Pyro 91 - Kommentare
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Inhaltsangabe von moviepilot.de:
Auf unerklärliche Weise verschwinden immer wieder Kinder ohne jegliche Spur, was dazu führt, das man sich wieder an die Legende von der “Frau mit dem aufgeschlitzten Mund” erinnert, die Kinder entführt um sie mit ihrer riesigen Schere auf grauenvolle Weise zu töten. Für die Lehrerin Yamashita erscheint diese Geschichte als Spinnerei, bis sie selbst Zeuge wird, wie eine geheimnissvolle Frau mit einer Chirugenmaske ein Kind im Stadtpark kidnappt. Sie beginnt auf eigene Faust die Hintergründe über diese “urbane Legende” zu untersuchen. Ihr Kollege Matsuzaki kommt ihr dabei zu Hilfe, nicht zuletzt weil er in seiner Kindheit ebenfalls ein konkretes Erlebnis mit der scheinbar übernatürlichen Kindermörderin im Trenchcoat hatte.
Diese Prämisse hört sich letztendlich spannender an, als es das gesamte Endprodukt ist. In fähigen Händen wie z.B. Hideo Nakata (Ringu) hätte es ein unangenehmer und albtraumhafter Trip werden können, doch Regisseur Koji Shiraishi scheint ein natürliches Talent dafür zu haben potentiell gruslige Szenen so zu inszenieren und zu stagen, dass sie einfach nur furchtbar öde und ohne Nachwirkung daher kommen. Das lahme Erzähltempo ist unpassend, da sich hier ohnehin so gut wie keine Atmosphäre aufbauen kann. Viel zu oft wird zwischen den vergessenswerten Setpieces hin- und hergesprungen und gesichtslosen Figuren gefolgt, deren Schicksal mir vollkommen gleichgültig ist.
Doch selbst wenn die Splatterszenen beginnen und ein Mann seine beiden Füße verliert, kleine Kinder (!) mit großen Scheren malträtiert werden und Mundwinkel recht saftig aufgeschlitzt werden, stellt man sich nur die Frage: Warum ist das alles so langweilig?
Es war vielleicht auch keine gute Idee, die mysteriöse Scherenfrau gleich in der ersten Viertelstunde zu enthüllen, da so die Angst vor dem Unbekannten verschwindet und man nur noch eine Gestalt vor sich hat, die eigentlich recht normal aussieht (von den aufgeschlitzten Mundwinkeln mal abgesehen).
Ein anderes Problem ist, dass die Scherenfrau unbesiegbar ist und immer weiterleben wird. Wow, eine tolle Art sämtliche Spannnung aus dem Film zu saugen. Hier verhält es sich nicht wie bei den Videofluch aus "Ringu", bei dem man die Kasette kopieren und sie - aus Not - jemand anderen zeigen muss, um den Fluch von sich abzuwenden.
Hier ist die Scherenfrau unbesiegbar, was durchaus niederschmetternd und deprimierend sein könnte, aber nur immer wieder beweist, wie wenig das Konzept durchdacht wurde. Denn die Leute, die von ihr attackiert werden, wenden nur schwachen Widerstand gegen sie an, fallen lieber vor Schrecken auf den Boden, rennen nicht weg - trotz des lahmen Altenheimgangs, den die Scherenfrau draufhat - und verhalten sich generell so unvorsichtig, dass man sich nur noch die Haare raufen kann.
Aber gut, die Horrorszenen sind langweilig, vielleicht kann der Drama-Anteil noch einiges rausholen. Tja, leider nicht. Der Film scheint vermitteln zu wollen, dass grundsätzlich alle Mütter ihre Kinder vernächlässigen und es ihnen ganz recht geschieht abgemurkst zu werden. Der Kreis wiederholt sich und es wird immer so bleiben. Mütter, die sich bei ihren Kindern für Verhalten entschuldigen wollen, sind leider zu spät dran und haben ihre Chance verspielt.
Aber wo bleiben hier die Mütter mit Beschützerinstinkt? Der Kontrast zwischen Gut und Böse? Das Lernen aus Fehlern? Recht fragwürdig das Ganze.
Grundsätzlich habe ich hier den Eindruck, dass durchaus ordentliches Material vorhanden war, welches aber leider eindimensional und teilweise einfach daneben umgesetzt wurde. Die Effekte für die Splatterei waren, in Anbetracht des Budgets, in Ordnung und die Schauspieler gaben sich sehr natürlich. Das war´s aber auch schon.
