Sollozzo - Kommentare
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Alle Kommentare von Sollozzo
R.I.P.
Man wird ihn vor allem für "The Green Mile" in Erinnerung behalten, aber da war er auch wirklich sehr rührend und rundum großartig. :(
Wieso hat der Mann noch keine Fans hier? Nun denn, ich bin gern der Erste. Einfach großartig, was er konsequent abliefert! Gerade läuft sein neues Geburtstagsspecial "To Boldly Flee" und bislang ist es absolut genial. Wer noch nie etwas vom Nostalgia Critic gesehen hat: Es wird Zeit. Es lohnt sich.
Es ist wohl unmöglich, „Ted“ angemessen zu beurteilen, ohne den Blick zunächst auf dessen Schöpfer Seth MacFarlane zu richten. MacFarlane erlangte Bekanntheit für seine Animationsserien wie „American Dad“ und allen voran natürlich „Family Guy“ und der Fairness halber möchte ich ihm zugestehen, dass er als Synchronsprecher durchaus talentiert ist und er per se auch durchaus witzig sein kann, wenn er etwa einen Comedy Central Roast moderiert. Sobald MacFarlane jedoch als kreative Kraft hinter einem Projekt steht, kann man sich darauf einstellen, dass sich dieses zu einem humoristischen Desaster entwickeln wird.
Das Rezept einer MacFarlane-Episode lässt sich sehr simpel zusammenfassen: Man nehme einen Haufen Beliebigkeiten, kontextlose Pop-Kultur-Referenzen und eine zarte Prise Promi-Beleidigungen. Diese werden dann in den Mixer geworfen und anschließend in vorgefertigte Zoten-Schablonen wie „Das ist ja so wie damals, als…“ eingefügt, sodass sich diese dann als Flashbacks und Einblender wunderbar in eine bewährte Handlung aus dem großen Buch der 08/15-Sitcom-Plots einbetten lassen, ohne auch nur irgendetwas zur Handlung beitragen zu müssen - Fertig ist ein MacFarlane à la carte. Das Ergebnis lässt sich dann am besten mit einem Einarmigen Banditen vergleichen: Hin und wieder führt eine Kombination zu einem Gewinn und erntet einen Lacher, die meiste Zeit jedoch folgt eine Niete der nächsten und der Zuschauer verschwendet seine Zeit.
Das ist mein Problem mit Comedy aus dem Hause MacFarlane. Der Mann ist in jeder nur erdenklichen Hinsicht faul, seine geistigen Produkte sind so unkreativ wie mühelos und die Zoten absolut beliebig. So funktioniert Humor nicht, Humor ist nicht maschinell und kann durch vorgefertigte Beliebigkeitsmuster nicht herbeigezwungen werden. Dennoch ist es seltsamerweise gerade das, was „Family Guy“ zum Erfolg macht und die Masse die Worte „so sinnlos!“ als Rechtfertigung für MacFarlanes komödiantische Hindenburg zur besten Sendezeit ausrufen lässt. „Sinnlos“ ist nicht witzig, sondern wie der Name so schön sagt, eben sinnlos. Damit führt MacFarlane die gesamte Humorwelt der Gegenwart und vor allem hart arbeitende Kollegen, die tatsächlich Qualität an den Tag legen, regelmäßig ad absurdum. Und da der Erfolg einer Sache bekanntlich Recht gibt, war es nur eine Frage der Zeit, bis man MacFarlane einen Kinofilm zugestand.
Dieser Film ist „Ted“ und es sollte niemanden überraschen, dass sich hier alle Family-Guy-Komponenten wiederfinden lassen. Wenn MacFarlane eine Serie erschafft, ist die Basis dafür immer eine Familie, deren Struktur aus den „Simpsons“ übernommen und durch ein weiteres Mitglied erweitert wird: Ein Gegenstand, Wesen oder Tier, das eigentlich nicht reden sollte, es aber „for comedic effect“ in der Serie eben doch tut. Basis für den Film „Ted“ ist das Pärchen John (Mark Wahlberg) und Lori (Mila Kunis), dessen Struktur aus jeder RomCom der letzten 10 Jahre übernommen und durch ein weiteres Mitglied erweitert worden ist: Den Teddybären Ted, der eigentlich nicht reden sollte, aber im Original von Seth MacFarlane persönlich gesprochen wird.
