Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • 9

    Alter Schwede! Wie konnte ich diesem Film nur nach der Erstsichtung 7 Punkte geben? Diesem Film, der doch alles enthält, was man als Junge cool finden kann. Diesem Film, der Arnie zum Weltstar gemacht hat. Diesem Film, der mit so wenig Geld so eine unfassbar geile Atmosphäre erzeugt. Jetzt mal im Ernst: Der Zukunftsabschnitt in der Mitte des Filmes ist eine der grandiosesten Szenen, die ich seit langem gesehen habe und das Ende ist legendär.
    Ein Film, den ich ab sofort häufiger schauen werde. Schade, dass ich das nicht schon als Jugendlicher so gesehen habe, denn wenn es ein Film verdient hätte "Film meiner Jugend" genannt zu werden, dann wäre es "Terminator". Naja, immerhin war "Zurück in die Zukunft" als Teen einer meiner Lieblingsfilme, damit kann man auch leben :D

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    • 8 .5

      Habe den Film schon vor über einer Woche gesehen, aber noch nicht wirklich Zeit gefunden, eine Kritik zu schreiben. Das konnte ich so natürlich nicht stehen lassen, also kommt hier ein kleiner Nachtrag zum Thema "Zootopia" :D

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      Disney gehört nicht ohne Grund zur Speerspitze des Animationsfilms. Schließlich entstammen unzählige Klassiker des Genres dieser Trickfilmschmiede, wie beispielsweise „Das Dschungelbuch“, „Robin Hood“ oder „Der König der Löwen“. Seit Anfang dieses Jahrtausends hat Disney jedoch die Produktion klassischer Zeichentrickfilme bis auf wenige Ausnahmen („Küss den Frosch“, „Winnie Puuh“) eingestellt und produziert mit seinen „Walt Disney Animation Studios“ vorrangig computeranimierte Spielfilme. Das ist schade, da sich diese Filme mittlerweile optisch kaum von den Filmen von Pixar, Disneys zweitem Animationsstudio, unterscheiden lassen. Obwohl Pixars Filme bisher meistens ein ganzes Stück raffinierter waren (z.B. letztes Jahr der famose „Alles steht Kopf“), haben sich die „Walt Disney Animation Studios“ einerseits mit klassischen Disney-Musicals, wie „Rapunzel“ oder „Die Eiskönigin“, andererseits mit actionreichen Abenteuerfilmen, wie „Ralph reicht’s“ und „Baymax“ doch zu einem würdigen Konkurrenten gemausert. Mit „Zoomania“ (oder „Zootopia“, wie der Film im Original heißt) ist ihnen nun erstmals ein Werk gelungen, welches durchaus mit dem Genreprimus Pixar mithalten kann.

      Schon im Marketing hat Disney alles richtig gemacht. Im ersten Teaser wurde nur das bloße Konzept einer Metropole anthropomorpher Säugetiere präsentiert (gab es das bei Disney eigentlich irgendwann seit „Robin Hood“ in den 70ern?), der offizielle Trailer bestand hauptsächlich aus der äußerst witzigen Faultier-Szene in der Fahrzeugzulassungsbehörde, über die eigentliche Handlung des Filmes wurde wenig bekannt gegeben. So vermarktet man einen Film! Das Ergebnis ist eindeutig, schließlich war der Kinostart, zusammen mit dem von „Die Eiskönigin“, der bisher erfolgreichste des Studios. Von dem Märchen-Musical unterscheidet sich „Zoomania“ allerdings deutlich, allein schon durch die überraschend komplexe Handlung.

      Die Hasendame Judy Hopps, eines von weit über hundert Kindern zweier Karottenfarmer, fasst als junges Häschen den Entschluss, Polizistin zu werden. Trotz der Zweifel ihrer Eltern schreibt sie sich als erste Häsin an Zoomanias Polizeiakademie ein und absolviert diese mit Bravour. Als sie schließlich ihren Dienst in der Metropole aufnimmt, wird sie jedoch von ihren chauvinistischen Kollegen (Rhinozeros, Wolf, Elefant, etc.), sowie ihrem Boss, dem Büffel Bogo, nicht ernst genommen und darf als Politesse Strafzettel verteilen. Als 14 Raubtiere rätselhafterweise verschwinden, scheint ihre große Chance gekommen zu sein. Doch beim Lösen des Falles ist sie auf die Hilfe des ausgefuchsten Kleinganoven Nick Wilde angewiesen.

