Jonni - Kommentare

Alle Kommentare von Jonni

  • 7 .5

    Trotz des goldenen Bären 2008 hat es der Film "Tropa de Elite/The Elite Squad" es meines Wissens nach nie in die deutschen Kinos geschafft. Habe den Film als Import DVD bei Negativeland in Berlin gefunden. "Tropa de Elite" ist ein Spiegelbild zum Publikumserfolg "City of God". Kein Wunder zeichnet sich doch mit Bráulio Mantovani derselbe Autor für beide Werke verantwortlich. Im Gegensatz zum Vorgänger wechselt der Film von Jose Padilha die Seiten: Nicht die Drogen Gangster aus den Favelas, sondern das Todeskommando der Polizei steht hier im Mittelpunkt. Der Film benutzt eine ähnlich epische Struktur mit viel Voice-Over und taucht die Favela in dieselbe fiebrige Werbeästethik, die bereits "City..." ausgemacht haben. Dennoch bleibt der Gesamteindruck ambivalenter als beim Vorgänger: Zu schlicht erscheint die Geschichte phasenweise und zu kommentarlos wird man den überästethisierten Gewaltorgien ausgesetzt. Aber vermutlich ist es gearde die Verweigerung einer moralischen Aussage, die den Film 2008 in den Augen der Berlinale Jury preiswürdig erscheinen ließ.

    2
      • Eher stimmt schon "Wolfgang Petersen Du hast mein Leben zerstört" oder zumindest einen Teil meiner Kindheit. Die Wolfgang Petersen Verfilmung der Unendlichen Geschicht gehört zu den Verbrechen der kinematographischen Literarurvergewaltigungen.

        • 8

          Toller düsterer Western eines nicht mehr ganz taufrischen Eastwoods.

          • An alle: Sämtliche weiteren beleidigenden Einträge gegen Dritte werden direkt gelöscht. Autoren die wiederholt gegen die moviepilot AGBs verstoßen, werden mit Konsequenzen rechnen müssen.

            • 8

              Der Wettbwerbsbeitrag der Berlinale 2009 "About Ellie"/"Alles übe Ellie" zeichnet ein ungewohnt modernes Iranbild: Vier junge Pärchen fahren gemeinsam ans Meer um ein verlängertes Wochenende miteinander zu verbringen. Nichts erinnert hier an die staubigen Straßen der Mahkmalbaf Filme im kurdischen Grenzland. Statt dessen wird ausgelassen gefeiert und gesungen. Eine fröhliche Stimmung, die so gar nicht zu westlichen Vorurteil über das Land passen will. Diese Fröhlichkeit wird erst durch einen tragishen Badeunfall überschattet, in deren Fortlauf sich die Figuren in ein immer tieferes Netz aus gegenseitigen Anschuldigungen, Halbwahrheiten und Lügen verstricken. Regisseur Asghar Farhadi treibt dieses Spiel soweit, bis die Figuren in einem moralischen Dillema gefangen sind in der keine Handlungsoption nur richtig ist. Durch die dramaturgische Geschicklichkeit und ein stark auspielendes Ensemble (mit dem neuen iranischen Star Golshifteh Farahani) schafft Farhadi eine scheinbar kleine Geschichte weit über die eigene Handlung hinaus weisen zu lassen und so ein zeitgenössisches Statement zur iranischen Geselschaft zu formulieren.

              • 7 .5

                "DunkelBlauFastSchwarz" tritt als modernes, spanisches Melodram beherzt in die Fussstapfen von Pedro Almodovar. Die neurotisch sympathischen Hauptfiguren versuchen alle ihren Platz mit den ewigen Drei "Liebe, Sex und Leben allgemein" zu finden. Die hanebüchenen Handlungsstränge und der tragikomische Grundton des Films erinnern von fern auch an den skurillen Humor eines Wes Anderson, bei dem die Anti-Depressiva nicht richtig anschlagen.

                1
                • 0

                  Wenn man sich "The Happening" jetzt noch anschaut, kann man natürlich nicht sagen, man sei nicht gewarnt worden. Zu vernichtend waren die Kritiken des letzten Shyamalan Films insgesamt, als das ein auch nur halbwegs interessierter Kinogänger sie hätte ignorierne können. Weshalb hab ich mir den Film nun doch auf DVD angeschaut? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.

