Maniac - Kommentare
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Alle Kommentare von Maniac
Unerwarteter Filmtipp eines Freundes aus meinem privaten Umfeld !
Der chilenische Regisseur und Schauspieler Alejandro Jodorowsky dürfte hierzulande wohl nur eingefleischten Filmfans ein Begriff sein. Ich bin schon sehr bestrebt nach Filme und Musik, zumindest was die Genre betrifft, die ich bevorzuge. Dieser Name war aber auch mir kein Begriff, und das, obwohl der Mann schon über 90 Jahre alt ist.
Also Grund genug, um an dieser Stelle das künstlerische Schaffen des chilenischen Regisseurs genauer zu betrachten.
Eine zusammenhängende Geschichte lässt sich dem bildgewaltigen Werk nur schwer entnehmen. Zusammenfassen könnte man die wenigen erzählerischen Häppchen jedoch folgendermassen: Ein namenloser Dieb (Horacio Salinas) trifft nach einem Vorfall in einer Kirche auf einen Alchemisten (Alejandro Jodorowsky) mit dem er sich auf eine mythische Reise zum sogenannten "Heiligen Berg" begibt. An diesem Ort soll das Geheimnis der Unsterblichkeit liegen. Begleitet werden die beiden von sieben Gefährten des Alchemisten, welche selbst ehemalige Diebe sind und von unterschiedlichen Planeten stammen. Um an das Geheimnis der Unsterblichkeit zu gelangen, muss sich die Gruppe zu einem gemeinsamen Bewusstsein zusammenschliessen.
Bereits in den ersten Filmminuten wird Jodorowskys Liebe für das surrealistische Kino erkennbar. Diese Symbiose aus Visualität, Abstrusität und Gewalt spitzt sich im Verlauf des Films immer weiter zu. Jodorowsky strebt immer wieder eine Ästhetisierung des Grotesken und Abstossenden an und negiert dabei jegliche Sehgewohnheiten des Mainstreamkinos. Er entwirft einen psychedelischen Trip an Farben, Bildern und Geschichten, wodurch die vermeintlichen Grenzen des Kinos in nahezu jeder Hinsicht ausgetestet werden. So darf sich das Publikum mit vielen nackten Körpern, herausfallenden Augäpfeln, gehäuteten Echsen, abgeschnittenen Genitalien und Exkrementen "vergnügen", ja, "Der Heilige Berg" ist nichts für seichte Gemüter. Menschliche und tierische Körper werden deformiert und zweckentfremdet.
Jodorowsky spielt mit unterschiedlichen Erzählperspektiven, indem die Gefährt:innen des Alchemisten episodenhaft präsentiert und beleuchtet werden. Dabei ändert sich nicht nur das lose, narrative Gerüst des Films, auch die Szenenbilder sowie das Kostümdesign werden bunt durchgewürfelt. So wechselt die Location binnen Sekunden zwischen aufwendig inszenierten Strassenumzügen in eigenartigen Fabrikgebäuden und künstlerischen Innenräumen. Dadurch entsteht nicht nur Orientierungslosigkeit, auch widerspricht "Montana Sacra" jeglicher Genre-Kategorisierung. Die zum Teil schamlosen und ungefilterten Bilder besitzen eine enorme Wirkung, was erneut den Begriff der Ekstase in den Mittelpunkt rückt.
Auch wenn "Montana Sacra" hauptsächlich als Sinneserfahrung und kreativer audiovisueller Drogentrip verstanden werden kann – eine subtile gesellschaftspolitische Ebene lässt sich Jodorowskys Werk nicht absprechen: So wird nicht nur jede Form der Religion als kommerzielles, kapitalistisches Produkt inszeniert, auch findet eine Pervertierung des Gaffer-artigen "touristischen Blicks" statt, indem eine Gruppe Tourist:innen gezeigt wird, welche die Exekution einer Gruppe Jugendlicher freudig mit ihren Kameras begleitet. Und ganz nebenbei wird auch noch die Kolonisationsgeschichte Mexikos in Form explodierender Kröten dargestellt - Geschichtsstunde und Gesellschaftsdiskurs im Jodorowsky-Stil. Die Mischung solcher gesellschaftspolitischen Inhalte und den absurd-kreativen visuellen Ausuferungen machen "Montana Sacra" zu einem schillernden Werk des surrealistischen Kinos, das allen Filmliebhaber:innen wärmstens ans Herz gelegt werden kann. "Montana Sacra" zeigt eindrucksvoll, welche künstlerische und kreative Vielfalt in dem chilenischen Regisseur steckt. So stillt das surrealistische Ausnahme-Werk auch heute noch, über 50 Jahre nach Veröffentlichung, die Sehnsucht nach anderen, neuen und eigenwilligen (cineastischen) Bildern...
Wollte eigentlich heute RED ROOMS sichten, wurde leider nichts, da mein Kollege im Stau stand und es zur Besuchszeit nicht mehr rechtzeitig geschafft hat.
@Superman, morgen dann !
So, ihr Verrückten, hier meine Best Of zum Kapitel (Anti)Kriegsfilm,
1. Braveheart
2. Black Hawk Down
3. Inglourious Basterds
4. Das Boot (1981)
5. Full Metal Jacket
6. Stalingrad
7. Wir waren Helden
8. Band of Brothers – Wir waren wie Brüder
9. Die Brücke von Arnheim
10. Apocalypse Now
Krieg ist scheisse !
