KingDocy - Kommentare
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Alle Kommentare von KingDocy
Es kommt schon recht selten vor, dass ich vor der Kinoleinwand sitze und mit offenem Mund und einem verschmitzten Lächeln sage: „Das hat er jetzt nicht wirklich gemacht, oder?“. Doch genau das ist gerade passiert, als ich nach etwa der Hälfte von „Kingsman:The Secret Service“ eine bestimmte Szene sehe, die so überzogen gewalttätig ist, dass zart besaitete Gemüter wohl eher den Kopf schütteln würden, wenn es sich um einen ernsthaften Streifen handeln würde. Gott sei Dank nimmt sich dieser Film aber nicht allzu ernst.
In „Kingsman: The Secret Service“ hat es sich Geheimagent Harry Hart (Colin Firth) zur Aufgabe gemacht, einen großen Fehler aus der Vergangenheit auszubügeln. Dafür rekrutiert er den jungen Gary „Eggsy“ Unwin (Taron Egerton), dessen Vater im Dienst verstarb. Regisseur Matthew Vaughn (Kick-Ass, X-Men: Erste Entscheidung) fokussiert die Handlung auf die Ausbildung von Eggsy und seinen ersten Fall, der allen Beteiligten alles abverlangt und in Samuel L. Jackson als Bösewicht Valentine einen würdigen Gegner findet.
Positiv fallen zunächst einmal die brillant choreographierten und gefilmten Kampfszenen auf. Hier wirkt alles wie aus einem Guss, wenn Colin Firth oder Tarin Egerton ihre Gegner gleich reihenweise zur Strecke bringen. Die anfangs erwähnte Szene, die in einer Kirche spielt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf, überschreitet dabei aber nie die Grenze des Zumutbaren. Denn von Anfang an ist klar, dass sich dieser Film selbst nicht besonders ernst nimmt. So bekommt die Brutalität dieser Szenen eine gewisse Leichtigkeit verliehen, die mir doch eher ein Grinsen als ein Entsetzten entlocken konnten.
Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls hervorzuheben. Vor allem Tarin Egerton ist klasse in seiner Rolle des rebellischen und lässigen Jugendlichen, der eigentlich nur ordentlich Action erleben will. Samuel L. Jackson als lispelnder Superschurke ist ebenfalls immer für einen Lacher gut, allerdings wirkt das Motiv des Charakters doch eher vorgeschoben, um die Handlung voranzutreiben.
Der Spannungsbogen von „Kingsman: The Secret Service“ verdient ebenfalls ein Lob, denn einzelne Szenen, vor allem während der Ausbildung von „Eggsy“ sind tatsächlich sehr fesselnd und nicht unbedingt vorhersehbar. Allerdings wirkt der letzte Akt des Films etwas überzogen, ein paar Minuten weniger hätten es hier sicherlich auch getan. Spätestens beim „Feuerwerk“ ist der Höhepunkt erreicht.
Die Schwächen liegen eher in der Selbstverliebtheit des Films in seinen eigenen Stil. Wie gesagt, hätten ein paar Szenen etwas kürzer ausfallen können, denn der Effekt der guten Kamera- und Choreographiearbeit klingt doch relativ zügig ab. Zudem wirken einige angedeutete Handlungsstränge letztlich inkonsequent weitergeführt. Vor allem Mark Strong und Michael Caine blieben aus meiner Sicht unter ihren Möglichkeiten.
Insgesamt hat mich „Kingsman: The Secret Service“ sehr gut unterhalten und besticht vor allem durch seine starken Actionsequenzen. Die Handlung kann dabei getrost vernachlässigt werden und auch bestimmte Charaktere scheinen nicht unbedingt notwendig gewesen zu sein. Wenn man den Anspruch des Films als Parodie auf Spionagefilme a la James Bond zugrunde legt, ist Matthew Vaughn hier aus meiner Sicht die bisher beste Umsetzung gelungen. Somit verdient sich der Film bei mir 8 von 10 Punkten.