      Na klar, das Ende des Filmes wird niemanden überraschen, der in seinem Leben ein paar Disney-Filme gesehen hat. Tatsächlich ist die Lösung des Falles sogar enttäuschend simpel und vorhersehbar. Dabei muss man aber natürlich bedenken, dass es sich bei dem Film vorrangig um einen Kinderfilm handelt und in dem Kontext ist die Komplexität der Handlung schon beachtlich. Im Grunde handelt es sich um einen typisches Buddy-Movie, in der sich zwei ungleiche Schnüffler zusammenraufen müssen, um in begrenzter Zeit einen Fall aufzuklären. Jüngere Zuschauer könnten mit den vergleichsweise vielen Nebencharakteren dabei durchaus Probleme haben und sowieso ist der Film teilweise ziemlich unheimlich. Vielen Kindern wird wohl auch die größte Stärke des Filmes entgehen, nämlich die Parabel auf Rassismus und Vorurteile, welche durch den Konflikt zwischen Raub- und Beutetieren dargestellt wird. Beispielsweise bekommt Judy von ihren Eltern ein Fuchs-Abwehrspray und es ist politisch unkorrekt, wenn ein größeres Tier ein kleineres als niedlich bezeichnet.

      Doch die Botschaft des Filmes ist nicht zu offensiv (außer in einem Schlussmonolog, den ich aber auch nicht unsympathisch fand) und geht diesmal sogar etwas weiter, als „jeder kann alles schaffen“. Und auch abgesehen von dieser Metaebene hat der Film einiges zu bieten. Zuerst sind da die wunderbaren Charaktere hervorzuheben. Die beiden Protagonisten Judy und Nick sind cool, haben Tiefe und als Duo eine tolle Chemie. Auch die Nebencharaktere sind alle sehr erinnerungswürdig, vom Faultier Flash über die Mafia-Maus Mr. Big (synchronisiert von der deutschen Stimme von Robert DeNiro) bis zum Nudisten-Yak (im Original gesprochen von Kult-Kiffer Tommy Chong) und durchweg perfekt designt und animiert. Überhaupt gehört der Film optisch zum Stärksten, was ich bisher aus dem Genre gesehen habe. Fell und Bewegungen der Figuren sehen fantastisch aus, genau wie Wettereffekte und Vegetation. Am meisten hat mich aber der Detailgrad der Großstadt Zoomania beeindruckt. Diese ist mit ihren verschiedenen Klimazonen nicht nur optisch interessant, sondern beinhaltet auch unzählige Mini-Gags, einige auf der Grundlage der Größenunterschiede der Tiere (z.B. gibt es spezielle Fahrbahnen für die Miniautos der Nagetiere), andere richten sich vorrangig an ein älteres Publikum, von der Lemming-Brothers-Bank über Smartphones mit Karotten-Logo bis zu popkulturellen Referenzen, z.B. an „Der Pate“ oder „Breaking Bad“. Kleiner Tipp: Achtet mal auf Judys iPod-Playlist :D.

      Den Soundtrack zu „Zoomania“ steuerte Michael Giacchino („Star Trek“) bei, besonders erinnerungswürdig ist er allerdings nicht, anders als z.B. Giacchinos letztjährige Musik zu „Alles steht Kopf“. Schade ist es auch, dass es Disney nötig hat, auf diesen langweiligen Shakira-Song zu setzen, der schon im letzten Trailer lief und im Film zweimal vollständig (!) gespielt wird. Ist vermutlich Geschmackssache, aber ich mochte den nicht.

