Pyro 91 - Kommentare
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Alle Kommentare von Pyro 91
Sam Raimis Fortsetzung des ohnehin schon genialen ersten Teils, ist noch mal deutlich ausgeflippter und schwarzhumoriger, geizt aber auch an vielen Stellen nicht mit gut getimten Schreckensmomenten und jede Menge Gore. Echt "groovy" eben.
Ein paar Leute gehen gut gelaunt und voller Tatendrang in den Wald.
Sie kommen erschöpft, aber doch befriedigt wieder raus und haben einen Horrorklassiker gedreht.
Ende der Geschichte.
"Passion" erzählt von Einsamkeit, Egoismus, Schmerz, Psychopathie, Eigen-und Fremdbild und von Grausamkeiten, die sich Menschen auf physische oder emotionale Art zufügen können. Bergmans deprimierendes und kaltschnäuziges Drama wirkt nicht zuletzt durch den introvertierten, bevorzugend in Isolation lebenden Andreas Winkelmann schwer zugänglich, sondern schafft auch um sich herum, einen (von mir) nicht zu penetrierenden Panzer aus Illusion, Doppeldeutigkeit, Meta-Kommentar und unterschiedlicher Realitätswahrnehmung.
Mehr möchte ich gar nicht sagen. Ich hab selten einen Film gesehen, bei dem ich danach sofort wusste, dass jeder in ihm was anderes sehen wird, als ich selbst. Hier hilft nur: Ansehen und sich selbst ein Urteil bilden.
„Diamantenfieber" ist mit Abstand der albernste und idiotischte Quatsch, den ich seit langem gesehen habe. Warum es sich für mich trotzdem gelohnt hat, dieses Unikat bewundern zu dürfen, werde ich gleich erklären. Zunächst einmal eine kleine Kontinuitätssache:
Als Bond zu Beginn versucht Blofeld zu finden und zu töten, stellte sich mir erst mal die Frage, wieso 007 sich überhaupt in Japan aufhält. Das ist ein grober Schnitzer, denn „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ endete damit, dass Bond den Tod seiner Frau betrauerte, die gerade von Blofelds Anhängerin getötet worden war.
Daraus schließe ich, dass ich den großartigen Vorgänger einfach ignorieren und diese Geschichte an „Man lebt nur zweimal“ anschließen soll. Mit anderen Worten Bonds Motivation seinen Erzfeind zu vernichten, beschränkt sich nur darauf, dass dieser ein paar mal die Welt vernichten wollte. Nicht gerade interessant und vor allem unpersönlich.
Wenn wir aber annehmen sollen, dass Bonds Frau wirklich von Blofeld getötet worden ist (in der Realität dieser Fortsetzung), dann versäumen die Drehbuchatoren und der Regisseur es hier, diese Situation noch einmal zu etablieren. Man sollte diesen Film auch ansehen können ohne den Vorgänger zu kennen. Hier hört man nur: „Wo ist Blofeld?" und Bond metztelt sich durch dessen Mitarbeiter, nur um den vermeintlichen Bösewicht dann umzulegen. Würde ich den Vorgänger nicht kennen, wäre ich in dem Glauben, dass Bond hier einfach nur irgendeinen Bösewicht ausschalten muss. Es wäre überhaupt nicht schwierig gewesen, zu zeigen, warum Bond hinter ihm her ist. Man müsste zu Beginn nur klarstellen:
Bond hat sich eine Konfrontation mit Blofeld geliefert. Bond hat geheiratet. Blofeld (oder sein Handlanger) hat darauf Bonds Frau getötet. Ende.
Die Eröffnungsszene könnte man durchaus noch für einen Racheakt halten, aber die Blofeld-Konfrontationen im Laufe des Films sind so Larifari in ihrer Art, dass es anscheinend doch nicht um persönliche Rache ging. Der Film scheint ein schweres Identitätsproblem haben. Es stimmt zwar, dass sich die Bond-Filme nie groß um Kontinuität geschert haben, aber ist Bond nun hinter Blofeld her, weil dieser seine Frau getötet oder weil er einfach die Schnauze voll von seinen Weltzerstörungsplänen hatte? So wie Bond hier dargestellt wird, könnte es beides sein.
Aber lassen wir das.
„Diamantenfieber“ ist ein derart uninspiriertes und zynisches Werk, dass ich einfach nicht glauben kann, dass dieses Drehbuch, diese Darstellleistungen, DIESE Spezialeffekte etc., durchgewunken worden sind.
Das Drehbuch im speziellen, ist absolut nichtig und Begriffe wie konstruiert, weit hergeholt, lachhaft können nicht annäherend erfassen, was hier für ein Nonsense veranstaltet wird.
Der ganze Film ist derart schamlos in seiner Idiotie, dass jede Hilfe zu spät kommt.
Beginnen wir mit dem Plot, der unheimlich repetitiv und sich müde dahin schleppt. Die erste Stunde wird hauptsächlich damit verschwendet, den Verlauf einer Diamantenschmuggel-Kette - die gut über zehn Ecken geht - zu folgen. Die Diamanten werden aus Afrika in einer Mine gestohlen und über dreimal so viele Kontaktpersonen wie der Film eigentlich braucht, schließlich auf/in (?) Blofelds Weltraumlaser integriert, der durch diese hochwertigen Teile ... ähm, mehr Power bekommt?
Jedenfalls ermöglicht es ihm die Bedrohung der Welt durch sein Dingsda, mit dem er auf die Erde zielen und Atomanlagen zerstören kann. Wie dies genau funktionieren soll, bleibt wohl wirklich besser im Dunkeln, denn die hirnverbrannte Erklärung eines Wissenschaftlers hätte mir gerade noch gefehlt.
Es ist nicht nur umständlich und unnötig kompliziert der Diamantenschmuggel-Kette zu folgen, sondern auch enorm uninvolvierend und zäh.
Die Idee, den Diamantenschmuggel mit dem Plan von Blofelds Weltraumlaser - der erst in der zweiten Hälfte relevant wird - zu verbinden, ist einfach albern und wirkt wie die erstbeste Idee einer Brainstorming Session. Dass Blofeld irgendwas im Weltraum plant, ist auch nicht neu und wirkt wie ein Recycling von „Man lebt nur zweimal“. Gähn.
Kommen wir zu Sean Connery. Mir hat es gefallen ihn wieder als Bond zu sehen und man könnte sogar sagen - wenn man mit der Kontinuität von „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ geht - dass er den Agenten, der erst kürzlich seine große Liebe verloren hat und nun wieder in den Dienst für einen unterwältigenden Auftrag zurückkehren muss, dementsprechend auch abgehalftert spielt. Er wirkt genervt und gelangweilt, was man wohl unter „Life imitates art“ und umgekehrt verbuchen kann.
Er nimmt gar nichts ernst, auch nicht selbst und ist einmal mehr die One-Liner-Maschine, die keine Gelegenheit auslässt, zweitklassige sexuelle Anspielungen zu machen, die sich als wahre Schenkelklopfer erweisen. Beispiel: „Mr. Bond, wie wäre es wenn wir nach oben gehen und uns einen zur Brust nehmen“ - „Mmh, zur Brust nehmen.“ oder „Ein hübsches kleines Nichts, das Sie da beinahe anhaben." Okay, zugegeben der letzte war cool.
Man kann Connery wirklich keinen Vorwurf machen, dass er so aussieht, als würde er gerade über sein nächstes Golfspiel nachdenken. Bei einem hirnverbrannten Drehbuch wie diesen, würde er noch alberner aussehen, wenn er die Sache auch nur ansatzweise ernst nehmen würde.
Als Gegenspieler darf selbstverständlich Blofeld nicht fehlen, denn was einmal, zweimal geklappt hat, müsste beim dritten Mal wohl auch hinhauen. Das Problem ist, dass der neue Blofeld-Darsteller Charles Gray mit Abstand der schwächste von allen ist. Er gibt mir einfach gar nichts. Er ist nicht gewitzt und bedrohlich, um als Bösewicht zu dominieren, aber auch nicht Over the top und albern genug, um irgendeine Art von Unterhaltungswert zu haben. Er läuft durch die Gegend, grinst vor sich hin und ist einfach nur da. Ich hätte außerdem einen glücklichen Tod sterben können, wenn ich Mr. Gray nicht geschminkt und in Frauenkleidern gesehen hätte. Wie sinnlos war das denn? Sogar für „Diamantenfieber"-Standards. Sorry, aber bis zur „Rocky Horror Picture Show“ dauert´s schon noch ein paar Jährchen.
Seine Handlanger sind um einiges interessanter: Mr. Wint und Mr. Kidd.
Die beiden sind offensichtlich homosexuell, halten gerne Händchen und machen Witze, die grundsätzlich sadistisch und auf Kosten anderer (meistens toten) Menschen gehen. Die beiden sind absolut faszinierend in ihrer schieren Freude am Töten. Vielleicht aber auch nur, weil alle anderen Charaktere so farblos sind und roboterartig durch die Gegend laufen. Doch Mr. Wint und Mr. Kidd haben schon fast eine kindliche Naiviät an sich, die irgendwie unangenehm ist, aber sie vielleicht gerade deswegen erinnerungswürdiger macht, als irgendwelche 08/15-Handlanger.
