Pyro 91 - Kommentare

Alle Kommentare von Pyro 91

  • 1 .5

    Eine der ödesten und idiotischten Rom-Coms, die ich je gesehen habe. Wenn sich auch nur eine Figur in dieser Farce für eine einzige Sekunde wie ein menschliches Wesen verhalten hätte, wäre der Film in fünf Minuten zu Ende gewesen.
    Aber nein, lieber hangeln wir uns durch einen Dschungel von gefühlt tausend Head-Desk-Klischees, stereotyper, flacher Charakterisierung und irrgeleiteten, peinlichen Happy-Ends. Die Moral: Fremdgehen mit dem Verlobten der besten Freundin ist okay, wenn die beste Freundin ohnehin eine Schlampe ist.
    Keine Lektion wird gelernt, kein Umdenken findet statt, aber alles geschieht im Dienste der Liebe. Würg.

    Was für eine Verschwendung von gut aufgelegten Schauspielern, einer tollen Musikauswahl und einer durchaus interessanten Ausgangssituation.

    3
    • Sagen wir es mal so: Ich bin noch nie aus einem guten Film gekommen und hab mir danach gedacht, dass er in 3D noch besser gewesen wäre.

      • 10

        SPOILER!!!

        Für John Merrick ist das Leben ein Alptraum. Denn aufgrund seines Aussehen ist er nirgendwo zuhause. Er kann sich entweder den schamvollen Leben als Zirkusäffchen hingeben und die Misshandlungen seines "Ziehvaters" ertragen oder versuchen zu fliehen. Doch wohin?
        Überall rennen die Leute vor ihm davon, sie erschrecken sich, sie glauben nicht, dass hinter seinen scheußlichen Aussehen ein Mensch stecken kann, der doch im Kern phantasievoll, liebenswürdig und tief verletzlich ist.
        Als Doktor Treves ihn bei sich aufnimmt, erfährt John zum ersten Mal in seinem Leben was Menschlichkeit bedeutet. Er gewöhnt sich an sein neues komfortables Leben. Doch wieder sind es die sensations- und geldgeilen Menschen, die ihm von seinem kurzen Höhenflug in die Tiefe ziehen. Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein. John Merrick, der Mann ohne Zufluchtsort, macht sich wieder aus dem Staub.
        Als er auf einem Bahnhof in die Ecke gedrängt wird, gelangt er an die Grenzen seines Selbsts. Es gibt kein Entkommen. Entweder setzt er sich jetzt zu Wehr oder er lässt zu wieder wie ein Tier behandelt zu werden. Schließlich gelingt es ihm doch sich zu emanzipieren: " I am not an elephant! I am not an animal! I am a human being! I am a man! ", ruft er in die Menge. Ein Befreiungsschlag, aber gleichzeitig auch eine Verzweiflungstat.
        John hatte kein schönes Leben, doch in seinem letzten Jahr gab es Momente von menschlicher Wärme, Freude, Mitgefühl, Zusammenhalt, Zuneigung und am wichtigsten - Akzeptanz.
        Nachdem John seine Lebensgeister langsam verlassen, kann er sich wie jeder andere in sein Bett legen und friedlich den Tod entgegentreten. Denn im Sterben sind wir alle gleich, es bestehen keine Unterschiede mehr.
        "Never. Oh, never. Nothing will die. The stream flows, the wind blows, the cloud fleets, the heart beats. Nothing will die. "
        Doch das was niemals sterben wird, ist Johns Seele. Es spielt keine Rolle wie er ausgesehen hat, es macht keinen Unterschied wie es ihm ergangen ist, seine Lebensenergie, seine Seele wird sich einen neuen Wirt suchen und ihm hoffentlich ein Leben schenken, dass nicht zum größten Teil aus Leid und Erniedrigung bestehen wird. Es wäre ihm zu wünschen.

        Ich muss sagen, dass kein Film mich je so niedergeschmettert und doch fasziniert zurückgelassen hat. Aus inszenatorischer, schauspielerischer, musikalischer und drehbuchtechnischer Sicht, zieht David Lynch hier alle Register und beweist Feingespür, indem er den Zuschauer John Merrick nicht bemitleiden, sondern ihm schrittweise immer mehr Mitgefühl entgegen bringen lässt.
        Ein absoluter Klassiker, der für mich allerdings auf einem rein inhaltlichen Level schwer zu ertragen ist und mich aus emotionaler Sicht völlig auslaugt.
        David Lynch spricht die Verlogenheit und Sensationsgeilheit des Durchschnittsbürgers an, die fehlende Zugehörigkeit aufgrund reiner Äußerlichkeiten, die Angst nicht geliebt zu werden, des "Nichtgenugseins" und er zeigt wie Einsatzbereitschaft und Nächstenliebe, das Leben eines einzigen Menschen komplett verändern können. Doch auch dahinter steht die Frage, ob wird nette Dinge nur tun um uns besser zu fühlen, um als der moralisch höhere dazustehen oder ob wir auch ohne egoistische Motive handeln würden.
        Somit funktioniert "Der Elefantenmensch" nicht nur als hochemotionale (wahre!) Geschichte eines außergewöhnlichen Individiums, sondern auch als Plädoyer für mehr Toleranz, Akzeptanz und Selbstreflektion.

        Hiermit ziehe meinen Hut vor David Lynch und danke ihm für dieses Meisterwerk!

        7
        • 8

          Ein großer, sinnfreier Spaß!
          Whedon vereint die Avengers zum ersten Mal und schafft es dabei allen Figuren die nötige Screentime zur Charakterisierung zu geben, sei es nun in Dialogszenen oder im Kampfgetümmel.
          Der Plot (Badguy will die Welt beherrschen) ist natürlich nicht neu, aber der Plot steht hier auch nicht im Vordergrund, sondern das (oft konfliktreiche) Zusammenspiel der Charaktere und der Einsatz ihrer unterschiedlichen Kräfte und Stärken.
          Nachdem hier die Einführung der Figuren und deren Mythologien einiges an Zeit beansprucht hat, wird ein anstehender zweiter Teil (auch von Whedon?) vermutlich um einiges flüssiger ablaufen. Gemessen an der Vielzahl der Charaktere und deren Backstories hätte Whedon es allerdings nicht besser machen können.

