Muffin Man - Kommentare
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Alle Kommentare von Muffin Man
„We will kill them all.“
Story-, hirn- und geschmackloser Sondermüll hoch zehn. Als unterhaltsames Blockbusterkino für Jung und Alt beworben, entpuppt sich „Transformers 3“, mehr noch als seine Vorgänger, nicht einfach nur als schlechter Film mit fürchterlichen Dialogen, miesen Mimen und quasi nonexistenter Geschichte, sondern entsetzt mit Szenen von schierer Unmenschlichkeit und Barbarei, in welchen wahlweise über den gewaltsamen Tod eines Nebencharakters gelacht wird oder Gefangene in Grossaufnahme per Kopfschuss hingerichtet werden.
Die schlimmste, schlimmste, schlimmste Szene aber ist folgende: Sam wird zu einer Besprechung mit seinen Eltern gezwungen, nachdem ihm seine neue Freundin weggelaufen ist. Als erstes moniert seine Mutter, dass er seine erste Freundin, immerhin, und ich zitiere, ein „world-class hottie [!!!]“, verloren hat, worauf er antwortet, das sei nicht so schlimm, habe er doch „someTHING [!!!] new“ gefunden. Seine Mutter merkt daraufhin besorgt an, dass Sam eine solche dritte Freundin wohl nur werde haben können, falls sein Penis eine entsprechende Grösse vorweist (!!!). Dann öffnet sie ein (Küchen?)schränkchen, holt ein Buch mit Oralsextipps (!!!) heraus und reicht es ihrem Sohn. Und dann, wie zum Hohn, fragt sie ihn tatsächlich, ob er seine Freundin liebe.
Unglaublich.
„Transformers 3“ ist Bombastkino der übelsten Sorte – hinter Stichwörtern wie „Freiheit“, die hier zur völligen Bedeutungslosigkeit verkommen, verbirgt sich eine mehr oder minder offen zur Schau gestellte, rohe Gewaltgeilheit, die in Destruktion um der Destruktion willen ihren Höhepunkt findet und in welcher die glänzenden, silbernen Kurven eines Mercedes und die penetrant in die Kamera gehaltenen Rundungen einer Frau eine Gleichung eingehen.
Ein Film, so hassenswert, wie es ein Film nur sein kann.
„I love you.“
Lieber Doktor moviepilot
Ich habe gestern mit meinem Freund Petting gemacht. Danach war seine Hose total nass. Bin ich jetzt schwanger?
Viele Grüsse
Hildegard
ANKÜNDIGUNG
Dieser User wird sich in 59 Minuten selbst zerstören. Vorschläge für das virtuelle Epitaph sind bitte in der Kommentarantwortsektion zu hinterlassen... ihr Spackos.
Quatsch, ich bleib schon noch. Ich wollte nur auf Folgendes aufmerksam machen:
http://www.moviepilot.de/movies/stalker/comments/527873
http://www.moviepilot.de/forums/off-topic/threads/piloten-bar?page=2137#post_82389
(thx @ frenzy_punk!)
Zitat Jenny: "Episoden haben wir natürlich auch auf dem Plan [...]". Find ich toll!
ZDF Herzkino präsentiert die erste Dalmatienreklame mit Hirnschussgarantie.
Miranda Leonhardt strippt, und Luca Brasi schläft bei den Pinguinen.
Messer und Gabel sind zu mainstream für Chuck Norris - er isst mit Hammer und Sichel!
Ohne Alleinstellungsmerkmal, das diesen „Robin Hood“ von anderen schwerterschwingenden Recken, von Schottland bis Troja, von Rom bis Germanien, abheben würde, bleibt er bleiernes Anti-Unterhaltungskino, welches sicherstellt, dass sich jeder Zuschauer, dessen Lippen sich bei der Konstituierung der Magna Carta immerhin noch zu einem flüchtigen Schmunzeln kräuseln mögen, durch die schon fast zelebrierte Beliebig- und Behäbigkeit („What does it mean?“ – „Never give up!“) rasch mit einer säuerlichen Verziehung derselben wiederfindet.