Somit nimmt MacFarlanes akute Faulheit punkto Drehbuchschreiberei ein weiteres Mal ihren standardisierten Lauf.
Die Handlung lässt sich kurz zusammenfassen: John und Lori lieben sich und sind ein glückliches Paar, das mit der Zeit weniger glücklich wird, da Johns bester Kumpel Ted ihnen in ihrem Glück immer wieder im Weg steht. Ted ist ein lebendiger Teddybär, aber auch ein ungehobeltes Arschloch. John muss Ted der Beziehung willen also los werden, das fällt ihm aber natürlich schwer, weil es ja sein bester Kumpel ist. Also muss sich Lori von ihm trennen, alle driften auseinander und nach einer ordentlichen Ladung Pseudo-Drama und Standard-Sülze finden alle wieder zusammen und sind glücklich miteinander. Hollywoods Fünf-Minuten-Terrine des grauenhaften Drehbuchschreibens also. Mit RomCom-Geschmack.
Ich dürfte bereits deutlich gemacht haben, dass die Rahmenhandlung nicht der Rede wert ist. Wir haben sie alle schon mal irgendwo anders gesehen, es ist die typische RomCom, es ist strunzlangweilig. Das Neue, „Frische“ an dem Film soll die Figur des Ted sein. Doch der Humor, der aus dieser Idee resultiert, lässt sich anhand des folgenden Beispiels, wunderbar zusammenfassen: „Guck mal, der Teddy raucht Bong. Das ist lustig, weil Teddys normalerweise nicht Bong rauchen.“. Das ist alles. Diese Schablone zieht sich durch den gesamten Film. „Der Teddy macht X, das ist witzig, weil Teddys normalerweise nicht X machen“. Ted ist keineswegs eine originelle Figur. Ted ist nur der übliche „irgendwie sympathische“ Arschloch-Kumpel. Sprich: Ted ist die Figur, die man in anderen Filmen mit Vince Vaughn besetzt.
Weitere Quellen für „witzige“ Momente finden sich in den klassischen MacFarlaneisms. Eingestreute Flashbacks, die die Handlung nicht weiterbringen? Check. Zugegeben: Sie halten sich in Grenzen. Aber sie sind dennoch da. Und dann sieht man, wie Mark Wahlberg eine Szene aus „Saturday Night Fever“ nachstellt. Und es ist nicht witzig.
Womit wir beim nächsten Punkt wären. Querverweise zu anderen Werken der Pop-Kultur? Check. Die gibt es satt. Und das ist durchaus problematisch: Der Film strotzt nahezu so vor Verweisen auf andere Filme und Serien, sodass diese Verweise über keinerlei Charme verfügen. Es ist kein Witz, es ist kein Salut, es ist schlichtes Namedropping. Ich zähle mal ein paar Beispiele auf: Indiana Jones, Star Wars, Aliens, Alf, Bridget Jones, Superman Returns. Und, wie könnte es auch anders sein, natürlich auch Family Guy als selbstreferenzieller Pflichtverweis. Alle sind mit dabei und zwar nur, um mit dabei zu sein. Und nein, es ist nicht komisch. Es wirkt mehr wie ein „Kennste det“-Witz, bei dem die Pointe weggelassen wird. „Kennste det? Star Wars?“
Die markantesten Verweise sind die auf „Octopussy“ und vor allem „Flash Gordon“, der zum zentralen Handlungselement des Films erhoben wird. „Kennste det? Flash Gordon? Find ick juut.“ – Wir haben es kapiert. Hier geht die Sache sogar so weit, dass ein Nebencharakter eingefügt wird, dessen Zweck einzig darin besteht, „Ming“ zu heißen, dass man sich bei weiten Teilen des Soundtracks aus dem Film bedient und dass Hauptdarsteller Sam J. Jones einen Gastauftritt als er selbst im Film spielen darf.
