marco.lentini.16 - Kommentare

Alle Kommentare von marco.lentini.16

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    Das Dritte Auge oder wie im OT Il Terzo occhio ist ein Horrorfilm dessen Inspiration vom französischen Serienmörder Gilles de Rais stammt und hier seinen Ursprung findet. Regie führte Mino Guerrini der unter anderem auch Kilimandscharo - Auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz (1986) drehte. 13 Jahre später 1979 diente Das Dritte Auge als Vorlage für Joe D'Amato seinen Kultklassiker Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf.

    Story: Grafen Mino Alberti (Franco Nero) und seine verlobte Laura (Erika Blanc) sind ein glückliches Paar, das kurz vor der Trauung steht. Doch dieser Traum zerplatzt, als Laura einen tödlichen Autounfall hatte, an dem Haushälterin Martha (Gioia Pascal) nicht ganz unschuldig ist. Nach dem kurz darauf auch seine Mutter, die Gräfin (Olga Solbelli) plötzlich verstirbt, reißt es Mino den Boden weg und eine Spirale des Schreckens beginnt ...

    Interessant! Interessant mal die Vorlage von Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf gesehen zu haben und was Joe D'Amato draus gemacht hat. Was soll ich sagen, die 13 Jahre Unterschied sind ersichtlich, nicht nur was die Freizügigkeit betrifft, sondern auch die intensive Explikation der Thematik betreffend. Vom Gore Gehalt erst gar nicht zu sprechen. Es ist daher schwierig, die beiden Filme miteinander zu vergleichen. Der eine schwarz-weiß, der andere in Farbe. Wo Sado ganz klar auf Horror, Okkultismus und Blut setzt, wirkt Das Dritte Auge eher wie ein klassischer Horrorthriller und Giallo.

    Parallele gibt es aber einige. Ob die Thematik mit dem Präparator und der Taxidermie oder dem beeinflussenden Verhältnis zwischen der Mutter und Sohn und selbst die Figurenzeichnung ist teilweise identisch.

    Das Dritte Auge ist aus heutiger Sicht durchaus flott und wirkt nicht so angestaubt, wie man denken könnte. Italien hatte damals ordentlich aufgefahren und so dürfte der Film auch sicherlich in den 60er seine Liebhaber gehabt haben. Funktioniert also auch heute noch gut, was erklärt, warum der Film auch überdurchschnittliche Bewertungen bekommen hat.

    Nicht unerwähnt sollte man die Besetzung lassen , denn diese spielte wirklich ordentlich. Franco Nero und Erika Blanc wirkten authentisch, Gioia Pascal, Gara Granda und Marina Morgan natürlich auch. Sexy die Damen...

    Ob dem Film seine Inspiration zu der Thematik um den französischen Serienmörder Gilles de Rais, der ja auch historisch eine interessante Persönlichkeit darstellte, filmisch erkennbar war, steht, glaube ich, auf einem anderen Blatt geschrieben. Ich habe es persönlich nicht erkannt, muß aber dazu gestehen, dass ich vorher auch nie, was von Gilles de Rais bewusst gehört hatte.

    Fazit: Das Dritte Auge ist nostalgisches Kino mit italienischem Charakter, das man sich als Interessierter durchaus anschauen kann. Für mich so ein typischer Film für den Sonntagvormittag. War okay. Bewertung: 6/10 Punkte.

    4
    • 8

      Der Kreis oder wie im OT Circle ist ein intelligentes Science-Fiction Horrordrama. Regie führten Aaron Hann und Mario Miscione, die beide hiermit ihr Filmdebüt für Netflix ablieferten. Leider hat der Film bis heute noch nicht die Lorbeeren geerntet, die er verdient hätte.

      Story: Eine extraterrestrische Invasion, ein schwarzer Raum, ein Kreis, 50 Menschen von denen alle 2 Minuten einer durch Votes der übrigen eliminiert wird. Wie löst man diese unheilvolle Situation und Problem am besten?

      WOW! YES! Das war doch mal genial! Der Kreis ist wieder so ein Film, der mich total abgeholt und in den Bann gezogen hat. Zu einem wegen der Art selbst, da er einen Stil zeigt, besonders vom Setting den man so noch nicht kannte. Und zum anderen natürlich wegen seiner intelligenten Handlung, die durchaus philosophisch, soziologisch und psychologische Elemente enthält, in dem man als Zuschauer eingeladen wird, aktiv im Gedanken mitzudenken. Richtig gut! Der Kreis funktioniert also ähnlich wie der von mit hochgelobte Der Schacht (2019). Philosophisch ist die Problemlösung meines Erachtens bei der Kreis wesentlich einfacher als bei der Schacht, wo ich heute noch am Grübeln bin, wie man das Problem bestmöglich löst.

      Der Film ist absolut minimalistisch und hatte gerade mal 250.000 $ Budget und so ist es erstaunlich, was man daraus rausgeholt hat. Auch schauspielerisch war das absolut in Ordnung. Die Außenszenen zum Schluss sahen natürlich etwas nach B-Movie Trash aus, aber das störte keineswegs, sondern war sogar erfreulich zu sehen, dass man das Farbschema „rot“ im Kontrast beibehalten hat.

      Das Prinzip sollte klar sein und von jedem mit mittlerem Bildungsniveau zu verstehen sein. Es geht in erster Linie philosophisch um Schopenhauer sein Wille zum Leben, der sich im Querschnitt der Gesellschaft widerspiegelt und Fragen der Ethik und Moral aufkommen läßt, mit denen sich die 50 Gefangenen nun auseinandersetzen müßen. - So stehen klassische Elemente im Raum. Adultismus, Ageismus, Rassismus, Homophobie, pro-contra Religiosität, pro-contra Kapitalismus, Antikapitalismus, Frauen, Kinder, Schwangere usw. Halt ein Querschnitt.

      Mir persönlich hat noch ein buddhistischer Mönch und dem gegenüber ein Satanist oder Nihilist gefehlt, was sicherlich interessant gewesen wäre, aber na ja, ging auch ohne.

      -SPOILER-
      So, nun weiß ich nicht, ob das ein Spoiler wäre, aber ich hätte eine Problemlösung anzubieten, die eigentlich offensichtlich ist. Wenn man das System verstanden hat und das ganze durch die radikal hedonistische Brille betrachtet, dann gibt es nur 1 Chance (entweder/oder). Bin als überzeugter Hedonist natürlich utilitaristisch an das Problem gegangen. Für den Zeitgewinn also jene aussortieren, die den geringsten Nutzwert haben. Da man den Pöbel moralisch nicht an den Pranger stellen kann, bleiben also nur Kriminelle, dessen Eliminierung man in einer solchen Situation moralisch tolerieren könnte, zumindest wenn man mit Hobbes argumentiert. Der ganze anachronistische Blödsinn mit Adultismus, Rassismus, Homophobie und sonstigen selektieren darf keinen Platz finden und wie im Film schon richtig gesagt, wir leben nicht mehr in den 50er sondern stehen kurz vor dem transhumanistischen Durchbruch, wo das Alter keine Rolle mehr spielt. Der Gedanke einer großen Menschheitsfamilie, die den Kontraktualismus befolgt, ist daher schon mal kein schlechter Ansatz. So bleibt nun noch die Frage wer ist Freund, wer ist Feind und wenn eine Sache eh für 98% aussichtslos ist stellt sich die Frage, ob man das Spiel der Invasoren widerstandslos mitspielt oder ob man als kollektiv das Spiel einfach manipuliert und das System zerstört. Man sollte sich also die Frage stellen, ob es ehrenvoll und klug ist, den Invasoren in die Hände zu spielen, statt es ihnen so schwer wie möglich zu machen. Am Anfang war die Manpower ja noch da und offensichtlich verfolgen auch die Invasoren einen experimentellen Nutzer und sind zudem auch gewissenlose Arschlöcher, die es mit der Moral nicht so genau nehmen. Don't play the game! -SPOILER ENDE-

      Fazit: Der Kreis ist minimalistisch, aber durchaus in die Tiefe gehend. Dass er zum Nachdenken und Philosophieren anregen soll, ist gelungen. Das Ende finde ich zwar doof, aber zumindest hält es sich eine Fortsetzung offen, gegen die ich nichts einzuwenden hätte. Doch der Film hat mich richtig abgeholt und konnte mich gut unterhalten. Wer den Schacht gut fand, wird auch den Kreis mögen. Bewertung 8/10 Punkte.

      4
      • 5

        Der Kuss des Vampirs ist ein Vampir-Horror aus der Hammer Films Schmiede. Regie führte Don Sharp der mit diesem Titel seinen ersten thematischen Vampirfilm drehte.

        Story: Gerald (Edward de Souza) und Marianne Harcourt (Jennifer Daniel) sind glücklich und frisch verheiratet auf Flitterwochen in Bayern unterwegs, bis das Benzin ausgeht und sie gezwungen sind, die Gastfreundlichkeit des Dorfes in einem spärlichen Hotel anzunehmen. Hier stoßen sie nicht nur auf einen kauzigen Professor Zimmer (Clifford Evans), sondern auch auf den edlen Dr. Ravna (Noel Willman) der sie auf sein Schloss einlädt, was der Beginn eines düsteren Alptraums bedeutet ...

        Der Kuss des Vampirs ist so eine richtig schön verträumte Vampirgeschichte die eigentlich klassischer nicht sein kann. Vampire & Glamour wird hier noch großgeschrieben und driftet nicht so furchtbar ab wie z.B. in Blade und Co. Richtig schön oldschool also.

        Was sofort auffallen wird, ist die Ausstattung und liebe zum Detail, sodass dieser Film wirklich authentisch wirkt und man denken könne man befindet sich in der Zeit gut 150 Jahre zurückversetzt. Das kann auf jeden Fall punkten.

        Der Film ist ziemlich ruhig erzählt und nimmt sich die Zeit, die er braucht, wobei dann vereinzelt ein paar Längen vorkommen können. Die gesamte Atmosphäre sorgt aber dafür, dass es spannend bleibt.

        Der Vampir Clan in diesen weißen Gewändern wie er dargestellt wurde, fand ich anfangs etwas skurril, paßte aber irgendwie. Besonders zum Ende. Schauspielerisch hat mir Clifford Evans in der Rolle von Professor Zimmer am besten gefallen, den Vampirjäger habe ich ihn abgekauft.

        Das Ende kam dann überraschend anders und brachte noch eine Portion Trash mit rein, was zwar albern, aber auch irgendwie cool war, da man damit garantiert nicht gerechnet hatte. Hat mir gefallen.

        Fazit: Der Kuss des Vampirs ist klassisches Vampirkino und im Abgleich etwas ruhiger erzählt. Trotzdem schafft der Film zu überzeugen und zu unterhalten. Schön nostalgisch, war okay. Bewertung: 5/10 Punkte.

        4
        • 3

          Tears of Kali - The Dark Side of New Age ist ein Horrorfilm in Form einer dreiteiligen Anthologie. Regie führte Andreas Marschall, der hiermit zum zweiten Mal auf dem Regiestuhl Platz nahm.

          Story: Eine fiktive Sekte praktiziert komische Sachen, deren man nun im Nachhinein auf dem Grund geht. In Shakti mit einer nervenden Reporterin, in Devi mit einem Hooligan und seinem Therapeuten und in Kali mit nem Wunderheiler und nen Dämon ...

          Raijnish Sekte? Taylor-Eriksson Gruppe? The Dark Side of New Age? Oder doch nur einfach Quatsch mit Soße!

