Spielberg_Fan - Kommentare

Alle Kommentare von Spielberg_Fan

  • 8 .5

    Dass das „Mission:Impossible-Franchise“ wohl mit das Beste ist, was es momentan so an Hollywood-Blockbustern gibt, weiß man schon lange. „Mission: Impossible-Fallout“ unterstreicht diese Tatsache nun wieder erneut. Was Regisseur Christopher McQuarrie hier mit seinem Hauptdarsteller Tom Cruise wieder auf die Beine gesellt hat, ist ein bahnbrechendes Agenten-Abenteuer, das dem Kinopublikum nach längere Zeit endlich mal wieder zeigt wie gut eigentlich Popcorn-Kino sein kann.

    Der mittlerweile schon sechste Eintrag ins Agenten-Handbuch knüpft an seinen Vorgänger von 2015 an und strickt die Geschichte gekonnt weiter. Überhaupt überzeugt „M:I-6“ mit einer verdammt spannenden und mit etlichen Wendungen gespickten Story. Sicher hat man das eine oder andere schon mal in anderer Form gesehen, aber es wahrlich ein Fest wie dieser Film das mal wieder verpackt hat. Mit einer leicht angehauchten düsteren Atmosphäre erzeugt der Streifen von der ersten Minute an Spannung. Wenig später gesellt sich dann auch die Action hinzu und die ist erneut einfach unvergleichlich im heutigen Kino. Was hier an sensationellen Stunts, Verfolgungsjagden und harten Fights geboten wird, übertrifft sogar die Vorgänger der Reihe. In dem Gewand der tollen Kulissen von Paris, London und Kashmir wirkt das alles natürlich noch viel intensiver. Handwerklich ist „Mission: Impossible-Fallout“ ganz großes Kino, in dem eine starke Kameraführung sich mit einem gelungenen Schnitt trifft und das ganze Handwerk des Filmemachens auf die Leinwand transportiert.

    Aber auch der Cast kann sich wieder sehen lassen. Natürlich ist Tom Cruise in seiner Paraderolle Ethan Hunt unschlagbar. Henry Cavill, Ving Rhames, Rebecca Ferguson, Simon Pegg oder auch Vanessa Kirby überzeugen aber ebenfalls auf ganzer Linie.

    „Mission: Impossible-Fallout“ reiht sich ohne Probleme neben – für mich – schon großartigen dritten und vierten Teil ein, wenn nicht sogar darüber. Dieser rasante, actionreiche und toll erzählte Agententhriller ist ein Paradebeispiel dafür, wie toll Blockbusterkino eigentlich sein kann. Diese bodenständige Action erzeugt so einen enormen Druck auf der Leinwand, dass man es kaum glauben mag, dass das Kino aktuell von überzogenen und überladenen Effektkino verseucht ist.

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    • 7

      "The Crossing Guard" ist weit davon entfernt ein klassischer Revenge-Movie zu sein. Hier darf der Zuschauer keinen "Death Wish" erwarten. Was Regisseur Sean Penn offensichtlich am Herzen lag, war eine realistische und von Leben gezeichnete Geschichte zu erzählen. Mit einer ausgesprochen großartigen Kameraarbeit wird hier in leisen Tönen und einem langsamen Inszenierungsstil der geplante Racheakt von Freddy Gale beschrieben, welcher stark von Jack Nicholson verköpert wird. Er möchte den Tod seiner kleinen Tochter rächen und wartet nur auf den Moment, bis John Booth (auch spitze, David Morse) nach Jahren aus dem Gefängins entlassen wird. Dieser fuhr im Suff seine Tochter tot.

      "The Crossing Guard" zeigt neben der Verzweiflung eines Vaters aber auch den Zerfall einer Person, die eigentlich schon alles verloren hat. Alkohol, Nutten bestimmen das Leben und auch die Familie ist weg. Die einzige Motivation ist nur noch Rache. Sicher neigt Penn in seiner Inszenierung dazu, viel Leerlauf zu haben und manches einfach zu ruhig anzugehen, aber die tollen Bilder und die starken Darsteller machen einiges wieder gut. Es gibt einige intensive Momente in "The Crossing Guard" und die machen den Streifen auch sehenswert.

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      • 4 .5
        über Notwehr

        Die Zeiten in denen John Woo einen brauchbaren Film abliefert scheinen wohl endgültig vorbei zu sein. Mit „ManHunt“, der eine Neuverfilmung eines Films aus den 70er Jahren darstellt, liefert der ehemalige Actionmeister zwar ein Werk ab, das mit sämtlichen Elementen des Heroic Bloodshed Genres gespickt ist, aber in keiner Minute an alte Zeiten anknüpfen kann. Dabei war mal Woo einer, der fliegende Tauben, Zeitlupen, Motorräder und Männerfreundschaften wie kein anderer beherrschte.

        „ManHunt“ feuert von Anfang an aus allen Rohren. Woo ist bei seiner Inszenierung non-stop auf dem Gaspedal und möchte sichtlich nochmal alles rausholen, was ihn in der Vergangenheit zu einem einzigartigen Filmemacher machte. Leider sorgt diese unaufhaltsame Action auch dafür, dass man der eh schon wirren Story nicht richtig folgen kann und auch somit die Spannung darunter leidet. Schwierig ist auch die Besetzung des Films, der man eigentlich nie wirklich was abgewinnen kann. Überzeugend war da keiner.