Ohneland – Ohnelust.
Mein Lieblingstitel: "I know the Way to the Hofbräuhaus".
"Heilt Hitler!"
Keine Spannung.
Keine Atmosphäre.
Keine Charaktere.
Keine Geschichte.
Keine Logik.
Kein Talent.
Kein anderes Bier. Jever. Friesisch-herb.
"24", und besonders die ersten beiden Staffeln, verbinde ich mit der Zeitperiode Anfang der 2000er-Jahre, in der das Schauen der Folgen ritualisiert war und für mich einfach zum Leben dazugehörte - zwischen Schulbank, Badeanstalt und dem heimischen Fernseher, jede Woche zwei Folgen, auf ORF1. Meine Erfahrungen mit "Nip/Tuck" waren übrigens ähnlich; beides Serien, von denen ich damals begeistert war, und welche letztlich auch Anteil an meinem Englischlernprozess hatten. ;) "Dammit!"
Was ich bei "24" noch für erwähnenswert halte, ist zum einen der Soundtrack von Sean Callery, welcher in seinen oft kalten, anorganischen Klängen die Bilder perfekt unterstützte und viel zum Tempo und dem konstanten Treiben, in dem es nur wenig Zeit für ruhigere Momente gibt, beitrug. Lieblingstracks: "'24' Theme", "The Bomb Detonates", "Collette's Arrest", "L.A. at 9:00 AM", "Up and Down Stairs", ...
Zum anderen liefert Xander Berkeley eine Glanzvorstellung ab - sein Zyniker George Mason, immer mit einem trockenen Spruch gewappnet, aber letztlich menschlicher als so manch anderer, ist mein Lieblingscharakter.
"Tony, tell you what, if I'm still here this time next year, take me out to the woodshed and shoot me."
Berkeley muss ich in mehr Hauptrollen sehen.
Vorbemerkung: Ich habe folgenden Kommentar schon vor einigen Monaten geschrieben, ihn aber bis jetzt unter Verschluss gehalten – es scheint mich etwas daran gestört zu haben. Da ich nun aber kaum noch je etwas daran verändern werde, habe ich beschlossen, ihn endlich der Weltöffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich warne an dieser Stelle vor ein paar Spoilern; dies weniger des Films als des Buchs wegen. Ausserdem fehlt diesem Text, den ich nie ganz fertig schrieb, ein richtiges Ende; der Schluss wirkt deshalb abgehackt.
Hier ist er also:
Solange ich die Version von Bondarčuk nicht gesehen habe, lasse ich meine Gedanken über den (Un)sinn einer Filmadaption von „Krieg und Frieden“ weg.
Es sei hier nur gesagt, dass diese Verfilmung aus dem Jahr 1956 vielleicht ein Fünftel dessen, was die zweitausendseitige Vorlage ausmacht, in seinen zweihundert Filmminuten wiedergibt. Gerecht kann der Film dem Buch deshalb schon per se nicht werden; das vielleicht grössere Problem liegt jedoch darin, dass auch der kondensierte Stoff, der tatsächlich behandelt wird, teilweise auffallend Mühe hat, zu funktionieren. Dafür gibt es mehrere Gründe, die vor allem im Drehbuch, aber auch bei der Besetzung zu finden sind.
Erstens sind wichtige Rollen in „Krieg und Frieden“ fehlbesetzt.