          Letzteres trifft es ganz gut, anders kann ich den Unfug hier nicht verstehen, denn was soll oder wollte Tears of Kali sein? Sollte Herr Marschall tatsächlich beabsichtigt haben, einen interessanten Aufklärungsfilm über „reale“ Vorfälle in Sekten ähnlichen Strukturen aufzuzeigen, von mir aus dramaturgisch auch in einem Horrorfilm verpackt, dann ging das aber mal gewaltig daneben. Schon der Begriff „Sekte“ ist dermaßen oberflächlich, dass man darunter alles oder nichts verstehen kann. Auch fehlt eine objektive Beleuchtung der jeweiligen Ideologie. Ach was, es fehlt eigentlich alles, sodass am Ende lediglich ein amateurhafter Horrorfilm bleibt, der zum Teil reale, völlig aus dem Kontext gerissene Sequenzen zeigt, um den Anschein zu erwecken, es handelt sich um reale Vorfälle. Setzen 6! Nu kann man noch froh sein, dass man „extra“ noch darauf hinwies, dass alles gezeigte nur fiktiv ist. Sorry, aber dieser mitschwingende Mondo-Stil nervt!

          Worauf spielt der Unsinn an? Offensichtlich auf Osho der sich auch Rajneesh nannte und seine 1970 gegründete Bhagwan-Bewegung im damaligen Poonah Indien. Dass man neotantrische Lehren mit der westlichen Brille gleich mal negativ konnotieren muß, ist aber absehbar gewesen. Dynamic Meditation brauchte halt auch seine Zeit, bis der Nutzen erkannt wurde. Dass Millionen Menschen durch New Age Praktiken und Lifestyle geholfen wurde, kein Wort. So schwingt dieses New Age Bashing in Tears of Kali durch die Blume eines Horrorfilms mit. Fucking Shit illiberal Message! Ne, über diese Oberflächlichkeit mußte ich mich ärgern.

          Atmosphäre kam kaum auf. Stellenweise hatte der Film seine Momente, die gut aussahen. Die Qualität ist sehr bescheiden und auf Amateurfilm Niveau.

          2. Episode war noch die beste irgendwie ...

          Ich habe echt keine Ahnung, was an dem Film 10 Punkte wert sein soll. Will ich guten Spaltter ist man mit Braindead besser beraten. Will man Torture Porn, sollte man zu August Underground greifen. Will man einen Sektenfilm könnte man Midsommer empfehlen usw. But whatever, Geschmäcker sind halt verschieden und wer diesen Film meisterhaft findet ist okay, daher paßt.

          Fazit: Nö, Tears of Kali konnte mich nicht abholen, weder in Qualität, noch vom Inhalt, noch von der Unterhaltung. Einzig ein paar Gore Szenen sahen handwerklich gut aus, das war es dann aber auch schon. Bewertung: 3/10 Punkte.

          4
          • 6 .5

            Cube 2021 ist ein Science-Fiction Horror mit Mystery Elementen und das Remake zu Cube (1997). Nach 26 Jahren also eine Neuverfilmung, und zwar aus Japan. Regie führte Yasuhiko Shimizu der hiermit zum zweiten Mal auf dem Regiestuhl Platz nahm. Vom Drehbuch richtete man sich nach der Vorlage von Vincenzo Natali, was man dem Film dann auch ansieht und der Fan auch erleichtert sein wird.

            Story: 6 Menschen, 1 Würfel, viele Fallen! Alle haben was gemeinsam, sie sind alle in einem riesigen Würfel mit vielen unterschiedlich farbigen Räumen gefangen, die miteinander verbunden sind. Das Problem den tödlichen Fallen in manchen Räumen zu entweichen und den Ausgang zu finden ...

            Wie einige wissen, bin ich nicht ganz so ein Freund von Remakes, da ich sie überflüssig finde, erst recht, wenn das Original perfekt ist. Bei Cube muss ich aber gestehen, dass ich schon etwas neugierig war und das auch nur, weil er aus Japan kommt. Was das für echte Horrorfans bedeuten könnte, ist klar, die Japaner sind bekannt dafür im Bereich Gore keine Schonkost zu servieren, sondern volle Packung rauf. So hatte ich in meiner Vorstellung einen Cube Film, der ordentlich Splatter beinhaltet. Nun die Ernüchterung ... Die große Splatter-Schlacht in den Räumen mit den Fallen blieb aus.

            Kommen wir zum Direktvergleich. Das positive ist, dass Cube 2021 als Remake dem Original zu fast 90% treu geblieben ist. Das heißt im Prinzip, bekommt man den gleichen Cube von 1997 nur mit japanischen Schauspielern. Der Stil ist gleich, die Fallen Thematik ist gleich, die Zahlencode Thematik ist gleich und auch alles andere inklusive der Soundeffekte sind gleich und weichen, wenn nur minimal ab. So schafft es auch das Remake, eine ordentliche Atmosphäre aufzubauen.

            Was ist anders? Flashbacks! Flashbacks der Cube Gefangenen, die sie retrospektiv in der Vergangenheit zeigen und so aufgebaut sind, dass von der Handlung noch ein klassisches Sozialdrama mit eingeflossen ist im Stil einer klassischen emotionalen Vergangenheitsbewältigung. Da kommt Jung und Alt der Generationskonflikt hervor, Schuldgefühle usw. Also sehr viel Emotionalität. Das ist für einen Film wie Cube definitiv gewagt und wirkt auch etwas eigenartig. Zum Glück hatte man damit nicht übertrieben und den Strang gut ins Cube Thema eingearbeitet, sodass es gerade so noch okay war.

            Gore, Splatter & Traps! Japan, was ist los? Ich hatte eigentlich mit ordentlich Spaltter gerechnet, doch hier sieht man nur eine modernisierte Version vom Original. Sogar der Gag mit der ersten Falle „The Cube“ hat man übernommen. Allerdings nur mit einem Fleischwürfel. Von der Seite her wirklich enttäuschend, das geht beim Japan Kino besser, wie man weiß.

            Machen wir ein Schuh draus: Also, ich denke, man hat schon schlechtere Remakes gesehen. War es überflüßig? Ja! Trotzdem und gerade weil es eine 90% Kopie vom Original ist, mit Ausnahme der Drama-Elemente, kann man froh sein, dass man das Original nicht mit neuer Scheiße vergewaltigt hat, wie man es beim Muttertag Remake zum Beispiel gemacht hat. Von daher kann man schon mal durchatmen.

            Mehr noch vermute ich, dass Yasuhiko Shimizu es absichtlich so verfilmte, da ja in der ganzen Reihe immer die Rede von mehreren Cubes ist. Folglich könnte das ein parallel laufender Handlungsstrang aus einem Cube in Asien sein. Könnte man zumindest so interpretieren, dass es Sinn ergibt. So könnte man sogar Cube 2 mit einbinden.

            Mein persönlicher Cube Marathon, angefangen mit der Grundidee, mit dem Film The Cube (1969), gefolgt vom meisterhaften Cube (1997), der darauf folgenden und eigenständigen Fortsetzung Cube 2: Hypercube (2002), der interessanten Vorgeschichte in Cube Zero (2004) und nun hier zu guter Letzt Cube 2021 als Remake findet die Reihe sein Ende. War schön wieder in die Welt des Cubes einzutauchen und sich unterhalten zu lassen.

            Fazit: Das Cube Remake hätte wesentlich schlimmer sein können, von daher durchatmen. An das Meisterwerk des Originals 1997 kommt es aber um Lichtjahre nicht ran. Bewertung: 6,5/10 Punkte.

            4
            • 7 .5

              Cube Zero ist ein Science-Fiction Horror mit Mystery Elementen und das Prequel zu Cube (1997). Zwei Jahre nach Cube 2: Hypercube (2002) der als eigenständige Fortsetzung erschien, erzählt dieser Film nun die Vorgeschichte von dem ersten Cube. Regie führte Ernie Barbarash der mit Cube Zero sein Filmdebüt ablieferte. Interessant, dass er sich als einer der Drehbuchautoren aus Cube 2 die Kritik der Fans zu Herzen genommen hat, denn so viel darf man schon verraten, ist sein Drehbuch und Regie hier wesentlich dichter als das seiner Kollegen in Cube 2, wie man deutlich erkennen kann.

              Story: Irgendwo tief unter der Erde im Norden der USA, ein See unter dem sich ein gigantischer mechanischer Würfelkomplex befindet. Dies ist der grauenvolle Ort, der in sich furchtbare Fallen beinhaltet, die freiwilligen Straftätern vorbehalten sind. Doch eines Tages erwacht die junge Mutter Cassandra Rains (Stephanie Moore) im Würfel, sie ist unschuldig und ahnt noch nicht, dass ihr ein Retter Eric Wynn (Zachary Bennett)zur Hilfe eilt ...

              Cube Zero und die Cube Vorgeschichte. Keine Bange, damit ist nicht die Cube Inspirationsquelle aus The Cube (1969) gemeint, die ich auch schon hier rezensiert habe in meinem Cube Marathon, sondern schön diese, wie es mit dem Cube (1997) alles anfing und bekommt zu dem noch Einblicke in die Hintergründe dieses mysteriösen Würfelkomplexes. Ein wenig zumindest. Folglich haben die Fans sich durchgesetzt und vieles wird nun aufgeklärt, was sich im Schleier des Nichtwissens verborgen hatte.

              Der Cube selbst ist zwar nicht eine eins zu eins Version von dem ersten Cube, kommt dem aber nahe. Mir persönlich gefällt vom Design dieser hier sogar noch etwas besser. Auch bekommt man wieder die Außenansicht des Würfels zu sehen. Von daher schon mal gut, weil man so wieder eine ähnliche Atmosphäre hat wie bei Teil eins, der ja dann danach spielt in der Zeitachse.

              Die Atmosphäre selbst ist wieder schön düster, dreckig und mechanisch. Nach dem Cube 2 der arg steril war, bin ich mir jetzt auch sicher, dass zu Cube dieser düstere Stil besser passt.

              Gore, Splatter & Traps! Hier gibt es wieder einiges mehr zu sehen. Da wo Cube 2 sehr zurückhaltend war, bekommt man im Cube Zero wieder das, was man auch bei Cube 1 gesehen hatte. Schön viele originelle Fallen und jene, die ihnen zum Opfer fallen. Besonders die, der Meyerhold zum Opfer fiel, war böse.

              Nun gibt es noch die neuen Elemente, die ein wenig die Hintergründe hinter den Cubes beleuchten. Ein mal von Innen, wie auch von Außen. Wie auch schon bei Cube 2, bekommt man allerdings als Zuschauer nur ein paar Häppchen, sodass immer noch einige Fragen offen bleiben, wie zum Beispiel jene, welchen höheren Sinn das alles hat. Was diese neuen Informationen betrifft, finde ich sie zumindest plausibler als die Erklärung bei Cube 2, weshalb ich auch Cube Zero den besseren Film finde.

              Kommen wir noch zu der Figur von Mr. Jax, Mr. Quigley und Mr. Finn. War das zu albern und komödienhaft für einen Cube Film? Ich weiß es nicht, nur etwas aufgesetzt erzwungen kam es schon rüber. Im Groben war es aber noch ok.

              Das Ende war zufriedenstellend und bildet so einen nahtlosen Übergang zu Teil 1. Trotzdem empfehle ich die Teile chronologisch zu schauen, wie sie herausgekommen sind.

              Fazit: Auch wenn Cube Zero etwas trashiger ist, ist er definitiv wieder besser als Cube 2 und hat auch wieder richtig Spaß gemacht. Mir haben die Erklärungen gut gefallen und die Ideen waren auch super, sodass am Ende auch Cube Zero mich richtig gut unterhalten konnte. Bewertung: 7,5/10 Punkte.

              4
              • 6 .5

                Cube 2: Hypercube ist ein Science-Fiction Horror mit Mystery Elementen. Die Fortsetzung von Cube (1997). Regie führte Andrzej Sekula der hier zum zweiten mal auf dem Regiestuhl platz nahm.

                Story: 8 Menschen, 1 Würfel, viele Fallen! Und wieder befindet sich eine kleine Gruppe unterschiedlicher Menschen, die aber alle eins gemeinsam haben, in einem futuristischen Würfelkomplex. Dieses Mal in einem noch komplexeren System, dem Hypercube, der parallele Realitäten, Zeitverschiebungen und somit auch Illusionen und das reinste Quantenchaos erzeugt. Ein Entkommen scheint aussichtslos ...