                  Der Film ist nicht so schlecht wie hier alle schreiben, er ist meiner Meinung nach noch viel schlimmer. Nach einer ordentlich inszenierten Anfangssequenz scheint Regiesseur M. Night Shyamalan während der Dreharbeiten spontan in Urlaub gefahren zu sein. Anders ist nicht erklärbar mit welcher Dreistigkeit Mark Whalberg und Zooey Deschanel hier jegliche schauspielerische Arbeit verweigern. Die Eheprobelamtik der beiden interessiert beim besten Willen niemanden, während der Film sich immer weiter in sein pseudo wissenschaftliches Gelaber über die angreifende Fauna verliert. Am Ende scheint sogar Shyamalan klar gewesen zu sein, dass ein Busch im Wind keinen guten Endgegner für eine zufriedenstellende Auflösung darstellt und zaubert flux noch eine verwirrte Alte aus dem Hut, die unmotiviert auf Horrorfilm macht.

                  Zu dem Zeitpunkt hält einen aber nur der Ärger wach. Die völlig unmotivierten Gewaltdarstellungen nerven in ihrer aufdringlichen Detailtreue zu diesem Zeitpounkt nur noch. Man muss mittlerweile der Tatsache ins Auge blicken, dass Shyamalan der Anfangserfolg seines Debütfilms "The 6th Sense" offensichtlich zu sehr zu Kopf gestiegen ist. Gäbe es eine Art "Idiotentest" für Regisseure, man sollte Shyamalan sofort anmelden, bevor man ihm den nächsten stargespickten Suspense Film anbietet.

                  1
                  • 7 .5

                    Überraschend eigenständige Fortsetzung von Danny Boyles Low-Budget Arthouse Zombiefilm "28 Days Later". Bei dem spanischen Franchise Projekt rund um Trainspotting Darsteller Robert "Begby" Carlyle geht es ziemlich humorlos zur Sache und erinnert insgesamt eher an die apokalyptischen Enzeitstimmungen eines John Carpenter B-Movies, als an vergleichbare Romero Filme.

                    • 4

                      "The Illusionist" wirkt wie der kleine dicke Bruder von "The Prestige". Wo es Batman Regisseur Chris Nolan bei "The Prestige" gelingt eine faszinierende Welt zwischen Aufklärung und Aberglaube am Ende des vorigen Jahrhunderts zu entwerfen, verliert Neil Burger sich bei seinem Starvehikel in seiner langweiligen Liebesgeschichte zwischen Edward Norton und Jessica Biel, die viel zu langsam auf ein wenig überzeugendes Ende zutuckert. Punkten kann lediglich mal wieder Paul "Sideways" Giamatti als Polizei-Insepktor zwischen Karrierewillen und Gewissen. Auch für die, in solchen Filmen allerdings üblichen, schönen Kostüme und die für einen Hollywood Film gewagten Stummfilmzitate gibt es ein paar Punkte. "The Illusionist" ist dennoch nur für hartgesottene David Copperfield- und Uri Geller Fans gemacht.

                      1
                      • Üble Nachrede, Cindy. Das ganze scheint doch eher ein Gag von Clonney gewesen zu sein, was auch wahrscheinlicher klingt.
                        nachzulesen unter
                        http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,593078,00.html

                        • 8

                          Berührendes Melodram, bei dem man sich den größten Gefallen tut, wenn man vorher möglichst wenig über den Film weiß. Die Darstellungen von Kristin Scott Thomas als Scheintote, die langsam ins Leben zurückkehrt und ihrer Schwester (kongenial gespielt von Elsa Zylberstein), die sie aus einer Mischung aus Liebe und Schuldbewusstsein begleitet, rührt zu Tränen. Da ignoriert man auch gern, dass die Figuren in diesem tollen Regiebedüt von Philippe Claudet allesamt derart nett und herzensgut sind, dass man sofort nach Nancy ziehen möchte.

                          • 10

                            Julian Schnabel ist mit der autiobiographischen Verfilmung "Schmetterling und Taucherglocke" ein Meisterwerk gelungen. Wie soll man nicht zu Tränen gerührt sein, von der zutiefst berührenden, menschlichen Tragödie von der das Leben von Jean-Dominique Bauby erzählt? Aber wie schon Alejandro Amenabar in seinem herausragenden Film "Das Meer in mir", vergisst Schnabel nicht, dass er den Zuschauer auf keinen Fall nur deprimieren darf. So ist "Schmetterling und Taucherglocke" immer auch eine Liebeserklärungan an die Phanstasie, die Frauen und das Leben. Mathieu Amalric verleiht seiner Figur den notwendigen, zynischen Witz um die schreckliche Situation des Locked-In Syndroms für sich selbst (und auch für den Zuschauer) irgendwie erträglich zu machen. Die Kameraführung spielt in einer Liga für sich. Und die Frauen (unter anderem Emanuelle Seigner, Marie-Josée Croze) sind allesamt auf ein solch natürliche Art und Weise schön, wie man sie in amerikanischen Filmen einfach nicht mehr kennt.
                            "Schmetterling und Taucherglocke" ist sicherlich die Art Film bei der eine Menge Menschen denken "Ja, den wollte ich mir immmer schon mal anschauen - aber heute ist einfach nicht der richtige Abend dafür." Man will diese Menschen zurufen, dass sie es nicht bereuen werden: "Für diesen Film ist immer der richtige Moment."

