Muffin Man - Kommentare

Alle Kommentare von Muffin Man

  • 5 .5

    Der Soundtrack von Eleni Karaindrou gehört zu den traurigsten und gleichzeitig schönsten, die ich je gehört habe, und die Bilder von Andreas Sinanos könnte man allesamt in ein Museum hängen - aber wo Regisseur Theo Angelopoulos mit langem Atem den griechischen Elendskreis von Tod, Verlassenheit, Flucht und Krieg mit der poetischen Macht und Unentrinnbarkeit des Flusses, der im Film immer wieder evoziert wird, darstellen sollte, erschöpft er sich über weite Strecken in einer ästhetisierten Zelebration der Inhaltlosigkeit, der zu allem Ärger viel zu oft Kohärenz und Verständlichkeit fehlt.
    Am Schluss dieser knapp drei Stunden stehen grösstmöglicher Schmerz und Trauer sowie die akkumulierten, verlorenen Jahre einer Frau und mit ihr ihres Landes - aber all das berührt nicht.
    Schade. Denn die Musik und die Bilder, die vergisst man nicht so schnell.

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    • Ich habe gestern Nacht zuerst vom "Scream"-Killer und nachher davon geträumt, wie ich mit Osama Bin Laden durch den Wüstenstaat Swahili fahre, während er mir in erstaunlich gutem Deutsch etwas über die Expansionspolitik der Sowjetunion und George Bush erklärt.

      Ich lebe bestimmt nicht mehr lange.

      2
      • 4

        Schön: Endlich wieder ein Schweizer Tatort.
        Schade: Er ist langweilig und die Chemie zwischen Stefan Gubser und Sofia Milos inexistent.

        Übrigens tun mir bei der standarddeutschen Synchronisation die Ohren weh.

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        • 6 .5

          Wild Bill Hickok (Charles Bronson) ist auf der Jagd nach dem weissen Büffel, der ihn in seinen Träumen quält. Der Indianer Crazy Horse (Will Sampson), dessen Tochter von eben diesem Büffel getötet wurde, will das Biest auch erlegen, und so treffen sich im Verlauf ihrer Hatz die Weiss- und die Rothaut und werden für kurze Zeit Partner und Freunde, beide getrieben von der moby dickschen Obsession der Erlegung des schier unkaputtbaren Viehs.
          Diese Dino de Laurentiis Produktion aus dem Jahr 1977 ist ein interessanter Mix aus Western und Tierhorror, der vor allem durch die entrückte Atmosphäre der Bilder der oft verregneten oder verschneiten Frontier, unterlegt mit der Musik von John Barry, lebt. Die Schauspieler machen ihre Sache gut, und besonders Charles Bronson als Revolverheld mit dunkler Sonnenbrille und mysteriöser Vorahnung ist so cool wie eh und je. Der Büffel selbst ist gerade noch glaubwürdig genug, die Szenen der Verwüstung fallen jedoch recht unspektakulär aus. Als Zugabe gibt es die schöne Kim Novak, die eine kleinere Rolle als Hickoks ehemalige Geliebte hat, welche ihn erneut für sich gewinnen will. Jedenfalls so lange, bis er in ihrem Zimmer mal wieder aus seinem ewig gleichen Albtraum erwacht und wie ihm Wahn Löcher in die Wände ballert.

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          • Als es hier zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, habe ich die ersten paar Folgen mitverfolgt, dann für Müll befunden und wieder aufgehört. Bin überrascht, dass die Serie so lange lief.

            • 7 .5
              über Paprika

              Um "Paprika" als Film geht es hier zwar eigentlich, aber diesen Amoklauf der Träume haben andere schon sehr schön beschrieben, da fällt mir nicht wirklich viel mehr ein.

              Also sei mir verziehen, wenn ich hier nur meiner Begeisterung für den Soundtrack, oder, genauer gesagt, für folgende zwei Lieder, Raum gebe.

              http://www.youtube.com/watch?v=YZp_y1LbEfE&feature=related
              http://www.youtube.com/watch?v=oqCdptfpaTA&NR=1