        Vielleicht bekommt John Woo irgendwann noch eine Chance im Kino sein Können neu zu definieren. Mit „ManHunt“ gelang ihm jedenfalls kein Comeback. Es fehlte dem Streifen an sämtlichen Ecken und Kanten und vor allem optisch zerstörte dieser digitale Look das gewohnte Woo-Feeling. Von dem CGI-Blut mal ganz zu schweigen.

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        • 6 .5
          Spielberg_Fan 09.06.2018, 11:29 Geändert 09.06.2018, 11:30

          "Xtro" hat über die Jahre einen gewissen Kultstatus in der Filmfanszene erreicht. Sieht man den Film, kann man auch verstehen warum.

          "Xtro" aus dem Jahr 1982 ist nämlich wieder so ein Streifen, der völlig neben der Spur fährt. Ein Sci-Fi-Horrorfilm der sehr makabern Art, der einige wahnwitzige Szenen bereit hält. Am beeindruckensten sind in "Xtro" ganz klar die Effekte. Diese sind zwar recht billig, aber furchtbar effektiv. Vor allem das Alien-Design schaut richtig creepy aus. Leider ist das Viech nur ganz kurz zu sehen. Im Gegenzug gibt es dann noch einige richtig schön blutige, schleimige und eklige Effekte zu bestaunen. Am legendärsten ist wohl die Geburstsszene eines ausgewachsenen Mannes, der aus dem Bauch einer gerade durch das Alien vergewaltigten Frau schlüpft.

          Ansonsten ist "Xtro" ist ein typischer Exploitationfilm, bei dem es nicht viel Sinnvolles in der Story gibt, aber dafür reichlich Schauwert. Schauwert wie zum Beispiel das spätere Bondgirl Maryam d'Abo, die hier zwei wundervolle Nacktszenen hat. Nette Aussichten also neben all dem Schleim und Blut.

          "Xtro" ist nur bedingt spannend, entwickelt aber durchaus eine unwohlige Atmosphäre und überrascht auch mit einem Ende, das man vielleicht nicht so erwartet hätte. Im Großen und Ganzen werden aber Freunde des gepflegten B-Movies hier ihre Freude haben. Sicher, es geht auch im Exploitationkino noch eine Spur besser, aber insgesamt kann man "Xtro" sicher einmal schon in sein Leben lassen.

          6
          • 7

            „Baby – Secret Of The Lost Legend“ ist diese Sorte Film, die über die Jahre irgendwie in Vergessenheit geraden ist. Das ist schade, denn diese Produktion aus dem Hause Disney ist ein richtig schöner und charmanter Abenteuerfilm mit Fantasyelementen. Solche Streifen traf man in den 80er Jahren häufig an.

            Die Geschichte von „Baby“ ist dabei natürlich wieder relativ simpel. Ein Forscherehepaar entdeckt per Zufall im tiefsten afrikanischen Dschungel eine noch existierende Dinofamilie. Als dann auch noch ein Trupp Soldaten unter der Regie eines bösen Wissenschaftlers die Dinos fangen will, eskaliert die Situation und eine unausweichliche Rettungsaktion beginnt.

            Der Film ist in seiner Inszenierung dabei sehr ordentlich. Die Spannungsmomente werden gut herausgearbeitet und auch die Actionsequenzen können sich sehen lassen. „Baby“ hält sich außerdem nicht mit langen Charaktereinführungen auf. In den knappen 85 Minuten geht es zügig voran. Man wird als Zuschauer praktisch in das Geschehen gleich hineingeworfen. Positiv hervorzuheben sind auch die Effekte. Die Dinos sind komplett mit handgemachten mechanischen Effekten zum Leben erweckt worden. In mancher Szene schlüpften auch Menschen unter die Dinohaut. Die Spezialeffekte mögen in manchen Moment natürlich mittlerweile etwas angestaubt aussehen, doch es gibt auch ganz viele Szenen, in denen die Saurier wahrlich Leben eingehaucht wurde. Das macht eben diesen unglaublichen Charme aus und man sieht richtig gute Handarbeit.

            Mit Sean Young, William Katt und Patrick McGoohan liest sich die Besetzungsliste nicht so prominent. Solide Leistung bekommt der Zuschauer dennoch geboten. Das wunderbare Setting des Urwalds zieht einen sowieso irgendwie in seinen Bann und auch die Musik von Altmeister Jerry Goldsmith macht richtig Laune. Da kann man es schonmal verkraften, dass eben bei dieser Produktion keine großen Namen der damaligen Zeit dabei sind.

            „Baby“ ist somit ein Fantasyabenteuer, das es verdient hat wiederentdeckt zu werden. Kurzweilig und mit wundervollen Spezialeffekten ausgestaltetes Dinofilmchen, das vielleicht auch heute noch Kinderaugen größer werden lässt.

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            • 6

              Mit "Solo - A Star Wars Story" findet nun die zweite Singleauskopplung aus dem Star Wars -Universum ihren Weg in die Lichtspielhäuser. Kreative Differenzen zwischen den beiden angeheuerten Regisseuren und den Produzenten ließen schon zu Beginn der Dreharbeiten kein gutes Licht auf die Produktion scheinen. So kam es, dass Phil Lord und Chris Miller als verantwortliche Regisseure entlassen wurden und Handwerker Ron Howard zum Zug kam. Die kommenden Trailer ließen dann aber auch nichts Gutes erahnen.

