Pyro 91 - Kommentare
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Alle Kommentare von Pyro 91
Der Film startet und wir befinden uns wieder mal in einem Skigebiet, wo Bond vor bewaffneten Gegner flüchten muss. Ich hab eigentlich noch nie darüber nachgedacht, aber innerhalb der Bond-Reihe wird wirklich viel recycelt. Ich weiß gar nicht, wie oft wir schon eine Actionsszene zu Gesicht bekommen haben, die sich im Schnee abspielte. Der einzig neue "Twist" ist hier, dass Bond zu "California Girls" snowboardet, ein Song der mir gleich ein Lachen entlockte, weil es auf die epische Modifkation des "On her Majesty´s Secret Service"-Theme folgte. An sich haben wir hier eine actionreiche Eröffnungsszene, die keinerlei Wünsche öffen lässt.
Darauf folgte der unheimliche geile Duran Duran-Song "A View to a kill", der einfach ohrwurmig ist und von Maurice Binder mit surrealen, verführerischen Bildern präsentiert wird. Einfach cool!
Es geht weiter mit der Briefing-Sequenz, in der wie üblich der Plot gestartet wird. Moneypenny, Q und M sind da und es ist mal wieder höchst amüsant. Man muss einfach nur auf Roger Morres Gesichtsausdruck, speziell seine Augenbrauen achten und hat genug Stoff um sich schief zu lachen.
Bond, M, Moneypenny und Q begeben sich dann zu einer Pferderennbahn, wo sie Bösewicht Zorin ausspionieren wollen.
Ich finde es einfach köstlich, dass der britische Geheimdienst offenbar keine anderen Angestellten für diese Aufgabe hat und Bond deswegen die drei mitnehmen muss.
Roger Moore ist inzwischen richtig alt geworden. Auffällig ist, dass er in Actionsszenen sehr oft gedoubelt wird und man kaum noch Nahaufnahmen von ihm sieht, wenn er sich ins Getümmelt wirft. Er besitzt immer noch seinen unabgänglichen Charme und doch sieht man ihm in vielen Dialogszenen seine Falten an und denkt sich, ja, eigentlich ist der Mann zu alt für den Scheiss. Doch wie beim Vorgänger hat es einen gewissen Unterhaltungsfaktor, wenn Bond-typische Dinge von einem alten Mann getan werden.
Der Bösewicht Christopher Walken, gespielt von Christopher Walken , ist erinnerungswürdig und wohl einer der kaltschnäuzigsten Bond-Gegner.
Dass mit ihm etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, merkt man spätestens, wenn er einen Spion in eine zerheckselnde Hochgeschwindigkeitsturbine wirft.
Besonders hassenswert wird er allerdings erst am Ende, als er die hart arbeitenden Männer im Bergwerk von den Fluten mitreißen lässt und einige davon mit psychopathischer Freude mit dem Maschinengewehr abknallt.
Er ist intelligent, brutal und Walken gibt ihm eine kindliche Naiviät, die unangenehm und fast schon abstoßend ist.
Seine Handlangerin May Day macht Bond zunächst ganz schön zu schaffen, doch nachdem diese auch von Zorin enttäuscht worden ist, opfert sie sich zum Wohle seines Untergangs. Eine nette Wendung, die passend und nachvollziehbar ist.
Es gibt auch großartige Actionsszenen zu verzeichnen. Allein schon die Eröffnungsszene ist rasant und verspricht Großes. Dann folgte eine coole
Verfolgungsjagd auf dem Eiffelturm, in der Mayday mit dem Fallschirm abspringt und Bond ganz schön staunen lässt. Das Highlight dieser Verfolgungsjagd ist Bonds Diebstahl eines Autos, das er über eine Sprungschanze fährt, was für eine Landung auf einem Bus sorgt. Danach verliert er sein Dach durch eine Schranke und wird schließlich vehikelmäßig halbiert, weil er von einem anderen Auto gerammt wird. Doch er kann damit immer noch weiterfahren! Einfach herrlich albern!
Man könnte diesen Film auch "Bond gegen die vier Elemente nennen", denn Zorin versucht ihm mit allen möglichen Mitteln zu schlagen. Zunächst will er Bond in einem getürkten Pferderennen besiegen, dann will er ihn in einem Auto versenken und durch eine Turbine vierteilen, ein wenig später in einem Aufzug verbrennen lassen und schließlich in einem schwindelerregenden Faustkampf auf der Golden Gate Bridge schlagen. Jaja, hier geht es heiß her und Bond muss hart kämpfen um Herr über die Elemente zu werden. xD
Vor allem letztere Szene ist die bisher spannendeste Bösewichtskonfrontation. Die Bergsteigaktion in "In tödlicher Mission" war schon aufregend, aber wenn Zorin hier auf Bond mit seinem Hackebeil losgeht und die beiden auf dem höchsten Punkt der Golden Gate Bridge miteinander ringen, dann wird es einen ganz schön flau im Magen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Bond sich um Stacey ("Ich weiß nicht was explosiver ist.") auch noch kümmern muss.
Mit diesem spektakulären Showdown endet Roger Morres Bond-Karriere wirklich auf den bestmöglichen Höhepunkt und er hätte sich kein ehrenwerteres Exit wünschen können. Mal abgesehen von obligatorischen "Bond mit Frau unter der Dusche"-Ende, das ihm noch die Gelegenheit gibt "einiges zu bereinigen". Sehr witzig dabei auch der erregte Q, der Bond mit seiner Freundin unter der Dusche per Videoroboter filmt und enttäuscht ist, als Bond ein Handtuch auf die Kamera wirft. Q FTW!
Bond-Girl Stacey, gespielt von Tanya Robert, ist unheimlich scharf und meistert ihre Rolle als smarte Frau, die in außergewöhnliche und gefährliche Umstände verwickelt wird, ziemlich gut.
Der beste Teil des Films - mal vom Finale abgesehen - ist für mich der Aufenthalt von Bond in Staceys Haus.
Zunächst wehrt er ihre Angreifer ab und verteidigt sie (dabei gibt es einen herrlichen Gag mit einer antiken Vase ), backt ihr einen Kuchen (?) und deckt sie zu, als sie ins Bett geht. James Bond entdeckt Vatergefühle! So hat man ihn auch noch nicht gesehen. Schon interessant, wie in den letzten Filmen mit Bonds Frauenwahl umgegangen wurde. Wie bei Melinda in "In tödlicher Mission" lässt Bond sich hier Zeit und wartet bis zum Ende der Mission um loszulegen.
Sonstiges:
- Tibbett war ein cooler Agent und hatte eine wunderbare, eingespielte Chemie mit Bond. Die Herr und Diener-Dynamik der beiden war köstlich und es war schade, dass er umgebracht wurde.
- Ich finde es gut, dass wir hier nicht so viele Locations besuchen und mehr Zeit haben, um uns an das Ambiente zu gewöhnen. So geht fast eine Stunde auf Zorins Anwesen drauf, gute zehn Minuten in Stacey Wohnung und auch der erste Showdown spielt sich nur in Zorins Mine ab.
- Der Polizisten-Nebenplot war mal wieder total daneben und pointless. Als ob der Film noch zehn Minuten zu kurz gewesen wäre und man darauf noch etwas lockeren Humor einfügen wollte. Es scheint so, als wollte man die nächste Konfrontation mit Zorin noch etwas verschieben und deswegen musste die halbwegs amüsante Verfolgungsjagd durch die Polzei noch als Puffer dienen.
- Starke Szene zwischen Bond und Zorin, als ihn dieser in seinem Büro empfängt. Bond spielt seine falsche Rolle und redet über Pferdehaltung, während Zorin auf seinem Computerbildschirm - den Bond nicht sehen kann- seine wahre Identität erfährt. Chris Walken reagiert darauf mit anerkennenden, kindlichen Grinsen, als ob er sich über diese neue Konfrontation mit einem würdigen Gegner freut. Toll gespielt von beiden!
"Im Angesicht des Todes" erweist sich als perfekter Abgang für Roger Moore und überzeugt durch einen starken Bösewicht, herrlich alberne und spektakuläre Actionsszenen, sehr ausgewogenes Pacing, einen sorgsam konstruierten Plot, ein scharfes Bond-Girl und einen wunderbaren Score plus Titelsong.
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Und so geht eine Ära zu Ende. Sieben Moore-Bonds, sieben komödiantische Highlights. xD Ich muss sagen, der nächste Bond-Darsteller wird es schwer bei mir haben. Gut, Dalton hat nur in zweien mitgespielt, da kann man sich eh kaum an den Darsteller gewöhnen. Die Brosnan-Bonds kenne ich zum Teil schon und war nicht allzu sehr begeistert. Und die Craig-Bonds...naja. Ich muss sagen, dass mein Herz inzwischen doch hauptsächlich für die albernen Bonds wie "Man lebt nur zweimal" und "Moonraker" schlägt.
Ich hab das Gefühl, dass ich nun nach "Im Angesicht des Todes" vielleicht schon das spaßigste hinter mir habe. Die Dalton-Bonds sollen ja eher brutal sein und die zwei Brosnan-Bonds, die ich kenne waren eher lahm ("Die another day", "World is not enough"). Die 70er und 80er waren natürlich auch eine andere Zeit, was Filme anbelangt, aber mir gefiel vor allem bei den Moore-Bonds wie "urig" und skurril sich die Filme angefühlt haben. Klar, da wurde auch schon einkalkuliert, was ein Bond-Film haben muss, aber gleichzeitig gab es so viele seltsame Dinge in diesen Filmen, die im Gegensatz zu heutigen Standard-Actionmurks wenigstens orginell und kreativ waren.
Auf jeden Fall war es bisher eine interessante, spannende und höchst amüsante Reise.
Eine Komödie von Ingmar Bergman? Ja, und was für eine!
Das Zusammenspiel zwischen den Figuren ist höchst charmant und bringt viele pointierte, feingeschliffene Dialoge mit sich, wodurch sich eine locker-leichte Stimmung verbreitet. Im krassen Gegensatz dazu steht, was sich unter der Oberfläche abspielt.
Bergman seziert die Verletzlichkeit, Erniedrigung und Freuden, die die Liebe so mit sich bringt und hüllt sie in das Gewand einer Komödie.
Das schöne daran ist, dass der - zur damaligen Zeit (1955) dringend benötigte - Kassenschlager des Schwedens auf einer rein oberflächlichen Ebene amüsant und poetisch ist, doch wenn man tiefer gräbt offenbart sich die Tragik der Geschehnisse und die Fragilität der Charaktere.
Das Schauspieler-Ensemble weiß volkommen zu überzeugen, allen voran Gunnar Björnstrand und Eva Dahlbeck, die in "Secrets of Women" schon zusammenspielten und hier wieder ihre unglaubliche Chemie unter Beweis stellen. Man verliebt sich förmlich in die beiden Figuren, wenn sie sich gegenseitig necken und alberne Dinge an den Kopf werfen.
Auch Harriett Andersson nimmt den Zuschauer mit ihrer offenherzigen, promiskuitiven Art ein und spielt die Rolle der Unruhestifterin sehr zu Gunsten der wechselnden Beziehungsdynamiken und als Quelle für humorvolle Verwicklungen.
"Smiles of a summer night" ist wohl Bergmans zugänglichstes Werk und wem Dialoge wie dieser hier gefallen, der kann ruhig einen Blick riskieren:
Mrs. Armfeldt: Your father once threw me out of a window.
Desiree Armfeldt: Was it open?
Mrs. Armfeldt: No, closed. I fell straight into a lieutenant colonel. He later became your father.
Desiree Armfeldt: You said my father threw you out.
Mrs. Armfeldt: He became your father later, I said. Aren't you listening? My God I loved him so!
Desiree Armfeldt: Which one?
Mrs. Armfeldt: The one who threw me out the window, of course. The other one was a dolt. He never could do anything amusing.
xD
Wow, ein Film wie eine Urgewalt!
Ich kann gar nicht fassen, dass Fritz Lang dieses Stummfilm-Meisterwerk vor 86 (!) Jahren gedreht hat!
Die Themen, die er dabei anspricht, sind heute immer noch so brisant wie damals, seien es nun die Ausbeutung der Arbeiter, die Kluft zwischen Reich und Arm, die Entmenschlichung durch Industrialisierung, Machtmissbrauch durch Massenkontrolle und Produktivitäts- und Wachstumssteigerung um jeden Preis.
„Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“
Eine Revolution muss gestartet werden, um eine gesunde Verbindung zwischen "denen da oben" und "denen unter der Erde" zu schaffen.
Lang nimmt sich deshalb die erste Stunde Zeit, um uns die Schlüsselfiguren vorzustellen und uns ihre Motive klarzumachen. Dabei gibt es beinahe jede Minute etwas Neues zu entdecken. Die Welt von "Metropolis" ist ein wahres Wunderland für jeden, der für kunstvolle, raffiniert abgelichtete Miniaturbauten, kreative, futuristische Sets/Kostüme und für seine Zeit sehr ambitionierte und beeindruckende Spezialeffekte etwas übrig hat.
Im letzten Akt findet dann das Spektakel statt und man wird mit den Menschenmassen förmlich mitgerissen. Der Dreh dieser Szenen muss ein wahrer Albtraum gewesen sein. Das Set wird geflutet, hundert Leuten rennen hin und her, alles zerbricht ringsherum und dann muss auch noch das Timing für die Effekte stimmen. Ich saß mehr als einmal mit großen Augen und voller Bewunderung vor den Fernseher und nachdem der Film zu Ende war, wollte ich aufstehen und klatschen.
Ich muss auch sagen, dass dies - abgesehen von zwanzigminütigen Laurel & Hardy-Kurzfilmen - mein erster Stummfilm war. Doch gerade deshalb funktioniert der Film so gut! Ich finde sogar, dass es eine weitaus einladendere Art ist Filme zu sehen, weil man ständig Mimik und Gestik interpretieren und sich die Dialoge selbst zusammenreimen muss. Das ist weitaus involvierender als ein Film, der einen alles vorkaut und dem Zuschauer nichts abverlangt.
Doch das wäre natürlich alles nichts ohne die großartige Filmmusik von Gottfried Huppertz!
Wenn sich am Ende das "Herz" zwischen "Händen" und "Hirn" stellt und ein Neuversuch für friedliches Zusammenleben in die Wege geleitet wird, dann ist das absolut ergreifend und glaubwürdig.
Hier stimmt die epochale, optimistische Filmmusik hervorragend mit der Positionierung der Darsteller und deren Mimik und Gestik überein und gemeinsam formen sie eine symbolhafte Schlussszene, die anbetungswürdig und unvergesslich ist.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und was "Metropolis" betrifft, sind es viele schöne Bilder.
Erzählt mit viel Herz, packenden Actionsszenen, handgemachten, ekligen Effekten, erinnerungswürdigen Figuren und angereichert mit typischen Sam Raimi-Camphumor, der die Materie nicht zu ernst nimmt und Spaß damit hat. Besonders heuzutage eine wahre Freude, nach all den ernsten Superheldenfilmen, die zum Lachen nur in den Keller gehen und mit ernsten Figuren angereichert sind, die ernsthaft über ernste Dinge reden, die wirklich ernst sind.;)
Ein großer Spaß von Anfang bis Ende mit einem tollen Liam Nesson und einer scharfen Frances McDormand!
Vier Frauen und ein jünges Mädchen verbringen die Ferien zusammen in einem Sommerhaus und reden über ihre Beziehungen, die sie mit ihren Freunden/Ehemännern führen. Diese werden erst in ein paar Tagen von wichtigen Geschäftsreisen heimkommen und solange sind die Frauen miteinander allein. Deswegen entschließen sie sich ehrlich miteinander zu sein und offenbaren sich gegenseitig dramatische Höhepunkte aus ihren Beziehungen, die das Zusammenleben zwischen Mann und Frau noch vertieft und auf ein neues Level gehoben haben.
Tja, es ist seltsam einen Bergman-Film anzusehen und ausnahmsweise mal nicht in Lobgesänge auszubrechen, denn "Sehnsucht der Frauen" ist eher experimentiell angelegt und lässt die Kohärenz seiner späteren Werken vermissen.
Die ersten beiden Geschichten, in denen es um Untreue und eine Schwangerschaft geht, sind Bergman-typisch schonungslos und grimmig inszeniert, aber die Figuren konnten in mir nicht wirklich Interesse wecken. Der Ausgang der beiden Geschichten - den ich nicht verraten will - ist erheblich interessanter, als alles was dazwischen passiert.
Doch die eher komödiantische Vignette mit Eva Dahlbeck und Gunnar Björnstrand reißt das Ruder nochmal rum. Wir haben hier ein Ehepaar vor uns, dass sich gerne und oft neckt und sehr genau weiß, wie es von anderen Leuten und ihren Partner wahrgenommen wird. Erst wenn die beiden von einer Party zurückkommen und dabei im Aufzug ihres Hauses stecken bleiben, wo sie auch die Nacht verbringen müssen, lassen sie ihre Hüllen fallen. Sie offenbaren sich ihre Lieben zueinander, die durch entsteht, dass beide sehr unabhängig sind und den Partner in seinen Wesen nicht einschränken.
Ich hätte gern eine ganzen Film über die beiden gesehen, denn die Dialoge waren einfach urkomisch und Dahleck und Björnstand passen einfach so gut zusammen.
Witzig, erotisch, nahegehend - diese Geschichte hatte alles!
Am Schluss, als dass junge Mädchen mit ihrem Freund aus der Stadt verschwinden und dabei ihren Pflichten entkommen will, verlässt uns Bergman mit der Gewissheit, dass Beziehungen anstrengend und aufreibend sind, es sich aber in jeden Fall lohnt sie einzugehen. Dabei ist es ist besser Unausgesprochenes anzusprechen, da uns nur die Wahrheit helfen wird, um uns selbst und unseren Partner besser kennezulernen.
Hm, mal wieder ein Bond der Marke "Albern".
Die Eröffnungsszene hat mich gleich laut loslachen lassen, als Bond in seinem kleinen Flieger einer Boden-Luft-Rakete ausweichen muss und sie geschickt in einen feindlichen Flugzeughangar wämsen lässt, der spektakulär in die Luft fliegt. Anschließend fliegt er zur Tanke, da ihm das Benzin ausgegangen ist: "Vollmachen, bitte." xD
Der Titelsong "All time high" (Empfehlung für die Sichtung des Films?) xD ist großartig und spukt mir schon den ganzen Tag im Kopf herum. Was für eine Zeitkapsel! So wird man in die 80er transportiert!
Roger Moore ist sichtlich gealtert und rennt des öfteren in Kleidung rum, die mein 81-jähriger Großonkel auch trägt. xD Doch sobald Moores Schauspielkünste gefragt sind, wie beim lässigen Würfelspiel mit Kamal Khan oder bei seiner erzürnten Rede über die Folgen der Bombenzündung, vergisst man seine stolzen 56 Jahre. Bei den Verführungsszenen mit den Ladies, hatte ich aber manchmal das Gefühl eine alten Playboy dabei zuzusehen, wie er sich an halb so alte Frauen ranmacht. Dies ist aber nicht weiter störend, denn Moore hat immer noch viel Charme und es wirkt irgendwie noch witziger, wenn Bond-typische Dinge von einen Fastrentner getan werden.
Eine Szene scheint speziell auf sein Alter anzuspielen. Sie findet gegen Ende des Films statt, als Bond trampen muss, um rechtzeitig zum Circus zu gelangen. Ein Auto, vollgepackt mit jungen Leuten hält an, doch als Bond ihnen näher kommt, fahren sie einfach weg. Früher hätten die Mädels im Auto ihn bestimmt an Bord haben wollen, doch hier winken sie ihm nur mockierend zu und Moore tut die Aktion mit einer "Leck mich"-Handbewegung ab. xD
Sein Gegenspieler Kamal Khan wird von Louis Jourdan charismatisch, gelassen und mit einer unterschwelligen Bedrohlichkeit verkörpert. Das - wie schon erwähnte - Würfelspiel zwischen ihm und Bond ist auf jeden Fall eines der Highlights im Film und grundsätzlich macht es viel Spaß ihm zuzusehen. Sein Handlanger Gobinda ist auch ein starker Gegner für Bond und hat einen spektakulären Abgang, als er mit Bond auf einen fliegenden (!) Flugzeug kämpft und von einer ihm ins Gesicht schnalzenden Antenne getroffen wird und dadurch das Gleichgewicht verliert.
Der im Hintergrund agierende Bösewicht Orlov (Steven Berkoff), ist leider kaum präsent und taucht nur einmal am Anfang des Films, kurz in der Mitte und später erst wieder kurz bevor er recht uninteressant zu Tode kommt, auf. Dafür, dass er eine Bombe in Westdeutschland im US-amerikanischen Stützpunkt zünden und es wie ein Unfall aussehen lassen will, wodurch er hofft (!) die NATO-Staaten zum Abrüsten zwingen zu können, um einen Angriff auf Europa durch die Staaten des Warschauer-Pakets zu ermöglichen, wirkt er nahezu unbedeutend. Von der Gewichtung her, hätte seine Rolle deutlich größer sein müssen und Bond hätte sich seinen Endkampf mit ihm liefern sollen, um die Explosion der Bombe zu verhindern. Es kommt mir aus dramaturgischer Sicht einfach seltsam vor den Bomben-Plot abzuschließen und Bond erst danach Kamal Khans Festung angreifen zu lassen. Leicht antiklimatisch.
Sein Plan steht allerdings auch auf wackligen Beinen, da es für die einseitge Abrüstung keinerlei Garantie gibt. Mir sind deshalb die Bond-Bösewicht lieber die gleich die ganze Erde auslöschen (Drax) oder einen Weltkrieg anzetteln wollen (Stromberg) oder einfach nur einen relativ sinnvollen Plan haben, der sich gut umsetzen lässt (Goldfinger, Dr. Kananga).
Konkrete Ziele + Konkrete Konsequenzen = Mehr Spannung
Weiter geht´s mit den Bond-Girls.
Magda, die nicht nur heinreißend aussieht , hat auch einen der stillvollsten Auftritte bzw. Abgänge in der gesamten Reihe, als sie Bond das Faberge-Ei klaut und rückwärts von seinen Balkon hinunter"schwebt", indem sie das Tuch, das ihren ganzen Körper bedeckt, oben am Geländer festbindet und sich damit langsam hinabsinken lässt. Dabei offenbart sie immer mehr nackte Haut. Muss man gesehen haben. Zusammen mit John Barrys Score - der zum Glück wieder an Bord ist - ein schöner, fast schon sinnlicher Moment. Ich war ganz hin und weg. :O
Unsere Titelfigur Octopussy hat mich dagegen mit einen Fragezeichen zurückgelassen. Ihr Gesicht wurde zunächst absichtlich nicht gezeigt und erst als Bond sie trifft, sehen wir, dass es sich um die Geliebte des verstorbenen Scaramangas handelt, die sich inzwischen für Frauen stark gemacht hat und einen eigenen Zirkus und eignes Schmuggelgeschäft besitzt. WOW, was für eine Charakterentwicklung! Nachdem sie sich Schläge von Bond gefallen lassen musste und Scarmanga ihr ständig seinen goldenen Colt phallusartig unter die Nase rieb, kann sie jetzt zurückschlagen! You go, girl! xD
Aber mal im Ernst. Maud Adams spielt wieder in einen Bond-Film mit und ihre Rolle ist schon reichlich redundant, dafür dass sie die Titelfigur ist. Es vergeht gut über eine Stunde bis sie eingeführt wird und dann gibt sie schnell eine Runde Exposition zum besten, wonach ihr Vater ein Gangster war, dem Bond einen ehrenvollen Tod eingeräumt hat. Das alles wirkt recht konstruiert, um zwischen ihr und Bond eine Verbindung herzustellen. Dem folgt auch die wohl unüberzeugendste Verführungsszene in der Bond-Geschichte. Klar, ein Bond muss nie viel tun, um mit Frauen im Bett zu landen, aber hier ist ja keinerlei Romantik oder Gewitzheit vorhanden.
Zudem scheint Octopussy danach nicht mehr mit der Wimper zu zucken, wenn Bond wieder in Gefahr ist und sie vertraut Kamal Khan wieder leichtfertig, obwohl sie wenig Grund dazu hat.