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          • 9

            Neben den hervorragend gealterten, ekligen Effekten, den mäjestätischen, melancholischen Score von Howard Shore und der schauspielerischen Meisterleistung von Jeff Goldblum, ist vor allem Cronenbergs Regiearbeit zu loben. Ich spreche ihm das größte Kompliment aus, wenn ich sage, dass ich teilweise vergaß einen Film zu gucken. Es gibt keine großartigen Spielereien, alles ist sehr minimalistisch gehalten, aber der Meister des Body-Horror hat seine Kamera scheinbar immer dort, wo die großen Bilder entstehen. Das Geschehen läuft so volkommen flüssig ab, das ich gar nicht analysieren möchte, wie er das macht.
            Einziger Kritikpunkt ist für mich die Liebesgeschichte zwischen Seth (Jeff Goldblum) und Veronica (Geena Davis), wo ich mir doch die Frage stelle, ob eine Frau wirklich diese ganze Tortur mitmachen würde, selbst wenn sie sich unsterblich verliebt hat. Da mangelt es mir etwas an Substanz.
            Aber spätestens am Ende, wenn der Vorhang fällt, das Insekt vernichtet ist und die letzten 20 Minuten voller Ekel, Mitleid, Wahnsinn, Faszination und Horror überstanden sind, hat man das Gefühl eine traurige, aber gleichzeitig doch befreiende Geschichte mitangesehen zu haben. Cronenberg lässt die Frage bezüglich der Legimität von Jeffs Experimenten offen und widmet sich den Verfall bzw. Transformation seiner Hauptfigur mit großer Neugier. Somit lässt er den Zuschauer seine ambivalenten Gefühle gegenüber Jeff völlig auskosten.
            Nach Ende des Film fühlte ich mich im eigenen Leib nicht mehr wohl, was Cronenbergs tiefer Ursachen- und Wirkungsforschung bezüglich der Angst vor Veränderung und Verfall des eigenen Körpers, zu verdanken ist.

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            • 5

              Hm, ja, also, ähm, es ist ziemlich schwierig dieses Biopic/Drama angemessen zu bewerten.

              Zu Beginn war ich noch stark ins Geschehen involviert, vor allem Keira Knightleys Mut zur hässlichen Selbstdarstellung hat mich ziemlich beeindruckt, und auch Jungs Assoziationstest, den er an seiner Frau testete, war aus psychologischer Sicht höchst interessant. Die Mentor-Schüler-Beziehung zwischen Jung und Spielrein hat sich auch eingermaßen natürlich entwickelt und ich hatte Sympathie für beide.

              Doch die darauffolgenden Zeitsprünge verhindern, dass man an der Entwicklung der Charaktere beteiligt ist und so entsteht eine gewisse Distanz zum Geschehen, was okay wäre, wenn das Ganze eine Art Doku über die Geburt der Psychoanalyse sein sollte.
              Doch was bleibt dann noch übrig?

              Richtig! Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Fachttermini und -theorien, die Jung und Freud von sich geben. Bis zu einem gewissen Punkt ist die Beziehung der beiden auch interessant, denn Fassbender und Mortensen harmonieren hervorragend miteinander, was schon deshalb bemerkenswert ist, da beide bis zur Unkenntlichkeit verkleidet sind und mir beim ersten Blick ein dickes Grinsen entlocken konnten.
              Cronenberg schafft es leicht, die Unterschiede zwischen den beiden was ihre Ansichten über Psychoanalyse sowie ihre sozial-politische und finanzielle Stellung angeht, treffend hervorzuheben.

              Mehr Charakterentwicklung bekommen wir leider nicht.
              Wenn Jung am Ende des Films sein Herz öffnet und Spielrein seine Liebe gesteht, dann kommt das doch ziemlich überraschend, da die beiden bis auf ihre SM-Spielchen keine Szenen zusammen hatten, in denen wir sehen, dass er wirklich Liebe für sie empfindet. Zwar könnte man argumentieren, dass Jung durch das "Freilassen" seiner Sexualität und durch das Dominieren von Spielrein - was im Gegensatz zu seiner eher zurückhaltenden Haltung was Sex angeht steht- sich in sie verliebt hat, doch auch das bleibt nur eine reine Gedankenspielerei.

              Ich bin mir immer noch im Unklaren, was Cronenberg mit diesen Film aussagen wollte. Ich habe auch nach Subtext gesucht, doch keinen gefunden. Vielleicht wollte er wirklich nur ein Biopic drehen, dass die wichtigsten Stationen für die Geburt der Psychoanalyse aufzeigt und eine rein intelllektuelle Auseinandersetzung darstellt, was ungewohnt ist, da man Cronenbergs Stoff auch immer auf einer physischen Ebene gespürt hat. Man denke nur an den Sauna-Kampf in "Eastern Promises" oder den Videoslot in James Woods´Bauch in "Videodrome".

              Tja, Zweitsichtung folgt, vielleicht ändert sich dann doch noch was.

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              • 8
                über Spider

                Stark unterschätztes, sorgfältig gesponnenes Psychodrama über Schuld, Ödipus und die Konstruktion einer Wunschrealität.
                Getragen von Topschauspielern wie Ralph Fiennes, Miranda Richardson (die sich gleich drei (!) Rollen völlig zu eigen macht) und John Neville.
                Ein ungeschliffener Diamant, die Definition eines kleinen aber feinen Film.

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                • Toller Nachwuchsdarsteller, der vor allem in David Cronenbergs "Cosmopolis" regelrecht aufgeblüht ist. Macht auch in Interviews einen recht bodenständigen, sympathischen Eindruck. Ich bin gespannt, welche Rollen er demnächst wählen wird!