                Cube 2: Hypercube ist zwar offiziell die Fortsetzung von Cube (1997), steht allerdings für sich allein, was meiner Meinung nach dem Film auch zum Verhängnis wird und trotz höherem Budget und besserer Technik nie den Erfolg des erstens Teils erreichen konnte.

                Andrzej Sekula hat den großen Fehler gemacht, nicht direkt an den ersten Teil anzuschließen und hat damit unglaubliches Potenzial verschenkt. Auch das Drehbuch ist hier recht dünn ausgefallen. - Nun sollte man aber auch nicht den Fehler machen und Cube 2: Hypercube zerreißen, denn als eigenständiger Science-Fiction Horror Film funktioniert er.

                Der neue Cube wirkt im Vergleich zum ersten, viel sauberer und steriler. Auch farbige Räume kommen nicht mehr vor, da diese nur noch glänzend weiß sind. Die Schleusentüren, die sich jetzt nicht mehr mechanisch öffnen, sondern durch einfache Berührung sind ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig. Erklärt wird das ganze, dass der neue Cube wie der Name schon vermuten läßt ein 4 Dimensionaler Hypercube Tesserakt ist, in dem zudem andere physikalische Gesetze herrschen.

                Gore, Splatter & Traps! Darauf muß man hier in der Fortsetzung leider verzichten. Der Splatter und Goregehalt ist nicht nennenswert und auch die Thematik mit den Fallen ist sehr stark zurückgegangen. Es kommen ein paar Fallen vor, die dank CGI auch etwas komplexer ausgefallen sind, aber keines falls so bedeutend wie noch im ersten Teil.

                Die Sache mit dem Ende und dem alternativ Ende. Nun kann man sich freuen, dass man ne kleine Aufklärung als Zuschauer geboten bekommt, doch stellt diese neue Frage in den Raum und ich weiß selbst nicht, ob ich mit dem Ende zufrieden bin. Ich schätze, es liegt einfach daran, dass Cube 2 für sich selber steht und nicht direkt an den ersten Teil anknüpft.

                Kurz noch zu der gesamten Umsetzung und Atmosphäre. Also, Cube 2 hat auf jeden Fall seine interessanten Momente gehabt, doch es hat einfach ein bisschen an Zündung gefehlt. Die Personenentwicklung brauchte etwas zu lange, sodass auch Längen entstanden sind, die es nicht brauchte, um das Puzzler am Ende zusammenzufügen. Schade!

                Fazit: Cube 2: Hypercube hat nicht die Qualität von seinem Vorgänger. Man sieht zwar das man sich versuchte Mühe zugeben, doch als Fortsetzung taugt der Film absolut nichts. Als eigenständigen Cube Film dann schon eher. Kann man sich anschauen, mit solider Genre Unterhaltung. Bewertung: 6,5/10 Punkte.

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                • 9
                  über Cube

                  Cube ist ein innovativer Science-Fiction Horror mit Mystery Elementen, der es zu beliebten Kultfilm geschafft hat. Regie führte Vincenzo Natali, der mit Cube auch sein Filmdebüt ablieferte. Der Film hat auf verschiedenen Filmfestivals zurecht einige Preise und Auszeichnungen gewonnen.

                  Story: 6 Menschen, 1 Würfel, viele Fallen! Polizist Quentin (Maurice Dean Wint), Mathematikerin Leaven (Nicole de Boer), Ärztin Holloway (Nicky Guadagni), Konstrukteur Worth (David Hewlett), Ausbrecherkönig Rennes (Wayne Robson) und Autist Kazan (Andrew Miller) haben alle was gemeinsam, sie sind ohne große Erinnerungen alle in einem riesigen Würfel mit vielen unterschiedlich farbigen Räumen gefangen, die miteinander verbunden sind. Das Problem den tödlichen Fallen in manchen Räumen zu entweichen und den Ausgang zu finden ...

                  YES! Sensationell! Was für ein genialer Genre Film, der zweifelsfrei neue Maßstäbe gesetzt hat. Was macht Cube so besonders oder gar zu einem zeitlosen Meisterwerk? Einfache Antwort: Es ist die Innovation! Etwas filmisch zu zeigen, was es so vorher noch nicht gab. Und dafür brauchte es gerade mal ein Budget von 270.000 $, um so etwas Geniales auf die Leinwand zu bringen. Respekt, Herr Vincenzo Natali!

                  Die Inspiration dürfte zweifelsfrei aus dem Film The Cube (1969) von Jim Henson stammen, wo das Grundfundament von den Cube gelegt wurde. Diese auf Mystery aufbauende Grundidee in Kombination mit düsterem Science-Fiction und Splatter Elementen, ist es, was die Zutaten für etwas völlig Neues erschufen. Selbst Saw (2004) hatte sich nach dem großen Erfolg von Cube an der Idee der Fallen bedient.

                  Ich vermute, dass diese unglaubliche Atmosphäre der Tatsache geschuldet ist, dass die Vorstellung von diesem Cube einfach surreal wirkt. Es ist das Geheimnis, das Mysterium, wo man nicht genau weiß, was das eigentlich soll. Wer hat den Cube gebaut? Wo steht der Cube? Welchen Nutzwert hat er? Wer steuert oder überwacht ihn? Über all diese elementaren Fragen wird der Zuschauer im Dunkeln gelassen und muß sich damit abfinden, dass es einen gigantischen, präzise arbeitenden Mechanismus gibt, der bedrohlicher nicht sein kann. Der Rest von dieser düsteren und bedrohlichen Atmosphäre wird durch die Soundeffekte erzeugt, die hin und wieder erscheinen und klingen, als würden Drahtseile elektrisiert und gespannt. Richtig creepy!

                  Ich liebe diesen Film und kann ihn immer wieder schauen. Natürlich, diese Surprise Wirkung hat man nur bei der Erstsichtung. Aber auch danach entdeckt man noch viele Details, zum Beispiel an den Cube Wänden. - Die Rolle von Polizist Quentin gehört auch für mich zu den unsympathischsten, solche Typen mag man am liebsten einfach nur abknallen, was für ein Arschloch.

                  Gore, Splatter & Traps! Ordentlich, wir reden hier von vor der Ära von Saw, das heißt Cube zeigt hier schon mehr als andere Vertreter in den 90er. Eine Würfelungsszene hat es vorher auch nie gegeben und ist gewissermaßen ein kleiner Gag und Anspielung auf den Cube selbst. Was den Spaltter angeht, hätte man sich natürlich noch mehr gewünscht, doch dann hätte er nicht zu dem werden können, was er heute ist. Bei den Fallen bin ich etwas skeptischer, denn selbst wenn das Science-Fiction ist, frage ich mich, wie manche Fallen physikalisch funktionieren sollen? Sieht in CGI dufte aus, aber es ist zu bezweifeln, dass so etwas derzeit real möglich ist. Zumindest waren sie kreativ.

                  Fazit: Das war sensationell! Cube konnte mich mehr als begeistern und unterhalten. Ich bin Cube Fan und finde diese Idee einfach genial. Jeder der intelligenten Science-Fiction Horror mag, sei dieser Film empfohlen. Bewertung: 9/10 Punkte.

                  5
                  • 5

                    The Cube ist eine Art Mystery Komödie aber auch Drama im Rahmen der NBC Experiment in Television aus dem Jahr 1969. Regie führe Jim Henson, der Schöpfer der The Muppets und Fraggles. Mit beteiligt war Jerry Juhl. Die Idee zu The Cube entstand Ende der 50er und aus dem Comic Tale of Sand.

                    Story: Ein Mann (Richard Schaal) ist der sogenannte Mann im Würfel. Er weiß nicht, wie er oder warum er in den Würfel gekommen und dort gefangen ist. Aber er ist nicht alleine , denn hinter versteckten Türen befinden sich andere Würfelbewohner, wie Hausmeister Arnie (Hugh Webster) und sogar der Manager des Cube Mr. Thomas (Rex Sevenoaks) und viele, andere, die er trifft. Er erfährt, dass „jeder“ eine eigene Tür zum Herauskommen hat. Das ist das System! Doch ob durch Verwirrung, geschmuggelte Diamanten im Schokoladenhasen und vieles mehr verliert er langsam den Verstand ...

                    Interessant! The Cube ist interessant, nicht nur von der Idee, sondern viel mehr von der Tatsache, um mal zu sehen, wie die Quelle von Vincenzo Natali sein Kultfilm Cube (1997) aussieht. Richtig, 28 Jahre vor Cube (1997) gab es die Idee schon mal in The Cube (1969), so dürfte klar sein, wo Vincenzo Natali seine Inspiration hernahm. Natürlich ohne blutige Fallen, Primzahlen usw.

                    Spricht man über innovativen Science-Fiction Horror der Neuzeit, wird man an der Cube Reihe nicht vorbeikommen. Die Cube Reihe, die mit Cube 2 - Hypercube (2002), Cube Zero (2004) und dem japanischen Remake (2021) seine Fortsetzungen fand, hat sich längst als Klassiker des Genrefilms etabliert. Da verwundert es auch nicht, dass aus der Vorlage die eine oder andere weitere Filmperle entstanden ist. Die bekannteste, die einem da einfallen könnte, ist natürlich "Der Schacht" (2019) von Galder Gaztelu-Urrutia, der im selben Atemzug nicht nur "Cube" anführt, sondern gleich noch den gesellschaftskritischen "Snowpiercer" (2013).

                    Doch wo hat „Vincenzo Natali“ seine Inspiration eigentlich her? Stammt der meisterhafte Cube wirklich aus seiner Feder? Wohl eher weniger. Nicht nur, dass es die Idee literarisch schon gab, aber was die wenigsten wissen werden, dass es sogar schon einen filmischen Vorläufer gab, nämlich aus dem Jahr 1969, den ein gewisser "Jim Henson" abgedreht hatte.

                    Jim Henson? Ja, der Typ, der nicht wenige Folgen der Sesamstraße, Muppet Show, Fraggles drehte und Filme wie Der dunkle Kristall (1982) und Reise ins Labyrinth (1986) in seiner Filmografie zu stehen hat. Also Titel, die einem was sagen könnten. Sein "Cube" war so zu sagen sein Filmdebüt und ist man ehrlich, schaut es auch genau danach aus.

                    In diesem ersten Cube durfte ein gewisser "Richard Schaal" sein Bestes geben und hat man sich erst einmal an diese holprige Art gewöhnt und verstanden, dass man es nicht mit einem nostalgischen Splatter Filmchen zu tun hat, sondern mit einer abstrakten Komödie, dann kann man sich diesen stark angestaubten Streifen geben, aber Warnung C-Movie ist schon hoch gegriffen. Sollte man aber auf eine Art Theaterperformance klarkommen, dann wird man ihn verkraften. Im Prinzip ist die Story klar. Mann wacht in einem weißen Cube (Raum) auf und begegnet nun nacheinander offensichtlich andere Insassen und erlebt mehr oder weniger skurrile Situationen, die am Verstand zweifeln lassen. Das Ende bringt dann einen kleinen Plot Twist daher, mit dem man aber hätte rechnen können...

                    Fazit: Unterm Strich hat man es beim Cube aus den 60er Jahren mit einem kleinen Ausflug zu tun, der aufzeigt, wo die bekannte Cube Inspiration aus 1997 ihren Ursprung hat. Nicht mehr, nicht weniger. Einmal schauen reicht hier völlig und dürfte nur für Nostalgiker interessant sein. Bewertung: 5/10 Punkte.

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                    • 5

                      Draculas Tochter und Professor Satanas ist ein Creature Feature Horror mit Superhelden Elementen. Im OT hört diese kleine Trash-Perle auf "La mujer murcielago". Regie führte René Cardona, den man unter anderem eventuell vom Klassiker „Überleben“ (1976) her kennen könnte. Die Idee zu diesem Film ist wohl aus dem damaligen Batman Hype entstanden.