      Fazit: Mit „Zoomania“ haben die Walt Disney Animation Studios einen Animationsfilm geschaffen, der zwar inhaltlich noch nicht die Klasse der meisten Pixar-Werke erreicht (dafür ist er zu vorhersehbar), aber fantastisch unterhält. Die Charaktere gehen zu Herzen, die Krimi-Story hat überraschend viel Tiefe und die Anspielungen an die reale Welt machen den Film auch für eine erwachsene Zielgruppe sehr lohnenswert. Aufgrund der hochwertigen Animationen ist ein Kinobesuch sehr zu empfehlen!

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      • 6 .5
        Strackymandias 21.03.2016, 00:02 Geändert 21.03.2016, 00:03

        Nette Thriller-Komödie von John Landis, die nur so strotzt vor 80s-Style. Von Musik über Schauspieler, Klamotten, Frisuren, Dan Aykroyds Brille, mehr 80er geht (abgesehen vielleicht von Footloose) überhaupt nicht. Das hat mir echt gefallen, schließlich sind die 80er eines meiner liebsten Kinojahrzehnte. Zudem ist Jeff Goldblum einfach ein saucooler Typ mit äußerst lässiger Ausstrahlung und Frauen werden kaum schöner, als Michelle Pfeiffer es hier war. Der Film selbst ist allerdings nur in der ersten Hälfte wirklich gelungen, danach hängt er etwas durch und wirkt recht zusammenhangslos und verwirrend. Mich hat es auch irritiert, wie gewalttätig der Film später wird. Nicht dass ich es grundlegend ablehne, wenn es etwas härter zur Sache geht, aber der Film hätte es in meinen Augen nicht gebraucht.
        Dennoch eine unterhaltsame, sympathische Zeitreise, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Cameos (u.a. hat David Bowie eine Minirolle als Killer).

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        • Mensch Guillermo, entscheide dich doch mal. Da freut man sich, dass er was richtig cooles gefunden hat und dann kommt er ein paar Wochen später mit der nächsten nicen Idee. Mein Traum wäre natürlich, dass er irgendwann "Hellboy 3" oder "At the Mountains of Madness" dreht, aber solange das nicht passiert, kann er auch ruhig nochmal einen kleineren, tiefgehenden Film drehen. Ich bin gespannt.

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          • Oh, den müsste man eigentlich mal wieder schauen. Der war schon nice und als Serie könnte der auch gut funktionieren. Fargo hats vorgemacht.

            • Da hab ich so richtig Bock drauf. Der Trailer sieht fantastisch aus!

              • Mmmh, also ich finde eigentlich, dass das ganz witzig aussieht. Könnte gut werden, könnte aber auch generischer Mist werden.

                • Ich fand die Witze jetzt nicht so schlimm, aber ich bin zugegebenermaßen auch als hellhäutiger Mensch von der Thematik kaum betroffen. Allerdings muss man sagen, dass das schon ein wichtiges Thema ist. Schließlich wurde bei der Oscar-Verleihung ständig betont, wie rassistisch die Verleihung wäre, aber dann wird letztlich nur auf Afroamerikaner eingangen. Wenn sich wirklich die ganze Show nur um das Thema Rassismus drehen soll, hätte man auch ruhig was zu Latinos oder Asiaten sagen können (abgesehen von den beiden fragwürdigen Gags). Letztlich hat ja mit Inárritu ein Latino seinen vierten Oscar innerhalb von zwei Jahren gewonnen.

                  • Mir gefällt der Look größtenteils ganz gut und es ist schön, dass Tim Burton mal wieder ins schaurig-bunte geht. Als Fan des Buches ärgern mich aber die Änderungen der Fähigkeiten, sowie einige Cast-Entscheidungen (Bronwyn als kleines Kind, Sam Jackson???). Wenn man versucht unvoreingenommen an den Film heranzugehen könnte der echt gut sein, aber ich bin noch leicht skeptisch.