Nachdem Ti Wests Meisterstück zu Ende war, atmete ich erstmal tief aus, da es mir so vorkam, als ob ich gut eine Stunde lang mit angehaltenen Atem vor dem Fernseher saß. Das kann nicht gesund sein, sage ich euch!
Schon zu Beginn merkt man, dass sich hier jemand viel Mühe gibt, endlich mal wieder einen guten Horrorfilm zu machen, der nicht ein Boring-as-hell-big-brother-survelliance-camera-Bullshit oder suffering-for-the sake-of-it-Folterfilmchen ist.
So dauert es gut 20 Minuten bis unsere Hauptfigur Samantha im Haus des Teufels ankommt und wir haben genügend Zeit sie kennenzulernen und - in meinem Fall - bereits ins Herz zu schließen. Ihre finanzielle Situation ist nachvollziehbar und obgleich ihre gute Freundin sie warnt, dass hier irgendwas nicht stimmt, wird sie nicht als Idiotin dargestellt, die nur scharf auf die Kohle ist und ansonsten den IQ einer Pizza hat.
Was dann im Haus von sich geht, ist nahezu spektakulär. Was geht vor sich? Nun, im Grunde nichts. Ti West spielt die ganze Zeit mit den Erwartungen der Zuschauer und jemand der sich im Genre auskennt, wird feststellen, dass es in "The house of the devil" zahlreiche Momente geben würde, die förmlich nach einen "Jump-Scare"-Moment schreien, bei dem einen irgendwas entgegenspringen würde.
Wenn unsere Heldin das Haus erkundet, dabei knarzige Türen öffnet, dunkle Gänge entlangläuft, aus dem Fenster sieht, dann ist das so spannend wie schon lange nichts mehr, nicht zuletzt, weil zu 99% der Zeit Totenstille herrscht. Nur selten gibt es ein wenig Klaviergeklimper zu hören, das sich allerdings so schnell wie es kam auch wieder verabschiedet und den Zuschauer wieder mit dieser unerträglichen, spannungsaufgeladen Stille zurücklässt. Hinzu kommen noch gut getimte Schockeffekte, die mich böse überrascht haben und mir fast einen Termin beim Kardiologen eingehandelt hätten.
Das letzte Drittel ist dann Wahnsinn pur und ich staunte nicht schlecht, wie Samantha sich trotz dieser extremen Situation durchschlug. Hier wird der aufgestaute Terror wieder entladen und der Zuschauer freut sich. Das Ende hat mich stark an "Rosemarys Baby" erinnert und funktioniert gerade wegen seiner Abpruptheit und deprimierenden Konsequenz als hervorragender Abschluss.
Nächstes Ziel: "The Inkeepers" ;)
Eine wunderbare Meditation über das Altwerden, festgefahrene Familienstrukturen, verpasste Chancen, Eigen- und Frembild und unterdrückte Schuldgefühle. Gelegentlich macht Bergman sich sogar Traumsequenzen zunutze und sorgt damit stellenweise für ein rein intuitives Filmerlebnis.
Der 78-jährige Isak Borg, gespielt von Viktor Sjösström, bleibt für seine Mitmenschen ein intelligenter Mann, der alles und doch nichts weiß. Nur uns, dem Publikum, teilt er seinen Ängst und Sehnsüchte mit und offenbart uns damit einen Blick hinter die Fassade, der nur denjenigen erlaubt ist, der sich länger mit ihm beschäftigt und offen auf ihn zugeht. Genauso ergeht es der Verlobten seines Sohnes, die ihn zunächst nicht leiden kann und erst im Laufe der Handlung versteht, dass sich hinter der kalten, wenn auch oberflächlich-charmanten Schale, ein Mann befindet der sich leer fühlt, viel bereut und an verpassten Chancen seiner Vergangenheit zu knabbern hat.
Interessant wäre zu wissen, wie der Film auf mich wirken würde, wenn ich mal im selben Alter wäre und einen Rückblick auf mein Leben werfen müsste.
Hm, ein sehr bizzares Filmerlebnis. Aber umso mehr ich drüber nachdenke, umso besser gefällt mir Wes Cravens Regiedebüt.