Doch auch die beiden sind nicht frei von Idiotie (aber wer ist das schon in „Diamantenfieber"?). Eine Demonstration davon ist zweifelsfrei der Mordversuch an Bond, bei dem die beiden ihn betäuben und in der Wüste ein Rohr verlegen (), in das sie ihn hineinlegen und hoffen, dass er damit eingegraben wird.
Diese Mordmethode stammt aus dem Buch „Erfolglose Mordpläne - Wie sie garantiert versagen!".
Zu den Bondgirls.
Jill St. John als Tiffany ist absolut daneben und spielt miserabel. Ja, sie sieht gut aus und ihre verschiedenen Outfits sind definitiv nettes Eye-Candy, aber ihr Charakter macht so wenig Sinn wie alles im Film. Sie ist dumm, wenn der Plot es gerade braucht. Intelligent, wenn es der Plot gerade braucht. Sie kommt Leuten auf die Schliche und findet Spuren, aber nur wenn es der Plot gerade braucht. Es ist zudem anzumerken, dass sie im Laufe des Films immer dümmer und unfähiger wird.
Auch Lana Wood als Plenty O´ Toole (muhaha) ist vom selben Schlag. Hübsch, aber das war´s dann auch schon. Zuletzt wird sie von Gangtern aus Bonds Hotelzimmerfenster geworfen, worauf sie (lebendig) im Pool des Hotels landet. Danach endetet sie - aus mir völlig unbekannten Gründen - auf dem Grunde des Pools in Tiffanys Haus. Ich habe keine Ahnung, wie sie da hingekommen ist, aber vermutlich wurden einige Szenen aus den Film geschnitten, die das erklären. Vielleicht wurde ihre Todesszene auch gerade da gefilmt, wo ein Pool zugegen war.
Warum sie überhaupt im Film ist, ist mir ein absolutes Rätsel.
Selbst die Actionszenen pendeln zwischen Slapstick und Trash.
Die einzig ernstzunehmende ist wohl der Aufzug-Kampf zwischen Bond und Peter Franks, der wenigstens ein klaustrophobisches Setting hat und wohl an die Orientexpress-Auseinandersetzung aus „Liebesgrüße aus Moskau“ erinnern soll.
Der Rest ist einfach purer Unfug.
Einmal legt sich Bond mit zwei Kampflesben (?) namens Bambi und Klopfer an, die ihn ordentlich vermöbeln. Vielleicht sollten diese sowas wie Doppelgänger von Mr. Kidd und Mr. Wint darstellen? Keinen Schimmer. Auf jeden Fall nehmen sie Bond ordentlich ran (im Kampf) und er kann nur gewinnen, in dem er die beiden im Pool unter Wasser drückt. Ja, richtig gelesen. Die beiden ultrabrutalen Ladys werden von Bond besiegt, weil sie im Pool keinerlei Chancen mehr gegen ihn haben. Bond hält sie außerdem schon fast unangenehm lange unter Wasser, was fast zum Ertrinken der beiden führt. Hm.
Der ganze Film zeugt von schlechtem Geschmack, aber besonders was das Frauenbild angeht scheint sich dieser Teil wieder in den 50ern zu befinden. Die Bondgirls sind dumm, aber schön („So ein hübscher Po und leider im Kopf nur Stroh“, reimt Blofeld an einer Stelle), machen immer alles falsch und sind nur als Schauwert gut. Wenn sie nicht machen, was man ihnen sagt, bekommen sie eine Schelle und werden auch mal gut und gerne als „Schlampe" bezeichnet. Das gute an „Diamantenfieber“ ist jedoch, dass der Film nichts und niemanden oder sich selbst ernst nimmt, wodurch sich solche Blödheiten eingermaßen relativieren.
Die Autoverfolgungsjagd in Vegas ist ganz witzig und im Sinne des Films lahm inszeniert, aber nicht ohne Charme. Das Highlight ist zweifellos, wenn Bond über eine kleine Sprungschanze fährt, um auf zwei Rädern durch eine enge Gasse fahren zu können, während sein Verfolger, der es ihm nachtun will, sofort auf den Dach landet. Köstlich!
Die komödiantische Fragwürdigkeit dieses Mal, ist auf jeden Fall Bonds Entkommen von einer Forschungsstation, wo er einen Moon-Buggy klaut. In einem wahrlich surrealen Moment, findet Bond mitten in der Wüste eine Art Mond-Set vor, auf dem Astronauten in Zeitlupe rumspazieren. Er schnappt sich den Mond-Buggy und die Astronauten versuchen ihm im Zeitlupentempo davon abzuhalten. Ja, echt netter Versuch. Warum trainiert man eigentlich in Raumanzügen in einer Wüstengegend auf einem zusammengebastelten Mond-Set, wenn dort ohnehin keine Schwerelosigkeit herrscht?
Das Finale auf der Öl-Plattform funktioniert überhaupt nicht. Als hätte man sich zusammengesetzt und nach Möglichkeiten gesucht, denn Showdown so spannungslos und antiklimatisch zu inszenieren, wie nur möglich. Naja, vielleicht habe ich ja die Version für Herzkranke gesehen, ich weiß nicht.
Besonders daneben war Blofelds Flucht in einem Einmann-U-boot(?), was von Bond verhindert wird, in dem er sich dieses mit einem Kran schnappt und es anschließend immer wieder gegen einen Kontrollturm wämst, bis Blofeld tot ist (?). Toller, dramatischer Payoff!
Der Showdown leidet vor allem an hundsmiserbalen Effekte, die aussehen als seien sie in den 50ern entstanden. Besonders die Explosionen der Helikopter sind erbärmlich: http://2.bp.blogspot.com/-VBg_pBu_A3...c/s1600/39.jpg
Szenen, mit dem Prädikat „besonders“ waren noch:
- Bond wird gefangen genommen. Ein Handlanger greift in seine Jackentasche und hat die Finger plötzlich in einer Art menschlichen Mausefalle. Wow, wie passend, genau designt für diesen Moment! Dieser Q ist schon ein kleiner Schlingel und Wahrsager.
- Ein Elefant, der im Casino an einen Automaten spielt und gewinnt.
- Bond lässt von Blofelds Öl-Bohrstation auf dem Meer einen roten Wetterballon wegfliegen, was seinen Erzfeind in Panik versetzt, dass jemand ihn aufspüren könnte (Inkompetenter Bösewicht ist inkompetent).
- Nachdem Bond auf Blofelds Ölplantage angekommen ist, will er die Kasette aus der Kommandozentrale austauschen, die das Lasergeschoß im All braucht, um zu funktionieren Wow, ich kau mir die Nägel wund, wie spannend... Seit wann sind Kasetten-Showdowns interessant?
- Blofelds Klone waren im Endeffekt nutzlos und unwichtig für die Handlung. Mal davon abgesehen, dass man die ganze Idee nicht kaufen kann, war diese auch total verschenkt.
- Bond will Blofeld aufhalten. Deshalb lässt er sich in einer Art Schwimmkapsel über dem Meer abwerfen. Als er an Blofelds Ölbohr-Überwasserdings ankommt, wird er gleich von dessen Schergen einkassiert. Hm, toller Plan.
- Tiffany folgt Blofeld, der eine Perücke trägt und wird gefangengenommen. Again: toller Plan.
- Bond erwürgt eine Frau mit ihren eigenen Bikkini, um an Blofeld zu kommen. Äh ja, das ist unser Held, James Bond. Immer gut aufgelegt.
- Bond tötet Mr. Kidd, indem er ihn grausam verbrennen lässt und Mr. Wint, in dem er ihn von hinten eine Bombe zwischen die Beine schiebt.
- Tiffany wechselt sogar ihr Outfit, nachdem sie von Blofeld geschnappt wurde.
Das war nur ein kleiner Auszug. Um die ganze Genialtät von „Diamantenfieber“ zu erfassen, müsste man sich schon mit Freunden zusammensetzen, ein paar (starke) Drinks kippen und einen gemeinsamen Audiokommentar zum Film aufnehmen.
Ich muss sagen, der Film ist wirklich unglaublich schlecht. Doch Tag wird Nacht, Oben wird Unten, und „Diamantenfieber“ erweist sich als Film, der so schlecht ist, dass er teilweise schon wieder gut ist. Es ist ein äußerst zwiespältiges Filmerlebnis.
Ich meine, die Schauspieler wirken gelangweilt, der Plot ist uninvolvierend, die Action ist mies getrickst, die Charaktere sind - mit Ausnahme von Mr. Kidd und Mr. Wint - lahm und alles, aber auch wirklich alles, wirkt so verdammt halbherzig.
Als ob man sich wegen „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ schämen würde, weil dieser zu ernst und emotional war. Also entschloss man sich hier ins andere Extreme zu gehen. Ich mag ja die albernen Bonds. „Man lebt nur zweimal“ gefällt mir bisher sogar am besten. Nicht unbedingt als Film-Film, aber als Bond-Abenteuer. Doch der fünfte Bond-Film hatte wenigstens ein paar bodenständige Charaktere, einen starken Haupt-Bösewicht, viele beeindruckende Sets, eine wunderbare Atmosphäre, kreative, ansehliche Action und einige spannende Szenen.
„Diamantenfieber“ hat fast gar nichts. Nur die albernen Actionsszenen sind unterhaltsam und Mr. Kidd und Mr. Wint. Sean Connery ist okay, ich wünschte nur er wäre in einem besseren Film. Hinzu kommt noch das Übermaß an Comic-Relief-Figuren. Es fehlt eine Stimme der Vernuft, wenn man so will. Doch auch Bond-Gegenspieler Blofeld, ist nur da um Witze zu reißen und um alberne Dinge zu tun. Es gibt eigentlich keinen Charakter im Film, der nicht daneben ist, sogar der arme Q wird auf einmal zum Casinoräuber, der die Spielautomaten mit einem seiner Gadgets austrickst.
