stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 4

    Die Ridley-Scott-Maschinerie hat erneut zugeschlagen und ein Werk erschaffen, das zwar epische Ambitionen hegt, jedoch ohne echte Spannungsbögen und bleibende Bilder daherkommt. Stattdessen gibt es zahlreiche unnötige Verweise auf den ersten Teil, der 24 Jahre später immer noch kraftvoller und drängender wirkt als dieses späte Sequel, das auch seinen prominenten Cast nicht wirklich in Szene setzen kann. Das Schlimmste ist jedoch, wie egal das alles letztlich erscheint: Keine Szene besitzt Wucht, keinerlei Energie ist spürbar. Die Todgeweihten lassen schön grüßen, wirklich lebendig wirkt "Gladiator 2" nämlich nie. Die Diskussionen und Erwartungen über einen Extended oder Director's Cut können damit offiziell beginnen. Das macht die ganze Sache nicht besser, aber gewohnter und "Gladiator 2" Gewöhnlichkeit vorzuwerfen ist dann noch eines der besten Komplimente, die ich geben kann.

    13
    • 4
      über Blitz

      Odyssee, Oliver Twist und ein bisschen Peter Pan – Steve McQueen kreiert mit "Blitz" eine vielversprechendes Ausgangslage, verliert sich jedoch in moralischen Appellen und erzählerischen Ablenkungen vom Wesentlichen. Das Ergebnis: ein fragmentiertes Kriegsdrama, das sich nicht traut, die Komfortzone des Publikums zu verlassen. Der Schrecken des Krieges bleibt goutierbar – sehr schade und sehr enttäuschend.

      9
      • 7
        über Queer

        Irgendwo im dichten Nebel aus Tabakdampf, Speichel, Sperma, Schweiß und Ayahuasca begibt sich Daniel Craig als William Lee auf die Suche nach sich selbst. Guadagnino begleitet ihn dabei und ignoriert jegliche Chronistenpflicht, während alles hineingeworfen wird, was nur geht: Rocksongs von Nirvana, halluzinatorische Trips, sexuelle Obsessionen und albtraumhafte Trugbilder, die zu den gruseligsten und verstörendsten gehören, die mir dieses Jahr auf der Leinwand begegnet sind. Ein gewaltiger Weltschmerz durchzieht das Ganze – so prätentiös wie verlockend, um darin zu versinken, in der Hoffnung, im Gegensatz zu William Lee mit einer klaren Antwort wieder aufzutauchen. Kein wirklich großartiger Film, aber definitiv einer, der es wert ist, gesehen und erfahren zu werden.

        10
        • 2 .5

          Das lethargische Sterben von Sony’s Spider-Man Universe setzt sich fort. Nach "Venom: The Last Dance" ist der qualitative Puls des Franchise kaum mehr nennenswert. Mit "Kraven the Hunter" kann es eigentlich nur besser werden. Doch wann handelt es sich um eine Wiederbelebung, und wann ist es einfach nur eine Störung der Totenruhe?

          8
          • 4

            Ambitioniert und ästhetisch, doch bleibt "Münter & Kandinsky" im Belehrenden verhaftet und scheitert bei der Darstellung menschlicher und künstlerischer Leidenschaft. Als Bildungsfilm gelungen, als Kinofilm jedoch zu blutleer und konventionell.

            1
            • 6 .5

              Kendrick zeigt ein bemerkenswertes Gespür für Inszenierung, indem sie prägende Szenen und Situationen gekonnt aufbaut und geschickt amüsante Momentaufnahmen in ihren sexismuskritischen Thriller einwebt. Doch leider verliert die Erzählung im weiteren Verlauf an Stringenz. Die Handlung zerfasert zunehmend, es fehlt an einer klaren Fokussierung, was wiederholt zu Brüchen im narrativen Fluss führt und den Gesamteindruck dieses ansonsten gelungenen Regiedebüts beeinträchtigt.

              6
              • 6
                über Devo

                Die Dokumentation zeichnet ein mitreißendes Bild der Band, doch bleibt sie dabei eher an der Oberfläche des Devo-Mythos. Für eingefleischte Fans ein Genuss, für alle anderen eine lehrreiche Einführung, die den künstlerischen Geist der Band, ohne jedoch selbst den Anspruch zu erheben, etwas wirklich Kunstvolles zu schaffen.

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                • 7 .5

                  Jesse Eisenberg ist mit seiner zweiten Regiearbeit ein einfühlsamer und kluger Film gelungen – eine Geschichte über die Herausforderung, mit seelischen Narben und Abgründen umzugehen und der Erkenntnis, dass nicht das Leid an sich uns auszeichnet, sondern der Umgang damit.

