Spielberg_Fan - Kommentare

Alle Kommentare von Spielberg_Fan

  • 3

    Das ist also die Kinoadaption zu dem legendären Roman, der verklemmte Hausfrauen und junge Mädchen aus der Reserve lockte. Eine aufregende Geschichte über heißen Sex und geilem Verlangen. Doch “Fifty Shades of Grey” entpuppt sich ganz schnell nur als heiße Luft. Von einer aufregenden Geschichte kann hier nicht die Rede sein, den diese ist mit Abstand die langweiligste und dämlichste der bisherigen Kino-Season (und natürlich auch der Weltliteratur). Heißen Sex gibt es hier nicht, denn dafür ist der Streifen zu glattgebügelt und zu sehr darauf bedacht, dem Mainstream-Publikum (und den kleinen Mädchen) nicht zu viel explizite Geilheit zu präsentieren. Zu brav wurden die besagten Szenen inszeniert.

    Unerträglich sind auch die beiden Hauptdarsteller bzw. auch die Personen die sie verkörpern. Dakota Johnson nervt mit ihrer Performance und gibt daher perfekt das kleine Dummerchen. Jamie Dornan als Christian Gay, äh Grey, ist in seiner Darbietung so blass und öde, dass man sich lieber Ashton Kutcher als Hauptdarsteller wünschen würde.

    Handwerklich zeigt sich der Film solide, wirkt aber in seiner Optik eher wie ein Werbespot für Duschgel oder Kondome. Auch Danny Elfman’s Score mag nicht wirklich zu überzeugen, ist aber immerhin noch das Beste am Film.

    Somit ist “Fifty Shades of Grey” genau das, was ich erwartet hatte: Ein Film für die Masse, der sich nichts traut, gezielt seine Zielgruppe ausbeutet und leider irgendwo auch das Bild der heutigen jungen Frauen wiederspiegelt. Verschwendete 128 Minuten, die ich nicht wieder zurück bekomme.

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    • 10

      Was will man über David Fincher’s Kultfilm eigentlich noch schreiben? Im Lauf der Jahre wurde schon alles gesagt und geschrieben. “Fight Club” ist filmische Anarchie, die den Zuschauer wahrlich in ihren Bann zieht. Ein Seitenhieb auf die Konsumgesellschaft der 90er Jahre (und immer noch aktuell), welcher düster und hart inszeniert ist. Die Geschichte fesselt bis hin zu ihrem genialen Story-Twist am Schluss. Dem Publikum wird also auch einiges an Kopfarbeit abverlangt.

      Mit Brad Pitt und Edward Norton hat der Streifen außerdem ein verdammt starkes Hauptdarstellergespann, die ihre Rollen einfach aufgesaugt haben und hier wohl eine Darbietung für die Ewigkeit abliefern.

      David Fincher hat mit “Fight Club” ein Meisterwerk geschaffen, dass so vielschichtig ist und auch nach mehrmaligen Sichtungen immer noch für neue Erfahrungen gut ist. Vollgepackt mit jeder Menge magischen Momenten (man denke nur an die großartige Schlusssequenz, in der der Pixies-Song “Where is my Mind ?” läuft) und kultverdächtigen Dialogen, ist “Fight Club” nicht nur einer der besten Filme der 90er Jahre, sondern auch ein Meisterwerk der Filmgeschichte.

      3
      • 8

        “Whiplash” war bei der diesjährigen Oscar-Verleihung der Geheimtipp und konnte auch tatsächlich 3 Oscars abstauben (bester Nebendarsteller, bester Sound und bester Schnitt). Überhaupt ist Chazelle’s kleiner großer Film, der vor allem durch seine Darsteller glänzt. Miles Teller als Andrew legt eine tolle Performance hin und zeigt Potenzial für die Zukunft. Ganz groß ist aber natürlich J.K. Simmons als satistischer Musiklehrer (dafür verdient den Oscar). Simmons legt hier eine so intensive und erschreckende Darbietung hin, dass man diesen Musiklehrer einfach nur hassen muss.

        Chazelle’s Streifen zeigt beeindruckend auf, wie weit man für Perfektion gehen kann. Andrew’s Motivation grenzt in der Mitte des Films schon an den puren Wahnsinn, der ihn immer weiter in eine gefährliche Richtung treibt. Aber auch die unmenschliche Strenge von Terence Flechter zeigt ein beängstigentes Bild, das wohl so einige Menschen in dieser Welt auch an den Tag legen.

        “Whiplash” ist starkes Schauspielkino, welches handerwerklich toll umgesetzt ist und auf seine Weise den Zuschauer fesselt. Ein anderer Film über die Liebe zur Musik und dem möglichen Irrsinn, der dahinter steckt kann, wenn man zu den Besten gehören will. Ausgezeichnet!

        5
        • 7

          David Lynch trifft auf Nicolas Winding Refn

          So kann man jedenfalls Ryan Gosling’s Regiedebüt bezeichnen, das irgendwie zwischen Realität und Traumwelt umherwandelt. Ein Film, der mit seinen Farben spielt und seine Atmosphäre nutzt. Nie weiß man, ob das Gesehene die Wirklichkeit ist, oder ob man hier einen merkwürdigen Traum erlebt. Und das macht auch Gosling’s erste Regiearbeit aus! Es ist wahrlich ein surrealer Trip, auf den sich hier der Zuschauer einlassen kann. Die Story ist gradlinig erzählt, auch wenn manche Szenen nicht diesen Eindruck erwecken. Der Regisseur macht es in dieser Hinsicht seinem Zuschauer schon einfacher als ein gewisser Herr David Lynch. Gelungen sind auch der träumerischer Soundtrack und die dazugehörige Atmosphäre des Films, die in fast jeder Minute mysteriös wirkt. Vor allem das Setting des Films strahlt eine intensive Kraft auf den Betrachter des Streifens aus. Diese verlassene Stadt und diese Wasserstraße, die in den dunklen See führt, sind voller Geheimnisse, die vielleicht auch besser unentdeckt bleiben sollten.