„Oh what a day, what a lovely day!“
Die Zukunft. Irgendwann. Irgendwo. Zivilisation ist nur noch ein Wort, es geht um's Überleben. Die Apokalypse ist schon lange Geschichte, die Erde verseucht und die Menschen am Rande des Wahnsinns, oder diesem schon längst verfallen. Die einzigen Dinge, die noch Relevanz haben, sind Wasser und Treibstoff.
In diese Welt werden wir geworfen, aus der Sicht von Max Rockatansky (Tom Hardy), der auf der Flucht vor den sogenannten „War Boys“ ist. Mit dieser starken Actionsequenz, verpackt in noch stärkere Bilder, beginnt „Mad Max: Fury Road“ und lässt dem Zuschauer kaum Zeit zur Orientierung. Hier wird der Stil von Regisseur George Miller, der auch für die ersten drei Mad-Max-Filme verantwortlich war, sofort deutlich: Er setzt auf handgemachte Action, vieles wirkt greifbar, trotz der offensichtlichen Verrücktheit der Verfolgungsjagden.
Max wird schließlich gefangen genommen und in die „Zitadelle“ gebracht, einem Zufluchtsort, der jedoch von dem religiös verehrten Anführer Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) regiert wird. Ihm zur Seite stehen seine „War Boys“, sowie einige sehr groteske Charaktere, die körperlich deformiert oder geistig weit entfernt von „normal“ sind. Sofort wird klar: Diese Welt steht wirklich kurz vor dem Wahnsinn. Selbst unser Hauptdarsteller scheint psychisch gezeichnet zu sein („If you can't fix what's broken, you'll go insane“), hat Halluzinationen von seiner toten Frau und seiner toten Tochter (ein Verweis auf den ersten Teil der Mad-Max-Trilogie).
Max wird als „Blutbeutel“ für den kranken War Boy Nux (Nicholas Hoult) eingesetzt, der davon träumt, endlich ein Jagdauto fahren zu dürfen. Als ein Konvoi unter der Führung von Imperator Furiosa (Charlize Theron) aufbricht, um Treibstoffnachschub aus „Gas Town“ zu besorgen, beginnt die eigentliche Handlung des Films, denn Furiosa nutzt diese Gelegenheit, um die Frauen des Anführers in die Freiheit zu schmuggeln. Natürlich wird dies bemerkt und schon beginnt die wohl längste Verfolgungsjagd der Kinogeschichte, die bis zum Ende des Films mehr oder weniger intensiv andauert.
Auffällig ist von Beginn an die Soundkulisse, welche durchweg überzeugen kann. Die vom niederländischen DJ Junkie XL produzierten Hintergrundstücke sind unglaublich intensiv und bedrückend und geben den Szenen eine zusätzliche Dramatik, die durch häufige Wechsel von schnellen zu langsamen Einlagen und umgekehrt die Handlung unterstützen.
Dabei sind die Actionsequenzen fast nie langweilig, was bei der Laufzeit von zwei Stunden schon verwundert (man denke an Transformers 2,3 und 4). Die Bildgewalt mit ihren Farbkompositionen und Gegensätzen schafft ein beklemmendes Gefühl, trotz der weitläufigen Kulisse. Die Tag-Nacht-Wechsel unterstreichen diesen Effekt noch mehr. Zwar sorgt vor allem die abschließende Verfolgungssequenz teilweise für Verwirrung und hätte vielleicht ein wenig kürzer ausfallen dürfen, dennoch kann festgehalten werden, dass „Mad Max: Fury Road“ einer der besten Actionfilme der letzten Jahre ist.
Denn hier findet sich nicht nur gut gemachte Action, sondern tatsächlich auch so etwas wie Tiefgang, Charakterentwicklung und Emotionen. Hoffnung ist dabei ein zentrales Motiv, das alle Hauptcharaktere leitet. Während Imperator Furiosa die Hoffnung auf eine Zuflucht in ihrer Geburtsstätte antreibt, möchte War Boy Nux zunächst nichts weiter als Anerkennung und Erlösung („If I'm gonna die, I'm gonna die historic on a fury road!“), erkennt aber bald, dass es noch mehr außerhalb der Zitadelle gibt. Immortan Joe hingegen hofft auf die Weiterführung seiner Regentschaft, was auch sein Antrieb für die Verfolgung der flüchtigen Furiosa ist. Nur Max hat anscheinend alle Hoffnung verloren („Hope is a Mistake“), seine Handlungen zeigen jedoch etwas anderes. Doch die Welt von Mad Max ist voll von Enttäuschung, was die Hauptpersonen schnell erkennen müssen.
