Jonni - Kommentare

Alle Kommentare von Jonni

  • Wir haben eine entsprechende Petition auf Youtube veröffentlich:
    Hier unser Video "Hellboy 3 Must happen"
    https://www.youtube.com/watch?v=nOyORP8d0l8

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      An zwei, drei Stellen konnten die Drehbuchautoren nicht widerstehen und dem Protagonisten irritiert nachfragen lassen, was sein Chef im Jahr verdient. Als wüsste er das nicht! Anders rum müssen die Chefs etwa dreimal sagen "Erklären sie es mir als hätte ich keine Ahnung" damit der Zuschauer zumindest ein vages Gefühl der abstrakten Komplexität des digitalen Geldmarkts bekommt. Aber wenn man von diesen Wermutstropfen absieht, liefert der Film Margin Call einen phantastischen Blick in die hermetische abgeriegelte Parallelwelt des Investmentbankings. Eh eine Stärke des US Kinos, die genau Recherche, die erst die Übertragung der realen Arbeitswelten auf die Leinwand erlaubt, wird hier über weite Strecken meisterhaft ausgespielt. Die Nacht vor der letzten Bankenkrise wird zum Königsdrama. Ein phantastischer Psychothriller über die Gier des Menschen.

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        Es kann ja keiner mehr behaupten, er wäre nicht vorgewarnt gewesen. Aber gestern habe ich mir dann eben trotzdem The Tourist angeschaut. Ja mei, nein der Film funktioniert natürlich wirklich nicht. Man versteht was FHvD damit wohl vorhatte, aber leider spielt Angelina Jolie die Rolle der Grandezza aber in derartiger elegischer Langsamkeit, dass man zwei- dreimal getrost ein ein Nickerchen machen kann. Lara Croft und Wanted Killer sind halt eben och eher ihr Metier. Den Preis der maximalen Entschleunigung bekommt Donnersmarck auch für die drögsten Verfolgungsjagden der letzten zehn Jahre verliehen. Dazu ein irgendwie aufgeschwemmt wirkender Johnny Depp der gefühlte hundertmal den Gag bringen muss, es als Amerikaner in Italien mit Spanisch zu versuchen. Kein Wunder dass er da die ganze Zeit so gequält lächelnd durch Venedig stapft, als hätte er permanent Zahnweh gehabt.
        Fazit: Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern, diesen Über-Stars ihres Fachs, funktioniert leider zu keiner einzigen Sekunde des Films. Und wenn dann endlich die letzte Drehbuchwendung, die sich gefühlte 60 Minuten vorher schon verraten hat, um die Ecke gerrollt kommt wie ein zu dicker Mops, dann kann man zumindest eins: Ruhig einschlafen, denn zum Hassfilm taugt the Tourist auch nicht - dafür ist hier alles viel zu brav.

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          In "Cave of forgotten Dreams" wird der Kinosaal selbst zur Chauvet Höhle. Werner Herzog gelingt mit seinem 3D Film damit quasi der Avatar Gegenentwurf. 3D nicht als Überwältigungsstrategie, sondern als Mittel der Verknappung des Raums, durch die dieser philosophische Dokumentarfilm zum Erlebnis wird.

          • Sebastian Schipper hat uns auf der vergangenen Berlinale erzählt, dass er an einem neuen Projekt arbeitet, der ist also nicht verschollen, war aber noch nie der Typ dazu sich zu hetzen mit seinen Filmen. Ich glaub, das nächste Ding von ihm kann ein ziemlicher Kracher werden.

            • Camp Armadillo war bereits vor Restrepo fertig und letztes Jahr in Cannes zu sehen. Eine großartige filmische Arbeit, die den aktuellen Krieg in Afghanistan den immer wiederkehrenden sterilen Nachrichtenbildern von Campalltag und Post-Anschlagsaufnahmen entreisst.

              • Das hört sich wirklich nach dem richtigen Kracher an, um das Festival zu beginnen. Nachdem dieses Jahr der chinesische Film "Tuan Yuan" keine wirklich mitreißende Stimmung für die kommenden Tage generieren konnte.

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                  "Valhalla Rising" hätte eine tolle Vikingervariation einer Reise ins Herz der Finsternis werden können. Jospeh Conrads Meisterwerk und die filmischen Nachfahren wie Aguirre-der Zorn Gottes bieten aber einen entscheidenden Unterschied zu Valhalla: Nie spielt sich dort ein infantiler Regisseur oder Autor in der Vordergrund, der nicht widerstehen kann der Großartigkeit der Natur und hervorragenden Schauspielern die in diesen Settings mit wenig Gesten und noch wenige Worten zu Hochform auflaufen können mit - pardon - bescheuerten Ideen zu konterkarieren: Was soll diese Drogenflash Szene? Warum die Vergewaltigung? Ist die vierte Gewaltszene wirklich noch noitwendig? Muss man sich wirklich solange auf dem im Studio gefilmten Boot langweilen? So verschenkt Nicolas Winding Refn sein offenkundiges handwerkliches Geschick mit seinen kindischen Posen und zurück bleibt ein durchwachsener Film weder uninteressant noch wirklich gelungen.

