Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • Strackymandias 27.02.2016, 14:00 Geändert 27.02.2016, 14:02

    Abrahamson und McCarthy haben keine Chance und auch Adam McKay dürfte im Vergleich zu den Favoriten eher eine Außenseiterposition einnehmen. Das wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen George Miller und Inárritu. Ich bin eindeutig für Miller, da man seinem Werk deutlich mehr Leidenschaft und Begeisterung ansieht, als dem kalten und (obwohl ich das Wort nicht mag) prätentiösen Revenant. Ich bin kein großer Fan von Inárritus Esoterik-Einschüben. Aber das sind persönliche Befindlichkeiten, Inárritu ist natürlich auch ein guter Regisseur, aber er hat ja auch letztes Jahr schon 3 (!) Oscars gewonnen für den (in meinen Augen um ganze Größenordnungen interessanteren) Birdman (Film, Regie und Drehbuch). Ich weiß, das darf keinen Einfluss auf die Vergabe des Preises haben, aber George Miller hat als 70-jähriger ein epochales Action-Meisterwerk rausgehauen, an dem er 5 Jahre aktiv gearbeitet hatte und es noch viel länger geplant hat. Ich bezweifle, dass er nochmal so ein Brett abliefern wird und würde mich so für ihn freuen, wenn er den Oscar gewinnt. Inárritu wird zwar bestimmt nach The Revenant auch erstmal kürzer treten, aber bei ihm steht es außer Frage, dass er in ein paar Jahren wieder einen guten Film abliefert.

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      Strackymandias 26.02.2016, 21:51 Geändert 26.02.2016, 21:54

      Wow, ein Film, zu dem noch niemand was geschrieben hat, den ich aber kenne? Ich glaube nicht, dass das schon mal vorgekommen ist. Dann mal ans Werk:
      Als Jugendlicher hatte ich irgendwann angefangen, mich für Filme zu interessieren. Maßgeblich dazu beigetragen hatte mein erster eigener Computer, den ich zu meinem 14. Geburtstag bekam. Dank Online-Videorekorder war ich nun in der Lage, mir auch Filme anzuschauen, die im Spätprogramm liefen und so sammelte sich über die Jahre eine bemerkenswerte Sammlung an TV-Mitschnitten an. Da ich damals Jackie-Chan-Fan war, begann ich mich für ältere Kung-Fu-Streifen zu interessieren und schließlich habe ich durch genau diese Werke meine Liebe zum Medium Film entdeckt.
      Mit der Zeit begann ich mich auch für allerlei andere Genres zu interessieren, aber das Hongkong-Kino hat immer noch einen festen Platz in meinem Herzen, auch wenn da schon seit Jahrzehnten kaum noch herausragende Filme produziert werden.

      Jedenfalls kann ich TELE 5 dankbar dafür sein, dass sie während meiner Jugend wöchentlich immer diese geilen Machwerke ausgestrahlt haben, die keine Sau kennt und die auch oft von sehr schwankender Qualität waren. Ich habe dennoch so einigen Film gesehen, mit klangvollen Titeln, wie "Das Todescamp der Shaolin", "Shaolin Kung Fu - Vollstrecker der Gerechtigkeit" oder "Der kleine Dicke schlägt wieder zu" und ich habe sie genossen. Klar, da war auch viel Mumpitz darunter und selbst die besseren dieser Streifen wirken heute mehr, als nur angestaubt. Aber was soll ich sagen? Das waren nunmal die Filme meiner Jugend und daran hängen für mich viele sentimentale Gefühle.