              Diese Klänge! Diese Stimme! Verdichtet und auseinandergerissen, wie eine Speerspitze im Gehirn, mal kurz abgebrochen, dann wieder voll reingehauen, und ich drücke wie ein Wilder auf den "Volume"-Knopf, das muss lauter, das ist traumhaft! Schnippisch, sanft, energisch, fokussiert, dann zerstäubt es sich wieder, und dann kommt die grosse Welle der Melodien, der Töne, der Sonanzen, der was-weiss-ich, und spült sämtliche Sinne mit sich, der "Volume"-Knopf funktioniert nicht mehr, kristallklar, wuchtig, die ganze Euphorie sämtlicher Lebensmomente in einem Lied.
              Durch die Ozeane, durch die Lüfte, mit den Schmetterlingen, mit den Meerjungfrauen, und mit den Chiasmen, durch alle Wände, über alle Grenzen, aber es gibt sie gar nicht, es gibt sie nicht mehr! Explosion der Farben, es zuckt alles, alles in Bewegung, alles rennt, und wie sie ihre zierlichen Händchen hält, wach auf, schlag die Augen auf, du bist am Leben!

              Wäre das Leben ein einziger, gewaltiger Fruchtkaugummi, genau so würde es sich anhören. Grossartig.

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              • 7

                „Die schöne Messalina, die sprach zu ihrem Cäsarlein,
                dein Schwanz, der ist mir viel zu klein,
                zum Ficken muss er grösser sein!“

                Während Ende der Siebziger nicht klar war, ob „Caligula“, der in Gerichtsprozessen feststeckte, überhaupt würde veröffentlicht werden können, kehrte Franco Rossellini, einer seiner Produzenten, mit einem Haufen italienischer Schauspieler sowie Anneka di Lorenzo und Lori Wagner, zwei „Penthouse“-Pets, die bereits in „Caligula“ mitgewirkt hatten, zu den Sets desselben Films zurück, um „Messalina, Messalina“, oder, auf Deutsch, „Messalina – Kaiserin und Hure“, zu drehen.

                Ich habe die deutsche DVD dieses Films gesehen, welche ein zweischneidiges Schwert darstellt: Einerseits ist der Film in der Deutsch synchronisierten Fassung drauf, was, gerade bei einem solchen Film, für zusätzlich Laune sorgen kann, andererseits ist er aber offensichtlich und deutlich geschnitten. Ich werde mich also unbedingt auf die Suche nach einer ungeschnittenen Version machen. Ich habe gesehen, dass es eine Neuauflage gibt, die jedoch auch nur 70 Minuten läuft, aber als Extra die erotischen Szenen mit einer Laufzeit von 15 Minuten beigefügt enthält.
                Übrigens: Auf der Rückseite der alten, von mir gesehenen DVD, sowie auf der Disc, sieht man eine nackte Frau, die ein modernes „Playboy“-Model sein könnte und überhaupt nicht zum restlichen Sujet passt. Wer hat denn die dort draufgeklatscht?

                Zum Film:
                Die beiden Pets di Lorenzo und Wagner, die in „Caligula“ keinen Satz sagen, sondern ständig irgendwo im Hintergrund rumlungern oder, wenn man ihnen endlich etwas Screentime gönnt, auf Körper urinieren, sich von Malcolm McDowell auf den Hintern klatschen lassen oder gleich eine explizite Lesbensexszene abliefern müssen, sind die nominalen Stars dieser interessanten Produktion. Sie haben dieselben Rollen wie in „Caligula“ (was aber natürlich ein Witz ist, weil sie dort ja eigentlich keine Rollen spielen und ihre Charaktere erst in den Schlusscredits Namen erhalten): Anneka di Lorenzo spielt Messalina, die „Kaiserin und Hure“, während Lori Wagner Agrippina gibt, welche aber nur in drei Szenen vorkommt und mit etwa fünf Sätzen wieder abgespeist wird.
                Als „Caligula“-Fan ist es natürlich schön, die Sets und Kostüme in noch einem Film sehen zu dürfen, nur leider werden sie hier mit deutlich weniger Sinn für Grösse und Eindruck gefilmt. Die Schauwerte allein bringen einen noch nicht durch „Messalina Messalina“, also wird es Zeit, Dialoge, Figuren und Geschichte dieses schnell und billig produzierten Streifens unter die Lupe zu nehmen.
                Sehr schnell wird klar: „Messalina Messalina“ ist eine Komödie.
                Und was für eine.
                Da besieht sich der vertrottelte Kaiser Claudius (der, von einem anderen Schauspieler verkörpert, auch schon in „Caligula“ dabei war) ein Opferlamm, welches zu urinieren beginnt, worauf er sagt: „Oh! Seht mal, wie schön der pissen kann!“
                Zwei Szenen später will Claudius das Lamm erstechen und hebt dazu die Klinge, lässt aber plötzlich einen fahren, worauf der Typ hinter der Opferbank meint: „Donnerwetter, war das ein Furz, Cäsar!“
                Die Synchronisation ist nicht unwesentlich daran beteiligt, dass ich vor Lachen schier am Boden lag.