Der nächste Punkt! Schwachsinnige Promi-Cameos? Check. Sie alle verfolgen dasselbe Ziel: Sooo schöne Selbstironie, indem der jeweilige Star irgendwas Negatives oder Skandalöses macht. Wäre es EIN Cameo, ginge die Rechnung vielleicht auf. Aber so ist es einfach nur ermüdend. Haha, Sam J. Jones kokst. Haha, Norah Jones hatte Sex mit einem Plüschtier (Ted). Haha, Ryan Reynolds ist schwul. Das ist witzig, weil er normalerweise nicht schwul ist.
Und zum Schluss: Gross-Out-Humor? Check. Ich finde Fäkalhumor hin und wieder amüsant. Aber hier nicht. Wieder ist es ermüdend, wieder zieht es nicht. Warum nicht? Weil die Witze keine Funktion erfüllen, sondern nur ihrer selbst wegen eingebaut sein. Eine Nutte kackt Mark Wahlberg und Mila Kunis in die Wohnung. Tada, fertig ist der Witz. Nein, so funktioniert das nicht. Das ist lediglich eine Idee für einen Witz, die jedoch nicht ausgearbeitet wird und daher nicht fruchtet. Und provokativ ist es auch nicht. Widerlich vielleicht ja, provokativ hingegen nicht. Und ein Gag wird auch nicht lustiger, wenn man ihn etliche Male wiederholt und als Filler einsetzt, damit die Handlung zwischendurch auch mal einen halbherzigen Angriff auf die Lachmuskeln wagen kann. Mark Wahlberg furzt. Joel McHale furzt. Von Mila Kunis wird gesagt, dass sie furzt. Wir haben es verstanden. Der Film ist ein einziger Furz.
Kommen wir zum Cast. Absolut niemand liefert in diesem Film eine denkwürdige Leistung ab. Ganz fatal ist das vor allem bei Wahlberg und Kunis. Der Charakter von Mila Kunis, Lori, wird relativ plötzlich eingeführt und der Film gibt sich selbst keine Gelegenheit, das Verhältnis zwischen ihr und dem von Marky Mark Wahlberg verkörperten John konkret auszubauen. Wir bekommen Lori als Johns Freundin vorgestellt, mit der er vier Jahre zusammen ist. Sie lieben sich. Zack, abgehakt. Zwischen Kunis und Wahlberg herrscht keinerlei Chemie. Beide wirken hölzern und füllen lediglich ihre stereotypen Rollenmuster aus, glaubwürdig wirken sie dabei als Liebespaar keinen einzigen Augenblick und wäre nicht der Ted-Part, würden sie an dieser RomCom mächtig, mächtig scheitern.
Auch mit dabei ist Joel McHale als Loris reicher Arschloch-Boss, der sie unbedingt verführen möchte. Ich mag Joel McHale ja eigentlich ganz gerne und er ist in diesem Film auch der beste Mann (MacFarlanes Voice-Acting kann ich allerdings anhand der deutschen Synchrofassung natürlich nicht beurteilen). Großartig oder gar der große Heilsbringer ist er dennoch nicht. Er spielt eine klischeedurchtränkte Standard-Rolle und füllt sie auch standardmäßig aus. Nicht mehr und nicht weniger.
Insgesamt wirken jedoch alle recht lustlos und im Grunde so, als könnten sie es kaum erwarten, endlich ihren Gehaltsscheck in die Finger zu kriegen.
Im Endeffekt gibt es aber einen prägnanten Unterschied zwischen „Family Guy“ und „Ted“. Family Guy greift zwar permanent auf dieselben Muster zurück, landet dabei aber ab und an auch mal einen Volltreffer. „Ted“ hingegen ist durchgehend witzfrei. Die Gags wirken allesamt sehr gezwungen und daher gehen sie auch nicht auf. „Ted“ scheitert am tragischen Versuch, unbedingt megawitzig sein zu wollen.