Mel Ferrer stockt sich versteift durch seine Szenen, und dass sein Fürst Andrej überhaupt funktioniert, liegt eher an der selbst noch in dieser Charakterisation zusammengestauchten interessanten Figur als an Ferrers lustlosem Spiel. Desweiteren ist Henry Fonda für die Rolle des Pierre viel zu alt und äusserlich zu wenig wuchtig, um das impulsive Riesenbaby, das nach und nach zum verantwortungsvollen Mann reift, ordentlich verkörpern zu können. Sein Auftritt im Saufgelage zu Beginn des Films lässt ihn weniger als einen ebenbürtigen Partizipanten dieser Party denn als Mitfünfziger in einer schlimmen Midlife-Crisis erscheinen. Lobende Worte gibt es aber für Audrey Hepburn, deren Nataša zwar weniger lebendig als in der Vorlage wirkt, so aber auch deutlich weniger nervt. Sie ist definitiv ein Lichtblick, und dass ihr Charakter auch nicht durchgehend überzeugen kann, liegt für mich eher im Drehbuch als an ihr. Vielleicht am besten ist aber Herbert Lom als Napoléon, da er als einziger den Geist des Buchs, was diese Figur anbelangt, auch in den Film zu transportieren weiss: Selbstsicher, arrogant, hochnäsig, narzisstisch – und dabei nur, wie Tolstoj schreibt, ein Schauspieler auf der Bühne der Weltgeschichte, der sich seiner lächerlichen Rolle, verblendet von seinem oft beschworenen Genie, nicht bewusst wird. (Ich erwartete aber übrigens die ganze Zeit den Moment, in dem Lom mit dem Auge zucken und „Clouseau!“ schreien würde.)
Dann kommt das Drehbuch.
Der Versuch, Tolstoj zu kondensieren und in den zweihundert Minuten sieben Jahre, die man auch als solche spürt, unterzubringen, scheitert. Fürst Andrejs jahrelanges Herumirren nach einem schweren Schlag zum Beispiel wird erst durch eine Bemerkung Pierres als solches überhaupt vermittelt. Zeit, es ist die Zeit, die nicht funktioniert, die Ereignisse stehen temporal in verquerem Verhältnis zueinander. Wendet Tolstoj dem Jahr 1812 praktisch die Hälfte seines Buches (nicht Romans, wie er betont hat) zu und fokussiert somit die französische Invasion, indem die Hälfte von „Krieg und Frieden“ als Vorbereitung zur ultimativen russischen Katastrophe und Auferstehung dient, mäandert die Verfilmung zwischen Zeitraffer und Slow Motion hin und her.
Die grössere Schwäche aber liegt darin, dass die Verfilmung mit teilweise erschreckend nichtssagendem Ergebnis wichtige Stationen des Buchs abfilmt, aber die Konsequenzen daraus, die den psychischen Fortgang der Hauptfiguren stark beeinflussen, einfach ignoriert. Pierres einschneidendes Erlebnis der Erschiessung der moskauer Brandstifter etwa. Oder Petjas „Heldentat“, die im Buch zynisch als absolut unheldenhaft entlarvt wird und deren Folgen essentiell für Natašas innerliches Reifen sind. Es ist, als ob hier einfach memorable Momente der Vorlage ohne Verständnis (oder Zeit?) für die Implikationen davon gezeigt werden.
Noch etwas will partout nicht klappen: Die Darstellung von Natašas Liebesweg.
Nataša ist es, die Fürst Andrej aus seiner Lethargie reisst, aber ihre erste Begegnung im Film, die kaum eine Minute dauert, bietet überhaupt keine nachvollziehbare Erklärung dafür, dass Andrej plötzlich völlig fasziniert von diesem Mädchen ist. Der nächste Schritt ihrer Beziehung, die Szene nämlich, in welcher Nataša Sonja auf dem Balkon über Andrej berichtet und schwärmt, während derselbe auf einem anderen Balkon steht und alles hören kann, ist jedoch gelungen: Das verträumte Mädchen und der desolate Fürst finden hier, parallel aneinander vorbei, zueinander. Ein schöner Moment im Buch, eine schöne Szene im Film. Aber was dann kommt, lässt einen vor Fassungslosigkeit den Atem stocken: Bei der Ballszene wird plötzlich ernsthaft mit inneren Monologen von Nataša und Andrej begonnen – ein filmisches Armutszeugnis. Wofür hat man denn Schauspieler? Die Kamera, den Schnitt? Das ist Film! [Anmerkung von heute: Nichts gegen innere Monologe per se, aber ich finde, sie sollten Bestandteil der Narration eines Films insgesamt sein, und nicht einfach unvorbereitet in ein paar wenigen Szenen Verwendung finden, um die Gedanken und Gefühle der Charaktere mit dem Holzhammer „rüberzubringen“.]