      "Zakato - Die Faust des Todes" ist ein sehr gutes Beispiel für diese Art von Film. Das fängt schon bei Bild und Ton an: Ausgeblichene Farben, starke Qualitätsschwankungen, teilweise sehr zerkratzt und verunreinigt, als wäre der Film damals bis zum Abwinken in irgendwelchen schäbigen Kinos gelaufen und dann noch zehnmal raubkopiert worden. Die Tonspur ist verrauscht und von der Synchro möchte ich gar nicht erst anfangen. Dann der Hauptdarsteller: Chen Sing, auch bekannt als der "Charles Bronson des fernen Ostens", ein kerniger Typ mit ultracooler Attitüde (so badassig, wie er vor jedem Kampf seinen Kamm zerbricht!) und fighten kann er auch noch. Apropos Fights: Die sind nicht nur für das Entstehungsjahr sehr gut choreografiert (vom späteren Kultregisseur und Matrix-Choreographen Yuen Woo-Ping), sondern auch recht dynamisch gefilmt, mit gutem Einsatz von Handkamera und (natürlich) explosiven Zooms. Herausragend ist übrigens der sackbrutale Endkampf gegen das japanische Monstrum (ist ja ein chinesischer Film) Zakato. Es ist nicht verwunderlich, dass dieser Kampf jahrzehntelang zensiert war und der Film immer noch eine FSK-18-Freigabe besitzt. Knochen werden gebrochen, Kehlköpfe zerquetscht, dornenbesetzte Schlagringe benutzt, Haut wird mit bloßen Händen durchdrungen, Blut spritzt. Zwar ist dieser Kampf geradezu absurd brutal, aber das trägt ganz gut zur dreckigen Grundstimmung des Filmes bei.
      Ja gut, die Story ist nicht gerade viel Wert, aber wer erwartet das schon bei so einem Film. "Zakato - Die Faust des Todes" ist Grindhouse-Kino par excellence, welches sich selbst völlig ernst nimmt und gerade deswegen so viel Spaß macht. Die Laufzeit ist knackig (auch wenn der Mittelteil spannungsmäßig etwas schwächer ist), Chen Sing im absoluten Badass-Modus, die Kämpfe rocken und Zakato ist ein fieser Gegner. Was will man mehr?

      PS: Diesen Film würde ich sehr gern einmal in einem richtigen Kino auf 35MM-Film sehen, aber das wird wohl nie geschehen. Den Film kennt kaum jemand und selbst dann ist es wohl ein Ding der Unmöglichkeit, eine intakte Kopie von "Zakato" aufzutreiben. Und zu guter Letzt wurden fast alle deutschen Kopien damals gnadenlos um über 25 Minuten gekürzt! Mit 98 Minuten war die ursprüngliche, vom CS-Verleih vertrieben deutsche Fassung eine der weltweit längsten, diese wurde dann jedoch (trotz FSK-18-Freigabe) aus Angst vor der Beschlagnahmung radikal gekürzt. Ich meine, dass auch die TELE5-Fassung um einiges kürzer war, aber anscheinend wurde für die DVD-Auswertung einiges an Material wieder aus anderen Quellen rekonstruiert, sodass zumindest der Endkampf wieder komplett vorhanden ist. Dennoch fehlen insgesamt etwa 15 Minuten Material, welches wohl nie wieder auftauchen wird. Der Film ist übrigens komplett auf YouTube verfügbar (in der DVD-Fassung). Wer sich also für alte grindhousige Kung-Fu-Action interessiert, kann da ruhig mal reinschauen.

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      • Hätte ihn verdient: Fassbender
        Wird ihn bekommen: DiCaprio

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        • Ich muss schon sagen: Der Untertitel hat es in sich :D

          • Von den bisher vorgestellten Filmen hat er wohl neben "The Big Short" die größten Chancen. Ich glaube aber nicht, dass er gewinnen wird, dazu ist der Film einfach zu wenig Academy-Material. Ich glaube er bekommt Szenenbild, Tonschnitt, Schnitt und hoffe auf Regisseur George Miller. Aber auch das ist fraglich, weil Inárritu einfach die bessere Kampagne laufen hatte (der Film war ja SO schwierig zu drehen!). Klar, The Revenant ist auch ein Kraftakt in der Produktion, aber die bessere Regieleistung hat in meinen Augen Miller für Mad Max erbracht. Bei The Revenant gab es einige Entscheidungen Inárritus, die mir den Film leicht verdorben haben (die Laufzeit, das Pacing, der Esoterik-Touch).

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            • Ja, damit kann ich echt gut leben. Anscheinend ist es momentan im Internet gerade populär, die Buchvorlage zu hassen. Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen, für mich war Ready Player One ein richtig unterhaltsames, nerdiges Stück Blockbuster-Unterhaltung in Buchform. Nichts besonders Intelligentes, aber auf jeden Fall spannend und kurzweilig. Ich freue mich auf den Film und ich bin mir sicher, dass Spielberg da was tolles draus macht. Schade nur, dass auf viele 80s-Referenzen wegen Urheberrechtsangelegenheiten verzichtet werden muss. Diese sind es doch, die den Charakter des Buches ausmachen. Ich frage mich, wie Screenwriter Zak Penn das hinbiegt. Aber ich habe da schon Vertrauen, der bringt jedenfalls als Writer von "Last Action Hero", "X-Men 2" und "The Avengers" ein gesundes Maß an Nerdtum mit.

