Maniac - Kommentare

Alle Kommentare von Maniac

  • 8

    Sprich nichts Böses !
    Ich habe schon eine ganze Weile gebraucht, bis ich verstanden hatte, was die Regie mir mit diesem Film eigentlich sagen will. Mir war hier lange Zeit vieles unklar, vieles einfach zu unlogisch, zu sehr hinausgezögert, bis es dann Klick machte.
    "Speak No Evil" ist weniger ein reiner Horrorfilm, vom drastischen Ende mal abgesehen, sondern eher eine düstere Parodie darauf, wie wichtig uns höfliches Verhalten ist und uns davor scheuen, Leute darauf anzuprangern, die es wirklich verdient hätten, um Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Weg schauen ist eben immer noch besser, als etwas zu riskieren...
    Um noch einmal kurz auf das schon angedeutete letzte Drittel zu kommen.
    Denn ja, "Speak No Evil" wandelt sich im Finale tatsächlich von komischer Spannung zu echtem, herzzerreissendem Horror . Als das volle Ausmass der Bösartigkeit nicht nur enthüllt, sondern uns auch explizit auf der Leinwand gezeigt wird, ist dies einer der wenigen Momente, in denen mich ein "Horrorfilm" so aufgewühlt hat, dass ich den Tränen nahe war. Der Inhalt der Szene, der Schluss, zu dem sie führt, und Tafdrups alptraumhafte Regie verwandeln " Speak No Evil" von einem cleveren Thriller in einen der verstörendsten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass der Film wirklich so radikal durchziehen würde, wie er es tut, aber er verpflichtet sich zu einem strengen Motiv des ewigen Schweigens angesichts zunehmender Missstände, ohne die geringste Spur von Hoffnung...

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    • 7
      Maniac 14.12.2024, 12:54 Geändert 14.12.2024, 12:57

      Enthält Handlungs-Spoiler !

      "The Substance" macht vom Start weg keinen Hehl daraus, wem er ins Visier nehmen möchte und auch ins Fadenkreuz bekommt. Es ist die Beauty-Gesellschaft, und ich muss sagen, trotz ein paar Fehlschüsse trifft er diese auch ins Mark.
      Elizabeth Sparkles ist ein Hollywood-Stern auf dem berühmten Walk of Fame, doch mit der Zeit verblasst ihr Glanz denn in diesem Milieu zählt neben dem Talent hauptsächlich nur die Optik, es ist kein Platz da für die Menschlichkeit.
      Das muss auch Elizabeth schmerzlich erkennen, anfangs von Fans belagert und von Blitzlicht beleuchtet, mit den Jahren unbeachtet im Asphalt liegend, von herabfallendem Fast Food beschmutzt und von Rissen zersetzt.
      Eine mysteriöse Droge soll nun die Wende einläuten. Nach der ersten "Substance"-Spritze krümmt sich die nackte Elizabeth unter grossen Schmerzen auf dem weiss gefliesten Badezimmerboden ihrer Luxuswohnung. Ihr Rückgrat scheint regelrecht aus ihr herauszubrechen, als sich ihr Körper entlang der Wirbelsäule öffnet und ihr zweites Ich aus ihr heraustritt, eine atemberaubende Mittzwanzigerin namens Sue, die von Margaret Qualley gespielt wird , doch natürlich hat diese auch einen Haken. Die Substanz reicht immer nur für eine Woche, dann muss wieder getauscht werden, sieben Tage Sue, sieben Tage Elizabeth, ohne Ausnahme !
      Das dies kein gutes Ende nehmen, und auch ziemlich unappetitlich werden würde, dürfte dem Zuseher von vorn herein bewusst sein. Aber das viele Einblendungen so dermassen unter die Haut gehen, war bei einer FSK 16 wohl niemandem so richtig bewusst. Dies ist kein Film für zartbesaitete Gemüter !
      Die Mutationen sind extrem derbe und auch mit roter Suppe wird hier nicht gegeizt. Mich hat der Streifen überzeugen können, auch wenn es der Film im Finale dann mit Kunstblut doch stark übertreibt. Zumal das letzte Drittel stellenweise auch unfreiwillig komisch auf mich wirkte.
      Fazit : "The Substance" ist eine bissige Kritik an den unbarmherzigen Schönheitsnormen unserer Gesellschaft und dem ständigen Optimierungsdruck und Jugendwahn des Showbiz, den Demi Moore nur allzu gut kennt, über den sie in vielen Interviews gesprochen hat und der bei ihr sogar einige kosmetische Eingriffe zur Folge hatte. Umso bemerkenswerter nun also ihre schauspielerische Sternstunde.

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      • 4

        Tja, was soll man zu soviel Stumpfsinn auch noch schreiben, ausser das es grenzdebiler Stumpfsinn ist. Mit den ersten Teil hatte ich vor einigen Jahren mit ein paar Gleichgesinnten und einer stabilen Auswahl an alkoholischen Getränken noch meinen Spass. Der war zwar auch absoluter Schwachsinn, den konnte man sich aber aufgrund seines Härtegrades wenigstens noch schön saufen. Mit dem gleichen Rezept ging ich nun auch endlich an Part 2 und leider half hier nicht einmal der Fusel. Nur eine Person aus unserer 6-köpfigen Gruppe feierte die rund einennhalb Stunden durchgehend ab und ich habe innerlich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, ihn raus zu schmeissen, weil ich davon ziemlich genervt, aber auch ein wenig neidisch war, weil mir Teil 2. irgendwie keinen einzigen wirklichen Lacher bescherte. Mir war der Film viel zu kitschig und anders noch als Teil 1. , so gar nicht mein Humor. Zugegeben, die Tripp hatte einige nette Einfälle, wie zum Beispiel die Kreuzung eines Leguans, mit einem Friseur. Diese waren aber absolute Ausnahmen und ich habe mich doch schon bald ziemlich gelangweilt. Part 2. ist so dermassen überdreht, das man von einer Handlung im klassischen Sinne eigentlich schon gar nicht mehr sprechen kann.
        Wirklich hängen geblieben sind bei mir nur die Stop Motion Einlagen, die stellenweise an die guten alten Monsterfilme, wie Godzilla oder auch die Sindbad-Filme erinnern. Das fand ich ganz sympathisch, wahnsinnig komisch war hier aber aus mein Empfinden heraus nichts.
        Fazit : Der 1. Part war ein Partyfilm, der als solches auch ordentlich funktionierte, diese Fortsetzung ist es leider nicht, weil man hier einfach nur von einer Absurdität in die nächste slolpert, da dieser Film bis auf den Reporter eventuell, eigentlich ohne Schauspieler agiert...

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        • 5
          Maniac 10.12.2024, 21:03 Geändert 10.12.2024, 21:05

          War nicht meins , fand den einfach nicht lustig, auch wenn ein paar Schmunzler dabei waren. Hatte mir von der Besetzung Jack Black einfach mehr, oder auch zu viel erhofft.
          Ich muss aber auch zugeben, das ich weder ein grosser Weihnachts-Fanatiker bin , noch dieses Genre bevorzuge . Aber nun gut . es war einen Versuch wert und ganz gescheitert ist diese Nummer ja auch bei mir nicht.
          Ich bleib zur Adventszeit nun bei Filmen , wo die Suppe aus den Adern fliesst, das liegt mir mehr.
          Am Heilig Aband gibts aber traditionell KEVIN ALLEIN ZU HAUS ;)

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          • 5 .5
            Maniac 06.12.2024, 12:50 Geändert 06.12.2024, 12:53

            THE MENU ist schon recht schwere Kost, zumindest, wenn man im Anschluss der Sichtung seine Meinung in Textform dazu darlegen will. Denn erstens ist es schwierig, hier Worte zu finden, bei denen man nicht spoilert wie eine Fastfootkette und des weiteren ist dieser Film so aufgebaut, das man sich einerseits sagt, ja , das ist definitiv mal was anderes, andererseits aber auch oftmals an den Punkt angelangt, wo man sich fragt... Was soll das nun wieder ?