          Ryan Gosling hat mit “Lost River” sicher keinen neuen “Eraserhead” gedreht, aber er hat ein überzeugendes Regiedebüt hervorgebracht, das mit Sicherheit zu den interessantesten Arthouse-Beiträgen des Kinojahres zu zählen ist.

          3
          • 5

            Durch sämtliche schlechten Kritiken, die im Vornherein über „Terminator – Genisys veröffentlicht wurden, verging mir ehrlich gesagt schon ein wenig Lust am Reboot (oder auch mit ganz viel Wohlwollen am fünften Teil) der Reihe. Ich erwartete ziemlich weichgespültes Blockbuster-Kino, das mit einer extrem miesen Story und überladenen Effekten daher kommt.

            Zum Glück wurde ich eines Besseren belehrt. Der neue „Terminator – Streifen“ überzeugt mit einer recht guten Story, die sich auf jeden Fall weiter ausbauen lässt und setzt auch seine Action gekonnt ein. Den absoluten Action-Overkill erlebt man hier nicht. Die Explosionen und die reichlichen Waffengefechte sind passend auf die Lauflänge des Films verteilt und machen auch Spaß. Sicher kann man die Action als austauschbar bezeichnen und es wären sicher auch kreativer Actioneinlagen drin gewesen, aber ein Alan Taylor ist nun mal kein James Cameron.

            Das größte Highlight von „Terminator – Genisys“ ist mit Sicherheit die Rückkehr von Arnold Schwarzenegger. In „Terminator – Salvation“ kam er ja nur als computeranimierter Cyborg zum Einsatz. Jetzt ist er wieder voll da und spielt seine Paraderolle als wäre er nie weg gewesen. Mit einigen 80er Jahre One-Linern und seiner gewohnten Performance überzeugt der Mann immer noch. Aber auch die neuen Gesichter im Cast sind eine gute Wahl gewesen. Emilia Clarke als Sarah Conner macht ihre Sache gut und kann in den zwei weiteren geplanten Terminator-Filmen sicher noch einiges besser machen. Ebenson überzeugt Jai Courtney in der Rolle des Kyle Reese. Weniger sympathisch kommt dagegen Jason Clarke als John Conner daher. Sicher spielt er hier eine sehr speziellen John Conner, aber ich mag ihn auch irgendwie nie in seinen anderen Filmen. Was J.K Simmons als Detective O' Brien betrifft, so wurde dieses Talent leider verschleudert.

            Was den Machern bei „Terminator – Genisys“ ebenfalls gut gelungen ist, sind die vielen Anspielungen auf die beiden Cameron-Teile. Dass die Ankunftsszenen vom T-800 und Kyle Reese 1 zu 1 neu nachgedreht wurde ist eine richtig schöne Verbeugung vor dem Original. Aber auch „Terminator 2“ bekommt seine Hommage.

            Somit bekommt man mit „Terminator - Genisys“ gute Blockbuster-Unterhaltung geboten, die in den 2 Stunden Laufzeit so gut wie keinen Leerlauf hat und sich sichtlich anstrengt den großen Vorgängern irgendwie gerecht zu werden. Die bahnbrechende Inszenierung und die unvergleichliche Atmosphäre der ersten beiden Teile erreicht der Neuanfang in keiner Minute. Auch die Spezial Effekte lassen hier und da mal zu wünschen übrig, sind aber bei weitem nicht so schlecht wie in vielen anderen aktuellen Blockbustern. Wenn die geplante Trilogie nun so umgesetzt wird wie gedacht, dann darf man sich auf eine gute Weiterführung des Terminator-Franchise freuen. „Terminator – Genisys“ ist sicher nicht ausgezeichnet, aber er ist auch nicht so schlecht wie er bisweilen gemacht wurde.

            4
            • 7

              “Irgendwann in Mexiko” ist der total verrückte Abschluss der Mariachi-Trilogie, die eigentlich nie einen logischen Zusammenhang hatte. Regisseur Rodriguez lässt hier einen ziemlich wirren Actionfilm auf sein Publikum los, der aber gerade deswegen eine Menge Spaß macht. Allein die Besetzung kann sich wieder sehen lassen. Neben Antonio Banderas als Mariachi überzeugt diesmal vor allem Johnny Depp als ziemlich komischer CIA-Agent. Depp’s Performance ist überhaupt ein wichtiger Faktor in diesem rasanten und unlogischen Actionstreifen. Außerdem kann man sich hier auf Darsteller wie Salma Hayek, Willem Dafoe, Eva ;Mendes und auch Mickey Rourke freuen. Für allgemeine Belustigung sorgt auch der Auftritt von Schmusesänger Enrique Iglesias.

              Manch einer wird “Irgendwann in Mexiko” als richtig dummen Film empfinden, was auch nachvollziehbar ist. Nur darf man dabei nicht vergessen dass Robert Rodriguez wohl mit voller Absicht zum Schluss seiner Trilogie nochmal eine flotte Achterbahnfahrt aufziehen wollte. Und das ist ihm auch gelungen! Zwar ist der Streifen nicht mehr so cool wie “Desperado”, aber immer noch verdammt actiongeladen und das sogar mehr als sein Vorgänger. Ansonsten berreichert Rodriguez seinen Film mit reichlich überspitzter Gewalt, ausgeflippten Stunts und mehr oder weniger coolen Sprüchen.