"Pray for Morning" macht seinem Namen alle Ehre, denn als Horrorfilmschauer des 21. Jahrhunderts hofft man bei diesem Low-Budget-Streifen nur eines, dass er bald vorbei ist. Die auf Party und Coolness getrimmte Einstiegsszene treibt den Zuschauer fast in den Nervenzusammenbruch, die darauf folgende Sequenz der Rekonstruktion lässt kurz hoffnungsvolle Spannung aufkommen, um nur kurz darauf in einen absolut unlogischen und überzogenen Superteenie-Sog zu gelangen. Die durchweg laienhaften Darsteller kooperieren perfekt mit der grauenhaften Handlung und den noch grauenhafteren Effekten, aber immerhin passablem Soundtrack. Die eigentliche potenzialträchtige Grundidee des Filmes samt Atmosphäre verliert sich schnell in einer dubiosen Mixtur aus Grusel- und Thrillerkomponenten, von denen keine wirklich glaubwürdig zum Tragen kommt. Zu Zeiten von "Scream" und "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" hätte "Pray for Morning" wohl für simuliertes Aneinanderkuscheln vermeintlich verängstigter Teenie-Paare gesorgt, doch bei modernen Jugendlichen und Erwachsenen erzeugt "Pray for Morning" lediglich ein müdes Gähnen und Powernappings auf der Couch. Typisch für einen Film, der bereits mehrfach unter verschiedenen Namen veröffentlicht wurde (Hotel: Fürchte die Nacht, Ghost Horror Hotel...), um die Konsumenten hinters Licht zu führen...
Coole Idee Rooster!
Zweiter Kommentar zu diesem Meisterwerk von mir, diesmal etwas spezieller.
Mit "The Shining" drehte Stanley Kubrick eine Symphonie des Grauens, die nicht nur die Crew an den Rand des Wahnsinns brachte, sondern auch die interpretationswütigen Zuschauer. "Shining", der gruseligste Horrorfilm aller Zeiten? Jede heranwachsende Generation von Kinozuschauern steht wieder vor dieser Frage, die sich vor allem stellt, weil die Verfilmung des Romans von Stephen King nun einmal so dominant daher kommt, manche würden sagen, so bedeutungsheischend. Ein Thrill ist er allerdings nicht und unerwartet vermitteln sich die wenigsten Gruselszenen. Vielmehr geht der Film mit seiner labyrinthischen Erzählweise und seiner erdrückenden Präsenz von Raum, Klang, Licht und sich darin verheddernden Figuren genauso vor wie Jack Torrance, als schwinge er wild geworden eine Axt in Richtung Leinwand.
Einigen wir uns doch auf etwas anderes. Stanley Kubricks eigenwillige Fassung des Stoffs ist womöglich einer der bedeutendsten Horrorfilme. Weil er einen eigenen Mythos um sich selbst produziert hat, weil er das Genre nicht mit Leben füllt, in dem er sich seiner Mechanismen bedient, sondern in dem er sie gnadenlos offen legt.
Man muss den wirren Spiegelungen von kleinsten Details in dem gewiss etwas uferlosen Werk nicht folgen, um zu erkennen, dass sich in diesem Film einfach eine Menge verbirgt, vielleicht sogar bewusst versteckt. Ob das nun mit der Akribie des Regiemeisters zu tun hat, mit der Anziehungskraft des Unheimlichen, die eben auch die meisten Erzählungen Stephen Kings auszeichnet, sei erst einmal dahingestellt. Vielleicht ist es auch reiner Zufall. Oder manches geschah beim nicht ganz einfachen Dreh wie von Geisterhand.
Es ist eigentlich schwer, "Shining" noch ein Denkmal zu setzen, zu sehr kreist der Film schon lange um sich selbst. Und nur wenige Filme dürften dem gierigen Blick mehrerer neugieriger Generationen standhalten, noch den letzten Bluttropfen Bedeutung aus ihm herauszupressen, ohne zu verblassen. "Shining" ist dies gelungen...!
´"So finster die Nacht" hätte es sicherlich auch in meinem, zugegebenermassen ziemlich speziellen Ranking zu kidhan's Liebesfilm-Voting für die letzten überlebenden aktiven Community-Mitglieder, hinein geschafft, kam leider zu spät. Aber besser zu spät als nie !
Oskar lernt das Erwachsenwerden von einem Vampir. "So finster die Nacht" ist ein Coming-of-Age-Film, in dem die Untoten mehr übers Überleben wissen als die Lebenden. Oskar ist gerade in einer schwierigen Phase. Leichenblass ist er. Und schüchtern, geradezu verstockt. Sein schlaksiger Körper baumelt an ihm wie ein zu langer Schal. Mit seiner unvorteilhaften Frisur und den untertassengrossen Augenringen taugt er nicht gerade zum Sportass oder zum Mädchenschwarm.
Oskars Eltern haben sich getrennt, er lebt bei seiner deprimierten Mutter in einem trostlosen Vorort von Stockholm und wird von seinen Mitschülern regelmässig gequält. Oskar befindet sich in einem Lebensabschnitt, in dem er eigentlich das Dasein seiner Erzeuger als unlebendig und fremdgesteuert empfinden müsste. In dem ihn die erste Liebe und die richtige Musik in die lustvollen Entrückungen der Jugend katapultieren sollte. Und in dem Erwachsene sich wie tumbe Zombies im egozentrischen Kosmos der Heranwachsenden ausnehmen. Wie wandelnde untote Irrtümer, die ein stumpfer Mechanismus zur Arbeit und ins Bett gehen lässt, während der Pubertierende in seinem virtuosen Weltschmerz allein die Lügen seiner Umgebung durchschaut. Doch statt die Totenstarre im Leben der Erwachsenen zu bemängeln, leidet er bereits selbst an ihr. Und statt zu rebellieren, rammt er lieber Messer in Baumstämme. Und das mit angsteinflössender, prophetischer Kraft.