Alles wirkt so verbraucht und schon mal gesehen. Als ob den Produzenten nicht klar war, in welche Richtung Bond nun gehen soll. Ernst sollte der Film nicht werden, aber anscheinend auch nicht „Goldfinger“-artig.
„Diamantenfieber“ wirkt wie ein Paraodie auf die vorherigen Bond-Filme, denn
hier werden alle Bond-Elemente auf die schrillste, überdrehteste und oberflächlichste Stufe hochgeschraubt. Eine bloße Checkliste, was ein Bond-Film braucht wurde abgehakt und wie diese Dinge dann alle zusammenpassen sollen, wusste anscheinend keiner.
Tja, ich weiß nicht. Als Fan auf jeden Fall sehenswert, aber kein Bond-Film, den man einen Neuling empfiehlt (außer man will natürlich, dass derjenige aufhört Bond-Filme zu gucken).
Für mich hat der Film eine gute erste, trashige Hälfte, aber danach wird es von Minute zu Minute öder, von gelegentlich erheiternden Albernheiten mal abgesehen.
Fazit: Schulterzucken.
Was für ein Kontrastprogramm, nach der epischen B-Movie-Sci-Fi-Actionkomödie namens „Man lebt nur zweimal“.
Sean Connery ist weg, George Lazenby übernimmt für einen einmaligen Auftritt und im „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ erweist sich als sehr starker Film-Film und Eintrag in die Bond-Serie.
Schon das Opening kündigt Großes an. Was für ein Soundtrack: http://www.youtube.com/watch?v=z0OQAxT1LR4 Ein absoluter Ohrwurm!
Dieses Mal wollte man ein wenig mehr experimentieren, speziell was den Bond-Charakter angeht. Der ewige Prototype-Junggeselle soll sich verlieben und heiraten? Ja, in der Tat.
Es ist der bis dato bodenständigste und realistische Bond seit „Liebesgrüße aus Moskau“ und George Lazenby - in seiner ersten Schauspielrolle! - trägt einen nicht unwesentlichen Teil dazu bei. Er spielt nicht so gut wie Sean Connery zu seinen besten Bond Zeiten („Liebesgrüße aus Moskau“, „Goldfinger“), aber ich hatte das Gefühl, er wäre noch in die Rolle gewachsen, hätte er in mehreren Teilen mitgespielt.
An sich war es aber erfrischend ein neues Gesicht zu sehen, denn Connery konnte man die Langeweile in „Man lebt nur zweimal“ förmlich ansehen und da Bond hier eine größere Bandbreite an Gefühlen zeigen muss, wäre der Film mit einem „I don´t care anymore"-Gesicht gnandenlos baden gegangen.
Was Bonds selbstsicheres Auftreten angeht, - besonders wenn er mit seiner Umgebung interagiert - wirkt Lazenby noch etwas steif und ungeübt, kann aber in den Szenen, die sich um Action und Romanze drehen, wirklich überzeugen. Die Faustkämpfe werden von seiner starken physischen Präsenz dominiert und ich hatte den Eindruck, dass er die Leute wirklich verletzen will und nicht nur choreographierte Karate-Überwurfe veranstaltet.
Es schadet auch nicht, dass er mit jeden Castmitglied eine hervorragende Chemie hat, seien es nun alteingessene Leute wie Lois Maxwell und Bernhard Lee, oder Neuzugänge wie Gabriele Ferzetti als Draco, mit dem Bond eine respektvolle Freundschaft entwickelt, die der in "Liebesgrüße aus Moskau" mit Kerim Bay ähnelt.
007 zur Seite gestellt wird Dracos Tochter Tracy, gespielt von Diana Rigg, die sich eher den Titel „Bond-Woman“ verdient hat, denn girlyhaft ist hier nämlich nichts mehr.
Endlich eine Frau, die 007 in punkto Attraktivität, Charme, Intelligenz, Abenteuerlust und vielem mehr, das Wasser reichen kann.
Deren Romanze entwickelt sich schrittweise und nachvollziehbar und wenn man je nach einer Frau gesucht hat, mit der man sich Bond im Ruhestand vorstellen kann, ist sie genau die richtige Adresse.
Zunächst sehen wir, wie sie miteinander Zeit verbringen und sich kennenlernen, mit Hilfe einer romantischen Montage ihrer Zweisamkeit, untermalt von Lois Armstrongs wundervollen „We have all the time in the world“. Und wer sich Bond schlecht beim romantischen Pferderitt und Blumen pflücken vorstellen kann, wird hier eines besseren belehrt.
SPOILER
Als Bond aus der Klinik in den Bergen flüchten muss, wird er langsamen von den Handlanger des Bösewichts Blofeld eingekreist und nur Tracy kann ihm - durch eine spekatukläre Flucht auf einer Autorennbahn - aus der Patsche helfen. Es ist interessant, Bond mal verletztlich und ängstlich zu sehen, und es ist nachvollziehbar was Tracy für ihn so anziehend macht.
Schließlich heiraten die beiden, aber man kann den Frieden nicht so richtig trauen. Erst in den letzten Minuten wird Tracy, die sich mit Bond auf Hochzeitsreise begeben wollte, von Blofelds Schergen erschossen. Ein sehr tragisches Ende, dass Bond sofort wieder das Glück entreißt, das er nur so kurzzeitg hatte. Es ist ein echtes Downer-Ende. Mutig, konsequent und erinnerungswürdig.
SPOILER ENDE
Die Beziehung der beiden ist das Herz des Films und so kann man einige Schwächen verzeihen, die leider vorhanden sind.
So ist die Schlägerei am Strand in der Eröffnungszene, mal wieder viel zu schnell geschnitten und die mentale Benotung „eindrucksvoll“, wechselt sich mit „nervig“ im Sekundentakt ab. Mal im ernst: Schneller ist nicht gleichzeitig besser. Ich will den Schmerz der Kontrahenten spüren, die Umgebung soll miteinbezogen werden und dafür brauch ich Zeit mich an diese zu gewöhnen. Klar, das ist eine sehr subjektive Sache, aber ich musste wirklich immer wieder kurz die Augen schließen, weil mir der Schnitt langsam Kopfschmerzen bereitete.
Glücklicherweise haben all die anderen Actionszenen nicht dieses Problem. Die zuvor erwähnte Autorennbann-Verfolgungsjagd ist packend und dynamisch, ebenso wie Bonds Entkommen auf Skiern (zweimal), die Lawinengefahr und der abschließende Showdown auf der Schneeklinik plus das Wok-Rennen zwischen Blofeld und Bond. Wunderbare Actionsequenzen, die immer noch absolut spaßig und mitreißend sind.
Zum Thema Blofeld. Nachdem dieser in „Liebesgrüße aus Mosaku“ und „Feuerball“ als kriminelles Mastermind und Oberboss etabliert worden ist, war sein Auftritt in „Man lebt nur zweimal“ eher albern und doch etwas unterwältigend. Er passte gut zum Film, der auch albern und trashig war, aber Blofelds-Charakter wirkte dabei überhaupt nicht wie der unterkühlte und brutale Stratege aus seinen vorherigen Auftritten. Abertausende Chancen hatte er Bond zu killen und doch verhielt er sich wie seine Parodieversion Dr. Evil.
Hier wird Blofeld von Telly Savalas gespielt, der ein weitaus würdigerer und charimatischerer Antagonistin ist (und das ohne Narbe!). Er selbst mischt nun auch in den Actionszenen mit und erweist sich als hartnäckig, gewitzt und unzähmbar.
Ja, sein Plan ist mal wieder höchst fragwürdig, aber als Aufhänger für die Handlung und als Motivation für Bond die Auswirkungen davon zu verhindern, durchaus in Ordnung.
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ legt einen anderen Maßstab für Realität an, als z.B. „Man lebt nur zweimal", aber dennoch sollte man bei Bond nicht nach Logik suchen, sonst gefällt einen gar kein Teil der Reihe. Dafür, dass man hier eine mehr charakterorientierte Geschichte erzählen wollte, die echte Konsequenzen nach sich zieht, bleibt es letztendlich für Bond-Verhältnisse doch glaubhaft und bodenständig.
Eine Länge schleicht sich doch in der Mitte des Films ein, wo zu viel Zeit mit Bonds falscher Identität und den Patientinnen in der Begklinik vergeudet wird, was vom Kern des Films (Bond und Tracys Beziehung) ablenkt.
Sobald Bond aber dann der Klinik entkommt, gibt es Action und Spannung pur und der Film endet genau richtig auf seinem dramatischen Höhepunkt!
Von den bisherigen Bond-Filmen ist „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ ganz klar der Eintrag, den ich mir ansehen würde, wenn es mir mehr nach einem ernsten Bond wäre. Ich habe auch eine Vorliebe für Klamauk wie „Man lebt nur zweimal“ oder „Goldfinger“, aber mir gefällt es wenn mit der Formelhaftigkeit der Bond-Filme gespielt und mal etwas Neues ausprobiert wird. Ich mag die Diversität der Reihe und bin gespannt was da noch auf mich zukommt.