                  5
                  • 7 .5

                    Vergleiche sind zwar oft irgendwie blöde, aber Universal Language wirkte auf mich wie eine Verbindung von Jafar Panahi und Roy Andersson, Agha. Ein melancholisches Mosaik von Geschichten aus einer Zwischenwelt, dort, wo sich Realismus und Absurdität berühren und zärtlich die Hände halten – wie frisch Verliebte beim ersten gemeinsamen Spaziergang durch den Schnee, vorbei an beigen Wohnblocks.

                    4
                    • 6 .5

                      [...] Einer der größten Pluspunkte von Smile 2 liegt in seiner Inszenierung. Der Film ist audiovisuell beeindruckend – Szenenaufbau, Schnitt und Sounddesign sind sorgfältig aufeinander abgestimmt, um eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Parker Finn versteht sein Handwerk, wenn es darum geht, verstörende und einnehmende Bilder zu kreieren, die den Zuschauer in den Bann ziehen. Leider bleibt er dabei seiner Vorliebe treu, Spannung mit lauten Schocks zu beenden. Diese sind handwerklich zwar sauber, doch wird die Mechanik bald zu durchschaubar und der Effekt verflacht. Was zunächst als gruselig und unangenehm empfunden wird, entwickelt sich zu einem repetitiven Muster, das die ursprünglich beklemmende Atmosphäre verwässert. Trotz dieser Schwäche gibt es Momente, in denen Finns Gespür für das Abstrakte durchscheint. Die alptraumhafte Qualität bestimmter Szenen hebt den Film über die durchschnittliche Horror-Kost hinaus.

                      9
                      • 5 .5

                        Der Versuch, aus altem vom Schulsystem vermutlich elendig durchgekauten Stoff etwas zu schaffen, das den schlechten Ruf des hiesigen Kinos, geprägt von Klamauk- und Betroffenheitsromantik, überwindet, ist zwar ehrenwert, aber leider nicht so gelungen wie erhofft. Die eingeschlagene Richtung wirkt zwar vielversprechend, doch droht sie immer wieder im Morast übergroßer Ambitionen zu versumpfen. Andererseits: Vielleicht sollte das deutsche Kino endlich wieder groß denken, um wirklich wieder groß zu werden? Hagen - Im Tal der Nibelungen bietet darauf keine klare Antwort, aber zumindest stellt er Film die Frage in den Raum.

                        2
                        • 8

                          In der zweiten Hälfte war es mir dann doch zu kitschig und süchtig nach Schauwerten, aber hey, die Herzen erwärmt diese Fabel selbst wenn die Rezeptur über die Strenge schlägt. Dazu vertrauen die Macher auf eine eigenwillige aber niemals aufdringliche Ästhetik und die erste Hälfte gehört zum Besten, was Hollywood erzählerisch im Bereich Animationsfilm seit Jahren abgeliefert hat. Dieser wilde Roboter hat das Potenzial eines Tages in einem Atemzug genannt zu werden mit Toy Story 3 oder The Iron Giant. Hoffentlich wird so etwas Schönes an den Kinokasse gewürdigt. Die Daumen sind gedrückt - das Herz ebenso.

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                          • 6 .5

                            Es erinnert ein wenig an die alte Rügenwalder-Werbung. Tim Burton betritt die Drehbuch-Metzgerei, fragt nach Ideen für einen neuen Beetlejuice, und die Verkäuferin legt ihm drei oder vier Konzepte auf den Tresen. Auf die Frage "Welche möchten Sie?" antwortet er: "Alle!" und verschwindet mit allen Ideen im Gepäck. Das ist schade, denn jede einzelne hätte für sich genommen ein tolles Sequel ergeben können. Doch durch die Masse an Ideen bremst der Film sich immer wieder selbst aus, weil kein Handlungsstrang wirklich richtig ausgearbeitet wirkt. Trotz vieler Highlights (ich liebe alles, was mit dem 'inneren Kind' zu tun hat) und Burtons unverkennbarem Stil – so 'Burton' war er schon lange nicht mehr – lässt die Erzählung echt zu wünschen übrig. Macht es Spaß? Auf jeden Fall. Aber es fühlt sich auch so an, als wären gleich Teile drei, vier und fünf mitverarbeitet worden. So als ob Burton und Keaton (der großartig ist) das nachholen, was sie 36 Jahre lang aufgeschoben hatten.

                            6
                            • 2 .5
                              über Afraid

                              Weder packend noch nachhaltig gruselig, verfehlt der "Afraid" so konsequent die Anforderungen eines Horrorfilms oder Thrillers, dass gar nicht erst der Verdacht aufkommt, er könnte von einer KI geschrieben worden sein. Nein, „Afraid“ enttäuscht auf eine Weise, die wirklich nur Menschen (von Blumhouse) schaffen können.