Es ist also eine hübsche Idee, Oskar (Kåre Hedebrant) genau in diesem Moment seines Knabenlebens im lichtlosen schwedischen Winter auf Eli (Lina Leandersson), ein toughes Vampirmädchen, treffen zu lassen. Sie zeigt ihm, wie man sich nachhaltig gegen den Sadismus der Mitschüler zur Wehr setzt. Und die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen dem kalkweissen Mädchen mit dem blutverschmierten Mund und dem käsigen Schlaks anbahnt, ist von einer so morbiden und anrührenden Melancholie, auf die sich sonst vielleicht nur noch Tim Burton in den scherenschnitthaften Momenten seiner Puppenfilme versteht. "So finster die Nacht ist ein kluger, überraschender und kompromissloser Coming-of-Age-Film geworden.
Werden in Horrorfilmen mit Untoten Charakterstärke und Mannwerdung gewöhnlich an die Fähigkeiten gekoppelt, die Tötungshemmung zu überwinden und Zombies oder Vampire, als allegorische Stellvertreter für unangenehme Bevölkerungsteile (Junkies, Obdachlose, Konsumidioten) in grossen Mengen und mit wachsender Brutalität zu metzeln, verkehrt dieser Film dieses Prinzip liebevoll in sein Gegenteil. Eli, die nicht sterben kann, lehrt Oskar, der nichts vom Leben versteht, wie man in der Erwachsenwelt und der Logik des Sozialdarwinismus zurechtkommt. Die Pubertät ist der Ausnahmezustand, der das Pärchen eint. Der Film bleibt dabei ganz auf ihrer Seite. Er erstarrt angesichts der Hackordnungen, die die beiden umgeben. Und wenn sie sich unter eine Decke kuscheln und aus dem Frösteln dennoch nicht herauskommen, sind die vergletscherten Gefühle der Erwachsenen daran mindestens so schuld wie die Grausamkeiten des eigenen Überlebens.
Fazit: Ein Hoch auf Regisseur Tomas Alfredson, der den Mythos Vampir mal in ein ganz anderes Bild rückt.
Nabend ,
bin spät dran, ich weiss , gerade auch weil es eben mein Genre ist, aber momentan ist Freizeit bei mir sehr rar...
Danke kid, habe gehofft das du dieses Los noch ziehst.
1. Maniac USA - 1980
2. Inside - Was sie will ist in dir Frankreich - 2007
3. [REC] Spanien - 2007
4. Scream - Schrei! USA - 1996
5. Nightmare - Mörderische Träume USA · 1984
6. Der Exorzist USA - 1973
7. Final Destination USA - 2000
8. Blair Witch Project USA - 1999
9. The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen USA - 2006
10. Shining USA/Großbritannien - 1980
Ich könnte nun noch mindestens 15 Filme erwähnen, die genau das selbe sensationelle Niveau aufweisen, aber wie oben schon erwähnt, Freizeit ist für mich gerade wertvoller als Stundenlohn.
Gruselige Träume euch allen...
Der Psycho-Thriller "Watcher" wurde im Rahmen des diesjährigen Sundance Filmfestivals uraufgeführt und war nun auch im Programm des heurigen Slash Filmfestivals vertreten. Bei dem Film handelt es sich um das Langfilmdebüt von Chloe Okuno, die am Slash auch mit einem Kurzsegment im Anthologie-Streifen "V/H/S/94" vertreten ist. Die Hauptrolle im hitchcockesquen Werk übernahm Maika Monroe, die sich durch ihr Mitwirken in Genrefilmen wie "It Follows" und "Greta" zurecht den Titel einer wahren Scream Queen erarbeitet hat.
Julia und ihr Mann Francis, der gebürtiger Rumäne ist, verschlägt es wegen einer Beförderung Francis‘ von New York in Rumäniens Hauptstadt Bukarest. Die junge Frau, die vormals als Schauspielerin tätig war, fühlt sich wegen der langen Arbeitszeiten ihres Mannes schnell einsam, noch dazu fällt es ihr schwer mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, da sie kaum Rumänisch spricht. Eines Nachts fällt Julia auf, dass im Gebäude gegenüber jemand am Fenster steht, der sie zu beobachten scheint. Auch die darauffolgenden Tage sieht sie immer wieder die Gestalt am Fenster und ihr wird immer unbehaglicher zumute. Nachdem sie in einem Geschäft von einer Person verfolgt wird, verständigt die verängstigte Julia im Glauben, dass es sich um eben jenen Nachbarn handelt, die örtliche Polizei, die das alles für ein Missverständnis hält. Francis ist durch Julias zunehmend paranoidem Verhalten besorgt und niemand scheint ihr so wirklich Glauben zu schenken, obwohl unterdessen ein brutaler Frauenmörder in Bukarest umgeht, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt.
Schon jemals das Gefühl gehabt etwas stimmt einfach nicht, ohne dieses Unbehagen irgendwie belegen zu können? Filmemacherin Chloe Okuno vermag es mit einfachen Mitteln effektiv eben diese Spannung aufzubauen und die Zuseher'innen über lange Zeit hinweg im Dunkeln zu lassen, ob sich die Protagonistin ihren Verfolger vielleicht doch bloss einbildet oder eine tatsächliche externe Gefahr besteht. "Watcher" bedient sich zwar einer ähnlichen Herangehensweise wie sie in Werken von Grossmeistern wie Hitchcock oder auch Carpenter geläufig ist, dennoch zeichnet sich ein eindeutiger Stil der Regisseurin ab und der Film wirkt keineswegs wie ein blosses Abziehbild seiner Vorgänger. So spannungsgeladen der Film auch sein mag, lässt der finale Akt das Publikum dennoch mit einem etwas bitteren Nachgeschmack zurück, so konventionell und vorsehbar dieser am Schluss bedauerlicherweise ausfällt.