Generell kann gesagt werden, dass die Charaktere hauptsächlich durch ihre Handlungen so etwas wie eine Entwicklung zeigen. Vor allem Nux durchlebt dabei die umfassendste Wandlung, während die anderen Figuren doch eher zurückhaltend entwickelt werden. Das ist vor dem Hintergrund des Films als große Actionsequenz zwar nicht allzusehr von Belang, hätte aber dennoch etwas mehr Tiefgang verdient gehabt.
Insgesamt muss man Mad Max: Fury Road als das sehen, was es sein will: Ein Actionfilm mit unglaublich guten Verfolgungsjagden und einem Detailreichtum, der die hier dargestellte postapokalyptische Welt greifbar macht. Das Groteske trägt auf der anderen Seite aber auch zur Entfremdung bei, so dass spezielle Szenen mit viel Gewalt und fragwürdigen Handlungen zwar schockieren, aber auch als passend im Kontext dieses Films bezeichnet werden können.
Mad Max: Fury Road ist ein grandioser Film, der schon allein durch die Atmosphäre und die perfekten Actionsequenzen eine hohe Wertung verdient, dabei aber auch seine Charaktere nicht vernachlässigt. Das alles wird durch eine großartige Soundkulisse unterstützt. Für mich ist dieser Film definitiv eines der Highlights des Kinojahrs 2015 und erhält 9,5 von 10 Punkten.
***Könnte Spoiler enthalten***
Puh! So sehr ich diesen Film auch mögen wollte, es ist mir einfach nicht gelungen! Man of Steel ist so dermaßen inkonsequent in der Erzählweise, dass es schwer fällt, sich in die Entwicklung Clark Kents hineinzuversetzen. Die Rückblenden interessieren einfach nicht, weil es schon passiert ist! Der Zuschauer hat bereits eine Vorstellung davon, wie Clark Kent alias Superman als erwachsener Mann und angehender Superheld aussieht und handelt, das wird bereits in der ersten Szene auf der Erde klargestellt. Dementsprechend ist es völlig egal, warum und wie er zu seinen Kräften gekommen ist, das vorläufige Produkt haben wir bereits gesehen. Für mich wirkte es eher so, als sah sich Snyder gezwungen, diese Schlüsselmomente aus Clarks Leben abzuarbeiten. Viel Liebe zur Figur oder zum Detail kann ich dabei nicht erkennen.
Ich habe also einen Superman, der sich zuerst Joe nennt, dann Louis Lane beim zweiten Treffen seine Identität verrät und vor dem finalen Kampf bei einem Priester Rat sucht! Bitte was? Wie soll so eine Identifikation zustande kommen? Das was Superman ausmacht, sein Bemühen, "normal" zu sein, ein Mensch zu sein und seine kryptonische Herkunft so gut es geht zu vermeiden, spielt in diesem Film aber mal so gar keine Rolle. Und ganz nebenbei passt die Chemie zwischen Louis und Clark nicht ansatzweise.
Auch wenn ich mein vorheriges Wissen über Superman ausblende, funktioniert der Film eben wegen dieser fehlenden Identifikationsmöglichkeiten auch als entspanntes Action-Feuerwerk nicht. Die Erzählung wirkt einfach zu sehr zusammengeflickt. Hinzu kommen diese unfassbar dämlichen Jesus/Erlöser/Führer-Symboliken, die einfach nur überflüssig sind.
Was gibt es Positives? Wie schon erwähnt, die CGI ist toll, die Action-Sequenzen sehen gut aus, sind aber deutlich zu lang geraten und ermüden gegen Ende nur noch. Und was sollte überhaupt diese dämliche Tentakel-Szene? Dennoch kann der Film hier bei mir punkten, denn Action gehört einfach in einen Superman-Film, auch wenn manchmal übertrieben wird.