                      Story: In Acapulco werden immer wieder Leichen unter anderen auch von bekannten Sportlern angespült, die alle merkwürdige Merkmale haben, die ganz nach einem chirurgischen Eingriff aussehen. Da die Polizeiarbeit in diesem Fall ins Stocken gerät, ordert man den Spezialagenten Mario Robles (Héctor Godoy) an, der gemeinsam mit der mysteriösen Batwoman (Maura Monti) den Vorfällen auf den Grund gehen sollen. So begegne sie Dr. Williams (Roberto Cañedo) einem verrückten Wissenschaftler, der auf seiner Forschungsyacht biologische Experimente durchführt und ungeheuerliches vorhat ...

                      Wie bitte? Gehirnwellensender, Luchadors, Federmausfrau, Fischmensch, Spezialagent, Ozean Herrschaft, verrückter Professor... ? Fuck, das klingt nach Trash, ist es auch!

                      Dass man es hier mit einem Creature Feature der ersten Welle zu tun haben könnte, vermutet man nach dem reißerischen Titel wohl eher nicht. Ob allerdings der Alternativtitel "The Batwomen" besser gewesen wäre, ist fraglich. Man hat es hier mit einem lupenreinen B-Movie Trash zu tun, wie er zu der Zeit der großen Monsterfilme auf der Leinwand üblich war. So verwundert es auch nicht, dass diese Trash Perle sogar im Juni 1970 in den deutschen Kinos lief.

                      Um was geht es den überhaupt? Ganz einfach ... Professor Satanas hat zu viel Frankenstein gelesen und kam so auf die Idee, mit seinen Compagnon auf seinem Boot einen Goldfisch mit einem Wrestling-Kämpfer zu kreuzen. What? Ja, richtig gehört und das klappte sogar. Nur Batwomen, oh Pardon, natürlich Draculas Tochter hat was dagegen und versucht den irren Professor zu stoppen ... Was muß man rauchen, um auf solche Ideen zu kommen? Aber danke an VCI, den Spaß auf Blau veröffentlicht zu haben.

                      Hast du einen gesehen, hast du alle gesehen, trifft hier recht gut. Monster Filmchen, wie es viele gibt. So ist auch hier die Hauptattraktion der Fischmensch, halb Goldfisch, halb Wrestler in einem Kostüm, das billiger nicht sein kann. Immerhin funktionieren die Einstellungen unter Wasser ganz gut und im Vergleich zu anderen Vertretern bleibt die Kamera auch auf dem Monster darauf. Der Sound oder besser das Gegurgel vom Monster ist dann noch das Sahnehäubchen, was den Streifen völlig in den nostalgischen Monstertrash Himmel katapultiert.

                      Draculas Tochter und Professor Satanas ist völlig bekloppt, funktioniert aber und macht kurzweilig sogar Spaß. Es gibt durchaus Momente, gerade wenn das Fischmonster im Fokus steht, wo man einfach Schmunzeln muß.

                      Fazit: Creature Feature Fans und Freunde von nostalgischen B-Movies, könnten mit diesem 60er Streifen Spaß haben. Bewertung: 5/10 Punkte.

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                        über Cyst

                        Cyst ist eine Low-Budget Bodyhorror Komödie und Hommage an die frühen B-Movies und das Trash-Kino des 20. Jahrhunderts. Regie führte Tyler Russell, der mit Cyst auch sein Filmdebüt ablieferte.

                        Story: Dr. Guy (George Hardy) ist Dermatologe und ausgezeichneter Experte für ästhetische Chirurgie. Er ist aber auch begnadeter Ingenieur und hat eine Maschine erfunden, die mittels eines Lasers unschöne Zysten entfernt. Bei der Demonstration vor der Patentkommission kam es aber zu einem ungeheuerlichen Fehler, sodass nun Assistentin Patricia (Eva Habermann) noch Schlimmeres zu verhindern versucht ...

                        Cyst ist einer dieser Filme, die bereits im Voraus eine ordentliche Share-Kampagne gefahren hatten und dabei einen Trailer veröffentlichten, der den anspruchsvollen Genrefreund aus der Reserve locken sollte. Tyler Russell, sein Filmdebüt, setzt komplett auf die trashige B-Movie Karte, doch will der Streifen leider mehr sein, als er tatsächlich ist! Nun kann man sich natürlich die Frage stellen, ob ein Film, der den Namen "Cyst" übersetzt "Zyste" trägt und in dem Wort wörtlich eine humanoide Zystenmutation fröhlich durch die Gegend wackelt, diesen Anspruch erfüllen hätte können. Nun ja, das bleibt dann wie immer im Auge des Betrachters.

                        Für mich persönlich als einer, der seit den 80er-Hunderte von diesen B und C Movies gesehen und rezensiert hat, fand dieses Filmchen als gähnend langweilig. Und wenn man sich ein bisschen mit dem Genre analytisch beschäftigt, erkennt man auch schnell das Stilmittel. Wenn es so scheiße ist, da einfach das Budget nicht ausreicht, vermarktet man es halt als überspitzt und aufgesetzte „Komödie“, so muß man nicht zugeben, dass man nur auf Amateurniveau an der Umsetzung schraubte.

                        Dass es besser geht, zeigen Genre Perlen wie Monster aus dem All (1968), The Terrornauts (1967) usw. Cryst hingegen wirkt eher wie ein schlechter Drillbit (1992) oder Bad Karma von Alex Chandon. Des Weiteren wird einem auch vieles bekannt vorkommen, das man zum Teil bei Braindead (1992) oder auch Re-Animator (1995) gesehen hat. Das Einzige, was ein bisschen amüsieren konnte, war natürlich das Zysten-Monster.

                        Was bleibt also von Cyst übrig? Ein bisschen Bodymelt, ein bisschen Splatter, ein paar Lacher, Trash, ordentliche Ekel-Szenen, schöner 60er-Stil und ein cooles Zysten-Monster, ob das ausreicht, muss jeder selbst entscheiden.

                        Fazit: Gibt auf jeden Fall bessere Genre Filme dieser Art. Cooles Zysten Monster, paar nette Effekte, das war es dann aber auch schon. Mittelmäßige Unterhaltung. Bewertung: Großzügige 5/10 Punkte.

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                          marco.lentini.16 07.05.2023, 11:14 Geändert 07.05.2023, 11:23

                          In the Dark oder wie im OT The Sublet ist ein Mystery Horror mit Haunted House Thematik. Regie führte John Ainslie, der hiermit auch sein Filmdebüt ablieferte.

                          Story: Jeff (Mark Matechuk), Joanna (Tianna Nori) und das neugeborene Baby Porter sind eine glückliche kanadische Familie, die gerade dabei ist sich eine schöne Zukunft aufzubauen. Jeff steht als Schauspieler kurz vor dem Durchbruch und muß deshalb öfters den Wohnort mit seiner Familie wechseln, wie auch dieses Mal, wo sie in ein abseits gelegenes, aber bereits möbliertes Apartment ziehen. Dass dieses keine gute Idee war, stellt sich so schon bald heraus, denn sie sind nicht nur von Menschen umgeben ...

                          Boring Ghosts hätte als Filmtitel wohl besser gepaßt, obwohl The Sublet im Kontext gleich aufregend klingt. Meine Güte, war das Lahm!

                          John Ainslie dachte sich vermutlich, dass wenn das knappe Budget nicht mehr hergibt, man wenigstens versucht ein paar Psycho-Windungen in die Handlung einzubinden. So setzt er dem Zuschauer ein leicht aufgesetztes Wirrwarr aus Paranoia, Alpträumen, Psychosen und sonstigen ineinander übergehenden Wahrnehmungsstörungen vor, sodass man als Zuschauer zum rätselt, ob man es nun mit paranormalen Ereignissen oder mit der menschlichen Psyche zu tun hat. Teilweise sogar noch mit einer Szene (mit den Ermittlern) wo man denken könnte das auch noch ne Time Slips Variante erzeugt werden sollte. Das Ganze hätte tatsächlich auch klappen können, wenn der Rest auch funktioniert hätte, was er aber leider nicht hat.

                          Von der Atmosphäre gab es nur einige Szenenbilder, wie das surreal wirkende Treppenhaus oder die Außenansicht, oder die kleine Sexszene mit der französischen Ex-Freundin, oder die Szenen in der Nachbarwohnung (Wandloch Zettelchen), die ein bisschen das Interesse geweckt haben, der Rest ist wirklich furchtbar langweilig und auch schleppend.

                          Wirklich Horror oder Gore gibt es nicht wirklich, bisschen Rasierklingen-Schnitte und das war es im Groben auch schon. Großes Geister oder Gespenster Spektakel sollte man auch nicht erwarten. Eigentlich hätte der Streifen auch eine FSK 12 bekommen können als kleine Gruselgeschichte mit Psycho Elementen.

                          Hätte mir gewünscht etwas mehr über die Charaktere und vor allem auch über die Vorgeschichte, insbesondere über die Prozesse zu erfahren. Also wie der Spuk entstanden ist. Aus der Psyche, sprich Materialisation heraus, oder aus okkultistischen Gründen? Aus dem Supranaturalismus? Paralleluniversum? All das wird null beleuchtet, so das die Enttäuschung durch offene Fragen noch größer sein wird, weil man was vorgesetzt bekommt, das man einfach so hinnehmen soll.

                          Fazit: In the Dark war sehr, sehr bescheiden und ohne Kaffee fast einschläfernd. Wer noch nie was mit Horrorfilmen zu tun hatte, kann mit dieser seichten Kost starten. Habe mich nicht unterhalten gefühlt. Bewertung: 3/10 Punkte.

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                          • 6

                            The Redsin Tower ist ein Okkult-Horror / Splatter aus der Toe Tag Pictures Schmiede. Regie führte Fred Vogel, bekannt durch seine August Underground Kultreihe. Mit The Redsin Tower zeigt der Kopf hinter Toe Tag, dass er auch was anderes kann als Fake-Snuff / Torture Porn Streifen. So wird der eine oder andere überrascht sein und nicht mit gerechnet haben.

                            Story: Kim (Bethany Newell) hat sich gerade von ihrem Freund Mitch (Perry Tiberio) getrennt, der in den 6 Jahren Beziehung immer besitzergreifender wurde und sich zu einem stalkenden Psychopathen entwickelte. Um über die Trennung hinwegzukommen, läßt sie sich von ihrer Gothic Freundin Becky (Jessica Kennedy) überreden, mit auf eine Party zu kommen, die dann aber zum alten Redsin Tower führt, in dem es spuken soll. Was mit Alkohol, Drogen und Sex fröhlich anfängt, entwickelt sich zum blutigen Alptraum, denn neben dem psychopathischen Mitch ist auch der alte dämonische Redsin Fluch erwacht, sodass es mehr als blutig wird ...

                            Aber Hallo! Das hat doch Spaß gemacht und war feinster Splatter Spaß auf ordentlichem Niveau. Nachdem ich die August Underground Trilogie mit gemischten Gefühlen aufgenommen habe, konnte mich dieser The Redsin Tower hier mehr begeistern und ansprechen. Der Film fängt sehr ruhig an. Fast 40 Minuten geht es um den psychisch gestörten und besitzergreifenden Mitch und Ex-Freundin Kim. Bisschen klischeehaftes herumalbern und dann beginnt der okkult dämonische Splatter Spaß.

                            The Redsin Tower hat sich vermutlich als Vorbild Filme wie Tanz der Teufel genommen und hat dem ganzen noch viel Nacktheit, Sex und vor allem Gore und Splatter hinzugefügt. Aber auch ein bisschen Moster-Trash und Geistersex findet Einzug.

                            Fred Vogel hat hier mit knappem Budget einen durchaus gelungenen Splatterfilm mit Okkult-Thematik geschaffen, der auch ein bisschen an die Splatterfilme der frühen 90er erinnert. So hat er wieder einmal seine Zuschauer überrascht und so verwundert es nicht, dass der Film auch schon die ersten Auszeichnungen bekommen hat.

                            Nun gibt es aber zwei Probleme. Denn die einen, die etwas sehen wollten wie die August Underground Trilogie werden enttäuscht sein, da The Redsin Tower alles andere als ein Sicko ist. Und diejenigen, die einen anständigen Horror sehen wollten, sind vermutlich auch enttäuscht, da The Redsin Tower auch kein Hochglanz Mainstream Film ist. So wird er es ziemlich schwer haben.

