Spielberg_Fan - Kommentare

Alle Kommentare von Spielberg_Fan

  • 10

    Als ich im Jahre 2005 das Kino nach der Vorstellung von "Star Wars Episode 3" verließ, war für mich die "Star Wars-Saga" abgeschlossen. So wirklich glaubte ich da nicht mehr an eine Kinoauswertung. Sicher, dass die Cash-Cow da weiter gemelkt wird war klar, aber so richtig den Krieg der Sterne nochmal auf der Leinwand erleben? Nicht mehr in meinem Leben!
    Doch es kam alles anders und mit "Star Wars Episode 7 - The Force Awakens" meldet sich die größte Saga aller Zeiten zurück. Zu Freuden vieler Fans und Kinoliebhaber ist die Filmreihe wieder genau das, was sie mit der Ur-Trilogie schon einmal unter Beweis gestellt hatte. Eine magische Reise an einen Ort , den nur das Kino bieten kann. Der siebte Part der Reihe orientiert sich sehr stark an den früheren Abenteuern von Luke, Leia und Han und führt auch in diesem Stil die neuen Charaktere perfekt ins Star Wars-Universum ein. Überhaupt wurden mit den neuen Charakteren würdige Nachfolger geschaffen, aus denen in den nächsten beiden Teile noch viel rauszuholen ist. Vergessen darf man dabei aber auch nicht, dass auch hier erneut einige viele lieb gewonnene alte Gesichter eine wichtige Rolle spielen. Harrison Ford, Mark Hamill, Carrie Fisher und Co. treten in ihren Paraderollen erneut auf, was sicher jedes Fan-Herz höher schlagen lässt.
    Regisseur J.J. Abrams hat schon mit "Star Trek" bewiesen, dass er genau der richtige Mann für Neustarts ist. So viel Liebe und Filmmagie die er dem neuen Star Wars-Film schenkt ist in Anbetracht der Prequel-Trilogie ein Wunder. Was Star Wars-Vater George Lucas verhauen hat wird hier wieder gut gemacht. Die Effekte, der Score von John Williams, der Humor, die Action, die Spannung und natürlich die Geschichte sind wie" Star Wars" sein soll. Die Story mag in vielen Details "Episode 4" ähneln, aber ganz ehrlich, genau das habe ich erwartet, genau das wollte ich sehen. Der Geist der Reihe sollte zurück gebracht werden und er ist wieder da. Der Auftakt der neuen Trilogie macht alles richtig, auch wenn man natürlich das alles als gekonnten Fanservice schimpfen kann und vielleicht auch muss. Man kann sich sicher auch darüber aufregen, dass Abrams kein Regisseur mit einem eigenen Stil ist. Da stimme ich so halbwegs zu, aber das ist auch ein Thema mit dem man sich hier nicht befassen muss. Der Mann liebt Film und weiß wie er so eine Legende wie „Star Wars“ anpacken muss.
    „The Force Awakens“ ist der krönte Wiedereinstieg in verdammt gut gemachtes Blockbuster-Kino, bei dem auch irgendwo ein starkes Stück Filmgeschichte eine Rolle spielt.

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    • 8

      In den 90er Jahren war das Western-Genre im Kino so gut wie tot. Es ist ein Wunder, dass sich trotzdem wenige Regisseure noch an dieses Genre wagten. So auch Richard Donner, der 1994 "Maverick" eine Kinoadaption der gleichnamigen Serien vorlegte, die aber mit dieser Serie eben nicht mehr sehr viel gemein hat. Geschadet hat dass dem Film sicher nicht. Donner inszenierte hier eine kluge und rasante Westernkomödie, die mit Ideenreichtum und verblüffend vielen Wendung in der Geschichte nicht geizt. Zu kurz kommt natürlich auch nicht die Action, die in dieses umwerfend tolle Westernsetting gut intigriert wurde. Sehen lassen kann sich auch die Besetzung. Mel Gibson, James Garner, Jodie Foster, James Coburn oder Alfred Molina zeigen sich hier in größter Spiellaune und sind durch die Salons weg einfach grandios. Und auch wenn "Maverick" ein wirklich erheiternder Film ist, der hier ein Gagfeuerwerk nach dem anderen abbrennt, so gelingt es dem Streifen doch gut die Balance zwischen Witz und leichter Ernsthaftigkeit zu halten. Langeweile gibt es hier 2 Stunden lang sicher nicht und mit dem absolut passenden Score von Randy Newman und den vielen fantastischen Cameo-Auftritten macht dieser Western-Road-Trip doppelt so viel Spaß.

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      • 7

        "The Age of Adaline" sieht auf dem ersten Blick wie furchtbares Kitsch-Kino aus Hollywood aus. Und im Prinzip ist es das auch, allerdings mit einer Ausnahme. Den Machern gelingt es einen Zauber aufzubauen, von dem man sich nur schwer abwenden kann. Die Story ist simpel erzählt mit all ihren märchenhaften Elementen, aber da ist eben dieser Zauber. Der Streifen ist in traumhafte Bilder getaucht, die Musik verbreitet die richtige Stimmung und auch die Darsteller agieren fabelhaft. Hauptdarstellerin Blake Lively ist ist nactürlich der absolute Hinkucker, aber überzeugt auch darstellerisch. Großer Pluspunkt ist dann auch noch der legendäre Harrison Ford, den man gerne mal in so einer Rolle wie hier sieht. "The Age of Adaline" hat viele gute Ansätze in seiner Story, die vielleicht noch etwas ausbaufähiger gewesen wären. Ob der Film jetzt hätte länger laufen müssen sei mal dahin gestellt, denn auch die 112 Minuten sind gut verwendet worden, aber irgendwie möchte man doch dieser zuckersüßen Liebesgeschichte etwas länger zusehen können. Wer ein Herz besitzt wird diesem Film auf jedne Fall eine Chance geben. "The Age of Adaline" ist eine fantasievolle Liebesgeschichte, die gut gespielt ist und einige magische Momente hat. Zwar ist das nüchtern betrachtet sicher kein Meilenstein des Kinos, aber verdammt sehenswertes Wohlfühl-Kino zum träumen.