            Ab hier dann Spoiler , es geht nicht anders...

            Der Beginn ist schon sehr geheimnisvoll, doch das mit dem Restaurant irgendwas nicht stimmen kann, ist dem Betrachter von vorn herein bewusst, wodurch der Aha-Effekt schon ein wenig im Vorhinein verpufft. Wer schon so viele Filme dieser Art gesehen hat wie ich, der kann solche Filme irgendwie auch lesen, denn spätestens als der Chefkoch eine seiner ganz privaten Episoden in Form von einer Ansprache an seine Gäste abhält, die mit Essen nicht im Geringsten was zu tun hat, weiss man im Grossen und Ganzen, wo die Reise hin geht. Zugute halten muss man der Regie, das man tatsächlich nicht alles vorhersehen kann, zum Beispiel, das allen Anwesenden, ausnahmslos allen, das gleiche Schicksal ereilen soll. Dennoch waren für mich einfach zu viele Zutaten dabei, bei denen ich mich einfach nur an der Stirn kratzte. Da wären beispielsweise die Küchen-Angestellten dieses Restaurants, die sich so aufführen, als wären sie beim Militär. Mir persönlich wäre als Gast da schon ordentlich der Appetit vergangen. Zum anderen hätten wir noch einen Gast, der von dem Chefkoch so besessen ist, das er alles andere um sich herum vergisst, und als einziger die Gänge im vollen Zügen geniesst und auch wenn später aufgelöst wird, warum er sich so verhält, fand ich das schon extrem unrealistisch und eigenwillig. Generell sind alle Beteiligten ziemlich profillos. Von einigen erfährt man etwas mehr, von anderen wenig bis gar nichts. Da hätten wir unter anderem ein männliches Dreigespann, das wohl in illegalen Machenschaften verwickelt ist und einen Schauspieler, der in einen Film mitwirkte, der dem Chefkoch einen seiner heiligen Sonntage verhagelte und eine Menü-Kritikeren, die an jedem Gang etwas auszusetzen hat. Da überkam mich der Eindruck, das dieser Sternekoch in einer gewissen SAW-Manier agiert, zumal er wohl über jeden Gast bescheid weiss.
            Der Film baut immer wieder eine gewisse Spannung auf, diese wird aber auch immer wieder verschlungen, in dem man eine angebrochene Situation einfach wieder abricht und zu einem anderen Tisch herüber schwenkt, an dem man belangloses Zeug vom Stapel lässt. Generell ist THE MENU teilweise extrem dialoglastig und ich fühlte mich stellenweise sogar in die "Titanic" zurück versetzt. Zudem sind hier viele Passagen er witzig als schaurig, was aber noch damit begründet werden kann, das THE MENU als Satire beschrieben wird. Ich fand es dennoch oftmals unpassend. Wirklich fiese Geschmacksspitzen gibt es hier aus meiner Sicht einfach zu wenige. Soll heissen, mir war dieses Menü einfach nicht scharf genug, zu gesittet.
            Der Film hat definitiv seine guten Momente, allerdings offenbart er auch viele Längen, die für mich immer wieder die aufgebaute Stimmung killen. Eine gewisse Gesellschaftskritik kann man diesen Film nicht absprechen, mir persönlich war das letztendlich aber dennoch etwas zu brav.
            Fazit : Kunst hin oder her, sie sollte auch geschätzt werden. Nur wenn ich essen gehe und dafür bezahle, stellen sich mir letztendlich nur zwei Fragen.
            Hat es mir geschmeckt und bin ich satt geworden ? Geschmeckt hat es mir mit Abstrichen, satt geworden bin ich aber keinesfalls. Der nicht eingeplante Cheeseburger hat den Abend dann aber noch gerettet.

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            • Maniac 05.12.2024, 18:07 Geändert 05.12.2024, 18:42

              Auch hier die Nummerierung bitte wieder nicht zu ernst nehmen, diese Filme liegen auf ihre Art und Weise alle sehr nah beieinander.
              Sich hier auf 10. Filme festlegen zu müssen, grenzt sowieso an Strafarbeit ! ;)

              1. ... denn sie wissen nicht, was sie tun - USA 1955

              2. Der weisse Hai - USA 1975

              3. Apocalypse Now USA 1979

              4. Einer flog über das Kuckucksnest - USA 1975

              5. Duell - USA 1971

              6. Rosemary's Baby - USA 1968

              7. Chinatown - USA 1974

              8. Die Vögel - USA 1963

              9. Spiel mir das Lied vom Tod ITA - 1968

              10. Der Exorzist - USA 1973

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              • 6

                Scott Beck und Bryan Woods, die mit ihrem Drehbuch zu A QUIET PLACE nicht nur ihre Protagonisten, sondern auch sämtliche Kritiker zum Schweigen brachten, legten mit HALLOWEEN HAUNT einen Slasher nach, der mit sehr viel mehr Krawall um die Ecke kommt. Allerdings fungieren die Zwei hier nicht nur als Autoren, sondern nahmen zudem auch gleich noch auf dem Regiestuhl platz. Wie schon erwähnt, schufen sie mit HALLOWEEN HAUNT einen kompletten Gegenentwurf, zu ihrem Durchbruchserfolg. Ihre hierzulande ab 18 Jahren freigegebene Schlachtplatte über ein paar junge Erwachsene, die in der Halloweennacht unbedarft in die als Gruselhaus getarnte Falle ein paar wahnwitziger Killer-Clowns tappen, ist laut, dreckig und brutal, allerdings auch wenig überraschend. die Handlung ist extrem dünn und auch vom Ideenreichtum her schafft es die Regie nicht, vom Standard dieses Genres auszubrechen. Und dennoch schafft es das Dou aus meiner Sicht heraus geschickt, für fiesen Psychoterror zu sorgen. Gerade das zweite Drittel ist auf atmosphärischer Ebene wirklich gut gelungen.
                Anfangs noch am herum albern, wie un-gruselig und plump dieses Horrorhaus doch ist, schlägt die Stimmung um, als unsere ahnungslosen Protagonisten so langsam erkennen, in was sie da hinein geraten sind. Umso mehr kam mir nach der Sichtung der Eindruck , das der maue und abgedroschene Start, der sich ziemlich zieht, gewollt war, um eine effektvolle Steigerung hin zu bekommen. Zumindest für mich hat das ganz ordentlich funktioniert denn fortan schwenken die Albernheiten in pure Panik um, was für klaustrophobische Anflüge sorgt. Leider hält das Niveau, das sich zu Beginn der zweiten Hälfte enorm gesteigert hat, nicht durch und zum Ende hin flacht die furchteinflössende Grundstimmung wieder ab. Die finale Einstellung ist dann für dieses Genre fast schon wieder handzahm, wenn auch ziemlich untypisch.