              Nun kann man sich aber endlich ein Bild von dem Gesamtwerk machen. Und zum Glück ist dabei nicht die komplette Katastrophe entstanden. "Solo" ist zwar kein herrausragender Film und weit entfernt von der Klasse der ursprünglichen "Star Wars-Saga", aber er ist für sich alleinstehend ein solider Sci-Fi-Abenteuerfilm. Die Vorgeschichte über den legendären Han Solo hätte man vielleicht gar nicht gebraucht, aber so wird man nun Zeuge wie sich Han und Chewbacca kennenlernen, wie der berühmte Falke in den Besitz von Solo kommt und was der Kerl überhaupt vor "Episode 4" so alles getrieben hat.

              Handwerklich ist der neueste Streich aus der Star Wars - Galaxy wieder fanastisch geraden. Die Spezial Effekte machen was her und es gibt sogar gute alte mechanische Tricks. Auch das ganze Make-Up und das Setting machen richtig was her. In Sachen Filmmusik war diesmal John Powell zuständig, der wunderbar die richtigen Star Wars-Töne trifft. Und sogar Star Wars- Stammkomponist John Williams gibt sich hier wieder die Ehre und steuerte das Thema zu Han Solo bei.

              Was bei "Solo" nicht so wirklich überzeugen kann sind die Story und die Darsteller. Die Geschichte ist recht solide und ohne wirklichen beeindruckenden Höhepunkt erzählt. Außer der Überraschung am Ende des Films gibts da nicht viel Großes zu entdecken. Auch schleichen sich einige Längen in den Streifen ein. Kürzungen hätte da sicher mehr flüssigen Durchlauf garantiert. Actionsequenzen gibt es in "Solo" reichlich. Allerdings kommen diese auch nie über den Standart des aktuellen Blockbusterkinos heraus. Das gleiche gilt für den Spannungsbogen der Story. Die Darsteller sind allesamt etwas blass. Alden Ehrenreich als Han Solo ist zwar kein Totalausfall, aber auch nicht die Performance, die man sich für Han Solo wünscht. Auch Woody Harrelson und Emila Clarke überzeugen nicht wirklich. Einzig Chewbacca hat die besten Momente im Film.

              "Solo" ist somit nicht der Weltraumschrott, den man nach den ersten Bildern erwartet hatte, er ist aber auch nicht mehr als typisches Popcorn-Kino, welches man nach dem Kinobesuch schnell wieder vergisst. Für einen "Star Wars-Film" ist das zu wenig. Unterhaltung und und wenige schöne Star Wars-Momente sind aber garantiert.

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              • 8

                Warum "Heavens Gate" damals so schlechte Kritiken eingefahren bleibt mir teilweise ein Rätsel. Denn schlecht ist Michael Ciminos Machwerk in keinster Weise. Der Streifen ist ein opulentes Werk, welches mit ziemlich harten Realismus und Ehrlichkeit die Geschichte der Gründungsväter der USA in einem nicht besonders tollen Licht erscheinen lässt. Mit einer Lauflänge von epischen 217 Minuten (jedenfalls im Directors Cut) lässt sich der Film reichlich Zeit um die Geschichte zu erzählen. So ist es auch möglich, dass Cimino eine Dreiecksliebesbeziehung in seinen Film einbaut, die man nicht unbedingt braucht, aber wahrscheinlich für das Gesamtpaket notwendig war. So kommt es, dass vor allem diese Beziehungsgeschichte für einige Längen sorgt, was aber im Gesamtkontext nicht besonders schwer ins Gewicht fällt. Das was Michael Cimino mit seinem Film erzählen wollte kommt auch beim Zuschauer an.

                Völlig überzeugen kann "Heavens Gate" nämlich mit sehr viel. Da wäre zum Beispiel die Besetzung. Kris Kristofferson, Christopher Walken, John Hurt, Jeff Bridges und Isabelle Huppert sind ein ordentliches Aufgebot an sehenswerten Darstellern, die ihren Job verstehen. Besonders muss man aber bei Ciminos Mammutwerk das unglaubliche Setting und die großartige Kameraarbeit von Vilmos Zsigmond hervorheben. Optisch bekommt man hier wohl eine absolute Explosion an filmischen Können geboten.

                Ein Blick auf diesen Spät-Western sollte jeder einmal geworfen haben, der sich in irgendeiner Weise für Kino bzw. Filmgeschichte interessiert. "Heavens Gate" ist nicht nur eine der aufwendigsten Produktionen aller Zeiten die schließlich zu einem finanziellen Disaster führte, nein, es wohl auch das Ende der "New Hollywood-Ära". Denn hier merkt man noch die ganze Liebe und den ganzen Wahnsinn eines Filmemachers, der versucht sein Werk zu vollenden und die Bedeutung von Film und Kino ganz weit hochsteckt.

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                • 7

                  "The Gate" ist wieder einer dieser 80er Jahre Kinderzimmer-Ängste, die auf Film gebannt wurden. Dieser kleine Gruselstreifen reiht sich ohne Probleme zwischen einem "Poltergeist" oder einem "Monster Squad" ein. Mit herrlich charmanten Effekten, einer richtig gruseligen Atmosphäre und jeder Menge schwarzen Humor bekommt man hier was für sein Geld. Die solide Spannung baut sich langsam auf und mündet in einem Finale, was man nur in so einer liebevollen Genrekost aus den 80er Jahren sehen darf.