Fazit: Ted ist keineswegs originell und ganz bestimmt nicht witzig. Und ich hasse diesen Film. Ich habe hier abgearbeitet, was genau an diesem Machwerk meiner Ansicht nach nicht funktioniert und ich möchte ganz klar sagen, dass sich jede Minute davon wie eine einzige Qual angefühlt hat. „Ted“ ist von vorne bis hinten ein furchtbarer Film, der als Komödie auf ganzer Linie versagt und daher in etwa genauso witzig ist wie eine Totenmesse. Mir ist bewusst, dass ich mich mit meiner Meinung in einer Minderheit befinde und der Film wohl eine der erfolgreichsten Komödien des Jahres sein dürfte. Empfehlen kann und werde ich ihn niemandem. Ich hasse MacFarlane dafür, dass er mit seinem standardisierten Minimal-Prinzip im Gegensatz zu talentierteren Humoristen so viel Aufmerksamkeit einheimst, und wer bereit ist, sich umzusehen, wird auch auf tausend Mal bessere Komödien stoßen. Was bleibt, ist ein gigantischer Scheißhaufen in der Vita von Mark Wahlberg und Mila Kunis, dem man die Worte „DU BIST NICHT WITZIG!“ wieder und wieder ins Gesicht brüllen will.
Sci-Fi-Action-Thriller-Remake. Schon wieder einer. Kann man diesem Genre nicht einen prägnanteren Namen geben? Ich plädiere für "Langweiler".
Living in the woods - Shia LaBeouf!
Banging for sport - Shia LaBeouf!
Showing us his body - Actual Pornostar Shia LaBeouf!
Das wird sicher kein einfaches Projekt. Das Thema als Sitcom umzusetzen stelle ich mir heikel vor und da kann Einiges schiefgehen. Aber: Es ist schön, Michael J. Fox wieder zu sehen und selbstverständlich freue ich mich darauf und gerade weil er das Thema als Sitcom angehen will, sagt das schon Einiges aus und macht ihn nur noch sympathischer.
Vorab: Ich liebe den originalen RoboCop. Und, auch wenn ich es nicht unbedingt begrüße, kann ich es in diesem Fall aber nachvollziehen, warum man ein Remake zu machen will.
Diese ironischen Seitenhiebe auf die 80er haben natürlich einen ganz eigenen Charme und ich muss gestehen, ich habe meinen Spaß an sowas. Der Cast sieht per se auch ziemlich ziemlich gut aus.
Die Alarmglocken läuten jedoch spätestens an dem Punkt, an dem Transformers ins Spiel gebracht wird. Das Transformer-Zeugs und die Rumtesterei bei Al-Qaida-Terroristen gefällt mir eher so gar nicht und lässt mich befürchten, dass das Endprodukt so aussehen wird, wie das ganze andere 08/15-Sci-Fi-Action-Zeugs gerade auch, das den Zuschauer nur noch langweilt und das man viel zu oft gesehen hat.
Bin daher mal auf den ersten Trailer gespannt, bis dahin besteht noch ein kleiner Funke Hoffnung, dass es durchaus eine interessante Neuinterpretation wie etwa Casino Royale werden könnte.
Empire hat die besten Momente mit Bob Hoskins zusammengestellt. Ist sehr schön geworden:
http://www.empireonline.com/empireblogs/empire-states/post/p1274
(Und ich werde auch erwähnt.)