Ich mag den dunklen Unterton, typisch für Snyder und Nolan, Superman sieht klasse im dunkelblauen Anzug aus. Ob es dem Charakter entspricht ist schwer zu beurteilen, meiner Meinung nach passt die Mischung, auch wenn Man of Steel manchmal wirklich wie eine Mischung aus The Dark Knight (Dunkel) und 300 (Muskeln) wirkt.
Was bleibt also? Visuell ist Man of Steel beeindruckend bis überwältigend, wobei letzteres nicht als positiv zu werten ist. Die Erzählweise und die Story sind die klaren Schwachstellen des Films, leider reicht die Action nicht aus für eine super Wertung. Aber ich gebe es zu: trotz des Schwächen habe ich mich insgesamt unterhalten gefühlt. Das lag aber nur an den Action-Szenen, alles andere kann glatt als misslungen bezeichnet werden. Die 6,5 gibt es nur deswegen, damit Man of Steel nicht noch schlechter als Superman Returns darsteht! ;)
Nette Action-Komödie mit einer sehr guten Besetzung und einer unterhaltsamen Inszenierung, leider hat der Film aber auch seine Schwachstellen, vor allem der Humor - bis auf die Szenen mit Chris Evans - wollte bei mir nicht so wirklich zünden. Auch die Handlung ist vor allem eines: sehr flach! Doch ich habe das Gefühl, dieser Film will auch nicht wirklich ernst genommen werden. Von daher gibt's noch ein paar Pluspunkte!
Europa Report ist insgesamt ein solider Hard-Science-Fiction-Film, der mich stellenweise sehr gut unterhalten hat. Die entscheidenden Momente der Handlung sind unglaublich intensiv inszeniert und haben mich endlich mal wieder wirklich an den Bildschirm gefesselt. Hinzu kommen tolle Bilder der Außenkameras, die einfach nur schön anzusehen sind. Die Schlichtheit des Films und der Found-Footage-Stil dienen der Inszenierung, sind aber auch gleichzeitig seine größten Schwächen. Denn abseits der Spannungshöhepunkte ist der Film einfach nur langweilig! So sehr ich versucht habe, den Dialogen und Szenenbildern zu folgen und auf Details zu achten, außer einem kleinen, blinkenden Licht außerhalb des Raumschiffes bieten diese Szenen kaum Beachtenswertes. Dazu kommen einige Logikfehler, die ich in einem Hard-Science-Fiction-Film nicht erwartet hätte. Spontan fällt mir da vor allem die Kommunikation mit der Basis auf der Erde ein, die doch eigentlich sehr verzögert stattfinden sollte, so zumindest mein hobbyastronomischer Wissensstand!? Hinzu kommt die Erzählweise mit Zeitsprüngen, die meiner Ansicht nach absolut kontraproduktiv für den Spannungsbogen sind. Außerdem konnte ich mich nicht wirklich in die Charaktere hineinversetzen, die Verluste der Mission werden einfach zu hingenommen, weiter geht's.
Und tatsächlich hätte der Film aus meiner Sicht ruhig ein paar Minuten kürzer ausfallen sollen, bzw. ein anderes Ende haben können. Denn die Unbekanntheit und damit Bedrohlichkeit Europas werden hier auf einen Schlag zunichte gemacht und lassen den Zuschauer nicht fragend, sondern einfach nur gleichgülitg zurück. So war es zumindest bei mir.