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                • 5
                  Maniac 26.11.2024, 18:44 Geändert 26.11.2024, 18:47

                  Enthält leichte Handlungs-Spoiler !
                  Ja, Ja, die Corona-Pandemie, Impfzwang, Maskenpflicht, Waagenzwang in Kaufhäusern , Ausgangssperren, wer erinnert sich daran schon gern zurück. Ich auf keinen Fall, zumal ich dieser ganzen "Geschichte" auch persönlich extrem kritisch gegenüber stehe aber dazu werde ich nicht weiter ausholen, weil ich mich damit wieder barfuss über Glasscherben bewegen würde...
                  Fakt ist, wer dieses Thema komplett aus seinem Gedächtnis verdrängen möchte, sollte "Creepy Crawly" meiden, denn hier wird die damalige Situation in Teilen mit eingebaut, wenn auch nicht auf europäischen Boden.
                  "Creepy Crawley" spielt in einem thailändischen Hotel, das unter Quarantäne steht. es besteht Maskenpflicht und Zimmer-Arrest, wo aus meiner Sicht sich auch schon der erste Logik-Schnitzer auftut. Denn wer begibt sich denn in Zeiten einer Pandemie in ein Hotel, um sich dort einsperren zu lassen. Ich persönlich würde da die eigenen vier Wände sicherlich bevorzugen, aber gut. Masken, Ausgangssperren, Unterbindung der Aktivitäten mit sozialen Kontakten und Virologen, die eigentlich gar keine sind, haben uns alle ordentlich genervt, doch dieser Film zeigt uns, das alles auch noch sehr viel hässlicher hätte werden können denn als zwei Angestellte vom Zimmerpersonal unter dem Bett eine tote Ratte entdecken, die von Tausendfüsslern gefressen wird, ist das erst der Anfang eines unschönen Hotelaufenthalts. Diese Viecher übernehmen auch schnell die Kontrolle des Geschehens, sind aber bei weitem nicht die einzige Sorge der Hotel-Insassen, denn auch infizierte Menschen werden zur tödlichen Bedrohung.
                  Aber keine Sorge liebe Mitmenschen, Corona wird uns auch in Zukunft nicht zu wilden Bestien machen, es ist nur der Aufhänger für die nun bunt zusammengewürfelte Belegschaft. Diese ist aber bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht wirklich von Bedeutung und dient eigentlich nur der Opferbereitschaft.
                  Wichtiger sind zweifelsohne die Kreaturen, die bereits erwähnten Tausendfüssler, und später dann noch eine monströse Gestalt. Bei Beiden spielt CGI eine gewichtige Rolle, die als solche auch klar erkennbar ist. Ich muss aber sagen, das diese absolut nicht billig auf mich wirkte und optisch keinesfalls enttäuscht.
                  Fazit: "Creepy Crawley" ist letztendlich ziemlich durchwachsen ausgefallen. Die rasanten Sequenzen machen schon Bock, positiv auch, gerade für asiatische Horrorfilme, die ganz manierliche Synchronisation. Der Film hat aber auch des Öfteren ordentlich Sand im Getriebe, wodurch durchaus auch ein gewisses Durchhaltevermögen von Nöten ist...

                  PS: Dank geht abermals an Buddy 999CINEASTOR666 raus, der mich mit seinem Kommentar auf diesen Film aufmerksam machte. "Creepy Crawley" wird es in meine Liste "Tierarten in Horrorfilmen" hinein schaffen, auch wenn es kein reinrassiger Tier-Horrorfilm ist. Aber die Tausendfüssler sind hier schon zahlreich unterwegs und wer weiss, ob ich woanders noch mal in den "Genuss" dieser Krabbler komme denn Tausendfüssler sind gegenüber anderen Kleingetier im Horror-Genre ziemlich unverbraucht, "Human Centipede" zählt nicht !

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                  • 8
                    Maniac 22.11.2024, 13:28 Geändert 22.11.2024, 13:35
                    über Calibre

                    WeidmannsUnheil !
                    Zwei enge Freunde planen einen Jagdausflug, der Ihnen Ablenkung und Spass bringen soll, stattdessen aber in einer furchtbaren Tragödie endet.
                    In den ersten Minuten von CALIBRE ahnt man noch, worauf das Ganze hinausläuft. Meint es zu ahnen. Zwei Freunde, die es in die Wildnis verschlägt, in ein Dorf, in dem Fremde ungern gesehen werden und die Zeit still zu stehen scheint, das verspricht nichts Gutes. Ein Dorf, in der schon ein harmloser Blick Anlass für gewaltsame Auseinandersetzungen sein kann, wie wir in einer der ersten Szenen erfahren. Viele Horrorfilme und Thriller greifen auf dieses Szenario zurück, um anschliessend eine blutig-perfide Jagd auf die Neuankömmlinge zu veranstalten, doch wer am Ende der Sichtung noch immer der Meinung ist, alles voraus gesehen zu haben, der muss dann wohl eine übernatürliche Glaskugel besitzen. Die ersten offensichtlichen Gefahrenzonen können die zwei Hauptprotagonisten noch durchqueren, doch CALIBRE ist nicht der erwartete Backwood-Slasher.
                    Allgemein hat es dieser Thriller nicht so wahnsinnig mit Action, trotz der auf Bildern prominent in Szene gesetzten Gewehre. Die Regie baut auf Dramarturgie und verzichtet auf actiongeladene Verfolgungsjagten, schweisstreibend ist der Ablauf dennoch denn die Verantwortlichen treffen mit ihrer ruhigen Herangehensweise und dessen Umsetzung vollkommen ins Schwarze ! Es ist vor allem eine psychische Spannung, verursacht durch die beiden Figuren. Sie mögen schon lange miteinander befreundet sein, so richtig ähnlich sind sie sich aber nicht. Der Kontrast zwischen den zweien, wie sie auf ihre jeweilige Weise mit der Situation umgehen, trägt massgeblich zu der steigenden Intensität dabei. Kein Schlamassel kann so gross sein, dass man es nicht noch irgendwie schlimmer machen könnte. CALIBRE lebt davon, wie ein unglücklicher Zufall eskaliert, einen Rattenschwanz von anderen Problemen nach sich zieht und man nur darauf wartet, wie weit sich der Film in die Abgründe wagt.
                    Die relativ geradlinige Geschichte ist dabei jedoch weniger die Stärke von CALIBRE.
                    Es ist die Umsetzung, mit der die britische Produktion beim Publikum punktet. Die finsteren Wälder und das immer latent bedrohliche Dorf geben die unheimliche Stimmung vor, die von einer bedrohlich brummenden Musik noch weiter unterstützt wird. Und natürlich von den beiden Hauptdarstellern. CALIBRE ist ein Streifen , der sich aus eigener Kraft trägt. Er hat es nicht nötig, sich hinter seinen Vorbildern zu verneigen, oder gar zu verstecken. Grössere Ambitionen strebt Regisseur Matt Palmer auch gar nicht an. Es ist noch nicht einmal so, dass sein Debüt übermässig einfallsreich wäre. Aber die beklemmende, sich kontinuierlich verstärkende Atmosphäre ist Grund genug für Genrefans, diese Low-Budget-Produktion einmal in Augenschein zu nehmen und sich eine Weile in den Wäldern zu verlaufen, die hier niemandem Glück bringen...