Wie wäre es mit dem hier? Weil die Welt ja unbedingt einen Film gebraucht hat, in dem Leute Sex mit Müll haben.
http://www.moviepilot.de/movies/trash-humpers
Alle hassen Kanye West. Das ist nicht der Titel einer Sitcom, sondern ein gesellschaftlicher Fakt: West ist das Enfant terrible der internationalen Musikbranche der Gegenwart. Wenn er in den öffentlichen Fokus gerät, dann weil er es wieder geschafft hat, mehrere Menschen kollektiv zur Weißglut zu treiben. Für Einige ist er ein Provokateur. Für die Meisten ist er einfach nur ein Arschloch, aber nicht einfach irgendeines, er ist das ultimative Arschloch, das 10-Millionen-Dollar-Arschloch, der Inbegriff der Arschlöchrigkeit. Wenn man das Urban Dictionary konsultiert, findet man zu seinem Namen Definitionen, die nicht an Begrifflichkeiten geizen wie "jackass", "arrogant prick" und - in Anlehnung an die großartige Serie "South Park" - natürlich "gay fish". Kanye West hat sich der Welt so erfolgreich als Zielschiebe für globalen Kollektivhass präsentiert, dass ihm und seinem Gehabe nicht nur eine komplette Folge von "South Park" gewidmet worden ist, sondern dass selbst Präsident Barack Obama persönlich schon auf ganz und gar uncharmante Weise seinen Unmut über West zum Ausdruck gebracht hat.
Was Menschen dabei gerne außer Acht lassen, ist seine Musik. Ich kann nicht behaupten, dass Rap oder R'n'B zu meinen Lieblingsrichtungen gehören, und schaue ich mir die Liste aktueller Charts an, so ist es nur eine geringe Anzahl an Songs, denen ich wirklich etwas abgewinnen kann. Wo sind die Qualitätsgaranten geblieben? Eminem, der große Eminem, der legendäre Rapper, von dem selbst eingefleischte Hip-Hop-Hasser oft kleinlaut zugegeben haben, ihn gar nicht mal so übel zu finden, wirkt mittlerweile uninspiriert und viele seiner neuen Songs nur noch langweilig. Vor allem in diesem Genre hat die Fantasielosigkeit längst ihren Siegeszug angetreten, man zähle doch nur, wie viele internationale Hits der letzten Jahre zum Thema hatten, einfach mal in den Club gehen und dort abzufeiern. Die Billboard Charts strotzen vor Gestalten wie Pitbull und Flo Rida, 08/15-Musiker aus der Konserve, Chartbreaker nach Standardrezept, und besonderen Abscheu verdient dabei der von Fangirls umringte Chris Brown, der als weltbekannter Frauenschläger, der niemals Reue oder Einsicht bezüglich seiner Greueltaten gezeigt hat, aus unverständlichen Gründen immer noch eine Karriere haben darf und für seine Art von vielen Idioten auch noch gefeiert wird (Sucht auf Twitter mal nach Team Breezy - Tiefe Abgründe der Menschheit erwarten euch). Und aus diesem Einheitsbrei ist es Einer, der die Musikbranche noch musikalisch zu prägen weiß, Einer, auf den wider all seinem Wahnsinn, wider all seiner Arroganz bislang immer Verlass ist - Und dieser Eine ist Kanye West. Wenn Kanye West sich als den Größten sieht, als musikalisches Genie, dann zeugt das vielleicht nicht gerade von Bescheidenheit, aber allzu weit weg von der Realität ist er mit der Ansicht nicht.
Kanye West mag nicht der ideale Schwiegersohn sein, aber man muss ihm durchaus lassen, dass er über einen ausgeprägten Musikgeschmack und Sinn für Qualität verfügt, sodass er sich bei seinen Werken an einer Vielzahl an musikalischen Einflüssen bedient. Schaut euch doch mal an, welche Interpreten er bereits gesamplet hat. Die Liste reicht von unangefochtenen Größten wie Ray Charles, Otis Redding und Aretha Franklin über Steely Dan bis hin zu Daft Punk. Und egal, wie wahnsinnig eine Sample-Idee auch klingen mag - Sie gelingt ihm praktisch immer. In "Stronger" schafft er es nicht nur, Daft Punks "Harder Better Faster Stronger" als Sample einzusetzen, ohne dass man als Musikliebhaber das Ganze einfach nur als unerträglich und schwere auditive Nötigung ansehen kann, er lässt Daft Punk hier sogar aggressiver und furioser klingen und flechtet alles auch noch passend und effektiv in ein Lied ein, das mit Liebe und Sehnsucht völlig andere Emotionen als das Original anspricht. "Stronger" zeigt ebenso ziemlich gut, dass West bei der Gestaltung seiner Songtexte keine Tabus kennt und es immer wieder präzise schafft, mit einem Vers um die Ecke zu kommen, den man keinem anderem Künstler zugetraut hätte. "You know how long I've been on ya? Since O.J. had isotoners!" - Es braucht schon einen Kanye West, um einem Mädchen mit dem achso romantischsten Vergleich imponieren zu wollen, man hege schon Gefühle für sie, seit Detective Nordberg wegen Mordverdachts auf der Anklagebank saß.