              • Wow, das gefällt mir echt gut! Und wenn Fassbender dieses Jahr nicht seinen (verdienten) Oscar für Steve Jobs bekommt, dann wird er hoffentlich nächstes Jahr hierfür gewinnen ;D

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                  Mensch, wenn kommt denn hier endlich mal ein Trailer? Freue mich riesig darauf. Das klingt nach dem perfekten Sommerabends-Freilichtkino-Film!

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                    Sehr interessant!

                    • Strackymandias 24.02.2016, 14:03 Geändert 24.02.2016, 14:06

                      Auch eine starke Kategorie. Bale war zwar echt komisch in The Big Short, aber das ist ja auch durchaus beabsichtigt. Ruffalo habe ich noch nicht gesehen, aber der ist eigentlich immer gut und zu Stallone kann ich auch nicht viel sagen. Ich habe gehört, dass er der einzige dieses Jahr ist, der einen glaubhaften Menschen spielt und seine Rolle wirklich lebt.
                      Wenn es nach mir ginge, würden aber entweder Hardy oder Rylance gewinnen. Letzterer hat mich in seiner stillen Würde, die er in Bridge of Spies verkörpert, sehr beeindruckt und Hardy hat in meinen Augen mit seinem puren Wahnsinn Leo DiCaprio komplett an die Wand gespielt.

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                      • Mir fehlen noch The Danish Girl (auf den ich null Bock habe) und Spotlight, aber von den anderen hätte es jeder verdient. Winslet ist super, Leigh ebenfalls (auch wenn hier das Makeup einiges beiträgt), aber meine Favoritin wäre Rooney Mara. Die war sowas von fantastisch in Carol. Echt krass, wie wenig der Film bisher bei Auszeichnungen beachtet wurde, hätte ich nicht erwartet. Vikander würde ich es vermutlich auch gönnen, ich mag die ja ganz gern, aber schade für Rooney ist es trotzdem!

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                        • Schöner Film, aber leider hat er zusammen mit Bridge of Spies wohl am wenigsten eine Chance auf den Hauptpreis (eigentlich gegen null). Saoirse Ronan ist aber definitiv eine legitime Option für die Beste Hauptdarstellerin, gewinnen wird sie aber auch da vermutlich nicht.

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                          • Ganz starke Nominierungen dieses Jahr. Der Bär von The Revenant, die Marsoberfläche, Ava aus Ex Machina, das Compositing von Mad Max und die CGI-Kulissen von Star Wars. Mein Herz schlägt irgendwie auch für Ex Machina, aber allein die Nominierung hat mich schon extrem gefreut. Ich vermute, es wird Mad Max vs. Star Wars, aber ich hoffe, dass Star Wars gewinnt, weil es wohl die einzige Kategorie ist, wo er wirklich Chancen hat. Ich hoffe noch auf Ton, aber da scheint auch Mad Max bessere Karten zu haben.

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                            • Ich glaube nicht, dass er gewinnt, aber es ist schon äußerst interessant, was der Regisseur hier macht. Er hat einen Essayfilm für die breite Masse gedreht (gab es das überhaupt schon), der unkonventionell inszeniert ist, unterhaltsam und ein hochkomplexes Thema so herunterbricht, dass es zwar nicht jeder Zuschauer vollständig verstehen wird, aber immerhin beginnt, Ausmaße und Folgen der Subprimekrise zu erkennen. Ich finde, von den Nominierten ist er zwar nicht unbedingt der beste Film, in meinen Augen aber der interessanteste.

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                                Krass, wie wenige Kommentare es bis jetzt zum neuen Coen-(!)-Film gibt. Bei Midnight Special sieht es noch extremer aus. Was ist der Grund? Sind alle Kritiker auf der Berlinale und alle Standard-Kinogänger müssen nach Hate8 und Deadpool erstmal sparen? Ich freue mich jedenfalls trotz der eher verhaltenen Resonanz sehr auf "Hail, Caesar!", werde aber erst nach der Oscar-Verleihung ins Kino gehen können :(

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                                  über Okja

                                  Bin sehr gespannt. Das könnte was Großes werden!