Die erste Hälfte erscheint mir, was den Ton angeht, sehr unausgewogen zu sein. Einmal werden die entführten Mädchen durch den Wald getrieben und gezwungen sich auszuziehen, rumzumachen und auslachen zu lassen, dann folgt ein Szenenwechsel zu den beiden ermittelnden Polizisten, die entweder Brettspiel machen oder Laurel und Hardyaske-Sketche nachspielen. xD
Auch der Soundtrack ist in diesen Szenen teilweise genial, teilweise genial daneben. Die akustischen Stücke gefallen mir gut, vor allem "The road leads to nowhere", aber das überkandidelte Banjo ist etwas nervtötend.
Doch irgendwie offenbart dieses Verknüpfen von abstoßender Gewalt und Slapstick-Routinen, eine sehr unangenehme, morbide Faszination.
Auch die Schauspieler für die "Rapist"-Gang sind gut gewählt und strahlen eine richtig abgefuckte Lebenseinstellung aus.
Als die Verbrecher ungewollt zum Elternhaus des Opfers gelangen geht der Spaß erst richtig los. Man könnte schon die Nase rümpfen, wenn man sieht wie cool und geistesgegenwärtig die Eltern reagieren, als sie feststellen, dass ihre Tochter von der Rapist-Gang getötet wurde. (die nur so tut, als ob sie tot wäre.);)
Den Plan der Eltern hätte ich auch gern vor der Ausführung gehört:
Vater: "Schatz, du lockst den einen schmierigen Typen da aus dem Haus, nutzt deine sexuellen Reize, damit er sich die Hände fesseln lässt; bläst ihm einen und beißt ihm den Schwanz ab. Dann tötest du ihn auf eine Art deiner Wahl."
Mutter: "Okay und was machst du?"
Vater: "Ich? Ich hol mir Anregungen für Fallen aus "Kevin allein zu Haus" und "Scooby Doo" und werd es den Bastarden damit zeigen. Ich werd sogar meinen teuren Rasierschaum auf den Boden schmieren, damit sich die Mistkerle richtig auf die Fresse packen."
Mutter: "Klingt gut. Ich liebe dich.(Kuss)"
Vater: "Ich dich auch. Los geht´s."
xD
Von den ganzen Albernheiten mal abgesehen, wirkt das Finale des Films doch entlarvend auf mich. Ich wünschte mir, dass sich die Eltern an der Gang rächen würden und doch dauern die Szenen, in denen sie dies tun, viel zu lange an, sodass ich mich in meiner eigenen Blutgier ertappt gefühlt habe und sich mein Wunsch nach Rache und Selbstjustiz plötzlich auflöste.
Der Teufelskreis der Gewalt zieht sich durch den ganzen Film und dies sorgt dafür, dass ich die Schwächen im abprupten Tonwechsel, der Darstelleriege und Dramaturgie verzeihen kann. Cravens wahre Intention versteckt sich zeitweise, blieb mir aber nach Ende des Film umso stärker im Gedächtnis. Von daher: Well done.
Erst mein zweiter Bergman und ich muss sagen, dass ich schon wieder vor einer mentalen Sackgasse stehe, um über den Film einen anständigen Kommentar zu verfassen.
Diesmal widmet sich Bergman den ganz großen Themen und Fragestellungen: Ist Liebe genug? Kann die Liebe füreinander als Ersatz für die unbeweisbare Existenz von Gott genügen? Welche Gefühle und Gedanken vermitteln wir unser Außenwelt und was sperren wir in uns ein? Was ist nötig damit wir uns sicher fühlen? Brauchen wir das offene Ohr unserer Eltern und ihre Unterstützung um uns durch das Leben zu führen? Lernen wir jemals aus unseren Fehlern und wenn nein, warum nicht?
Vermittelt werden diese tiefphilosophischen Fragen in Form eines Kammerspiels, das sich auf ein Haus am Strand und vier Personen beschränkt. Alle vier Charaktere scheinen darum bemüht zu sein, sich eine Illusion aufrechtzuerhalten oder eine zu schaffen. Sie versuchen Antworten auf ihre Unzufriedenheit und Frustration zu erhalten, scheitern und werden immer wieder gezwungen an die Startlinie zurückzukehren. Ein schlauchender Prozess, in dem sie sich verlieren und womöglich versuchen das mitzunehmen, was gar nicht da ist. Eine fixe Idee, ein Trugschluss, der sie übersehen lässt, was sie einander geben könnten: Liebe ?