                Die Geschichte ist völlig zerfahren.
                Messalina ist die sexsüchtige Gemahlin von Claudius. Um ihre Bedürfnisse zu stillen, wurde ein Zenturio mit der Aufgabe betreut, Männer mit grossen Penissen zu finden und sie Messalina vorzuführen. Dieser Zenturio hat früher in Germanien Schlachten geschlagen und wurde deshalb von Caligula hoch gelobt; verständlicherweise hasst er nun seinen neuen Job: „Schwänze muss ich messen!“
                Desweiteren haben wir einen Venezianer, der nach Rom kam, um in der Einwohnerbehörde vorzusprechen, weil in der Darstellung seines Stammbaums ein Fehler unterlaufen ist und er eigentlich Römer, und nicht Sklave, sein sollte. Er ist einer von denen, die Messalina beglücken.
                Dann ist da noch Baba, ein Säufer und Taugenichts, der irgendwann, als Teil eines Scherzes, in den römischen Palast kommt. Entweder, ich spinne, oder Baba wird auf Deutsch von Bruce Willis Sprecher Manfred Lehmann gesprochen – dieses Rumgefluche in dieser einen Stimme kenne ich sonst nur von John McClane. Überhaupt: „Scheisse“ und „Arschloch“ machen praktisch einen Viertel der Dialoge in „Messalina Messalina“ aus.

                Wirklich gut ist „Messalina Messalina“ nicht – aber diese verquere Ansammlung an Kalauern, dummen Witzen und Flüchen, vorgetragen zwischen den erhabenen Sets von „Caligula“ und mit zwei „Penthouse“-Pets dabei, machen den Film sehr unterhaltsam. Erträglicher als der Joe D’Amato Langweiler „Caligula 2“ ist er bestimmt, und wenn man ihn als Fortsetzung zu „Caligula“ akzeptiert, so ist „Messalina Messalina“ das wohl einzige Sequel, das vor dem Original veröffentlicht wurde („Messalina Messalina“: 11. August 1977; „Caligula“: 15. Februar 1980).

                „Ave, du Arsch.“

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                • 10
                  Muffin Man 02.08.2011, 02:24 Geändert 17.08.2016, 15:35

                  Close my eyes
                  Feel me now
                  I don't know how you could not love me now
                  You will know, and her feet down to the ground…

                  Sie saß in ihrem rosaroten Bikini alleine auf der weißen Treppe, die zur Bar heraufführte, und blickte in die Ferne. Ich trug schwarze Crocs, lange, schwarze Badehosen, ein weißes T-Shirt, auf dem „Altersheim“ draufstand, und einen Panamahut. So trat ich zum ersten Mal zu ihr.
                  Sie war eine slowakische Studentin, die sich den Sommer über als Animatöse verdingte, hier aber niemanden zum Reden fand. Ich war ein Schweizer Gymnasiast, der sich zu zwei Wochen inhaltlosem Brutzeln überquatschen gelassen hatte und mich nun zu Tode langweilte. Wir trafen uns in der entrückten Unwirklichkeit eines süditalienischen Strandhotels, in dem so viele Deutsche einkehrten, dass ein eigener Biergarten beim Pool eingerichtet worden war, der sich zu meiner Anlaufstelle und Auffüllstation numero uno gemausert hatte.
                  Es gibt Menschen, mit denen kann ich keinen Satz wechseln. Und es gibt Menschen, mit denen kann ich ungezwungen stundenlang über die sinnlosesten Sachen reden. Sie gehörte zu letzterer Kategorie.
                  Wir spielten Boccia um zehn Uhr morgens, zusammen mit ein paar Kölnern. Wir spielten Darts um 17 Uhr beim Biergarten (je höher der Alkoholpegel, desto besser traf ich die Scheibe). Und als sie eines Morgens Wassergymnastik am Strand leiten musste, sagte ich mir: „Scheiß drauf, ich mach auch Gymnastik!“
                  Nach ein paar Tagen merkte ich, dass ich jeglichen Appetit verloren hatte und nichts mehr essen konnte, dafür aber schlimmes Herzklopfen und Bauchweh bekommen hatte.
                  Es dauerte ein bisschen, bis ich den Grund dafür erkannte.