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                    • Maniac 19.11.2024, 22:30 Geändert 19.11.2024, 22:36

                      1. Late Night with the Devil Australien/USA/Vereinigte Arabische Emirate · 2023
                      2. No One Will Save You USA · 2023
                      3. Saw X USA/Mexiko/Kanada · 2023
                      4. Pearl USA/Kanada/Neuseeland · 2022
                      5. Malignant USA · 2021
                      6. Sting USA/Australien · 2024
                      7. Wunderschön Deutschland · 2022
                      8. Terrifier 2 USA · 2022
                      9. Sisu - Rache ist süß Finnland · 2022
                      10. Prey USA · 2022

                      Serien
                      1. From USA · 2022 - 2024

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                      • 6

                        Auch wenn das Cover und der Filmtitel vermuten lassen, das hier erneut ein schwarzhaariges Mädel aus den Fernseher gekrochen kommt, um uns mit dem immer wieder altbekannten BOOOHH zu erschrecken, dieser Streifen fährt auf einem völlig anderen Gleis. In der ersten Hälfte bekommt man sogar den Eindruck, es wäre gar kein asiatischer Beitrag, sondern vielmehr ein Vertreter, der auch aus Dario Argento's Feder hätte stammen können. Der Grundton ist bitterböse und enthält Gewaltspitzen, bei denen Hartgesottene definitiv auf ihre Kosten kommen. Die erste Hälfte ist wirklich schwungvoll und bedrohlich und bis auf die Akteure alles andere als typisch asiatisch. Vielmehr bekommt man hier den Eindruck, als wollten die Japaner eine Hommage an die Italiener und deren guten 70er/80er Jahren versenden.
                        Leider ändert sich das dann im zweiten Abschnitt und die Regie rudert zurück um doch wieder auf die herkömmlichen Zutaten zurück zu greifen, was letztendlich nicht so recht zusammen passen möchte. Fortwährend wird es ziemlich verwirrend, wodurch man das Geschehen kaum noch folgen, oder zumindest kaum noch nachvollziehen kann, was schade ist, denn im Endeffekt lässt einem das Gefühl nicht los, zwei verschiedene Filme gesehen zu haben.
                        Letztendlich ist Evil Dead Trap aber ein Beitrag, den westlich angesiedelte Filmfreunde durchaus mal eine Chance geben sollten denn von der altbekannten, albernen Synchro und den üblichen Blödeleien bleibt man hier wohlbemerkt verschont...

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                        • 5

                          Nach Halloween kommt bekanntlich Weihnachten, aber Weihnachten muss nicht immer für ein besinnliches Familienfest stehen, zumindest nicht, wenn es nach Regisseur Damien Leone geht. Wer die zwei Vorgänger gesehen hat, dem dürfte eigentlich völlig bewusst sein, was ihm im Grossen und Ganzen hier erwartet.
                          Und wie angekündigt, hält Leone auch Wort, indem er versprach, das Teil 3. in Sachen Gore noch eine Schippe drauf packt. Der Härtegrad von "Terrifier 3" geht schon an die Grenze des machbaren, wenn es um Kinovorstellungen geht und es ist schon fast wahnwitzig, wenn man bedenkt, was früher alles so auf dem Index landete oder gar beschlagnahmt wurde. Im Vorfeld habe ich einige Stimmen wahrgenommen, die verlauten liessen, das Leone auch vor expliziter Gewalt gegenüber Kindern nicht Halt macht. Hier kann ich aber glücklicherweise Entwarnung geben denn , ja , sie wird zwar klar für jedermann vernehmbar angedeutet, aber nie wirklich kompromisslos in Szene gesetzt.
                          Wirklich gut in Szene gesetzt fand ich, das "Art" in der ein oder anderen Situation, vor allem aber die Szenen in der Bar, nicht immer nur den sadistischen Freak mimt, sondern auch so etwas wie weihnachtliches Feeling an den Tag legt, bevor er dann wieder in sein altes Schema zurück fällt. Nur ganz ehrlich, Überraschungen hält auch dieser dritte Nachschlag keine parat. Und für die Art und Weise, wie die Regie uns das hier darlegt, ist dieser Film auch wieder einmal deutlich zu lang ausgefallen.
                          Für reine Gorehounds ist "Terrifier 3" sicherlich ein Fest. Die Effekte sind durchgehend praktischer Natur und da wo andere Genre-Beiträge aus moralischen Gründen mit der Kamera weg schwenken, hält man ihr messerscharf voll drauf.
                          Nur was bietet uns Leone sonst noch, ausser das "Art" hier noch Unterstützung bekommt, die er sicherlich nicht nötig gehabt hätte. Richtig, gar nichts !
                          Der Film punktet einzig und allein durch seinen enorm radikalen Härtegrad und der Figur "Art" eben, wie in den Teilen zuvor auch schon. Und auch wenn mich "Art the Clown" zuvor echt bewundernswert fand, was mit "All Hallows' Eve" schon anfing, wirds dann allmählich aber auch eintönig , gar langweilig denn an Schema F ändert sich hier leider nichts.
                          Fazit: Der dritte persönliche Auftritt von "ART the Clown" tritt grösstenteils auf der Stelle, das immer brutalere Vorgehen mag der etwas weiter oben angesprochenen Zielgruppe komplett ansprechen. Mir persönlich ist das dann letzendlich aber auf Dauer einfach zu einfallslos. Mir bleibt nur die Hoffnung, das Teil 4. , der ja bereits in Arbeit ist, deutlich mehr Kreativität an den Tag legt, was das Drehbuch angeht denn eine Reihe ohne Drehbuch ist doch ganz schnell ausgelutscht, da nützt dann auch mehr Geld für noch heftigeres Gesplatter herzlich wenig !

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                          • Mir ist bei dieser Liste mal wieder aufgefallen, wie viele Filme ich doch schon gesehen habe, bei denen aber meine Bewertung fehlt, hohle ich dann bei gelegentlicher Auffrischung nach...
                            1. I , Robot
                            2. Ex Machina
                            3. Wall-E
                            4. Matrix
                            5. Blade Runner
                            6. Terminator 2
                            7. A.I. - Künstliche Intelligenz
                            8. L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn
                            9. Knight Rider
                            10. Vernetzt - Johnny Mnemonic

                            M3GAN hätte hier wohl auch ganz gut rein gepasst, habe ich aber leider noch immer nicht gesehen...

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                            • 7

                              Fast zwei Jahrzehnte, bevor uns die Dinomania-Welle, allen voran mit seinem Zugdino "Jurassic Park" , überrollte , schuf Kevin Connor mit "Caprona" einen Evergreen, der durch seinen nostalgischen Trash-Faktor auch heute noch sehenswert ist. Sicherlich wirken die Effekte für heutige Sehgewohnheiten spürbar eingestaubt, und gerade die Nachwuchsfilmfreunde könnten damit auch ein Problem haben. Was diesen Film aber so sehenswert erscheinen lässt, ist die Tatsache, das in diesen rund 84. Minuten literweise Herzblut steckt.
                              Die Reise in "das vergessene Land" , das ja eigentlich nur eine Insel ist, ist eine unverkennbare Hommage an klassische Creature-Feature, eine Reise, die sich auch für mich wieder gelohnt hat.
                              PS : Dank an Buddy 999CINEASTOR666, der mich mit seinem Kommentar vor einigen Tagen für eine Zweitsichtung überzeugen konnte...