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                  • 7

                    Evil Dead-light? Sam Raimi besinnt sich auf seine Wurzeln zurück und liefert einen stellenweise urkomischen Camp-Horrorfilm ab, der sogar ein, zwei gute Schockeffekte aufweist und vor allem wegen seiner sympathischen Leadfrau gefällt. Stellenweise mangelt es jedoch an irrwitzigen Raimi-Einfällen, die das Knarzen und Krachen, der standardmäßigen Plotmaschinerie etwas übertönen könnten.

                    • 9

                      Mir gefiel, wie unvereingenommen "Dogtooth" inszeniert war. Kein übermäßiger Musikeinsatz, keine dramatischen Schnitte, sondern stets distanziert, als würde der Regisseur sagen: "Okay, das ist die Welt, die ich euch nun vorstellen will, mit all ihren eigenen, neuen Regeln und Vorgaben. Lasst das Geschehen auf euch wirken und bildet euch eure eigene Meinung, denn ich bin hier nur derjenige, der euch das Ganze präsentiert."
                      Ein sehr intensives, psychologisch-hochspannendes Familienporträt, das sowohl fasziniert als auch abstößt, dabei allerdings immer realistisch bleibt.

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                      • 3

                        Ein furchtbar langweiliger Film, den ich am liebsten aus meinem Gedächtnis verbannen würde.
                        Das Drehbuch ist so dermaßen schlecht und unausgereift, dass selbst DeNiro und Pacino nichts mehr retten können. Beide versuchen vergeblich ihren Charakteren Profil zu geben, doch womit soll die beiden arbeiten, wenn sie sich durch einen Dschungel aus lachhaften Plot, tausendfache-gehörten Dialogen und unfreiwillig komischen Szenen kämpfen müssen?

                        Der "überraschende" Wendung, dass DeNiro aus dem Notizbuch von Pacino, vor der Kamera vorliest, war unglaublich vorhersehbar. Alles läuft einfach nur - ohne Sinn und Verstand - auf diesen unglaubwürdigen Endtwist zu. Motive ? Charakterisierung? Schlichtweg nicht vorhanden.

                        Nach diesen Film war ich einfach nur sauer, wie sich zwei Legenden wie DeNiro und Pacino für so einen Schrott hergeben konnten, denn ein letzter gemeinsamer Auftritt hätte für die beiden noch richtig glanzvoll werden können. Die beiden haben es trotz hohen Alters immer noch drauf.

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                        • Volle Zustimmung!

                          Am meisten stört mich das viele Filme z.B. Inception, Pirates of the Caribbean, so derart mit Filmmusik zugekleistert wurden, dass keine Szenen, Luft zum atmen haben. Ständig ist das Dröhnen voll am Anschlag, jede kleine Geste ODER großes Spektakel muss ununterbrochen mit "epischen" Score untermalt werden. Nein danke, ich hab keine Lust mehr im Kino zu sitzen und mir diesen Krawall noch länger anzuhören.

                          • 2 .5

                            Iron Man 2 oder "Wir haben nichts aus Spider-Man 3 gelernt."

                            Nach dem okayen ersten Teil, der vor allem von Robert Downey Jr. und Jeff Bridges souverän geschultert wurde und sogar so etwas wie Charakterentwicklung hatte, geht dieses Sequel schon in der ersten Minute baden.

                            Mickey Rourkes Urschrei ist Overacting erster Güte und gibt das Thema für den Film an: Viel Lärm um nichts.
                            Es dauert dann mehr als eine halbe Stunde, damit endlich sowas wie eine Handlung beginnt und eine Bedrohung für Iron Man etabliert wird.
                            Bis dies geschieht, müssen wir durch eine scheinbar ewig lange Gerichtsverhandlung sitzen, die von flachen Witzen und eindimensionaler Charakterzeichung begleitet wird. Im Prinzip hätte man hier zehn Minuten kürzen können und nichts wäre verloren gegangen.

                            Der Kampf auf der Rennbahn, ist ein nettes Action-Setpiece, trotzdem verstehe ich nicht, warum Mickey es jetzt auch auf unschuldige Zivilisten abgesehen hat und nicht nur auf Tony(der aus nicht geklärten Gründen am Rennen teilnimmt).
                            Im weiteren Verlauf erfahren wir, dass Mickey Rourkes Dad mit Tony Starks Vater aufgrund der Erfindung und seiner Abschiebung, noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Warum erpresst Rourke ihn nicht einfach um seinen Anteil zu bekommen, indem er Pepper entführt oder Ähnliches?
                            Naja wahrscheinlich sollen wir annehmen, dass Mickey jetzt einen Hass auf jeden hat, weil sein Vater tot ist.
                            Die Szene in der sich Tony und Mickey im Knast treffen, ist die einzige Gute im gesamten Film, da hier Held und Bösewicht auf engsten Raum zusammen sind, wodurch eine gewisse Spannung entsteht. Für den Rest der Laufzeit werden die beiden nicht mehr aufeinander treffen, außer wenn die Zeit zum Endkampf ruft.
                            Jetzt machen sich beide erstmal auf den Weg zu den multiplen und sterbenslangweiligen Subplots.

                            Im Grund wäre jedes weitere Wort über den Film schon zu viel, denn "Iron Man 2" ist der reinste Spaghetti-Film. Ein Haufen Storyideen wurden an die Wand geworfen und was hängen blieb, wurde schließlich im Film verwendet.

                            Es gibt sogar zwei bzw. drei Szenen, die an Idiotie nicht zu überbieten waren und bei denen ich den Fernseher am Liebsten abgedreht hätte.