              “Irgendwann in Mexiko” stellt somit einen würdigen und unterhaltsamen Abschluss der Trilogie dar.

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              • 8

                Ein namenloser Mariachi zieht mit seinem Gitarrenkoffer voller Waffen in Mexiko umher, um Rache zu nehmen.

                Und mehr Story gibt der erste große Film von Regisseur Robert Rodriguez auch nicht her. Das muss er aber auch nicht, den “Desperado” funktioniert genau so wie er ist. Rodriguez feuert hier ein rasantes Actionfeuerwerk ab, das mit reichlich Blei und Blut die Leinwand zum dampfen bringt. Neben all der feurigen Action überzeugt vor allem der großartige Cast. Antonio Banderas, Salma Hayek, Steve Buscemi, Joaquim De Almeida und natürlich Danny Trejo liefern hier eine absolut passende Performancen ab. Selbst Quentin Tarantino schaut auf eine Gastrolle vorbei und sorgt für eine der coolsten Szenen des Films.

                “Desperado” lässt in keiner Minute Langeweile aufkommen und bietet neben der ganzen Action auch einen super Soundtrack, stimmigen Humor und jede Menge überzeichnete Gewalt. Der Streifen bedient sich ganz klar am Westerngenre und darüber hinaus. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass Rodriguez hier einen lupenreinen Exploitationfilm zusammengebastelt hat, der mittlerweile zurecht ein Kultfilm ist.

                Somit ist “Desperado” ein flottes Stück Rodriguez-Kino, das von vorne bis hinten Spaß macht und mit einigen stylischen Actionszenen aufwartet. Mit Sicherheit also einer der besten Streifen aus der Werkliste des Regisseurs.

                4
                • 7

                  Rund 14 Jahre hat es gedauert, bis endlich wieder die Dinos über die Leinwand stampfen durften. Nachdem “Jurassic Park 3″ zwar erflogreich war, aber nicht so wirklich überzeugen konnte, mussten die Macher wohl einige Jahre darüber nachdenken, wie man mit dem Franchise weiterverfahren möchte. Zum Glück viel die richtige Entscheidung weiter an einem Sequel zu basteln und sich auf die alten Wurzeln der Reihe zu besinnen.

                  “Jurassic World” bemüht sich die die Atmosphäre des Erstlings und überhaupt des 90er Jahre Blockbuster-Kinos wieder einzufangen, was in vielen Momenten auch gelingt. Sicher hat man sich auch dazu entschieden, dem Film einige moderne Aspekte des Filmemachens mitzugeben, was auch völlig nachvollziehbar und richtig ist. Es herrscht also ein Gleichgewicht zwischen Neuem und Altem. Regisseur Trevorrow orientiert sich bei seiner Inszenierung stark an Teil 1 und verpasst dem Streifen damit auch den richtigen Unterhaltunswert, den ich ja so sehr am Popcorn-Kino der 90er Jahre schätze. Leerlauf gibt es in “Jurassic World” nicht. Der Film ist ein verdammt unterhaltsamer Tagesausflug in einen Vergnügungspark, der auch seinen Erwartungen gerecht wird. Es gibt reichlich bodenständige Action, solide Spannung, angemessenen Humor und natürlich großartige Effekte zu bestaunen. Die Dinos schauen wieder einmal einfach nur fabelhaft aus und es gibt von ihnen reichlich zu sehen. Was man “Jurassic World” aber einkreiden muss, ist die Tatsache, dass die Charaktere in diesem Teil nicht wirklich interessant gestaltet sind. Das führt dazu, dass man nicht wirklich mit ihnen mitfiebert. Zieht man “Jurassic Park” als Vergleich heran, waren Dr. Grant und Co. einfach besser ausgearbeitet und hatte viel mehr Charakter. Sicher machen Chris Pratt, Bryce Dallas Howard und der Rest des Casts ihre Sache gut, aber fehlt eben der letzte Schliff.

                  Womit “Jurassic World” aber dann wieder definitv punkten kann, ist das nostalgische Gefühl, welches echt gut in den Film eingearbeitet wurde. Die Atmosphäre und die verschiedenen Anspielungen auf die Vorgänger treiben einem Kind der 90er Jahre (also wie mir) die Tränen in die Augen. Verstärkt wird das Ganze noch durch den Score von Komponist Michael Giacchino, der sich auf die altbewährten Themen von John Williams bezieht und sie solide mit neuer Musik verknüpft. Ein Highlight ist der Score trotzdem nicht, aber immerhin einfach und passend komponiert.

                  “Jurassic World” ist somit einwandfreies Blockbuster – Kino und eine rasante Fortsetzung eines Franchise, welches in den 90er Jahren seinen Anfang fand. Dem übergroßen ersten Teil der Reihe kann der vierte Teil zwar auch nicht das Wasser reichen, aber er ist von allen Fortsetzungen am nähesten dran. Und wenn ein Film es im Kino schafft, dass man sich wieder wie ein sieben jähriger Junge fühlt, dann ist das schon mal eine tolle Leistung.

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                  • 4

                    Selbst ein Meister wie Ridley Scott haut ab und zu daneben.