                  Alles was "Stranger Things" gerade versucht in die Neuzeit zu transportieren, war in "The Gate" einfach im Garten in einem Erdloch zu finden. Eine schöne Idee, schaurige Monster und dieses Gefühl, dass die Kinder/Jugendlichen mit ihrer Fantasie und ihrem schon vorhanden Weitblick alles bezwingen können.

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                  • 7

                    Regisseur Patrick Hughes (The Expendables 3) zelebriert mit seinem "Killers Bodyguards" die guten alten 80er Jahre Buddymovie-Zeit und schafft es sogar dass man als Zuschauer sogar ordentlich Spaß bei der Sache hat. Nach altbekannter Formel des Subgenres treffen hier zwei ungleiche Charaktere aufeinander, die irgendwann doch miteinander müssen. Die Chemie zwischen Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson ist dann auch zum Glück richtig stimmig. Die Gags zünden und auch die Action rockt an manchen Stellen so richtig ab. Selbst der Gewaltpegel hat ordentlich Zunder. Vielleicht hätte "Killers Bodyguard" eine kürzer Laufzeit besser getan, den an manchen Stellen kommt der Streifen dann doch nicht so richtig vorwärts. Insgesamt bleibt aber ein überraschender positiver Gesamteindruck. Actionkino der alten Schule neu verpackt, aber bis auf ein paar wirklich übertriebenen Actioneinlagen doch ganz bodenständig.

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                    • 6

                      2004 war die Karriere von Van Damme schon lange am Boden angelangt. Kein Wunder dass der Actionstar mit "Wake of Death" eine etwas andere Schiene einschlagen wollte. Dieser Streifen ist nämlich nicht nur ein gradliniger Actionstreifen. Es ist durchaus eine ernste Rachestory, die gar nicht so viel Actionmomente besitzt. Zudem ist der Streifen düster und strahlt eine depressive Atmosphäre aus. In Sachen Gewaltdarstellung wird man aber auch hier an den Eier gepackt.

                      "Wake of Death" ist durchweg schnörkellos inszeniert. Handwerklich passt alles, die Action ist bodenständig und die Spannung simpel. Insgesamt also ein ganz guter Van Damme, der es mal auf eine andere Art und Weise versucht hat, sein Publikum zu finden.

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                      • 8

                        "Goldrausch" zählt nicht nur als filmhistorischer Sicht zu den besten Werken von Charlie Chaplin. Auch Chaplin selber hält sein Werk für das Beste, was er je abgeliefert hat. Auch ich reihe mich hinter diese Meinungen.

                        "Goldrausch" ist ein wundervoller Spaß, der in keiner Minute irgendeinen Leerlauf zu lässt. Viel Witz und Charme bereichern die Geschichte an allen Ecken und Enden. Außerdem istChaplins Performance wie immer herausragend. Wie hier eine Szene in die andere übergeht ist wahre Filmkunst und man ist als Zuschauer immer mit einem lachenden und weinenden Auge dabei. Das furiose Finale in der Holzhütte die am Abgrund steht bleibt ebenfalls unvergessen.

                        "Goldrausch" ist Filmgeschichte und ein herausragendes Werk eines Mannes, der Perfektionist war.

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                        • 9

                          "Star Wars - The Last Jedi" verlässt man mit einem merkwürdigen Gefühl. Es ist ein Gefühl, das einem sagt, hier einen ganz starken und wuchtigen Beitrag für das Star Wars-Universum gesehen zu haben. Das Gefühl sagt aber auch, dass sich irgendwas fremdartig anfühlt. Die klassischen Muster scheinen verdreht. Doch vielleicht ist das genau die große Stärke von "Episode 8".

                          Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson ist in meinen Augen aber ein wirklich fantastischer Eintrag in die heiligen Hallen des Franchise gelungen. Die Geschichte wird konsequent fortgesetzt und hat so einige Überraschungen parat, die man so nicht erwartet hätte. Ein Weltraummärchen, das andere Töne anschlägt. Auf den ersten Blick mögen einem die 150 Minuten Laufzeit zu viel erscheinen, aber mit etwas Abstand erscheinen sie einem doch passend. Jedenfalls kommt in "Star Wars - The Last Jedi" keine Langeweilie auf. Die Action stimmt, es bleibt spannend und auch die Humor ist richtig schön. Natürlich ist auch die Entwicklung der unterschiedlichen Charakteren von großer Bedeutung. Mal mehr, mal weniger. Durch die Performance von Daisy Ridley, Adam Driver, Mark Hamill, Carrie Fisher und Co. leben die beliebten Figuren nach wie vor glänzend auf und man verflogt deren Schicksale und Wertegänge mit den "Star Wars-Augen" die man als Kind schon hatte. Wenn dann noch der unglaublich tolle Score von Altmeister John Williams erklingt, ist es eh um einen geschehen. Überhaupt ist die achte Episode handwerklich wieder ein richtiger Hingucker. Das trifft vor allem auf die audiovisuelle Ebene zu.

                          Mir ist klar, dass "Star Wars-The Last Jedi" auf machen befremdlichen wirken mag, doch wann hat man zuletzt so eine Geschichte mit so einem großartigen Finale gesehen?

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                          • 4

                            Mit dem DC-Universum mag es einfach nicht so richtig klappen. Nach den ersten drei mäßigen Beiträgen folgt nun der vierte mäßige Beitrag. "Justice League" ist ein Film, in dessen Geschichte viel Potenzial schlummert. Leider fahren die Macher auch diese Möglichkeit gekonnt gegen die Wand. Die turbolente Produktionsphase des Films und auch die Wechsel am Regie-Posten haben aus dem Film ein halbgares Werk werden lassen. Wie viel nun von Zack Snyder ist und auch von Joss Whedon mag sich nicht wirklich zu erkennen geben. Klar ist nur, dass von beiden Regisseur irgendwas in diesem Film herumfliegt.