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                              • 3

                                Ein enttäuschender Thriller, der weder durch Handlung noch Inszenierung überzeugt. Trotz Russell Crowes solider Leistung bleibt der Film flach und eindimensional. Ein uninspirierter VoD-Titel ohne wirklichen Kinowert, der es unverdient auf (zumindest) deutsche Leinwände geschafft hat.

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                                • 8

                                  Mit kraftvoller Bildsprache und couragierten stilistischen Entscheidungen bietet das Regiedebüt von Zoë Kravitz eine fesselnde Mischung aus düsterem Thriller und bissiger Satire. Ein raffinierter Spaß, der seinen Unterhaltungswert ebenso gekonnt steigert wie seine scharfe Gesellschaftskritik.

                                  6
                                  • 8

                                    "Alien: Romulus" destilliert die Stilistik der ersten beiden Teile zu purer Atmosphäre. In diesem Setting entfaltet sich eine schlichte, aber effektive Handlung, die insbesondere durch die beiden Hauptfiguren getragen wird. Weniger gelungen ist eine überflüssige Referenz, die Regisseur Alvarez über das Ziel hinausschießen lässt und seinem ansonsten visuell betörenden Film ein Bein stellt. Trotz dieses Mankos erweist sich "Romulus" als überzeugender Beitrag zur Reihe und zählt zu den besten Titeln – vorausgesetzt, die Erwartungen an den Film sind nicht auf grundlegende Neuerungen gerichtet.

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                                    • 8

                                      Ein introspektiver Western, der durch spannende Charaktere und eine melancholische sowie naturalistische Atmosphäre überzeugt. Die elegische Erzählweise könnte für einige ein Hindernis darstellen, doch gerade diese hebt die Geschichte auf ein beeindruckendes Niveau.

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                                      • 7

                                        Eine faszinierende, märchenhafte Perspektive auf Bhutan und humorvolle Einblicke in die erste demokratische Wahl des Landes. Trotz oberflächlicher Darstellung von Armut und einer zu simplen, leider auch etwas ablehnenden Herangehensweise an Wandel, ist das Werk insgesamt tiefenentspannt. Diese Komödie ist Zen pur!

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                                        • 4

                                          "Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten" weckt nostalgische Erinnerungen, bleibt aber hinter den Möglichkeiten und früheren Qualitäten der Looney Tunes zurück. Eine Renaissance der Tunes wird damit wohl nicht eingeleitet.

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                                          • 7

                                            "Deadpool & Wolverine" wütet zwischen effizienter Action, Ironie und Scheinheiligkeit. Die forcierte Selbstreflexion und Dekonstruktion der Fehler der Vergangenheit machen überaus Laune, auch wenn alles sehr konservativ erzählt wird und der Mief der Kalkulation stets spürbar bleibt.

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                                            • 5 .5

                                              "Twisters" glänzt zwar mit einigen gelungenen Sequenzen und einer technisch einwandfreien Umsetzung, scheitert jedoch an der fehlenden Balance zwischen menschlichem Drama und Katastrophenfilm. Die Tornados wirken trotz ihrer Größe weder überwältigend noch bedrohlich. Die Charakterentwicklung schwankt zwischen Oberflächlichkeit und angestrebter Tiefe, ohne wirklich überzeugen zu können.

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                                              • 4 .5

                                                "To the Moon" greift nach den Sternen, berührt jedoch nur Leere. Der Film ist ein mittelmäßiges Werk, das zu viel will und dabei wenig erreicht. Selbst die Kraft der Träume von der Liebe oder den Sternen kann nicht durchdringen.

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                                                • 7

                                                  Eine wundervolle, bodenständige und effektive Actionkomödie, die mit einem großartigen Eddie Murphy in Bestform gesegnet ist. Er legt seine Paraderolle weitaus menschlicher und nahbarer an, als in den Fortsetzungen. Gemeinsam mit einer einnehmenden Stilistik und Inszenierung macht das einen überzeugenden Film, der mehr an die Zeit des 90er-Jahre-Kinos erinnert, als heutige Spektakel.

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                                                  • 7 .5

                                                    Es ist nahezu ein kleines Wunder, dass Regisseur Michael Sarnoski trotz der gängigen Blockbuster-Elemente den Raum schafft, um die eigentliche Stärke seines Films ausgiebig zu zelebrieren: Menschlichkeit. Sein "Tag Eins" legt weniger Wert auf die Erweiterung der "A Quiet Place"-Reihe und widmet sich stattdessen eine gefühlvollen Erzählung über Einsamkeit, Zusammenhalt und Abschied.

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