Nach den letzten Filmen, in denen es aktive und gleichberechtigte Bond-Girls gab, sind diese hier zwar sexy, aber lange nicht so schlagfertig und spaßig.
Kommen wir zu den Actionsszenen.
Angefangen vom spektakulären Opening, über eine herrliche Verfolgungsjagd durch eine indische Stadt (in der sämtliche Stereotypen bedient werden), eine wilde Jagdsassion im Dschungel (mit allerlei freundlichen Tierchen), eine Schlägerei in Octopussys Palast (inkl. Alien-Facehugger-Hommage), einen haarigen Faustkampf auf einen Zug, eine amüsante Autofahrt auf den Gleisen, bis hin zum spannenden Endkampf auf einen fliegenden Flugzeug: Man kann sich wirklich nicht beklagen!
Oft wird kritisiert, dass Bond sich als Clown verkleidet und sich ein Gorillakostüm anzieht, aber ich fand das volkommen in Ordnung. Es passt vom Kontext her und geschieht nicht einfach ohne Sinn und Verstand. Was mich störte war der Tarzan-Schrei! Einfach unpassend und ich fand Tarzan sowieso noch nie cool!
Auch der Emanzen-Showdown in Kamal Khans Festung ist daneben und zudem energielos in Szene gesetzt. Das Beste daran war noch, als Q und Bond zu Rettung mit einen Heißluftballon kommen. Bond macht sich auf um Kamal Khan zu kriegen und Q rettet ein paar Ladies, indem er die Baddies mit seinen Heißluftballon-Korb plattmacht. Danach scharen sich die Frauen um ihn und knutschen ihn ab! Schön zu sehen, dass Q auch mal ein bisschen Action bekommt!xD
Überhaupt scheint er in diesen Film eher deprimiert zu sein und Bond und seine Späßchen satt zu haben. Auf jeden Fall warnt er Bonds Kontaktmann Vijay davor nicht wie Bond zu werden und tadelt Bond einige Male wegen seines schlüpfrigen Humors. Ich glaube, es gibt nichts lustigeres als einen Q, der von 007 genervt ist. Einfach immer wieder urkomisch. Ein Hoch auf Desmond Lleweyn!
Nachdem Bernhard Lee nach "Moonraker" verstorben ist und sein Platz in "In tödlicher Mission" freigehalten wurde, haben wir hier Robert Brown als neuen M. Tja, er macht seine Sache gut, aber es ist schade zu sehen, wenn ein langjähriges Cast-Mitglied aus der Reihe verschwindet.
Lois Maxwell als Moneypenny hält immer noch durch, auch wenn sie inzwischen schon so alt wie Moore ist. Hier wird bereits mit einer neuen Assistentin geteast, die aber anscheinend nicht wieder auftaucht.
"Octopussy" ist ein spaßiger Bond mit einen immer noch charmanten Roger Moore, einen fabelhaften Gegenspieler in Form von Louis Jourdan, vielen unterhaltsamen Actionsszenen, wunderbaren Locations und kindischen Humor. Negativ ist nur die geringe Relevanz der Titelfigur und die Untentschiedenheit in der Bösewichtsfrage bzw. die unterspielte Rolle von Steven Berkoff.
Kurosawas Meisterwerk nimmt sich Zeit seine Titelhelden humorvoll und sympathisch einzuführen und das macht sich in der Endschlacht bezahlt, wen es drunter und drüber geht und viele ihr Leben lassen müssen.
Man fühlt sich wie "live" dabei, fiebert mit, wenn der Angriff auf das Dorf beginnt und die Kampfbedingungen immer haariger werden. Kurosawa erschafft eine so lebensnahe Realität, dass man Schweiß und Blut, Sieg und Niederlage, Leben und Tod förmlich spüren bzw. schmecken kann.
So viel wurde zu diesen Film schon geschrieben und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich dem noch Neues hinzufügen könnte. Es gibt Filme und es gibt FILME. "Die sieben Samurai" gehört letzterer Kategorie an.
Starker Text! Ein guter Filmemacher hat nichts zu verbergen und erlaubt jeden seinen Film zu sehen und zu bewerten. Davon hat Herr Schweiger leider keine Ahnung.
Starkes, ungeschöntes Trinker-Drama von Billy Wilder, welches die Folgen von harten Alkoholkonsum in aller seiner Hässlichkeit - natürlich in Anbetracht des Erscheinungsjahres (1945) - zeigt und einen doch mit der Hauptfigur mitfiebern und -leiden lässt.
Echt starker Tobak! Darauf muss ich mir erst mal einen zur Brust nehmen.
Locker-leichter Abenteuerfilm über einen Meisterdieb, der eine Prinzessin vor der Zwangsheirat retten will, nebenbei von der Polizei gejagt wird und dem Geheimnis eines alten Schlosses auf die Spur kommt.
Hayao Miyazakis ("Prinzessin Mononoke", "Chihiros Reise...") Interpretation der Lupin III Mangareihe im Spielfilmgewand, erschien bereits 1979 und bietet knallige Charaktere, schöne Kulissen und flüssige Actionsequenzen. Jeder der mit "Dragon Ball" aufgewachsen ist, wird sich mit dem Zeichenstil wohl fühlen und seinen Spaß haben. Auch "Raiders of the lost ark"-Fans sollten einen Blick riskieren, es lohnt sich.
SPOILER!!!
Nach den schwer unterhaltsamen, aber sehr abgehobenen "Moonraker", holt dieser Bond die Franchise wieder auf den Boden zurück. Dadurch gibt es hier weniger Gadgetspielereien, eher spannende anstatt komödiantische Actionsszenen und einen Bösewicht, der (zum Nachteil des Films) keinen "großen" Plan verfolgt.
Der Film startet mit einer eher komikhaften, leicht verwirrenden Pre-Credit-Sequenz, in der Bond das Grab seiner Frau besucht und Blofeld in einen Schornstein wirft.
Offenbar war es nicht möglich die Rechte für den Blofeld-Charakter zu bekommen, was zur Folge hat, dass wir nur einen namenslosen, glatzköpfigen Mann im Rollstuhl sitzen sehen, der ein weißes Kätzchen streichelt. Das Ganze ist wohl eher als Insider-Joke für langjährige Fans der Reihe zu verstehen. Ein befriedigender Abschluss der "Im Geheimdienst ihrer Majestät"-Storyline ist dies natürlich nicht, aber die Bond-Filme haben sich ja noch nie durch besondere Kontinuität ausgezeichnet und so bleibt dieses Aufräumen mit "Altlasten" zwar etwas beliebig und unnötig, aber denoch ein coole Actionszene, die 007 mal wieder bei einer halsbrecherischen und badassigen Aktion zeigt. Zudem wird das Motiv Rache etabliert, das im weiteren Filmverlauf noch zum Tragen kommt.
"For your eyes only" ertönt und es gab bisher wohl noch keinen Theme-Song, der so kitschig und offenkundig für die Charts prädestiniert war wie dieser, zumal die Sängerin in der, wie immer hervorragend gestalteten, Titelsequenz von Maurice Binder höchstpersönlich auftaucht. Doch der Song ist schön ohrwurmig und ich bin ich guten Kitsch hin und wieder nicht abgeneigt.
Dann erfahren wir, dass ein ATAC (Automatic Targeting Attack Communicator, ein Steuercomputer für den Start von Atomraketen) verschwunden ist.
Ich muss sagen, was McGuffins angeht, ist dieser ziemlich schwach. Wir erfahren, dass irgendein Bösewicht ihn für sich haben will, doch es steht nie wirklich etwas auf den Spiel. Sicher, der Besitz eines solchen Gerätes KANN zu Problemen führen, doch in diesem Bond-Abenteuer geht es nur darum, von einen Ort zum anderen zu hetzen, um sich den Computer anzueignen.
Dies sorgt dafür, dass die zweite Hälfte kaum noch Drive hat und Bond nur von einer Actionsszene in die nächste schlittert, ohne dabei unter Zeitdruck zu stehen oder die Konsequenzen des Plans seines Gegenspielers bedenken zu müssen. Deshalb wurde mir nach ca. 80-90 Minuten langweilig, was in den meisten Bond-Filmen immer ungefähr der Zeitpunkt ist, wo der Bösewicht seinen genialen Plan enthüllt und Bond von dem Punkt an nur noch darauf bedacht ist, die Ausführung von eben diesen zu verhindern. Dieser Schub an Dramatik und Zuspitzung der Ereignisse fehlt mir hier.
Die einzige Überraschung, was den Plot angeht, ist ein nettes Switcheroo nach etwa der Hälfte des Films, in dem sich Columbo als Bonds Mitstreiter und nicht wie zuvor vermutet als Bösewicht herausstellt. Wie sich die beiden erst misstrauisch beäugen und dann nach einen Vertrauenstest doch zusammenschließen, ist von Topol und Moore einfach spannend gespielt.
Bösewicht Kristatos, der von Julian Glover unterkühlt und über den Dingen stehend verkörpert wird, ist ziemlich unerinnerungswürdig und hat im Laufe des Films nicht viel zu tun, außer auf die finale Konfrontation mit Bond zu warten. Das ist natürlich dem Drehbuch in die Schuhe zu schieben, das ihm keinen konrekten Plan gibt, dessen Gelingen schwerwiegende Folgen hätte. Jede Konfrontation mit ihm wirkt beliebig und Bond kann bei ihm eine "Komm ich heut nicht, komm ich morgen"-Einstellung an den Tag legen.
Was diesen Film am meisten zugute kommt, sind die Actionsszenen. Ob es nun eine Auto-Verfolgunsgjagd in Melindas Mini-Wagen ist, der sich des öfteren mal überschlägt und von Dorfbewohner wieder auf die Beine gebracht werden muss oder eine wilde Ski-Hatz, die quer durch den Wald, über Skisprungschanzen und Bob-Bahnen geht: Der Spaß hört einfach nicht auf! Die begleitende Disco-Funk-Musik passt seltsamerweise auch gut dazu.
Weitere Action-Highlights sind eine Unterwasseraktion, in der Bond und Melinda den ATAC bergen wollen und dabei attackiert werden. Normalerweise finde ich Unterwasser-Szenen ziemlich lahm, aber diese generiert ihre Spannung durch das Knappwerden des Sauerstoffs und den Kampf mit einen von Kristatos Leuten im klaustrophobischen Wrack.
Ungeschlagen ist jedoch Bonds Kletteraktion, bei der er auf einen verdammt hohen Berg steigen muss, um Kristatos Lager zu stürmen. John Glen fängt das Ganze sehr packend und schwindelerregend ein und mir ist ein paar Mal sogar unheimlich flau im Magen geworden. Wahrscheinlich eine der spannendsten Szenen, die es im Bond-Universum gibt!
Unser Hauptdarsteller Roger Moore wirkt als Bond inzwischen mehr wie ein netter, gutmütiger Onkel, auch wenn er durchaus seine dunklen Seiten hat. Einmal geht er z.B. auf seinen Gegner zu, der mit seinem Wagen von der Klippe hängt und kickt ihn dann einfach hinunter („Er war schon immer ein runtergekommener Typ.“).
Ansonsten spiegeln die Bond-Girls in gewisser Weise Moores Alter wieder. So ist Bibi Dahl, Kristatos Protege, so jung, dass Bond ihr Großvater sein könnte. Hier muss er sich von der männerverschlingenden, freizügigen Blondine in Acht nehmen, um nicht in Schwierigkeiten zu gelangen. Auch bei Melinda hält sich Bond bis zum Ende zurück und hilft ihr zuerst nur dabei ihre Eltern zu rächen. Die einzige Frau mit der davor schläft ist die Gräfin, die ungefähr in seinem Alter ist.
Moore hat aber anscheinend immer noch Spaß mit der Rolle und ich muss inzwischen jedes Mal grinsen, wenn ich einen Bond-Film einlege und er das erste Mal auftaucht. Ich weiß gar nicht wie das werden soll, wenn er nach den nächsten beiden Filmen nicht mehr mitspielt. Er ist für mich einfach der perfekte Bond und die spielende Leichtigkeit mit der er zwischen Charmbolzen und Mann mit der Lizenz zum Töten alterniert, ist einfach nur genial.