                  Wir standen an der Strandbar und tranken Cola.
                  „I’m so apathetic lately“, sagte sie.
                  „That’s no problem, I’m apathetic all the time! But I can make your apathy disappear…”, antwortete ich.
                  Nachdem ich fünf Weißbiere reingelassen und mit den Kölnern das Lied vom Dom geträllert hatte, hüpfte ich in den Pool, um als einziger weit und breit zu dem von ihr und ihren Kollegen einige Male am Tag durchgeführten „Club-Dance“ wie ein Bescheuerter mit den Armen zu wedeln und meinen schmächtigen Körper im Takt von „Celebration“, einem von mir und von ihr noch viel mehr verachteten Lied, nach links und rechts zu bewegen.
                  Sie lachte.
                  Und ich verlor mich in ihren runden, schönen Augen.

                  Im Fernsehen lief die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Peking, und parallel dazu sah man Bilder des russisch-georgischen Krieges. Wie kann das nur sein?, fragte ich mich. Wie kann es auf dieser Erde auch nur eine Seele geben, die böse Gedanken hegt? Wie kann es nur Menschen geben, die anderen Leuten Schmerzen zufügen? Sie quälen, töten? Ist das dieselbe Welt, in der ich lebe? Bin ich wirklich Teil davon? Ist sie Teil von mir?

                  Am letzten Abend war alles anders, als ich es mir gedacht hätte. Vor einigen Tagen noch hatte ich so schnell wie möglich heimkehren wollen, doch nun bereitete mir der Gedanke an die Abreise Kummer.
                  Sie ging mit Fragebögen herum, die die Gäste ausfüllen sollten. Eine Ziehung würde stattfinden, und der Gewinner würde „30 centimetres of pleasure and joy“ erhalten. Meinen Vorschlag, mir alle ihre Bögen zum Ausfüllen zu geben, schlug sie mit einem Lächeln aus. Sie war aber bereit, sich später mit mir ablichten zu lassen. Ich wartete also zusammen mit meinen Kölnern, mit denen ich eifrig „Hausmeister Krause“-Zitate austauschte und ein wenig mein kölscher Deutsch übte, bis die Ziehung vorüber war (die 30 Zentimeter stellten sich als Champagnerflasche heraus) und sie zu mir trat. Sie hielt mir ihren Zeigefinger entgegen, dessen Spitze sie an einer der Kerzen, die sie aufstellen musste, verbrannt hatte. Ich ging ein paar Schritte mit ihr zur Poolbar, wo sich nun Gäste zum Tanzen tummelten. Auf halber Strecke dorthin blieb ich jedoch unschlüssig stehen. Ich blickte mich um.
                  Dann kam mir die Idee.
                  Wie ein Held eilte ich zur Bar im Hauptgebäude und bat die Bardame in einem Mix aus Italienisch und Deutsch um etwas Eis. Sie verstand sofort.
                  Mit in eine Serviette gewickelten Eisstücken, mit denen man seinen ganzen Kopf kühlen konnte, lief ich wie der reinste Ritter in schimmernder Rüstung zurück zu ihr, überreichte ihr den Eisbeutel und sagte: „Here… for your finger.“
                  Sie sah mich ungläubig an. Dann rief sie mit echter Überraschung: „Oh! You’re such a gentleman! Thank you!“
                  „You’re welcome“, murmelte ich verlegen.

                  Wir schossen die Photos, und dann war die Zeit für den Abschied gekommen.
                  Zuerst sagte ich den Kölnern leb wohl („Jungs, isch hab dat Ding jedreht!“), und dann trat ich zum letzten Mal zu ihr. Sie trug ein schlichtes, dunkles Kleid, ich ein feurig-rotes Hemd.
                  Wir blickten uns an.
                  Umarmten uns.
                  Zu sagen gab es nichts mehr.

                  Als ich am nächsten Tag zu Hause ankam, hatte ich Schmerzen, schlimmer als zuvor, und war völlig niedergeschlagen. Beim Gedanken an sie verkrampfte sich mein ganzer Körper, und da half weder Alkohol noch die Dauerbeschallung an Nick Cave oder „All I Wanna Do (Is Be With You)“ von Paul Weller.
                  Die Olympiade ging weiter. Der Krieg ging weiter.

                  Und dann traf ich eines Abends spontan die Entscheidung, mir „Lost in Translation“ ein zweites Mal anzuschauen. Die erste Sichtung lag Jahre zurück. Damals hatte ich mit dem Film nichts anfangen können.