Wie man sich nach ihrer Darstellung im Horrorindie "It Follows", die der Darstellerin im Jahr 2014 zum Durchbruch verhalf, liefert Maika Monroe auch in "Watcher" eine beachtliche Performance ab und erlaubt dem Film auf diese Weise sein volles Potential zu entfalten, wenn man das plumpe Finale mal ausklammert.
Fazit: Ein Psycho-Thriller ganz im Stil der grossen Horrormeister !
1. Braveheart
2. (REC)
3. Interstellar
4. Maniac
5. Nightmare on Elm Street (Das Original)
6. Tarantula
7. Haus der 1000 Leichen
8. Léon - Der Profi
9. Natural Born Killers
10. Braindead
Verdammt schwer, sich hier auf 10. einigen zu müssen, ich hätte mindesten noch 30. Filme, die das selbe in Petto hätten, Die Nr. 1 mal ausgeklammert, den erreicht niemals jemand, nicht gestern , nicht heute, und auch nicht morgen...!
WOW, einfach nur WOW !
Der Grund, warum ich hier, was Rezensionen betrifft, momentan nur rar vertreten bin, ist sicherlich nicht der, das MP uns den nächsten Strich durch die Rechnung gemacht hat. Eine Teilschuld trägt sicherlich meine Leidenschaft zum Fussball, die mein Leben von Kindesbeinen auf mit geprägt hat. Da ich seit einiger Zeit in zwei Fanklubs als Funktionär aktiv bin, hat sich das Zeitfenster für MP auch nochmals verengt.
Hauptschuld an dieser Misere trägt aber die Serie "The Blacklist" , an der ich nun schon seit einigen Wochen festhänge.
Ich bin kein Serien-Junkie, aber diese hat mich von der ersten Folge an in ihren Bann gezogen.
"The Blacklist" bietet eigentlich alles auf, was ich bei einer Serie brauche, um am Ball zu bleiben, vor allem, wenn es sich um mehrere Staffeln handelt.
Sie bietet Witz, Action, Überraschungen, Ideenreichtum, eine gewisse Härte, aber auch eine hohen Grad an emotionalen Backpfeifen. Sicherlich kann man so einiges voraus ahnen, wenn man diese Serie erst jetzt startet. Da man mit dem Wissen voran geht, das da noch einige Staffeln folgen. Ich bin jetzt bei Staffel 7. angekommen, bereut habe ich bis hier hin keine einzige Folge.
Auch wenn noch 3-Einhalb Staffeln offen sind, auch wenn die Gefahr besteht, das der Rest dieses Niveau nicht hält, steht meine Wertung schon fest, da es bisher noch keine einzige Serie mit mehr als 3. Staffeln geschafft hat, mich so bei Laune zu halten, die nächste Folge sehen zu "müssen" !
Warum wird eigentlich so viel über diesen Film abgelästert? Ich mochte ihn schon damals bei der Videopremiere sehr, und ein zweites Ansehen in Form der CMV-DVD hat das nur gefestigt. Der Ehrlichkeit halber als Erstes, was an dem Film nicht funktioniert:
Das Whodunnit-Szenario. Es ist zu offensichtlich, was und wer hinter allem steckt. Ansonsten bietet "Das Geheimnis der Todesinsel" ein Drehbuch mit soliden Schablonen-Charakteren und -Dialogen, die aber recht typisch für das Horror/Sci-Fi-Genre dieser Zeit sind. Anfangs blenden Kai Fischers Haare ein wenig, aber gerade sie weiss eine glaubhafte Charakterisierung ihrer Protagonistin zu bieten. Der zweite darstellerische Hingucker ist Cameron Mitchells Performance, da gibt es nichts dran auszusetzen. Ob es im Finale wirklich nötig war, in ein paar Szenen ein deutlich erkennbares Double anstelle Mitchells einzusetzen ist zweifelhaft, denn dieses Double ist nur in wenigen Einstellungen dabei und tut im Grunde nichts anderes als Mitchell selbst in den Close-Ups.
Die Musik von Antón García Abril und José Munoz Molleda ist ein Traum. Das Titelstück, das man erstmals zu dem animierten Vorspann hört, ist grossartig und hätte zu allem möglichen gepasst. Dschungelfilm, Drama, und auch ohne Film klasse.
Trotz der Vorhersehbarkeit der Story kommt ausreichend Spannung auf, und die Special-Effects am Ende sind gelungen. Klasse Farben, Blut, und immerhin ist dies ein deutsch-spanisches B-Movie von 1967, dafür sind die Effekte alles andere als schlecht. Das Gesamtergebnis ist in jedem Fall selbst heutzutage noch erträglich und alles andere als öde...
Nabend ,
jetzt komme auch ich endlich mal dazu. meine besten 10 Brüller hier preiszugeben.
Ich hoffe, das einige meiner Kontakte da mitgehen können.
1. Scary Movie
2. Kevin - allein zu Hause
3. The Big Lebowski
4. American Pie
5. Chuck's Baby
6. Stromberg -Der Film
7. Flodder - Eine Familie zum Knutschen
8. Was nicht passt, wird passend gemacht - Der Film
9. New Kids Turbo
10. Contact High
Wer so gar nicht damit einverstanden ist, der suchet doch bitte per PN den Kontakt Maniac und äussert dort seine Bedenken. Sollte es Privatnachrichten aufgrund einiger Verbesserungen von MP nicht mehr geben, dann einfach hier kommentieren, solang dieses Übel noch funktioniert...