Erwähnenswerte Szenen:
- Bond sucht mit Q und den Identografen nach einen Verdächtigen. Zuvor öffnet Q mit einem Pfeif-Code die Tür, die zum dem gerade erwähnten Gerät führt. Bond spielt auch mit den Pfeiftönen rum, wodurch er sich einen tadelnden Blick von Q einhandelt. Einfach urkomisch!
- Bond und Melinda werden aneinandergebunden von Kristatos Schiff durchs Meer gezogen und die beiden müssen sich befreien, um nicht von Haien gefressen zu werden. Bond muss sich hier -wie eigentlich im gesamten Film - mehr auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen und ist weniger abhängig von Gadgets. Eine nette Abwechslung!
- Ein Papagei hat zufällig ein Meeting mit Kristatos Leuten angehört und kann Bond deren geheimen Standort verraten. Wieder mal eine herrlich alberne Idee! Noch besser ist das Ende, als Q Kontakt zu 007 aufnehmen und ihm mit Margaret Thatcher verbinden will. Doch Bond ist Nacktbaden mit Melinda und deshalb geht nur der Papagei ans Telefon und sagt der Ministerin: „Gib mir einen Kuss“. Nachdem der Papagei auch noch das Lachen anfängt wird Q vom Außenminister gezwungen sofort die Verbindung zu beenden. Köstlich!
- Nach all der Aufregung um das ATAC, schmeißt Bond es einfach vom Berg hinunter. Respekt.
- Bond will gerade ein paar Blümchen im Laden kaufen, als er sieht, dass Melinda von zwei motorisierten Männern angegriffen wird. Bond verabschiedet sich von der Verkäuferin und erwähnt, dass er die Blumen später abholen wird. Danach battlet er mit den Schergen auf den Markplatz, doch einer der beiden landet im Fenster des Blumenladens und kommt dabei um. Bond bekommt von der Besitzerin die Blumen überreicht, doch er sagt nur sie solle die Blumen auf die Beerdigung schicken. Genial!
Letztendlich ist "In tödlicher Mission" ein guter, wenn auch etwas enttäuschender Bond, der hauptsächlich von seinen zahlreichen Action-Setpieces zusammengehalten wird und einen sehr dünnen Plot hat, den es an Dringlichkeit und Konsequenz mangelt.
Hm, ganz nett.
Man merkt, dass Tim Burton hier ins Handwerk gepfuscht und phantasievolle Eigenständigkeit gegen konventionellen Quark ausgetauscht wurde. Die Szenen, in denen der Joker und Batman aufeinandertreffen und die "I made you"-Thematik wieder aufgegriffen wird, sind zweifelos die Highlights im Film. Ansonsten trottet alles so vor sich hin.
Bruce Waynes Romanze mit Vicky Vale beginnt vielversprechend und charmant, doch Kim Basinger wird in der zweiten Hälfte zum Nichtstun verdonnert, nur um letztendlich als hilfloses Mädchen von Batman gerettet zu werden. Auch die Szene, in der Alfred sie einfach so in die Bathöhle führt, wirkt wie abgehakt und ohne besondere Relevanz.
Ansonsten gibt es noch ein paar Nebenhandlungen mit Gangsterbossen, Zeitungsredakteuren und Politikern, die zwar an sich recht interessant sind, aber den Fokus von Batman und den Joker nehmen und ich eher als störend empfunden habe.
Michael Keaton gefällt mir hier als Bruce Wayne ziemlich gut, doch auch er muss an der Unausgewogenheit des Drehbuchs leiden und hat ab Stunde 2 eine eher passivere Rolle (den Showdown ausgenommen).
Gut, dass es Jack Nicholson gibt, den wer wäre geeigneter für die Rolle des Jokers? Er hat auf jeden Fall großen Spaß mit der Rolle und ich konnte nicht die Augen von ihm lassen.;)
Er geht auch erstaunlich brutal vor. So verbrennt er z.B. einen Mitarbeiter bei lebendigem Leib, sticht jemand in den Hals mit einer Schreibfeder oder knallt Leute einfach mal eiskalt ab. Er ist unberechenbar, durchgeknallt und doch schafft er es, mir ein Mindestmaß an Sympathie zu entlocken,
als er in seinen Tod fiel.
Leider ist das Mitfühlen mit dem Bösewicht nur Überbleibsel des Ansatzes einer weitaus komplexeren Figurenzeichnung und Gut und Böse-Thematik, den Burton wohl erst im Nachfolger "Batman Returns" zu seiner Zufriedenheit verwirklichen konnte.
Woody Allens Liebestribut an New York besticht durch schlagfertige, pointierte Dialoge, exzellente, gleichmäßige Bildkomposition und lebhafte, neurotische Charaktere.
Die Beziehungen zwischen den Figuren, im speziellen Isaacs Affäre mit einer Minderjährigen, werden vielschichtig und ohne auf Zuschauersympathien zu achten, dargestellt, was dem Ganzen einen realistischen und unverfälschten Anstrich gibt.
Pflicht ist hier natürlich der englische Orginalton, da sich Woody Allen hier noch weinerlicher und neurotischer anhört und weil der Film natürlich unendlich zitierbar ist:
Mary Wilke: You don't need a male. Two mothers are absolutely fine.
Isaac Davis: Really? Because I always feel very few people survive one mother.
-
Yale Pollack: You are so self-righteous, you know. I mean we're just people. We're just human beings, you know? You think you're God.
Isaac Davis: I . . . I gotta model myself after someone.
-
Issac Davis: I don´t get angry, I grow a tumour instead.
Auf einem spärlichen Set, das die hervorragenden Schauspielleistungen und messerscharfen Dialoge nur noch mehr in den Mittelpunkt rückt, kreiert Lars von Trier eine unerträglich-schmerzhafte, aber moralisch-hochspannende Geschichte.
Grace, gespielt von Nicole Kidman, ist dabei unser emotionaler Zugang zu diesem "netten" Dorf Dogville, welches zu Beginn noch den Anschein erweckt, es wäre von durchaus freundlichen Leuten bevölkert. Doch Grace, die sich ihnen zur Verfügung stellt und selbstlos jede Pflicht auf sich nimmt, wird schon bald von ihnen auf verschiedene Arten missbraucht. Was Lars von Trier dann zeigt, ist im höchsten Maße unerträglich und ich dachte wirklich, dass ich bald ausschalten muss, wenn das noch länger so weiter geht. Gut zwanzig Minuten des Films habe ich mit mir gerungen. Ich wollte mich schon darüber aufregen, dass das Ganze in dieser Ausführlichkeit gezeigt wird und den Film mit der Wertung "Sorry Lars, too much" abstempeln, aber nachdem der Film zu Ende war, schien alles durchaus Sinn zu machen.
"Dogville" funktioniert für mich nicht auf realistischer Ebene - wie mir dann klar wurde - sondern eher als Parabel über Sklaverei/Machtmissbrauch und als Kritik an fehlender Empathie und blinden Rudelverhaltens.
Mein moralischer Kompass hat jedenfalls im Laufe des Films in alle Himmelsrichtungen ausgeschlagen und speziell nach dem Ende, fühlte ich mich befriedigt und deprimiert im gleichen Maßen. Sobald ich aber dann die DVD aus meinen Player entfernt hatte, fand ich mich in einem unglaublichen euphorisierten Zustand vor, was daran lag, dass ich gerade wieder mal einen hervorragenden Film vom guten, alten Lars gesehen hatte!
Inhaltsangabe von moviepilot.de:
Eine Zeitung verändert Hideki Satomis Leben auf grauenvolle Art. Erst meint er noch, einem Streich aufzusitzen, als in dem Blatt der Tod seiner Tochter vorausgesagt wird. Aber nur wenig später trifft das Prognostizierte tatsächlich ein und sein Kind verbrennt qualvoll im Auto. Doch das ist nur der Anfang des bevorstehenden Unheils, denn Hideki liest immer mehr dunkle Ankündigungen über Verunglückte und Mordopfer.(...)
Die ersten Minuten sind schon ein heftiger Schlag ins Gesicht und die schiere Intensität und Brutalität des "Unfalls", hat mich einfach nur mit offenem Mund dasitzen lassen.
Ein Schock, der erstmal lange nachhallt und von da an den Ton des Films bestimmt, weil man damit rechnet, dass nun wirklich alles passieren könnte.
"Yogen" ist dabei mehr Drama als Horror und das Gefühl von drohender Verdammnis, das durch den "wabbernden" Soundtrack noch verstärkt wird, ist jederzeit spürbar und wächst mit fortschreitender Laufzeit immer mehr. Der Film ist verdammt "rauh" und deprimierend, womit ich nicht unbedingt gerechnet habe.
Wie es bei den meisten japanischen Horrorfilmen typisch ist, steht ein langsamer, atmosphärischer Aufbau im Vordergrund und erst im Finale geht´s dann rund. Doch sogar für diese Standards, kam mir der Mittelteil des Films zu langsam vor und ich finde eine Straffung um 10 Minuten hätte nicht geschadet.
Doch ich hatte nicht mit dem Finale gerechnet, dass alles auf den Kopf stellt und es genießt den Zuschauer mehrere Male das Herz rauszureißen und darauf rumzutrampeln. Zeitweise bin ich sogar nervös auf der Coach hin- und hergerutscht, weil ich dachte, dass ich es nicht mehr aushalte. Es lag allerdings nicht an den Horrorelementen, sondern am Konflikt, den die Hauptfigur mit sich austragen muss.
Das Ende ist genauso verwirrend, wie es befriedigend ist und stellt einige Dinge in Frage, die im Laufe der Handlung als real präsentiert worden sind.
Höchst vergnügliches Musical mit zahlreichen Ohrwürmern, skurrilen Figuren und einer spoofigen Sci-Fi-Handlung. Tim Curry überzeugt volkommen als transexueller Transvestit aus Transylvanien und liefert zum Großteil eine wie auf ihn zugeschnittene One Man-Show ab.
Der Song "Time Warp" gefällt mir am besten: http://www.youtube.com/watch?v=Rtkdo7bOmJc
"It's just a jump to the left. And then a step to the right. With you're hands on you hips. You bring your knees in tight. But it's the pelvic thrust , that really drives you insane. Let's do the time-warp again."
Muss ich mir noch öfter ansehen!
Ein herrlicher Film!
Bereits in den ersten fünf Minuten sehen wir, wie eine Bojing aus der Luft geklaut wird; Bond aus einem Flugzeug geworfen wird und im freien Fall jemanden einen Fallschirm abknöpft und Jaws, der seinen Fallschirm nicht mehr ziehen kann und in einem Zirkuszelt landet. Mit anderen Worten: Liebe Leute, ihr könnt gerne gehen, wenn euch das jetzt schon zu viel ist, denn wir werden auch im weiteren Verlauf des Films keinen Gang zurückschalten.
Fair enough, muss ich sagen.
Das Ganze mündet dann in Shirley Basseys Theme-Song, der wunderbar melancholisch und zusammen mit Maurice Binders Creditsdesign eine wahrer Hochgenuss ist. Sehr einnehmend und "nicht von dieser Welt", wie man so schön sagt.
Roger Moore ist wieder mal in Höchstform und überzeugt als smoother Frauenverführer, launiger Sprücheklopfer und eiskalter Agent, der auch mal kurzen Prozess mit seinem Gegner macht. Seine 52 Jahre sieht man ihm dabei fast gar nicht an.
Seine Beziehung zu Bond-Girl Holly Goodhead, gespielt von Lois Chiles, setzt den Trend von "Der Spion, der mich liebte" fort, denn hier darf Frau auch was tun und ist letztendlich sogar für das Gelingen der Mission im Weltraum verantwortlich! Das ist auf jeden Fall ein großer Schritt vorwärts!
Es ist interessant zu beobachten, wie sich Bond und Goodheads Beziehungsdynamik im weiteren Verlauf ändert. Zuerst ist sie ihm abgeneigt, dann rettet er sie ein paar Mal und am Ende werden dann die Rollen getauscht, weil Bond wenig Ahnung vom Astronautentum hat und sie darin ausgebildet ist. So tragen beide zum Erfolg ihrer Operation bei und es macht viel Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie zahlreiche Gegner verkloppen oder sich gegenseitig necken.