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                  • Ich gestehe, ich habe jetzt erst richtig Lust auf den Film bekommen. Vielen Dank für diesen guten Artikel.

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                      Heute morgen das Interview mit Rodrigo Cortéz in der SZ gelesen: Nachdem Tarantino in Kill Bill den Kinosaal schon einmal für einige Minuten überzeugend in einen klaustrophobischen Sarg verwandelt hat, bin ich gespannt wie "Buried" das über 90 Minuten hinbekommt.

                      • Joseph Gordon-Levitt sieht für mich immer aus wie der kleine Bruder von Heath Ledger.

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                          Wie bei einem guten Popsong, gelingt es Regisseur Marc Web dem scheinbar monolithischen Romantic Comedy Topos "Boy meets Girl" einige Überraschungen abzuringen. Die leichte Verschiebung der Grundsituation mit dem Aspekt "Das Mädchen verliebt sich nicht wirklich in den Jungen" reicht, um am Ende zwar zum selben Resultat wie jede andere romantische Komödie der letzten 30 Jahre zu gelangen, das ganze aber in einen bunten Reigen voll netter Ideen zu verpacken. Da wird getanzt, ge-comic-zeichnet und split-screens gesetzt, dass es für ein halbes dutzend MTV Clips gereicht hätte. Und ist nicht genau das Pop: Neue Ideen aus den immerselben Themen pressen. Und wenn es gelingt, dann wirkt das ganze so wunderbar leicht und behändig wie in "(500) Days of Summer".

                          • Ich wette, dass der Film ein Riesenerfolg wird. Und das übrigens völlig zurecht.

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                              Nach dem etwas sperrigen "A Serious Man" scheint "True Grit" alles zu haben, um die Coen Brüder wieder Kritiker- und Zuschauerherzen gleichermaßen gewinnen zu lassen und auch bei den Oscars nächstes Jahr mitzuspielen.

                              • Definitiv der beste Suter Roman überhaupt! Die Geschichte vom hängengebliebenen Zürcher Banker ist komisch, dramatisch und düster zugleich. Toller Filmstoff auf den man gespannt sein darf, auch wenn man Hirschbiegel bisher nicht zu seinen Lieblingsregisseuren gezählt hat.

                                • Zumindest Tobias Kniebe und Susan Vabzadeh fanden die Preisvergabe heute in der Süddeutschen sehr gut und widersprechen vehement dem Eindruck der Vetternwirtschaft Tarantino - Coppola.

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                                  • Nolan mag der deutlich konstantere Regisseur sein, aber er noch nichts für die Ewigkeit abgeliefert. Nein: Dark Knight taucht da trotz Heath Ledger nicht auf. Und auch um Inception wird es sich nach dem Hype wieder abkühlen. Shyamalan hat zwar mit 6th Sense wirklich nur einen einzigen Film abgeliefert, der komplett gelungen ist und arbeitet seit Jahren daran jegliche Reputuation zu vernichten, die er sich mit seinen Anfangswerken aufgebaut hat. Aber das Geister Melodram mit Bruce Willis hat es dafür ordentlich in sich. Und Filmemachen ist nun einmal keine FLeißarbeit bei der fünf sehr gute Filme ein Meisterwerk schlagen. Der Sieg geht daher schweren Herzens an Shyamalan.

                                    • Ich glaube der Trailer führt ziemlich in die Irre mit diesem Actiongeheische. Denke dennoch, dass "Carlos - der Schakal" ein absolutes Kinohighlight wird. Da ziemlich viele tolle deutsche Schauspieler dabei sind, allen voran Christoph Bach, wird die Synchro hoffentlich nicht so ins Gewicht fallen.

                                      • Für mich: Colors - Farben der Gewalt und der Geheimtipp bleibt Hurlyburly mit Meg Ryan in einer ihrer wenigen erträglichen Rollen.

                                        • 7 .5

                                          Mit der Gelassenheit von Regiestars im Zenit ihres Schaffens erzählen die Coen Brüder in "A Serious Man" vom Untergang des Larry Gopnik. Mit dem Projekt unterlaufen sie gekonnt die Mainstream Erwartungen, die nach dem Preisregen für "No Country... " und dem All-Star-Vehikel "Burn after Reading" auf ihnen lasteten und orientieren sich wieder an ihrem früheren Werk "Barton Fink", in dem ihnen eine ähnliche Mischung aus schwarzem Humor und Bedrohlichkeit des Schicksals gelang. Nicht unbedingt massentauglich, aber interessant. Dass ich "A Serious Man" keine höhere Wertung geben mag, liegt einzig daran, dass ich schon immer die Thriller der Coen Brüder von "Blood Simple" bis "No Country" ihren Komödien vorgezogen habe. Also hoffe ich beim nächsten Mal auf einen neuen Anton Chigur statt eines weiteren Larry Gopnik.