Grandioses Musical, welches beweist das ABBA-Songs nie schlecht klingen können, selbst wenn sich der gute Pierce Brosnan an ihnen versucht. xD Nach gut 109 Minuten voller Spaß, hatte ich schon Schmerzen im Gesicht vom vielen Grinsen.
Klar, die Handlung ist notbedürftig zusammengeflickt, die Dialoge sind oftmals ein Graus und doch sind diese Songs für immer und ewig unzerstörbar und die Gefühle, die diese auslösen, spiegeln das Innenleben der Figuren einfach perfekt wieder.
"Mamma Mia" ist wie eine Zelebration der Musik, der Liebe, des Lebens und nicht zuletzt ABBA. Enorm ansteckend, vor allem wegen der grandiosen Meryl Streep und der zuckersüßen Amanda Seyfried, deren Energielevel einfach total mitreißend und einnehmend ist. Die enorme Spielfreude ist zu jeder Zeit spürbar und ich erwische mich jedes Mal wieder dabei, wie ich "mitgehe" und mitsumme.
So... und jetzt wird ABBA aufgelegt!
Oh Mann, der Film ist echt daneben...
Und das ist gut so! Die Idee Bond nach Japan reisen zu lassen und ihn nur in dieser einen Location zu behalten, erweist sich als absoluter Glücksgriff.
Ich kann ohne schlechtes Gewissen sagen, dass "Man lebt nur zweimal" der bisher unterhaltsamste Bond war. Hier wird es urkomisch, überdreht und doch sehr atmosphärisch.
Komödiantische Highlights:
- Bond zieht sich die Kleider von Hendersons Mörder an (die genau passen) und legt damit dessen Komplizen rein. Er spielt den Verwundten, worauf besagter Komplize ihn natürlich ins Büro des Drahtziehers bringt, was Bond sehr gelegen kommt.
- Bond verfolgt eine Frau, die High-Heels trägt...und erwischt sie nicht.
- Bei der japanischen Hochzeitszeremonie muss Sean Connery wie Quasimodo dasitzen, weil er sonst größer als alle anderen ist.
- Bond fliegt mit seinen kleinen Helikopter "Little Nellie" über einen Vulkan, der das feindliche Lager perfekt versteckt. Glücklicherweise wird er gerade dort von feindlichen Jägern angegriffen, was Bond den Verdacht gibt, dass man sich diesen ominösen Vulkan doch mal genauer anschauen sollte.
- Bond liefert sich ein Battle auf dem Dach mit ca. 20 Mann. Er schlägt sich durch, springt vom Dach, kommt unbeschadet unten an, rennt um die Ecke und bekommt eine übergezogen.
- Tanaka besitzt einen Helicopter mit einem Magnet unten dran, der Autos hochheben und sie ins Meer werfen kann.
- Bond wird zum Samurai. Das heißt Brusthaare rasieren, Topfhaarschnitt verpasst bekommen und wie Spock aussehen.
- "Tiger" Tanaka führt Bond in sein Heim ein und beide werden von ein Haufen Frauen umgarnt. Schließlich erklärt er Bond seine Regeln: "Regel Nummer 1: Tue nie etwas selbst, wenn du jemand anderen findest, der es für dich tun kann. Regel Nummer 2: In Japan kommen die Männer immer zuerst, danach die Frauen."
- Helga Brandt, die Sekretärin des Bad-Guys hat Bond dort, wo sie ihn haben will: Gefesselt auf einen Stuhl. Diese Chance ihn zu töten, nutzt sie allerdings nicht, sondern entwickelt lieber einen höchst unlogischen und halsbrecherischen Plan. Sie setzt sich mit Bond in einen Helikopter, fliegt damit in die Höhe, sorgt dafür, dass Bond sich nicht bewegen kann und springt dann mit einem Fallschirm ab (den sie bereits beim Einstieg trug, was Bond aber nicht störte). Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass Bond das Ruder noch rumreisst und überlebt.
- Blofeld hat Chancen noch und nöcher Bond zu töten, entschließt sich aber dann doch ihm Zeit zu geben, damit er einen Plan entwickeln kann, um zu entkommen. Das wurde ja seitdem schon oft und zu recht parodiert!
- Tanaka zeigt Bond sein Ninja-Lager. Ein Ninja ist besonders stark, denn er kann einer Strohpuppe die Arme abschlagen, was er natürlich begleitet von "Huh" und "Hah"-Ausrufen tut.
- Am Ende will Bond noch ein wenig Liebe in einem Schlauchboot machen, doch plötzlich erhebt sich unter ihm ein U-Boot in dem sich M und Moneypenny befinden.
Dazu gibt´s noch herrliche One-Liner und Dialoge (frei zitiert):
Brandt: "Jetzt habe ich sie!"
Bond: "Bedienen sie sich ruhig."
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Aki (zu Bond): "Mir wird es gefallen unter ihnen zu dienen."
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Bond: "Wer ist der Chef der Osato-Manufaktur?"
Tanaka: "Mr. Osato."
Köstlich, köstlich muss ich sagen. Nebenbei entwickelt sich noch die Bedrohung eines 3. Weltkriegs, aber das ist eher nebensächlich. xD
Ich kann volkommen verstehen, wenn man bei diesem Eintrag in die Bond-Serie nur noch mit den Kopf schüttelt, aber für mich war das einfach nur urkomisch. Die oben erwähnten Szenen und Dialoge sind übrigens nur ein kleiner Auszug aus dem kompletten Nonsense-Programm. xD
"Man lebt nur zweimal" wirkt wie das Ergebnis einer Brainstroming-Session, bei der man viele Ideen für spaßige Actionsszenen und Sets hatte, um die der arme Drehbuchautor dann eine Geschichte stricken musste.
Doch irgendwie funktioniert das Ganze. Bond hat immer was zu tun und auch wenn Sean Connery gelangweilt aussieht, so bleibt er doch charmant und schlitzohrig.
Wir sehen wunderbare Landschaftsaufnahmen, untermalt von einem genialen Johny Barry-Score, der eine verträumte und urlaubsreife Stimmung verbreitet.
Auch die Actionszenen sind kreativ und toll inszeniert, selbst wenn sie manchmal durch nicht ausgereifte Effekte etwas an Eindruck verlieren.
Das Vulkan-Set ist grandios und der Showdown - Ninjas gegen Dr. Evil äh Blofelds Schergen - ist so wunderbar B-Movie-Sci-Fi-artig, dass er schon wieder Laune macht.
Bonds Mitstreiter, vor allem Mr. Tanaka, sind grundsymathisch und es macht Spaß mit ihnen durch Japan zu reisen.
Und trotz all den Albernheiten kann der Film immer wieder zu spannungsvollen Sequenzen zurückkehren (Giftmord, Kampf um das Piranha-Becken, die Entschlüsselung des Safe-Codes) und man verliert nie das Interesse am Geschehen. Eine wirklich sehr seltsame und liebenswerte Mischung, wobei ich mir natürlich vorstellen kann, dass wenn zukünftige Filme komplett in den einladenden Nonsensebereich kippen, es schnell ermüdend werden kann. Hier ist das allerdings nicht der Fall, es machte Spaß von Anfang bis zum Ende!
Hm, eine sehr gemischte Angelegenheit. Bonds viertes Leinwandabenteuer hat mich streckenweise wirklich gelangweilt und ich wollte mit zunehmender Laufzeit immer mehr, dass der Film zu Ende geht. Eine simple Story wie diese, braucht wirklich nicht über zwei Stunden lang zu laufen.
Aber fangen wir mal von vorne an.
Sean Connery ist hier absolut selbstsicher in seiner Rolle als aalglatter Spion und darf viele ironische und rotzige One-Liner zum besten geben. Er ist Bond. Deshalb funktionieren auch die weniger gewitzten, fast schon plumpen Verführungsszenen mit den Ladys so gut.
Das Opening ist recht nett, auch wenn es scheinbar nur für die Benutzung des Jetpacks konstruiert wurde. Im Sinne von: "Leute, wir wollen den Zuschauer zeigen, was wir haben. Sind die zehn Sekunden mit dem Jetpack im Kasten. Ja? Okay, weiter geht´s!" Naja, ich zumindest mag diese Albernheiten. :)
Gleich zu Beginn wird einem klar, dass sich das Budget drastisch erhöht haben muss. Es gibt viel mehr richtige Locations, ein stattliches Aufgebot an Militärflugzeugen und die Unterwasserszenen sind sehr aufwändig und "groß" angelegt.
Da wären wir auch schon bei meinen größten Problem: die Unterwasserszenen. Vor allem das Verstecken der Atombomben zieht sich vielleicht hin. Es mag zunächst beeindruckend aussehen (und die Verantwortlichen haben großes Lob für die visuelle Gesaltung verdient!), aber ab einen bestimmten Punkt wären mir fast die Augen zugefallen. Es war wirklich nicht nötig, diese Aktion in aller Ausführlichkeit zu zeigen und umso mehr ich darüber nachdenke, wäre es vielleicht besser gewesen, davon gar nichts zu sehen. Der Zuschauer hat hier zu viel Vorwissen und Bond muss über eine Stunde im Dunkeln tappen um die Location zu finden, was sich als äußerst zäh und uninvolvierend herausstellt. Als kleine Mission wäre die Suche nach den Bomben okay gewesen, aber das Auffinden dieser, ist im Prinzip der GESAMTE Film. Dass sich der Plot mit der Schnelligkeit eines alten Manns mit Stock bewegt, ist schlimm genug, aber diese zusätzliche Streckung durch zahlreiche Unterwasseraufnahmen, würgt den Motor leider völlig ab.