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        • 6

          "Big Game" ist sicher kein absoluter Bullshit. Hier gelang ein kurzweiliger, rasanter Actionfilm, der sich ganz klar etwas am 80er Jahre Kino bedient hat. Der Film nimmt sich selber nicht ernst, hat die ein oder andere überzogene Actionszene, aber im Gegenzug dann doch wieder bodenständige Krawall-Szenen. Samuel L. Jackson als Präsident der vereinigten Staaten ist herrlich komisch und gekonnt fehlbesetzt, aber das ist pure Absicht. Zu kurz kommen auch nicht die One-Liner, die hier und da dann wieder ans 80er Jahre Actionkino erinnern. "Big Game" macht Spaß, ist solide gemacht und punktet mit einigen bekannten Gesichtern. Schnelle, gut verdauliche Actionkost mit Witz, die man schnell wieder vergisst, aber bei der Sichtung postiv aufnimmt.

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          • 9

            Was „Skyfall“ schon andeutete, ist nun mit „Spectre“ fast wieder in seiner ganzen Pracht eingetroffen. Regisseur Sam Mendes und auch die beiden Produzenten besinnen sich auf alte Tage und liefern mit dem neusten Agenten-Abenteuer den bisher klassischsten 007 der Craig-Ära ab. Nicht nur der Aufbau des Films lässt Bond-Fans der ersten Stunde an alte Zeiten erinnern, auch die vielen Querverweise auf vergangene Bond-Abenteuer führen zur einer nostalgischen Schwärmerei. Da wären z.B. die Pre-Titel Sequenz (Leben und Sterben lassen), Craigs Smoking im Zug (Goldfinger), der Zug-Fight (Liebesgrüße aus Moskau, Der Spion, der mich liebte), die Basis des Oberschurken (Man lebt nur zweimal) und vieles mehr. Das man es hier mit einem klassischen Bond zu tun hat, dürfte aber frühestens mit der berüchtigten „Gun Barrel“ am Anfang des Films klar sein, denn die hat man in den letzten Craig-Mission fast nur am Schluss des Films gesehen. Soweit so gut also, aber was hat „Spectre“ den sonst noch zu bieten?
            Der neue James Bond-Film bleibt auch weiterhin seiner düsteren Linie treu, die sich mit den neuen James Bond-Filmen in die Reihe eingefunden hat. Aber auch die Charakteranalyse der Hauptfigur steht weiter im Fokus und wird hier gekonnt mit den Vorgänger-Streifen der Craig-Ära zusammengeführt. Sam Mandes gelingt erneut eine gute Mischung aus Story, Action und liebgewonnen Bond-Momenten. Die Geschichte ist durchweg spannend erzählt, auch wenn man als Bond-Profi sicher weiß auf was das alles hinausführen wird. Die Action ist handgemacht und bleibt in der Tradition der Reihe, was natürlich für einen Bond-Film auch zwingend ist. Ebenso kann man sich an Daniel Craig als James Bond erfreuen, der wohl endlich richtig in der Rolle seines Lebens angekommen ist und man kann nur hoffen, dass er wenigstens jetzt noch einen weiteren Film macht. Der Rest des Casts ist aber auch sehenswert. Christopher Waltz als Bösewicht passt hier vortrefflich hinein und wird Gott sei Dank an der kurzen Leine gehalten. Seine Auftritte sind überschaubar, aber das passt genau. Ralph Fiennes als M, Ben Whishaw als Q und Naomie Harris als Miss Moneypenny sind ebenfalls richtig sehenswert in ihrer Performance. Was die Bond-Girls betrifft, so muss Monica Bellucci hier den Kürzeren ziehen, denn ihre Rolle ist leider etwas mager ausgefallen. Dafür erfreut man sich an Lea Seydoux, denn sie gibt ein fast schon klassisches Bond-Girl, welches neben Eve Green bisher das Beste der Craig-Ära ist. Handwerklich überzeugt der neue 007 aber auch. Visuell sehr stark gefilmt und auch der Schnitt ist eher sehr bedacht auf alte Zeiten. Man denke da nur an die großartige Pre-Titel Sequenz, in der die ersten Minuten völlig ohne Schnitt auskommen. Thomas Newmans Score fügt sich dabei auch gekonnt ins Gesamtbild und liefert den richtigen Sound für so ein Agenten-Abenteuer.
            „Spectre“ kann man eigentlich nur vorwerfen, dass er etwas zu lange ausgefallen ist. 2 Stunden Laufzeit hätte es hier auch getan, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Sam Mendes bietet dem geneigten Bond-Fan mit „Spectre“ einen wahrlich super inszenierten Bond-Film, der mit ein paar Längen zu kämpfen hat, aber im Großen und Ganzen seinen klassischen Vorgängern alle Ehre macht und auch nach diesem bewährten Konzept sein Ding durchzieht. Für mich irgendwie besser als „Skyfall“, aber nicht ganz so gut wie „Casino Royale“. Hoffen wir das Bond bald wieder auf die Leinwand in Form von Daniel Craig zurückkehrt.