Wow! Beasts of the Southern Wild hat mich einfach nur umgehauen! Bin eher durch Zufall darüber gestolpert, aber habe jede Minute genossen. Der Film ist geprägt von Ambivalenzen auf verschiedenen Ebenen, die unheimlich faszinierend sind: Da ist zunächst Hushpuppy, die ihre Geschichte im Voice-Over erzählt und dabei teilweise die gezeigten Szenen konterkariert. So sehen wir beispielsweise eine Festszene gleich am Anfang des Films, bei dem gesoffen wird was das Zeug hält, doch die schöne Musik und die bunten Farben des Feuerwerks lassen die ganze Szenerie dennoch schön erscheinen. Überhaupt besteht ein Großteil des Streifens aus saufenden, obdachlosen Außenseitern der Gesellschaft, die in den Sümpfen Louisianas im Dreck leben. Kein Wunder also, dass Hushpuppy sich ihre eigene kleine Welt schafft, in der auch Auerochsen existieren und die auf dem Weg zur Bathtub (Hushpuppys Zuhause) sind. Als Metapher für die Stärke, die das kleine Mädchen erlangen muss, um zu überleben, brauchen die Ochsen, die eher Schweinen als Rindern gleichen, eine gewisse Zeit und werden im Film eher selten gezeigt, dennoch üben sie eine gewisse Faszination aus. Immer wieder tritt die Situation ein, dass eine bestimmte Szene im Film von Hushpuppy aus dem Off begleitet wird, die Beschreibungen jedoch immer versuchen, das Leid der Menschen zu verdrängen, So gesehen, kann Beasts of the Southern Wild auch als psychologischer Entwurf eines Kindes interpretiert werden.
Ich mag einfach Filme, in denen die Grenzen zwischen Realität und Phantasie so verschwommen sind, wie in Beasts of the Southern Wild. Besser macht dies nur Pan's Labyrinth, mein absoluter Lieblingsfilm. Wenn man dazu noch bedenkt, dass die Schauspieler Laien aus dem örtlichen Umland waren, muss man den Film einfach noch ein wenig aufwerten!
Ich bin mit dem Film von Anfang an nicht richtig warm geworden. Die schauspielerischen Leistungen sind grandios, das sei an dieser Stelle klargestellt. Kevin Spacey stellt dabei den restlichen Cast aus meiner Sicht nochmal in den Schatten. Die Handlung mit den Endtwist ist ebenfalls gelungen, wobei ich das Ende so bereits erahnt hatte. Vielleicht liegt es am Genre des Films, dass ich ihn heute bereits wieder fast vergessen habe, ich stehe nunmal nicht auf Heist-Filme. Dennoch hat mich Die üblichen Verdächtigen gut unterhalten, auch wenn der Film seine Längen hatte. Insgesamt fehlt mir jedoch das gewisse Etwas...
Oblivion ist von Beginn an visuell sehr beeindruckend, auch das Grundgerüst der Story und die Originalität der Hintergrundgeschichte verdienen ein Lob. Tom Cruise macht seine Sache gut, der Rest des Cast bleibt jedoch eher blass. Dazu das ziemlich dämliche Independence-Day-Ende, teilweise ziemlich lang gezogene Filmszenen und vor allem der noch dämlichere Epilog (Logik?) und fertig ist ein mittelmäßiger Science-Fiction-Film, den ich in ein paar Tagen wohl wieder vergessen haben werde.
Pacific Rim ist ein grandioser Monster-Film, der sich nicht lange mit einer unnützen Story aufhält, sondern gleich voll ins Geschehen eintaucht. Guillermo Del Toro will unterhalten! Punkt! Er liefert hier eine Hommage an die alten Monster-Filme, die so vollgepumpt mit CGI ist, dass der Zuschauer schon fast erschlagen wird von übergroßen Robotern und Aliens. Das alles macht aber auch den Sinn des Films aus: Der Film hat keinen Sinn! Hier geht es nicht um irgendeine Moral oder eine komplizierte Story, es geht darum, dem Riesenalien gehörig den Hintern zu versohlen und dabei möglichst viel Chaos anzurichten. Auch wenn die Kämpfe teilweise etwas unübersichtlich wirken - was aufgrund der Ausmaße der Auseinandersetzungen vielleicht auch gewollt ist - sind sie dennoch großartig inszeniert. Dabei verzichtet Del Toro Gott sei dank auf Pathos, Patriotismus und das US-Militär und lässt einfach Metall auf Fleisch krachen. Etwas nervig waren für mich die Wissenschaftler, die wohl als "Comic-Relief" gedacht waren, aber für mich einfach nur überflüssig waren. Ron Perlman war wieder einmal grandios, die (menschlichen!) Hauptdarsteller jedoch austauschbar und blass.