Skol
LONGLEGS, ein Film von Osgood Perkins, der mir ehrlich gesagt vorher nur durch eine Nebenrolle in NOPE ein Begriff war, eilt ja der Ruf voraus, einer der heftigsten Horror-Thriller der letzten Jahre zu sein. Nun gut, ganz so weit möchte ich mich da nicht aus dem Fenster lehnen, ich muss aber zugeben, das LONGLEGS schon recht verstörend auf sein Publikum einwirken kann. Gerade für Filmfreunde, die mit diesem Genre eher weniger vertraut sind, ist das alles andere als kalter Kaffee.
In der titelgebenden Hauptrolle kein Geringerer als Kultdarsteller Nicolas Cage, der es doch tatsächlich geschafft zu haben scheint, nach so manchem Flop wieder in Filmen mitzuwirken, die auch tatsächlich was können. Allerdings nimmt man Nic Cage in LONGLEGS fast gar nicht war. Das liegt nicht etwa daran, das er nicht abliefert, oder zu wenig Screentime hat, vielmehr ist der Grund dafür, das man den guten Nic aufgrund seiner Maske so gut wie nicht erkennt. Auch seine eigentliche Stimme und das für ihn bekannte Overacting gehen hier völlig unter.
LONGLEGS ist schon ein ziemlich beängstigender Beitrag geworden, und somit durchaus ein Film, der nicht an sein Ziel vorbei schiesst, und somit auch zu den produktivsten seiner Art gezählt werden kann. LONGLEGS setzt auf Atmosphäre, und die ist definitiv angespannt und unangenehm. Plumpe Jumpscares oder eine übertriebene Gewaltdarstellung sucht man hier, wie die Nadel im Heuhaufen, womit die FSK 16 auch gerechtfertigt ist. Aber wie oben schon erwähnt, der Film hat das Zeug, bei so manch einem für eine unruhige Nachtruhe zu sorgen.
Nic Cage ist hier echt skurril, unangenehm und finster. Auch der/ die zweite Hauptprotagonist(in) Maika Monroe als FBI-Agentin überzeugt vollends. Aber auch die ganzen Nebenrollen machen ihren Job mehr als nur überdurchschnittlich gut.
Viel mehr möchte ich zu diesem Film auch gar nicht schreiben, weil LONGLEGS das beste Seherlebnis erfüllt, wenn man so wenig wie möglich darüber bescheid weiss.
Fazit: LONGLEGS ist eine kleine, feine Perle, kleine Kulisse, keine heftigen Spezialeffekte, keine Mainstream überproduzierten Jumpscares, dafür aber mit einer echt fiesen Atmosphäre, und nem Cast, bei dem jeder voll in seiner Rolle aufgeht...
Die 80er waren Fluch und Seegen in einem, hier gab es explosive Granaten, aber auch viele Blindgänger...
Meine Auswahl,
1. Halloween 3 USA - 1982
2. Das Todesschiff Kanada/Grossbritannien - 1980
3. Piranha 2 - Fliegende Killer Italien/USA/Niederlande/Japan · 1981
4. Amityville 2: Der Besessene USA - 1982
5. Poltergeist 2 - Die andere Seite USA - 1986
6. Nightmare 2 - Die Rache USA - 1985
7. Christine USA - 1983
8. Rambo 3 USA - 1988
9. Return of the Living Dead 2 USA - 1988
10. Dark Society USA - 1989
Dank wie immer an kid. bleib uns bitte, trotz dem Shit, den MP mal wieder verzapft hat, auch weiterhin treu !
Ist das neue Design nur bei mir so ? Ist ja furchtbar...
Um es gleich vorweg zu nehmen, ja, "Oddity" kann sich sehen lassen. Visuell hat McCarthy, der Regie führte und das Drehbuch schrieb, alles richtig gemacht und liefert ein schaurig-mystisches Gruselmärchen ab.
Zwei Aspekte sind hierbei besonders interessant. Einerseits gibt es viele symmetrische Kameraeinstellungen. Sei es aus der Vogelperspektive auf den Gutshof oder einfach die Aussenfassade des Hauses mit der Eingangstür in der Mitte. Im Kino oder auf einem großen Bildschirm wirken diese Bildkompositionen eindrucksvoll und direkt. Andererseits gibt es keine Gewaltszenen in Aktion. Entweder sieht das Publikum nur den Anfang oder das Ergebnis. Aufgrund der sehr blutigen Bilder reicht dieser kurze Einblick jedoch meist aus. Es ist das konsequente Weglassen des Mittelteils dieser Sequenzen, was die Fantasie des Betrachters anregt und auch Horror-Neueinsteiger oder eben die etwas zartbesaiteten unter uns einlädt.
Ansonsten ist "Oddity" ein unterhaltsamer Film mit cleverer Handlung und passender Besetzung. Drehbuch, Dialoge und schauspielerisches Niveau sind top. Echte Längen oder Hänger gibt es während der 98 Minuten nicht. Natürlich streut McCarthy zu Beginn einige Unklarheiten und schickt uns auf gedankliche Irrwege. Doch die falschen Fährten lösen sich im Laufe des Films auf. Der einäugige Olin Boole, der im wirklichen Leben tatsächlich nur ein Auge hat, oder die geheimnisvolle Gabe von Zwillingsschwester Darcy sind nur zwei der gut platzierten Ablenkungen...
Schwere Geburt , in diesem Zeitraum gab es echt viele Enttäuschungen, und begonnen hat dieses Jahrzehnt für mich mit einem filmischen Verbrechen...