Letztendlich gebe ich dem Film 7,5 Punkte. Große Schwächen gibt es für mich nicht. Vor allem Schauspiel und Regie sind superb. Doch es zog sich manchmal etwas in die Länge und das melodramatische Leiden der Figuren, war mir einfach zu dick aufgetragen.
Mein erster Eindruck war: WOW!
Alfonso Cuarón - für mich der Ehrenretter der Harry Potter-Reihe und gleichzeitig Regisseur des besten Teils der Saga - legt mit diesen apokalyptischen, dystopischen Drama eine absolut mitreißende Inszenierung an den Tag, die dafür sorgt, dass man sich sofort mit den Charakteren im (Kriegs-)Geschehen befindet und mitfiebert. Besondere Erwähnung verdient die Szene im Auto als die Rebellen in einen Hinterhalt gelockt werden. Dynamisch schwenkt die Kamera im Inneren des Autos in allen Richtungen und man fühlt sich wie live dabei.
Weitere Nägelbeißer sind die Flucht aus dem Dorf und im Prinzip die komplette letzte halbe Stunde. Als Clive Owen durch die zerbombte Stadt rennt und versucht das Mädchen mit dem Kind wiederzufinden, tummeln sich dort Menschenmassen, Häuser explodieren, Leute werden erschossen und er selbst muss ständig in Deckung gehen. Wie ein Kriegsreporter begleiten wir ihn, wir schauen ihn sozusagen über die Schulter.
Und das Beste: Minutenlang wird nicht gecuttet! Wenn ich allein über die Planung solcher Actionszenen nachdenke, bekomme ich Kopfschmerzen.Nein wirklich: WOW!
Was mir auch noch gut gefiel, war dass die Story eher "klein" war. Es ging grundsätzlich nur darum, die Mutter und das Kind zum "Human Project" zu bringen. That´s it. Keine große, aufgeblasene Gesichte.
Die Sets sind eingelebt, düster, apokalytisch und man findet stets interessante Kleinigkeiten im Hintergrund, die Aufschluss darüber geben, wie es um den Zustand und Lebensgewohnheiten in diesem Land bestellt ist. Doch es bleibt nebensächlich, da es nicht weiter wichtig ist, für die Story die Cuarón erzählen will. Sogar der MacGuffin, dass Frauen keine Kinder mehr kriegen können, wird nicht weiter erläutert.
Ein Moment, gegen Ende des Films, schrammt haarscharf am Kitsch vorbei, scheint der allgemeinen Thematik gegenüber allerdings angemessen.
Letztendlich bleibt nur die Frage: Wieso? Wieso dreht Herr Cuarón so wenig Filme? :(
Ich kenne sie bisher nur aus den Twilight-Filmen und ich fand, dass sie ihre Rolle da solide gespielt hat. Bin aber durchaus an ihren anderen Projekten interessiert. Ich mag sie.
Budgettechnisch sieht man es den Film an, das er für das Fernsehen produziert wurde. Trotzdem gelingt es Takashi Himizu subitlen, klaustrophobischen Grusel heraufzubeschwören, indem er die Figuren durch schlecht beleuchtete Häuser wandern lässt und stark auf eine unheimliche Geräuschkulisse, sowie einige clevere als auch beunruhigende Kameraeinstellungen setzt. Es sind sogar ein paar Schreckensmomente zu verzeichnen, die durchaus gruselig sind.
Mit einer knackigen Laufzeit von 70 Minuten kommt so gut wie keine Langeweile auf, auch wenn der letzte Akt einen stärkeren Schlussgong gebraucht hätte.
Hat fast keine Längen.:-D
SPOILER!
Sehr intensives, mitreißendes Horror-Mystery-Psychothriller-Drama, das alle diese Genres gleichermaßen bedient. Während ich in der ersten Stunde der unheimlichen Atmosphäre des Landhauses verfallen bin und mich einige gruselige Momente zusammenzucken ließen, war im weiteren Verlauf meine Kombinationsgabe gefragt, um die Geschichte neu anzuordnen und zwischen Realität und Wahvorstellung zu unterscheiden.
Die letzte Szene führt dann alle Fäden zusammen und als mir das Ausmaß, die Tragik, die Konsequenz einer gewissen Tat klar wurde, entließ mich "A Tale of Two Sisters" mit einem nagenden, schwermütigen Gefühl. Großartig.