Oh ja, dafür schätze ich West. Seine Songs strotzen oftmals vor Dreistigkeit und Stumpfsinn, und doch entbehren sie dabei niemals einer gewissen Genialität. Ende letzten Jahres kam "Watch the Throne" raus, ein Kollaborationsalbum mit Rap-Größe Jay-Z, ein gelungenes und starkes Team-up, das uns Nummern wie "Otis" und vor allem "Ni**as in Paris" bescherte, wohl den Song, den ich persönlich dieses Jahr bislang mit am meisten gefeiert habe. Einfach ein einziger Spaß, der darin gipfelt, dass Kanye West die Worte "Got mah Ni**gaz in Paris and they goin' gorillas!" vom Stapel lässt und daraufhin ein Filmzitat von Will Ferrell einspielt, indem dieser trocken feststellt: "No one knows, what it means, but it's provocative. It gets the people going". Es hätte eine der dümmsten Liedzeilen der vergangenen Jahre sein können, aber nicht bei Kanye West, dem durchaus bewusst ist, was er da ins Mikrofon spricht und der es durch dessen ironische Handhabung sogar in eine nahezu geniale Phrase umwandelt. Manchem mag es random erscheinen, vielleicht sogar faul. Aber es funktioniert, es funktioniert sogar sehr gut und es ist mir letzten Endes egal, dass es nichts bedeutet. Ich weiß nicht wie er das schafft - Aber ich möchte spätestens an der Stelle einfach nur noch feiern, es nimmt mich mit und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich diese Zeilen unwillkürlich mitsprechen muss.
Kanye mag ein Arschloch sein, das soll jeder sehen, wie er mag. Aber für mich steht fest: Ohne ihn sähe die Musikwelt nun vielleicht ein wenig trister aus. Und es macht mich froh zu wissen, dass irgendwo da draußen ein Kanye West ist, der die nächste Musikpreisverleihung erfolgreich zu sabotieren wissen wird.
That shit cray.
Mein Serienheld? Why not Zoidberg?
(Jemand musste es ja sagen.)
DER Rockfilm schlechthin ist aber immer noch "Das verflixte 7. Jahr" mit Marilyn Monroe.
Mein Platz 1 wäre wohl der Comic Book Guy aus den Simpsons. Best Nerd Ever.
Diese japanische Werbung mit Tommy Lee Jones ist ja wohl der Hammer. Oo Das entscheidet es, Brolin kann wiederkommen, wenn er auf einem Narwal über eine explodierende Galeere gesprungen ist oder so.
Habe neulich erst gelesen, dass der Schauspieler, dessen Filme zusammengerechnet am meisten eingespielt hätten, Samuel L. Jackson sei. Ich bin bei solchen Statistiken generell skeptisch, aber Gary Oldman ist auf jeden Fall awesome und gönnen würde ich es ihm.
Irgendwie war mein erster Gedanke "Ein Käfig voller Helden".
SPOILER: Sean Bean geht drauf.