                    War sein letzter Thriller „The Counselor“ mit ein paar Momenten noch recht ansehnlich, so ist sein Bibelepos „Exodus“ einfach ein Stück digitales Zelluloid, dass einem völlig am Arsch vorbei geht und so was von uninspiriert inszeniert wurde, dass man dem Regisseur am liebsten den Regiestuhl stehlen würde.

                    Optisch ist „Exodus“ natürlich wieder sehr ansprechend in Szene gesetzt und auch das 3D macht seine Aufgabe richtig gut. Leider fehlt es dem Streifen dann an allen Ecken und Enden. Die Darsteller wirken lustlos und einfach unterfordert, die Erzählstruktur der Geschichte hakt und das Timing Bibelgeschichte und moderne Event-Kino-Action unter einen brennenden Busch zu bekommen scheitert. Wenn dann die Teilung des Meeres in einem großen finalen Kampf münden soll und man als Zuschauer feststellen muss, dass man sich jetzt durch diesen langatmigen Film gekämpft hat, um mit diesem unspektakulären Finale abgespeist zu werden, dann zweifelt man zu Recht an Scott's Regiefähigkeiten.

                    Im goldenen Zeitalter Hollywoods waren diese Bibelepen noch wirklich toll inszeniert und vortreffliche Abenteuer. Man muss es wahrscheinlich hinnehmen, dass Bibelfilme nicht mehr so funktionieren wie damals. „Exodus“ will Elemente von damals mit ganz viel Modernem komponieren und zerbricht dabei die Steintafeln mit den 10 Geboten des guten Filmemachens.

                    Man darf nur hoffen Scott wird wieder besser und Hollywood lässt es mit den Bibelepen bleiben. „Exodus“ ist einfach ein Paradebeispiel dafür, wie langweilig und uninspirierent das Blockbuster-Kino in der heutigen Zeit sein kann. Vor allem unter dem Aspekt betrachtet, dass hier kein unbedingt schlechter Regisseur das Zepter in der Hand hielt. Selbst alte und vertraute Marken bringen nicht immer das gewünschte Produkt zustande.

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                    • 8

                      „Everley“ ist mal wieder so ein Streifen, der – wenn man nicht aufpasst – sich an einem vorbei schleicht, weil das Ding einfach gleich auf den Videomarkt geworfen wurde. Das wäre schade drum, denn hier bietet Regisseur Joe Lynch einen lupenreinen Exploitation-Streifen der neuen Garde, der es ordentlich in sich hat und dem geneigten Genre-Fan ein Lächeln auf das Gesicht zauber dürfte.

                      „Everley“ ist von der ersten bis fast zur letzten Minute ein reißerischer, böser, schwarz humoriger Actionstreifen, der das Gaspedal durch drückt. Salma Hayek liefert hier eine wunderbare Hau – Drauf- Performance ab, tritt ordentlich Ärsche, macht kurzen Prozess und präsentiert ihren nackten Hintern. Das ist schön, das macht Spaß und ergänzt sich wunderbar mit durchgestyltem Geballer, knallharter Gewaltdarstellung, die auch mal sauber in den Splatter übergeht und jeder Menge irrsinniger Szenen mit noch irrsinnigeren Typen und Nutten.

                      Lynch's Film verliert sich in keiner Minute in irgendwelchen Banalitäten, sondern zieht konsequent sein Ding durch und ist genau das, was er auch sein will. Action/Genre – Kino der wilden und abgedrehten Art. Und wenn dann gewissen Szenen auch noch perfekt mit bekannten Weihnachtsliedern untermalt sind (der Film spielt nämlich zu Weihnachten), dann gewinnt mich so ein Streifen mit seinen kleinen kreativen Einfällen sofort.

                      „Everley“ ist schön verrückt und setzt seine Hauptdarstellerin mit ihren, im Actiongefecht wippenden Brüsten, toll in Szene.

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                      • 5

                        „Enthüllung“ täuschte mit seinem Filmplakat wohl damals so manchen geilen Sack, der sich schon stark auf eine Fickshow wie „Basic Instinct“ freute. Zu früh gefreut, denn Barry Levinson's lauwarmer Thriller ist ein harmloses Befummeln, welches wohl eher Mobbing und Belästigung durch den Vorgesetzten zum Thema hat.

                        Mit Michael Douglas und Demi Moore hat der Film sogar zwei wunderbare Stars ihrer Zeit auf dem Programm, die auch praktisch den Film tragen. Zugegeben, Douglas gibt hier ganz klar eine bessere Leistung ab als Moore. Moore's pralle Brüste manchen dafür aber wieder einiges gut.

                        „Enthüllung“ bleibt über weite Strecken ein sehr lahmer Thriller. Spannung gibt es selten und bis auf die berühmte Belästigungsszene hat der Streifen auch weiter keinen großen Schauwert zu bieten. Die Story schleppt sich so voran, was auch der absolut zu langen Spieldauer des Films geschuldet ist.

                        „Enthüllung“ ist somit äußerst durchschnittliches Kino, das seinen beiden Hauptdarstellern alles zu verdanken hat.

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                        • 5

                          „Mord im weißen Haus“ ist ein typischer Thriller, wie sie es in den 90er Jahren des öfteren über die Leinwände flimmerten. Klar dass bei so einer Menge auch viele Werke das Licht der Welt erblickten, die nicht mehr als seichte Unterhaltung darstellten. Und eben genau so ein Stück Film ist dieser mit Wesley Snipes und Diane Lane besetzte Thriller.

                          Die Story haut keinen vom Hocker, die Action ist nicht weltbewegend und auch die Spannung läuft eher auf Sparflamme. „Mord im weißen Haus“ ist einfach nur purer Durchschnitt. Wirklich mies ist er nicht, aber er ist auch nicht besonders gut.