1. A Nightmare on Elm Street
2. Sin City 2
3. Knock Knock
4. 31
5. Predator-Upgrade
6. The Purge-Die Säuberung
7. Blair Witch
8. Alien : Covenant
9. Wir
10. Friedhof der Kuscheltiere
In PARASYTE : Part 1 findet eine Reihe ausserirdischer Sporen ihren Weg zur Erde und kriecht in die Gehirne der ahnungslosen Bevölkerung. Dort übernehmen sie als Parasiten nicht nur die Kontrolle über das Bewusstsein ihrer neuen Wirte, sondern ändern auch deren Speiseplan radikal. Eine grausame Mordserie ist das Ergebnis. Auch der 17-jährige Shin’ichi schlägt sich mit so einem Parasiten herum. Dieses Exemplar hat es allerdings nicht geschafft, sein Gehirn zu infiltrieren, sondern muss sich notgedrungen in Koexistenz mit seinem Arm begnügen. Der führt von nun an ein Eigenlegen und macht dem Jungen das Leben schwer. Nicht nur, dass er seiner Freundin neugierig unters T-Shirt greift, er zieht Shin‘ichi auch mittenrein in die mysteriöse Invasion...
Stellt euch vor, ihr schaut "Species" an, und die Wissenschaftler, die das ausserirdische Fick & Fress-Monster jagen, holen sich Verstärkung, in Form von ALF. Ungefähr so muss man sich "Parasyte" vorstellen. Auf der einen Seite fieses, brutales, aber auch facettenreiches Invasionskino über eine Alienrasse, die lernen muss, dass "Kopf ab" vielleicht nicht die ideale Strategie zur friedlichen Koexistenz mit den Menschen ist. Auf der anderen Seite alberne Blödelcomedy über einen Highschooler, dessen rechte Hand eher aus Versehen von einem Alien besetzt wird und der nun eine sprechende Extremität mit einem Auge und einer grossen Klappe besitzt.
Und so fassungslos es den meissten westlichen Zuschauern machen mag, das funktioniert über weite Strecken ganz ordentlich. Weil die Macher keine Balance versuchen, sondern die nicht zueinanderpassenden Elemente einfach nebeneinander stehen lassen. Da folgt ein Gag auf einen brutalen Todesfall, da werden Familiendramen mit Masturbationsphantasien abgewechselt. Tonale Homogenität ist den Asiaten mal wieder komplett unwichtig. Beeindruckend auch, wie viel Handlung "Parasyte" in seine 108 Minuten packt. Da werden ständig neue Subplots aufgemacht und neue Figuren eingeführt, die Ziele und Nöte der Charaktere neu definiert. Aber "Parasyte" knabbert auch schwer an dem, was er erzählerisch abgebissen hat. Statt eine Kernstory mit Anfang, Mitte und Ende zu erzählen, verwickelt er sich ins Episodische, wechselt ständig den Fokus, interessiert sich mehr für seine einzelnen Sequenzen als für seinen roten Faden. Trotz extrem hohen Tempos und viel Action setzt nach der Hälfte doch ein wenig Ermüdung beim Zuschauer ein. Und man muss sich klar machen, dass das "Part 1" im Titel eine Warnung ist. Der Film hat kein befriedigendes Ende, sondern bricht recht abrupt einfach ab.
Das soll wohl hungrig machen auf Part 2, was bei mir auch funktioniert hat. Mal schauen, wann ich in den Genuss der Fortsetzung komme.
Fazit : Faszinierende, vielschichtige Farce, die Comedy und Drama nicht kombiniert, sondern gleichberechtigt nebeneinander stellt. Erzählerisch leider sehr fahrig und episodenhaft, was die 108 Minuten unnötig lang werden lässt.
1. Scary Movie 2
2. Jeepers Creepers 2
3. REC 2
4. 13. Geister
5. House of Wax
6. 2 Fast 2 Furious
7. Ghost Ship
8. XChange
9. Frontier(s)
10. Exit Wounds
.............................................................................
High Tension
Terminator 3
Aufgelegt
Mimic 2
Blade Trinity
Mahlzeit Chrissi, coole Idee, bin diese Liste mal überflogen und hab da auf Anhieb einige Pro's , aber auch den ein oder anderen Kontra ausfindig machen können. Inside (Das Original) , ist für mich einer der Stärksten seiner Art. Ich schaue demnächst mal genauer drüber, da lässt sich bestimmt noch der ein oder andere Tipp entdecken 🙂
Ich habe es bisher wirklich noch nicht oft erlebt, dass mich ein Film nicht einfach nur enttäuschte, sondern, dass ich sehr nahe dran war, abzuschalten! Der Film ist dermassen nervend, wie ich es bisher noch nie erlebt habe! Dialoge gibt es nur sehr wenige, von Luther selbst kommt sowieso nichts anderes als gegackere! Er hält sich nämlich selbst für einen Hahn und benimmt sich daher auch so. Völlig abartig!!! Spannung kommt ebenfalls nicht auf, man wess immer gleich, was als nächstes geschieht oder kann es zumindest erahnen. Die schauspielerische Leistung ist nicht existent, sprich ist dermassen übel, dass man sich ein genervtes stöhnen nicht nehmen kann und wenn man denkt, schlimmer kann es nicht werden, taucht wieder dieser Freak auf und rennt seinen Opfern nach mit den Worten: "putt, putt, putt!"
Auch wird wieder einmal deutlich, dass ein solcher Film nur von einem Mann gedreht worden sein kann, denn selbstverständlich taucht auch eine nackte Frau, in Form der Tochter auf, die zunächst duscht und dann anschliessend mit ihrem Lover auf ihrem Bett Sex hat, während ihre arme Mutter im Nachbarzimmer von Luther gefesselt wird. Natürlich bekommen unsere beiden Liebenden nix davon mit, erst als Luther mit dem Motorrad des Lovers davon rauscht, um ihn so aus dem Haus zu locken. Seine Fahrkünste sind dabei so miserabel, dass es natürlich niemandem in den Sinn käme, ihn einfach vom Motorrad zu schupsen, schließlich ist der hinterher rennende Lover zu Fuss schneller als Luther auf dem Motorrad, aber auf solche Banalitäten wird natürlich nicht geachtet.