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                                  • Eine starke Kategorie, in der wohl jeder zumindest seine Nominierung verdient hat. Der Preis für Carol wäre natürlich toll, auch wenn er unwahrscheinlich ist. Es ist schon traurig, dass ein Weltklasse-Komponist, wie Burwell, dieses Jahr erstmals (!) nominiert ist. Vermutlich gewinnt Morricone, aber auch das ist absolut verdient. Der Soundtrack von The Hateful Eight ist bedrohlich, schön altmodisch und ziemlich eingängig. Klar, er ist nicht auf dem Niveau seiner Klassiker, aber wie es im Text beschrieben ist, wäre es toll und absolut verdient, wenn Morricone noch einen Oscar bekommt. Viele Gelegenheiten wird er in seinem Alter nicht mehr bekommen.

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                                    • Sehr toller Film, der im Kino viel Spaß gemacht hat. Aber von allen Oscar-Filmen glaube ich, dass er die geringsten Chancen auf die Trophäe hat. Eine Chance hat er höchstens beim Nebendarsteller für Mark Rylance, aber da ist ja Stallone schon fast gesetzt.

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                                      • Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich die Goldjungs bei meiner Prognose immer zu gleichmäßig verteile. Hier habe ich schon wieder 1x4, 1x3 und 2x2 Trophäen. Bin halt ein gerechter Mensch :D Im großen und ganzen habe ich eher nach eigenem Empfinden gestimmt, als nach Wahrscheinlichkeit, kann also gut sein, dass ich teilweise daneben liege. Habe z.B. Rooney für Beste Nebendarstellerin (was ja schon eine umkämpfte Kategorie ist, aber Carol MUSS irgendwas gewinnen und woanders hat er keine Chancen) und irgendwie wehre ich mich (trotz beinahe alternativlosem Sieg) gegen den Oscar für Inárritu. Und Star Wars ist bei mir einer der 2er-Filme (Effekte, Tonmischung), kann aber genauso gut sein, dass er gar nichts bekommt. Naja, bei den Hauptdarstellern habe ich dann doch nachgegeben und den Frontrunner gewählt, alles andere wäre ja auch ein Wunder. Hätte da lieber Fassbender gesehen und auch Saoirse Ronan hätte ihn in meinen Augen verdient. Aber ich habe auch zugegebenermaßen Room noch nicht gesehen.

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                                        • Kurt Russell und Elizabeth Debicki! Das sind echt die besten Casting-News seit Langem.

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                                          • Ein Film über den Erstkontakt mit intelligentem, außerirdischen Leben? Geil, sowas sieht man ja auch nicht alle Tage. Sehr interessant!

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                                                Strackymandias 17.02.2016, 13:16 Geändert 17.02.2016, 13:19