Bösewicht Hugo Drax ist eine...hm, interessante Wahl. Die meiste Zeit ist er emotionslos, relaxt und trägt seltsame, aber erinnerungswürdige Oneliner vor. Auch die Interaktionen mit Bond sind Gold:
Drax: "Mr. Bond, Sie widersetzen sich allen meinen Versuchen, Ihnen einen amüsanten Tod zu bereiten."
-
Drax: "Warum haben Sie den Flirt mit meiner Lieblingspython so abrupt abgebrochen, Mr. Bond?"
Bond: "Ich hatte das Gefühl, sie würde mich erdrücken aus Liebe."
-
Drax: "Mr. Bond, sie tauchen mit der ermüdenden Regelmäßigkeit einer ungeliebten Jahreszeit auf."
XD
Sein Plan ist dabei gar nicht so dumm.
Zuerst will er die gesamte Menschheit auslöschen, auf dem Mond seine eigene Rasse heranzüchten und irgendwann später wieder auf die Erde zurückkehren und über sie herrschen.
Oder so. xD
Auf jeden Fall steht einiges auf dem Spiel und für Bond-Verhältnisse ist die Idee relativ bodenständig.
Dafür, dass der Film "Moonraker" heißt, wird auf dem Mond erstaunlich wenig Zeit verbracht. Die ersten zwei Drittel des Films muss Bond sich nur durch zahlreiche Action-Setpieces kämpfen, wunderschöne Locations besuchen und Drax Vorhaben herausfinden.
Aber mal von Anfang an (random observations):
- Amüsante "Wir starten den Plot"-Szene in Ms Büro, in der Bond mit Qs neuer Erfindung, der puls-kontrollierten Dartpistole, gleich mal Ms Gemälde "erschiesst".
- Schöne Einführung von Drax. Wir sehen sein riesiges Anwesen, sein Schloss und Bond darf auf ein Gurkensandwich und den Fünf Uhr-Tee vorbeischauen. xD
- Recht spannende Szene, in der Bond in die Zentrifugenkammer gesteckt wird und verdammt schnell im Kreis gedreht wird. Moore sieht dabei wirklich schlecht aus. Zum Glück hat er seine puls-kontrollierte Dartpistole dabei.
- Bond und Drax beim Fasanschießen. Drax will Bond dort erschießen lassen, doch Bond sieht den Schützen und knallt ihn eiskalt und badassig ab.
- Der Tod von Drax´ Mitarbeiterin ist ziemlich brutal. Sie wird von seinen Hunden eine Zeit lang durch den Wald gejagt und schließlich zerfleischt. Was für ein krasser Tonwechsel! Ich meine, klar, es wird abgeblendet, aber irgendwie abgefuckt ist das Ganze schon.
- Höchst amüsante Gondelfahrt durch Venedig: http://www.youtube.com/watch?v=p-vM-4f9Vjk
Totaler Over the top-Nonsense, so wie´s mir gefällt! xD
- Der Museumskampf zwischen Bond und dem Bösewichts-Handlanger. Mein Güte, was da zu Bruch geht! Ich habe eigentlich erwartet, dass darauf noch eine Szene folgt, in der sich der Besitzer über den Schaden aufregt. Der Kampf selbst, macht sehr viel Spaß und man hat wirklich das Gefühl, dass die beiden sich verletzen wollen. Das Ganze endet damit, dass der Handlanger aus dem Fenster geworfen wird und mit dem Kopf voraus in einem Klavier landet, was Bond mit "Spiel´s noch einmal Sam" kommentiert. xD
- In Rio trifft Bond wieder auf Jaws, der ihn erst mal mit all seiner Zahnpracht angrinst. Bond erwidert das große Grinsen. xD
- Wow, der Kampf zwischen Jaws und Bond auf Seilbahnkabine ist echt lahm, was war denn da los? Doch es wird besser, als Jaws Bond folgen will, indem er die Geschwindigkeit der Kabine erhöhen lässt und dadurch voll in die Kontrollstation wämst. LOL
- Dort lernt er dann auch seine Freundin Dolly kennen, die ihm aus den Trümmer hilft.Sehr schön, wie John Barry diesen emotionalen Moment mit romantischer Musik untermalt. xD
- Bond und Goodhead werden geschnappt und in einem Krankenwagen abtransportiert. Bond fliegt mit einen von den Drax Schergen aus den fahrenden Wagen. Letzerer war auf ein Klappbett geschnallt, das anschließend den Berg runterrast und in eine Plakatwand wämst. xD
- Bis zu diesem Punkt war der Film schon verdammt lustig. Doch der Spaß geht weiter als Bond, der inzwischen wie Clint Eastwood in einem Western angezogen ist, auf einem Pferd durch die Stadt reitet, während die Titelmelode von "Die glorreichen sieben" ertönt. xD
- Dann gibt´s mal wieder ne Bootsjagd, bei der Bond seine Feinde mit Wasserminen in die Luft jagt. Bevor er jedoch mitsamt den Boot den Wasserfall hinunterfällt, segelt er mit seinem eingebauten Gleiter davon. Jaws ist nicht so schlau und fällt - mit dem albernsten Gesichtsausdruck, den ich je gesehen habe - den Wasserfall hinunter. xD
- Anschließend erkundigt Bond den Dschungel und wird von einer Frau in eine Art paradiesische Höhle gelockt, in der nur schöne Frauen sind. Leider taucht Drax auf, Bond fällt in einen kleinen See und muss mit einer Python kämpfen. xD
- Danach wird er trotzdem von Drax geschnappt, doch dieser nutzt sein 3413. Chance Bond zu töten nicht und lässt ihn recht lose rumspazieren. Anschließend kommt er auf den tollen Plan, Bond und Goodhead verbrutzeln zu lassen, indem er sie in dem Bereich sperrt, wo das Space Shuttle starten soll. Das gibt Bond ausreichend Zeit ein weiteres Mal zu entkommen.
Das waren jetzt die ersten zwei Dritteln und so viel Nonsense ist schon passiert, dass Bond Drax jetzt töten und das Fass zumachen könnte, und ich wäre volkommen zufrieden. Bisher war das nämlich erstklassige Unterhaltung.
Auch im Weltraum wird der Film nicht viel schlechter, ja zeitweise habe ich sogar nicht schlecht gestaunt. Die langsame Enthüllung der Weltraumstation ist bspw. hervorragend inszeniert. Die Außenaufnahmen machen immer noch eine gute Figur und John Barrys Musik hat mich auf die beste Art an "2001 - A Space Odysee" - einen meiner Lieblingsfilme - erinnert ("Also sprach Zarahustra" wird sogar angespielt). Auch das Innendesign in Drax´ Raumstation ist wohl Kubricks Meisterwerk nachempfunden, aber wie heißt es so schön: Besser gut geklaut, als schlecht selber gemacht.
Das einzige was für mich nicht funktioniert, ist das Weltraumbattle zwischen den Space-Marines und Drax´ Leuten. Es wirkt einfach unübersichtlich und man kann dem Spektakel sehr schlecht folgen. Allerdings dauert diese Szene nur ein bis zwei Minuten und richtet dadurch kaum Schaden an. Doch selbst in diesem Chaos, gibt es teilweise schöne Aufnahmen von Astronauten, die verloren durch den Weltraum fliegen oder besiegt gegen die Raumstation prallen, die ihre Ausrüstung zerschmettert.
Der Bösewicht Drax hat einen kurzen und effektiven Tod, genau so wie es sein sollte. Das Abschießen der Globen ist zusätzlich noch ein ordentlicher Höhepunkt, da die Konsequenzen klar sind (hundert Millionen Menschen würden sterben) und die Zeit davon läuft (mit dem Einschlag auf der Erde ist alles vorbei).
Fast vergessen hätte ich noch Jaws Charakterentwicklung. Nachdem Bond ihn überzeugt hat, dass er und seine Freundin in Drax´Rassenpolitik wohl keine Überlebenschancen hätten, wechselte dieser sofort die Seiten. Ich kann mir nich helfen, ich fand das einfach witzig. Dazu kommen noch die "süßen" Szenen mit seiner Freundin, in der John Barry seine rührende, romantische Musik beigibt. Es war einfach grotesk, unerwartet und passend für den Film. Natürlich auch gleichzeitg redundant und daneben.xD
Fazit: Ein echter Fun-Bond! Ich glaube seit "Man lebt nur zweimal" habe ich mich nicht mehr so köstlich amüsiert! Ich hab den Film sogar zweimal gesehen, einmal allein und einmal mit Freunden und es war jedes Mal zum kaputtlachen.
Ich könnte aber gleichzeitig auch verstehen, wenn jemand den Film für total daneben hält. Denn das ist er auch!
"Prinzession Mononoke" wehrt sich gegen Eindimensionalität und bloße Schwarz-Weiß-Zeichnung und gibt uns gute Gründe, die Tiere aus dem Wald, die ihr Revier schützen wollen und die Menschen, die ihre Terretorien erweitern wollen, gleichermaßen zu verstehen. Hier handelt es sich um einen uralten Konflikt, der letztendlich keine Gewinner oder Verlierer hervor bringt, sondern nur gelöst werden kann, wenn beide Seiten etwas mehr aufeinander Rücksicht nehmen.
Deswegen bleibt das Ende des Films auch kurz und prägnant. Auch wenn momentan Frieden herrscht und jeder Besserung gelobt, so verspricht die Zukunft doch keine Garantie für ein friedliches Zusammenleben.
Hayao Miyazaki ist sich dieser Ambivalenz bewusst und schließt seine Geschichte so konsequent ab, wie er sie angefangen hat. Der Prinz und das Wolfsmädchen müssen wieder getrennte Wege gehen, wollen aber miteinander in Kontakt bleiben.
Es ist ein Forschritt für die Menschheit und die Umwelt und es liegt nun in den Händen der nächsten Generation es besser zu machen.
Trotzdem kommt es einen nicht so vor, als wolle Miyazaki seine Naturverbundenheit mit erhobenen Zeigefinger und gebetsmühlenartig wie ein Pfarrer an den Mann bringen.
Es ist erstaunlich, wie wenig er über die eine oder andere Partei urteilt und den Dingen einfach ihren Lauf lässt. Es gibt hier keine Helden und es gibt keine Bösewichte.
Im Zentrum steht die uralte Frage der Möglichkeit einer Co-Existenz zwischen Mensch und Natur und Myazaki bemüht sich diese vielschichtig und unvoreingenommen anzugehen.
Das mitteralterliche Japan ist einfach wunderbar designt und die vielen Kreaturen, Kostüme und Orte sind detailreich und fantasievoll in Szene gesetzt. Besondere Erwähnung hat auch noch die Musik verdient, die einen sofort "einlullt" und in diese fremde, mystische Welt katapultiert: http://www.youtube.com/watch?v=NhyjcKp-xWA
Alles in allem ein Trip, der mich immer wieder in seinen Bann zieht!
Seitdem die Bond-Reihe mit "Goldfinger" genau die richtige Formel für weitere Abenteuer des 007 gefunden hatte, waren Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren stets darauf bedacht, die zukünftigen Filme in ihrer Grundstruktur so ähnlich wie möglich zu halten. Das heißt ein Bond-Film braucht in der Regel: einen Bösewicht mit fiesen Plan, exotische Locations, Bond-Girls, neue Gadgets, Q, M und Moneypenny, einen Theme-Song und andere Kleinigkeiten.
Nach "Im Geheimdienst ihrer Majestät" ging der Bond-Reihe allerdings beträchtlich der Ernst flöten und nachdem jeder weitere Teil immer mehr alberne und skurille Figuren, Locations oder Actionszenen hervorbrachte und eher zeitgeistig anstatt zeitlos sein wollte, ist "Der Spion, der mich liebte" eine Rückkehr zu den eher gemäßigten Bonds wie "Im Geheimdienst ihrer Majestät" oder "Goldfinger". Diesmal gibt es keinen Kleinwüchsigen, der in einem Koffer gesperrt wird; keinen unsterblichen Voodoo-Zauberer und auch keinen Superlaser, der durch Diamanten ein Power-Upgrade bekommt.
Dennoch haben wir es mit einem waschechten Bond zu tun.