                    • 7
                      über Hellboy

                      Schaurig-Schwarzhumorige Comic-Action mit sympathischen Charakteren, starker Musik von Marco Beltrami und (typisch für del Toro) sehr detailverliebten Designs. Make-Up und praktische Effekte (z.B. Iwan ♥) funktionieren auch 12 Jahre später noch sehr gut, die CGI ist leider mittlerweile (vor allem beim Höllenhund Sammy) ganz schön angestaubt. Allgemein ist die erste Hälfte in New York etwas enttäuschend und die Fights in den dreckigen U-Bahn-Schächten sind visuell nicht sehr reizvoll. Das Finale in Rasputins Gruft in Russland macht dagegen wieder richtig Spaß und das Setdesign mit seinen ganzen Zahnrädern ist einfach verdammt stylisch. Alles in allem eine coole Comic-Verfilmung, natürlich weit entfernt vom Tiefgang del Toros spanischsprachiger Filme und auch nicht ganz so bildgewaltig und kreativ, wie die Fortsetzung oder die Japano-Hommage "Pacific Rim".

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                      • 8 .5
                        über Stalker

                        Visuell wirklich atemberaubend und atmosphärisch unglaublich immersiv. Intellektuell ebenfalls durchaus stimulierend, hier benötige ich aber noch eine Zweitsichtung, da ich beim ersten Mal bei Weitem nicht alles begriffen habe. In meinen Augen ging es um den Diskurs zwischen Religion, Wissenschaft und Kunst, sowie den Konflikt zwischen Natur und Industrie/Zivilisation. Kann aber auch sein, dass ich mich da komplett vertan habe. Jedenfalls ein höchst faszinierendes Werk, einerseits hochphilosophisches Drei-Personen-Stück, andererseits audiovisueller Meilenstein (auf dem Gebiet beinahe unschlagbar, höchstens von 2001).
                        Wieso also nicht mindestens 9,5 Punkte? Gute Frage, die ich selbst auch nur schwer beantworten kann. Irgendwie hat es mir der Film doch etwas arg schwer gemacht, ihn zu mögen. Mir war er letztlich zu intellektuell und die letzte halbe Stunde in der Zone zog sich in meinen Augen zu sehr (Gipfel: die Regenszene). Aber das kann auch an mir liegen. Evtl. schaue ich den Film in einigen Jahren wieder und gebe ihm dann die Höchstnote, im Moment belasse ich es bei den 8,5. Ein einzigartiger Meilenstein ist er dennoch.

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                        • Ist schon ein cooler Trailer, der richtig Bock auf den Film macht. Was nur schade ist: keiner spricht über den wundervollen, neuen Kubo-Trailer, der ebenfalls vorgestern veröffentlicht wurde!

                          • 9 .5

                            Auch bei der vierten Sichtung fand ich das Kapitel um Bruce Willis wieder recht öde. Habe überlegt, ob ich den Film deswegen niedriger bewerten sollte, aber es ist nunmal "Pulp Fiction". Der Rest ist einfach so unfassbar genial, kultverdächtig, endlos zitierbar, lustig, spannend, brillant geschrieben und gefilmt und hat einen der besten Compilation-Soundtracks aller Zeiten, vielleicht sogar den besten. Wäre die Butch-Story etwas tighter erzählt, würde ich dem Film ohne Bedenken sofort die 10 mit Herz (ach was, mit 10 Herzen!) geben, aber so reicht es immerhin für eine 9,5.

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                            • 8

                              Sympathischer 12-Folgen-Anime, der anfangs noch sehr Comedy-lastig wirkt, sich aber nach und nach zum Loblied auf das ländliche Japan entwickelt. Klar, wirklich neuartig ist daran nichts und das idyllische Dorfleben wirkt schon leicht klischeehaft, aber letztlich ist doch alles so sympathisch, dass ich daran kaum etwas kritisieren kann. Und am Ende hat man alle Dorfbewohner mit ihren Eigenheiten doch in sein Herz geschlossen. Sehr schön sind übrigens die Nach-Abspannszenen, in denen man öfters den Vizerektor der Dorfschule sieht, der ansonsten etwas zu kurz kommt. Sehr cooler Nebencharakter!