Schon wieder jemand, der gegen sich selbst antritt? Ich weiß, es sind zwei verschiedene Rollen diesmal, die eben vom selben Schauspieler dargestellt werden, aber ein bisschen Kreativität bei der Auswahl der Begegnungen vermisse ich in dieser Rubrik schon. Was kommt als nächstes? Hier ein paar Vorschläge nach Schablone: Der lustige Robin Williams gegen den Ich-Will-Einen-Oscar-Robin-Williams. Der Val Kilmer mit Karriere gegen den Val Kilmer im Permanent-Fatsuit. Sarah Jessica Parker gegen ein Ensemble mit den schönsten Filmpferden.
NEIN. NEIN NEIN NEIN. KEIN PREQUEL ZU DER PATE. DAS WAGT IHR NICHT. UND IHR WOLLT WIRKLICH NICHT NEBEN EINEM PFERDEKOPF AUFWACHEN.
Dem Dänen Nicolas Winding Refn ist eine beachtliche Inszenierung des Stoffs gelungen. "Drive" lebt nicht von großem Emotionskino, brillianten Dialogen oder einer originellen oder fesselnden Handlung. "Drive" lebt von der Darstellung des Geschehens, von der Atmosphäre. Der Film hat nichts mit den 80er Jahren zu tun und doch spricht jeder von einem gewissen 80er-Flair. Hier ist Weniger mehr: Alles wird sehr ruhig und sehr kalt erzählt. Mit Elementen, die vom Wesentlichen ablenken, wird gegeizt. Und das macht das Filmerlebnis so eindrucksvoll: "Drive" ist kein Familienspaß, die Stimmung ist bedrückend und setzt die Charaktere einem unerbittlichen Umfeld aus, das sie zu ihrem Handeln erst antreiben wird. Die Gewalt hier dient nicht der Belustigung, sie wird knallhart als das dargestellt, was sie ist: Gewalt. Es gibt Momente, die sind unangenehm, ohne unerträglich zu sein. Und es gibt Momente, die wie ein Paukenschlag daherkommen, totale Überraschungen, die die stoische Ruhe und Atmosphäre des Werks aus dem Nichts heraus unterbrechen. Der Film ist also keineswegs langweilig und seine Stärke liegt ganz klar in der Art und Weise, wie das Geschehen dem Zuschauer präsentiert wird.
Nicht zuletzt überzeugt der Film mit einem großartig gewählten Soundtrack. Er ist nicht imposant, er wirkt nicht deplatziert, sondern baut die Atmosphäre geschickt mit auf und untermalt so das Geschehen. Die Musikstücke in "Drive" sind welche, die man sich nicht auf der Tanzfläche anhören will, sondern im Auto wenn man nachts durch die Straßen fährt. Und genau das, dieses Feeling, ist es, das "Drive" als Erlebnis so gelungen macht.
Versucht man den Film mit anderen Werken zu vergleichen, fallen oft die Titel der typischen Genrevertreter aus den 80ern wie „Leben und Sterben in L.A.“. Ich erkenne hier jedoch auch Parallelen zu den Gangsterfilmen eines Martin Scorsese. Wir sehen hier nicht die coolen Kriminellen, denen man nacheifern möchte, die man bewundert. Es sind kaputte Charaktere in einer kaputteren Welt, die sie hart und erbarmungslos behandelt und in der jeder letztlich auf sich allein gestellt ist und von den vorliegenden Umständen zu seinem Handeln gezwungen wird. Und das Produkt ist ein astreiner Gangsterfilm, der die Verbrechenswelt nicht romantisiert, sondern viel gefühlloser und authentischer darstellt.
Zusammengefasst muss man sagen: "Drive" ist ein sehr guter Film, aber auch nicht von Mängeln gefeit. Die Inszenierung ist meisterlich und Zeugnis wohl einer der besten Regiearbeiten der letzten Monate, aber die kalte Atmosphäre und das Einsparen von Dialog oder völlig mitreißender Handlungsstränge, dürfte dafür sorgen, dass der Film nicht Jedermanns Sache ist. Wer jedoch bereit ist, mal was Anderes auf sich einwirken zu lassen, sich der Darstellung realistischer und ungeblümter Gewalt auszusetzen oder vielleicht nur ein wenig in verloren geglaubten 80er-Charme einzutauchen, den erwartet ein intelligenter und gut gemachter Film, wie man ihn nicht allzu oft mehr antrifft.