                                                Oscar-Special, Part 6: Brooklyn

                                                JA! Genau so muss ein schöner Liebesfilm aussehen. Gefühlvoll, ohne dabei in Kitsch abzugleiten erzählt "Brooklyn" die Geschichte einer irischen Immigrantin im Brooklyn der frühen 50er-Jahre. Dabei ist der Film so wunderbar entschlackt und fokussiert, dass kaum eine Szene überflüssig ist. Ich habe selten ein Drama alter Schule gesehen, welches sich mit so einem knackigen Pacing vorwärts bewegt. Klar, man kann sich jetzt natürlich beschweren, dass die Story etwas simpel ist oder dass der gesamte Prozess der Immigration ganz schön unproblematisch dargestellt wird. Solche Vorwürfe sind aber in meinen Augen kaum berechtigt, da "Brooklyn" ja schließlich die Geschichte eines Einzelschicksals ist. Und letztlich habe ich mich für den Charakter von Eilis stets gefreut, wenn ihr etwas positives widerfährt. Das liegt nicht zuletzt an der wunderbaren Darstellung von Saoirse Ronan, die hier die beste Leistung ihrer (für ihr Alter gar nicht mal so kurzen) Karriere hinlegt. Völlig zurecht wurde sie für den Oscar nominiert und hätte die Trophäe in meinen Augen auch durchaus verdient. Saoirses Eilis ist eine sympathische Frau, der man gern zuschaut, aber darüber hinaus ist es bewundernswert, wie nuanciert und vielschichtig ihre Darstellung ist (anders, als bei einem gewissen männlichen Frontrunner). Doch auch ihre Co-Stars machen ihre Leistung gut, Emory Cohen ist ein charmanter, humorvoller Gentleman, der die Klischeerolle des italienischen Klempners in Brooklyn (der zum Glück weder Mario noch Luigi heißt) mit erstaunlich viel Leben füllt. Eine Figur, die man auch gern im echten Leben als großen Bruder oder Cousin haben würde. Doch auch dessen "Konkurrent" Domhnall Gleeson (der mittlerweile scheinbar in jedem guten Film mitspielt) ist kaum weniger stark. Auch wenn seine Rolle kein so großer Sympathieträger ist, wie Cohens Tony, so ist Jim Farrell ein aufrichtiger Mensch, mit dem man mitfühlt.
                                                Doch auch abgesehen vom Skript und den Darstellern, hat "Brooklyn" einiges zu bieten, seien es die Kostüme, die Kulissen oder der passende (wenn auch nicht wirklich erinnerungswürdige) Soundtrack. Was mich jedoch am meisten begeistert hat, waren die Bilder, insbesondere die Farbgestaltung. Mit seinen Pastelltönen (Beispiel: http://images.contentful.com/7h71s48744nc/5yptNtWtocuusscewoC4su/4f946b213fce1b299ed9ce3258d2cbc7/Brooklyn-large.jpg) bleibt der Film während der USA-Szenen stets authentisch in der Ästethik der amerikanischen 50er verankert und stellt diesem doch eher artifiziellem Farbschema Bilder der saftigen grünen Wiesen Irlands gegenüber.

                                                Fazit: "Brooklyn" ist zwar als historisches Liebesdrama vor dem Hintergrund der Immigration vordergründig ein typischer Oscar-Film, aber dann doch mit so viel Liebe inszeniert, dass ich ihm das gar nicht übel nehmen kann. Alle Darsteller sind gut bis supertoll und Saoirse Ronan würde ich, wenn es nach mir ginge, sofort den Oscar geben (gewinnen wird ihn aber vermutlich Brie Larson). Auch an der Inszenierung ist wenig auszusetzen. Klar, das Drehbuch ist im Vergleich zu anderen Filmen dieser Saison eher simpel, aber manchmal ist es auch einfach schön, einen erbaulichen Film ohne erzwungenen Tiefgang zu schauen.

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                                                • Strackymandias 17.02.2016, 12:48 Geändert 17.02.2016, 12:50

                                                  Ausgemachte Sache. Damit bin ich aber echt zufrieden, Inside Out war der schönste computeranimierte Film seit Jahren. Anomalisa ist aufgrund der Thematik vermutlich chancenlos, den Brasilianer muss ich noch schauen, Shaun das Schaf ist süß, aber nicht preisverdächtig und Erinnerungen an Marnie war nicht so ganz mein Geschmack. Ghibli hätte vor zwei Jahren für "Wie der Wind sich hebt" gewinnen müssen, das steht außer Frage, so stark ist Marnie aber definitiv nicht.

                                                  • Ich mag den Mann. Klar, ob der Qualität von Deadpool kann man vermutlich streiten, aber das ist eben seine Meinung. Die interessantere Aussage ist doch aber, dass die Studiobosse bei einem solch gigantischen Kinostart garantiert krampfhaft versuchen werden, die "Deadpool-Formel" zu wiederholen. Gunn ist der Meinung, dass Studiobosse oft nicht in der Lage sind, zu verstehen, wieso ein gut gemachter Film bei der breiten Masse gut ankommt. Und da kann man ja genügend Beispiele aus der Geschichte anbringen, die das bestätigen.

                                                    Ich bin zwar auch nicht immer einer Meinung mit Gunn, aber von den ganzen Marvel-Regisseuren, ist er mir dennoch immer der sympathischste. Ihm nehme ich wirklich ab, dass er Guardians so drehen konnte, wie er es wollte, und dass er Freude beim Dreh hatte. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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