Einige Probleme gibt´s auch bei der Action. Die Fast Motion-Faustkampfszenen sind wahrlich ein Graus und hinterlassen keinen starken Eindruck. Viel zu schnell werden Kameraperspektiven gewechselt und bis man sich wieder logistisch zurechtgefunden hat, ist der nächste Schlag bereits plaziert. Auch beim Höhepunkt auf Largos Schiff bewegen sich die Rückprojektionen viel zu schnell und ich kam mir vor, wie einen Slapstick-Abenteuer von Charlie Chaplin.
Der Unterwasser-Showdown ist recht brutal und unkoordiniert, bleibt aber die beste Actionsszene im Film. Auch hier wird Logik über Bord geworfen (muhaha), aber es sieht gut aus und für damalige Standards war das schon sehr beeindruckend.
Kommen wir zu etwas Erfreulicherem: Mr. Blofeld. Hier hat er seinen zweiten Auftritt und obwohl wir sein Gesicht wieder nicht sehen dürfen, erlangt er nur durch seine kalte Stimme und brutale Art eine magnetische Präsenz. Die Exekution einer seiner Agenten, ist auf jeden Fall erinnerungswürdig und eiskalt, auch wenn ich mir die nonchalante Fortsetzung des Meetings danach, einen Lacher entlocken konnte.
Der Hauptbösewicht in diesem Teil - Emilio Largo - tut seinen Job, wirkt aber eher wie ein Kleinkrimineller und nicht wie ein kriminalistisches Mastermind. Die Augenklappe und sein rigiroser Umgang mit Personal und "Konkurbine" Domino, machen ihn zu einem recht unangenehmen Zeitgenossen.
Überschattet wird dieser allerdings von Fiona Volpe, der klassischen Femme Fatale, die ihre Opfer verführt und zwar so, dass ihr niemand widerstehen kann. Sie trägten einen Lederanzug, hat ein Motorrad mit Raketenwerfern und tötet Leute ohne mit der Wimper zu zücken. Ein Männertraum wird wahr!
Wasser... äh, "Feuerball" wirkt wie ein 90 Minuten-Film, der sinnfrei auf zwei Stunden aufgeblasen wurde, hauptsächlich um die visuell-hochwertigen Unterwasserszenen zu zeigen, bei denen sich die Setdesigner und Choreographen wirklich große Mühe gegeben haben. Davon abgesehen plätschert der Film mit nur wenigen Highlights vor sich hin und wirkt müde und träge. Kleine Sequenzen wie Bond im Pool mit den Haien oder die "Phantom"-Sitzung sind recht spaßig, aber ansonsten wirkt alles eher wie Bond auf Autopilot. Nicht wirklich schlecht, aber gut auch nicht.
Nachdem "Goldfinger" zu Ende war, fragte ich mich erst mal, was unser Titelheld in diesem Teil eigentlich erreicht hatte. Die Antwort war: Nicht viel.
James Bond kämpft und kämpft gegen die Umstände und scheitert doch immer wieder daran seine Situation zum Guten zu wenden. Von der coolen Eröffnungsszene und dem lässigen Golfspiel mal abgesehen, kriegt er bei jedem anderen Zusammentreffen mit den Bad-Guys eine aufs Dach, wird gefangen genommen oder sitzt in lebensbedrohlichen Fallen.
Bonds Passivität ist aber kaum problematisch, denn Gert Fröbe als Bösewicht Goldfinger stiehlt ihm schon mal des öfteren die Show und glänzt als sehr charismatische Leinwandpräsenz. Zum ersten Mal haben wir ein Gegenspieler vor uns, der wirklich gerissen ist und einen "großen", fiesen Plan durchziehen will. xD Auch das Bond-Girl Pussy Galore erweist sich als erinnerungswürdige und starke Kontrahentin, auch wenn sie nicht übermäßig viel Screentime hat. Bond darf auch hier weiter seinen Charme spielen lassen und doch stößt er hier zum ersten Mal auf weibliche Gegenwehr, und seine alten, lockeren "Die Frau, das Dummchen"-Sprüche werden hier entweder entkräftet oder auf ironische Art gebrochen. Sehr amüsant!
Vor allem aber verabschieden wir uns hier von ernsten Agententhrillern wie "Liebesgrüße aus Moskau" und begrüßen Skurrilität und Klamauk in Bonds Welt. Allein schon Goldfingers Bodyguard, der mit einem Hutwurf eine Statue zerlegen kann (!), wirkt B-movie-artig. Außerdem: Die, in Gold gegossene Frau, Bond mit Enten-Tarnung auf dem Kopf, die Oma mit dem Maschinengewehr, Goldfingers riesiger Kartenraum, Qs genervte Reaktionen auf Bonds Nonchalance, sind dabei nur eine kleine Auswahl an liebenswerten Nonsense.
Es ist schwer zu sagen, was in einem Bond-Film überflüssig ist oder nicht, denn vieles ist einfach nur zwecks Belustigung, Action oder ironischen Spielereien da und dient nicht unbedingt den Plot. Das ist auch vollkommen in Ordnung, solange es unterhaltsam ist.
Mit der Zeit fand ich Bonds Versuche von der Farm zu entkommen, allerdings etwas ermüdend. Einmal kann er anscheinend nur fliehen, um den Plan von Goldfinger mitanzuhören, den dieser seinen Gläubigern in allen Details auftischt, nur um sie danach gleich zu vergasen. Da kracht und knarzt es dann schon ordentlich im Getriebe der Plotmechanik. ;) Auch die Einführung der rachsüchtigen Schwester wirkt etwas sinnfrei und zu unwichtig für die Handlung.
Insgesamt allerdings der bisher beste Bond!
Der zweite Bond legt noch eine Schippe drauf und bietet mehr Action, Humor und Spannung als sein Vorgänger. Hier haben wir es mit einen grimmigen, ernsten Spionagethriller zu tun, der vor dem Hintergrund des Kalten Krieges spielt.
Sean Connery scheint nun vollständig in seiner Rolle aufzugehen und spielt den smarten, lässigen Chauvi-Agenten noch facettenreicher und interessanter. Insgesamt bekommt man den Eindruck, dass das Agentendasein für Bond nicht unbedingt erfüllend sein muss. Er ist in diesem Teil weit entfernt von dem sprücheklopfenden Superhelden, der keine Verletzungen erleiden muss und nie einen Fehler macht.
Es schwingt zeitweise ein melancholischer Ton mit, vor allem in der Beziehung zwischen Bond und Tatiana Romanavo, wo wir als Zuschauer wissen, dass er ohnehin nur am Geschäftlichen interessiert ist und ihre Gefühle zu ihm unerwidert bleiben werden.
An sich fällt es schwer die Rolle des Bondgirls - die ihn bedingungslos anschmachtet und das ohne Aufwand seinerseits - noch ernst zunehmen. Vor allem weil Eva Marie Saint in "Der unsichtbare Dritte" nur vier Jahre zuvor eine ähnliche Rolle bekleidete, welche aber viel schlagfertiger und gerissener war. Die Frauen in diesem Film sind nicht besonders anspruchsvoll und schnell willig. Nicht mal einen "Cat-fight" im Zigeuner(!)viertel, in denen es um zwei Frauen geht, die um einen Mann bis zum bitteren Ende kämpfen wollen, spart Terence Young aus und überlässt es sogar Bond über die beiden zu entscheiden. Eine recht unnötige Szene, die die Laufzeit streckt und nichts zur Handlung beiträgt. Die chauvinistische Ader, die durch den Film fließt, hätte wirklich nicht nicht noch mehr geweitet werden müssen. Es wirkt nicht wirklich böswillig oder frauenfeindlich, aber ein bitterer Nachgeschmack schwingt schon mit.
Die Actionsszenen am Ende sind großartig. Sei es der Faustkampf im Orientexpress mit einem grandiosen und brutalen Robert Shaw, der Helikopterangriff auf freier Fläche (in Anlehnung an - noch einmal - "Der unsichtbare Dritte") und die Motorbootverfolgung, die den Showdown aus "Dr. No" meilenweit übertrifft. Auch der low-key Showdown im Hotel ist spannend, nicht nur wegen der "Giftstiefel", sondern auch weil Tatianas Einschreiten bis zuletzt hinausgezögert wird. Gut so!
Letztendlich sehe ich in "Liebesgrüße aus Moskau" ein guten Film. Alles was Bond ausmacht wird hier noch besser herausgearbeitet und menschlicher. Die Nebenfiguren dienen der Handlung und haben eine tolle Chemie mit unserem Leadcharakter; die Bösewichtshandlanger sind nicht abgehoben, sondern menschlich und die Handlung ist nicht nur ein Aufhänger für überflüssige Actionsszenen (was wohl auch dem Budget geschuldet war).
Erst mal: WOW! Wenn Bergman Filme über menschliches Leiden dreht, dann ist man es ja gewohnt, dass er tief in seine Charaktere eindringt und jegliche Schwächen offenlegt. In "Cries and Whispers" lässt er allerdings gar nichts ungeschönt und zeigt uns drei entfremdete Schwestern von ihren hässlichsten Seiten.