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                                          • Bin nicht sicher ob es schon genannt wurde: Für mich gibt es nur eine Lösungen, die der Film weitestgehend andeutet: Der gesamte Film eine Inception von Mal im Kopf von Cobb. Er ist nicht in igrendeinem, sondern in ihrem Traum(!) - denn sie ist durch den Sprung aus dem Fenster in die Realität zurückgekehrt. Hints hierfür: Mal ist die einzige die die genaue Textur des Totems kennt. Das vielzitierte Fallen des Kreisels ist irrelevant - wenn den Cobb den Kreisel allein schon in der Hand hält, muss er sich vom Gewicht und allem her real für ihn anfühlen. Die einzige die einen Traum kreieren kann, in dem der Kreisel sich real anfühlt ist wiederum Mal selbst, der der Totem früher gehört hat. Um Cobb in eine positive Welt zurückkehren zu lassen, muss Mal die Inception eines läuternden Auftrags für Cobb entwerfen. Der wird zwar nicht dazu führen, dass Cobb in die Realität zurückkehren kann, aber sie bringt ihn dazu zumindest seinen Frieden im Traum zu finden.

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                                              *SPOILERALERT*
                                              Man kann "Taking Woodstock" nicht recht kritisieren ohne über die Intention des Films zu sprechen. Ang Lee geht es in "Taking Woodstock" um die Allegorie, dass du neben dem vermeintlichen Zentrum der Welt stehen kannst und dennoch Dein ganz persönliches Schicksal immer das wichtigste sein wird: das Akzeptieren Deiner Selbst überschattet so auch das Größte Rockkonzert der Menschheitsgeschichte.
                                              Ang Lee und sein langjähriger Produzent und Drehbuchautor James Schamus verschreiben sch dieser Idee derart Konsquent, dass ihre Hauptfigur gleich drei Anläufe nimmt das Konzert doch noch zu sehen, die alle scheitern. Aber so schlau und stringend diese dramaturgische Idee auf den ersten Blick auch scheinen mag, als Zuschauer bleibt man am Ende doch emotional enttäuscht zurück. Natürlich kann der erfahrene Melodramatiker Ang Lee jeden Eltern-Kind Konflikt aufs anrührigste lösen. Aber wenn dann doch Minute 100 angebrochen ist und man die versprochenen Hendry, Joplin und Dylan noch nicht einmal aus der Ferne gesehen hat, freut man sich zwar für die Hauptfigur, doch man selbst wäre nicht sauer gewesen über ein paar krachende Rocksongs zwischendurch.

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                                              • 6 .5

                                                Gern hätte man Kafkas "Im Kino gewesen - geweint" für "A Single Man" zitiert, aber die fein gebügelten Taschentüchter bleiben trocken. Dabei wird der Debütfilm von Tom Ford nicht nur unter der Stilsicherheit des Stardesigners begraben. Denn natürlich kann man argumentieren die Distanz des Zuschauers sei gewünscht, denn sie entspricht der Lebenseinstellung des Protagoisten George Falconer, den Colin Firth sehr sehenswert interpretiert. Aber was bringt ein Liebesdrama, ein Psychogramm eines sich ankündigenden Selbstmords, wenn einem der Erdton der permanent grüßenden Holzvertäfelungen mehr in Erinnerung bleibt, als Trauer oder Sorge um die Hauptfigur der Erzählung. Und das liegt nicht nur an dem Extremmanierismus der Kamera von Eduard Grau: Die Geschichte ist einfach nicht dramatisch genug erzählt. Dafür ist die verstorbene Liebe zu perfekt und die Begegnungen denen George Falconer sich an seinem letzten Tag ausgesetzt sind zu trivial. So bleibt ein interessanter Lehrfilm für den Designstudiengang der Kunsthochschule. Wer herzzerreissende Liebesdramen sehen will, sollte sich lieber noch einmal Brokeback Mountain oder Titanic anschauen.

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                                                • Steht da wirklich "Meine Braut, ih Vater und ich" mit dem Attribut "solide Comedykost...mehr aber auch nicht"?
                                                  Ich finde "Meet the Parents" ist eine der gelungensten Hollywood Komödien der letzten Jahre und bietet ein gutes halbes Dutzend Sprüche für die Ewigkeit der Filmzitate.

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                                                  • Auch wenn am Donnerstag wieder alle nur in Inception rennen: Ich freu mich auf "Renn wenn du kannst".