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            • 4

              "Colombiana" ist mal wieder diese 08/15-Ware, die uns Produzent und Story-Schreiber Luc Besson seit geraumer Zeit um die Ohren knallt. In Zusammenarbeit mit Regisseur Oliver Megaton entstand diese Fließbandfertigung von Actionthriller, in der die Story verpasst origenell zu sein und in der die Action so gewöhnlich und unmotiviert in Szene gesetzt ist, dass man sich umso mehr die guten alten 80er Jahre Knaller des Genres zurück wünscht. Da mag man noch so sehr mit der Videoclipästehtik spielen und die Actionszenen cool wirken lassen, aber wenn das ganze Drumherum nicht stimmt ist das für den Arsch. Leider muss man sagen, das Zoe Saldana Gott Dank so ein heißes Gerät ist, dass sie wenigstens den Schauwert in dieser Weise aufrecht erhält. Sowas sollte aber nicht passieren. "Colombiana" ist von vorne bis hinten ein stinklangweiliger Actionthriller, dessen Action kein mal zündet und die spannungsarme und zum 1000ten Mal aufgegossene Geschichte einem den Rest gibt.

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              • 7

                Sydney Pollack's "Jeremiah Johnson" ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, was für tolle Filme in der New Hollywood-Ära entstanden sind. Pollacks Film ist ein wahrlich ruhig inszenierter Austeiger-Western, der nicht nur von seinem hervorragenden Hauptdarsteller Robert Redford lebt. Die Atmosphäre ist hier vor allem der heimliche Star des Films und auch die ungeheueren toll fotografierten Bilder, die eine Landschaft präsentieren, die die Einsamkeit, aber auch die Freiheit des Jeremiah Johnson spürbar machen. Dramatisch, aber nicht sehr aufdringlich erzählt der Film seine Geschichte. Es passiert viel, aber der Regisseur vermittelt auf eine einzigartige Weise eine Ruhe, dass dem Zuschauer die vielen Ereignisse gar nicht so bewusst werden. Die etwas andere stimmungsvolle Western-Atmosphäre fängt einen sofort ein und lässt erst mit dem Ende wirklich wieder los."Jeremiah Johnson" ist ein sehr sehenswertes Stück Film, dass nicht nur für das Western-Genre ein Segen ist. Eine gemütlich spannende Reise, die von einem umwerfenden Setting begleitet wird.

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                • 5

                  Burt Reynold's vierte Regiearbeit klingt im ersten Moment für Fans des 80er Jahre Actionkinos recht interessant, doch letztlich ist "Stick" ein ziemlich zähes Stück Actionfleisch der 80er Jahre. Reynold's, der hier auch als Hauptdarsteller agiert, bringt seinen Film in den ersten 20 Minuten eigentlich auf einen recht guten Weg. Dieser Weg verliert sich danach aber auch wieder sehr schnell. Nun fängt der Streifen an richtig vor sich hin zu plätschern. Die änfangliche Dynamik verläuft im Sand und man muss praktisch bis zum Finale auf die Action warten. Auch die Geschichte ist nicht sonderlich spannend erzählt und zieht sich mächtig in die Länge. Immer hin darf man sich zwischendurch an einem gut gelaunten Burt Reynolds erfreuen, der gekonnt einige One Liner zum Besten gibt und mit gewohnter Lässigkeit auftritt. Das rettet "Stick" aber auch nicht vor seiner Durchschnittlichkeit. Egal ob Reynolds sich hier mit einem Killer-Alpino (ganz gut gespielt von Stuntman Dar Robinson) anlegt oder sonst wie cool über den Bildschrim schreitet, "Stick" ist einfach ein viel zu langes und vor allem falsch in Szene gesetztes Actionfilmchen.

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                  • 7

                    Mit "Nightmare on Elm Street 4 - The Dream Master" bleibt die Reihe weiter auf Erfolgskurs. Zwar fällt dieser Beitrag leicht hinter seinem Vorgänger zurück, ist aber nach wie vor ein kurzweiliger und flotter Horrorspaß. Diesmal zeichnete sich ein gewisser Renny Harlin für die Regie aus, der später Kracher wie "Die Hard 2" oder "Chliffhanger" inszenierte. Schon lustig wie die "Nightmare-Reihe" ein Sprungbrett für gewisse Regisseure war. Gelungen ist auch das Anknüpfen an den vorherigen Teil, der die Geschichte rund um Freddy schön simpel weiter spinnt. In Sachen Effekten wurde sich auch wieder ordentlich ins Zeug gelegt, was dazu führt, dass "Nightmare 4" bis jetzt die wohl abgefahrendsten und bizarresten Mordszenen der Reihe bereit hält. Was handgemachte Effekte für eine Wirkung haben können wird hier deutlich gemacht. Was "Nightmare 4" dann aber leider nicht mehr so gelingt, ist eine vernüftige Spannung aufzubauen und eine durch und durch gruselige Atmosphäre in den Raum zu pusten. Das Setting wirkt bei weitem nicht mehr so düster wie in Teil 3 und auch die ständigen bösen Späßen von Freddy bremsen die Bedrohlichkeit etwas aus. Nichts desto Trotz ist "Nightmare 4" für einen vierten Teil einer Horror-Slasher-Reihe ziemlich sehenswert und setzt seinen Killer wunderbar in Szene.