Insgesamt ist Pacific Rim ein grandioser Action-Film, der im Vergleich zu Transformers (muss leider sein) nicht lange um den heißen Brei herumquatscht, sondern gleich zur Sache kommt. Es ist natürlich Geschmackssache, ob man auf so ein Art Film steht, ich jedenfalls tue es und fand den Streifen um Längen besser als den oben genannten Michael-Bay-Schrott!
The Football Factory ist aus meiner Sicht der mit Abstand beste Hooligan-/Fankultur-Film. Nick Love stellt hier schonungslos eine Subkultur vor, die von Brutalität, Männlichkeit, Alkohol und Drogen, aber auch von Freundschaft und Zusammenhalt geprägt ist. Dabei hebt der Film nicht unbedingt den Zeigefinger, behandelt das Thema jedoch trotzdem mit der nötigen Reflektiertheit, die sich in den Charakteren, besonders in Tommy Johnson (Danny Dyer) widerspiegelt. Er zweifelt an seinen Taten und der ganzen Kultur, in der er gefangen scheint. Von allen Seiten wird ihm ins Gewissen geredet, sein Großvater, der Blumenverkäufer, seine Träume, alle warnen ihn vor dem was kommen wird. Dennoch macht Tommy weiter, immer im Zwist mit sich selbst. Hier hat der Film seine Stärke, denn er glorifiziert in keiner Weise Hooliganismus, sondern versucht, den Zuschauer in die Gefühlswelt des Protagonisten eintauchen zu lassen. Dass am Ende die Frage "War es das wert?" mit "Natürlich war es das wert!" beantwortet wird, lässt den Betrachter eher kopfschüttelnd zurück und ist aus meiner Sicht wohl eher tragisch zu verstehen.
Die Besetzung des Films ist grandios. Neben Danny Dyer stechen besonders Frank Harper als Anführer a.D. Billy Bright, Neil Maskell als Rod, John Junkin als Grandpa Albert und Roland Manookian als Zeberdee hervor. Nick Love hält sich nicht lange mit Einleitungen auf, sondern steigt gleich direkt ins Geschehen ein. Schon die Anfangscredits wissen zu überzeugen. Ein weiterer Pluspunkt ist der Soundtrack, der dem Film immer einen treibenden Unterton verleiht.
Insgesamt betrachtet ist The Football Factory aus meiner Sicht ein grandios inszenierter Film mit hohem Tempo und interessanten Charakteren, der im Originalton noch einmal an Authentizität gewinnt. Wobei hier angemerkt werden sollte, dass der Cockney-Akzent doch sehr ausgeprägt ist. Ich habe die englische Originalversion erst nach mehrmaligem Anschauen der deutschen Version in Angriff genommen. Es hat sich gelohnt!
"The Dinosaur Project" ist sicherlich kein grandioser Film, er hat gewaltige Schwächen wie bspw. die unglaubwürdige Storyline und die hölzernen Schauspieler. Aber insgesamt hat mich der Film trotzdem gut unterhalten, die CGI-Effekte sind überraschend gut gelungen und das Thema Dinosaurier ist für mich immer ein Grund einen Film anzuschauen. Wer einen seichten Streifen zum Nebenbeigucken sucht, ist hier richtig!
Ehrlich gesagt bin ich ein wenig schockiert, wie gut mir dieser Film gefällt. Nach der heftigen Kritik habe ich wohl sehr geringe Erwartungen gehabt. Dazu kommt, dass ich erst gestern Transformers 3 gesehen hab, wogegen diese Comic-Verfilmung wie ein Werk von Shakespeare anmutet. Also mal sachlich an das Ganze rangehen: Die Special Effects von Green Lantern waren ordentlich, nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Letztendlich erzeugte diese Mittelmäßigkeit aber auch immer die unterbewusste Gewissheit, es hier mit eben nur mit einer Filmwelt zu tun zu haben. So gelint es Green Lantern nie wirklich, den Zuschauer in seine Welt abtauchen zu lassen. Die Handlung an sich war ebenfalls relativ durchschnittlich, ein Vater-Flashback a la TopGun ließ mich aber doch kurz zweifeln, ob ich bis zum Ende durchhalten würde. Aber die Story hat mich irgendwann gepackt, Spannung kam durchaus auf, auch wenn das Ende vorhersehbar war. Die schauspielerischen Leistungen waren ordentlich, ebenfalls nicht schlecht, aber auch nicht herausragend.