                            Die erste war, als Tony auf seiner Party betrunken war und anfing Dinge zu zerstören. Sein schwarzer Freund taucht auf und anstatt in Ruhe mit Tony zu reden, schnappt er sich auch einen Anzug (der anscheinend nicht mit einem Passwort geschützt ist?) und startet einen Kampf mit ihm.
                            Ein verzweifelter Versuch der Autoren, im lahmen Mittelteil noch ein bisschen Action hinzu zu geben, damit im Publikum keiner einpennt. Ich muss aber ehrlich sagen, ich wäre an der Stelle wirklich fast eingedöst und der sinnlose Krach hat mich wieder wachgerüttelt.
                            Im Ernst, inwiefern wird die Situation entschärft, wenn sich nun zwei Typen in beinahe unzerstörbaren Anzügen prügeln? Es wird eher noch gefährlicher für alle Anwesenden.
                            Außerdem gibt es nur zwei mögliche Endegebnisse: Einer kloppt den anderen solange bis dessen Anzug endgültig zerstört ist oder beide kämpfen bis Ultimato. Unnötige Zeitverschwendung.

                            Die andere war, als plötzlich Samuel L. Jackson auftaucht und mit Tony erstmal einen Donut essen geht. Die beiden verhalten sich so, als ob sie sich schon länger kennen und offenbar sollen wir das Easteregg am Ende des ersten Teils als Charaktereinführung wahrgenommen haben.
                            Da das Auftauchen von Nick Fury ohnehin nicht handlungsrelevant ist und zusammen mit Black Widow, Thors Hammer und Captain Americas Schild reine Selbstpromo ist, die zum Himmel stinkt, habe ich an der Stelle sowieso aufgehört am Ausgang der Geschichte interessiert zu sein.

                            Das einzige erwähnenswerte sind die Schauspielleistungen, auch wenn sich einige Darsteller aufgrund des lahmen Plots, nicht ausreichend präsentieren können.
                            Robert Downey Jr. hat seinen Spaß, dass merkt man jede Sekunde und auch Sam Rockwell, der einen offenbar geisteskranken Unternehmer spielt, sieht aus als ob er die Zeit seines Lebens hätte.
                            Mickey Rourke hat keine Zeit sich charakterlich zu entfalten und spielt die Karikatur eines russischen Badass.
                            Am schlimmsten hat es Gwyneth Patrow getroffen, die mit Abstand die undankbarste Rolle von allen hat. Entweder nörgelt sie herum oder verhält sich wie eine hysterische Harpie. Sie ist über die gesamte Laufzeit von Tony genervt, bis er sie in einer spannenden Rettungsszene (die 30 Sekunden dauert), doch von sich überzeugen kann. Gähn.

                            Letzendlich überzeugt keiner der ca. zwölf Handlungsstränge auf irgendeine Weise und ich wollte wirklich das jede Szene endet, sobald sie begonnen hat. Kein Humor, kein Drama, keine involvierende Action, keine Charakterentwicklung, einfach nur Zeug auf dem Bildschirm, das ins Nirgendwo führt.

                            Auf der Plusseite ist zu verbuchen, dass ich heute Morgen wieder Lust hatte, AC/DCs "Highway to Hell"-Album im Auto zu pumpen.
                            Dafür: Daumen hoch!

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                            • 4 .5
                              über Moon

                              Nichts Neues an der Sci-Fi-Front.
                              Postiv hervorzuheben ist die Schauspielleistung in einer Doppelrolle von Sam Rockwell und die eindrucksvolle visuelle Gestaltung für ein moderates Budget von 5 Millionen.
                              Ansonsten werden Filme wie "2001" und "Silent Running", visuell als auch inhaltlich zitiert, ohne selbst eine spannende Geschichte erzählen zu können.
                              Nach der isolationshaltigen ersten halben Stunde und nach gut zehn Minuten Paranoia und Mystery, dümpelt der Film ziemlich öde auf das Ende zu, und macht aus interessanten Fragen über Existentialismus, eine einseitige Abrechnung über die wirtschaftliche Profitgier eines Unternehmens.

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                              • 3

                                Lynchs erster großer Popcornfilm (und wahrscheinlich letzter) und notwendiges Übel verkommt zum Hybriden aus publikumsfreundlicher Action und meditativer, surrealer Inszenierung. Zwei Gegensätze, die sich hier nicht vereinbaren lassen.
                                Die Dialoge sind stets bedeutungsschwanger, was in Ordnung wäre, wenn der menschliche Charakter unseres Helden Paul, ab und zu durchscheinen würde. Nach einer guten halben Stunde, hatte ich das Dampfgeplauder dann satt.
                                Auch der Konflikt um den Wüstenplanet bleibt verwirrend. Es sind viele Parteien involviert, deren Konflikte zueinander nicht deutlich herausgearbeitet sind und dementsprechend auch nicht zufriedenstellend aufgelöst werden.
                                Auch Figuren tauchen auf und verschwinden, wie es die Handlung gerade braucht. So blieb ich die ganze Zeit enorm uninvolviert in das Geschehen. Es gibt keinen zu den man ein engeres Band formen könnte und es wenn es dann auf den großen Showdown am Ende zuläuft und man Probleme hat sich noch an die Namen der Guten zu erinnern, dann spricht das für die Austauschbarkeit der Charaktere.
                                Besondere Erwähnung verdient auch noch die unglaubwürdigste Romanze aller Zeiten. Der Held trifft ein Mädchen. Eine Szene später wird bereits das L-Wort gesprochen.

                                "Dune" funktioniert am besten in den wenigen Momenten, die total lychnesk sind wie z.B. der Test mit der Hand im Feuer, das Design der Sandwürmer, der verunstaltete Baron und seine Anhänger.

                                Für mich als großer Lynch-Fan war das einzige was mich bei Laune hielt, herauszufinden, wer hinter den Masken steckt und in welchen Lynch-Film diese Darsteller schon mal aufgetaucht sind. Ich konnte u.a. Dean Stockwell, Jack Nance, Jürgen Prochnow etc. entdecken. Ansonsten musste man mich bedrohen, damit ich mir diesen Film nochmal ansehe.