                  Bob umarmt Charlotte in diesem Strom aus vorbeiziehenden Menschen, flüstert ihr etwas ins Ohr, verabschiedet sich. Er steigt ins Taxi, sieht ihr nach. Es erklingt „Just Like Honey“. Das Taxi schlängelt sich durch Tokio. Straßenschilder. Hochhäuser. Zum Flughafen…
                  Ich saß mit Tränen in den Augen und Kloss im Hals da.
                  Und erkannte endlich, warum dieser Film so grandios ist.

                  Listen to the girl
                  As she takes on half the world
                  Moving up and so alive
                  In her honey dripping beehive…

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                  • 3 .5

                    „Isch war gefickt.“

                    Bullshitbruder Bushido auf seinem Weg von der „halbschwulen Dröhnung“ zum Brandenburger Tor, und dazu singt Karel Gott „Biene Maja“.
                    Als Komödie ist das herrlich.

                    „…drücken sie dich noch ein Stück tiefer, noch ein Stück tiefer…“

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                    • 2

                      Bei der Szene, in der Käptn Castillo zusammen mit dem Typen in dem Schacht gefangen wird, musste ich abbrechen. Irgendwann später schaute ich weiter, und musste bald schon wieder fast abbrechen, schaffte es aber knapp, bis zum Ende durchzuhalten.
                      Einen so langweiligen, komatösen, öden, schleppenden Untergang der Menschheit hatte ich noch nicht gesehen. Die Dialoge sind schlecht, und ausnahmslos alle Charaktere sind so unsympathisch, dass man ihnen die sofortige Vernichtung an den Hals wünscht.
                      Ein paar ordentliche Momente gibt es, aber ansonsten ist dieser Pilot eine Qual. Ich hoffe inständig, dass die Serie besser wird.

                      P.S.: Gleich im Anschluss habe ich mir eine Folge "Sopranos" angeschaut: Es war die reinste Offenbarung.

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                        • Lesenswert. Etwas irritiert hat mich, dass der fünfte Teil am Anfang völlig unter den Teppich gekehrt wurde.

                          • Ich kann nur noch einmal voten. Wurden mehrere Voten desselben Users jetzt eigentlich mitgezählt oder nicht?

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                            • Bandrix hat recht. Da bin ich auch dafür.

                              • Und zu jedem Text ein eigenes, tolles Bild. Sehr schön!

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                                • "Fledermausmann fängt an" war richtig klasse, ich hoffe, Nolan wird mich mit "Der dunkle Ritter steht auf" genauso überzeugen!!!

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                                  • I'm PUMPED!
                                    I'm HYPED!
                                    Los geht's!

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                                      "So eine Megascheisse! Die Klopapierrolle liegt hier und der Typ ist weg."

                                      Für die gepflegte Wachkomaunterhaltung auf RTL2 nach 22 Uhr, wenn das Gehirn nach Sachen wie "Heuschrecken - Die achte Plage" schon den Übergang in den nächsten Aggregatzustand vollzogen hat.
                                      "Sabretooth" ist cheesiger Monsterhorror, der mit schlechten Effekten, lächerlichen Dialogen und Charakteren vom Flohmarkt aufwartet - und er ist dennoch auf bizarre Art unterhaltsam. Inhaltlich ist der Film eine Nullnummer: Eine Wanderlehrerin führt eine Gruppe von jungen Stereotypen in die Wälder, wobei sie von einem geklonten Säbelzahntiger verfolgt werden, welchen wiederum die für die Klonung verantwortliche Wissenschaftlerin, ihr Financier und ein Jäger einzufangen versuchen.
                                      Zum einen ist die Atmosphäre des Films völlig relaxt. Die Wandergruppe geht campen, da werden blöde Sprüche gerissen, oha, die beiden kommen sich näher, und eine solche Wanderlehrerin (oder was auch immer) hätte ich auch gerne, und dann ist da dieser Nerd, oh, zwischen den beiden knistert's wirklich, und da latscht John Rhys-Davies mit einem Gewehr herum und zieht die Wissenschaftlerin auf, und die zwei sondern sich von der Gruppe ab, nein, tut das nicht!, und dann küssen sie sich, aber dann kommt der Tiger... und es passiert doch nichts. "Sabretooth" ist unterhaltsamer Stillstand. Nur gegen Ende wird es anstrengend.
                                      Zweitens muss man als Drehbuchschreiber schon ein gewisses Genie besitzen, wenn man sich als Aufhänger des Films eine Wissenschaftlerin erdichtet, die den Nobelpreis gewinnen möchte, indem sie (und hier scheint mich meine Erinnerung etwas im Stich zu lassen) als erste Herztransplantationen mit Herzen von geklonten Tieren durchführen will und zu diesem Zweck von sämtlichen Lebewesen, die es jemals gab, ausgerechnet einen Säbelzahntiger zum Leben erweckt, während sich ihr Financier (das wäre John Rhys-Davies) aus irgendeinem Grund gute Chancen auf das Präsidentenamt der USA verspricht.