Letztendlich passt das Gesamtbild des Films aber durchaus. Alles zwar mittelmäßig, aber das zumindest konsequent. Und sogar ein wenig Gesellschaftskritik war vorhanden, was mich persönlich immer berührt.
So grandios die Effektschlacht in Transformers 3 auch ist, sie wird auf Dauer einfach unglaublich langweilig. Und so saß ich am Ende der 2 1/2 Stunden nur noch genervt in meinem Fernsehsessel und habe den Abspann herbeigesehnt, der dann natürlich noch gebührend mit einer wunderschön zerrissenen US-Flagge und einem patriotischen Spruch beendet wurde. Logik lässt der Film völlig vermissen, ich muss dazu sagen dass ich Teil 1 der Reihe wirklich sehr gelungen fand, Teil 2 dagegen als nette Materialschlacht mit wenig Story eingestuft habe, aber Teil 3 setzt dem Ganzen (bis auf die nette Story rund um die Mondlandung) wirklich die Krone auf. Bleibt nur zu hoffen, dass Michael Bay nicht noch einen Teil drehen darf.
Freunde mit gewissen Vorzügen war für mich eine große Enttäuschung. Vielleicht war ich durch die doch recht offensive Promotion-Kampagne geblendet, aber der Film hat mich überhaupt nicht berührt. Eigentlich mag ich romantische Komödien, aber hier stimmt ziemlich wenig wie ich finde. Die Story kennt man bereits aus anderen Filmen, Lacher waren für mich sehr wenige dabei, im Gegensatz zu Freundschaft plus, der mir deutlich besser gefiel. Mila Kunis und Justin Timberlake harmonieren nicht wirklich, die Witze zünden nicht und einige Situationen waren aus meiner Sicht einfach nur zum Fremdschämen geeignet, vor allem das ziemlich dämliche Ende.
Hervorzuheben ist allerdings die gute Nebendarsteller-Riege, allen voran Patricia Clarkson als junggebliebene Mutter mit leichten Drogenproblemen... Dafür gibt es von mir ein paar Punkte, insgesamt war der Film aber dennoch eine große Enttäuschung für mich.
Magnolia hat mich einfach umgehauen. Schon von Anfang an packt Regisseur Anderson den Zuschauer und lässt ihn bis zum furiosen Finale nicht los. Mich erinnert der Film durch seine teilweise rasanten Schnitte und natürlich die grandiose Filmmusik an ein dreistündiges Musikvideo, das durch eine ausgeklügelte Handlung und enormen Tiefgang besticht. Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls aller erste Güteklasse. Einfach ein wahnsinnig guter Film!
Forgetting Sarah Marshall ist für mich eine der besseren Romantik-Komödien. Die Handlung ist leider altbacken und mit einigen Klichees behaftet, aber die Charaktere, allen voran Russell Brand als britischer Sex-Guru, aber auch Paul Rudd als drogengeschädigter Surf-Lehrer haben mir das ein oder andere Mal ein Lachen abgewinnen können. Dabei bleibt der Humor eigentlich immer über der Gürtellinie, pubertierende Jugendliche sind jedenfalls nicht das Zielpublikum des Films. Auch Jason Segel und Mila Kunis wissen zu überzeugen. Nebenbei ist die deutsche Synchronisation mal wieder ein Flop, ganz zu schweigen von der schrecklichen Titelübersetzung. Im Original kann ich diesen Film für einen seichten DVD-Abend jedoch empfehlen.
Mich hat der Film ziemlich kalt gelassen. Außer dem netten Gag mit dem Feuerlösch-Roboter wirkte Iron Man irgendwie lieblos dahingeklatscht, ich fand keinen wirklichen Zugang zu den Charakteren und auch die Handlung war nicht wirklich originell. Insgesamt ein eher schwacher Film aus meiner Sicht.