Vor unseren Augen bricht er sie volkommen entzwei und schafft damit wohl einen der deprimierendsten Filme, die ich je gesehen habe. Die Frauen im Film sind - bis auf eine Ausnahme - entweder physisch oder emotional richtige Monster und alle Männer sind nutzlos in ihrer Blindheit für die Gefühle ihrer Frauen. Die einzige Frau, die eine Art Mutterrolle übernimmt, ist das Dienstmädchen, das dabei kläglich scheitert und ihr eigenes Kind und ihre Patientin nicht am Leben erhalten kann.
Was den Film besonders interessant macht, sind die Flashbacks, durch die wir die Charaktere besser kennenlernen. Bergman gibt dabei keine klare Unterscheidung zwischen Realität und Traum/Wunschvorstellung vor. Denn was ist eigentlich Realität? Sprechen unsere intimsten Träume und Wünsche nicht manchmal deutlicher als unsere Taten? Sind diese kleinen Einblicke in die menschliche Seele - völlig ungefiltert und einmalig - nicht weitaus bedeutender und vielsagender als unser konditioniertes, soziales Verhalten, das vieles unterschlägt und beschönigt?
Bergman macht dies ganz deutlich, als Karin zum ersten Mal tacheless mit ihrer Schwester Maria redet und ihr gifige Worte voller Hass entgegenschleudert, die sich seit Jahren bei ihr aufgestaut hatten. Für kurze Zeit hat man den Eindruck, es würde den Schwester vielleicht helfen sich auszusprechen, doch beide schaffen es trotz den Tod ihrer anderen Schwester nicht sich zu versöhnen oder ins Reine zu kommen.
Hier passt der Filmtitel "Schreie und Flüstern" wirklich perfekt. "Schreie" verbindet man eher mit Leiden, Hass, Angst, Konflikten, "Flüstern" mit Liebe, Zuneigung und Verbundenheit.
Alle Charaktere im Film tragen diesen Konflikt mit sich und miteinander aus und scheinen unsicher darüber zu sein, ob sie aufeinander einen Schritt zugehen oder ob sie lieber ihre sichere Distanz wahren sollten. Als würde eine körperliche oder emotionale Annäherung wie ein Griff auf eine heiße Herdplatte sein, deren Wärme einen unterträgliche Schmerzen zufügt.
Bergman erweist sich in diesem Film vor allem als kleiner Sadist;): Er macht nicht vor den körperlichen Verfall seiner Figuren halt; zeigt ungeschönte und intensive Konflikte, die nicht gelöst werden; visualisiert mit kalter Präzision unerwiderte und unausgesprochene Gefühle, die kein offenes Ohr finden und als würde das noch nicht reichen, schenkt er uns nur in den allerletzten 15 Sekunden einen kleinen Hoffnungsschimmer, der einsam und auf verlorenen Posten dazustehen scheint.
Wir sehen ein Flashblack, in dem die drei Schwestern fast schon engelsgleich miteinander durch den Garten spazieren. Agnes´tödliche Krankheit wächst bereits in ihr und ihre Schwestern Maria und Karin sind aus Sorge zu ihr gekommen. Alle drei sitzen auf einer Schwingschaukel und das Dienstmädchen schubst sie langsam an. Agnes erzählt: "Come what may, this is happiness. I cannot wish for anything better. Now, for a few minutes, I can experience perfection. And I feel profoundly grateful to my life, which gives me so much."
Sie erlebte damals einen kurzen, lebensbejahenden Moment, in dem alle drei die gegenseitige Präsenz und das bloße "Dasein" geschätzt haben.
Es stimmt, Bergman zeigt in "Cries and Whispers" hauptsächlich menschliches Leiden in all seinen Formen und Ausprägungen und vor allem macht er deutlich, wie allein der Mensch doch ist und wie schwer und fast schon "albern" es ist, eine bedeutende Verbindung/Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen zu wollen. Er scheint das Dienstmädchen in ihrem naiven Glauben schon fast belächen zu wollen. "Leben heißt Leiden", scheint seine Devise zu sein.
Dennoch ist es möglich Glück in der Stille zu finden, im leeren Raum, unkonditioniert und ohne Einschränkungen. Es geschieht in Momenten, die wir nicht planen können, nicht vorhersehen, in denen unsere Seelen im gleichen Takt schlagen.
Ein Mysterium also, genau wie das Leben.
SPOILER!!!
Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich sagen muss, dass die erste Hälfte erheblich stärker war.
Hier werden wir in die Handlung geworfen und der verschwundene Agenten-McGuffin sorgt für Bonds Einsatz. Cool und lässig (wie auch sonst?) sehen wir Sean Connery beim Pokern, untermalt mit dem wohlbekannten und badassigen Theme. Wir lernen Bond kennen, seine Angewohnheiten, seine Ermittlungsart, wir halten uns in exotischen Locations auf, lernen den Geheimdienst etwas kennen etc. etc. Alle bekannten Bond-Elemente sind hier bereits vorhanden und doch fühlt es sich gleichzeitg frisch und deja vu-artig an, sie zum ersten Mal zu sehen.
Auffällig ist, dass Bond hier kein Held mit reiner Weste ist. Besonders die Ermordungen von Professor Dent und Dr. No hinterließen bei mir einen bitteren Nachgeschmack. Eigentlich kommt Bond mit allen davon, muss sich nie rechtfertigen und hat hier auch keine Autorität, die ihn zurechtweist. Der Appeal der Bond-Filme (Man(n) darf tun, nehmen, lassen was er will) wird schnell klar.
Dr. No wird als Bösewicht sorgsam aufgebaut und glänzt durch Abwesenheit. Als er seine erste Szene hat, hören wir sogar nur seine Stimme. Ein kluger Schachzug, um nicht gleich alles zu enthüllen und dem Zuschauer etwas zu geben, worauf er sich freuen kann und gespannt wartet.
Dr. Nos Abgang wirkt allerdings etwas antiklimatisch. Vor allem nachdem sein Auftritt solange geteast wird und er nur eine kleine Unterredung mit Bond hat (welche denoch zu den besten Szenen im Film gehört).
Der Raketen-Countdown funktioniert als Höhepunkt auch eher dürftig und bringt mich nicht gerade dazu an den Fingernägeln zu kauen.
Die restlichen Actionsszenen beschränken sich auf kurze Schlägereien, eine kleine Verfolgungsjagd und kaltblütige Schießereien. Am erinnerungswürdigsten war jedoch die Szene mit der Vogelspinne, mit der Bond sich ein brutales, blutiges Battle liefert.;)
Diese bodenständigen, realistischen Auseinandersetzungen kommen dem Film allerdings zugute, denn sie verleihen dem Geschehen Glaubwürdigkeit, was den Effekt hat, dass ein Schuss oder ein Faustschlag auch "zählt".
Was für mich eher gekünstelt wirkte, war das Zusammentreffen von Bond und Honey. Eigenartig, denn so waren doch alle anderen Verbindungen zur Insel oder zum Agentenservice sauber und deutlich herausgearbeitet. Das fällt aber nicht weiter ins Gewicht, da Ursula Andress nicht nur rattenscharf ist, sondern auch die Rolle der Hilflosen und Tatkräftigen gleichermaßen ausfüllen kann. Zwischen ihr und Connery herrscht gute Chemie und man gönnt ihnen ihr (kurzes) Happy-End.
Ich werde jetzt sowieso einen kompletten Durchlauf der Bond-Reihe machen und es so einrichten, dass ich bis zur Veröffentlichung von "Skyfall" fertig werde. Eigentlich wollte ich schon zu Weihnachten anfangen, aber da hat es nicht wirklich hingehauen.
Ich freu mich jetzt schon auf die nächsten Teile und bin gespannt wie sich die Serie im Lauf der Zeit so entwickelt hat.
Hervorragender Film! Gute Wahl.
Ti Wests vorheriger Film - "The House of the Devil" - ließ mich mit geballten und verschwitzten Fäusten auf dem Sofa mitfiebern und mitleiden, und auch nach zweiter Sichtung verlor dieser nichts von seiner unangenehmen, klaustrophobischen Atmosphäre. Ein langsamer, aber sorgsam erzählter Horrorfilm, der in der heutigen Zeit eine wahre Wohltat war.
Nun, also "The Innkeepers". Mein Problem mit dem Film ist, dass ich nicht an Geister glaube und wenn ein Film mich wirklich davon überzeugen will, dass es diese gibt, dann brauche ich dazu entsprechende visuelle und akustische Ünterstützung. Ansonsten sagt mein Kopf einfach "Glaub ich nicht" dazu und ich kann mich nicht in die Geschichte einfinden. Viel zu oft denke ich bei sich selbst öffnenden Türen nicht an einem Geist, sondern wo wohl der Mitarbeiter am Set war, der mit einem Stock dagegen gedrückt hat. ;)
Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Fokus in diesen Film nicht auf einer Person liegt. Nein, hier geht es um zwei Hotelangestellte, die das letzte Wochende in einem angeblich spukenden Hotel verbringen, welches danach schließen wird. Der Ton ist hier eher humorvoll und leichtfüßig und das Geschehen wird nicht von gefährlicher Isolation von der Außenwelt und aufkeimender Paranoia wie in "The House of the devil" bestimmt.
Sarah Paxton und Pat Healy spielen Claire und Luke verträumt und nerdig, wodurch es einfach ist die beiden ins Herz zu schließen. Zwischen drin kam mir der Gedanke, dass Ti West genauso gut eine Rom-Com machen hätte können, da ihm sympathische Figuren und lockere Dialoge liegen.