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                              • 6 .5

                                "Big Eyes" ist ein überraschend zurückhaltender Tim-Burton-Film, der mir im Allgemeinen gut gefallen hat. Er hat ein angenehmes Pacing, wunderschön farbenfrohe Bilder und einen netten Soundtrack von Danny Elfman. Klar, die Story ist nicht so tiefgründig, wie sie vermutlich hätte sein können, aber dafür hat man mit Amy Adams eine großartige Hauptdarstellerin, die völlig zurecht für diese Rolle den Golden Globe gewann, wenn auch in der falschen Kategorie. Eine Komödie ist "Big Eyes" nämlich kaum, und Adams' Rolle ist auch definitiv nicht komödiantischer Natur. Das hat scheinbar Christoph Waltz nicht so wirklich verstanden und overactet was das Zeug hält. Dieser Typ ist hier so eine nervige Fehlbesetzung, dass er im Alleingang den ganzen Film runterzieht. Ich mag Waltz wirklich, wenn es um Over-The-Top-Schurken geht (in "Inglourious Basterds" und "The Green Hornet" war er super), aber der kann nicht einfach in jedem Film dieselbe Rolle spielen. Das funktioniert überhaupt nicht. Ich denke, der Film hätte mit einem etwas mutigeren Drehbuch und einer anders besetzten männlichen Hauptrolle sehr viel besser funktioniert, aber auch so ist "Big Eyes" ein Film, den man sich ruhig mal anschauen kann, wenn man nicht zu viel erwartet.

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                                • 6 .5

                                  Mmmh, keine Ahnung. Ich hatte vermutlich einfach was anderes erwartet. "Submarine" ist dann doch ein sehr viel eigenwilligerer und seltsamerer Film, als gedacht. Eigentlich mag ich ja Filme, die sich stilistisch was trauen, aber irgendwie hat der mich so gar nicht erreicht. Es gab keinen Charakter, der mir auf irgendeine Weise sympathisch war und vielleicht ist das ja auch beabsichtigt, aber für mich hat diese ironisch überzeichnete Melancholie nicht wirklich funktioniert. Ich kann schon verstehen, wieso so viele den Film so sehr mögen, mein Ding war er nicht.

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                                  • Ich mochte das Buch sehr gern, bin aber nicht wirklich glücklich mit dem, was bisher bekannt ist. Scheinbar hat Burton da einiges geändert, da das Casting bei den meisten Charakteren kaum auf den jeweiligen Charakter im Buch passt. Und scheinbar hat er die besondere Fähigkeit von Emma komplett ausgetauscht, obwohl diese so essentiell für ihre Persönlichkeit ist. Warum sollte man das machen? Ich habe prinzipiell nichts gegen sinnvolle Änderungen, aber das passt einfach gar nicht!

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                                    • Joah, eher schwacher Monat. "Spotlight" war großartig und absolut oscarwürdig und "Hail, Caesar!" hat mir im Kino viel Spaß gemacht und "Deadpool" habe ich leider verpasst. Auf den freue ich mich aber total. War zwar sehr skeptisch, aber da der ja teilweise äußerst positiv ankommt, bin ich doch gespannt. Sonst aber wenig dabei, was mich diesen Monat noch interessiert (außer evtl. "Midnight Special").

                                      • 6 .5

                                        Ach schade. Universum wird den direkt auf DVD veröffentlichen und hat keinen Kino-Release geplant :(
                                        https://animania.de/news/anime-deutschland/mamoru-hosodas-der-junge-und-das-biest-ab-juli-im-handel/

                                        • Ich finde, dass Takeshi Kitano wunderbar ist und mal wieder einen richtig guten Film machen sollte auf dem Niveau seiner 90er-Werke. Mich könnte es auch beinahe vertrösten, wenn er wieder in einem guten Film mitspielen würde, weil ich den auch als Darsteller mag, ich würde auch nie behaupten, er wäre keine gute Besetzung für einen GitS-Film. Aber bei Rupert Sanders sehe ich total schwarz. Sein letzter Film war die Definition von Mittelmäßigkeit, ein zusammengeklautes Durcheinander mit schlecht inszenierter Action ohne klaren Ton und Zielgruppe. Dass sein Ghost-in-the-Shell-Remake ein guter Film wird, halte ich fast für ausgeschlossen. Cool finde ich es aber, dass wieder ein paar Cyberpunk-Filme in der Mache sind. Davon gibt es viel zu wenig, obwohl das Setting so viel Potential hat. Demnächst kommt aber auch der neue Blade Runner von Villeneuve, auf den ich mehr Bock habe. Und dann ist ja auch noch Joe Cornishs Verfilmung von Neal Stephensons Klassiker "Snow Crash" in der Mache (auch wenn man davon lange nichts mehr gehört hat).