Sorgsam erzähltes Horrordrama, welches in seiner Funktion als Prequel nicht einfach nur bereits Bekanntes wieder aufwärmt, sondern uns durch das Einfühlen in Sadakos Charakter, an ihrem Aussenseiterdasein teilhaben lässt und den Sympathiefokus auf sie legt. Des Weiteren bleiben noch einige Dinge offen und lose Enden werden nicht verknüpft, wodurch der Zuschauer seine eigene Phantasie und Kombinationsgabe nutzen kann/soll/darf.
Die junge Sadako wird von Youkie Nakama gespielt, die eine sehr natürliche und doch nuancierte Performance abliefert.
Viele Horrorszenen gibt es nicht, aber wenn dann haben diese Gewicht und dafür gesorgt, dass mir ganz anders wurde.
Auch Sadakos suizidgefährdete Mutter Shizoku taucht in diesem Teil wieder auf und schafft es nur durch ihren irren Blick mir Schweißperlen auf die Stirn zu treiben. Ich kann gar nicht sagen wieso.
"Ring 0" schließt somit an die Qualität des Orginals an. Die beiden Sequels fand ich allerdings grauenhaft. Ich denke, es liegt zum Teil auch an der Natur der Sache. "Ringu" (Teil 1) hinterließ einen mit dem Gefühl der Verdammnis, als ob der Fluch viel zu übermächtig wäre, um jemals gebrochen zu werden. In den Sequels versucht man das Ganze dann wissenschaftlich zu erklären, was natürlich in die Hose ging. Es folgte die Entmystifizierung des Videofluchs, was womöglich in den Buchvorlagen interessant zu lesen ist, im Film aber dafür sorgt, dass die Horrorelemente ihren Schrecken verlieren. Spannend war nämlich das Unerklärliche, das Ungreifbare, das Unbekannte, nicht die elektronischen Messungen am PC und missglückten Energieexperimente.
Was Nolan und Smith angeht, stimme ich dir zu. Von Tarkovsky habe ich leider noch nichts gesehen.
Kubrick hat u.a. "2001 - A Space Odysee" gemacht, der zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt und jedes Mal wieder eine große FilmERFAHRUNG ist, wenn ich ihn sehe. Davon mal abgesehen finde ich seine Filme auch ziemlich kalt. Es gibt kleine Momente, die berührend sind wie z.B. die Endszene in "Path of Glory" oder Alex´Läuterung in "A Clockwork Orange", aber insgesamt fasse ich seine Filme mehr als intelektuelle Gedankenspiel auf, die nüchtern und tja, wie soll ich sagen..."recherchiert" wirken. Als ob man sich einen visuellen Aufsatz, über ein bestimmtes Thema zu Gemüte führt. Das kann auf Dauer natürlich ermüdend sein, aber ab und zu habe ich da auch mal Lust drauf.
Was ich nicht verstehe, ist, warum viele hier so eingeschnappt reagieren, nur weil sich Mr. Vega ein paar berühmte Regisseure, Filme oder Schausspieler vornimmt. Man sollte es schon verkraften können, wenn jemanden über etwas herzieht, das einem selbst gefällt. Ziel ist es doch, dass hier eine Diskussion entsteht. Ich stimme seinen mittwöchigen Hetzreden ;) wohl in 3 von 4 Fällen zu, rege mich aber nicht auf, wenn er Kubrick kritisiert, dessen Filme für mich fast alle bei 8 Punkten oder höher liegen. Es ist im Endeffekt auch nur SEINE Meinung, sich darüber so aufzuregen, würde ja implizieren, dass man dieser einen sehr hohen Stellenwert einräumt. Wenn ich denke, dass jemand Unsinn verzapft, dann geht das bei mir von einem Ohr rein und vom anderen wieder raus.
Sehr berührender Anti-Kriegsfilm, der auch heute noch erzürnt und für Gesprächstoff sorgt. Kirk Douglas brilliert als idealistischer Colornel, der sich für seine Männer einsetzt und Kritik an den kommandieren Offizieren übt.
Der fehlgeschlagene Angriff auf den Kriegsgegner wurde von Kubrick realistisch und packend eingefangen und die Endszene mit dem singenden deutschen Mädchen berührt mich, obwohl ich gar nicht weiß warum.