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                    • 7 .5

                      Da "Nightmare 2" offensichtlich nicht so den Nerv der Fans draf, beschlossen die Macher mit "Nightmare 3- Dream Warriors" wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen und sich erneut Wes Craven mit ins Boot zu holen. Dieser war diesmal allerdings nur für die Story zuständig und als Ausführender Produzent dabei. Regie übernahm Chuck Russel, der ja später noch ein paar Blockbuster-Streifen drehen durfte (Eraser, Die Maske). Am Drehbuch war außerdem noch ein gewisser Frank Darabont beteiligt. "Nightmare 3" stellt einen Wendepunkt in der Inszenierung der Reihe dar. Die Reihe begann hier richtig Fahrt aufzunehmen und Freddy als eine Art Popstar in Szene zu setzen, der immer mehr One-Liner zum besten gab, die gar nicht mal so schlecht waren. Überhaupt wurde die Reihe ab diesem Zeitpunkt so in Szene gesetzt, dass sie ein Phänomen der Popkultur werden musste. Mit rockigen Popsongs der 80er untermalt, werden Teenies kreavtiv um die Ecke gebracht und Robert Englud hat das ganze Showlicht auf sich gerichtet. Englund gibt in diesem Teil seine bis jetzt beste Performance als Freddy, aber auch der erneute Auftritt von Heather Langenkamp als Nancy und John Saxon als Thompson (beide waren schon in Teil 1 in den Rollen zu sehen) sind ein richtiger Pluspunkt und bringen den dritten Teil wieder näher ans Original heran. Natürlich sind aber auch die damals noch relativ unbekannten Gesichter von Patrica Arquette und Lawrence Fishburne ein großer Gewinn für diesen Teil. Russel bietet mit seinem Beitrag zur Reihe dem Zuschauer einen wirklich unterhaltsamen, teils spannend und mit schicken old-school Effekten ausgestatteten Geisterbahn-Trip, der sich sehen lassen kann. Man kann auf jeden Fall behaupten, dass "Nightmare 3" deutlich macht, dass die Slasher-Reihe durchaus die originellste ihrer Zunft ist. Selten brachte das Subgenre so viel Abwechslung hervor.

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                      • 6

                        Nach dem Erfolg des Erstlings war es klar, das New Line Cinema nicht lange warten würde eine Fortsetzung nachzuschieben. Schon ein Jahr nach Veröffentlichung des ersten Teils kehrte Freddy in "Nightmare 2 - Freddy's Revenge" zurück, um wieder Jagd auf träumte Teenies zu machen. Komischer Weise zählt aber eben dieser zweite Teil bei Fans als schlechtester Teil der Reihe. Ganz nachvollziehen konnte ich das nie und auch jetzt sehe ich es noch genau so. Sicher springt "Nightmare 2" irgendwo aus der Reihe, weil Freddy hier versucht aus der Traumwelt in die reale Welt zu gelangen, aber eben das macht den zweiten Part zu einen ganz ansehnlichen Streifen. Zwar fehlt es dem Streifen etwas an Spannung und auch manche Szenen sind eher lächlicher als gurselig, aber im Großen und Ganzen unterhält "Nightmare 2" sehr kurzweilig und überzeugt wieder mit einem gewissen Härtegrad und guten handgemachten Effekten. Robert Englund macht ebenso seinen Job wieder hervorragend und auch die Atmosphäre ist stimmig. Da dürfte auch der Score von Christopher Young einiges dazu beigetragen haben. Ich verstehe wenn man von "Nightmare 2" nicht so angetan und der Streifen läuft an manchen Stellen tätsächlich nicht ganz rund, aber so schlecht wie er immer gemacht wird ist er sicher nicht.

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                        • 8

                          "A Nightmare on Elm Street", der Film der Regisseur Wes Craven wohl entgültig groß gemacht haben dürfte. Zwar war der Filmemacher zu diesem Zeitpunkt kein unbeschriebenes Blatt mehr, da er schon mit "Last House on the Left" und "Hills have Eyes" einem Genrepublikum ein Begriff war, aber das allgemeine Kinopublikum bekam jetzt erst so richtig Wind von diesem Mann. Überhaupt stellte "A Nightmare on Elm Street" so einige filmgeschichtliche Gleisen. Ein gewisser Robert Englund wurde über Nacht zu einem Horrorstar, seine dargestellte Figur Freddy Kruger zu einer absoluten Kultfigur des Horrorfilms, ein junger Schauspieler namens Johnny Depp trat in Erscheinung und auch das Subgenre Slasher bekam durch diesen Streifen nochmal richtig frischen Wind. Craven's Film ist ein ausgezeichnetes Stück Horrorkino. Hier stimmt die Atmosphäre, der langsam steigende Spannungsbogen, die Effekte und auch der Härtegrad. Aber vor allem lebt "Nightmare" von seiner erschreickenden Hauptfigur Freddy Kruger, der so unglaublich passend von Robert Englund dargestellt wird, dass einem wirklich zum fürchten ist. Die Story über einen Kindermörder, der sich in die Träume seiner Opfer schleicht war zu diesem Zeitpunkt einfach kreavtiv und sehr gut inszeniert. Man kann hier vom richtigen Ort und er richtigen Zeit sprechen, denn "Nightmare" traf den Nerv der Horrorfans und auch den des Mainstreampublikums. Craven erschuf praktisch über Nacht einen Kultfilm, der mit seinen Fortsetzungen noch die ganzen 80er Jahre im Slasher-Genre dominieren sollte. 1, 2 - Freddy kommt vorbei - und das war wirklich ernst gemeint!

