzig Minuten der x. Finger abgeschnitten, der dutzendste Scherge niedergeschlagen oder erschossen wurde. Die GEwalt nimmt ihren Lauf und dennoch geht man seltsam unberührt aus dem Kino. Ist ja alles nur Comic, alles halb so wild, eine Fingerübung des alten Haudegen. Aber daher auf einem Festival wie Cannes auch irgendwie egal.

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                                • 10

                                  Auch wenn ich kaum etwas vom diesjährigen Wettbewerb von Cannes gesehen habe, bin ich dennoch recht sicher, dass Biutiful einer der ganz heißen Anwärter auf die Goldene Palme ist. Der Film hat alles was einen großen Festivalfilm ausmacht: er ist berührend, handwerklich perfekt gemacht, zeichnet ein so noch nie gesehenes Bild von Armut und illegalen Arbeitern in Spanien, ist politisches Weltgeschehen und private Geschichte gleichzeitig, kombiniert das Ganze mit der Fabulierlust eines Latino-Geschichtenerzählers, klammert alls genial in einen Themenkomplex aus Vertrauen und Treue und zwingt einem so mehr als eine Träne ins Auge. Sollte das ganze am Ende für Iñárritu doch nicht reichen, dann muss es schon mit dem Teufel zugehen, sollte Xavier Bardem für seine überragende Darstellung des sterbenden Familienvaters Uxbal nicht als bester Hauptdarsteller des diesjährigen Festivals vom Feld geht.

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                                  • 7 .5

                                    Mit "Meine Schwester Maria" dreht Maximilian Schell einen ebenso liebe- wie schmerzvollen Film Dokumentarfilm mit und über seine Schwester Maria. Er zeigt sie als alte Frau, zurückgezogen in den Bergen, wie sie tagelang das Zimmer nicht mehr verlässt und auf immer mehr Fernsehgeräten die alten Streifen schaut, die ihr Zeugnis ihrer Weltkarriere geben. Er thematisiert ihren altersbedingen Verfall, die Verschuldung und Zwangsversteigerung, fragt nach dem schwierigen Verhältnis zum strengen Vater und erspart ihr auch nicht die Erinnerung an den eigenen Suizidversuch. Das ganze wirkt dennoch zu keiner Sekunde voyeuristisch. Maximilian Schell verfolgt eher den Plan seiner Schwester Mut und Lebensenergie zurückzugeben in ihren letzten Jahren. Der beschwerliche Weg vom Haus zum Schuppen ihrer Kindheit wird zum Symbol ihres nicht erloschenen Willens. Eine Anstrenung, die täglich neu geleistet werden muss. Am Ende wird der Film selbst das Größte Geschenk des Bruders an die Schwester gewesen sein: Den Spaß am Spiel und der Inszenierung ein letztes Mal teilen und so die Würde zurückerlangen, die Maria Schell als Weltstar des Kinos hatte.

                                    • Was ist United States of Tara? Ht da noch jemand ein wenig mehr Info zu?

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                                        über Treme

                                        Danke für den News-Tipp: Treme wird gleich mal vorgemerkt.

                                        • 10

                                          Californication war die unglaubliche Auferstehung des David Duchovny. Hätte nie gedacht, dass er nach Fox Mulder noch einmal eine solche Figur wie Hank Moody zum Leben erweckt. Für manche Typen muss man vermutlich weite Wege gehen, bis man sie spielen kann. Da kann Duchovny sich glatt mit Downey Jr, Charlie Sheen und Mickey Rourke zusammentun.

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                                          • 7 .5

                                            Akte X ist der Großvater aller Mysterie Serien. Ähnlich wie jüngeren Beispielen a la Lost fielen auch die X-Files dem großen Ausverfransen zum Opfer. Raucher, Außerirdische, zwei ins nichts führende Kinofilme, das halbe Team im Dauerstreit verfeindet... Am Ende dachte vermutlich sogar Fox Mulder: "I want to believe...I just don't know in what".

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                                            • 10

                                              KDD hat im Alleingang den Glaube an die deutsche Serie gerettet. Die Machart ist zur Messlatte geworden an der sich jeder Polizeiruf und jeder Tatort in Zukunft messen lassen müssen. Die an amerikanischen Sehgewohnheiten geschulte Bildsprache hat das geriatrische ZDF Hauptabendfernsehen nachhaltig verstört und so manche Tür für junge deutsche Serien geöffnet. Am Ende gewinnt aber doch das Altersheim. KDD wird nach drei Staffeln trotz Preisregen eingestellt. Und der Freitagabend gehört im ZDF wieder den Heizdecken.

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                                              • 7
                                                über 24

                                                Das Echtzeitprinzip war in der ersten Staffel ein echter Hingucker. Das die Macher sich dachten "Komm - das drehen wir noch eine 2. Staffel mit" wäre ja noch okay. Aber man kann dieses Prinzip doch nicht so beliebig wie ein Kaugummi in die Länge ziehen wie in diesem Fall geschehen. Über die reaktionäre Verhärtung der späteren Staffeln habe ich nur gelesen. Jack Bauer und Konsorten war mir da ehrlich gesagt schon egal. Für die Ursprungsidee gibt es aber trotzdem 7 Punkte.

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                                                  The Wire ist anders als jeder andere Polizeiserie: Gut und Böse gibt es nicht mehr, es gibt nur The Pit und die Frage wer das Spiel gewinnt. Der Kampf zwischen Dealern und Cops wird mit einer Ruhe und Coolness erzählt, die jeder modernen Hektik-Inszenierung widerspricht: Gerade das hebt sie aus dem Einheitsbrei der Ermittlerserien heraus.

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                                                  • Ich finde Arte+7 auch spitzenmäßig, aber bei aller Liebe zum Spartensender aus Straßburg: Hauptabnehmer der Dominik Graf Serie ist dann doch die ARD. Arte hat nur wie immer in solchen Fällen die Erstausstrahlungsrechte.