Big Fish ist so ein Film, den ich mir gerne mehrmals anschaue, denn die Story ist einfach wunderschön und zum Wohlfühlen gedacht, das emotionale Ende bietet nochmal eine alternative Sicht auf die vorangegangene Geschichte, die liebevoll erzählt und detailreich umgesetzt wurde. Auch wenn ich zwischendrin manchmal die Spannung vermisste, ist der Film rundum gelungen, denn er bietet viel Interpretationsspielraum.
Thor ist eine stimmige Comic-Verfilmung, die vor allem durch ihre oppulenten Bilder Eindruck hinterlässt. Die Story ist dagegen weniger originell, aber durchaus interessant umgesetzt. Allerdings verkommen die nicht-göttlichen Nebendarsteller, allen voran Natalie Portman, eher zu Statisten bei all dem visuellen Feuerwerk. Hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Insgesamt kann man Thor aber problemlos empfehlen.
Irgendwo habe ich mal gelesen, Requiem for a dream sei für viele der beste Film, den sie je gesehen hätten, aber nie wieder sehen möchten... Das trifft es eigentlich perfekt.
Garden State ist ein Wohlfühlfilm, der durch seine brillianten Hauptdarsteller besticht. Natalie Portman spielt ihre Rolle unglaublich sympatisch, Zach Braff überzeugt in allen Belangen und beweist, dass er nicht nur J.D. ist, sondern ein Charakterdarsteller. Trotzdem hat der Film meiner Meinung nach eine Schwäche, und zwar die schwache Handlung, denn wirkliche Spannung kommt nicht vor. Dennoch bewegt Braffs Regiedebüt den Zuschauer und lässt ihn mit den Charakteren fühlen. Alles in allem ein sehr guter Film.
Ich bin mit dem Film einfach nicht warm geworden. Die Idee ist auf jeden Fall sehr originell, die Umsetzung jedoch weniger gelungen. Die Dialoge sind ziemlich sinnfrei und auch manche Handlungen der Darsteller hinterließen bei mir Fragezeichen. Ein Lob gilt jedoch den guten Spezialeffekten trotz des geringen Budgets. Insgesamt überzeugt Troll Hunter mich jedoch nicht.
Super 8 ist ein ordentlicher Alien-SciFi-Film, der jedoch gegen Ende stark nachlässt. Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank solide, die Spezialeffekte ebenfalls, sieht man mal von dem etwas übertriebenen Zugunglück ab. Auch die Geschichte des Außerirdischen kommt gut rüber und man kann seine Wut nachvollziehen. Doch insgesamt versinkt die Handlung einfach im Mittelmaß, alles ist irgendwie gut und solide, aber es begeistert nicht. Mitleiderregend ist das Schicksal des Außerirdischen nicht, auch die Protagonisten wecken nicht wirklich Gefühle in mir. Dennoch ist Super 8 ganz nett anzuschauen.
Pans Labyrinth lässt sich nur schwer bzw. gar nicht kategorisieren, doch genau das macht den Reiz dieses Films aus. Im gewissen Sinne ist del Toros Werk eine moderne Version von Alice im Wunderland, eingebettet in die Umwelt eines Kriegsdramas, das durch eine erdrückende Stimmung und düstere Bilder den Zuschauer in seinen Bann zieht. Dazu liefert Pans Labyrinth eine verworrene Geschichte, die voller Fantasie und mysteriöser Rätsel steckt und dabei auch eine gewisse Gesellschaftskritik und viele Metaphern enthüllt, die erst nach mehrmaligem Sehen ihre volle Bedeutung entfalten. Aus meiner Sicht ist dieses Meisterwerk einer der besten Filme aller Zeiten.
Independence Day ist ein Film, den ich mir immer wieder gerne anschaue. Die Actionszenen sind einfach sehr solide gemacht und die Story ganz ordentlich, auch wenn ich mit diesem ganzen "Böse-Aliens-vs.-Gute-Menschen"-Schema nach dem Film nicht viel anfangen kann. Dennoch taucht man ein in die Geschichte und wird eigentlich nur durch die dämlichen Patriotismus-Sequenzen herausgerissen. Hier übertreibt es Emmerich eindeutig mit seiner Pro-Ami-Haltung, spätestens dann, wenn Mr. President höchstpersönlich die Aliens kalt macht. Insgesamt ein solider Film, mehr jedoch nicht.