Die Liebe zwischen Nataša und Andrej bleibt dann, wie eigentlich sämtliche Lieben in dieser Verfilmung, eher Behauptung als emotional nachvollziehbar. Der Grund für Andrejs Weggang wird im Folgenden mit zu wenig Nachdruck erklärt – warum ist denn Andrej die Meinung seines Vaters so wichtig? – und dann kommen die dramaturgischen Tiefpunkte dieses Films: Erstens hat Natašas Anbändeln und stürmische Liebe für Anatole, die unglaubhaft heruntergekurbelt wird, nicht einen Zehntel der empörenden Kraft und Brisanz des Buches. Zweitens ist das filmische Pendant zu den letzten Kapiteln des Buchs IV, Teil I, beleidigend langweilig und öd. War dieser Abschnitt von „Krieg und Frieden“ das Aufwühlendste und psychisch in die Tiefe Reissendste, was ich je gelesen hatte, kommt in diesen Szenen des Films alles zu seinem grotesken, dramaturgischen Halt. Nicht nur, weil einem die Charaktere deutlich egaler sind als in der Vorlage, sondern auch wegen des Nicht-Schauspielerns der Akteure. Die der Vorlage wörtlich übernommenen Sätze, die hier fallen, sind von schon fast zynischer Bedeutungslosigkeit. Warum man sich während der Sichtung des Films letztlich nicht mehr darüber aufregt, liegt dann darin, dass man zu diesem Zeitpunkt schon Kopfweh hat und arg gelangweilt ist von diesem zähen Treiben auf dem Bildschirm.
Was auch partout nicht funktioniert, ist die Darstellung von Pierres Lebensweg. Pierre, der Suchende, der Irrende, der in den Himmel zum Kometen 1812 Blickende und in der Schlacht von Borodino im Gewümmel Untergehende, eine Art Gegenentwurf zum desillusionierten Andrej. Hier darf er herumstolpern, Sätze wie „Damn you, Napoleon!“ schreien und die existenziellen Fragen, die ihn beschäftigen, zu Anfang des Films schön kondensiert in geordneter Reihenfolge Andrej darlegen, damit die Zuschauer auch gleich begreifen, was für ein Charakter das sein soll. Diese Art Charakterisation ist, kurz gesagt, plump und teilweise recht lächerlich.
Sonst noch etwas? Abgesehen von Kutusov, der mir in der Verfilmung eine Spur zu schwachsinnig ausfällt, wäre da noch der Schluss. Hier erweist sich der 1956er „Krieg und Frieden“ endgültig als verkitschtes Drama mit Happy End, das mit dem Anfang (Pierre und Nataša) und Ende (Pierre und Nataša) eine Geschlossenheit evoziert, deren plottechnische Determiniertheit der Vorlage widerspricht.
Ακούω φωνές...
Ich höre Stimmen...
...sehe Bilder, vernehme Klänge...
Durch die blühende Peloponnes; ein Film über einen Bienenzüchter? Interessant; und schau mal den Honig, den sie dort verkaufen! Die endlosen Landstrassen, der Professor auf der Mani, der Deutsch kann und durch sein Museum führt, die orthodoxen Kirchen, die Schäfer, die Brände, die Zerstörung, die Demoralisierung... alles so lange her? Und wer kreiert diese Eindrücke, diese Bilder, diese Erinnerungen? Ich kenne Dein Werk nicht, kenne Dich nicht, habe von Dir gehört, von Deiner Traurigkeit, Deiner Lakonie; habe als Kind einen Film von Dir in mir aufgesogen, den ich nicht verstand, aber dennoch nicht vergessen konnte.
R.I.P. Die Erde weint.