Roger Moore ist nun volkommen mit seiner Rolle verschmolzen und jetzt sitzt jeder Oneliner, jede gezuckte Augenbraue, jeder Faustschlag und man sieht ihm einfach gerne zu, egal ob er einen Drink bestellt oder eine Frau verführt.
Bond ist in diesem Teil wieder sehr humorvoll, zeigt aber auch seine düstere Seite. Einmal entlockt er jemanden Informationen und lässt denjenigen dann eiskalt vom Dach stürzen, obwohl sich dieser an seiner Krawatte festgehalten hatte und ein paar Sekunden vor sich hinstrampelte. Auch Bösewicht Stromberg bekommt von Bond doppelt so viele Kugeln ab, wie eigentlich nötig gewesen wären.
Moore schafft den Spagat zwischen dem Mann mit der Lizenz zu töten und den humorvollen Charmeur spielend: "Nobody does it better."
Ein gute Idee, auf was man sich da wieder eingelassen hat, gibt einem immer die Pre-Credit-Szene und so ist es auch hier. Wir erfahren, dass ein russisches und britisches U-Boot verschwunden ist und dass Bond und ein Agent aus Russland ermitteln sollen. Das bringt den Plot kurz und knackig in Schwung und zusätzlich gibt es noch eine clevere Irreführung, was den russischen Agenten angeht.
Das Ganze wird dann durch einen unglaublich genialen Stunt abgeschlossen, in dem Bond auf Skiern ein paar sowjetischen Agenten entkommt, indem er badassig von einer verdammt hohen Klippe springt, danach erst mal eine halbe Minute in die Tiefe fliegt und schließlich - begleitet vom Bond-Theme - den Falschirm zieht. WOW!
Eine große Stärke des Films ist, dass Bond hier wohl oder übel mit einer Kollegin zusammenarbeiten muss, was zu vielen herrlichen Neckereien und Machtkämpfen führt. Was die Beziehung der beiden so interessant macht, ist nicht nur, dass Agentin Triple X (scharf: Barbara Bach ) sich nicht so leicht rumkriegen lässt, sondern dass Bond unwissentlich den Tod ihres Freundes verschuldet hat, was ihr erst im Laufe des Films enthüllt wird und die Beziehungsdynamik der beiden nochmal auf den Kopf stellt. So bleibt deren Zusammenspiel stets lebhaft und spannend. Vor allem nach Ms. Goodnight aus "Der Mann mit dem goldenen Colt" ist Triple X eine wahre Wohltat.
Zunächst begeben sie sich nach Ägypten, was genau die passende exotische Location für Bond ist und der Film vergisst es dabei auch nicht mehrmals "Lawrence von Arabien" zu zitieren.
Sie treffen auf Strombergs Handlanger Jaws, der sie ordentlich in die Mangel nimmt und wie ein Mischung aus Dracula und Frankenstein in Menschengestalt wirkt. Ich denke kein Bösewicht-Handlanger war bisher so hartnäckig und so präsent. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes unzerstörbar und eine gefährlicher Gegner für Bond. Die Aufeinandertreffen mit ihm gehören zu den Highlights des Films. Ob diese nun in einem Säulenlabyrinth oder "hinter der Bühne" bei einer Aufführung oder in einem Zugabteil stattfinden. Es geht immer einiges zu Bruch und Bond muss trickreich und gewitzt sein, um gegen dieses Monstrum anzukommen.
Der Bösewicht Stromberg muss nicht viel tun oder aktiv ins Geschehen eingreifen, denn erstens hat dieser mal wieder einen recht tückischen Plan, der reibungslos abläuft und zweitens sagen Curd Jürgens Mimik und Gestik alles. Sein Plan ist allerdings fast der selbe, wie in "Man lebt nur zweimal". Nur anstatt Weltraumkapseln werden hier U-Boote geklaut und beide Male geht es darum einen Krieg zwischen Großmächten auszulösen. Dies ist aber nicht weiter störend.
Man muss einen Bösewicht, der klassische Musik hört, Seebestattungen abhält, Mitarbeiter im Haifischbecken versenkt und einen nuklearen Krieg auslösen will - um eine neue Welt zu schaffen - einfach lieben.
Die Verfolgungsjagd, in der Bond zunächst von Autos und einem Helikopter drangsaliert wird, um schließlich geradewegs ins Meer zu fahren, wo sich sein Lotus-Epsirit in ein Unterwasser-Auto verwandelt, das auch wieder unter Beschuss genommen wird, ist wohl so flüssig und spektakulär wie keine andere Actionsequenz in der Bond-Reihe. Absolut mitreißend!
Auch der Showdown in Strombergs "Liparus", in dem britische, russische und amerikanische Gefangene gegen die Truppen des Feindes antreten, erinnert an das Ende von "Man lebt nur zweimal", übertrumpft dieses aber noch in seinen Schauwerten und wundervollen Setdesign.
Es gibt danach auch eine Bombenentschärfungsszene, die seltsamerweise recht spannend war, obwohl Bond doch ohnehin nichts passierren kann. Ich rechne das einfach mal Lewis Gilberts klaustrophobischer Regie und Roger Moores überzeugender Nervösität an.
"Der Spion, der mich liebte" ist für mich DER Bond-Film. Alle Elemente stimmen, es wird nie langweilig und ich fragte mich nach Ende des Films, wieso man eigentlich danach überhaupt noch Bond-Filme gemacht hat. Roger Moore ist großartig, die Chemie mit dem Bond-Girl stimmt, die Locations sind wunderschön, die Sets traumhaft, die Action ganz klar die beste bisher, der Bösewicht ist erinnerungswürdig, die Gadgets kreativ und Jaws ist der coolste Handlanger, den es gibt.
Abzüge gibt´s höchstens in der B-Note. Die Musik fand ich okay, habe aber John Barry vermisst. Zudem ist Barbara Bach nicht unbedingt die talentierteste Schauspielerin und Stromberg hätte vielleicht etwas mehr Screentime verdient gehabt.
Macht aber unterm Strich nicht viel aus, denn noch nie haben alle Bond-Elemente so perfekt zusammengepasst wie hier!
Gegen die modernen Horror-Schnittgewitter sind viele japanische Horrorfilme wirklich eine Wohltat. Kein sinnfreier, selbstzweckhafter Gore-Einsatz, keine 4000 Close-Ups von schreienden Leadfrauen oder vorhersehbare, nervtötende Jump-Scares.
"Dark Waters" lässt sich wie viele Vertreter seines Genres viel Zeit.
Hideo Nakata ("Ringu") nutzt die ersten zwei Drittel, um uns die Hauptfiguren näher zu bringen, sodass es uns auch später interessiert und nahe geht, wenn ihnen etwas geschieht.
Wer einen Horrorfilm erwartet, in dem alle fünf Minuten jemand "Buh" macht, dann ist er hier an der falschen Adresse.
"Dark Waters" funktioniert zuallererst mal über seine Atmosphäre und seine Location. Die Kamera ist stets so positioniert, dass sie eine klaustrophobische und "leere" Wirkung erzielt und Nakata weiß genau, wie lange ein Shot dauern muss, damit das Erzähltempo stets ausgewogen bleibt.
Das verkommene Mietshaus eignet sich dabei hervorragend als Location für eine Geistergeschichte. Die Gänge sind unheimlich und dunkel, der Aufzug hat auch schon bessere Zeiten gesehen und das Wasser tropft nur so von der Zimmerdecke. Dazu kommt noch, dass viele Appartments gar nicht bewohnt sind.
Der Glücksgriff am ganzen Film, ist wirklich diese überzeugende Realität, in der sich die Figuren befinden. Durch die Alltagsroutinen von Mutter und Tochter wird dies noch verstärkt.
Die Kernbeziehung zwischen Ikuko und Yoshimi ist das Herz des Films und beiden Schauspielerinnen (eine davon noch ganz jung!) wirken, als ob sie wirklich Mutter und Tochter wären. Positiv auffällig war auch der Vater, der auch das Sorgerecht für seine Tochter will. Dieser wird nie als Bösewicht dargestellt um billige Sympathien zu generieren, auch wenn er im Verlauf des Films ein paar miese Tricks anwendet.
Wenn dann in der letzten halben Stunden "Sachen" passieren, erreicht die Spannung ihren Höhepunkt und der Aufbau zuvor macht sich volkommen bezahlt.
Doch in erster Linie ist "Dark Waters" ein Spiel mit den Erwartungen des Zuschauers. Viele Szenen scheinen förmlich explodieren, ja, etwas Schreckliches enthüllen zu wollen. Unglaublich, wie viel Nakata aus seinem minimalistischen Set herausholen kann, ohne auf Spezialeffekte, Blut oder Gedärme zurückgreifen zu müssen. Es brodelt die ganze Zeit unter der Oberfläche und Hauptverantwortlicher dafür, ist die unangenehme und verdammnisankündigende Musik.
Die Objekte des Terrors sind hier eine Badwanne, eine Kindertragetasche und ein Wassertank. Die Spannung entsteht dadurch, dass diese in "sicheren" Umgebungen zu finden sind wie z.B. im eigenen Zuhause, im Kindergarten oder auf dem Dach. Ich kann es nicht gut erklären, aber es kommt hier wirklich auf die Art an, wie Nakata diese Gegenstände in Szene setzt und einen dabei sofort unangenehm wird. Würde es nicht jeder mit der Angst bekommen, wenn man die Tragetasche eines kleinen Mädchens finden würde, dass angeblich schon vor Jahren entführt und getötet worden ist? Und was wenn besagte Tasche, nach Entsorgung wieder in der eigenen Wohnung auftaucht? In einem Beutel, der dem eigenen Kind gehört?
Insgesamt würde den Film als eine Geschichte über eine alleinerziehende Mutter sehen (großartig gespielt von Hitomi Kuroki!), die damit zu kämpfen hat, ihren Kind ein Heim bieten zu können, einen Job zu behalten und dabei sich selbst vernachlässigt. Ich denke der Film veranschaulicht ganz gut, was es heißt Mutter zu sein und welche Opfer man dafür bringen muss.
Ein sträflich unterbewerteter Film, der mehr Beachtung verdient hat!
Alles was ich zuvor über den Film wusste, war der seltsame Titel und das Roger Moore wieder mitspielen würde. Ich war daher freudig überrascht, als in der Eröffnungsszene gleich mal Christopher fucking Lee als Bösewicht zu sehen ist! Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet!
Das Opening ist ansonsten recht in Ordnung, auch wenn ich mir was Spannenderes vorstellen könnte, als den Bösewicht Scaramanga dabei zuzusehen, wie er einen mir unbekannten Menschen durch sein seltsames Haus jagt und ihn schließlich erschießt. Ich hätte den Film mit der Ermordung von MI6-Agenten gestartet, die alle von einen mysteriösen Mann mit goldenem Colt niedergestreckt werden.
Hier sehen wir bereits den Bösewicht, seine Waffe, seinen Handlanger und seinen Aufenthaltsort (wo auch die finale Konfrontation stattfindet). Das nimmt einiges an Überraschungen und Enthüllungen weg.
Gleich nach dem recht groovigen Titelsong, sehen wir Bond wie er in Ms Büro eintritt. Die Bedrohung durch Scaramanga wird enthüllt und Bond darf einen expositorischen Monolog halten, um uns genaustens über den Bösewicht zu informieren. Köstlich ist mal wieder die Tatsache, dass der CIA Fingerabdrücke von Scaramanga vorliegen und alle wissen, dass der Mann drei Nippel und einen goldenen Colt hat, aber sein Gesicht hat natürlich noch niemand gesehen. Ja ne, is klar.
Was mir in der ersten Hälfte gefallen hat, war das Bonds Ermittlungen nachvollziehbar waren und ein Beweis zum nächsten führt. Er sucht zunächst die Bauchtanzlady auf, die dabei war als ein Agent erschossen war und findet eine goldene Kugel in ihrem Bauchnabel (!) als Schmuck vor. Er versucht diese mit dem Mund zu entfernen, als er von ein paar Baddies attackiert wird. Er verschluckte dabei die Kugel. Darauf folgt eine kleine Schlägerei, bei der Bond richtig abgeht. Er rammt Köpfe gegen die Wand und in Spiegel, sprüht seinen Gegnern irgendein Spray in die Augen und zerlegt die halbe Bude. Eine richtig starke Actionsszene, bei der Roger Moore agressiv und brutal vorgehen darf.
Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass man hier einen mehr zynischen und unsympathischeren Bond zeigen will, der sogar Frauen schlägt und ihnen den Arm verdreht. Tja, irgendwie passt das nicht so recht zur Frohnatur des Films und vor allem Roger Moore sieht dabei wenig überzeugend aus. Zumal Bonds gentleman-loses Verhalten reichlich irrational erscheint. Klar, er wird diesmal persönlich bedroht, aber ein 007 findet sich doch grundsätzlich unter Menschen wieder, die ihm an den Kragen wollen.
Zeitweise scheint es fast so, als ob man sich nicht zwischen einen ernsten Bond, der sich mit seinem dunklen Spiegelbild anlegt, und einen lustigen entscheiden konnte, der wilde Kung-Fu-Action macht und einen Kleinwüchsigen in einem Koffer einsperrt.
Das alles ergibt eine recht unterhaltsame, wenn auch inkonsequente Mischung. Aber das sind die 70er, schätze ich.
Die erwähnte Kung Fu-Action ist recht spaßig und wirkt fast wie ein Traum. Zuvor wird Bond niedergeschlagen und vom Sub-Bösewicht geschnappt, der sich aus keinem Grund dazu entschließt, Bond zur Karateschule bringen zu lassen. Dort wacht er wohlgenährt auf, umgeben von hübschen Frauen und darf ein paar Karatekämpfen beiwohnen.
Schließlich legt er sich mit einem der Kämpfer an, bekommt eine ordentliche Abreibung und entschließt sich einfach zu flüchten, indem er durch eine Holzwand springt, ohne zu wissen, wo diese ihn hinführen wird. Das ist unser Bond!
Unten wartet ein Kollege auf ihm, der zufällig seine beiden Nichten dabei hat, deren Vater eine Karateschule hat. Zu viert battlen sie die bösen Handlanger des Sub-Bösewichts, bis alle davon ausgeknockt sind.
Danach wollen sie flüchten und Bonds Kollege startet schonmal den Wagen. Bond will auch mit ins Auto und obwohl er nur ein paar Meter weg ist, schafft er es nicht rechtzeitig. Dies leitet die nächste Actionsszene ein, in der Bond mit einem motorisierten Kanu flüchtet. Tja, recht viel Neues gibt es nicht zu sehen, das hatten wir ja alles schon in „Leben und sterben lassen“. Spaß macht es natürlich trotzdem.
Scaramanga tötet dann den Sub-Bösewicht Hai Fat, der anscheinend nicht weiß, dass man laufen sollte, wenn jemand vor dem eigenen Augen eine Waffe zusammenbaut, die dieser jemand nur benutzt, wenn er Leute umlegen will.
Bond erschleicht sich auf seine uncharmante Art die Hilfe von Scaramangas Geliebten Andrea Anders, die ihm verspricht den Solex mitzubringen, ein wichtiger Bestandteil einer Solar-Powerstation, die die Energiekrise lösen wird.
Diese stirbt jedoch bei einem Boxkampf auf ihren Sitzplatz, wo sie ihm das fragliche Ding überreichen wollte.
Daraufhin nimmt Scaramanga neben Bond Platz und gibt noch eine Runde guter, alter Vergangenheits-Exposition zum besten, doch Bond hört kaum zu.
Er hat den Solex gefunden, den er seinen Undercover-Kollegen mitgibt, der ihn wiederum Mary Goodnight gibt, der inkompetentesten Agentin aller Zeiten.
Die Lady macht im Film wirklich nichts, außer mit ihrem Arsch (im wortwörtlichsten Sinne). Was Bond-Girls angeht, ist sie wohl die ödeste und nervigste von allen. Sie sieht gut aus, aber darüber kann man sich ja grundsätzlich nicht beschweren. Ich sehe aber nicht recht ein, was dieser Rückschritt in Sachen Bond-Girl-Intelligenz soll. Zudem war ihr Charakter äußerst sinnfrei, da doch schon Scaramangas Geliebte da ist, die es zu verführen gilt.
Goodnight wird von Scaramangas geschnappt, als sie überoffensichtlich einen Verfolgungssender in seinem Auto anbringen will, worauf der Gute sie gleich in den Kofferraum wirft, mitsamt dem Solex und den Autoschlüsseln für Bonds Wagen.
Bond klaut einen Wagen in dem Seargent Pepper, die Nervensäge aus dem letzten Film, bereits auf dem Beifahrersitz (!) sitzt und fährt los.
Tja, er gibt wieder ein paar rassistische Oneliner und sinnfreies Gebrüll zum besten. Recht öde das Ganze.
Doch dann im Laufe der Verfolgungsjagd, führt Bond einen unglaublich genialen 360er beim Sprung über eine Sprungschanze aus. Wow, verdammter cooler Stunt. Da kann auch der alberne Soundeffekt nichts daran ändern. Echt top!
Irgendwie kommt Bond dann auf Scaramangas Insel an, wo sich dieser mit ihm ein Pistolen-Duell liefern will. Zuvor redet er noch davon, wie ähnlich er und Bond sich sind, dass 007 doch auch nur ein Killer ist, der von England seine Erlaubnis dafür bekommen hat etc.
Der Dialog zwischen den beiden ist echt gut, aber ich hatte das Gefühl, da wäre noch mehr drin gewesen. Man muss hier ja nicht tiefenpsychologisch werden, aber die Gemeinsamkeiten und Wesenszüge der beiden, hätte man noch deutlicher herausarbeiten können. Aber hey, es ist Christopher Lee und jede Minute mit ihm hebt das Niveau des Films deutlich an.
Spoiler:
Der Showdown ist dann recht lahm und jeder, der die Aktion mit der Wachsfigur nicht kommen hat sehen, ist zu beneiden. Ein recht unspektakulärer Abgang für einen guten Bösewicht.
Da macht das Wiederbeschaffen das Solex schon mehr Laune, vor allem weil Bond mit der inkompetenten Goodnight zusamenarbeiten muss, die ihn fast mit dem Solarlaser grillt. Naja gut, woher Bond sich auf einmal mit solchen hochtechnischen Dinge auskennen sollte, ist mir nicht ganz klar, aber was soll´s.
Der Höhepunkt ist letztendlich der Angriff von Schnick-Schnack. Zunächst dachte ich Bond würde ihn mitsamt den Koffer, in den er ihn gesperrt hatte, ins Meer werfen, doch das wäre dann eher Connery-Style gewesen. Der Zwerg hatte Glück, dass der alte schon weg war.
Moore zweites Bond-Abenteuer wirkt etwas zerfahren und ist eher vor sich hindösend, als wirklich mitreißend. Es wird nie langweilig, aber...ach ich weiß auch nicht. Es ist einfach eine bunte Mischung aus verschiedenen Setpieces, Actionsszenen und Skurrilitäten. Ich...es...ach was soll´s. Ich habe fertig. xD
"Ju-On"-Regisseur Takashi Shimizu beschäftigt sich hier eingehend mit komplexen und hochphilsophischen Fragestellungen zum Thema Reinkarnation, Karma und den Weg der menschlichen Seele.
Die Geschichte eines Wissenschaftlers,
SPOILER
der für immer mit seinen beiden Kindern zusammen sein will und diese und sich selbst umbringt, damit ihre Seelen für immer vereint sind und gleichzeitg reinkarniert werden
SPOILER ENDE
ist sehr faszinierend und spannend aufgezogen.
Bei diesem Film ist mir aber doch die kulturelle Barriere aufgefallen, die mich davon abhielt, komplett in den Film einzutauchen und mich oftmals sogar verwirrte. So werden z.B. Geister einfach als real akzeptiert und inuitives Empfangen von Botschaften aus dem Jenseits werden mit großen Ernst betrachtet.
Danach habe ich mich ein bisschen in den japanischen Glauben, was diese Dinge angeht, eingelesen und auf einmal wurden mir viele Dinge plötzlich klarer. Von daher müsste ich den Film nochmal sehen, um ihn richtig einschätzen zu können.
Es sei nur so viel gesagt, dass man keinen reinrassigen Horrorfilm erwarten darf, auch wenn es durchaus einige unheimliche Szenen gibt, die man sicher nicht so leicht vergisst. Man sollte auf jeden Fall keine Aversion gegen Puppen mitbringen.;)
Doch "Rinne" funktioniert mehr auf psychologischen Level und setzt voraus, dass sich der Zuschauer auch mit metaphysischen Konzepten auseinandersetzen will. Von daher, hat mich der Film etwas überrumpelt, da ich eher Horror in Richtung "Ringu" erwartet hätte.
Trotzdem: Eine klare Empfehlung!
Was hebt diesen Film mit Jason Segel in der Hauptrolle und als Verantwortlichen für das Drehbuch über den Komödiendurchschnitt?
-Nun, zum einen wär da Jason Segel selbst, der seine Rolle als leidender Ex-Freund einfach selbstlos und ehrlich zum Besten gibt. Was daran liegt, dass er viele Dinge im Film auch im echten Leben getan hat. (Heulen wie eine Frau, nacktes Schlussmachen, emotionslose One-night-stands, Komponieren eines Musicals)
-Frauenpower durch Kristen Bell und Mila Kunis, wovon erstere nicht nur die "böse" Exfreundin ist, die es nur zu hassen gilt und letztere wie immer ein absoluter Blickfang, aber zudem auch eine eigenständige Persönlichkeit ist.
-Russell Brand als Aldous Snow, der wie von Peter betitelt einfach "cool" und mit seinem britischen Akzent einfach mal total awesome ist und die besten Sprüche raushaut. Vor allem in Kombination mit dem anhänglichen und nervigen Barkeeper:
Matthew: "I have a question for you real quick. What did you think of my demo? Did you get it? "
Aldous Snow: "I was gonna listen to that, but then, um, I just carried on living my life."
Noch mehr:
Aldous: "I mean, I've heard that women do fake orgasms, but I've never seen it... It really, deeply upset me."
Aldous: "How you served five years under her, I don't know. You deserve a medal, or a holiday or at least a cuddle from somebody."
Aldous (hält eine Sandale in der Hand): "I've lost a shoe... have you seen it anywhere? Excuse me, missus, I've lost a shoe... like this one. It's like this one's fellow... it's sort of the exact opposite in fact of that - not an evil version but just, you know, a shoe like this... but for the other foot. Otherwise I'd have two right..."
Aldous: "I would rather have my testicles spread out like a wafer and then have them covered in a layer of honey and then have wasps come and sting me and then have them covered in another layer of vinegar and then have it worn as a swimming cap by a Nazi. I'd rather have that than spend another second with her."
Dwayne - der Barkeeper: "He turned down a blow job from his ex-girlfriend... mid-blowjob. You know how hard that is for a man? It's called blue balls. He's like Gandhi! But better - he likes puppets!"
Sarah Marshall: "I hate your music."
Aldous: "Yeah well, I fucked the housekeeper the other day."
Matthew (am Telefon): "Well I would love to sell you some weed, Jeremy, but I'm at my fucking job right now. Obviously, because you called me at work, you know that I'm at my place of *work,* so I can't just leave here and sell you some weed. I can sell you some weed when I'm done. "
Auch Peters selbstbemitleidendes Klavierstück ("Peter you suck") ist geil: http://www.youtube.com/watch?v=s0NnqcxhMms
Ein weiterer Pluspunkt sind die Nebenrollen, die auch gut besetzt sind, mit Paul Rudd als bekifften Surflehrer und Bill Hayder als urkomischen Schwager.
Viel Neues hat der Film nicht zu erzählen. Aber hier kommt es mehr auf das "Wie" an und das funktioniert erstaunlich gut. Ich habe oft gelacht, war stets amüsiert und die Zeit verging wie im Flug.
Tja, was soll ich groß über einen Film schreiben, den ich locker zehn Mal gesehen habe und der ohne Ende einfach nur rockt und "groovy" ist?
"AOD" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, einer von denen, wo man mich nachts um drei wecken und mich zwingen könnte, diesen Film anzusehen und ich würde mich mit großer Freude vor den Fernseher setzen.
Ich steh auf das mittelalterliche Setting, die Kostüme, die eingelebten Sets, die zahlreichen Slapstick-Momente, die Ash-Oneliner, die Skelettarmee, Bruce Campbells Performance etc.