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                                Maniac 01.11.2024, 11:39 Geändert 01.11.2024, 11:45

                                Enthält Inhalts-Spoiler !
                                Auf der Suche nach weiteren Untieren für meine Liste "Tier-Arten in Horrorfilmen" stiess ich nun dank Buddy Kenduskeag auf den "Weissen Büffel" und ich muss leider von vornherein sagen, das dieser Film für meine Liste eigentlich nicht wirklich geeignet ist. Denn die Liste steht für das Sub-Genre Tier-Horror, und auch wenn der Titel des Films inklusive DvD-Cover einen solchen verspricht, wird man diesbezüglich aber gnadenlos enttäuscht. "Der weisse Büffel" ist nämlich ein Western, indem das Viech nur Mittel zum Zweck ist. Sicherlich wird das Untier in etlichen Dialogen immer wieder angesprochen, angekündigt wird es aber erst im letzten Drittel des Films, bei dem es dann auch zu Attacken kommt. Vorher dreht sich eigentlich alles um den berüchtigte Revolverhelden Bill Hickok (Charles Bronson), der aufgrund seiner Beliebtheit unter dem Namen James Otis zu seiner alten Wirkungsstätte zurückkehrt, um sich seinem Alptraum zu stellen, dabei aber enttarnt wird und sich mit seinen Widersachern auseinander setzen muss. Im weiteren Verlauf macht er sich zusammen mit seinem Partner, dem Veteranen Charlie Zane (Jack Warden) auf den Weg ins Gebiet der Sioux,
                                wo sie dann auf den Indianer-Häuptling Crazy Horse (Will Sampson) treffen, der von seinem Stamm nach einem tragischen Unglück, in dem der "weisse Büffel" ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt, "Wurm" getauft wurde.
                                Beide haben also eine Rechnung mit dem Untier offen und so verbünden sie sich um diese zu begleichen. Bis es aber zur Gegenüberstellung kommt, vergehen mehr als zwei Drittel des Films und so dreht sich das Ganze vielmehr um die Beziehung der zwei ungleichen Hauptprotagonisten und die daraus entstehende Freundschafft. Mit dem titelgebenden Büffel hat das lange Zeit nur hintergründig zu tun.
                                Cineastisch ist das Ganze recht unterhaltsam, gerade die Sprüche von Bill Hickok und dessen Synchronisation erinnern stark an den guten alten Bud Spencer (Ruhe in Frieden Digga) , der ja in zahlreichen Western-Komödien mit seinem ungleichen Partner Terence Hill für wunderbar humorvolle Unterhaltung sorgte. Das funktioniert auch in "Der weisse Büffel" ausgezeichnet, auch wenn "Wurm" mit seinem Kriegsgeschrei des Öfteren unfreiwillig komisch herüber kommt.
                                Der Showdown bietet dann auch das, wofür ich diesen Film gesichtet habe. Es wird schwungvoll und atmosphärisch. Gesamtbetrachtet kommt die eigentliche Hauptattraktion aber leider viel zu kurz.
                                Fazit : Lieber Ken, erstmal danke für den Tipp, der Film war durchaus unterhaltsam und weckte in mir Kindheitserinnerungen, wodurch ich damit auch eine Menge Spass hatte. Für meine Liste ist "Der weisse Büffel" aber aus genannten Gründen irgendwie unpassend. Ich werde diesen Film dort erst einmal mit aufnehmen, sollte mir aber eines Tages noch ein anderer Büffel über den Weg laufen, der mehr in das bevorzugte Genre herein passt, dann wird eins zu eins getauscht.

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                                • 7 .5
                                  Maniac 25.10.2024, 22:27 Geändert 25.10.2024, 22:34
                                  über Becky

                                  Enthält Handlungs-Spoiler !

                                  Klar, liest man die Inhaltsangabe des Filmes, denkt man an "Stirb Langsam" trifft auf "Kevin allein zu Haus". Vielmehr scheint jedoch der B-Film "Aggression Scale" durch. Dieser wohnte der Soziopathen-Werdung eines jugendlichen Helden bei, der seine Familie gegen eine Handvoll Gangster zu verteidigen versuchte und dabei in der Wahl seiner Mittel jedes Mass aus den Augen verlor. Genauso funktioniert "Becky". Denn schon der zweite Kill zeugt von einer gänsehauterregenden Kaltblütigkeit, die in einem wahrhaft splatternden Finale endet.
                                  Mit Kevin McCallister (Macaulay Culkin) bekommen wir es hier nicht zu tun, wäre bei einem solchen Streifen auch stark verwunderlich. Mit Kevin James aber schon, was nicht weniger verwunderlich ist. Den einstigen "King of Queens"-Star in einer derart fiesen Rolle zu sehen, war für mich schon ziemlich überraschend, zumal er nach dem Serien-Hit auch nur Rollen übernahm, die nichts weiter als Klamauk darboten. Und wenn ich ehrlich bin, mich hat James nach "King of Queens" kein einziges Mal überzeugen können, bis zum heutigen Tag. Aus dem tölpelhaften Kuschelbär wird hier ein lange Zeit beängstigend ruhiger Neonazi mit Hakenkreuz auf dem Hinterkopf, Hipster-Bart und SS-Runen auf der Glatze. Ein echter Glücksfall, denn der Imagewechsel steht James hervorragend. Wie steht es um die Titelgebende Becky ?
                                  Wenn Becky den ersten der vier Angreifer tötet, schreitet sie zwar zu allem entschlossen zur Tat, selbige wirkt aber lange affektiv. Viele Handgriffe wirken zufällig, die Attacken der Situation geschuldet. Doch mitten in dem Angriff scheint es in Becky einen Schalter umzulegen. Die süsse 13-Jährige mit der Fuchsmütze und den blauen Kulleraugen entwickelt Lust am Töten. Man sieht es an der Vehemenz, mit der sie das Leben ihres Angreifers beendet. Und man sieht es in ihrem Blick. Das alles mag nicht immer völlig glaubwürdig herüber kommen, nur ist es schon nachvollziehbar vorgetragen, weil die Regie für Becky auch ein gründliches Profil erstellt. Bevor Sie zu dem wird , was Sie wird, ist Sie ein emotional angeschlagenes Mädchen, das viel Mist miterleben musste, eine tickende Zeitbombe, wenn man so will. Eine Soziopathin als Heldin, die Folge ist eine ungewöhnliche Härte, bei der Aussenborder, Rasenmäher, Buntstifte und Lineale aderlassende Wirkungen zeitigen dürfen. Die handgemachten Effekte überzeugen und dürfen hier und da auch mal dem Zuschauer wehtun.
                                  Auch sonst überzeugt die technische Umsetzung von "Becky". Ein weiterer großer Pluspunkt ist der geniale Score zum Film, der die Bilder teils mehr voranpeitscht als die Story.
                                  Grösste Schwäche in diesem Film ist eindeutig das Pacing. Immer wieder schleichen sich Momente ein, die sich seltsam ziehen, die unrund wirken. Die sogar manche Figuren total überflüssig wirken lassen. So ist die Gegenwart der Verlobten von Beckys Vater für den Film total egal, und dennoch verplempert die Regie erstaunlich viel Zeit mit ihr. Auch die Gefährten von Neonazi Dominick (Kevin James) kommen bis auf den unvermutet gut aufspielenden Robert Maillet komplett zu kurz. Man kann sich überhaupt kein Bild von ihnen machen.
                                  Fazit: Kevin James als böser Bube und Lulu Wilson als Becky , das funktionierte bei mir überraschender Weise ausgezeichnet. Das Mädel überzeugt vollends und über James habe ich mich ja schon geäussert. Dementsprechend funktioniert auch die Dramaturgie hinter dem Film und "Becky" pumpt ordentlich Spannung.