Theatralisch? Pathetisch? Ja. Aber griechisch.
Ακούω φωνές...
Nicht mehr.
Chuck Norris kann M&Ms alphabetisch sortieren.
Јебем ти бога...
Zuallererst Gratulation an die Gewinner und an unseren irreversiblen товарищ - es ist hochverdient.
Dass ich selbst etwas gewonnen habe, macht mich aber ziemlich baff - dass ich das überhaupt konnte, war mir gar nicht bewusst...
Als ich klein war, hab ich mal bei "Tom Turbo" was gewonnen, und nun mit einem Teil meiner Pornotrilogie, ha! Dann habe ich ja nicht umsonst als Vorbereitung für den "Caligula"-Kommentar ein ganzes Buch gelesen. ;) Ich bedanke mich hiermit herzlich bei der Redaktion. War ne tolle Aktion. Ich hoffe auf Repetition. Hoppípolla!
Hardcore Will Never Die, But You Will - in diesem Sinne: weitermachen.
Ach, ja: Sind in dieser mgm-Box auch Pornos drin? ;)
Von wem ist "Dreimal ins geheime Ich"?
"Auf euren Wunsch veröffentlichen wir jetzt die Namen aller Autoren."
Der Autorschaft der Texte Rechnung zu tragen und sicherzustellen, dass ein jeder Text mit dem zugehörigen Autor identifiziert werden kann, ist für mich ein Recht aller, die etwas eingereicht haben. Dem sollte kein Wunsch vorausgehen, sondern per se selbstverständlich sein.
"Kauft ihr euch als eingefleischte Star Wars Fans diese Blu-ray Box [...]?"
Noooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo!
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,784119,00.html
Da fällt mir bestimmt was Versautes ein...
PS: Wie sieht's denn nun aus mit einer Liste aller "Aktion Lieblingsfilm"-Texte samt zugehörigen Autoren?
Klasse! Hoffentlich kommt die Szene im Flugzeug.
"'He's been beating that old man ever since we left New York,' said the stewardess. 'He must be a sadist.'"
„Der Grund dafür, dass ich mich auf diese Art und Weise an die Aussenwelt wende, liegt darin, dass ich nach der kürzlichen Sichtung von ‚Call Girl Wives‘, einem unterirdisch schlechten Erotikstreifen, zum ersten Mal bemerkte, wie einsam ich eigentlich bin. Niemand mit halbwegs intaktem Liebesleben schaut sich so eine Scheisse an. Deshalb versuche ich es hier mit einer Kontaktanzeige.
Ich bin ein introvertierter Mann des Muffins, der weder gerne kocht, noch auf Sonnenauf- oder -untergänge steht, weder Kinder noch Tiere mag und absolut unsportlich ist (Wichsen ist für mich kein Sport, sondern ein PC-Game). Die Länge meines Penis ist 12 cm (ungefähr; die Massnahme mit dem Lineal erwies sich als kompliziert und ungenau). Ich suche eine junge Frau zwischen 20 und 25, mit Vorliebe Polin, mit extensiv langen Wimpern und gepflegten Füssen, die auch mal Spass an primitiven, pubertären Witzchen hat. Wenn du bei Wörtern wie ‚teambegabt’, ‚aufgestellt‘ und ‚sozialkompetent‘ genauso das Kotzen kriegst wie ich, würde ich dich sehr gerne kennenlernen! Schreibe mir doch einfach ins Gästebuch auf moviepilot.de, Username Muffin Man, oder hinterlasse mir eine private Massage. Ich freue mich auf dich!“
Also, ich frage das jetzt zum letzten Mal: Wer von euch hängt ständig diese Flyer in der Damentoilette auf?
„Emmanuelle in Rio“. Teilweise langweilig, und praktisch immer der künstlerische Koordinatenpunkt im Minusbereich dessen, was die Macher des ersten, echten „Emmanuelle“-Teils in den Siebzigern im Sinn hatten. Was auch immer das gewesen sein mag.