"AOD" hat für mich die perfekte Mischung aus Horror, Komödie, Abenteuerfilm, Action und einen Schuss Romanze gibt´s auch noch dazu. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern sind wir jetzt endgültig in Campyland angekommen und der absurde und wahnwitzige Humor dominiert nun das Geschehen.
Sam und Ivan Raimi legen hier ein unendlich zitierbares Skript vor, dass eine wahre Freude ist. Hier nur mal ein Clip der besten Ash-Oneliner: http://www.youtube.com/watch?v=NeLUi_20Nrg
"AOD" nimmt sich zu keiner Sekunde ernst und hat einfach Spaß mit sich selbst. Es vergeht dabei keine Minute ohne einen verdammt witzigen Oneliner, einen kreativen Einfall oder irgendeine urkomische Szene. Aber sogar die Action am Ende ist übersichtlich und flüßig inszeniert und holt nochmal alles an Slapstick und Badassery heraus.
Ich halte die "Evil Dead"-Trilogie grundsätzlich für eine abwechslungsreiche Horrorreihe, bei der sich jeder Teil frisch und unverbraucht anfühlt. Sam Raimi und Bruce Campbell müssen einfach ihren Wahnsinn freien Lauf lassen und es entsteht dabei immer etwas faszinierendes, einzigartiges und unheimlich unterhaltsames.
"Hail to the king, baby!"
Schon zu Beginn wird klar: There will be Absurditäten! Drei britische Agenten werden getötet, einer von ihnen während eine Beerdigungsprozession durch die Stadt zieht. Er wird erstochen, man legt einen Sarg ohne Boden auf ihn, hebt den Sarg hoch und - schwups- ist er auch schon weg.
Als danach Paul McCartney den Titelsong anstimmte, konnte ich meinen Ohren kaum trauen. Ungewöhnlich, aber gut. "Live and let die" ist ein echter Ohrwurm. Der Vorspann ist dann auch noch mit Totenköpfen und Flammen durchzogen und ich fragte mich, wo ich den hier wieder gelandet bin.
Dann kommen wir zur Einführung von unserem neuen Bond, selbstverständlich im Bett mit einer Frau. Wir sehen 007s Wohnung zum ersten Mal in aller seiner Pracht, als unerwartet M und Moneypenny auftauchen. Bond versucht seine Affäre vor ihnen zu verstecken, was ich sehr gelungen fand, um Roger Moores Neuinterpretation von Bond gleich menschlicher und zugänglicher zu machen. Es ist schön, mal wieder einen Bond zu sehen, dem nicht alles egal ist. Außerdem kann Roger Moore so sein komödiantisches Talent zeigen, in dem er M von einem Raum zum anderen bugsiert, damit seine Freundin aus dem Schlafzimmer flüchten und sich in Bonds Garderobenschrank verstecken kann. Moneypenny findet seine Freundin schließlich im Schrank vor, bewahrt aber Stillschweigen vor M, was zu einem amüsanten und flirtenden Austausch mit ihr und Bond führt. M gibt Bond eine Magnet-Uhr von Q, die sich für mich im Laufe des Films als eines der coolsten Gadgets herausstellen wird. Bond-typisch nutzt er diese Uhr zum ersten Mal, um den Reißverschluss hinten am Kleid seiner Freundin zu öffnen. Die Szene endet mit diesem herrlichen Gag und Ladies und Gentleman: Roger Moore ist unser neuer Bond! Super Charaktereinführung, tolle Chemie mit dem alten Cast, passender Humor und vor allem hat sich Moore die Rolle sehr schön zu eigen gemacht. Gut so!
Als Bond dann die Fährte aufnimmt um den mysteriösen Dr. Kananga zu finden, folgt die erste Actionsszene, in der Bonds Taxifahrer durch einen Giftpfeil getötet wird, der aus dem Seitenspiegel eines vorbeifahrenden Autos abgefeuert wurde. Mal wieder köstlich, diese Idee!
Als Bonds weitere Ermittlungen ihn nach Harlem zum hiesigen Drogenboss Mr. Big führen -der auf irgendeine Weise mit Dr. Kananga zu tun hat - scheint Moore geradewegs in einen Blaxploitationfilm geraten zu sein. Er wirkt total fehlplaziert und Moore scheint sich dessen auch bewusst zu sein. Doch er nimmt alles nonchalant und cool auf, wie Connery zu seinen besten Zeiten. Am Anfang scheint die Idee eines weißen Heldens, in einen Film wie diesen noch total daneben zu sein - zumal jeder Schwarze hier ein Krimineller oder Bösewicht ist - doch es funktioniert letztendlich ganz gut, worauf ich später nochmal komme.
"Leben und sterben lassen" erinnert nicht nur vom Insel-Setting an "Dr. No", auch Quarrel taucht in Form seines Sohns wieder auf, Bonds Feind ist wieder ein Doktor und die Szene mit der Schlange erinnert stark an die mit der Giftspinne.
Bond begibt sich also auf Sant Monique, um Kananga aufzuspüren, begleitet von Agentin Rosie, die irgendwie ähm... nervig ist. Sie ist schreckhaft und ängstlich und es stellt sich heraus, dass sie eine Verräterin oder Doppelagentin ist. Dieser Subplot wirkt etwas redundant und nimmt in seinem Aufbau doch etwas zu viel Zeit weg. Doch es dauert nicht lange, bis sich die Sache erledigt hat und Rosie von einer Vogelscheuche erschoßen wird. True story! ;)
Im Grunde genommen war sie nur dazu da, um Bond die Mohnfelder entdecken zu lassen, die anscheinend von schwarzer Magie beschützt werden.
Die Voodoo-Elemente bleiben ziemlich ungeklärt im Film. Manchmal scheinen sie verdammt echt zu sein, an anderen Stellen wiederum sind sie nur Tricks und Täuschungen. Der Voodoo-Priester Baron Samedi bringt aber eine mystische Präsenz mit sich, die seltsamerweise ziemlich passend ist und es irgendwie noch komischer macht, dass gerade Bond in so ein abgehobenes Setting stolpert.
Das Bond-Girl Solitaire (sexy: Jane Seymour) wird von Kananga auf seiner Insel festgehalten und er verlässt sich auf ihre Gabe, die Karten zu legen und ihm die Zukunft vorherzusagen. Eine weiteres übernatürliches Element, das hier allerdings ernst genommen wird. Bond kommt dort erst mal badassig mit einem Hängegleiter an und kickt unterm Flug gleich mal den Wächter von der Klippe ins Meer. Genial! xD
Er schmeichelt sich bei Solitaire ein, trickst mit den Karten und gelangt so mit ihr ins Bett. Tja, irgendwie ein bisschen manipulativ und schmamlos von Bond, aber auf der anderen Seite ist es wie in "Goldfinger", wo er das Mädchen des Bösewichts "bekehrt" und auf seine Seite zieht. Solitaire ist allerdings nicht so schlagfertig wie Pussy Galore, sei es nun auf verbaler oder körperlicher Ebene. Sie hat vor allem in der zweiten Hälfte fast nichts mehr zu melden und wenn sie mit Bond redet, schlägt das „Oh, James“-Barometer erstaunlich oft aus. Dass gerade Bond - der „weiße“ Ritter - die naive, leidende Jungfrau aus den „schwarzen“ Sündenpfuhl rettet, sie durch Entjungferung ihre Kräfte beraubt und volkommen von ihm abhängig macht, ist nur als eine weitere Umkehrung gewisser Elemente des Blaxploitation-Genres - gemischt mit einer guten Portion Chauvinismus - zu verstehen.
Die Vorwürfe von rassistischen und sexistischen Darstellungen sind gewiss nicht ganz von der Hand zu weisen, doch für mich wird es durch Roger Moores selbstironisches Schauspiel; die Zeit, in der der Film erschienen ist und durch die erhöhte, klamaukige Realität ausgeglichen, die konkrete Bezüge auf unsere Welt verhindert.
Nun zum Bösewicht.
Mr. Big stellt sich dann - in einem netten Twist - als Dr. Kananga heraus und dieser hat einen Plan, der zur Abwechslung mal wieder mehr mit der Realität zu tun hat, als die Blofeld-Filme, in denen es um die Weltbeherrschung geht. Er will die Monopolstellung auf dem Drogenmarkt haben, indem er kostenlos zwei Tonnen Drogen verteilt, um damit seine Konkurrenz auszustechen und viele Leute abhängig zu machen. Tja, protzig protzig. ;)
Yaphet Kotto spielt seine Doppelrolle wirklich gut und verleiht seinen Charakter vielleicht mehr Facetten, als ihm das Drehbuch zusteht. Er scheint wirklich in Solitaire verliebt zu sein und fühlt sich schlecht, als sie ihn betrügt. An sich ist er sehr charmant, nicht auf den Mund gefallen und man traut ihn die Leitung seines Geschäfts und das Führen der Insel ohne weiteres zu.
Dieser findet sein Ende, weil er ein "aufgeblasener Typ" ist und verdient sich damit den Titel des albernsten und unwürdigsten Abgangs aller Bond-Bösewichte (bisher). Seine Todesszene wird oft gescholten, ich fand sie einfach nur herrlich skurril. Auch der Einsatz von Bonds Uhr als Säge und Magnet im Endkampf, ist gelungen und ähm...auchhabenwill. xD
Der Schlagabtausch zwischen Bond und Tee-Hee, den Handlanger mit dem mechanischen Arm, macht auch noch mal ordentlich Laune und ist ein nettes Klopper-Finish.
Die Actionsszenen in diesem Teil machen grundsätzlich viel Spaß und vor allem die letzten fünfzig Minuten sind richtig gute Unterhaltung.
Bond entkommt zunächst mit einem Doppeldeckerbus, den er gleich mal um sein oberes Deck erleichtert, weil er höhenmäßig nicht unter eine Brücke passt.
Das gute ist, dass der Fokus inzwischen mehr auf physischer Stuntarbeit liegt und es weniger Rückprojektionen gibt, die einen nur aus den Geschehen reißen.
Aber am eindrucksvollsten ist die Boot-Verfolgungsjagd, die damit beginnt, dass Bond einen Haufen hungriger Krokodile entkommt, indem er ihre Rücken als Stufen zum Ufer benutzt. Köstlich! xD
Dort findet er ein Speedboat vor und entkommt damit Kanangs Schergen, die ihn unermüdlich weiterverfolgen. Er wagt damit auch spektakuläre Sprünge über das Festland, die auch heute noch eine gute Figur machen und damals sogar einen Eintrag in Guiness-Buch der Rekorde Wert waren!
Am witzigsten war allerdings, als Bond und sein Verfolger eine Hochzeit crashen, indem sie mit ihren Speedbooten übers Festland sliden, erst mal die Gäste erschrecken und anschließend die Hochzeitstorte wegwämsen, was die Braut zum Weinen bringt. XD Auch der alte Mann, der die Polizei behindert, weil er mit ca. 20 km/h auf der Straße fährt, ist zum Schreien komisch. Weitere Highlights waren: Die Landung im Pool von alten Leuten, der Polizeiwagen in dem ein Speedboat steckt und die Sperre unter der Brücke, die von Bond einfach über den Haufen gefahren wird. xD
Von der Einführung des Sergeant Peppers bin ich weniger begeistert. Während man gerade in der Action drin ist, wird mehrmals zum ihm geschnitten und er lässt wieder einen unlustigen One-Liner los. Das schädigt den Filmfluß extrem und ich hätte gerne eine neue, editierte Fassung des Films, in der er nicht dabei ist.
Ein volkommen unnötiger Redneck-Charakter, der wohl als Witzfigur dienen sollte, damit man sich über seine fragwürdigen Äußerungen lustig machen kann, um zu zeigen: Seht her, Rassismus ist böse! Sorry, aber das war zu offensichtlich und hat die Aufmerksamkeit nur noch mehr auf die heikle Rassenpolitik gelenkt. Weniger ist mehr!
Insgesamt ist "Leben und sterben lassen" ein starkes Fantasy-Blaxploitation-Komödienabenteuer mit Roger Moore, der Connerys Fußstapfen auszufüllen weiß und seine eigenes Ding macht. Gefiel!