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                                  • Jep, gabs bei kid schon mal, lässt mir aber die Möglichkeit, Typen zu nennen, die damals die Top Ten knapp verfehlten...

                                    1. Mick Taylor - John Jarratt - Wolf Creek
                                    2. John Kramer - Tobin Bell - SAW
                                    3. Alan Rickman - Hans Gruber - Stirb Langsam
                                    4. Terminator - Arnold Schwarzenegger - Terminator
                                    5. John Doe - Kevin Spacey - Sieben
                                    6. Dr. Hannibal Lecter - Anthony Hopkins - Das Schweigen der Lämmer
                                    7. Jack Torrance - Jack Nicholson - Shining
                                    8. Pennywise - Tim Curry - ES
                                    9. Calvin Candie - Leonardo DiCaprio - Django Unchained
                                    10. Norman Bates - Anthony Perkins - Psycho

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                                      Maniac 24.10.2024, 21:58 Geändert 24.10.2024, 22:17

                                      "Der Fluch - The Grudge 2" ist ebenso episodisch erzählt wie sein Vorgänger, drei Handlungsstränge wechseln sich immer wieder ab. Neben Aubreys Geschichte wird von drei jungen Frauen erzählt, die ebenfalls das verfluchte Haus aufgesucht hatten, und von einer Familie in Chicago , die Verbindung zum Haus in Tokio wird hier erst spät deutlich.
                                      Sieht man jedoch davon ab, dass der Film ein wenig mehr Licht in die Vorgeschichte der Grudge-Filme bringt, bietet Der Fluch - The Grudge 2 kaum etwas, was nicht schon sein Vorgänger gezeigt hätte. Zwischen der starken Einstiegsszene mit Jennifer Beals und der hübsch mörderischen Schlussidee wird es rasch monoton, und mit fortschreitender Filmdauer hat fast jede Szene ihren Schreckmoment, oder auch nicht denn da setzt rasch Gewöhnung ein. Auch aus der Verlagerung eines Teils der Handlung in ein anderes Land zieht der Film keinen Gewinn. Chicago bleibt als Stadt völlig unsichtbar und auf die bemerkenswert düsteren Räume eines Mietshauses beschränkt, dass sich von den ähnlich düsteren Räumen in Tokio nur darin unterscheidet, dass das Licht dort bläulich, hier aber bräunlich schimmert. So bleibt als einzige Veränderung, dass der Fluch jetzt nicht mehr an das Haus in Tokio gebunden zu sein scheint, sondern wie ein Wanderpokal herumgereicht wird, das Böse im Schlepptau, und so auch Leute erreicht, die nie einen Fuss nach Japan gesetzt haben. Schon lange bevor am Schluss fast alle in die Handlung eingeführten Personen dahingerafft worden sind, wird es gleichgültig, wen es als Nächsten trifft. "Der Fluch - The Grudge 2" ist mehr an seinem eigenen Reproduktionssystem und dem des Fluchs interessiert, an der Wiederkehr des Immergleichen, als an den Menschen, die der Zorn der Geister trifft.
                                      Fazit: Was im Gedächtnis bleibt sind ganz genau zwei Szenen, Ein Schlag mit der Pfanne und ein ganzer Liter Milch, den Rest kann man sich eigentlich schenken. Ich schenke mir Teil 3. , zu meinem Hundertsten...

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                                      • 5 .5

                                        Warum man in einem Franchise mittendrin einen Teil rein setzt, der uns nun die Vorgeschichte darbieten soll, das kann ich mir bis heute irgendwie nicht ganz erklären aber es scheint sich bei den Filmemachern gerade im Horrorbereich doch zu etablieren. Vielleicht soll es ja dazu dienen, das es nicht zu eintönig wird und man zwischendurch mal einen anderen Handlungsstrang geboten bekommt. Das mag ja bei der ein oder anderen Reihe ganz gut funktioniert haben (Predator bspw.) nur in "A Quiet Place" funktioniert das überhaupt nicht. Klar, der Film startet direkt in der Metropole New York und als es zum ersten Überfall der Viecher kommt, weiss noch niemand, was überhaupt los ist. Nur frage ich mich jetzt, war das in den Vorgängern anders ? Eigentlich bleibt alles wie gehabt. Die Regel lautet, sei mucks Mäuschen still, furzt du zu laut, bist du im Arsch. Der einzige Unterschied hier besteht darin, das "Tag 1" sich auf eine junge Frau stützt, die Krebs im Endstadium hat und mit ihrem Leben schon abgeschlossen zu haben scheint, paradoxerweise aber genau durch die Invasion ihr Kämpferherz wieder entdeckt. Verstärkt wird das noch durch die Beziehung, die Sie mit einer Katze aufbaut, in der sich dann auch noch ein Mann mittleren Alters dazu gesellt. Ich gebe zu, kalt lassen tut einem das Ganze nicht, diese Dreiecksbeziehung weckt schon Gefühle im Inneren des Zusehers, nur war das ja auch die selbe Strategie der Vorlagen und wirklich was neues serviert uns dieser erste Tag nicht. Soll heissen, das "Tag 1" hätten man hier getrost auch weg lassen können denn dieser dritte Teil ist letztendlich nur ein Spin-Off , das keine neuen Erkenntnisse ans Licht bringt und uns die Vorfälle aus den Vorgängern zusammenhangslos aufs Neue auftischt...

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                                          Ja, ja , das Sub-Genre Found-Footage , früher mochte ich solche Filme einfach, früher habe ich aber auch null Gedanken über Logik verschwendet. Mit den Jahren hat sich das aber grundlegend geändert. Ich bin sicherlich keiner von denen, die Strichliste führen oder alles auf den Goldteller legen, beim FF ist es aber so, das mich das schon stört, wenn Typen mit geschulterten Gewehr um ihr Leben rennen, und via Handkamera fleissig ihren Fluchtweg filmen. Will sagen, das ein Grossteil dieser Filme an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist, weil man es als Betrachter beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen kann. Wie verhält sich das nun aber bei "Frankenstein's Army" ?
                                          Hier ist es so, das der Kameramann so eine Art Kriegsberichtserstatter ist, und diese gab/gibt es bekanntlich tatsächlich, und diese, zumindest einige, haben auch in den kritischsten Situationen weiter dokumentiert und ihr Leben für die Nachwelt riskiert. Zumindest was diesen Punkt betrifft, rechtfertigt die Regie aus meiner Sicht das Gewackel und wirkt durchaus auch plausibel. Und was er dann da filmt, ist ehrlich gesagt schon ziemlich grosser Schwachsinn. Auch wenn es sehr wohl Experimente an Menschen durch durchgeballerte NS-Psychopathen gegeben hat, was uns hier dann aufgetischt wird, ist schon aussergewöhnlich krank. Aber genau hier komme ich dann kurioserweise auch zur einzigen wirklichen Stärke dieses Films.
                                          Denn eines muss man der Regie lassen, sie versucht auf ehrliche Art, optisch aus sehr wenig sehr viel heraus zu holen und das gelingt aus meiner Sicht auch ordentlich.
                                          Denn auch wenn es dem Film an schauspielerischem Talent an allen Ecken fehlt, sein Hauptaugenmerk, das er ja auch sehr deutlich im Filmtitel verankert, verfehlt dieser Streifen nicht. Die Kreationen dieser Experimente sind für Trashfreunde schon eine Augenweide, das Disign dieser Freaks mit sehr viel Liebe zum Detail dargelegt, und auch wenn der Film in allem anderen durchfallen mag, in diesem Punkt trifft er voll ins Schwarze.
                                          Fazit: Ob man dieses Found-Footage Gemetzel nun letztendlich mag oder nicht, bleibt bei jedem selbst. Ich kann da beide Seiten bestens nach empfinden. Fakt ist aber, das "Frankenstein's Army", zumindest was sein Titel verspricht, Wort hält und dessen Schauwerte beide Stimmen, kritisch wie positiv, nicht so schnell aus den Kopf bekommen werden...