"Style over substance" in seiner Reinform. Nicolas Wending Refn gibt dem Film, allein vom Pacing her, ein starkes 70´s-Feeling und war anscheinend drauf bedacht, dass man sich jedes Bild im Film gern einrahmen lassen möchte. Die Gewaltspitzen kommen schnell und hart (hihi) und hinterlassen in ihrer Intensität einen nachhaltigen Eindruck. Nur schade, dass die Romanze zwischen dem Driver und Irene, so eindimensional und langweilig ist und langes Starren in die Ferne mit Charakterentwicklung verwechselt wird. Es bricht den Film nicht das Genick, aber ich hätte mir gewünscht, dass Refn die Zeit, in der der Driver "coole" Dinge tut d.h. cool mit seiner Jacke dasteht, cool auf der Straße geht, cool im Auto sitzt etc., für etwas Sinnvolleres nützen wurde.
Trotzdem ein starker Film.
Auch ein Film, der mir womöglich als Kind gut gefallen hätte, mich heute aber total kalt lässt. Die Stop-Animations sind großartig und fantasievoll, reizen mich aber nach einer halben Stunde nicht mehr. Die Story ist extrem dünn und ca. die Hälfte der Songs hauen mich auch nicht gerade vom Hocker.
Die Beziehung zwischen Jack und Sally wirkt zu konstruiert und deren Happy-End kommt mir unverdient vor.
Für mich aus visueller Sicht interessant, aber mitreißend leider für keine Minute.
Immer noch sehr intensiv und in der letzten halben Stunde fast schon unterträglich spannend. Ich konnte mich gut in die Lage der drei hineinversetzen und deren Gefühl der Hilflosigkeit und Angst vor dem Unbekannten nachvollziehen. Das besondere an "BWP" ist, dass hier im zwischenmenschlichen Bereich nichts beschönigt und ausgespart wird und die Figuren sämtliche Gefühlsschwankungen durchleben. Dadurch fühlte ich mich wie "live" dabei. Zudem besteht auch noch die Möglichkeit, dass wirklich ein Serienmörder oder Ähnliches hinter alledem steckt, was im Prinzip nicht weniger gruselig wäre.
Wenn man an Langeweile sterben könnte, würde dieser Kommentar hier gar nicht existieren. Mit Abstand eines der ödesten Machwerke, die ich je zu Gesicht bekommen habe. Jede Daily-Soap ist aufregender.
Was wäre die Filmwelt nur ohne ihn? Ein großartiger Regisseur und Drehbuchautor, dessen Filme mich teilweise tagelang beschäftigt haben. Croneberg verpackt seine psychologischen, physiologischen und hochemotionalen Themen immer sehr unterhaltsam und weckt ihn mir das Bedürfnis, mich über die Film hinaus noch weiter damit zu beschäftigten. Hoffentlich hat er noch langes Leben vor sich und kann uns weiterhin mit seinen intelligenten und intensiven Filmen begeistern.
Meine momentane Top 5:
1) Dead Ringers
2) Videodrome
3) Cosmopolis
4) Crash
5) The Fly
Tja, über die Prequels kann man sich stundenlang streiten. Ich kann sie nicht leiden. Der erste Star Wars-Film gehört zu meinen Lieblingsfilmen, aber was Lucas mit Episode 1-3 abgeliefert hat, ist für mich einfach unerträglich. Sie scheitern für mich primär an zwei Dingen: Eindimensionale Charaktere, deren Schicksal mir egal ist und zu viele CGI, was mich jedes Mal wieder aus der Filmwelt reißt, da es mies und fake aussieht.
Vor dem Filmgenuß: Licht aus, Rolle runter, "Ring 2"-DVD rein, Vorfreude steigt!
Nach der Tortur: Licht an, Rolle kann unten bleiben, "Ring 2" online verkauft, vom Film enttäuscht.
Im Detail:
"Ring 2" ist ein frustrierender Film und problematisch zu bewerten.
Das Positive: Es gibt es wieder mal verdammt beunruhigende und gruslige Sequenzen. Das Negative: Alles andere ist verdammt LANGWEILIG!
Wer zum Teufel hatte die Schnapsidee, die liebenswerte, weibliche Hauptfigur Reiko aus den ersten Teil, mitten im Film abmurksen zu lassen? Und warum taucht sie erst auf, nachdem der Film schon eine halbe Stunde läuft? Warum muss ich gefühlte drei Stunden zu sehen wie ein "nettes" Mädchen mit einem kleinen, stummen Jungen durch die Welt spaziert? Warum sollte mich deren Schicksal nochmal interessieren? Wo ist hier die Abteilung für dreidimensionale Figuren? HALLO, ich brauche Nachschub, damit mich die Geschichte interessiert.