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                          • 7

                            „Showdown in Little Tokyo“ dürfte so in etwa der letzte seiner Zupft gewesen sein. Ein total simpler, dreckiger und vollgestopft mit Machosprüchen inszenierter Actioner der alten Schule. Anfang der 90er Jahre war das noch möglich. Zwar gab es noch bis knapp vor Ende des Jahrtausends Actionfilme die in die alte Richtung gingen, aber diese waren sicher nicht mehr so politische inkorrekt.

                            Kurz und knackig (Laufzeit beträgt 76 Minuten) lassen es Dolph Lungren und Brandon Lee hier lässig krachen, gehen keiner Schießerei aus dem Weg und prügeln sich durch die Straßen von Chinatown. Regisseur Mark L. Lester nimmt dabei auch bei der Gewaltdarstellung keine Gefangene und geizt nicht mit blutigen Shootouts und denkwürdigen Szenen, in denen u.a Nutte halbnackt mit einem Samuraischwert geköpft werden. Zwischendrin gibt es dann auch noch kurz eine nackte Tia Carrere zu bestaunen (wurde sie dabei gedoubelt ? ).

                            „Showdown in Little Tokyo“ ist somit ein flotter, gewalttätiger Actionfilm, der auf dem Gaspedal bleibt und mit seinem unvergleichlichen Charme des alten Actionkinos absolute in jeder Minute sehenswert bleibt.

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                            • 7

                              Basierend auf einer Vorlage von Horrorautor Stephen King, durfte 1987 Actionheld Arnold Schwarzenegger in „Running Man“ über die Leinwände joggen und so einige wunderbaren 80er Jahre One Liner los feuern.

                              „Running Man“ kann man sicher nicht als gelungene Adaption der Geschichte von Stephen King bezeichnen, viel mehr ist der Streifen eine lupenreine 80er Jahre B-Movie-Geburt, der man entweder etwas abgewinnen kann oder auch nicht. Den medienkritischen Ansatz der Geschichte zu behandeln wird konsequent außer Acht gelassen und wenn überhaupt nur an der Oberfläche angekratzt. Dies ist aber im Fall von „Running Man“ auch scheißegal, denn genau so wie der Film inszeniert ist funktioniert er auch bestens. Arni ist hier ganz klar der Dreh- und Angelpunkt und zeigt das was er am besten kann. Den Laden aufräumen, lockere Sprüche zum Besten geben und alles zerlegen was ihm in die Quere kommt.

                              Mit einer entspannten Laufzeit von knapp 100 Minuten bietet „Running Man“ reichlich Action, hält sich bei seinen Dialogszenen nicht lange auf und ist bei Gesamtbetrachtung ein absoluter Film der 80er, der den Stil und auch die Stimmung dieses Jahrzehnts aus jeder Pore tropfen lässt. Ein sehenswerter Unterhaltungsgarant, der sich auch nicht für einige kleinen Gewaltspitzen zu schade ist. Schwarzenegger rennt hier um sein Leben, hat aber alles im Griff und wenn der typische elektronische Sound von Komponist Harold Faltermeyer die von mir so innig geliebten schmutzigen Bilder des 80er Jahre Action/Sci-Fi Kinos untermalt, dann müsste jeder Liebhaber dieser Sorte Film wissen dass er zuhause ist.

                              „Running Man“, kein Meisterwerk des Jahrzehnts, aber ein verdammt sehenswerter Vertreter.

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                              • 7

                                „Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidswache“ ist ein weiterer Beitrag zum von mir so geliebten Gossenkino des deutschen Films. Im Vergleich im anderen Genre-Beiträge zeigt sich der Film von Wolfgang Staudte aber nicht so völlig abgedreht und schlägt eher den Weg eines ganz normalen Krimis ein. Das lässt sich trotzdem sehr gut anschauen und verspricht auch die ein oder andere Szene, die doch etwas absurd daher kommt. Ich denke da nur gleich zu Beginn des Films, als sich diese reiche Dame im Taxi von Heinz Reinicke in ihrem Suff komplett entblößt und sich schlafen legt. Deutsches Kino, wie ich es mir heute noch wünschen würde.

                                „Fluchtweg St. Pauli“ bleibt mit seiner knappen Laufzeit von 87 Minuten konsequent unterhaltsam, bietet solide deutsche Krimispannung und gewährt dem Zuschauer wieder einmal einen echt super Blick auf die Stadt Hamburg. Ich hoffe ich werde in der nächsten Zeit mehr solche Streifen dieser deutschen Kinokultur zu Gesicht bekommen.

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                                • 6

                                  Blown Away“ aus dem Jahre 1994 war zu Zeiten seiner Veröffentlichung fast schon ein Relikt vergangener Tage. Das Actionkino befand sich immer mehr im Umbruch und der alte Stil verabschiedete sich so langsam. „Blown Away“ nimmt sich aber diese alte Formel noch zu Herzen und hat mit seinem Regisseur Stephen Hopkins auch einen Mann am Ruder, der zu diesem Zeitpunkt noch als ein routinierter Filmemacher galt, bevor seine Karriere den Bach hinunter ging.