                                      Ich möchte hier noch kurz auf ebendiese sehr attraktive Wissenschaftlerin zu sprechen kommen. Während des ganzen Films habe ich mich angestrengt gefragt, woher ich bloss diese Schauspielerin kenne. Zum Schluss des Films hatte ich mich mit der Antwort abgefunden, dass ich sie in Tat und Wahrheit noch nie gesehen habe, sondern dass sie mich einfach an dieses polnische Mädchen aus der Englischklasse erinnert. Als ich nachher in der imdb nachschaute, sah ich, dass sie Vanessa Angel (was für ein Name!) heisst, und mit Blick auf ihre Filmographie wurde es mir endlich klar: Ich kannte sie, weil sie in ein paar Folgen der zweiten Staffel "Baywatch" mitgespielt hatte!
                                      Schon interessant, was für Assoziationen sich so ergeben. Als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal die Charakterdarstellerin Melissa Jacobs erblickte, erinnerte sie mich ungeheuer an dieses andere Mädchen aus Bosnien, in das ich mich verguckt hatte. Sie wiederum sieht meinem Empfinden nach ähnlich aus wie meine Mutter, als diese etwa 20 war.
                                      Mhm... Wenn ich mir die psychologischen Implikationen hiervon überlege, wird mir etwas mulmig zumute...

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                                      • Ich verstehe diesen penetranten "Heiliger Gral"-Status des Originals nicht. Dann dreht Spike Lee halt ein Remake, na und? Ich find's interessant.

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                                        • Film nicht gesehen, Gedicht aber sehr putzig.

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                                            Bruce Willis schlafwandelt sich durch einen gnadenlos unoriginellen Actionschnarcher, der nach halbwegs gelungenem Start schnell absäuft und, nachdem man ab einem Punkt den Rest praktisch Szene für Szene ausbuchstabieren kann, noch eine gefühlte Stunde weiterläuft.
                                            Für die einen ein gelungenes, kurzweiliges Vergnügen mit vielen, sogenannten "coolen" Sprüchen - ich sag scheiss drauf und geh jetzt die "Miss Serbien"-Verleihung fertig schauen.

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                                            • Nach "Terminator 2" mein Lieblings-Cameron. *duck*

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                                              • Actiongeladene Ausschnitte gibt's doch sonst bei Michael Bay?
                                                Aha, Ausschnitte im anderen Sinn...

                                                • 3

                                                  Geht es in diesem Film um Analsex? Der vielleicht als Metapher für irgendetwas steht? Ist Miranda, wie womöglich auch die anderen Frauen in Brass' Filmen, die perfekte Verkörperung einer liberalen, selbstbewussten Frau? Sind solche Szenen, in denen sie ungezwungen in aller Öffentlichkeit uriniert, Veranschaulichungen davon? Ist die Szene, in welcher der amerikanische Soldat an der Stelle, an welcher ihn ein Deutscher verwundet hat, hinscheisst und aus seinem Kothaufen eine Art persönliches Denkmal errichtet, die geniale, zynische Abrechnung mit geheucheltem, kriegerischem Heldentum? Und was ist mit Brass' Aussage, Gesässe seien die wahren Fenster in die Seele der Menschen, deren Gesichter lügen und betrügen, jedoch nicht deren Allerwerteste?
                                                  Ist das hier die ultimative Philosophie des Arsches?
                                                  Oder ist "Miranda" verschnarchtes Komakino eines Voyeurs, der sich an haarigen Hintern labt, aber ums Verrecken keine Geschichte zu Erzählen hat?
                                                  Muffin Man sympathisiert mit dem Ass Man, aber "Miranda" war schon verdammt langweilig...

                                                  P.S.: Der deutsche Untertitel des Films ist für einmal wirklich gelungen.

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                                                  • Wie ich gesehen habe, wurde "Caligula" letztes Jahr in Grossbritannien auf bluray veröffentlicht - das Cover bin ich grad gross am abfeiern:
                                                    http://homecinema.thedigitalfix.com/content/id/72418/caligula-the-blu-edition-uk-bd-in-may.html
                                                    "The Ultimate High Definition Decadence" - klasse!

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