                            Optisch befindet sich der Film irgendwo zwischen Synder und einem gunterbunten Comiclook. Überhaupt sieht "Justic League" sehr künstlich aus und bekleckert sich in Sachen Effekte sicher nicht mit Ruhm. Als Zuschauer wird man schnell in die halbfertige Handlung hineingeworfen und bekommt im Schnellverfahren sämtliche neue Charaktere vorgestellt, die in keiner Minute die Chance haben, sich wirklich mal interessant zu präsentieren. Jason Mamoa, Ray Fisher und Ezra Miller verkommen zur netten Beilage auf dem Teller. Aber auch an der Front der bekannten Gesichter tut sich nicht wirklich was. War Ben Affleck in "Batman v. Superman" eigentlich noch sehr gut in seiner Performance als Batman, so ist er hier lustlos bei der Sache. Wie weggeblasen ist sein Können. Auch Henry Cavill als Superman mag nicht zu überzeugen. Man muss aber auch sagen, er hatte hier wirklich wenig Screentime. Einzig Gal Gadot als Wonder Woman ist wieder recht sehenswert, obwohl dass auch schon mal besser war.

                            In den relativ kompakten 120 Minuten bietet "Justic League" Action, gescheiterten Humor und keine weltbewegende Momente. Zieht man Marvels ersten "The Avengers" zum Vergleich heran, muss man feststellen dass man mit diesem Film einen prächtigen Blockbuster aus dem Superhelden-Genre serviert bekam. "Justic League" sollte episch sein bzw. muss epsich sein. Davon spürt man nix. Nichts bleibt hängen und man rauscht durch die holperige Handlung, die es nicht mal schafft einen interessante Bösewicht zu etablieren. Der animierte "Steppenwolf" ist einfach nur grausam und uninteressant. Er wirkt in keiner Minute wie eine Bedrohung, obwohl der Charakter durchaus im Comicuniversum eine tolle Figur ist. Glückseelig kann man vielleicht noch mit dem Score von Danny Elfman werden. Dieser hat nämlich überraschender Weise das alte "Batman Thema" von 89 und das alte "Superman Thema" von 78 mit verbaut. Coole Idee, allerdings passt das irgendwie nicht mehr in diese neue Comicverfilmung-Generation.

                            "Justice League" ist also leider wieder gescheitert!

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                            • 6

                              Mit "Thor - Ragnarok" findet nun auch dieser Superheld der "Avengers" in sein drittes Soloabenteuer. Wie gewohnt bekommt man hier das typische Marvel-Menü vorgelegt, das man ruhigen Gewissens konsumieren kann. "Thor 3" ist sicher weit davon entfernt eine exzellente Comicadaption zu sein, aber es ist eine sehr unterhaltsame und rasante Comicverfilmung.

                              Optisch hat man sich diesmal sehr nahe an den beiden "Guardians of the Galaxy" Filmen orientiert und versucht auch den Humor auf "Thor" zu übertragen. Das gelingt sogar ganz gut und man hat hin und wieder schon was zu lachen. Auch die Action stimmt und präsentiert sich im Marvel-Standard Modus. Die als Highlight des Films angepriesenen Hulk-Auftirtte sind dann aber leider nicht so prikelnd. Sicher, es ist wieder verdammt cool das Hulk dabei ist und es sind auch fast die besten Momente des Films in denen er dabei ist, nur fehlt es an Kreativität.

                              So kommt es, dass von "Thor-Ragnarok" nicht viel hängen bleibt. Rasantes und buntes Popcorn-Kino wird geboten, aber mehr auch nicht. Eine Schande ist es auch, dass man den großen Anthony Hopkins so verschleudet hat in diesem Teil. Cate Blanchett als böse Schwester von Thor und Loki bleibt ziemlich blass und auch Jeff Goldblum ist nicht der Rede wert. Einzig Chris Hemsworth, Tom Hiddleston und Mark Ruffalo liefern eine solide Leistung ab.

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                              • 5

                                "Fear" ist ein kleiner, kurzweiliger Psychothriller, wie man ihnen in den 90er Jahren öfters begegnet ist. Angenehm besetzt mit einer jungen Reese Witherspoon und einem jungen Mark Wahlberg, die dem Film entsprechend agieren.

                                Der Film beginnt vielsprechend, verliert sich dann aber in der Vorhersehbarkeit. Das tut dem eigentlich ganz guten Spannungsbogen nicht gut. Bis zum unausweichlichen Finalen weiß der Zuschauer ganz genau wie was ausgehen wird. Nun, "Fear" war auch damals sicher nicht für die ältere Zuschauerschaft gedacht. Viel mehr folgte man hier auch schon dem Trend, Genres mit teeniegerechten Darstellern zu bestücken und seinem jungen Publikum einen soliden, spannenden Kinoabend zu bescheren. Handwerklich gibt es an "Fear" auch nicht viel auszusetzen. Die Kamera, Musik und der Lauf des Films passen.

                                Insgesamt ist "Fear" durschnittliche Thrillerkost, die man mal schnell von der Hand schauen kann.