                                  Hopkin's Film ist mehr ein Thriller als ein rasanter Actionfilm. Trotzdem lässt man hier die Action nicht zu kurz kommen und darf Zeuge einiger schicken Explosionen werden. Die Story und auch die Charakterzeichnungen sind zwar sehr oberflächlich geraden, machen aber aus „Blown Away“ dennoch ein unterhaltsames und teils spannendes Katz und Maus – Spiel. Tommy Lee Jones mimt einmal mehr ultra fiesen Bösewicht, was ihm auch sichtlich steht. Jeff Bridges als Anti-Held im Hawaii-Hemd bietet außerdem eine solide Performance. Schade nur, dass Jones mit weniger Screentime ausgestattet wurde und nicht so oft in Erscheinung tritt.

                                  „Blown Away“ ist somit ein gut gespieltes und teils explosives Stück spätes Actionkino, dass nie wirklich jemanden vom Hocker gerissen hat, aber auch nicht wirklich viel falsch macht. Solide Actionunterhaltung ohne großen Innovationen.

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                                  • 7
                                    über Ant-Man

                                    „Ant-Man“ stellt nun einen weiteren Beitrag zur aktuellen Superhelden-Welle dar und kommt überraschender Weise gar nicht so pompös und effektüberladen daher, wie es so manch anderer Genre-Genosse in der letzten getan hat. Das spricht auf jeden Fall für Peyton Reed's Superheldenfilm.

                                    Hier wird versucht eine Geschichte zu erzählen die auf dem Boden bleibt und dabei aber immer noch genügend Action und Effekte bietet. Großes Erzählkino bietet auch diese Comicverfilmung nicht, aber dem Regisseur gelingt es die simplen Charaktere und auch die weichgespülte Story so in Szene zu setzen, dass der Zuschauer reichlich Spaß am Ameisen-Mann haben kann. Mit einer guten Portion Witz, flotter Action, solider Spannung und einem Cast, der einfach seinen Job macht, ist „Ant-Man“ eine willkommene Abwechslung im Marvel-Universum.

                                    Mit Michael Dougles, Paul Rudd als Titelheld und Evangeline Lilly hat man sogar eine mehr oder weniger bekannte und gute Besetzung, der man gerne zusieht. Corey Stoll als Fiesling bleibt hingegen blass. Dafür kann noch Michael Pena in einer Nebenrolle überzeugen und für einige Lacher sorgen.

                                    „Ant-Man“ schließt somit die zweite Phase der Marvel- Invasion ab und bietet dabei solide Popcorn-Unterhaltung, die man sich gönnen kann oder auch nicht.

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                                    • 5

                                      „The Man With The Iron Fists“ gefiel mir richtig gut. Was Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler RZA mit seiner wundervollen durchgeknallten Hommage an das legendäre „Shaw Borthers-Kino“ präsentierte, lies jeden Genre-Filmfan im Kreis hüpfen.

                                      Nun erwartet uns mit „The Man With The Iron Fists 2“ die Fortsetzung, die ihren Weg gleich auch DVD und Blu-Ray fand. Leider muss man diesmal ein paar Abstriche machen. Die Klasse des Erstlings wird so gut wie nie erreicht. Dem Streifen fehlt es an kreativen Einfällen, an wahnsinnigen Szenen wie in Teil 1 und an der Spiellust der Darsteller. Regisseur Roel Reiné, der ja schon für einige Direct-to-DVD Produktionen verantwortlich war, versucht wenigstens in paar Momenten die gute alte „Shaw-Brothers Luft“ freizusetzen, was ihm dann auch ziemlich gut gelingt.
                                      Den gewünschten Grindhouse-Look erreicht der Streifen aber praktisch nie. Dazu sieht er zu glatt gebügelt aus. Und für einen modernen Kampfkunstfilm fehlt der nötige Drive. So richtig Fahrt nimmt der Streifen dann erst in seinem Finale auf, was für sie einen Film wirklich zu spät ist.

                                      Es wäre echt super gewesen wenn „The Man With The Iron Fists 2“ noch mal so richtig die Bude gerockt hätte. Leider kam dabei nur ein laue Fortsetzung heraus, die nur in ganz wenigen Momenten die Hommage ist, die sie eigentlich sein sollte.

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                                      • 6

                                        Nach seinem eher durchwachsenen „Public Enemies“ kehrt Regisseur Michael Mann in die Neuzeit zurück und liefert einen Thriller, der uns das aktuelle Thema des Cyberterrorismus mehr oder weniger unterhaltsam näher bringen will.

                                        Auch „Blackhat“ ist nicht unbedingt wieder ein Mann-Streifen, der vieles richtig macht. Eine Klasse von „Heat“ und „Collateral“ darf hier nicht erwartet werden. Trotzdem weiß „Blackhat“ den Zuschauer zu unterhalten und hält auch ein paar gut inszenierte Actionsequenzen parat, die sich perfekt in die doch etwas holprige Story mit einfügen. Michael Mann darf also auch hier wieder zeigen, wie gut er doch Actionszenen inszenieren kann. Neben der oberflächlichen Story, die vielleicht absichtlich an manchen Stellen etwas wirr umgesetzt wurde, überzeugt der Film natürlich mit seinem unvergleichliche Mann-Stil, der sich in der fast schon hypnotischen Kameraführung widerspiegelt. Allerdings fehlt es meiner Meinung nach diesmal an einem atmosphärischen Score. Die Klänge von Harry-Gregson Williams und Atticus Ross zogen mich nicht wirklich in ihren Bann.

                                        Schauspieltechnisch hat „Blackhat“ auch nicht die große Nummer zu bieten. Chris Hemsworth in der Hauptrolle bleibt relativ blass und auch der Rest des Casts vermag nicht zu überzeugen.