Abgesehen einmal von der lahmen Story, den nervigen Dialogen und den schrecklichen Schauspielern, erhoffte ich mir dann zumindest ein paar anständige Splattereffekte, die den Film vielleicht noch einmal hätten rausreissen können, aber Fehlanzeige! Auch hierbei gab es nix anständiges zu sehen. Ein paar blutige Wunden bei den Opfern, die wohl jeder Leihe hätte besser aussehen lassen können! Alles wirkt definitiv zu unecht und gepfuscht!
Fazit : Ich und Troma, das wird nix mehr ...!
Danke kid !
1. D.N.A - Experiment des Grauens
2. Omen 4
3. Friedhof der Kuscheltiere 2
4. Go Trabi Go 2
5. Fortress 2
6. Bloodletting
7. Story of Ricky
8. M.A.R.K 13 - Hardware
9. Species 2
10. Alf - Der Film
Heinz Klett (Raimund Harmstorf) ist ein rüder Gewohnheitsverbrecher, der nach seiner Befreiung aus den Klauen der Justiz sofort zur nächsten Schandtat aufbricht. Von seinem Kumpel Luigi Belloni (Gianni Macchia) unterstützt, bereitet er einen Banküberfall vor, an dem auch der sich gerade auf der Flucht vor der Bundeswehr befindliche Christian (Amadeus August), der Bruder von Luigis Freundin Heidi (Christine Böhm), teilnimmt.
Es ist doch erstaunlich, dass Rolf Olsens BLUTIGER FREITAG in seiner Natur als bundesdeutscher Action-Film exploitativer Natur eine solch einsame Rolle zu spielen hat. Obwohl sich nämlich das deutsche Kino mit dem Beginn der 70er Jahre , analog zum europäischen Filmwesen, durchaus deutlich in Richtung vordergründiger Unterhaltung entwickeln sollte, blieben Geballer und Explosionen dabei oftmals aussen vor. Vielmehr war es nackte Tatsachen oder eskapistische Abenteuer, die die niederen Gelüste der Kinogänger befriedigen sollten. Ein düsterer-desillusionierter, urban-brutaler Actionfilm, wie in Italien der Poliziesco, entstand in der Bundesrepublik jedoch nicht, und das, obwohl die ersten Amtshandlungen der RAF ja durchaus in Analogie zur italienischen Epoche des Bleis gesehen werden können.
Rolf Olsens Drehbuch zu BLUTIGER FREITAG lässt dann auch zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran, dass die antikapitalistische Grundhaltung der roten Fraktion für seine Figuren Pate stand. Und Olsen, der dem deutschen Kino bereits zahlreiche Werke aus den Bereichen Komödie, Heimatfilm oder auch Milieufilm geschenkt hatte, bediente sich ebenso freizügig am berühmten Banküberfall in der Münchener Prinzregentenstraße am 4. August 1971. So verleiht er seinem Film einen sehr realistischen und aktuellen Hintergrund, der massgeblich zu jener düsteren Stimmung beiträgt, die über sämtlichen Charakteren zu liegen scheint. Das Trio Klett/Belloni/Hofbauer ist eine Sammlung von entweder flüchtenden oder zukunftslosen Menschen. Klett versucht der Justiz zu entrinnen, Hofbauer dem Militär. Belloni, bis zum Banküberfall ohne Schuld, sehnt sich nach einem glücklichen Leben, das gleichwohl unerreichbar scheint, mit Heidi, die ihrerseits enttäuscht und desillusioniert durch ihren Bürojob taumelt.
Es passt gut zu dieser Ansammlung von Scheiternden, dass Raimund Harmstorf als Hauptfigur über alle Massen abstossend auftritt. Laut, rau und rücksichtlos pöbelt er sich durch den Film. Männer, Freunde, Frauen, Bullen, keiner ist vor seinem Zorn sicher. Er tötet, er droht, er vergewaltigt. Er spuckt pseudo-revolutionäre Sprüche umher und sucht dennoch nur Geld und Frauen. Dagegen ist Amadeus Augusts Christian im ständigen Ringen mit seiner Moral gefangen und Gianni Macchias Luigi in der hilflosen Träumerei von einer besseren Zukunft. Bemerkenswert übrigens, dass Olsen mit Gila von Weitershausen als reicher Unternehmertochter Marion und Daniela Giordano als selbstbewusster Homosexuelle Dagmar gleich zwei starke Frauenrollen installiert, die dem Trio in der Bankfiliale die Stirn bieten.
Angenehm konsequent kommt Olsens Entscheidung daher, diesem rauen Konzept auch ein raues Antlitz zu verleihen. Schon in der Exposition fliesst das Blut in Strömen, später sorgen Handgranaten und die erwähnte Vergewaltigung für bedrückende Eindrücke. Das alles fotografiert Olsens Stamm-Kameramann Franz Xaver Lederle überaus nüchtern und trocken, mit einem Höhepunkt während der quasi-dokumentarischen Befragung der Schaulustigen vor der Bank. Hier wird kurz einmal die ganze Bandbreite der plakativen Meinungen zum Überfall aufgezeigt, vom die Todesstrafe fordernden Altnazi bis zum jubelnden Revoluzzer, in diese Kerbe schlägt übrigens auch jene wundervoll Geisel, die die Überfallenden nach dem Genuss einiger Züge Schnaps in Tränen darum bitte, sich ihnen anschliessen zu dürfen.