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                                • 7 .5

                                  Wenn Regisseur Antoine Fuqua und Denzel Washington gemeinsam einen Film machen, dann kam bis jetzt immer etwas gutes dabei heraus. So auch bei "The Equalizer", der überraschend bodenständig als Actionthriller daher kommt.

                                  Angelehnt an einer TV-Serie aus den 80er Jahren, wird hier die Geschichte von Robert McCall (Denzel Washington) erzählt, der einst ein Agent bei einer Spezialeinheit war und mittlerweile durch einen Scheintod seinem alten Leben den Rücken gekehrt hat. Durch ein Ereigniss in seinem näheren Umfeld wird bei ihm aber wieder der Killerinstinkt geweckt.

                                  "The Equalizer" ist in Sachen Inszenierung und auch optisch sehr nahe am 80er Jahre Actionkino orientiert. Fuqua zieht hier kein Spektakel auf. Die Action ist knallhart und old school in Szene gesetzt. Die meiste Zeit herrscht eine gewisse Ruhe. Das führt aber auch zu Längen, die bei dieser eh schon schmalen Story nicht nötig hätten sein müssen. Ein straffer Durchzug hätte "The Equalzier" so richtig gut werden lassen. Nichts desto Trotz weiß der Film seinen Zuschauer zu fesseln. Denzel Washington spielt richtig gut und Regisseur Fuqua kann auch den Spannungsbogen recht gut steuern. Trotz der schon genannten Längen entschädigt dann auch noch das Finale in einem Baumarkt. Der Gewaltpegel steigt hier nochmal enorm und die Action erlangt hieren Höhepunkt.

                                  "The Equalizer" geht von Anfang an in die richtige Richtung. In der Kürze wäre zwar die Würze gelegen, aber durch gute Momente macht der Film dann doch vieles wieder gut.

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                                  • 7

                                    Mit seinem "48 Hours" machte Regisseur und Drehbuchautor Walter Hill den Buddy-Movie als Subgenre des Actionfilms in den 80er Jahre zu einer ganz großen Nummer. Auch sein "Red Heat" ist ein lupenreiner Actionfilm, der zwei ungleiche Cops gemeinsam auf die Jagd nach bösen Buben schickt.

                                    Hier darf sich der Zuschauer auf einen russischen, wortkragen Arnold Schwarzenegger freuen, der gemeinsam mit einem Arschloch-Cop (super gespielt von James Belushi) sich an die Fersen eines Drogengangsters in Chicago heftet. Durch die Bank fährt Regisseur Walter Hill die typische Schiene, die für solche Actionfilme damals einfach notwendig war. Es erwarten einen coole Sprüche, blutige Shootouts, reichlich Action, solide Spannung und zwei Hauptdarsteller, die einen recht guten Job abliefern.

                                    "Red Heat" bleibt kontinuierlich seiner Linie treu. Überhastet nicht in seine Actionszenen und ist eher beim großen Finale in der Busstation ein Event mit Schauwert. Eben ein knallharter Hill, wie man ihn liebt.

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                                    • 6 .5

                                      "Cutthroat Island" zählt zu den größten Flops der Filmgeschichte. Vielleicht ist er sogar der größte Flop der Filmgeschichte. Jedenfalls kostete es die Exzistenz vom Filmstudio "Carolco Pictures", dem durchaus große Filme wie "Terminator 2" zu verdanken sind.

                                      Renny Harlins fast schon klassischer Piratenfilm ist aber aus meiner Sicht nicht so schlecht, wie er immer gemacht wird. Der Streifen beweist in seinen 2 Stunden Laufzeit durchaus großen Unterhaltungswert, angenehme Schausspieler, handgemachte Action und eine solide Abenteuer-Story. Zudem besitzt er wohl den beeindruckensten Score von Komponist John Debney, der je von ihm geschrieben wurde.

                                      "Cutthroat Island" kann man auch als "Guilty Pleasure" bezeichnen, denn die benötigten Zutaten hat der Film auf jeden Fall. Trotzdem muss ich sagen, dass es Harlin damals nur gut gemeint hat und dieses längst verschwunde Genre wieder in Gang bringen wollte. Denn dieser Film ist mehr Piratenfilm als die gesamte "Fluch der Karibik-Reihe". Schon traurig, dass dann eine Disney-Attraktion das Genre erst wiederbelebte.

                                      "Cutthroat Island" ist also durchaus einen Besuch wert. "Carolco Pictures" brachte mit Verhoevens "Showgirls" im gleichen Jahr zwar noch eine stärkere Grante an "Guilty Pleasure" heraus, was aber dem Spaß an Renny Harlins Piratenabenteuer keinen Abbruch tut. Handgemachtes und richtig schön altmodisches Abenteuerkino, im Gewand eines 90er Jahre Blockbusters.

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                                        Mit dem mittlerweile fünften Transformers-Abenteuer wird auch dieses Franchise diesen Sommer so langsam zu Grabe getragen. So wie der fünfte "Fluch der Karibik" klar machte, dass längst der Zenit überschritten ist, macht auch Michael Bay mit "Transformes - The Last Knight" den Sargdeckel drauf.

                                        Technisch ist Teil 5 wieder ziemlich brilliant. Sounddesign und Effekte sind eine Wucht, keine Frage. Ansonsten bleibt dieser Film aber noch etwas weiter hinter dem eh schon mäßigen vierten Teil. Die Action pfeffert aus allen Ecken und Enden, die Zeitlupen-Sequenzen werden noch mehr zelebriert und Mark Wahlberg als menschlicher Hauptdarstellter nervt noch viel mehr als in Teil-4. Von der Story ganz zu schweigen, aber die war in diesem Franchise eh schon immer Nebensache.