                            Persönlich war ich allerdings mit dem Ende nicht einverstanden und ich verstehe nicht, warum dieses Arschloch nicht von den Dämonen in alle Stücke gerissen wurde. brrr!

                            Die Atmosphäre in diesem Turm und in dem geheimen Raum waren ordentlich und auch schauspielerisch gibt es nichts zu kritisieren.

                            Fazit: The Redsin Tower hat mich positiv überrascht. Seit langem mal wieder ein Splatterfilm der zwar bescheiden, aber dafür ordentlich daherkam, denn Blut und Ekel Szenen gibt es einige. War in Ordnung. Bewertung: 6/10 Punkte.

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                            • 4 .5

                              August Underground's Penance ist ein Fake-Snuff / Torture Porn und dritter Teil der August Underground Trilogie. Regie führte wieder Fred Vogel, der mit diesem Teil die Reihe zum Abschluss bringt. Viel Neues bietet dieser Teil nicht, außer dass man eine modernere Technik verwendete.

                              Story: Peter Mountain (Fred Vogel) und seine Freundin Crusty (Cristie Whiles) aus Ohio gehen nach den letzten Vorfällen weiter ihrem Gewalt und Folter Hobby nach. Sie wollen sich noch mal steigern und sich selbst beweisen, dass sie zu noch grausameren Taten fähig sind, was sie sich auch zum Leid der Opfer beweisen, doch es kommt auch zu dem, womit man nicht gerechnet hätte ...

                              Alle guten oder auch schlechten Dinge sind drei und somit findet die bisherige August Underground Trilogie mit Penance sein Ende und wie der Titel es schon verrät, fügt auch dieser Teil neue Elemente hinzu. Tue Buße!

                              Zu den größten Neuerungen zählt definitiv die Optik. Statt der Kartoffelkamera, die man noch aus dem ersten und zweiten Teil kannte, hat hier wohl etwas Hochwertigeres Verwendung gefunden. Das Bild ist so relativ scharf, sodass die Szenen tatsächlich auch nochmals um einiges intensiver wirken. Auch scheint mittlerweile einiges an Erfahrungen in den Film und dem Skript eingeflossen zu sein, denn der Ablauf schaut strukturierter aus und weniger dem Zufall überlassen. Doch wer jetzt Sorge hat, dass es nicht mehr nach Untergrund aussieht, der braucht keine Bange zu haben, von einer hochwertigen B-Movie Produktion ist man noch Lichtjahre weit entfernt. So ist und bleibt August Underground auch Underground!

                              Um was geht es? Um plakative und stumpfe Gewalt! Nein, wer hätte das gedacht! Nach dem man sich alle drei Teile hintereinander reingezogen hat, ist man kopfschüttelnd doch irgendwie froh dieses anti intellektuelle Kino überwunden zu haben. Erkenntnis, ich bin älter und reifer geworden, denn mich fasziniert das nicht mehr. Heute benötige ich den experimentellen Arthaus- und Kunstfilm mit intelligenter Botschaft um gut unterhalten zu werden, von mir aus auch Haifisch Trash, also genau das Gegenteilige von dem Streifen hier.

                              So bekommt man das Geboten, was man auch in den anderen beiden Teilen gesehen hat. Gewalt und Folter. Diesmal dürfen auch Tiere mit einbezogen werden. Eine Ratte wird an einen Alligator verfüttert und ein Reh wird ausgenommen und an Löwen verfüttert Bon appétit. - Im Rest wird der Hammer geschwungen, Nägel in den Körper gehämmert, die eine oder andere Ausweidung unternommen, bisschen Selbstbefriedigung, bisschen Analsex, viel Blut und sonstige Körperflüssigkeiten, Drogenkonsum, Home Invasion zu Weihnachten, die wie, sollte es, anders sein auch mit Gewalt übersät ist und um einen neuen Tabubruch zu begehen, gibt es auch noch die sogenannte Fötus-Szene. Also das gewohnte Konzept, um Grenzen zu überschreiten.

                              Interessant an August Underground's Penance ist die Charakterentwicklung in den Rollen. So geht Fred Vogel auf noch mal sicher und zeigt damit, wie Gewalt in rohester Form authentisch aussieht und wozu der freiheitsliebende liberale Mensch fähig ist. Hier steht ein altes philosophisches Konzept in der Waagschale, Gruß an T. Hobbes wo Freiheit gegenüber der Sicherheit steht. Wie viel Leid hätte also verhindert werden können in einem ideologisch besserem System? Vogel zeigt also die Realität nicht mehr und nicht weniger, deshalb sollte man es sich nicht zu einfach machen und sein „Krank“ rausrotzen, sondern lieber mal die Tiefe der Thematik analysieren, die besonders durch das Ende mit Freundin Crusty interessant werden wird. Von daher ist hier eine kleine Botschaft erkennbar.

                              Fazit: Die August Underground Trilogie ist ganz klar nur was für den Extremmovie Cineasten, alle anderen sollten um alle drei Teile einen Bogen machen. Ich bewerte diesen Teil wie die anderen auch und somit bekommt die gesamte Trilogie, Bewertung: 4,5/10 Punkte.

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                              • 4 .5

                                August Underground's Mordum ist ein Fake-Snuff / Torture Porn und zweiter Teil der August Underground Trilogie. Regie führte wieder Fred Vogel, der nach der größeren Nachfrage zwei Jahre später versuchte noch extremeres zu zeigen. So führt man die Geschichte einfach in gesteigerter Form fort. Der Sicko Fan dürfte sich freuen ....

                                Story: Der Serienkiller Peter Mountain (Fred Vogel) ist immer noch auf freiem Fuß und kann ungehindert seinen nihilistischen Feldzug folternd und mordend nachgehen. Doch er hat mit seiner sadomasochistischen Freundin Crusty (Cristie Whiles) und ihrem geistig beeinträchtigten Bruder Maggot (Michael Todd Schneider) Gleichgesinnte gefunden, sodass man jetzt jegliche Gewaltexzesse als Trio ausüben kann.

                                Was paßiert, wenn man das Extreme zu steigern versucht? Richtig, es wirkt dann aufgesetzt und erzwungen, sodass es schon wieder albern wird. Nun muss man fairerweise dazu sagen, dass diese Aussage "vor" der Vomit Gore Reihe seine Gültigkeit hatte. Man konnte nicht ahnen, was filmisch noch mit Herrn Valentine möglich wird, aber das ist ein anderes Thema.

                                Also in guter alter Fuck the Mainstream Manier, darf der Zuschauer hier drei gescheiterten Existenzen zuschauen, die in ihrer Verwahrlosung ohne jegliche Selbstkontrolle und Sozialisation ihren Nihilismus lebendig werden lassen. Ein mahnendes Beispiel, was ohne Zucht und Ordnung und in Disziplinlosigkeit passiert? Streben nach Erfolg, Fortschritt, Luxus, gar Hedonismus wirkt hier fast schon als Sünde, da die Rohheit der animalischen Bestie Mensch hier noch unverblümter rüberkommt als im Teil 1. Irgendwie ziemlich unangenehm in seiner Wirkung und das, wo man doch eigentlich wußte, was einen erwartet.

                                Fred Vogels neue Tabubrüche sind Selbstverletzendes Verhalten, Verherrlichung des Alkohol & Drogen Missbrauch, Paraphilien wie zum Beispiel Emetophilie, was viele Zuschauer ziemlich eklig finden werden, bisschen Nekrophilie und erstaunlich viel Sadomasochismus Elemente, die bis zu einer Penektomie ausgeschlachtet wurden. Ausschlachten ist ein gutes Stichwort, denn auch der Gore / Spatter Anteil ist gestiegen. Wäre dieses exzessiv wahnhafte nicht im August Underground's Mordum, hätte man auch Elemente eines Zombie Spaltters erkennen können, wie man am Beispiel der Gedärm Szenen erkennt.

                                Was lernen wir daraus? Dass Voluntarismus der von Natur aus auf einem nihilistischen Fundament steht, vielleicht doch nicht so ne tolle Idee ist, und uns Fred Vogel ein zwar plakatives, aber mahnendes und abschreckendes Beispiel zeigt? Wohl eher nicht, denn dafür fehlt es an Tiefe. Viel mehr lernen wir, dass Nihilismus und Hedonismus absolut nicht kompatibel miteinander ist. Am Ende ging es lediglich darum, neue Tabubrüche zu erzeugen und Grenzen zu überschreiten, um weiter im Gespräch zu bleiben. Gratulation, die Show des Abartigen hat Früchte getragen!

                                Folglich sollte man also nicht versuchen zu viel in diese Trilogie reinzuinterpretieren und diesen Film dann so sehen wie er ist, ein billiges Torture Porn Filmchen für Liebhaber, das seinen Selbstzweck dient und sogar mit ordentlichen Effekten daher kommt. Nicht mehr und nicht weniger!

                                Punkten tut August Underground's Mordum wie auch Teil 1 durch seine realistisch wirkenden Effekte, die auch hier wieder durch den Found Footage Stil verstärkt wurden. Das kann Fred Vogel und sein Team ziemlich gut. Nervig hingegen waren die ganzen "fucks". Hat mal einer gezählt, wie oft das Wort vorkam? Na ja, im Vergleich zu Teil 1 kam dann noch der expliziter dargestellte Gore Anteil dazu, der aber wie schon geschrieben etwas aufgesetzt bis albern wirkte.

                                Fazit: Wer schon Teil 1 abgefeiert hat, wird auch Teil 2 hier mögen, der noch intensiver wirkt als sein Vorgänger. Wie ich auch schon in der vorigen Rezension zu Teil 1 schrieb, bin ich irgendwie aus dem Alter raus, sodass mich das faszinieren würde, daher gleiche Benotung. Bewertung: 4,5/10 Punkte.

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                                • 4 .5

                                  August Underground ist ein Fake-Snuff / Torture Porn und bereits zum Kult gewordener Streifen für den Extremmovie Cineasten. Regie führte Fred Vogel, der hiermit auch gleich sein Filmdebüt ablieferte und wie man sich denken kann, auch zu einer ordentlichen Kontroverse beigetragen hat. Das dieser Film die Grenze eines normalen Horrorfilms wie der oft zitierte Serbe überschreitet, sollte klar sein und das der Regisseur gut 10 Stunden in Kanada in Zollhaft verbringen mußte zeigt auch, das dieser Film mit zu den härtesten der Welt gehört.

                                  Story: Peter (Fred Vogel) ist ein Serienmörder und Gewalttäter, der durch ein nihilistisch geprägtes Weltbild vor keiner Tat und keinem Terror zurückschreckt. Empathie oder Reue kennt er nicht. Sein langjähriger Kumpel (Allen Peters) kennt sein Geheimnis und hält aus voyeuristischen Eigennutz alle sadistischen Gewaltexzesse auf Videokamera fest. So auch dieses Mal, als Peter ihn in den Keller zu sich einlädt, um die entführte Laura bestialisch zu misshandeln und zu foltern. Im Rausch der sinnlosen Gewalt beginnt ein Exzess des Stumpfsinns ...

                                  August Underground hat nun auch schon gut 20 Jahre auf dem Buckel. Erinnert man sich zurück, wie wenig Leute nur Zugang zu dem Film hatten und diese damals wirklich heiße Ware in den Händen hielten, die unter dem Ladentisch auf dem Trödelmarkt für viel Geld gehandelt wurde, noch lange bevor die typischen Verdächtigen (Gruß geht raus) auf den Filmbörsen im Land das Teil mit weniger Muffensausen anbieten konnten, da ist es erstaunlich wie sich nach 20 Jahren dieses Untergrund Filmchen ausgebreitet hat.