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                                          • 3

                                            Von "The Mean One" habe ich bis gestern tatsächlich nichts gehört, was schon etwas komisch ist , da der Streifen von 2022 ist und kein geringerer als David Howard Thornton, der Star aus den "Terrifier"-Filmen eine der Hauptrollen, natürlich die des Killers, bekleidet.
                                            Das ist aber nicht die einzige Parallele zur bis hier hin angesagten Slasher-Reihe denn auch "The Mean One" spielt zur Weihnachtszeit, wie der dritte "Terrifier"-Film ja auch. Und tatsächlich ähneln sich beide Filme doch sehr, da muss man "Terrifier 3" nicht mal komplett kennen, der Trailer genügt da schon. Einen gravierenden Unterschied gibt es hier dann aber doch denn "The Mean One" bietet uns zumindest ein Motiv, wenn auch ein sehr fragwürdiges. Und auch die Gestik, die "Der Fiesling", wie er hier ganz simple genannt wird, erinnert stellenweise doch stark an "Art the Clown". Bei der Mimik sieht es da schon anders aus denn die Maske, die der Fiesling trägt, ist bei weitem nicht so kreativ, ähnelt stark der des "Grinch" , was auch zur Handlung von "The Mean One" passt, versteift man sich doch stark auf die Romanvorlage und geht doch sehr klar in diese Richtung.
                                            Der Look von "The Mean One" ist schon ziemlich amateurhaft, Optik und Score wirken billig ,genauso wie die Dialoge. Die handgemachten Effekte geben dem Film zumindest etwas Würze, werden aber von der ebenfalls vorhandenen CGI wieder komplett versalzen, da diese fast schon zum Fremdschämen einladen.
                                            Grösstes Problem an "The Mean One" ist, das dieser Weihnachts-Slasher als Komödie beworben wird, aber zu keinem Zeitpunkt wirklich witzig ist, wodurch er dann in seinem Vorhaben auch gänzlich scheitert. Gruselig wird es aber auch nie wirklich, sieht man mal von der Gesamtqualität dieses Werkes ab.
                                            Fazit: Eine Horrorversion vom Grinch für Erwachsene , bei der kaum was positives hängen bleibt. Für mich war es dann doch eher Terrifier für Arme und ob Thornton diesen Verriss wirklich nötig hatte, ist zumindest für mich mehr als nur fragwürdig...

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                                            • 2 .5

                                              Ich hatte nun ja eigentlich vor, mich nach und nach durch das Trash-Franchise "Puppet Master" zu boxen, von dem ich tatsächlich bis heute nur den Erstling kenne, obwohl diese Reihe es insgesamt auf 14. Filme schaffte. Warum es bis heute bei diesem einen Versuch blieb , wurde mir gestern nach der Zweitsichtung wieder klar und wie es die Reihe geschafft hat, so derart auszuufern, ist mir ehrlich gesagt ein absolutes Rätsel.
                                              Das 1989er Original ist in jeglicher Hinsicht einfach nur schlecht, und das obwohl der Film eigentlich ganz vielversprechend beginnt. Fortwährend zieht sich die Geschichte aber unerträglich in die Länge, es wird einfach stinklangweilig, da können auch die zugegebenermassen recht kreativ gestalteten "Spielzeug-Freaks" keinen Einfluss drauf nehmen. Schauspielerischen Mehrwert gibt es ebenso keinen, die Darsteller sind selbst für einen solchen Film mies. Die Dialoge sind nichtssagend und sinnlos. Nicht mal lustig wird es hier, weil sich "Puppet Master" für einen Trash-Streifen viel zu ernst nimmt.
                                              Dieser Erstling ist so ziellos und uninteressant für mich ausgefallen, das ich mir lieber der "Augsburger Puppenkiste" hingebe, als dieses Franchise fortzuführen...

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                                              • 7 .5

                                                Nicolas Cage ist ohne Frage einer der Grossen seiner Zunft , in zu vielen tollen Filmen war er vertreten und hat seinen Beitrag dazu geleistet, das diese auch toll wurden. Hinzu kommt, das man den guten Nic in so ziemlich jede Rolle rein stecken kann, die es gibt. Detektiv, Alkoholiker, Rächer, Spürhund, Fiesling, Retter oder eben sorgender Familienvater, irgendwie schaffte er es in der Vergangenheit, in allem zu überzeugen.
                                                Leider gibt es da dann auch die Kehrseite der Medaille denn Cage gab sich auch Sachen hin, in denen sein Können nicht ausreichte, um den Film zu retten, was ziemlich schade ist denn das ist auch der Grund, warum ich ihn in den letzten Jahren ehrlich gesagt mehr oder weniger links liegen liess. Und auch wenn " Arcadian - Sie kommen in der Nacht " von der Story her, was dieses Genre angeht, sehr herkömmlich erscheint, war es wohl klar, das ich um diesen Film nicht drum herum kommen würde.
                                                Es geht um eine Familie, die in einer postapokalyptischen Welt auf ihrer abgelegenen Farm ums Überleben kämpft. In den Hauptrollen eben Nic Cage als beschützender Vater von zwei Söhnen, die von Maxwell Jenkins und Jaeden Martell verkörpert werden. Die zwei Jungs spielen ihre Rollen ausgezeichnet und stehlen dem Haudegen Cage hier fast schon die Show. Aber eben auch nur fast, denn wenn Cage eines nicht verlernt hat, dann ist es emotional auf sein Publikum ein zu wirken und die Vater-Rolle spielt ihm dabei bestens in die Karten. Cage bekommt aber auch noch weitere Konkurrenz, denn die Gefahr, die Nachts auf die zerrissene Familie lauert, ist optisch, wie auch handwerklich ein Fall für sich. Ich habe schon unzählige Filme dieser Art hinter mich gebracht, so starke, angsteinflössende Viecher wie diese sind aber bis heute eine Rarität.
                                                Das diese Ausgeburten der Hölle es nicht ganz an unseren starken Hauptcast vorbei schaffen, liegt wohl nur daran, das sich Regisseur Ben Brewer nicht allein auf diese beschränkt und uns vielmehr ein Familien-Drama serviert, in dem diese Gestalten die Aufgabe haben, die Dramaturgie fesselnd zu verstärken, das Hauptaugenmerk aber stehts beim Vater und seinen zwei Söhnen bleibt. " Arcadian " ist somit trotz seines postapokalyptischen Settings nur bedingt ein Horrorfilm, vielmehr ein Drama um Familie, das Erwachsen werden, Liebe und Zusammenhalt, in einer verlorengeglaubten Welt. Der Nebenschauplatz, ein benachbarter Bauernhof, in der wir dann noch die junge Charlotte ( Sadie Soverall ) kennen lernen, verstärkt diese emotionale Struktur noch sehr geschickt.
                                                Fakt ist aber auch, das dieses Drama ohne die Monster bei mir wohl nur halb soviel Wirkung hinterlassen hätte, denn diese Biester sind tatsächlich wieder ernst zunehmen und hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck.
                                                Fazit: Auch wenn " Arcadian " gesamtbetrachtet von den Kritikern bisher nur zu faden Durchschnitt eingestuft wird, ich hatte meinen "Spass". Als Partyfilm taugt er aufgrund seiner sentimentalen Grund-Prämisse selbstverständlich nicht...