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                          • 3
                            über Driven

                            „Driven“ kann man wohl auch das Projekt „der Gescheiterten“ nennen. Regisseur Renny Harlin und Hauptdarsteller Sylvester Stallone waren im Jahr 2001 eigentlich nur noch Relikte längst vergangener Tage. Keiner wusste so wirklich noch wer die beiden eigentlich waren. Mittlerweile hat sich der Schauspieler Stallone wieder ein die Spitze gekämpft und der Regisseur Harlin dümpelt eigentlich immer noch im Untergrund vor sich hin. Egal, den das macht den Film „Driven“ auch nicht besser.

                            Als einen ernsten Film über Rennsport kann man „Driven“ beim besten Willen nicht bezeichnen (wie uns Renny Harlin im Making Of verklickert). Der Streifen vermittelt eher den Eindruck, dass alle Beteiligten den Zuschauer hier ziemlich verarschen wollen. Sollte das Gezeigt wirklich ernst gemeint sein, dann ist der Film ungewollt komisch. Die Inszenierung erinnert eher an einen schnell geschnittenen Werbespot für einen Sportveranstaltung. Die Rennszenen sind mies in Szene gesetzt und äußerst unrealistisch. Überhaupt bewegt sich die Handlung eher auf dem Niveau einer Teenie-Komödie (die Beziehungskiste zwischen Schweiger, Kip Pardue und Estella Warren) und auch der Cast erweist sich als ziemlich mies. Til Schweiger, Estella Warren, Kip Pardue und Burt Reynolds sind kaum zu ertragen. Hinzu gesellen sich 5 Sekunden – Auftritte von Verona – Peep- Feldbusch und Jasmin – Herz an Herz – Wagner. Wenigstens kann man den guten alten Sly noch ertragen, obwohl dieser zu dieser Zeit auch nicht mehr auf der Höhe war.

                            Wie gut Filme über den Rennsport sein können haben solche Kracher wie „Tage des Donners“ oder auch jüngst „Rush“ bewiesen. „Driven“ war ein fehlgeschlagenes Aufbäumen Seitens Harlin und Stallone (er schrieb auch das fürchterliche Drehbuch), mit dem sie sich damals noch mehr ins Abseits beförderten. Eine Ansammlung an schlechten Dialogen, Rennszenen, Actionszenen und katastrophalen Darbietungen der Darsteller. Mit viel Wohlwollen und dem Mut, dass ein Film so unfreiwillig komisch sein kann, gibt’s noch ein paar Punkte.

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                            • 5

                              Wolfgang Petersen's „Der Sturm“ ist Hollywood-Kitsch vom Feinsten. Der Film trieft nur so „herzerwärmenden Szenen“ und stellenweise auch unerträglichen Dialogen. Auf die Tränendrüse wird hier kernig gedrückt, vor allem in den letzten Minuten des Films. Immerhin schafft aber der Regisseur seine Geschichte einigermaßen gut zu erzählen. Nimmt man ein paar Längen raus, ist „Der Sturm“ unterhaltsames und auch dramatisches Kino aus der Traumfabrik. Pluspunkt ist auch die Besetzung, obwohl Diane Lane und Mark Wahlberg furchtbare Rollen bekommen haben. George Clooney spielt immerhin cool wie immer und verleiht seinem Charakter auch die nötige Ausstrahlung. Als gelungen kann man auch den Score James Horner bezeichnen. Sicher mag der Soundtrack dem ein oder anderen zu aufgeblasen daher kommen, aber hier bekommt man einen richtig schönen Orchester- Score zu höre, der Anfang des neuen Jahrtausends auch nicht mehr so selbstverständlich war.

                              „Der Sturm“ bietet ansonsten solide Effekte und setzt zu Unterhaltungszwecken ab der zweiten Hälfte des Films auf typisches und dramatisches Hollywood- Getöße, welches seinen Job aber relativ gut erfüllt. Wie oben schon erwähnt, ist der größte Störungsfaktor bei „Der Sturm“ der unheimliche Schmalz und das Gelaber mancher Charaktere. Es trieft einfach aus allen Schiffslöchern. Und auch die Länge bringt den Streifen etwas zum absaufen. Man hätte sicher ein paar Szenen straffen können, nur wäre man dann nicht auf die nötige Blockbuster-Laufzeit von 2 Stunden gekommen.

                              Somit ist „Der Sturm“ reichhaltiges Popcorn-Kino, welches seinen Zweck erfüllt. Von großem Kino kann man bei Petersen's Werk dennoch nicht sprechen, denn dafür ist es einfach zu flach und gradlinig inszeniert.

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                              • Verdammt gutes Konzept wie ich finde :) Total andere Richtung. Hooper hatte ja dann wenigstens seinen Spaß mit "Invasion vom Mars".

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                                • 10

                                  Als ich 1997 zum ersten Mal die ungeschnittene Fassung von „The Rock“ auf VHS in Recorder schieben durfte, war mir noch nicht klar, was für ein Actionmeisterwerk mich da erwarten würde. Irgendwie landete dieser Film dann auch jedes Wochenende im Recorder, bis dann die Kassette kein Bild mehr hatte. „The Rock“ war somit ein absoluter Lieblingsfilm von mir.