West spielt viel mit Schreckensmomenten und genießt einen langsamen Spannungsaufbau, doch viele dieser Szenen enden als Lacher und nehmen die potentiell gruslige Stimmung. Es ist unterhaltsam, keine Frage, aber wenn "The Innkeepers" im Finale dann in den Full-Gear-Modus shiften will, wirkt das schon etwas zu spät. Bei "The House of the Devil" wurde die Spannung immer mehr angezogen, allein schon das SPOILER Erschießen von Samanthas Freundin war ein guter Schock am Anfang und ließ Schlimmes ahnen. Im Finale wurden dann noch ein paar Gänge hochgeschalten, aber nur der Spannungsaufbau bis dahin war schon meisterhaft und die Stimmung passend düster.
Mir ist klar, dass West es hier anders machen und mehr eine romantische, humorvolle Geistergeschichte erzählen wollte, die letztendlich in einer Katastrophe enden muss.
Nur, an der Grusel- oder Horrorfront gibt es in diesem Film so gar nichts für mich. Die letzten Minuten im Keller sind recht spannend und der aprupte Schluss bietet noch genügend Interpretationsfreiraum - was schön und gut ist - aber bis auf eine Einstellung hier und da, war ich nie wirklich mitgerissen.
Ich habe den Film nun zweimal gesehen, immer gegen Mitternacht (Pflicht bei Horrorfilmen!) und doch schlug mein Angstbarometer nie aus. Wie ich oben schon erwähnt habe, kann ich mit Geistern nichts anfangen, aber es gibt bestimmt ein paar Horrorfilme (die mir jetzt nicht einfallen) bei denen ich die Idee "kaufen" konnte und mich gegruselt habe. Das funktioniert hier nicht.
Es war aber interessant darüber nachzudenken, welche Horrorfilme mir Angst machen und welche nicht. Ich habe festgestellt, dass für mich die Angst vor dem Unbekannten das schlimmste ist, was sicher mit dem Wunsch einhergeht, alles analysieren und rationalisieren zu wollen. Das geht bei etwas Unbekanntem nicht. Genauso hasse ich Gefahren aus der Dunkelheit, die kann ich gar nicht leiden. xD Dann wäre da noch der Mensch an sich und seine Gräueltaten, vor allem diejenigen, die nicht wissen was sie tun . Ich finde es unglaublich beunruhigend, wenn ich mir vorstelle, dass Norman Bates aus "Psycho" zwischen seinen SPOILER ;) Persönlichkeiten alterniert und gar nicht weiß, dass er es tut. Oder dass er sich nachts zu seiner ausgestopften Mutter ins Bett legt. Da bekomme ich Gänsehaut!
Aber ich schweife ab. "The Inkeepers" war trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film und irgendwie stört es mich nicht allzu sehr, dass ich keine intensive HORRORerfahrung damit gehabt habe. Der Fokus liegt hier auf den Charakteren, deren humorvolle Interaktionen und dem Yankee Pedlar-Hotel, das seine eigene Faszination ausstrahlt. Es ist hauptsächlich eine Geschichte über gestrandete Seelen (chrm, chrm Geister), die sich alle in diesem Hotel einfinden und mit ihren Leben nicht vorwärts kommen. Einige ziehen weiter, andere nicht.
Auf gewisse Weise erinnert mich der Film an Kubricks "The Shining". Nicht, weil er in einem Hotel spielt und es langsame Fahrten durch Korridore gibt, sondern weil ich bei diesem Film auch kaum eine Reaktion auf die Horrorszenen hatte. Beide Filme sind technisch perfekt, gut geschauspielert, haben vielsagende Dialoge, einiges an Interpretationsfreiraum, ein abpruptes Ende und bei beiden glaube ich irgendwie die Schlusspointe verpasst zu haben, weil sie mir auf reiner Horrorebene nichts bis wenig geben.
Locker-leichtes Roadmovie, das keine Minute langweilig ist und mit fantasievoller, kindlicher Naivität förmlich überquillt. Obwohl die Hauptfigur ständig Grimassen schneidet, mit hoher und lauter Stimme spricht und überkandidelt durch die Gegend springt, habe ich viel gelacht, anstatt genervt zu facepalmen. ;)
Liebenswerte Geisterkomödie mit vielen skurillen und schwarzhumorigen Einfällen. Besonders am Ende gewinnt der kreative Wahnsinn die Oberhand und ich merkte förmlich wie mein Grinsen mit jeder Minute größer wurde. Noch kein Meisterwerk wie Tim Burtons "Edward mit den Scherenhänden" oder "Ed Wood", aber auch nicht weit davon entfernt.
Vollste Zustimmung von meiner Seite!
Die erste Hälfte war recht zäh und die Handlung trottete in Start und Stop-Manier so vor sich hin. Das spaßigste am Film waren die Interaktionen innerhalb der Familie, auf die man bis auf das letzte Drittel leider stark verzichten muss. Dann geht der Spaß eigentlich erst richtig los und die Zeit vergeht wie im Flug. Die humanistischen Botschaften (familiärer Zusammenhalt, "Man-selbst-sein", Kompromisse eingehen) waren recht gut eingearbeitet und wurden nicht direkt auf die Zwölf serviert.
Ich hatte nur den Eindruck, dass das Drehbuch nochmal eine Überarbeitung gebraucht hätte, denn die Geschichte hätte man auch in 90 Minuten erzählen können.
Takashi Shimizu ("Ju-On") führt uns mit diesem vielschichtigen Mystery-Horror - der klare Anleihen an "Peeping Tom" und "Videodrome" hat - tief in die Abgründe der menschlichen Seele und während die Grenzen zwischen Realität und Wahnvorstellung immer mehr verschwimmen, identifzieren wir uns zwangsweise immer mehr mit der paranoiden und unzurechnungsfähigen Hauptfigur, die auf der Suche nach dem ultimativen Angst-"Kick" ist.
Pervers, grotesk und verstörend.
Was mir bei meinen bisherigen Kommentaren zu Bergmans Filmen aufgefallen ist, wie stark mein Augenmerk doch auf dem liegt, was ich aus seinen Filmen mitnehme und eher weniger darauf wie diese Inhalte präsentiert werden, sprich Regie/Schauspieler etc.
Das ist beinahe unausweihlich, da er mir stets philosphische und psychologische Themen/Fragestellungen liefert, die es wert sind, sich damit genauer auseinanderzusetzten.
"Das Schweigen" - der Titel ist Programm - stellt dabei keine Ausnahme dar. Wir sehen Menschen auf der Suche nach Verbindung und Kontakt zueinander. Der ganze Film wirkt dabei für mich wie ein Traum. Als ob die beiden Schwestern, eine davon mit Kind, in einer völlig anderen Welt leben würden, in der nur sie existieren und alle anderen Leuten, mit denen sie interagieren, keinerlei Einfluss auf sie haben. Diese selbstgemachte "Hölle", in der sich die entfremdeten Schwestern befinden, manifestiert sich durch erfolglose Kommunikationsversuche und unüberbrückbare Differenzen. Bergman zeigt die beiden Schwestern auch als Personifizierung von Verstand und Körper. Ester fühlt sich wohl in der Welt der Rationalität und Ordnung, vertieft sich ihre Arbeit, nutzt Alkohol um vor der Welt zu flüchten, während Anna nur ihre körperlichen Bedürfnisse stillt, wie Baden, Sex (mit einem Fremden, dessen Sprache sie nicht mal spricht!), Essen, Schlafen usw.
Freud hätte hier seinen Spaß!
Doch beide sind mit ihrer Art zu leben nicht glücklich. Annas Sohn Johan dagegen, ist jung, unschuldig und scheut die Kommunikation mit seinen Mitmenschen (noch) nicht. Auf der Suche nach menschlicher Nähe streift er durch das Hotel und geht dabei mit großer Neugier auf alles zu. Wenn die beiden Schwestern Körper und Verstand/Geist darstellen, dann ist Johan womöglich die Seele. Er ist das Verbindungsstück zwischen den beiden Schwestern, welches dafür sorgt, dass die beiden zusammenbleiben. Er strahlt Hoffnung und Lebensfreude aus.
Nachdem sich für die meiste Zeit angeschwiegen wird, ist man als Zuschauer schon fast erleichtert, dass die Konflikte zwischen den beiden endlich angesprochen werden, auch wenn die beiden Schwestern schließlich getrennte Wege gehen und ihre Konflikte nicht beilegen können. Am Ende sehen wir Anna und Johan zusammen im Zug. Johan liest den Brief von Ester. Versteht er ihn ? Und wenn ja, was wollte sie ihm mitteilen?
Im Verlauf des Film stellte ich mir auch die Frage, ob Anna wirklich Johans Mutter ist. Natürlich konnte man hier Wortklauberei betreiben und diese Idee durch gewisse Szenen widerlegen oder bekräftigen, doch die Idee dahinter ist interessant.
Wenn ich bei meiner Verstand-Körper-Seele-Theorie bleibe und Begmans Vorliebe für Abstraktionen bedenke, dann könnte Johans Mutter Körper oder/und Geist sein. Dies läuft auf die Frage hinaus, ob sich unsere Seele seit Geburt an in unseren Körpern befindet oder ob wir diese mit Hilfe des Verstandes kreieren bzw. dadurch glauben eine zu haben.