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                                • 7 .5

                                  Im Prinzip eine One-Show für John Barrymore. Seine Transformation vom allseits beliebten Doktor Jekyll, zum hässlichen, bösen Mr. Hyde erfolgt scheinbar nahtlos. Zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck, dass es sich um den selben Schauspieler handelt. Unterstützt wird das Ganze noch durch gelungene Spezialeffekte, die sich auch heute noch sehen lassen können. Vor allem die Transformationsszene wurde punktgenau auf den Körper von Barrymore abgestimmt, sodass ein fast flüssiger Übergang zu seinem hässlichen Pendant entsteht.

                                  Bei einem stolzen Alter von 92(!) Jahren, gibt es natürlich einige Stolpersteine in der Dramaturgie und trotz einer kurzen Laufzeit von 80 Minuten, lassen sich einige Längen in der Erforschung von Jekylls bösen Seite nicht vermeiden.

                                  Nichtsdestrotz eine spannende Auseinandersetzung mit der Gut und Böse- Natur des Menschen, angereichert mit einigen derben Close-ups von Mr. Hyde, die auch heute noch gruslig sind.

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                                  • 7
                                    über 1984

                                    Als Buchverfilmung nach Orwells gleichnamigen Roman, schafft dieses erschreckend realistische Sci-Fi-Drama den pessimistischen Ton der Vorlage punktgenau zu treffen, beschränkt sich dabei allerdings zu stark auf die wichtigsten Plotstationen um Winston Smith ohne die volle Bandbreite des totalitären Staates darzustellen.

                                    Dennoch eine sehr deprimierende Zukunftsvision, die auch heute noch brandaktuell ist und es wahrscheinlich auch immer sein wird.

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                                    • 1

                                      Sterbenslangweiliger Film, der allein 40 Minuten braucht, um die Grundsituation zu etablieren, nur um dann reichlich unspektakulär und gewollt clever auf das vorhersehbare Ende zuzusteuern. Ein, zwei Charaktere, die einen nicht völlig egal wären, würden helfen, um auch nur minimal involviert zu sein und um den Twist, dass Frank der gesuchte Gangster ist, im Nachhinein charakterrelevantes Gewicht zu geben.
                                      Ich würde den Figuren sogar noch einen großen Dienst erweisen, sie als eindimensional zu bezeichnen, dann man kann jede Rolle so ziemlich mit einer Charakteristika oder Berufsbezeichnung abtun.
                                      Viel zu selbstverliebt verlässt sich Von Donnersmarcks Beauty Contest ausschließlich auf die Starpower des Duos Angelina Jolie und Johnny Depp, sowie auf das cineastische Unwissen von Zuschauern, die in ihren Leben höchstens 10 Filme gesehen haben können. Ein ganz und gar vergessenswertes Werk, nach dessen Genuss man sich fragt was man sich die letzten 100 Minuten überhaupt angesehen hat, nur um festzustellen, dass sich diese Farce bereits wieder aus dem Gedächtnis verflüchtigt hat.

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                                      • 4

                                        Beginnt zunächst vielversprechend und mysteriös, doch nach Hälfte der Laufzeit fragt man sich doch warum man sich für das Schicksal der Figuren interessieren sollte. Cronenbergs Skript fehlt der Fokus auf das Wesentliche. Figuren tauchen auf und verschwinden wieder für unbestimmte Zeit, nur um dann jedes Mal innerhalb von wenigen Minuten auf die selbe Art abgemurkst zu werden. Teilweise ergibt sich dadurch auch unfreiwillige Komik, denn wenn der zehnte Zombie, dem der Schleim aus dem Mund tropft ins Bild springt und jemanden attackiert, lockt mir das nicht mehr als ein Schulterzucken ab.

                                        Wenn man mal von den üblichen Cronenbergschen Ekligkeiten und skurillen Körperveränderungen absieht, ist "Rabid" nicht mehr als ein typischer Zombiefilm der Woche. Die Metapher für die ungewöhnliche Killervorrichtung an der Hauptdarstellerin verläuft sich schnell im Sand und leider verhindert ein starker Fokus darauf, eine tiefere Erforschung des Virus.
                                        Es sind denoch einige Szenen vorhanden, in der die Gewalt förmlich aus dem Bild herausbricht (OP-Szene, Tod des Weihnachtsmanns), aber mehr als kurzfristige Schocks sind hier nicht zu verbuchen.
                                        Als eines der ersten Cronenberg-Werke immerhin einen Blick wert, aber kein guter Film-Film für mich.

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                                        • 5 .5
                                          Pyro 91 07.04.2012, 14:16 Geändert 11.02.2016, 13:51

                                          Durchschnittliches Frühwerk von David Cronenberg mit einigen ekligen, perversen und schockierenden Szenen (z.B. Parasitenaustausch über den Mund, kleine Mädchen an der Leine). Auch wenn dieser Body-Horror schauspielerisch und dramaturgisch eher zum Fürchten ;) ist, so endet dieser durch einen gigantischen Ausbruch von sexueller, blutrünstiger Energie auf einer unvergesslich pessimistischen Note.

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                                            Wenn man sich bisher nur seine Filme angesehen hat, dann bietet diese Doku viele interessante Hintergrundinfos. Wenn man sich allerdings bereits mit jedem seiner Filme und deren Entstehungsgeschichte auseinander gesetzt hat, zeigt dieser Tribut an das Genie hinter der Kamera wenig Neues auf.
                                            Doch die Gedanken von Freunden und Familie, die in Erinnerung an Stanley schwelgen sind schön anzuhören und offenbaren interessante Einblicke in das Privatleben des "zurückgezogenen" Regisseurs.
                                            Daher auf jeden Fall sehenswert!