                                  Und auch die letzte Sichtung von „The Rock“ hat nichts an Faszination eingebüßt. Michael Bay's zweiter abendfüllender Spielfilm rockt immer noch gewaltig das Haus und überzeugt von der ersten bis zur letzten Minute. Hier bekommt man 90er Jahre Blockbuster – Kino in Reinkultur geboten. Der Unterhaltungsfaktor ist hier enorm. Die Action ist einfach bombastisch und handgemacht, die Spannung solide, der Humor ein absoluter Volltreffer und auch die Besetzung ist eine Wucht. Neben Nicolas Cage, der hier noch Großes vollbringt und seine Rolle einfach superb spielt überzeugt vor allem der große Sean Connery. Stark und unübertroffen wie immer gibt Connery hier den gealterten Agenten, der es immer noch voll drauf hat. Aber man darf auch Ed Harris nicht vergessen, der als sympathischer (Bösewicht) eine tolle Leistung abliefert.

                                  Fast schon Kult ist außerdem der starke Score von Hans Zimmer, Nick Glienne- Smith und Harry Gregson- Williams. Was die drei da zusammen komponiert haben, ist wohl einer der besten Action-Scores der Filmgeschichte. Die Musik verleiht den Film fast schon epische Ausmaße.

                                  Immer wieder toll finde ich auch, dass sich Bay bei diesem Film Zeit lässt. Der Einbruch in die Gefängnisinsel findet erst knapp nach einer Stunde statt. Vorher werden die Figuren angemessen eingeführt und auch die solide Story darf sich entwickeln. Natürlich versorgt der Regisseur sein Publikum auch hier mit flotter Action und lässt somit in keiner Minute Langeweile aufkommen.

                                  Treffen Cage und Co. dann auf Alcatraz ein, gibt es kaum noch eine ruhige Minute. Es wird ein Actiongewitter losgetreten, wie es wohl selten in der Geschichte des Genres zu finden ist. Explosionen, harte Fights, viel Geballer und einige angenehme Gewaltspitzen (warum ist der Film jetzt ab 16?) dominieren von nun an den Streifen.

                                  „The Rock“ war und ist ein Meisterwerk des Actionkinos an dem soviel stimmt. Michael Bay und Jerry Bruckheimer (und auch Don Simpsons) waren bei diesem Film wohl ein starkes Team. Mächtiges 90er Jahre Blockbuster-Kino, das man heute nicht mehr so finden wird.

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                                  • 6

                                    „Zombiber“ bedient sich herrlich an sämtlichen Genrezutaten, die man irgendwo schon mal probieren durfte. Aber das ist auch völlig in Ordnung, den sonst hätte der Zuschauer an dieser Blödelei, in der gefräßige und untote Biber auf (Hasen)Jagd gehen nicht so viel Spaß.

                                    Es gibt Blut, Titten, Ärsche und echt geile Biber-Puppen, die so einen tollen Charme verspüren, dass man sie einfach lieben muss. Die Einfälle der Macher sind mal echt blöd, aber dann auch mal wieder recht originell.

                                    „Zombiber“ ist Partykino pur, bei dem man sich vielleicht noch mehr tolle Partymoment gewünscht hätte. Insgesamt kann man aber mit der Veranstaltung zufrieden sein, vor allem bei diesem herrlichen bösen Ende.

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                                    • 6

                                      Die „Fast and Furiouse-Reihe“ ist ohne Zweifel eine der ganz großen Filmreihen der Jetztzeit. Ein Franchise, dass das Jugendalter herrlich bedient und einfach genau den Nerv der heutigen Genration trifft. Ich für meinen Teil sah diese Reihe immer eher als dummes Proletenkino, das aber mit Teil 5 durchaus beweisen konnte, was ganz gutes und unterhaltsames Actionkino heute sein kann.

                                      Mittlerweile sind wir schon bei der Nummer 7 dieser Actionreihe angekommen und eigentlich ist alles wie immer. Die Action donnert gewaltig über die Leinwand, alles gleicht einem unrealistischen Comic, die Story und die Charaktere sind platt, die Reihe übertrifft sich mit noch spektakuläreren Einfälle selber und der Soundtrack zeigt auf, an welche Zielgruppe dieser Film gerichtet ist.

                                      Doch irgendwas ist anders. „Fast and Furiouse 7“ ist neben all der gewaltigen Action und den gefährlichen Stunts ein Film mit Abschied. Es ist unübersehbar, dass die Macher Hauptdarsteller Paul Walker ein Denkmal setzen und ihn ehrenvoll verabschieden wollten. Und da muss ich auch mal zugeben, das ist ihnen gut gelungen. Man sieht sich den Film mit einem eher leichten unguten Gefühl an, weil man weiß, Walker wird hier abtreten und das war es dann. Aber auch so stellt der siebte Teil einen Abschluss der Reihe dar. Hier geht eine Ära zu Ende, die mit Paul Walker geschaffen wurde. Es wird ein achter Teil folgen, nur dieser wird praktisch ein Neustart. Hier schließt sich das Kapitel, welches 2001 begann.

                                      „Fast and Furiouse 7“ ist mir nach wie vor zu übertrieben und an vielen Stellen einfach zu dämlich, aber ich muss gestehen, dass manche Actionszenen viel Spaß gemacht haben und auch der Unterhaltungsfaktor sehr gut war.

                                      Somit ist die siebte Runde dieser Flitzer-Reiher kurzweilig, übertrieben, mit wenigen guten Gags ausgestattet, actionreich, wenig spannend, platt erzählt und mit einem angemessenen Ende gesegnet. Besser als Teil 6, aber nicht so cool wie Teil 5.