Gähn. In diesen öden Mix werden dann noch ein halbes Dutzend Nebencharaktere geworfen, die monoton und uninteressant sind, um das schlecht gekochte Horror-Chili nochmal ordentlich durchzurühren.
Nein, im Ernst. "Ring 2" schmeckt fad und man isst, weil eben gerade nichts anderes da ist. Ab und zu beisst man mal auf eine scharfe Bohne und wird aus dem Trott wieder wach gerüttelt.
Und das ist der frustrierende Teil. Die Horrorszenen sind verdammt gut! Ich würde mir meine sämtlichen Fingernägel abkauen, wenn es um Figuren gehen würde, die mir am Herzen liegen. "Ring 2" legt sogar nochmal eine Schippe drauf, was gruselige Bilder angeht! Hideo Nakata weiß wo die Kamera hingehört, er macht den Schrecken greifbar, seine Lichtarbeit ist toll!
Aber was nützt mir das Ganze, wenn niemand da ist durch den ich mitleiden kann? Auf den Oberschwachsinn, das jeder jetzt übersinnliche Kräfte hat und Energien transferieren kann, will ich gar nicht eingehen. In diesem Teil haben die Charaktere scheinbar willkürliche Fähigkeiten mit Toten zu reden, das Video zu sehen, eine Verbundenheit mit Sadako und weiß der Teufel was noch. Das Vergeltungsmotiv wird immer mal wieder aufgegriffen und in die Brühe gestreut, aber landet letztendlich auch keinen emotionalen Punch.
Der Film wirkt unentschlossenen in dem was er sagen will, verliert sich in seinen lahmen Subplots und schafft es nicht einmal mich für seine Hauptcharaktere zu interessieren. Aber die Horrorszenen, ja DIE sind (leider) gut.
NEIN! Bitte nicht.
Ringu (jap. OV mit eng. UT)
Diese leise, sorgsam erzählte Horrorgeschichte über den mysteriösen Videofluch, schafft es immer wieder mir Angst einzujagen. Regisseur Hideo Nakata gibt mir ständig das Gefühl, dass die Protagonisten von einer unbekannten Macht beobachtet werden. Oft schwebt die Kamera unheimlich über ihnen, oder ist an Stellen plaziert, die äußerst ungewöhnlich sind.
Im japanischen Orginalton wirkt das Ganze noch mysteriöser und kryptischer, wodurch sich der Entfremdungseffekt für mich noch erhöht.
Die Spannung steigt von Minute zu Minute und nachdem die traurige Hintergrundgeschichte des Fluchs aufgedeckt wurde, kulminiert der Film in einem spektakulären und nervenzerfetzenden Finale.
Old Cronenberg is back!
Es ist wirklich schwierig für mich dahinter zu kommen, wieso mir der Film so gefällt, doch einige Ideen hab ich schon.
Zuerst einmal wären da die Dialoge. Beinahe jede Minute wollte ich nach dem Notizblock greifen, um mir einige philosophische, gesellschaftskritische Mono- oder Dialoge zu notieren.
Die Grundlage für Cronenbergs Film war DeLillos gleichnamiger Roman, welcher eine wahre Fundgrube an Genialität zu sein scheint. Mein Kopf lief auf jeden Fall auf Hochtouren.
"Cosmopolis" ist kein Film für jedermann. Es wird geredet, geredet und geredet, tja und dann wird noch mehr geredet.
Als Kopfmensch hat mir der Film sehr viel Freude bereitet und ich wurde mit fortschreitender Laufzeit immer mehr in Eric Packers Welt gezogen.
Es macht mir einfach Spaß mal wieder einen Film zu sehen, bei dem ich nie weiß was als Nächstes passieren wird. Ab einem gewissen Punkt läuft Packers Leben dann völliger außer Kontrolle und hier macht sich Cronenbergs großes Talent bemerkbar, nämlich Charaktere zum Leben zu erwecken, die einen nicht sympathisch sind, aber schlichtweg eine große Faszination ausstrahlen. Aufgrund dessen erwartete ich mit großer Spannung, wie sich der Film weiter entwickeln wird und wo das Ganze noch hinführen soll.