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                                              Harrison Ford spielt einen Flugzeugpiloten, der gerne rumfliegt und an seiner kaputten Maschine rumschraubt (wo haben wir das zuletzt gesehen *zwinker* ). Er muss Robin (Anne Heche), die mit ihren trotteligen Verlobten (David Schwimmer) Urlaub auf einer Insel macht, zu einer benachbarten Insel fliegen, weil sie dort eine Fotostory ihrer Firma beaufsichtigen soll. Beim Flug dorthin gibt es ein Gewitter und beide stürzen auf einer Insel ab. Von da an müssen sich der launige Inselbewohner und die ambitionierte Großstadfrau zusammenraufen um im Dschungel zu überleben, während sich der Verlobte auf der Ferieninsel mit der vollbusigen Nachtclubtänzerin Angelica vergnügt.

                                              Ich weiß nicht wieso, aber über weite Strecken funktioniert dieser Quatsch. Die Chemie zwischen Anne Heche und Harrison Ford stimmt und so sind deren Wortgefechte sehr unterhaltsam und man kauft den Gestrandeten die irrwitzigen Situationen ab, die ihnen widerfahren. Oder besser gesagt man ist mit an Bord für diesen Nonsense.
                                              Der Nebenplot mit dem Verlobten und der Nachtclubtänzerin ist so albern, dass es schon wieder lustig ist. Ernst nehmen kann man das Ganze ohnehin nicht. Jaqueline Obradors ist eine Augenweide und in Kombination mit David Schwimmer, der so aussieht als würde er jede Szene zum ersten Mal durchspielen, irgendwie zum Schreien komisch.

                                              Ein besonderes Highlight sind die Szenen mit den Piraten, angeführt von Temuera Morrison, die am Ende das Flugzeug vom Himmel schießen wollen, aber ihr eigenes Schiff treffen und in die Luft fliegen.
                                              Slapstick vom Feinsten!

                                              Die Laufzeit ist mit 98 Minuten gut bemessen und letztendlich habe ich keine Minute bereut!

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                                              • 3

                                                Als ich den Kinosaal verlassen hatte, stellte sich mir als erstes die Frage, was ich von den letzten 2 1/2 Stunden Kino eigentlich mitgenommen habe. Die Antwort war: Nicht viel.
                                                Dabei war der Auftakt äußerst fulminant. Die Auswahl der Tribute, das "Opfer" von Katniss für ihre Schwester und die anschließende Verabschiedung waren sehr realistisch und mitreißend inszeniert. Auch die Ankuft in der großen Stadt war durch die bunten, quirrligen Charaktere und die Kulisse sehr ansprechend und einprägend.
                                                Doch danach beginnt schon der Leerlauf für mich. Bis es zu den eigentlichen Hunger-Spielen kommt vergeht einiges an Zeit und die Liveauftritt von Katniss und Peeta wollen vermutlich auf die Mediengeilheit der Menschen und auf den Kick am Spektakel anspielen. Diesen Bezug zu unserer Realität wird kurz angeschnitten, hat aber nicht wirklich einen Platz in der Geschichte.
                                                Im weiteren Verlauf stellte ich mir immer mehr Fragen über die Dringlich- bzw. Notwendigkeit der Hungerspiele. Wieso bildet nicht jedes District zwei Freiwillige aus, die dann an den Spielen teilnehmen? Warum lassen sich die Distrikte diesen Umgang eigentlich gefallen? Da die Teilnehmer per Zufallslosung ausgewählt werden, könnte jedes Kind das nächste sein. Wenn das Kapital die Districte weiterhin unterdrücken und keine Rebellion heraufbeschworen will, warum nutzen sie dann derart brutale Mittel, die die Leute förmlich dazu zwingen sich zu wehren?

                                                Die Zeit vor den Hungerspielen hätte man lieber in folgende Charaktere investieren sollen: Katniss, Peeta, das kleine schwarzen Mädchen und den Macho-Typen, der anscheinend nur aufs Töten aus ist (sry, die Namen sind mir entfallen).
                                                Die Hautfigur Katniss würde ohne die großartige Jennifer Lawrence gnadenlos absaufen, da wir nicht viel von ihr erfahren, außer dass sie gut Bogen schießen kann und sozial eher unbeholfen ist.
                                                Peetas Backstory mit zerrütteten Mutter-Kind-Verhältnis wird angedeutet, aber auch über ihn erfahren wir nicht mehr als über die anderen Nebencharaktere.
                                                Auch die Rolle von Lenny Kravitz` Charakter ist mir nicht wirklich klar. Zur Vereinfachung hätte man diese Figur mit der von Woody Harrelson kombinieren sollen, denn beide scheinen nur da zu sein um Katniss zu ermutigen und sie anzuspornen. Eine bedeutendere Rolle wird ihnen nicht zugesprochen.
                                                Die Rolle von Katniss´alten Freund hätte man aus dem weiteren Filmverlauf streichen sollen. Vor allem wenn er immer wieder eingeblendet wird und die Leinwand anstarrt, hat man das Gefühl es fehlt ein Haufen Backstory zwischen den beiden.
                                                Da Peeta als Love-Interest vorgesehen ist, stört Katniss alter Freund nur, da es keine besonders starke emotionale Bildung zwischen ihm und Katniss gegeben hat und wir nur erahnen können was er wegen ihrer Situation empfindet.