                            • Tim Robbins ist gemeinsam mit seiner Frau Susan Sarandon eine der aktivsten politischen Stimmen in Hollywood. Kann mir vorstellen, dass er sich ziemlich über den neuen Präsidenten Barack Obama gefreut hat. Neben den genannten "Die Verurteilten" und "Mystic River" fand ich ihn vor allem in dem beklemmenden Vietanm Heimkehrer Film "Jacob's Ladder" und dem Robert Altman Film "The Player" toll.

                              • 7

                                Dass "Der Tintenfisch und der Wal" von Wes Anderson co-produziert wurde, erkennt man nicht zuletzt an den verschrobenen Salinger Figuren, die ihre Familienauflösung im New York der 80er Jahre zelebrieren. Doch im Gegensatz zu Anderson fehlt bei Noah Baumbach der positive Zugang zu den Figuren. Jeff Daniels und Laura Linney spielen ein verkorkstes Literaten Ehepaar, das nicht gerade um Sympathiepunkte buhlt, wenn sie im Zuge ihrer Trennung vergessen, ihren Kindern das leiseste Verständnis zu schenken. Es bleibt leider ein wenig unklar, wem der vier Portagonisten die eigentlich Aufmerksamkeit der Geschichte gehört. Dennoch bietet der Film in seinen schlanken 75 Minuten laufzeit ein paar schöne Ideen.

                                • 2

                                  Ich hatte mich auf ein schnulziges Melodram eingestellt, fand aber "Liebe in Zeiten der Cholera" vor allem eins: Extrem langweilig. Zu sehen gibts eine Liebesgeschichte in üppigen Dekors, die den Zuschauer aber nicht im geringsten berührt und deren Wendungen im 30 Minuten Takt brav von den Figuren aufgesagt werden. Der ganze Witz und Humor der literarischen Vorlage von Marquez blitzt in maximal anderthalb Szenen auf. Den Rest der Zeit chargieren die Schauspieler in unfassbar lieblos gemachten Altersmasken herum, so dass man manchmal schon verwundert fragt: "Warum hat Javier Bardem jetzt blonde Haare?" Ach so, dass soll grau sein. NAch gefühlten drei Stunden Laufzeit bleibt nur die Frage, weshalb man nicht vorher ausgeschaltet hat. Vielleicht wegen der schönen Landschaften. Dafür gibts noch 2 Punkte.

                                  2
                                  • Filme wie "Before the devil knows your dead" und "Die Geschwister Savage" nicht zu vergessen.

                                    • Elijah Wood soll Iggy Pop spielen? Da bin ich aber gespannt drauf.

                                      • 8

                                        Wer Natur- und Tierdokumentationen mag, sollte mit der BBC Produktion "Unsere Erde" voll auf seine Kosten kommen. Das ganze ist nicht so poosierlich wie eine Grzimek Dokumentation aus den 70ern, daher für kleine Kinder nur bedingt zu empfehlen.

                                        1
                                        • Julio Medem ist der Kinomagier aus dem Baskenland. Er wird häufig mit Tom Tykwer verglichen, da seine Filme häufig um Schicksalhaftigkeit und Vorherbestimmung kreisen und dabei einen leicht surrelaen Ton anschlagen. Sein Frühwerk "Das rote Eichhörnchen" war einer der erklärten Lieblingsfilme von Stanley Kubrick.

                                          • Ben Affleck hat das undankbare Los ereilt, immer wie der tumbere, ältere Bruder des smarteren Matt Damon zu wirken. Dennoch muss man ihm lassen, mit "Gone Baby Gone" ein sehr beachtliches Regie-Debüt abgeliefert zu haben.

                                            1
                                            • My private Idaho?

                                              • Point Break?

                                                • Hallo? Neo? The One? Matrix?

                                                  • Habe mir erlaubt bei Halle Berry (immerhin:)"the sexiest woman alive" ihre Dankesrede zum Razzie Award zu adden. Sie beweist: Humor ist wenn man trotzdem lacht.