(Dies ist ein Auszug aus einer meiner Kritiken in meinem neuen Blog. Wer Interesse hat, findet einen Link in meinem Profil.)
"Im ersten Teil konnten wir Jack Black, Ben Stiller, Seth Rogen und Danny Trejo als sie selbst bewundern."
Die waren alle nicht sie selbst. Ben Stiller war ein Mexikaner zum Beispiel.
JA!!! Geil. Viel bessere Alternative zu Eszterhas. Vorfreude steigt.
Wollte mit der Serie immer anfangen, konnte mich aber nie dazu durchreißen.
I never sleep on planes. I don't wanna get incepted.
„The Artist“ macht ziemlich viel richtig, aber es muss auch gesagt sein, dass es bei weitem kein perfekter Film ist. Ein Grund dafür könnte etwa sein, dass der Film sich so sehr auf die Stummfilm-Hommage fixiert, dass er teilweise zu sehr bemüht ist, jede erdenkliche Emotion groß auf die Leinwand zu bringen und der Handlungsbogen darunter etwas zu leiden hat.
Ein Beispiel: Als George Valentin pleite ist, sieht er sich gezwungen, sein Hab und Gut zu verkaufen. Peppy bekommt das mit, schickt ihre Dienstboten zur Auktion, lässt sie seine ganzen Besitztümer aufkaufen und bewahrt diese auf. George entdeckt das später, erhält daraufhin einen theatralischen Nervenzusammenbruch und möchte sich erschießen. Wieso? Nach der ganzen Weile, die er allein und ausgebrannt zuvor verbracht hatte, dreht er endgültig ausgerechnet in dem Augenblick durch, als ihm klar wird, dass die Frau, für die er etwas übrig hat, bereit ist sich um ihn zu kümmern und seine Situation alles andere als ausweglos ist? Natürlich lässt sich Georges Verhalten mit verletztem Stolz erklären. Aber das geht nicht richtig aus seinem Charakter hervor und warum sollte ihn seine nun weitaus bessere Situation dazu veranlassen, sich endgültig das Leben nehmen zu wollen? Man kann argumentieren, dass er schon zuvor seines Lebenswandels wegen im Wahn seine alten Filmrollen und die Wohnung gleich mit angezündet hatte und daher vielleicht schon da suizidal eingestellt war. Dagegen spricht aber die Tatsache, dass er den Revolver die ganze Zeit über in seiner Wohnung hatte und sich auch sofort viel leichter hätte umbringen können.
Das ist die größte Schwäche von „The Artist“. Der Film ist brillant umgesetzt, sogar so sehr, dass die Umsetzung über der eigentlichen Handlung hinaus steht. Was wir sehen, ist absolut schön umgesetzt, ein Wechselbad gut dargestellter Emotionen, aber die Handlung leidet darunter. Die Hommage an das alte Stummfilmkino, sowohl inhaltlich als auch stilistisch, ist perfekt. Die Darsteller leisten hervorragende Arbeit. Alles passt – Nur die Geschichte bietet nicht viel mehr als kurze Unterhaltung für Zwischendurch. Das Einzige, was „The Artist“ wirklich sehenswert macht, ist das Erlebnis. Es ist ein Stummfilm, womit viele von uns nicht mehr aufgewachsen sind. Aber es ist bei weitem kein Epos, es reißt einen nicht mit, sprich, es ist nicht das, was er hätte sein sollen, um letzten Endes perfekt zu sein: Und zwar ein Film, der die Zuschauer an ihre Sessel klammern lässt und sie mit all seiner Magie für zwei Stunden durchweg verzaubert.
(Dies ist ein Auszug aus meiner Kritik in meinem neuen Blog. Wer Interesse hat, findet einen Link in meinem Profil.)
Wenn Mel Gibson den Grips hat, ein Eszterhas-Drehbuch abzulehnen, kann er noch nicht völlig durchgedreht sein.