                                                Positives gibt es wenig zu berichten. Die Grundidee, Kinder gegeneinander antreten zu lassen ist interessant sowie morbide und die stärksten Momente sind für mich die, in der Kinder aufeinander losgehen, sich gegenseitg Fallen stellen und sich überlisten. Leider sind die Kampfszenen so schnell geschnitten, dass man nur für einen Bruchteil sieht, was eigentlich passiert ist. PG-13 lässt grüßen!
                                                Dies sorgt dafür, dass man den Tod der Kinder nicht "fühlt". Sicher, einige Sterbensszenen sind in ihrer Ausführung brutal in Szene gesetzt, aber die Konsequenz des Tötens bleibt aus. Hier wäre das Potenzial vorhanden gewesen, aufzuzeigen, wie sich diese Lebe-oder-Sterbe-Situation auf die Psyche der Teilnehmer, vor allem auf Katniss, auswirkt. Doch sie muss nie ihre Handlungen hinterfragen. Einmal tötet sie jemanden aus Verteidigung und am Ende erlöst sie ihren Feind von seinem Leid.
                                                Die anderen Teilnehmer bleiben unbeschriebene Blätter und deren Motivation wirkt teilweise verwirrend, vor allem warum sie zusammen als Gruppen agieren.
                                                Die Todesszene von dem kleinen schwarzen Mädchen war toll in Szene gesetzt, hätte für mich aber mehr Gewicht gehabt, wenn sie und Katniss sich früher angefreundet hätten. Auch hier scheint einiges aus der Vorlage zu fehlen.

                                                Zu Gute halten muss man diesem Sci-Fi-Drama, dass es weitgehendst ohne Scoreinsatz auskommt und dieser nur an traurigen und bedrohlichen Stellen eingesetzt wird.

                                                Die Nebenrollen sind besonders erstklassig besetzt, was für einige starke Momente bei der Ankunft im Kapitol sorgt. Woody Harrelson als Alkoholiker/Manager hat einige Lacher auf seiner Seite und Stanley Tucci darf den schmierigen Pardiesvogel geben. Mit wenig Worten und sparsamer Mimik bietet Donald Sutherland einen soliden Auftritt, auch wenn er letztendlich verschwendet ist.

                                                Fazit: Starker Auftakt bis zur Ankunft in der Stadt, doch gerade bei der Hauptattraktion geht den Film die Puste aus. Nur zwei Charaktere, die wir kennen, beteiligen sich an den Hungerspielen, doch selbst diese sind weder besonders interessant noch vielschichtig.
                                                Trotz brutaler Prämisse der Hungerspiele, wird die interne, zwischenmenschliche Bedrohung nicht dauerhaft aufrechterhalten und beschränkt sich auf episodenhafte Auseinandersetzungen, die durch den wackligen Kameraeinsatz und das "Wegschauen" des Regisseurs nicht den nötigen Schlag in die Magengrube liefern. Denn obwohl im Verlauf des Films 22 Kinder sterben, hab ich das Kino eher gelangweilt, als mit einem flauen Gefühl im Magen verlassen.

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                                                  Falls man diesen geistreichen Erguss von Stallone ernst nehmen soll, dann hindern mich die Nicht-Charaktere und das simple Gut-Böse-Schema daran, auch nur minimal darin involviert zu sein. Falls das ganze als trashiger Actionfilm angelegt sein soll, fehlt mir bis auf den Showdown die abgedrehten Actionszenen und die kultigen Rambosprüche. Zudem missfällt es mir dann das zu Beginn Bilder von der realen Situation aus Burma zu sehen sind und durch die anschließende Grausamkeiten der Soldaten die zweite Hälfe gerechtfertigt werden soll, in der Rambo und Co. Gleiches mit Gleichem vergelten.

                                                  Mal davon abgesehen wirkt Stallone gelangweilt und kann seinem Charakter nicht eine neue Seite abgewinnen. Rambo war nie ein Mann der großen Worte, eher von großen Taten, doch hier baut Stallone nur auf seine Rambo-ist-eine-Killermaschine-Darstellung auf und seine Motivation sich durchzumetzeln kommt von alten Plattitüden ("Lebe für nichts oder stirb für etwas."), die nichtssagender nicht sein könnten.

                                                  Fazit: John Rambo ist weder als sozialer, potischer Kommentar noch als brutaler, spaßiger Actionfilm tauglich.

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                                                    Was für eine Enttäuschung. Als ob drei verschiedene Drehbuchschreiber einzeln für sich gearbeitet hätten ohne miteinander Rücksprache zu halten. Danach würde das Ganze bunt zusammgewürfelt und dem Regisseur übergeben.
                                                    Wenn jemand wie Brett Rattner (Rush Hour 1-3, X-Men 3) diesen Teil gedreht hätte, dann wäre die Enttäuschung nicht so groß, aber wenn der Regisseur und Co-Drehbuchautor Sam Raimi heißt, dann fragt man sich schon was da schief gelaufen ist.