                                  Provokation und Tabubruch gelungen! Der Mittelfinger gegen die Filmzensur und für die Freiheit der Filmkunst hatte Erfolg. Fred Vogel und sein August Underground ist nun im Gespräch und zu einem Kultfilm des Untergrunds herangewachsen. Und ja, wenn selbst schon durchschnittliche Kritiker die Arbeit loben, dann kann man schon gratulieren.

                                  Ist die Aufregung berechtigt? Ist der Film wirklich so besonders? Es gibt genau zwei Aspekte, die diesen Film interessant machen. Der größte ist sicherlich die kompromisslose Direktheit, indem abscheulichste Gewalt in der rohesten Art gezeigt wird und dass es dadurch extrem authentisch aussieht. Hier hat der Film auch die meisten positiven Kritiken geerntet. Das sind schon gute Effekte und durch den Found Footage Stil wirkt das noch realer. Der zweite Aspekt ist der, des Nervenkitzels und der subjektiven Abstumpfung, in dem man sich mit solchen Filmen abhärtet. Es ist der Reiz am Tabubruch und natürlich um angeben zu können, dass man eines der weltweit härtesten Filme gesehen hat.

                                  Braucht man das? Als ich noch jünger war und es was Besonderes war, hätte ich mit Ja geantwortet. Heute kann ich nur darüber Schmunzeln und Gähnen. Philosophisch betrachtet ist dieses Werk nichts weiter als ein reales Spiegelbild dieser verrohten Gesellschaft, die täglichen Nachrichten am Frühstückstisch zeigen genau das, nur in Realität. Es sind die Gaffer und Schaulustigen an einer Unfallstelle, es sind die Voyeure, die sich am Leid anderer aufgeilen, es ist eine Weltideologie, die lieber die Welt fickt, statt sie zu lieben und zu schwängern. Die, die sich also über sowas echauffieren, sollten vielleicht an ihre eigene Nase fassen, da sie Teil dieses traurigen Systems sind. Also getreu dem fatalistischem Motto: Shit Happens! Wer den Nihilismus sät, wird dessen Früchte auch ernten...

                                  August Underground ist kein Film für einen qualitativen Filmabend, über den man im Anschluss intellektuell philosophieren kann. Auch ist es kein Film zu Chips und Bier, der einen trashig unterhält. Nein, August Underground dient nur dem Selbstzweck, einen Film, den man aus Neugierde schaut, um dann mitreden zu können. Man bekommt das, was man auch erwartet, nicht mehr und nicht weniger. Vor 20 Jahren fand ich es sicherlich noch faszinierend, heute im Alter ist man irgendwie reifer und anspruchsvoller geworden ...

                                  Fazit: Als Genrefan wird man auf seine Kosten kommen. Explizite Gewalt, die an Rohheit und Authentizität keine Schonkost ist. Die Umsetzung und Effekte sind filmisch ordentlich umgesetzt. Sehr speziell das Ganze. Bewertung: 4,5/10 Punkte.

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                                  • 5
                                    über 555

                                    555 ist ein Low-Budget Horror / Spatter Slasher, der dank CMV Trash Collection #119 nun auch der großen Horror-Community zugänglich gemacht wurde. Der Film wurde 1988 von Slaughterhouse Entertainment nur in limitierter Stückzahl auf VHS vertrieben, sodass lange Zeit der Film als Rarität zu Höchstpreisen gehandelt wurde. Auf dem deutschen Markt gab es die sogenannte Bayern-Kopie, die man für ca. 200 DM am Bahnhof erwerben konnte. Regie führte Wally Koz, der mit diesem Film seine Leidenschaft zum Horror Spaltter verewigen wollte und sonst eher den Vertrieb von Slaughterhouse übernahm. So hat man es hier jetzt mit einem dieser „sonstigen“ Filme zu tun, von dem der Mainstream sicher nicht angesprochen wird.

                                    Story: Sergeant Connor (Greg Kerouac) und Detective Haller (B.K. Smith) haben alle Hände voll zu tun, denn es geht in Ukrainian Village Chicago offensichtlich ein brutaler Serienmörder um, der seine Opfer mit einem Wellen-Dolch tötet und sich dann sexuell an den Leichen vergeht. Der Täter, ein Hippie! Mit Verstärkung der aufreizenden Lokalreporterin Susan Rathe (Mara Lynn Bastian) kommt man dem Metzger von Lake Front nach und nach auf die Schliche. 555 sind 5 Paare, 5 Nächste, 5 Jahre und ein 555er Schlächter!

                                    Damals heiß begehrt, heute eher zum Einschlafen? Na ja, ganz so schlimm ist es nicht, denn immerhin besitzt 555 noch diesen nostalgischen Wert.

                                    555 ist ein Film der Giallo Elemente besitzt und somit auch als brutaler Krimi durchgehen könnte. Man bedenke, sechs Jahre zuvor hat Italien es mit dem "New York Ripper" vorgemacht. Dann hat man die Slasher Elemente, wir erinnern uns, acht Jahre zuvor "Maniac" und zu guter Letzt natürlich noch die Spitze, die Splatter und Tabubrüche. Hier hat man sich dann zwei Jahre zuvor an "Lucker" orientiert in Form von Leichensex / Nekrophilie, sodass man als amerikanischer Filmemacher hier auch mal was beisteuern kann. - So hat man hier im Prinzip einen Giallo Spaltter Slasher, der im Wechselspiel immer zwischen fluchenden Polizeiermittlern und dem Killer wechselt. Polizeirevier / Fabrik, Polizeirevier / Strand, Polizeirevier / Apartmentzimmer usw.

                                    Der Killer als Hippie deutet zunächst mal daraufhin, dass man eher eine konservative bis puritanistische Botschaft anhand der Figur darstellen wollte, getreu dem Motto eines fanatisierten Killers, der jegliche sexuelle Sünde sofort bestraft. Wäre da nicht der anschließende Sex mit den Leichen, der dieses Bild dann wieder zerreißt. Von daher ist für solch ein bescheidenes Filmchen das Drehbuch gar nicht mal so verkehrt, da man als Zuschauer auch erstmal auf die falsche Fährte gelockt wird.

                                    Die Kills selbst sind für einen 80er ordentlich, sodass hier durchaus Gore und Spaltter zu erkennen ist. Kopfabtrennen, Blut spritzt aus dem Hals. Viele Kills mit einem Wellenklingen Säbel, Messer, Machete usw. Von der Umsetzung her wirkte das natürlich bescheiden und billig, da das Budget einfach nicht mehr hergab. Teilweise sogar unfreiwillig lustig, wo der Wellen Säbel in den Brustkork sticht und darin rumrührt und man deutlich das Styropor knirschen hört. - Easter Eggs lassen sich dann auch finden. Wenn man als Zuschauer genau hinschaut, erkennt man an einer Wand mit Graffitis die 555 ran gesprüht, als Mr. Hippie gerade wieder im Butcher Modus ist.

                                    Sonst sieht man dem Film seine Bescheidenheit, besonders von technischer Seite an. Die Kamera und das Bild sind selbst für die 80er übel.

                                    Schauspielerisch gab es hier nichts Nennenswertes und von den Figuren allesamt unsympathisch. Lediglich Mara Lynn Bastian in der Rolle von Susan Rathe könnte man nennen.

                                    Fazit: 555 wird nur für den Liebhaber und Sammler interessant sein, um ihn einfach mal gesehen zu haben. Es ist richtig, dass er durch seinen Stil im Genre ein kleiner Exot ist, aber ist man ehrlich war das schon ziemlich bescheiden. Bewertung: 5/10 Punkte.

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                                    • 4 .5

                                      Alien Species - Die Nacht der Invasion ist ein Science-Fiction Film aus der Kategorie B-Movie Trash! God damn it, hier haben wir ja mal ein richtiges Trashfest! Regie führte Peter Maris, der bisher keine bekannteren Titel in seiner Filmografie zu stehen hat. Der schrillste dürfte aber zweifelsfrei Alien Species sein, wo er sich richtig austobte.

                                      Story: Skrupellose Außerirdische haben die Erde entdeckt und beschließen diese zu erobern. Sie entführen Kühe, hübsche Mädchen und zerstören mit ihren UFOs ganze Stadtteile, demgegenüber das Militär nichts entgegenzusetzen hat. Nur eine kleine Gruppe, die Schutz in einer alten indianischen Höhle gefunden hat, nimmt den er bitterlichen Kampf gegen die Invasoren auf ...

                                      Hilfe, was war das denn? Ein Flickenteppich mit einem neuen Anstrich? Hier hat man sich ordentlich bei anderen bedient und dem ganzen noch ne eigene Note mitgegeben. Schon in den ersten10 Minuten wird die erste Kuh entführt, die durch ein Beamstrahl ins UFO teleportiert wurde. Allein die Szene reicht aus, um zu wissen, womit man es zu tun bekommt.

                                      Jetzt kommt der Knüller schlecht hin... Sämtliche UFO Szenen sind echt mit dem guten alten Soap-Opera-Effekt / Motion Smoothing versehen, was ausschaut, als hätte man diese Szenen aus einer Seifenoper eingefügt. Das paßt dermaßen nicht darein, dass man sich fragt, was haben die beim Dreh geraucht?! Krass ...

                                      Manche Explosionen wurden ohne Scheiß, mit China Böllern und Feuerwerkskörpern gemacht... Große Filmkunst. ^^

                                      Um Atmosphäre aufzubauen, setzte man auf das altbewährte fluoreszierende Leuchten in einer Höhle. Die 80er machten es vor, in den 90er nimmt man es noch mit.

                                      Die Aliens ... na ja!

                                      Schauspielerisch durfte Charles Napier den Sheriff spielen. Gewohnt gut! Und Jodi Seronick ging eigentlich auch.

                                      Ich weiß nicht, was ich hier gerade gesehen habe, aber das war lupenreiner Science-Fiction Trash aus den 90er. So bekloppt der Film aber auch ist, er bietet zumindest Action, einige amüsante Effekte und bietet ordentlich Ballerei und Explosionen.

                                      By the way, Alien Species 2 - The Invasion wurde zwar im Abspann angekündigt, aber bis heute blieb er dem Trash Zuschauer verwehrt.

                                      Fazit: Bekloppt! Aber auch trashig amüsant. Genau das richtige für einen Gammelsonntag, um sich stupide berieseln zu lassen. Bewertung: 4,5/10 Punkte.

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                                      • 7 .5

                                        Hippopotamus ist ein Independent Thriller / Drama, das man durchaus als kleinen Geheimtipp bewerben kann, der seine Premiere beim Monthly Film Festival im Vereinigte Königreich feiern durfte. Dass er noch keine größere Verbreitung gefunden hat, ist absolut rätselhaft, denn so viel vorweg verdient hätte er es auf jeden Fall! Regie führte Edward A. Palmer der auch das Drehbuch schrieb und zugleich mit Hippopotamus sein Filmdebüt abliefern konnte, das sogar schon völlig berechtigt ein paar Preise auf Filmfestivals bekommen hat.

                                        Der Titel Hippopotamus ist als Malapropismus zu verstehen und bezieht sich auf den Hippocampus. Auch sollte man ihn nicht verwechseln mit dem Hippopotamus von John Jencks und auch nicht mit dem Hippopotamus von Jody Wheeler.

                                        Story: Ruby Ann Wattz (Ingvild Deila) hatte einen furchtbaren Traum, als sie erwacht befindet sie sich jedoch in einem realen Alptraum, denn sie wurde offenbar gekidnappt und befindet sich jetzt in einem weißen kargen Kellerraum mit verletzten Kniegelenken. Schlimmer noch, sie kann sich an rein gar nichts erinnern. Ihr vermeintlicher Entführer Thomas Alcroft (Stuart Mortimer) ist charmant, will sie aber erst gehen lassen, wenn sie sich in ihn verliebt. Ruby versucht sich zu erinnern und plant die Flucht ...

                                        YES! Ich bin positiv überrascht. Das nenne ich mal wieder einen intelligenten und innovativen Film, an dem der Zuschauer ordentlich was zu knobeln bekommt. Kaum zu glauben, dass diese kleine Perle gerade mal 560 € Budget gekostet haben soll. Da sieht man mal wieder, dass es nicht immer der dicke Koffer voll Geld sein muß. Kreativität ist alles, erst recht wie hier in diesem Kammerspiel. Doch das war richtig interessant und spannend!