                                        Unter dem Strich bleibt dann aber immerhin ein Thriller, der sich durch die coole Inszenierung seines Regisseurs immer noch sehen lassen kann. Auch wenn die Story an einigen Stellen sehr langatmig wirkt, so schafft sie es doch dann auch wieder in den Bereich des Unterhaltsamen zu springen. „Blackhat“, ein Mann-Film durch und durch, aber mit einigen Schwächen.

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                                        • 7

                                          Mit „Mörderspinnen bekommt man einen kleinen sympathischen Tierhorrer-Streifen vorgelegt, der nicht nur mit seinen echten Krabbelviechern überzeugen kann, sondern auch mit seinen beiden Hauptdarstellern. William „Kirk“ Shatner und Exploitation-Schönheit Tiffany Bolling geben sich hier die Ehre und das ist für so einen Genre-Streifen doch mal eine echt gute Konstellation.

                                          Sicher hat „Mörderspinnen“ so einige Schwächen aufzuweisen, die man aber diesem kleinen Film einfach verzeiht. Allein die Tatsache dass hier mit echten Spinnen gedreht wurde klingt beeindruckend und dürfte jeden Arachnophoben Angstschweiß auf die Stirn treiben. Einen spannungsgeladenen Tierhorror wie „Jaws“ sollte man auch nicht erwarten, zumal „Mörderspinnen“ auch sehr lange braucht um in Fahrt zu kommen. Dafür entschädigt aber ein wirklich toll inszeniertes Finale mit einem Ende, das man nur im Exploitation-Kino finden kann.

                                          „Mörderspinnen“ ist somit der kleine Bruder unter den großen Tierhorror-Streifen, die vor allem in den 70er und 80er Jahren sich großer Beliebtheit erfreuten. Wenn William Shatner auf Spinnenjagd geht sollte man schon dabei sein.

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                                          • 8

                                            Mit "The Burbs" legt uns Regisseur Joe Dante eine echt sympathische und unterhaltsame Kömodie vor, die im Laufe der Zeit zu einem echten Kultfilm geworden ist. Das hat der Film sicherlich auch seinen großartigen Schauspielern zu verdanken, denen man dem Spaß am Spiel auch in jeder Minute anmerkt. Vor allem Tom Hanks und Bruce Dern sind mit ihrer Performance absolut fantastisch. Wie Dante hier auf das amerikanische Spiesbürgertum feuert ist wahrlich ein Riesenspaß. Als Zuschauer erfreut man sich an den herrlichen Theorien, die sich die Bewohner dieser eigentlich ruhigen Straße über ihre neuen unheimlichen Nachbarn ausmalen. Das ist mit einigen lustigen und absurden Szenen verbunden, die in ihrem Stil auch nur so in den 80er Jahre möglich waren. Neben der lockeren Inszenierung des Streifens überzeugt vor allem auch die Filmmusik von Komponist Jerry Goldsmith. Pfiffig und teilweise frech untermalt der Meister das wilde Treiben in der Nachbarschaft. "The Burbs" ist somit ausgezeichnetes und kultiges Unterhaltungskino, das wirklich mit viel Witz und Charme jeden schnell in seinen Bann ziehen dürfte. 8 Punkte

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                                            • 7 .5

                                              Irgendwo in Hamburg, zwischen Rotlicht- und Villenviertel, tobt ein Krieg zweier alteingesessener Gangsterbosse denen jedes Mittel recht ist.

                                              „Zinksärge für die Goldjungen“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie schmierig und wild das deutsche Exploitation-Kino seien konnte. Neben kleinen nackten Tatsachen gibt es hier abgebrühte Dialoge, unfassbare Szenen (wie hart und tödlich Prügel von fernöstlichen Personen seien können wird hier ausführlich dokumentiert) und einen richtig flotten Erzählstil der simplen Geschichte zu bestaunen. Und wenn das alles dann auch noch in einem verdammt actiongeladenen Finale gipfelt, indem praktisch die geilste Motorboot-Verfolgungsjagd der Filmgeschichte stattfindet, dann feiert man hier einfach dieses unfassbar sehenswerte deutsche Kino.

                                              Mit Darstellern wie Herbert Fleischmann, Henry Silva und Horst Janson hat man außerdem einen wunderbaren B-Movie Cast versammelt, dem man einfach gerne zusieht. Aber auch so scheint an „Zinksärge für die Goldjungen“ alles richtig zu machen und wird dem geneigten Fan eine wahre Offenbarung sein.

                                              Regisseur Jürgen Roland liefert mit seinem „Zinksärge für die Goldjungen“ einen Bad-Ass Krimi der ganz besonderen Art ab und das bedeutet Spaß auf der ganzen Linie.

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                                              • 6

                                                Seit „Matrix“ scheint den Wachowskis nichts mehr wirklich zu gelingen. Die „Matrix-Sequels“ waren zwar umsatzstark, aber filmische gesehen auch eher gewöhnungsbedürftig. Und auch „Jupiter Ascending“ musste sich jüngst ohrfeigen lassen. So spricht eben die Masse und die Kritik.

                                                Ich sage aber, „Jupiter Ascending“ hat auf jeden Fall eine Chance verdient. Sicher ist der Streifen kein bahnbrechendes Machwerk und auch ansonsten ist er eher Durchschnitt, aber er ist trotzdem sehr unterhaltsames und technisch sehr sehenswertes Sci-Fi – Kino. Man muss den Wachowskis schon lassen, dass sie einfach das machen, auf was sie gerade Lust haben.