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                                                • Na , diese Einladung nehme ich doch auch gerne dankend an.
                                                  Meine Vorschläge für einen gelungenen Halloween-Filmabend :
                                                  1. Nightmare - Mörderische Träume, auch wenn HALLOWEEN hier titelgebend wohl besser hinein gepasst hätte. Es sind ohne Frage zwei Ausnahme-Slasher, aber allein die aussergewöhnlich, alptraumhafte Idee, die sich in dieser Elm Street verbirgt, lässt den Standart-Plot von HALLOWEEN hinter sich zurück. Zudem habe ich bewusst auf den deutschen Alternativ-Titel zurück gegriffen, damit niemand auf die Idee kommt, ich würde das katastrophale Remake meinen...
                                                  2. Blair Witch Project, für mich bis heute der nachhaltigste Found Footage Streifen aller Zeiten, Pilze suchen fällt nach der Sichtung dieses Meisterwerks erstmal für ne ganze Weile aus.
                                                  3. The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen ( 2006 ) , für mich eines der gelungensten Remakes der Filmgeschichte, ein wahrer Alptraum, der einem nach einer zugegebenermassen etwas trägen Einführung nicht nur von den Latschen holt, sondern auch aus den Socken haut.

                                                  Zum Abschluss als Lektüre gibt es dann noch Necronomicon: The Best Weird Tales of H.P. Lovecraft, eine ausgewählte Sammlung von Horror-Kurzgeschichten von Genre Legende Howard Phillips Lovecraft, bei der für jeden was dabei sein dürfte...

                                                  Zu Futtern gibt es Tintenfisch und Froschschenkel bei nem Gläschen Bloody Mary :)

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                                                  • 7 .5

                                                    Enthält massive Handlungs-SPOILER , das Weiterlesen erfolgt auf eigenem Risiko !

                                                    I AM A HERO offenbart gleich ganz zu Beginn seine grösste Stärke und das ist seine Hauptcharaktere Hideo, die an Versagensängsten leidet, später dann zum Helden mutiert, aber dennoch eher als Antiheld fungiert, was ihn von vorn herein sympathisch macht. Das er dann zu allem Überfluss von seinen Zeitgenossen den Spitznamen "Brille" verpasst bekommt, verstärkt diesen Eindruck nur noch. Die Grundlage für einen gelungenen Film-Abend ist also schonmal gegeben. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, inwiefern Hideo vom gesamten Drumherum unterstützt wird, damit diese Grundlage nicht ins Einerlei verpufft.
                                                    Da wären zunächst eben seine Mitstreiter/Widersacher , ja genau, Widersacher. Denn das Hauptproblem sind natürlich die Infizierten, allerdings sind auch hier wieder einige Überlebende mit von der Partie, denen das Virus auch nicht weiter geschadet hätte, da sie auch vorher schon Hirntod waren.
                                                    Die Rollen auf beiden Seiten werden durchgehend gut umgesetzt, dabei ist es sehr erfreulich, das die Regie es nicht Fern-Ost-typisch umsetzt /übertreibt, die Protagonisten grösstenteils, für europäische/amerikanische Sehgewohnheiten, agieren. Soll heissen, das masslos überzeichnete Overacting hält sich hier stark in Grenzen, was den Film bei mir gleich einen Bonuspunkt einbrachte, denn oftmals ist das genau der Grund, warum asiatische Filme bei mir baden gehen. Auch die Synchronisation trägt dazu bei, das man dieses Treiben weitestgehend ernst nehmen kann, was für asiatische Genre-Beiträge sicherlich nicht selbstverständlich ist.
                                                    Kommen wir zu den Effekten. Kleiner Schwachpunkt hierbei ist ganz klar, das hier nur sehr wenig Wert auf Handarbeit gelegt wird. Die Meissten davon stammen nämlich aus dem Computer und das wird auch deutlich spürbar. Das soll aber nicht bedeuten, das diese keine Wirkung erzeugen. Gerade beim ersten Übergriff , indem Hideo sich gegen seine Freundin zur Wehr setzen muss. Die Verrenkungen bei Ihrer Mutation sorgen schon für einen handfesten Schauer über den Rücken, erinnerte diese fast schon an DER EXORZIST, und vielmehr an Besessenheit, als an einer Infektion. Das sorgte für einen stabilen Spannungsbogen für den weiteren Verlauf. Dieser kann leider nicht wirklich aufrecht erhalten werden denn mit andauernder Laufzeit setzt die Regie mehr und mehr auf Rasanz, was dazu führt, das die mulmige Grundstimmung etwas verloren geht. Und dennoch verliert I AM A HERO nichts von seiner Sehenswürdigkeit denn die Regie verhält sich dabei äusserst kreativ, wodurch das Geschehen zu keiner Zeit langweilig wird. Gerade wenn der Film mal etwas den Fuss vom Gaspedal nimmt, zeigen sich hier Einfälle, die selbst erfahrenen Genre-Freunden ein Staunen ins Gesicht zaubern. Einen grossen Schwachpunkt, der sich dann letztendlich auch in meiner Wertung bemerkbar macht, muss ich hier dann aber doch anmerken.
                                                    Warum die Regie dann im letzten Drittel zu sehr auf die herkömmliche Verfahrensweise zurückfällt, ist mir sehr negativ aufgestossen. Anfangs noch wie Zombies auf Speed, schlürft die Horde nun im altbekannten Standart durch die Gegend, was für mich einfach nicht wirklich nachvollziehbar war. Mit Ausnahme eines Infizierten, der vor seiner Verwandlung wohl Hochleistungssportler war, und als Einziger wohl seine Fähigkeiten bis zum Finale hin aufrecht erhalten konnte.
                                                    Die gefühlt 1500 Headshots sind zwar gut in Szene gesetzt, wirken aber irgendwie auch ermüdend, wodurch man dankbar ist, das dieser Endgegner dann noch etwas Abwechslung verspricht.
                                                    Fazit: Letztendlich haben wir es hier mit einem weitern Infizierten-Streifen zu tun, der altbekannte Fragen aufwirft. Wieso betrifft es eine Handvoll eben nicht ? Was ist die Ursache des Ganzen ? Diese Fragen sollte man sich aber längst schon nicht mehr stellen. Da ist es besser, einfach selbst etwas hinein zu interpretieren.
                                                    I AM A HERO besitzt genügend ausgefallene Einfälle, um sich vom Einheitsbrei zu lösen und das sollte man der Regie gerade in dem doch völlig überrannten Sub-Genre hoch anrechnen...

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