                                        Jetzt werde ich mich hüten zu spoilern, nur so viel es geht um Amnesie und Wahrnehmungsperspektiven in dem der Zuschauer zwischen wahr und unwahr unterscheiden muß. Der Film gibt versteckte Hinweise, die es zu hinterfragen gilt. Das ist wirklich kreativ und intelligent gemacht. Es ist also ähnlich wie bei Der Schacht (2019) wo der Zuschauer auch nach einem philosophischen Lösungsansatz suchen konnte.

                                        Die Atmosphäre ist super. Der weiße karge Kellerraum, bei dem auch verschiedene Farbfilter zum Einsatz kamen, verlieh dem Film sogar einen kleinen Arthaus-Charakter. Aber auch die wenigen Außenaufnahmen auf dem See oder dem leerstehenden Gebäude schafften mühelos eine Atmosphäre aufzubauen.

                                        Schauspielerisch harmonierte das Duo Ingvild Deila und Stuart Mortimer!

                                        Fazit: Hippopotamus ist mal was anderes und das macht ihn so besonders. Dass er noch keine größere Verbreitung gefunden hat, ist echt ein Rätsel, denn der Film war sehr interessant, toll umgesetzt und konnte mit Spannung unterhalten. Hat mir gut gefallen. Bewertung: 7,5/10 Punkte.

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                                        • 5 .5
                                          über Freaks

                                          Freaks - Sie sehen aus wie wir ist ein Science-Fiction Thriller. Regie führte Adam Stein und Zach Lipovsky, die auch das Drehbuch schrieben. Der Film gewann auf verschiedenen Filmfestivals einige Preise.

                                          Story: Chloe (Lexy Kolker) ist ein 7-jähriges Mädchen, das seit dem sie denken kann, von ihrem paranoiden Vater (Emile Hirsch) im Haus eingesperrt wird, das hermetisch abgeriegelt ist, da draußen unvorstellbare Gefahren lauern. Eines Tages wird das Verlangen, die Außenwelt zu erkunden, immer größer und als sie mit dem Eisverkäufer Mr. Snowcone (Bruce Dern) in Kontakt kommt, zeigt sich für sie Identität und Realität und das, wovor ihr Vater sie beschützen wollte ...

                                          Freaks ist einer der wenigen Filme, zu dem ich irgendwie keinen Zugang gefunden habe. Auch wenn der Streifen überwiegend positive Kritiken ernten konnte und die Thematik ja auch irgendwie interessant ist und auch die Umsetzung, die sich wie ein Puzzle zusammensetzte, originell und spannend war, aber am Ende ich feststellte, dass mir X-Men (2000) dann mit Krach & Wums doch besser gefallen hat. Marvel läßt Grüßen ...

                                          Freaks soll eine gewisse Tiefe haben und eine Botschaft, auf die ich jetzt nur schwer eingehen kann, da ich sonst spoilern würde. Nur soviel, das ist dann das Drama, das mit eingebaut wurde. Ich frage mich nur eins, nämlich das gleiche, was ich mich auch bei X-Men gefragt habe, ist das dystopische Bild real? Würde angenommen es würde so was geben, wirklich seitens der Regierung so ablaufen und ist der historische Kontext auf die Science-Fiction bezogen nicht etwas zu weit ausgedehnt? Fragen, die vermutlich jeder mit sich selbst dann aus machen muß.

                                          Vom Aufbau ist Freaks ziemlich interessant. Die ersten 30 Minuten wird man als Zuschauer noch völlig im Dunkeln gelassen, was der Spuk da eigentlich soll. Da weder Eismann mit leckeren Schokoladen Softeis noch Seifenblasen eine Gefahr erahnen lassen und man vermutet eine Art Matrix Thematik, die sich dann aber im weiteren Verlauf nicht bestätigt. Stattdessen kommt man in eine andere dystopische Welt, wo eine gewisse Ungleichheit zum Thema gemacht wird. Nachdem es dann Klick gemacht hat und auch noch Elemente der Paranormologie in den Fokus rückten, war es schade, dass es nicht mehr soziologische Tiefe gab, was dann auch mein Kritikpunkt wäre.

                                          Die Atmosphäre war so weit gut, Wer nun Freaks mit X-Men vergleichen möchte, ist klar das Freaks nur wie ne bescheidene Kopie aussieht und viel weniger aufgebläht daher kommt, wie man auch am Budget erkennt. Schauspielerisch war das auch in Ordnung, auch wenn die Rollen etwas blass waren.

                                          Fazit: Durchschnittlicher Science-Fiction Thriller der solide umgesetzt wurde. Leider fand ich nicht wirklich einen Zugang, sodass ich im Vergleich zu anderen Zuschauern nur mäßige Unterhaltung hatte. Bewertung 5,5/10 Punkte.

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                                          • 5

                                            Ubaldo Terzani Horror Show ist ein Horror-Thriller, der als Revival des italienischen Horrorkinos vermarktet wird. Regie führte Gabriele Albanesi der hier zum zweiten Mal auf dem Regiestuhl Platz nahm und auch das Drehbuch verfasste.

                                            Story: Der erst 25-jährige Regisseur Alessio Rinaldi (Giuseppe Saccà) ist erst ganz am Anfang seiner Filmkarriere und hat von einem Produzenten einen tollen Auftrag bekommen. Er soll das Drehbuch zu seinem ersten Film mit dem bekannten Horrorroman Autor Ubaldo Terzani (Paolo Sassanelli) schreiben. Um der Herausforderung gerecht zu werden, zieht Alessio in das Anwesen von Terzani, um seine Arbeit zu begleiten. Doch zwischen den beiden entsteht eine eigenartige Beziehung und es verdeutlicht sich, warum Ubaldo Terzanis Romane so intensiv an der Realität sind ...

                                            Hört man italienisches Horrorkino, wird man sofort ins Schwärmen kommen und an die berechtigten Meisterwerke von Dario Argento, Lucio Fulci, Mario Bava, Joe D'Amato, Bruno Mattei usw. denken, die zwischen den 70er - 90er ihre Blütezeit hatten und heute absolut als Kult gezählt werden. Danach kam dann die italienische Flaute und es war vorbei mit der Liebe, Seele und Perfektion, die man noch in den 70er kannte. Erst das Jahr 2010/2011 ist in Bezug auf das italienische Horrorkino wieder interessant. So starten gleich drei größere Namen, die den italienischen Horror aus dem Tiefschlaf holen und angeblich die Perfektion der 70er erreichen wollen, indem man sich an den großen Meisterwerken orientiert. Da wundert es nicht, dass die italienischen Filmzeitschriften dann ordentlich die Werbetrommel rührten.

                                            So gab es Edo Tagliavini sein Bloodline, aus der Necrostorm Schmiede Emanuele De Santi sein Adam Chaplin und ein Jahr zuvor der hier vorliegende Ubaldo Terzani Horror Show von Gabriele Albanesi, der als 100.000 € Low-Budget Horror daherkommt.

                                            Ubaldo Terzani Horror Show hatte seine Momente und Ideen gehabt und gerade zum Ende hin, hatte man kurzzeitig diesen italienischen Spirit verspürt, doch bei aller Hoffnung muss man einfach auch sagen, dass Ubaldo Terzani Horror Show von allen 3 Filmen der schwächste Beitrag ist. Das kommt definitiv nicht an die 70er und 80er Genrevertreter ran. Meiner Meinung nach steht bei diesem 2011er Trio Emanuele De Santi sein Adam Chaplin zurecht auf dem Siegertreppchen, aber das ist immer eine Geschmackssache.

                                            Irgendwie hat Albanesi versucht mit Ubaldo Terzani Horror Show es allen recht zu machen und so gibt es hier Giallo, Horror und Gore Elemente und jede Menge ersichtliche Huldigung an die großen Meisterwerke und Vorbilder, die deutlich zeigen, dass es für Albanesi auch eine Herzensangelegenheit gewesen ist.

                                            Schauspielerisch war das in Ordnung und es mangelte eher in der Umsetzung. Zu poliert und steril, um im Genre wirklich Spaß zu machen.

                                            Fazit: Ubaldo Terzani Horror Show sieht man seine Mühe an und hatte auch Momente, doch von den drei ins Rennen geschickte, fand ich ihn am schwächsten. Bewertung: 5/10 Punkte.

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                                            • 3 .5

                                              Muttertag 3 - Mother's Day Evil ist ein Mystery Horror um eine dämonische Mutter. Was man gleich vorwegsagen kann, dieser Film hier ist nicht der offizielle Teil 3 von Muttertag. Der offizielle Muttertag 3 - Army of Zombies ist von 1991 und wurde natürlich von Olli Soinio gedreht, dem Schöpfer der Muttertag Kyyrölä Familie. Dieser Film hier heißt im OT Curio und wurde von Steven Nesbit gedreht, der hiermit auch sein Filmdebüt feierte. Dieser Film ist also nicht Muttertag 3, sondern ein für sich selbst stehender Film.

                                              Story: Lauren und ihre Tochter Emily haben ein ländliches Häuschen im ländlichen England in North York Moors geerbt. So beschließen die Amerikanerinnen einen Urlaub dorthin und erleben bereits kurz nach ihrer Ankunft eine unheimliche Begegnung, die dazu führt, in die Fänge eines fanatisierten und psychisch gestörten Nachbarn zu geraten, der im Bann seiner dämonischen Mutter steht ...

                                              Bringen wir mal Ordnung ins Chaos! Warren Leight und Charles Kaufman aus der Troma Schmiede waren fasziniert von dem realen Kriminalfall um Gertrude Baniszewski, der Mutter, die 1965 ihren Kindern anordnete, Sylvia Likens zu foltern und zu ermorden. Muttertag (1980) ist somit geboren. Einmal unter der Regie von Charles Kaufman der den Bezug zur Baniszewski Familie ableitete und einmal Muttertag 2 unter der Regie von Olli Soinio der (1988) eine Alternativversion von Muttertag (1980) verfilmte um die Kyyrölä Familie. Darauf folgte 1991 Muttertag 3, der den Abschluss der Reihe bedeutete. 2010 entstand dann dieses völlig unnötige und schlechte Remake von Darren Lynn Bousman, dessen Film absolut nichts mit der Muttertag Thematik zu tun hat und dieser Film hier, der fälschlicherweise unter Muttertag 3 erschienen ist und ebenfalls nichts mit den originalen Muttertag Filmen zu tun hat. Was viele also nicht wissen, dass nicht An American Crime (2007) die Thematik als erstes verfilmte, sondern Muttertag (1980)

                                              Muttertag 3 - Mother's Day Evil ist ein sehr ruhiger und bescheidener Mystery Horror, der theoretisch auch hätte, als Kurzgeschichte erzählt hätte werden können. Punkten tut der Streifen eigentlich nur von der Besetzung her. Jennifer Bryer in der Rolle von Lauren war schon ordentlich. Aber auch Wayne Russell als Sohn Len war okay.

                                              Auch wenn der Film versucht ein bisschen Härte durch ausgefallene Gewalt zu zeigen, die sich darin zeigt, dass Sohnemann sich lange Nägel zur Strafe in den Oberschenkel hämmern darf, oder sich auf spitze Glasscherben setzen muß, ne Schädelzertrümmerung durch eine Schaufel usw. Wirkt das nie explizit oder von Gore und Splatter überzogen. So ist der Streifen am Ende ziemlich unblutig. Auch die Dämonen Thematik hatte gute Ansätze, nur wirkte das am Ende einfach extrem billig. Ich vermute, es lag wie meist am Budget.

                                              Die Atmosphäre war okay und hatte Stellenweise auch bisschen Trash Charme, der aber auch verspielt wurde, weil man sich selbst zu ernst genommen hat. Getragen wird der Film hauptsächlich durch die mysteriöse Dämonenthematik und von Jennifer Bryer.