Und die Haltung dieser Nebenrolle, die Bereitschaft, die Fesseln bürgerlichen Anstandes auch auf Kosten von Tod oder Knast zu sprengen, da man das Grau-in-Grau schlicht nicht mehr erträgt, spiegelt den Tenor des Films wunderbar wieder. Heinz Klett (und mit Abstrichen auch seine Konsorten) erwartet von seinen Handlungen nicht, dass sie ihn zwingend zu Reichtum und Glückseligkeit führen, er weiss, dass es auch genauso enden kann, wie es dann eben endet, in Blut und Dreck. Aber er geht diesen Weg trotzdem, weil es eben der einzige direkte Weg raus aus dem Grau und der Gleichförmigkeit ist...
Ach, London, sagt der Taxifahrer. "London kann manchmal ein bisschen viel sein." Dann grinst er seine junge Passagierin im Rückspiegel an und tastet sie mit einem lüsternen Blick ab, der in einer idealen Welt unters Sexualstrafrecht fallen müsste.
Eloise (Thomasin McKenzie) kommt vom Land in die Grossstadt, um an der Kunsthochschule Modedesign zu studieren. Ihr grosser Traum. Aber London ist anders, als sie sich das in ihren Träumen vorgestellt hat. Das liegt natürlich ein bisschen an Leuten wie dem ekligen Taxifahrer oder ihrer intriganten Mitbewohnerin im Studentenwohnheim, die sich der Teufel an einem besonders fidelen Tag ausgedacht haben muss. Es liegt aber vor allem an einem Zustand, an dem jeder sympathische Mensch letztlich täglich verzweifelt, nämlich der Gegenwart. Eloise ist ein fanatischer Fan der Swinging Sixties. Wenn sie sich unbeobachtet fühlt, bastelt sie sich Sechzigerjahrekleider aus Zeitungspapier und posiert mit Zigarettenspitze unter einem Poster von Audrey Hepburn, während Peter und Gordon oder Dusty Springfield auf dem Plattenspieler rotieren. Mit dieser verführerisch verrauchten Traumwelt von einer Vergangenheit, die sie selbst nie erlebt hat, kann die öde, kalte Gegenwart nicht mithalten. Aber dann passiert etwas Zauberhaftes...
Vielmehr sollte man im Vorhinein über die Story tatsächlich nicht in Erfahrung bringen.
Inszenatorisch absolute Spitzenklasse, Ausstattung bombastisch, musikalisch eine Wucht, allein in diesen drei Punkten lässt Regisseur Edgar Wright keine Wünsche offen.
Kommen wir zur eigentlichen Geschichte, und da muss ich sagen, war ich anfangs schon ordentlich verwirrt. Natürlich findet man den roten Faden, wenn man aufmerksam am Ball bleibt, nur bekam mich das Ganze irgendwie einfach nicht so richtig zu fassen. Die Aussage dieses Films ist gut, er macht diese auch für jedermann (Frau) absolut offensichtlich. Leider muss man das, was uns "Last Night in Soho" mitgeben möchte, auch heute noch sehr vielen Menschen unter die Nase reiben.
"Last Night in Soho" tut die Nostalgie erst einmal schön an feilen, um diese dann im Nachgang so richtig schön zu filetieren. In der Erinnerung scheint ja vieles geil gewesen zu sein, nur die Probleme von heute haben eben auch schon damals existiert. Edgar Wright weist mit einer enormen Leidenschaft auf diese Tatsache hin.
Aber: So ehrbar die Botschaft auch ist, und so leidenschaftlich auch die ganzen Zitate daher kommen, letztendlich bleiben am Ende eben auch nur die Botschaft und die Zitate und irgendwie hat mir da einfach noch irgend etwas gefehlt.
"Last Night in Soho" ist eine Verbeugung von Roman Polański's "Ekel", ein Hitchcock-Zitat, auch Stanley Kubrick fliesst hier noch mit ein und ein Dario Argento. Das ist alles aller Ehren wert, nur am Ende steht letzt endlich nichts weiter als ein Remix. Etwas Eigenes, wirklich selbst geschriebenes bleibt hier irgendwie nicht hängen, was ich mir im Nachhinein doch wirklich sehr gewünscht hätte...
Randnotiz: Die Sixties-Ikone Diana Rigg, die in der Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone" berühmt wurde, spielt hier die geheimnisvolle alte Vermieterin, bei der Hauptfigur Eloise unterkommt. Rigg verstarb kurz nach den Dreharbeiten.
Edgar Wright : "Sie ist es gewesen, die mich in die richtige Stimmung für mein Sixties-Projekt gebracht hat, weil sie den Zauber jener Zeit nicht nur bezeugt, sondern immer noch verkörpert hatte".
Ruhe in Frieden
SHOT CALLER ist kein angenehmer Film, keiner, den man sich abends zur entspannenden Unterhaltung ansieht. Er ist eindringlich, wortkarg, zeigt eine komplexe Figur, die es einem oft schwer macht, sie gern zu haben. Man leidet mit ihr und wird zugleich von ihr geschockt. Darüber hinaus ist der Film optisch schön eingefangen und montiert, authentisch, mit stimmiger Musik unterlegt und gut geschrieben. Möchte man etwas kritisieren, dann wäre es sein Fokus, denn wer sich (noch) mehr für die Zeit hinter Gittern interessiert wird von den Gegenwarts-Szenen herausgerissen und umgekehrt. Dennoch drehen sich beide Handlungsstränge um die Frage nach dem Preis, den man für Sicherheit zu zahlen bereit ist und schrecken nicht vor Antworten zurück, die nicht jedermann schmecken werden.
Kurz und knackig , geiler Film !