                                                    Das größte Problem ist die Vielzahl an Bösewichten. Egal ob Sandmann, Venom oder Harry, alle müssen sich mit einer unterwickelten Rolle zufriedengeben. Ersterer hat eine klar Motivation. Doch der Wunsch seiner kranken Tochter zu helfen, trifft bei mir bald auf wenig Mitgefühl, wenn er durch seine Taten zahlreichen Menschen das Leben gefährdet. Was letztendlich mit ihm geschieht bleibt sogar offen, was eine reichlich unbefriedigende Auflösung darstellt. Selbst wenn er am Ende von Peter Gnade für den versehentlichen Mord an Ben erhält, was zum großen Thema des Films "Vergebung" passt, wirkt dessen Teilnahme am Endkampf fehl am Platz. Warum er sich Brocks/Venom anschließt ist für micht nicht ersichtlich. Natürlich könnte man sagen er wolle Spiderman eine Abreibung verpassen nachdem ihn dieser beinahe in Wasser aufgelöst hätte, doch im Grunde wissen wir nicht genug über seinen Charakter um dieses Handeln zurechtfertigen und außerdem scheint er ohnehin nur am Geld für seine Tochter interessiert zu sein.
                                                    Auch Venom hinterlässt keinen großartigen Eindruck. Allein der Einschlag der schwarzen Masse in der Nähe wo sich gerade MJ und Peter befinden, wirkt äußerst zufällig. In einem Film mit Sandmänner, Hover-Boards usw. muss man seine Ungläubigkeit natürlich beseite lassen, aber wieso die schwarze Masse sich gerade in Peters Nähe niederlässt und sich an ihn heftet (nachdem sie ein paar Tage in seiner Wohnung war) wäre interessant zu wissen. Außerdem: Was ist Venom eigentlich und wie funktioniert diese Vereinahmung? Warum ist für ihn das Glockenklingeln unerträglich? Als Nicht-Comickenner kam mir hier keine Erleuchtung. Venom hätte das Potenzial gehabt Peter/Spidermans dunkle Seite zu durchleuchten und ihn als Anti-Helden dazustellen. Nur macht Peter nichts Böses. Er tanzt herum, macht Frauen an, schlägt MJ aus Versehen, verrät Brocks falsche Story und wirft eine dieser explosiven Kugeln auf Harry zurück. Alles Taten, die im Kontext gesehen nicht wirklich böse sind. Vielleicht hatte das Studio Angst, die Leute mit einem ambivalenten Spiderman zu vergraulen, aber so wie Venom in die Handlung integiert ist, stellt Spidermans Kofrontation mit der dunklen Seite nicht mehr als einen Subplot dar.
                                                    Am Unerträglichsten ist allerdings der Verlauf von Harrys Story. Da die Drehbuchschreiber wissen, dass der Film noch einige Stunden laufen muss, kann Harry natürlich nicht sofort seinen finalen Schlagabtausch mit Spidey haben und die Wahrheit herausfinden. In so einem Fall ist es natürlich günstig das Gedächtnis zu verlieren und es wieder zu erlangen, wenn es gerade auf den Showdown zuläuft. Harrys Amnesie war wie aus einer schlechten Soap und mir fiel dazu nur "How convenient" ein.
                                                    Das ganze wird nur noch durch den Butler getoppt, der in der letzten Minute auftaucht und Harry die Wahrheit über den Tod seines Vaters erzählt. Das Wort "gekünstelt" wäre hier noch meilenweit untertrieben. Anstatt eine emotionale Szene zu haben, in der Peter oder MJ Harry die Wahrheit sagen, lassen wir den Butler antanzen, dessen Beitrag zu diesem Thema den rachsüchtigen Harry Jahre voller Negativität ersparen hätte können. In dieser Szene konnte ich förmich sehen wie Autoren nach einem Weg suchten, Harry diese Information -am besten innerhalb einer Minute Screentime- zu übergeben.

                                                    Zum Haare raufen ist auch der Verlauf von Peters und MJs-Beziehung. Nachdem wir zwei Filme lange zugesehen haben, wie beide verdientermaßen zueinander gefunden haben, wird deren Beziehung durch unnötigen Konflikt und eigenartige Verhaltensweisen sabotiert.
                                                    Zu Beginn erhält MJ eine schlechte Kritik für ihe Aufführung, was ich nicht nachvollziehen kann, da sich ihr Gesang für mich hervorragend angehört hat. Wie in einer billigen Vorabend-Soap wird aus einer schlechten Kritik ein Beziehungsstreit, weil Peter sich anscheinend keine Mühe gibt ihr richtig zuzuhören. Sie verhält sich irrational um einen Konflikt zu kreiren. Sam Raimi & Co. versuchen dieses Verhalten zur begründen, indem sie es MJs Vater ankreiden, der offenbar nie nette Worte für seine Tochter übrig hatte und ihren Misserfolg nun in ihren Kopf kommentiert. Wegen diesem kleinen Vorfall verhält sie sich als ob deren Beziehung bereits auf den Spiel steht.
                                                    Beim romantischen Dinner, das eine bizarre und leidlich witzige Kellnereinlage mit Bruce Campbell beinhaltet, wird das Spiel dann umgedreht und Peter verhält sich unsensibel und unrealistisch.
                                                    Das ist wirklich die einfachste Art, Konflikte zwischen Charakteren zu schaffen und obwohl Meguire sein bestes gibt, will man diesen Quatsch nicht so recht glauben. Kirsten Dunst wirkt die meiste Zeit gelangweilt, aber da ihr drehbuchtechnisch kein Spielraum zu Verfügung steht, kann man ihr das schlecht ankreiden.
                                                    Die nachfolgende Kochsequenz mit Tanzeinlage zwischen Harry und MJ ist derart unnötig und ich frage mich wieso sie überhaupt im Film ist. Das Harry MJ zwingt sich von Peter zu trennen und sie dies auch noch tut, ist sehr unglaubwürdig. Er ist SPIDERMAN, er hat es schon öfter mit Verbechern und Bösewichten aufgenommen. Welchen Vorteil hat es sich von ihm zu trennen und eine noch leichtere Zielscheibe zu sein?

                                                    Selbst die Actionsszenen wirken uninspiriert und bis auf den ersten Kampf mit Harry und den kurzen Schlagabtausch zwischen den Zügen mit dem Sandmann, sogar langweilig. Die Endkämpfe in Teil 1 & 2 waren im Grunde genommen einfach gehalten und konzentrierten sich mehr auf den Konflikt und storyrelevante Enthüllungen zwischen den Kontrahenten.
                                                    Hier ist alles aufgeblasen und wird ohne wirklichen Sinn abgespult. Man könnte einige Kampfsszenen herausnehmen und es würde nicht weiter auffallen.

                                                    Im Endeffekt ist es nur schade, dass Raimis Trilogie so enden musste. Waren Teil 1 & 2 perfektes Popcornkino das liebenswerte Charaktere, tolle Actionsszenen und auch gewissen Tiefgang in sich vereinte, bleibt hier nur ein überladener, melodramatischer Flickenteppich übrig, der gelegentlich von dem ein oder anderen Bösewicht aufgemischt wird. Als ob jede Storyline nur eine temporärer Platzhalter für die nächste ist und die nächste wiederum, für die darauffolgende.

                                                    In Spiderman 3 ist genügend Stoff für mindestens 3 Filme enthalten, nur hat hier nichts Raum sich zu entfalten und deshalb fügen sich die vielen Puzzleteile nicht zu einen homogenen Ganzen zusammen.

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