                                              Fazit: Sehr ruhig, sehr bescheiden und sehr billig in der Umsetzung! Paar Ideen gab es, aber das reicht leider nicht aus, um lange im Gedächtnis zu bleiben. Kann man theoretisch nebenbei laufen lassen als mäßige Unterhaltung. Bewertung: 3,5/10 Punkte.

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                                              • 5

                                                Mother's Day - Mutter ist wieder da ist ein Home Invasion Horror und Remake vom Kultfilm Muttertag (1980). Regie führte Darren Lynn Bousman der unter anderem Saw II (2005), Saw III (2006), Saw IV (2007) und Saw: Spiral (2021) drehte.

                                                Story: Drei Brüder, einer davon schwer verletzt, müßen sich nach einem gescheiterten Banküberfall verstecken, sodass sie in ihr altes Haus zurückkehren. Dieses hat aber bereits neue Eigentümer, die gerade eine Party feiern. So nehmen Sie alle als Geiseln und der Schrecken beginnt erst, denn Mutter kommt, was ein blutiger Alptraum bedeutet ...

                                                Oh mein Gott war das schlecht! Ja, es ist eine Vergewaltigung des Originals! Ein Film, der erneut zeigt, wie ideenlos Hollywood ist und wieder einmal ein völlig unnötiges Remake hinklatscht, um noch ein paar Krümel von dem Erfolg des Originals, das Perfekt war abzustauben. Zwischen dem original Muttertag (1980) und diesem lieblosen Mist hier, liegen Lichtjahre!

                                                Fangen wir mit dem bekloppten Titel an, „Mutter ist wieder da“. Wo war sie denn? Anscheinend war hier einer zu dumm, den Unterschied zwischen einem Remake und einem Sequel zu kennen, wo der Beititel besser gepaßt hätte. Der nächste Fehler findet sich im Stil selbst. Muttertag 1980 ein Rape & Revenge und was macht Muttertag 2010? Home Invasion! Finde den Fehler. Wo war die Sekte? Wo waren die Schulfreundinnen? Wo war das Dreckige? Wo war die Härte? Wo war Schwester Queenie? und und und...

                                                Dieser Film hat mit Muttertag nichts zu tun, außer den Titel, um damit Geschäft zu machen, die Namen von Ike und Addley und ein paar Ideen, die man dem Original entnommen hat.

                                                Muttertag 1980 hatte eine bedrohliche und beklemmende Atmosphäre, in der man gefangen war, hier ist davon nichts übriggeblieben. Hochglanz poliert und steril, lieblos hingeklatscht ohne Charakter und Seele, Hauptsache modern inklusive Fäkalsprache und hektischen Schnitten. Das psychopathische von Ike und Addley, das im Muttertag 1980 so besonders war, gibt es hier nicht und daher auch schauspielerisch schlecht. Man sollte echt mal Gary Pollard und Michael McCleery mit Patrick John Flueger und Warren Kole in den Rollen vergleichen und sich fragen, was psychopathischer war.

                                                Aber vielleicht darf man ja nicht Original und Remake abgleichen?! Was hätten wir dann, wenn man einfach einen anderen Titel gewählt hätte?

                                                Dann hätten wir einen klassischen Home Invasion Horror, der zwar auch nichts Neues zeigt, aber immerhin aus moderner Perspektive was getaugt hätte.

                                                Und ja, hier kann dieser Film punkten, wenn man ihn nicht als Remake betrachtet, sondern als eigenständigen Film. Rebecca De Mornay in der Rolle der Mutter war nämlich gar nicht mal schlecht und auch die Idee war dann gut.

                                                Unterm Strich läßt sich sagen: Vergleicht man Muttertag Original aus 1980 mit dem hier, ist das ein absoluter Flop der Lichtjahre nicht an das grandiose Original ran kommt. Betrachtet man das Remake hier, als eigenständigen Film der mit Muttertag nichts zu tun hat, dann hat man ein ansehnlichen Home Invasion Horror, den man sich besonders durch Rebecca De Mornay geben kann. Mann muss also irgendwie ignorieren, dass dieser Film ein Remake ist.

                                                Fazit: Na ja, liegt wohl im Auge des Betrachters. Ich empfehle lieber Muttertag Original anzuschauen. Normalerweise würde ich hier 4 Punkte vergeben wollen, für die Leistung von Rebecca De Mornay und auch ein paar Bluteffekte gebe ich aber ein Pünktchen mehr. Bewertung: 5/10 Punkte.

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                                                  Muttertag 3 - Army of Zombies ist eine Horrorkomödie und offizielle Fortsetzung von Muttertag 2 (1988). Das ganze kommt dieses Mal als Persiflage daher, was man wissen sollte, bevor man mit falschen Erwartungen an den Film ran geht. Regie führte wieder Olli Soinio, der mit diesem Film die Muttertag (1980) Alternativversion abschließt.

                                                  Story: Sulo (Mikko Kivinen) ist nach den letzten Vorfällen einziger Überlebender der Kyyrölä Familie und konnte sich in den Wäldern verstecken. Doch er kehrt zu Mutter in das runtergekommene Haus zurück und reanimiert seine Mutter Äite (Soli Labbart) und seinen Bruder Arvo (Kari Sorvali). Nachdem das gelungen war, sollte auch Vater Kyyrölä aus den Sümpfen zu neuem Leben erweckt werden, der einst für die Rote Garde von 1918 für die sozialistische Revolution kämpfte. Wieder vereint soll Arvo sich Arbeit suchen und wird in die moderne Großstadt geschickt. Das dieses folgen hat, hätte man allerdings vorher wissen müßen ...

                                                  Muttertag 3 - Army of Zombies, der eigentlich Teil 2 der Alternativversion ist und deshalb auch auf den Namen Kuutamosonaatti II: Kadunlakaisijat hört, ist eine Fortsetzung, mit der man wohl am allerwenigsten gerechnet hatte. Schon als es damals hieß, dass Muttertag 2 eine direkte Fortsetzung bekommen wird, die nahtlos an den Geschehnissen aus Teil 2 anschließt, war man neugierig. Man hat vermutlich mit allem gerechnet, aber nicht mit der Reanimierung der Familie. Auch die Art der Reanimierung, kann nur aus dem finnischen Mystery Reich entsprungen sein. Aber egal, von dem Aspekt her ist das dann zweifelsfrei gelungen.

                                                  Wie schon erwähnt kommt dieser Teil als billige Horrorkomödie und Persiflage daher, die sich also vorsätzlich auch gar nicht ernst nehmen will, was Muttertag 2 noch machte. Ob das eine gute Idee war? Ich denke nicht und daher schließe ich mich hier auch den meisten Kritikern an, dass sowohl der Horror als auch die Komödie grauenhaft schlecht umgesetzt wurden. Das, was aber meiner Meinung nach punkten konnte, sind die ganzen Zusatzinfos der Kyyrölä Familie, die in Teil 2 ja noch weitgehendst verborgen blieben. Zum Beispiel was mit dem Vater passiert ist, warum Sulo so ist wie er ist usw.

                                                  Den 80er Trash Stil hat man sich beibehalten und wurde sogar noch mit Kata Kärkkäinen verstärkt, die hier nicht nur gut aussah, sondern auch noch bisschen Liedchen singen durfte. Wenn schon, denn schon. Schön 80er..

                                                  Das Ende überrascht dann auch nicht groß und ist eine von zwei Optionen gewesen, um die Muttertag-Thematik zu beenden. War okay.

                                                  Für mich kommt es so rüber als ob Olli Soinio hier aus Trotz das seine Alternativversion 1988 nicht die gewünschte Beachtung bekommen hat, da Finnland es nun mal schwerer hat als Hollywood hier einfach den Stinkefinger rausstreckte und genau wußte das der Film absolut schlechte Kritiken bekommen wird. Genau das war ja seine Absicht, von daher hat er am Ende alles richtig gemacht.

                                                  Fazit: Das einzige, was hier taugt, sind weitere Einblicke in die Kyyrölä Familie inklusive der Idee zu Anfang die Familienmitglieder zu reanimieren. War cool und amüsant zugleich. Der Rest ist eher uninteressant und bescheiden. Bewertung: 4/10 Punkte.

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                                                    Muttertag 2 - Die Söhne sind zurück ist ein Horrorthriller und indirekter Nachfolger von Muttertag (1980). Regie führte Olli Soinio der hiermit auch sein Filmdebüt abliefern konnte. Wie schon erwähnt handelt es sich bei diesem Film nicht um eine direkte Fortsetzung, sondern um eine indirekte, wie auch der OT Kuutamosonaatti bestätigt. Der Film handelt um die Kyyrölä Familie, die Ähnlichkeiten zu der aus Muttertag (1980) aufweist und daher aus Vermarktungsgründen dieser Film damals von Summit Video International als Fortsetzung verkauft wurde.

                                                    Story: Anni (Tiina Björkman) ist ein berühmtes Model und ihr Manager will ihr etwas Entspannung in den finnischen Bergen gönnen, wo sie einsam in einer Hütte sich vom Stress erholen soll. Die wohlverdiente Erholung kippt aber schon recht bald, da die nächsten Nachbarn, die Kyyrölä Familie bestehend aus Mutter Äite (Soli Labbart) und den beiden Söhnen Arvo (Kari Sorvali) und Sulo (Mikko Kivinen) zur ernsthaften Bedrohung werden, sodass abgeschnitten von der Zivilisation ein Kampf ums überleben beginnt ...

                                                    Wer sich hier auf ein Prequel oder gar Sequel von Teil 1 gefreut hat, wird bitter enttäuscht sein. Statt dem Haus in New Jersey, USA befindet man sich hier im verschneiten tristen Finnland. Aber stopp, das heißt noch nicht, dass man es hier mit einer Gurke zu tun hat, denn vergisst man seine Enttäuschung und gibt diesen Streifen hier ne Chance, dann schafft es diese öde Schneelandschaft einiges an kühler und beklemmender Atmosphäre aufzubauen, was bei einem B-Movie dieser Art nicht selbstverständlich ist und somit schon mal ein Pluspunkt wert ist.

                                                    Die Parallele zu Muttertag Teil 1 ist deutlich, mit Ausnahme, dass Muttertag 2 wesentlich ruhiger daherkommt. Soinio macht zudem noch einiges richtig, denn er verleiht der Familie Kyyrölä ein Profil und schickt eine plausible Begründung zu ihrem Verhalten mit. Christlich, fanatisch, autoritär ist immerhin ein nachvollziehbares Profil, über das Muttertag 1 geschwiegen hatte. So stehen sich die Polaritäten der beiden Weltanschauungen schön gegenüber, was Soinio filmisch gut umsetzte.

                                                    Es ist ziemlich schwer, zu sagen, welche Familie besser dargestellt wurde. Da wo die Mutter aus Teil 1 eher zynische und sadistische Charakterzüge hatte, ist die Mutter in Teil 2 fanatisiert und verbittert. Auch die Söhne unterscheiden sich ihn ihren Wesenszügen. Aus Muttertag 1 Ike und Addley waren unberechenbar und aufgedreht, psychopathisch und in Muttertag 2 sind Arvo und Sulo eher ruhig und hinterwäldlerisch. Sulo erinnert hingegen dann wieder mehr an Queenie. Ich fand beide Familien interessant.

                                                    Ich kann die schlechten Bewertungen definitiv nicht teilen, denn wenn man weiß, worauf man sich einlässt, nämlich dass man es mit einer Alternativ-Version zu tun hat, dann kann man sich auch ganz auf die winterlich kühle Atmosphäre einlassen.

                                                    Fazit: Muttertag 2 ist sicherlich kein großes Machwerk, aber der Liebhaber und all jene, die eine Alternativversion von Muttertag sehen möchten, können einen kleinen Blick riskieren. Schraubt man die Erwartungen nicht zu hoch, wird man mit einem schön nostalgischen 80er-Horror berieselt, der besser funktioniert als manch Hochglanz Produktion von heute. Bewertung: 6/10 Punkte.

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