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                                          • 8

                                            Wenn ein neuer Film der Gebrüder Joel und Ethan Coen in die Kinos kommt, ist das für Kinoliebhaber eigentlich immer ein Grund zur Freude. Mit Kultfilmen wie „Fargo“ oder „The Big Lebowski“ haben die Coens einen einzigartigen Stil entwickelt, ein Gemenge aus staubtrockenem Humor, philosophischen Gedanken und skurrilen Charakteren, welches man nur als „coenesk“ beschreiben kann. Dabei wechseln die Autorenfilmer auch spielerisch zwischen Genres, wie Western („True Grit“), Krimi („Fargo“), Mafiafilm („Miller’s Crossing“), Stoner-Noir („The Big Lebowski“) und leichteren Komödien („Arizona Junior“).

                                            Zu letzteren gehört auch „Hail, Caesar!“, das neuste Werk der Coens, eine Hommage an das klassische Hollywood der 50er-Jahre, welches die sogenannte Numbskull-Trilogie abschließt. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass in jedem der drei Filme George Clooney als Vollidiot besetzt ist. Dieser spielt hier den großen Filmstar Baird Whitlock, welcher die Hauptrolle im titelgebenden Bibel-Monumentalfilm „Hail, Caesar!“ spielt. Als dieser vom Set entführt wird, muss sich Eddie Mannix (Josh Brolin) um die Angelegenheit kümmern. Dieser hat jedoch als Problemlöser des großen Produktionsstudios Capitol Pictures noch allerhand andere Schwierigkeiten. So muss er z.B. den unehelich schwangeren Schwimmstar DeAnna Moran (Scarlett Johansson) verheiraten, dem überforderten Western-Darsteller Hobie Doyle (Alden Ehrenreich) unter die Arme greifen, der plötzlich die Hauptrolle im neuen Upper-Class-Drama von Meisterregisseur Laurence Lorentz (brillant: Ralph Fiennes) spielen soll oder die konkurrierenden Klatschkolumnistinnen Thora und Thessaly Thacker (beide Tilda Swinton) abwimmeln. Viel Arbeit für eine Person!

                                            Man sollte nicht erwarten, dass irgendeine der Nebenhandlungen einen besonders hohen Stellenwert bekommt. Die meiste Screentime hat Clooneys Plot, aber auch der ist nicht so bedeutend, wie es der irreführende erste Trailer andeutet, der zudem den Ton des Filmes auch nicht wirklich trifft. „Hail, Caesar!“ ist keine kurzweilige Krimikomödie, bei der Studioangehörige, Schauspieler und Regisseure auf der Suche nach Baird Whitlock sind, sondern er ist die Schilderung eines Tages (genauer: 27 Stunden) aus dem Alltag von Eddie Mannix. Und wenn man mit diesem Gedanken an den Film herangeht, unterhält er wirklich prächtig. Man darf eben keine konsistente Handlung erwarten, welche die einzelnen Szenen verknüpft und wer auf ein zufriedenstellendes Ende hofft, welches alle losen Fäden aufgreift, ist bei den Coens sowieso an der falschen Adresse. Die einzelnen Szenen indes sind es, welche „Hail, Caesar!“ auszeichnen und diese sind zumeist unterhaltsam, oft sogar brillant. So gibt es ein Meeting relativ am Anfang des Filmes, in welchem Mannix je einen Vertreter des Judentums, der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirche zum Drehbuch seines Bibelfilms befragt. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass die Besprechung eskaliert. Besonders in solchen Situationen glänzen die Coens mit ihrem typischen Wortwitz, sowie präzisem Schnitt. Das hervorstechendste Element des Filmes sind jedoch die liebevollen „Filme im Film“, Rekonstruktionen typischer Genrefilme dieser Zeit, die einerseits absolut klischeehaft und überzeichnet sind, andererseits aber auch ziemlich glaubwürdig. Natürlich gibt es den titelgebenden Monumentalschinken oder Lorentz‘ Kostümkitsch, die beste Szene hat aber eindeutig Channing Tatum als stepptanzender Matrose in einer Gene-Kelly-artigen Musical-Nummer, welche mit laufender Dauer immer mehr ins homoerotische abgleitet. Tatum mag nicht unbedingt ein großer Charakterdarsteller sein, aber seine Gesangs- und Tanzleistung ist wirklich beachtlich. Sowieso ist der Cast sehr erlesen, zu schade, dass viele der Darsteller nur eine Minimalrolle haben (Jonah Hill ist maximal fünf Minuten im Film und spricht zwei Sätze). Der Film wird eindeutig von Josh Brolin dominiert, der nach seiner famosen Performance in „Inherent Vice“ auch hier wieder glänzt. Clooney hingegen hat weniger Screentime, als man es von einem Star seines Kalibers erwarten würde, man sieht ihm aber jederzeit an, wie viel Spaß er als Idiot im Römerkostüm (welches er auch den ganzen Film über trägt) hat. Die große Neuentdeckung des Filmes dürfte der noch recht unbekannte Alden Ehrenreich („Beautiful Creatures“) sein, der seinen Südstaaten-Cowboy Hobie naiv aber sympathisch spielt und ein bemerkenswertes Talent für Sprache und Comedy-Timing zeigt.