                                                Visuell hat „Jupiter Ascending“ einiges zu bieten und überzeugt sogar mit einem relativ guten 3D Erlebnis. Aber auch in Sachen Action macht der Streifen ordentlich Spaß. Die Wachowskis haben es einfach drauf Actionszenen visuelle beeindruckend auf die Leinwand zu zaubern. Neben den ganzen Effekten und der wilden Action gibt es aber auch eine Story zu erzählen. Diese ist zwar recht simpel und wirklich nichts Neues, was aber der ganzen Unterhaltung keinen Abbruch tut. Die intergalaktische Aschenpudel-Story ist so wie sie erzählt wird genau richtig. Ebenso hat man den Score von Komponist Michael Giacchino auf der Haben-Seite, weil dieser richtig schön instrumental daher kommt und irgendwie an die guten alten 90er Jahre Scores erinnert.

                                                Was aber in „Jupiter Ascending“ gar nicht so passen will ist die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Mila Kunis und Channing Tatum sind nett anzuschauen, aber wirklich gut agieren die beiden nicht miteinander. Ein ziemlich hölzernes Spiel was die zwei hübschen da abliefern.

                                                Letztendlich verzeiht man dieser bombastischen Edel-Trashnummer aber ihre vielen kleinen Fehler und lässt sich auf die flott erzählte Space-Opera ein. Spaßiges Unterhaltungskino eben und das scheinen die Wachowskis doch noch irgendwie zu beherrschen.

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                                                • 5

                                                  “Steel Dawn” ist ein Produkt seiner Zeit. Durch den phänomenalen Erfolg der “Mad Max-Filme” wollte damals jeder in den 80er Jahren ein Stück vom Endzeit-Kuchen abhaben. Folge daraus war aber auch, dass die ganzen Nachahmer von ihrer Qualität ziemlich zu wünschen übrig ließen. Selten konnte ein Streifen überzeugen.

                                                  „Steel Dawn“ gehört da allerdings schon eher zu den den Subgenre – Vertretern, die zwar nicht herausragend sind, aber auf ihre Weise durchaus Spaß machen. Mit der nötigen Portion Action, einem wirklich gut gewähltem Setting und dem nötigen Endzeit-Trashfaktor, prügelt sich Patrick Swayze hier ohne großen Längen quer durch die Wüstenlandschaft. Dabei sind natürlich keine unfreiwillig komischen Szenen zu vermeiden, die dem Streifen aber positiv anzurechnen sind. Da wäre zum Beispiel die Szene, in der Swayze mitten in der Wüste einen Kopfstand macht, weil es seine unglaubliche Krieger-Beherrschung schult. Kurz darauf wird er von merkwürdigen Sandleuten aus dem Untergrund angegriffen und beweist, dass so ein Kopfstand unheimlich viel Kraft verleiht.

                                                  Langweilig wird es einem mit „Steel Dawn“ also sicher nicht. Hinzu kommt, dass die Kostümschau und die bahnbrechenden Friseuren der Darsteller noch mehr an verdammt spaßigen Input liefern.

                                                  Unter dem Strich ist „Steel Dawn“ ein ganz annehmbarer Guilty-Pleasure

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                                                  • 8

                                                    „The Pledge“ ist die amerikanische Verfilmung des bekannten Romans von Friedrich Dürrenmatt, der aus seiner Drehbuchvorlage zu „Es geschah am hellichten Tag“ entstand. Dürrenmatt war damals nicht ganz zufrieden damit, wie seine Kriminalgeschichte endete und schrieb diese deshalb noch einmal um. Zum Glück wie ich finde, denn dadurch kam man in den Genuss der etwas anderen Krimigeschichte.

                                                    Ebenso kann man froh sein, dass sich Schauspieler und Manchmal -Regisseur Sean Penn sich 2001 diesem Roman annahm und daraus einen wirklich ausgezeichneten Thriller bastelte, der auch nachhaltig beeindruckt. Penn konnte außerdem eine namhafte Besetzung um sich versammeln, die unter anderem solche Namen trägt wie Jack Nicholson, Aaron Eckart, Robin Wright, Helen Mirren, oder Benicio Del Toro. Vor allem ist es hier Jack Nicholson, der alle an die Wand spielt. Seine Performance ist unglaublich genial.

                                                    Sean Penn gelang es außerdem „The Pledge“ mit einer wirklich fantastischen Atmosphäre zu inszenieren. Nicht nur das Setting beeindruckt hier, sondern auch die beklemmende, dichte und sehr intensive Umsetzung der Story. Schon in den ersten Minuten überträgt „The Pledge“ ein sehr unwohles Gefühl auf den Zuschauer, dass sich bis zum Schluss zuspitzt. Und hat man dann erst das großartige Ende dieses Films erfahren, kreisen die Gedanken noch mehr. Dank dem hörenswerten Score von Hans Zimmer und Klaus Badelt funktioniert die audiovisuelle Stärke des Streifens noch besser. Zimmer und Badelt beweisen hier, dass sie auch anders Filmmusik komponieren können.

                                                    Sean Penn ist mit „The Pledge“ ein wirklich sehr eindringlicher, spannender, aber auch sehr ruhiger Krimi gelungen, der auch sehr stark von seinen großartigen Schauspielern lebt. Die Atmosphäre, die extrem gute Kameraarbeit und die Filmmusik sind dabei noch weiter Faktoren, die dieses Werk zu einem ausgezeichneten Film werden lassen.

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