Auch Robert Pattinson macht seine Sache hervorragend und ich musste mich nach Ende des Films daran erinnern, dass dieser in den "Twilight"-Filmen eine eher freundliche Rolle gespielt hat. Hier gibt er sich zunächst emotionslos und alienartig, bevor er dann zu einer tickenden Zeitbombe wird. Zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck, dass er nicht "in-character" ist oder überfordert war.
Auch der restliche Cast ist bemerkenswert, allen voran natürlich Paul Giamatti. Die finale Konfrontation mit Pattinson ist schlichtweg großes Kino und bietet ein spannendes Rededuell zwischen zwei selbstzerstörerischen Seelen, deren Lebensmüdigkeit und Frustration förmlich aus dem Bildschirm herausbrechen will.
Einige Tage später:
Nachdem ich nun auch noch den Roman dazu gelesen und den Film mit meiner Freundin für Stunden zerdiskutiert habe, muss ich echt sagen, dass Cronenberg ein Meisterwerk abgeliefert hat. Schon beeindruckend wie viel Gesprächsstoff ein Film mit 104 Minuten abliefern kann.
Ich habe "Cosmopolis" jetzt drei Mal gesehen und entdecke immer wieder etwas Neues: Eine Dialogzeile, deren Sinn mir plötzlich klar wird. Ein kleines Puzzleteile an Charakterisierung, das die Hauptfigur noch interessanter und komplexer macht. Eine minimale Regung in Pattinsons Mimik, die doch so viel über das Innenleben der Figur aussagt.
Dieser wortreiche (neuer Synonymvorschlag: Cosmopolis) Selbstzerstörungstrip schleicht sich auf leisen und unspektakulären Sohlen an und kann einen für Tage beschäftigen. Natürlich muss man Zugang zur Geschichte finden. "Cosmopolis" ist sperrig und besitzt keine sympathische Titelfigur. Charaktere tauchen auf und verschwinden wieder. Die Handlung, insofern vorhanden, ist repetetiv und kreist allein um Eric Packer. Er ist in jeder Szene! Es gibt im Grund genommen keine Action. Der Score ist minimalistisch und sagt mir nicht was ich zu fühlen habe.
Das ist Kino in seiner reinsten Form! Dafür bewundere ich Cronenberg!
Cronenbergs Stephen King-Verfilmung lässt sich für meinen Geschmack etwas zu viel Zeit zwischen den "Vorhersagen", mit denen Johnny sich auseinandersetzen muss. Ich war am Anfang stark ins Geschehen involviert, doch irgendwie verlor ich mein Interesse so etwa nach der Hälfte der Laufzeit. Dass Johnny sich immer mehr isoliert, weil er keine Leute mehr um sich haben will und seine Gabe verflucht, ist passend eingefangen, doch für mich gibt es zu viele Szenen, in denen er nur dasitzt und deprimiert ist.
Gegen solche Szenen hab ich grundsätzlich nichts, aber hier ist klar wie der Hase läuft und ich muss nicht jede Minute erneut eingebläut bekommen, wie schlecht es ihm doch geht. Das hätte ruhig etwas subtiler ausfallen können.
Das Finale war allerdings ziemlich "bittersweet" und hat nochmal einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Christopher Walken hat mich mit seiner unterkühlten Art zeitweise beeindruckt, aber auf weite Strecken kam er mir doch etwas unterfordert vor, was wahrscheinlich an meinem Kritikpunkt, der Überdramatisierung, liegt.
An sich hat der Film viele intensive und erinnerungswürdige Szenen, doch das Pacing kam mir etwas unausgewogen vor.
Außerdem, bin ich der einzige, der dachte, dass Johnnies Arzt am Ende noch seine Mutter aufsuchen würde, die durch den Krieg von ihm getrennt wurde ? Wäre ein schöner Abschluss gewesen. Die Romanvorlage kenne ich leider nicht.
Aber vielleicht wollte Cronenberg damit auch zeigen wie Menschen entweder durch das Schicksal getrennt werden und nicht mehr zusammenfinden (wie bei Johnnie und seiner Freundin) oder sich durch eigene Entscheidungen (Stichwort: Freier Wille) den Kontakt zueinander versagen (der Doc und seine Mutter).
Starker Text! Freu mich auch auf "Breaking Dawn Part 2"!