                                        "Transformers-The Last Knight" ist ein extrem langezogener Blockbuster, der selbst finanziell diesen Zweck wohl nicht erfüllen wird. Effekt und Action sind das A und O. Der Schauwert hat die Überhand. Auch wenn ich Teil -1 und 3 so richtig mochte, spätestens hier muss jedem klar sein, dass auch die Transformers-Reihe ihren Punkt erreicht hat.

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                                          Mit "Spider Man: Homecoming" ist nun auch endlich einer der wichtigesten Superhelden des Marvel-Universums im filmischen Univsersum mit einem Solo-Film installiert worden.

                                          Der Wandkrabbler schwingt sich hier durch ein völlig typisches Marvel-Abenteuer und wirkt von der ersten Minute an wie aus einem Guss mit dem Rest des Mega-Franchises. Wie zu erwarten, bedeutet das aber auch, dass "Spider Man: Homecoming" nicht besonders originel und spektakulär geraden ist. Der Film ist die typsiche Standart-Ware aus dem Hause Marvel. Die Geschichte lässt zwar diesmal die Origin-Story aus, fügt dem jungen Helden aber auch nichts neues hinzu. Man schaut, dass es einfach in die bisherige Struktur der Filmreihe passt. Tom Holland ist als Spider Man eher noch gewöhnungsbedürftig und auch Michael Keaton als Bösewicht The Vulture bleibt ziemlich blass. Robert Downey Jr. als Tony Stark reißt ebenfalls nicht viel und man hätte locker auf seine Performance verzichten können.

                                          In Sachen Effekte, Action und Spannung wird das allgegenwärtige Blockbuster-Prinzip heruntergespult. Soll heißen, der Schauwert ist nicht besonders hoch. Immer hin überzeugt der Humor hier und da. Ein ziemliches Armutszeugnis ist auch das Finale des Films, welches schnell und unkreativ heruntergehandelt wird.

                                          Etwas mehr Schwung und gute Ideen hätten dem ersten Solo-Einsatz von Spider Man schon gut getan. So bleibt nur wieder ein relativ unterhaltsamer, aber viel zu gewöhnlicher Superheldenfilm übrig.

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                                          • 6
                                            über Dunkirk

                                            Regisseur Christopher Nolan gehört ohne Zweifel zu den einflussreichsten Filmemachern der Neuzeit. Ob das immer gut ist, bleibt glaub ich jedem selbst zu beurteilen. Ich für meinen Teil halte ihn teilweise etwas überbewertet. Nolan gelingt es eben geschickt simple Geschichten super zu verpacken und der Durschnitts-Kinokonsument springt darauf an.

                                            Ob das mit seinem neuesten Werk, dem Kriegsfilm "Dunkirk" genau so ist, muss sich noch zeigen. Jedenfalls hat Nolan mit seinem etwas anderen Kriegsepos wieder einmal einen optischen Leckerbissen geschaffen, der handwerklich und technisch einfach prima ist. Ton, Schnitt, Kamera und viele andere Elemente des Filmemachens werden eine Einheit. Nolan weiß auch den Kriegsschauplatz von Dunkirk spannend in Szene zu setzen und schickt ab der ersten Minute den Zuschauer auf eine spannende Tour de France in der Luft, auf dem Wasser und an Land. Und genau hier merkt man auch die Clevernis von Nolan. Geschickt weiß er Kriegssituation in ein spannendes Ereignis auf der Leinwand umzusetzten, obwohl seine Inszenierung recht einfach gestrickt ist. Ein Problem von "Dunkirk" ist auch, dass es nicht wirklich Hauptfiguren gibt. Man bekommt die unterschiedlichsten Charakter vorgeworfen und ist mit ihnen mittendrin. Eine Bindung zu ihnen wird aber nicht aufgebaut. Mir ging es jedenfalls so und damit waren mir sämtliche Personen im Film auch egal. Ich fieberte nicht mit. Selbst bekannte Gesichter wie Tom Hardy oder Mark Rylance lassen einen kalt. "Dunkirk" fehlt einfach eine Geschichte drum herum. Natürlich ist die Idee nicht verkehrt, sich einfach nur auf die Rettungsaktion in Dunkirk zu konzentrieren, aber es fehlt einfach ein Faden der dem Zuschauer zeigt wo die Reise hin geht. Das Aneinanderreihen von Ereignissen distanziert den Zuschauer dann doch etwas mehr vom gesamten Filmgeschehen.

                                            Negativ viel auch der Score von Hans Zimmer auf, der hier einen ziemlich nervigen Klangteppich fabrizierte. Mit Musik hat das nichts mehr zutun und auch einen Kriegsfilm so zu untermalen ist auch ziemlich merkwürdig.

                                            Interessant hingegen ist, wie Nolan doch sehr harte Szene ohne jegliches Blut in Szene setzt. Das funktioniert auch irgendwo, doch nimmt es erheblich den Realismus aus dem Gesamtwerk. Intressanter Ansatz, der aber im Gesamtkontext mir nicht gefallen hat.

                                            Unter dem Strich ist "Dunkirk" teueres Hollywood-Kino, das im inneren eigentlich schon eher Art-House ist. Nolan kann die Dinge eben gut verkaufen. Mit einem herausragendem Film hat man es hier sicher nicht zutun. Ganz Gut, aber weit davon entfernt ein großer Film zu sein.