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                                        Wann kommt endlich der Tag, an dem Regisseur Renny Harlin endlich wieder brauchbare Filme dreht? Wahrscheinlich wird dieser Tag nie kommen, aber man kann ja immer noch hoffen dass er zu seiner alten Form zurückfindet.

                                        Mit „The Legend of Hercules“ hat der Meister der Million-Doller – Gräber mal wieder unter Beweis gestellt, dass er ein Garant für Edel-Trash in Millionenhöhe ist. Zugegeben, die mit ziemlich schlechten ausgestattete Effekten erzählten Geschichte über den Halbgott kann irgendwo als Guilty Pleasure durchgehen, nur muss man da auch schon dem Streifen mit viel Wohlwollen entgegentreten.

                                        Die Schauspieler sind miserabel, die Effekte eine Frechheit (immerhin ist das 3D ganz unterhaltsam), die Story ohne jeglichen Abenteuer-Charme und überhaupt stellt man sich hier die Frage, warum bekommt so ein Machwerk grünes Licht? Dieser Film wirft eigentlich nur Fragen der Verzweiflung auf.

                                        Abstreiten kann man aber sicher nicht, dass „The Legend of Hercules“ reichlich Action bietet und dieses auch sehr gut einsetzt. Schlimm dabei ist nur, dass die ganzen Darsteller wieder in Zeitlupe durch die Luft fliegen.

                                        Harlin sollte sich wieder auf alte Tage besinnen und nur noch Old School – Actioner raus hauen. Denn ich denke, dass das der Mann noch beherrschen dürfte.

                                        Somit bleibt „The Legend of Hercules“ die erwartet Gurke, die immerhin schnell vorbei ging, weil die Action und das 3D ganz angenehm waren. Der Rest war für die Tonne.

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                                          „Express in die Hölle“ stellt wohl so was wie die Prestige – Produktion von Cannon Films dar. Damals für drei Oscars nominiert (Bester Hauptdarsteller, Bester Nebendarsteller, Bester Schnitt), dürfte das wohl große Freude bei den legendären Produzenten Golan/Globus ausgelöst haben.

                                          Und in der Tat sind diese drei Kategorien im Film auch absolut sehenswert. Jon Voight und Eric Roberts liefern eine tolle Performance ab und auch der Schnitt stellt sich als sehr gelungen heraus. Aber das war noch lange nicht alles. Der Film bietet ebenso stark gefilmte Bilder, packende Spannung und auch wunderbare Action. In 110 Minuten Laufzeit wird es keine Minute langweilig und man schaut gespannt dem Zug zu, der donnernd und unkontrolliert sich durch die öde Eiswüste seinen Weg bahnt.

                                          „Express in die Hölle“ ist ein Actionfilm mit einer Geschichte und auch ein Film, der seine Charaktere nicht auf der Stelle tanzen lässt, sondern sie weiterentwickelt. Dieser Zug ist für die beiden Sträflinge nicht nur das Ticket in die Freiheit. Er ist auch eine Zerreißprobe in der es um Menschlichkeit geht und natürlich ums Überleben.

                                          Da soll nochmal jemand behaupten, dass aus der Cannon-Schmiede nur Trash kam. Überhaupt war dieses Produktionsstudio ein Garant für großartige Unterhaltung

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                                            Mittlerweile ist es ja zu einem gewohnten Bild geworden, dass Schauspieler Liam Neeson mit einer Knarre ausgerüstet für Gerechtigkeit in der Welt sorgt. Mit „Ruhet in Frieden“ baut Neeson an diesem Bild auch weiter, auch dieser düstere Thriller nicht der große Actionkracher ist, wie man es von „Taken“ oder „Non-Stop“ gewohnt ist.

                                            Der von Scott Frank inszenierte Streifen schlägt eher ruhige Töne an, die mit einer schicken Kameraführung und einem passenden Touch an Düsternis Hand in Hand gehen. In den ersten Minute scheint die Geschichte sehr interessant zu sein und dreht auch ein wenig an der Mystery – Schraube. Leider stellt sich dieser Eindruck aber auch schnell wieder ein. Zu schnell wird dieser Mystery die Fahrt genommen und auch die Story entwickelt sich eher in die Richtung des soliden Genrebeitrags. Das nimmt dem Ganzen dann auch wenig die Spannung. Trotzdem bleibt „Ruhet in Frieden“ durch die Bank unterhaltsam und versteht sein Handwerk. Hauptdarsteller Liam Neeson ist dabei natürlich ein wichtiges Zugpferd, auch wenn er mittlerweile solche Rollen routiniert auf die Leinwand bringt.

                                            „Ruhet in Frieden“ ist wie schon gesagt kein Actionfilm. Die Waffen sprechen wirklich sehr selten ein Machtwort. Wenn sie es aber tun, dann auch mit ein paar harten Gewaltspitzen. Vor allem der Showdown bietet dann noch die meiste Action. Und wenn wir gerade beim Showdown sind. Hier hätte ich mir zum Schluss dann doch noch etwas mehr Biss gewünscht. Irgendeine böse Wendung wäre da richtig platziert gewesen.

                                            Somit ist „Ruhet in Frieden“ ein wirklich sehenswerter Thriller, der sein Potenzial aber sicher nicht ganz ausgeschöpft hat. Am Schluss bleibt ein handwerklich gut umgesetztes und routiniert inszeniertes Stück Zelluloid, das man mit seinem Hauptdarsteller einen guten Fang gemacht hat.

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                                              „City Heat“, wohl gedacht als unterhaltsame Hommage an den Detektiv und Polizeifilm der 30er Jahre, ist ein Paradebeisspiel dafür, dass auch namhafte Leute hinter (Drehbuch Blake Edwards) und vor der Kamera (Reynolds und Eastwood) auch nicht immer das gelbe vom Film-Ei sind.