In den letzten Minuten des Films wird Ester zurückgelassen, Johan bleibt nur ein (entschlüsselbarer?) Brief und Anna öffnet die Zugfenster, wodurch sie vom Regen "gereingt" wird. Was will Bergmann damit sagen? Ich denke (;)): Lasst euren Verstand zurück, reinigt euren Körper von altem Leid und vertraut mehr auf eure Intention/euer Gefühl und zieht den Verstand nur zu Rate, wenn ihr ihn wirklich benötigt.
Ein Ratschlag, den ich gut nachvollziehen kann. Der Verstand ist ein Instrument, das nützlich ist, aber bei falscher Anwendung das Leben dominieren kann, für unnötiges Leid sorgt und bei mir teilweise den Effekt hat, dass ich nichts gebacken kriege. "Ich denke, also bin ich...": Fluch und Segen im gleichen Maßen.
Zwei Wörter fallen mir zu diesem Film ein: Authentisch und lebendig.
Alfonso Cuarón schickt uns hier auf einem Roadtrip der besonderen Art. Wir begleiten zwei fast erwachsene Mexikaner und eine zehn Jahre ältere Frau, die auf dem Weg zu einem Traumstrand sind.
Die Freundschaft der beiden Jungs wird auf die Probe gestellt, als sich immer mehr Geheimnisse und Abgründe offenbaren, über die die beiden lebensfrohen, sexhungrigen und schnellebigen Jugendlichen ansonsten immer den Mantel des Schweigens gehüllt haben.
Cuarón ist dabei immer nahe an seinen Jungschauspielern dran und geizt nicht mit viel nackter Haut, Drogen- und Alkoholexzessen. Um die sehr intime Freundschaft der beiden Männer zu zeigen, erleben wir beide in jeder Lebenssituation, was nur veranschaulicht, wie viel die beiden miteinander teilen und welch großen Teil des Lebens des anderen sie dabei einnehmen. Letztendlich stellt man sich die Frage: Wo hört Männer-Freundschaft auf?
Spoiler:
Können wir noch mit den selben Leuten befreundet sein, wenn wir erwachsen werden und lernen Verantwortung zu übernehmen? Überschreiten die beiden Jungs zu viele persönliche Grenzen und nehmen dabei keinen Abstand mehr zueinander ?
Cuarón ist ein sehr interessanter Regisseur. Viele Filme hat er leider noch nicht gemacht, doch die die ich bisher gesehen habe ("Harry Potter und der Gefangene von Askaban", "Children of Men" und dieser hier), zeigen grundsätzlich seine lebendige Inszenierung und sein Fingerspitzengefühl für die richtige Stimmung. Ich habe bei seinen Filmen stets den Eindruck, dass er die Welten, die er kreiert, nur kurzzeitig besucht, um seinen Film zu drehen und wenn dieser im Kasten wäre, würden diese Welten noch weiter existieren. Es fühlt sich alles einfach so lebendig an! Man kann die Spielfreude und Natürlichkeit der Schausspieler förmlich spüren, die wunderbare Landschaften werden stimmungsvoll eingefangen und die Emotionen kommen völlig ungeschönt und nicht kalkuliert rüber. Als ob ein paar Leute einfach mit versteckter Kamera gefilmt worden wären.
Wohlfühlkino vom guten alten Lars. Zertrümmerte Hodensäcke und verstümmelte Schamlippen sorgen für ihren Filmgenuß!
Interessanter Artikel, aber irgendwie dachte ich du würdest "The House of the Devil" und "The Innkeepers" erwähnen. Zwei der besten Horrorfilmen der letzten Jahre.
Wieder einmal begleiten wir Menschen, die ihren Glauben an sich und die Welt infrage stellen und sich fragen, ob Gott wirklich existiert oder ob die -letztendlich- fehlende Beweisbarkeit seiner Existenz nicht mehr Leid verursacht, als sie Seelenfrieden bringt.
Im Mittelpunkt steht Pastor Thomas, der durch den Verlust seiner Ehefrau nicht nur einen geliebten Menschen, sondern auch seinen - bis dato - grundsoliden, wenn auch nur oberflächlichen Glauben an Gott verloren hat.
In der Eröffnungsszene sehen wir, wie er einen Gottdienst hält und alles scheint seinen normalen, christlichen Gang zu laufen. Doch hinter den Kulissen, plagt sich Pastor Thomas mit einer Glaubenskrise, die nur seiner neuen Geliebten Märta nicht entgangen ist. Beide führen eine sehr kalte, co-abhängige Beziehung, die nur von ihr aktiv verfolgt wird. Märta scheint Hals über Kopf in ihn verliebt zu sein, doch er weist sie jedes Mal ab. Auf der anderen Seite hat Thomas niemanden, der ihn wirklich kennt und nur mit ihr kann er über seine Gleichgültigkeit gegenüber Gott und dessen Lehren, sprechen. Für ihn ist die Sache klar: Als seine Frau gestorben ist, wäre er am liebsten mir ihr gegangen.
Märta scheint auch von ihrem Leben enttäuscht zu sein und fragt sich wieso sie, die doch intelligent ist, gutaussehend und warmherzig ist, keinen Sinn in ihren Leben finden kann.
Nach dem Gottesdienst kommt der depressive Familienvater und Ehemann Jonas mit seiner Frau zu ihm, von der er gezwungen wurde, zum Pastor zu gehen und dessen Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jonas´ Auftreten erregt Thomas Interesse und er wünscht Jonas alleine zu sprechen. Dieser fühlt die Sinnlosigkeit seiner Existenz in jeder Pore und Thomas hat auch nur wenig erheitende Botschaften für ihn. Am Anfang scheint es fast so, als würde Thomas geradezu erpicht darauf sein mit jemanden zu reden, der ein ähnliches Leiden wie er hat. Doch während Thomas´ Illusion aufgrund seines Glaubens zerbricht, scheint Jonas aus ungeklärten Gründen gegen eine existentialistische Krise zu kämpfen, für die er fast schon eine Berechtigung sucht, indem er u.a. einen (vermuteten) zukünftigen Angriff aus China, verantwortlich machen will. Damit wollte Bergman wohl zeigen, wie depressive Menschen die Welt sehen. Alles wird durch eine negativ-gefärbte Brille wahrgenommen und Menschen, die einen nahe stehen; die Umwelt, in der man sich bewegt und die Lebenszustände in denen man sich befindet, sind unerträglich leer, weit entfernt und uninteressant. Jedes Wort, jede Tat, alles wird bedeutungslos und eine riesige Anstrengung, die einen nichts mehr gibt.
Als Jonas´Selbstmord begeht, ist Pastor Thomas genauso kalt wie zuvor und zeigt damit wie wenig ihn jemand, lebendig oder tot noch interessiert.
Als er sich für eine weitere Messe vorbeireitet, folgt wohl die schönste Szene im Film. Der bucklige Kirchendiener Algot unterhält sich mit Thomas und stellt fest, dass der Schwerpunkt von Jesus´Leiden nicht auf seinen physischen Schmerzen, sondern auf seiner Einsamkeit liegen sollte. Er wurde von seinen Jüngern und Gott verlassen und als er ans Kreuz genagelt wurde, erhielt er auf die Frage: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" keine Antwort, seine Zweifel wurden nicht aufgehoben.
Am Ende bleibt es offen ob Thomas nun eine Wandlung durchgemacht hat oder nicht. Er leitet ein weiteres Mal den Gottesdienst, sagt die Worte, die er immer sagt, doch diesmal ist nur Märta, sein Kirchendiener Algot und sein Orgelspieler anwesend.
Deren Glaube hat unterschiedliche Auswirkungen auf ihr Leben und reicht von kompletten Disinteresse bis zur Definiton des eigenen Selbst.
Bergman veranschaulicht damit das subjektive Empfinden des eigenen (Nicht-)Glaubens und inwiefern dieser unser Weltbild bestimmt, formt und verändert.
Selbst als Atheist oder Agnostiker kann man "Licht im Winter" genießen und sich von der - fast schon fühlbar - eiskalten Winterlandschaft Schwedens einnehmen lassen und seine eigene Gedanken über Gott, die Kirche und das Leben schweifen lassen.
SPOILER!
Erschütterndes, hochspannendes (Horror-)Drama von Lynne Ramsy, das sie ohne Zurückhaltung, aber dafür mit großem Feingefühl inszeniert.
Im Mittelpunkt steht dabei, das Porträt einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung, welche allerdings nie auf klischeehafte Küchenpsychologie reduziert wird, sondern durch den subjektiv-gefärbten Blickwinkel der Mutter durchaus Raum für Ambivalenzen lässt.
Die Frage, wieso Kevin denn nun böse ist, wird -glücklicherweise- nicht beantwortet und lässt den Zuschauer damit viel Spielraum für seine Gedanken zum Thema: Angeboren oder Anerzogen?
Schauspielerisch geradezu perfekt besetzt mit Tilda Swinton, als Kevins Mutter, die die komplette Bandbreite an positiven und negativen Gefühlen abdecken muss und Ezra Miller, dessen psychopathisches Auftreten als Kevin, wirklich Gänsehaut und Unwohlsein hervorruft.
Das Ende ist besonders gelungen und man fragt sich, wie die Beziehung der beiden wohl nach dem Gefängnisaufenthalt aussehen würde. Eine Geschichte, die es fast wert wäre, in einen weiteren Film erzählt zu werden.