ABER: Szenenweise ist das nichts Geringeres als der „Troll 2“ des Erotikfilms.
Nicht nur, dass die Sexszenen eine unheimlich lächerlich aussehende Trockenstossübung sind; auch der Kameramann hat keine Ahnung, was er da überhaupt macht. Die Geschichte über einen Musikvideodreh in Rio, während welchem sich Emmanuelle und ihr Boyfriend zoffen und wieder zueinanderfinden (und sich sämtliche Frauen in besagtem, durch das harmlose Lied eigentlich als familienfreundlich prädisponiertem, Video ausziehen), ist reiner Stumpfsinn.
Die Offkommentare sind Gold wert:
„Danielle is a disappointment. I cannot teach her about love. She craves the sensual, without understanding the greater awakening of the consciousness that comes with it. She uses her body to debase herself, not to merge with the greater understanding of the infinite”,
oder:
„She will never see the higher purpose in love, or be able to merge with the universe.”
Wie schreibt man bloss so etwas?
Als ob das nicht genug wäre, wurde die Emmanuelle-Darstellerin wohl von einem Computerprogramm synchronisiert. Eine so monotone, emotionslose Stimme, die jede einzelne Silbe betont, kann gar nicht menschlich sein. Ihre Dialoge und Soliloquien macht das jedoch nur noch grandioser.
Und dann ist da natürlich noch diese Szene, die so ziemlich alles toppt, was ich jemals gesehen habe:
http://www.youtube.com/watch?v=t3T6RtVTPUA
Gottgleich.
Fazit: Wer auf formvollendet schlechte Filme steht, muss sich „Emmanuelle in Rio“ unbedingt einmal geben.
"311371.51 Haie vor Cucamonga!"
WTF?!
Da würde ich mir eher "Zeiten ändern Dich 2 - Jetzt erst recht" anschauen.
Kein Heim mehr. Für tot erklärt. Banditen im ganzen Dorf. Ein Sheriff, der nur noch säuft und nichts mehr unternimmt. Die Ehefrau, die bald einen der Gauner heiraten wird. Das Kind, das einen nicht kennt.
Zurückgekehrt aus dem Krieg. Aber was einst das Zuhause war, gibt es nicht mehr. Was tun? Klein beigeben? Fortziehen?
Nein.
Man muss wie der Wind sein. Wie eine Biese, die durch's Dorf fährt, stärker wird, sich bemerkbar macht, lauter wird, zum Orkan, und den Schmutz wegfegt. Bis Leichen die Strassen säumen, bis man die Ordnung wiederhergestellt hat, bis man das zurückerobert hat, was einem gehört.
"Il ritorno di Ringo" ist ein kraftvoller Italowestern. Seine auf der "Odyssee" basierende Rachegeschichte funktioniert wirklich gut, und die Darsteller und ihre Charaktere sind allesamt erinnerungswürdig. Giuliano Gemma als titelgebender Ringo, der als Rückkehrer zuerst seinen Mut finden muss, um zurückzuschlagen. George Martin und Fernando Sancho als die sadistischen Gebrüder Fuentes, Anführer der Banditen. Manuel Muñiz als ulkiger Gärtner mit Mumm. Nieves Navarro als diebische, letztlich aber sympathische Prostituierte und Kartenlegerin. Und natürlich Antonio Casas als desillusionierter Sheriff, der sich zusammenreissen muss, um seinem Beruf endlich wieder gerecht zu werden.
Die famose Kamera von Francisco Marín und die grandiose Musik von Ennio Morricone tun ihr Übriges, um Szenen von wirklicher Wucht entstehen zu lassen: Sei es der Moment, in dem sich Ringo seiner Frau zu erkennen gibt, sei es, wenn er die Gräber seiner Verwandten erblickt, oder sei es sein scheinbar letzter Gang durch sein Dorf, während welchem die Kamera ihn durch die teils bunten Fenster filmt, wodurch der Eindruck entsteht, dass die Häuser selbst ihren Herrn beobachten. Gänsehaut.
"Sono tornato!"