                                            Ein Film, wie „Hail, Caesar!“, der sich als Hommage an eine vergangene Zeit versteht, könnte ein kompletter Misserfolg sein, sollte er darin scheitern, ein Gefühl für die Epoche zu vermitteln. Und das gelingt den Coen-Brothers sehr gut. Zunächst sind Ausstattung und Kostüme äußerst gelungen, das meiste Lob verdient aber der Coen-Stammkameramann Roger Deakins (13-fach Oscar-nominiert u.a. für „True Grit“, „Skyfall“ und dieses Jahr für „Sicario“), dessen farbenfrohe, präzise arrangierte Bilder gelungen den Technicolor-Look der 50er imitieren. Aus der Stammcrew ebenfalls wieder dabei ist der Komponist Carter Burwell (dieses Jahr Oscar-nominiert für „Carol“), dessen übertrieben monumentale Motive (z.B. https://youtu.be/d0b6XC2r2cQ) seit „Arizona Junior“ zum typischen Coen-Stil einfach dazu gehören.

                                            Fazit: „Hail, Caesar!“ ist eine unterhaltsame Hommage an das 50er-Jahre-Hollywoodkino, welche tolle Darsteller hat (die teilweise aber etwas unter Wert verkauft werden), tolle Bilder im Technicolor-Look und viel typisch coenesken Wortwitz bzw. Situationskomik. Da die einzelnen Handlungsstränge nur (wenn überhaupt) sehr lose verknüpft sind und der Film als Ganzes nicht ganz so kultverdächtig und zitierbar wirkt, wie die meisten anderen Coen-Werke, würde ich ihn im Kanon der Regie-Brüder eher im Mittelfeld zwischen „A Serious Man“ und „Burn After Reading“ einordnen. Fans der Coens werden aber voraussichtlich viel Spaß mit dem Film haben, komplette Neulinge oder Menschen, die gar keine Vorstellung vom klassischen Hollywoodkino haben, dürften indes ihre Schwierigkeiten haben.

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                                            • Sein Auftritt bei den Oscars war ja mal das knuffigste überhaupt.
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                                              "I can see lots of legs."

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                                              • 13/24 richtig, damit deutlich weniger, als in den letzten Jahren. Aber eine tolle Show und ein paar echt gute Preise. Gute Nacht und danke für den Blog und die Kommentare :D

                                                • Ja. Verdienter Sieg und mein Tipp! Ich gehe dann also glücklich schlafen :D

                                                  • Naja, hat da ernsthaft jemand daran gezweifelt. Aber wenigstens lobt er die richtigen Leute.