                                              Der Streifen wirkt sichtlich unsicher in welche Richtung er in welchem Moment gehen soll und das ist einfach eine seiner größte Schwierigkeiten. Der Mix aus Komödie und Film Noir geht nicht auf. Wirklich komisch sind die Gags nicht und auch die Hommage an den Film Noir wirkt ziemlich angestrengt. Jetzt könnte man denken, die beiden Hauptdarsteller Clint Eastwood und Burt Reynolds können wenigstens mit ihre Performance das Schiff über Wasser halten. Dies gelingt leider nur bedingt. Reynolds Darstellung ist ziemlich platt und überhaupt war der gute Mann in den 80er Jahren schon langsam auf dem absteigenden Ast, was seine Karriere betrifft. Eastwood schafft es wenigstens seine Standartleistung abzurufen und so kann man sich auf ein paar coole Dirty Harry – Auftritte freuen. Aber auch der gute Eastwood ist hier nicht auf 100%. Hinzu kommt, dass es dem Film extrem an guten Actioneinlagen mangelt. Die wenigen die sich im Film befinden sind einfach nur fade in Szene gesetzt und erreichen niemals den Unterhaltungsfaktor, den der Film eigentlich erreichen wollte.

                                              In „City Heat“ wurde einiges falsch gemacht, was dem Film insgesamt betrachtet nicht zum Positiven verhalf. Durchschnittliche Darsteller, lahme Story, lahme Action und zu wenig Witz.

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                                                über Wolfen

                                                „Wolfen“ war schon immer ein Film, der mich interessiert hatte, aber ich damals die DVD einfach nicht mitnahm, weil offensichtlich anderes wichtig war. Dann war das Ding OOP und die Chance vertan. Gott sei Dank gibt es aber den Sender TNT Film und so kam ich endlich in den Genuss von „Wolfen“

                                                Der Film stellt mal wieder so ein Unrecht – Ding in der Filmlandschaft dar. Damals extrem gefloppt und nun ein kleiner Kultfilm. „Wolfen“ lebt von seiner absolut tollen Atmosphäre, dem ganzen Setting und natürlich auch von seiner Geschichte, die sicher nicht mit dem typischen „Werwolf-Genre“ ganz so vergleichbar ist. „Wolfen“ ist eher eine Mischung aus (Werwolf)-Horror, Thriller, Mystik- und Ökologie Elementen. Und genau das funktioniert wunderbar und macht aus dem Film mal was ganz anderes. Die Geschichte bleibt spannend, auch wenn es ein paar kleine Längen gibt. Die Darsteller – allen voran Albert Finney – liefern einen guten Job ab und so wird man sicher nicht enttäuscht, dass hier kein einziger so großer Name in der Besetzungsliste auftaucht.

                                                „Wolfen“ ist somit – trotz ein paar kleiner Schönheitsfehler – sehenswert.

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                                                  „Der Tiger hetzt die Meute“ ist mal wieder so ein Streifen, der praktisch alle Elemente des Exploitation bzw. Drive-In – Kinos in sich vereint. Schon in den ersten Minuten fühlt man diesen bestimmten Flair, der einfach ausschlaggebend für das Drive-In-Kino der damaligen Zeit war. Simple Geschichte, alle bekannten Zutaten werden ausgeschöpft, aber der Spaßfaktor und das ganze Drumherum stimmt einfach.

                                                  Hauptdarsteller Burt Reynolds gibt hier eine seiner besten Vorstellungen und führt den Zuschauer geradewegs durch ein rasantes Filmchen, das in seinen knapp 100 Minuten nie langweilig wird, mit tollen Car-Chase-Szenen aufwartet und in jeder Minute diese gewisse amerikanische Atmosphäre der 70er Jahre ausstrahlt. Und wenn man dann als alter Filmmusikfreund wie ich feststellen muss, das der Score hier von Charles Bernstein u.a. von Tarantino in seinen Filmen „Kill Bill“ und „Inglourious Bastards“ verwendet wurde, dann freut das mein Filmnerd Herz noch umso mehr.

                                                  Absolut sehenswert!!!

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                                                    Es ist wirklich schön den guten alten Pierce Brosnan mal wieder in einer Actionrolle zu sehen. Er hat es immer noch drauf und überzeugt mit seinem soliden, aber immer stimmigen Schauspiel. Brosnan ist auch das große Zugpferd bei diesem sehr bescheiden ausgefallenem Agententhriller mit dem Titel „The November Man“. Die Story ist irgendwie langweilig und auch so fehlt es dem Streifen hier und dort an kreativen Einfällen. Wirklich spannend ist diese Hetzjagd nicht. Immerhin kann neben dem Hauptdarsteller die Action punkten. Die kommt sehr oldschool daher und hat auch ein paar Gewaltspitzen parat. Ebenso kann sich die Filmmusik von Komponist Marco Beltrami hören lassen, der für den Film die passenden Töne trifft.

                                                    Insgesamt ist „The November Man“ dann aber doch irgendwie zu langweilig, vorhersehbar und etwas zusammengestöpselt. Regisseur Roger Donaldson ist aber auch nur ein gut funktionierender Handwerker der dann gerufen wird, wenn es eben um solche Filme geht. Die Arbeit wird abgeliefert, wenn auch nur im gewöhnlichen Standartverfahren. Somit bleibt „The November Man“ ein mittelprächtiges Sehvergnügen.

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