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                                              Mit "Pirates of the Caribbean - Dead Men Tell No Tales" ist nun wohl entgültig die Luft aus dem eh schon sehr minderwertigen Franchise raus.

                                              Zwar versucht man im mittlerweile schon fünften Piraten-Abenteuer des dauerbesoffenen Jack Sparrow wieder den Bogen zum Ursprung der Reihe zu spannen, was aber mangels enormer Ideenarmut und unmotiviertem Cast ziemlich in die Hose geht. Man merkt vor allem Johnny Depp in der jeder Szene an, dass er keine Lust mehr auf seine Paraderolle hat. Aber nicht nur Depp bleibt völlig blass, auch der Rest des Casts ist jede Minute austauschbar. Einzig Javier Bardem als Gegenspieler Salazar bringt noch Ambitionen mit an Bord.

                                              Neben der spärlichen Story zeigt sich auch die Action nicht besonders kreativ. Es wird das typische Blockbuster-Effektprogramm heruntergespult, bei der allerhöchstens die Actionszenen nach dem ersten Auftritts Jack Sparrow noch irgendwie zündet.

                                              "Pirates 5" ist in jeder Hinsicht eine Wahrnung, dass man gewisse Franchises in Hollywood so langsam mal zu Grabe tragen sollte. Neben mäßigen Effekten, schlechten Schauspielern, langweiliger Action, sollte vor allem die Performance von Johnny Depp den Verantwortlichen hinter der Kamera mal zu denken geben. Leider deutet die After-Credit-Scene schon ein weiteres mögliche Debakel an.

                                              "Pirates of the Caribbean- Dead Men No Tales" ist somit wie erwartet ein ziemlicher Rohrkrepierer, den keiner sehen muss und auch nicht sehen sollte.

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                                                über Jackie

                                                "Jackie" ist ein sehenswertes Porträt einer starken Frau. Obwohl, "Jackie" ist doch mehr eine intensive Momentaufnahme. Pablo Larrain hat genau den richtigen Ansatz gefunden, Jackie Kennedy in den Mittelpunkt eines Films zusetzen. Dabei wurden die Stunden und Tage nach dem Mordanschlag an John F. Kennedy gewählt. Mit wunderbar gefilmten Bildern, einem interessanten und experimentellen Soundtrack und einer unvergleichlich guten Natalie Portman in der Hauptrolle, entwickelt der Streifen seine eigene Sogwirkung.

                                                "Jackie" ist sicher kein Film für mehrere Sichtung, aber ein sehenswerter Film für den Moment. Eben genau so, wie der Blick auf Jackie Kennedy in diesem Film ist. Eine Momentaufnahme.

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                                                  Nach dem überraschenden Erfolg den Coscarelli mit seinem ersten "Phantasm" hatte, war es klar dass sich ein größers Studio für eine Fortsetzung interessierte. Universal Pictures übernahm in diesem Fall. Und so kam es, dass auch in die Fortsetzung etwas mehr Geld gepumpt wurde und es von allem etwas mehr zu bestaunen gab.

                                                  "Phantasm 2" bietet mehr Effekte, mehr Gore, mehr Angus Scrimm und mehr Gruselzwerge. Das ist aber auch durchaus berechtigt und macht auch an den passenden Stellen richtig Spaß. Die Story ist nicht der Rede wert und auch sonst wirkt der Film von seiner Geschichte her etwas merkwürdig. Groß erklärt wird nämlich nix und man folgt den Hauptakteueren einfach.

                                                  Wenigstens behält sich "Phantasm 2" seinen Charme bei, der den ersten Teil schon richtig nice machte. Zwar fehlt hier die surreale Note, aber man hat immer noch eine unterhaltsame Geisterbahnfahrt vor Augen. Das größere Budget macht mehr möglich, was sich an manchen Stellen auch auszahlt. Action gibt es auf jeden Fall mehr und auch Angus Scrimm bekommt mehr Screentime.

                                                  Nicht ganz so gut wie das Original, aber eine ganz gute Fortsetzung.

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                                                  • 7

                                                    "Phantasm" zählt ohne Zweifel so den kultigsten Horrorstreifen der Filmgeschichte. Durch die vielen Fortsetzungen hat der Film auch durchaus gelitten und der Filmreihe auch Spott eingebracht, aber der eingefleischten Fangemeinde war das eh immer egal.

                                                    Don Coscarellis Gruselklassiker besticht auch heute noch mit seinem surrealen, träumerischen und geisterbahnartigen Charme. Für Zuschauer der jüngeren Generation ist das sicher alles ziemlich Retro, aber wer was mit "Stranger Things" anfangen konnte, wird seine Freude an diesem so großartigen Stil wiederentdecken.

                                                    Die Story ist für die Epoche des Kinos typisch und auch die Inszenierung ist unverkennbar. Spezial Effekte und Musik verleihen dem Streifen zusätzlich den Charme den er einfach haben muss. Für den geneigten Horrorfan gibt es auch ein paar nette blutigen Effekte zu bestaunen.

                                                    Highlight des Films ist aber auf jeden Fall Angus Scrimm als "Das Böse". Er und sein bösartiges Zwergengefolge jagen einem einen ordentlichen Schauer über den Rücken.

                                                    "Phantasm" sollte man sich nicht entgehen lassen, den irgendwie gehört er auch zu den ganzen Horrorklassikern, die man als Filmliebhaber eigentlich in sein Herz schließen müsste.

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