stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
"Trunk" bedient sich gängiger Thriller-Muster und zeigt sich gelegentlich vorhersehbar. Dennoch vermag der Titel, vor allem dank Sina Martens' beeindruckender Darstellung und der begrenzten Kulisse, die Aufmerksamkeit an sich zu reißen. Für Liebhaber des Spannungsgenres in begrenztem Raum stellt die Amazon-Produktion eine solide Wahl dar.
Ich weiß schon jetzt, dass ich mir in ein paar Jahren immer mal wieder Best-of-Compilations von Hit Man auf YouTube ansehen werde. Einfach ein Zusammenschnitt von Glen Powells Killer-Personas und der Tag ist dein Freund.
Ich glaube, ich würde Josh Hutcherson auch sympathisch finden, wenn er ein Radieschen (Igitt) spielen würde. Er rettet daher Five Nights für mich, wobei retten jetzt auch das falsche Wort ist. Denn wirklich retten lässt sich hier im Grunde gar nix. Gerade als ich dachte, dass die Verantwortlichen ein brauchbares Grundgerüst etabliert haben, wird stattdessen doch etwas anderes aus der im Grunde eindimensionalen Geschichte gemacht. Das benötigt Zeit, die der Film tatsächlich lieber damit verbringt immer weiter halbgare Idee auf halbgare Idee zu schippen, statt mal irgendwas Gruseliges zu erschaffen. Irgendwann, vermutlich als der Drehplan vollends überzogen wurde, musste dann halt doch ein Kompromiss beschlossen werden. So fühlt es sich zumindest an, wenn der Titel dann endlich mal voranmacht. Wirklich fesselnd ist das aber trotzdem nie. Dafür lässt sich wunderbar darüber sinnieren, was das jetzt bitte alles sollte, wie zum Kuckuck jetzt die konfusen Regeln von dieser Freddy- (nicht Krüger) Welt waren und warum selbst einfachste erzählerische Elemente immer wieder unnötig gestreckt und verkompliziert wurden. Nee, da hilft Radieschen Josh auch nur marginal weiter. Aber zumindest gibt es diese Halloween-Saison ein spaßiges Battle: Welcher Blumhouse war 2023 ungruseliger: Der Exorzist: Bekenntnis oder Five Night? Harte Nuss. Ich wittere ein Unentschieden.
"Schock" überzeugt als intensiver Genre-Film mit starker Umsetzung und Atmosphäre, trotz begrenzter Mittel. Die künstlerische Qualität verdient Anerkennung, auch wenn der Titel gelegentliche Längen aufweist. Schade, dass er es (vermutlich und zu Unrecht) in der deutschen Kinolandschaft schwer haben wird.
Beeindruckend bebildert und mit spannenden Momenten versehen, steht „The Dive“ seine Dramaturgie im Weg. Der Überlebenskampf der ungleichen Schwestern May und Drew ist in seiner rudimentären Form packend und intensiv genug und hätte den familiären Konflikt aus der Retorte nicht als Unterbau benötigt. Ein gelungenes Survival-Drama ist die deutsche Produktion aber auf jeden Fall.
"Dumb Money - Schnelles Geld" widmet sich einer wenig beachteten Schicht der Finanzwelt, doch die Handlung wirkt überladen und liefert am Ende begrenzte Einsichten. Der Film bietet mehr Unterhaltung als Substanz, was jedoch seinen eigenen Wert hat.
"One for the Road" bewegt sich bewusst zwischen den Polen der Gesellschaft und scheut sich davor, den menschlichen und gesellschaftlichen Absturz mit voller Härte darzustellen. Dennoch bleibt der Film stets aufrichtig in seiner Herangehensweise und vermittelt seine Botschaft klar und deutlich. Sehenswert.
Immer wieder schlägt die Aggression aus. Die Momente, in denen sie Hauptfigur Sandra (großartig: Franziska Hartmann) nicht nach innen drängt, weil sie nicht mehr anders kann, sind zahlreich. Doch dann gelingt es ihr immer wieder, diese Urgewalt zu packen und einzusperren. Bis zum nächsten anscheinend so arglosen Augenblick, der sie wieder freisetzt.
Nur zweimal bricht die Aggression vollumfänglich aus ihr heraus. Das erste Mal weist die Kamera die Szenerie von sich, will lieber etwas anderes zeigen und wird fast schon gedrängt, den Fokus auf Sandra zu lenken, wie sie enthemmt der Wut freien Lauf lässt. Beim zweiten Mal kann der Blick nicht umgelenkt werden. Es gibt keinen Raum fürs Umdrehen, fürs Wegsehen. Am Ende werden wir mit voller Härte mit der Wahrheit konfrontiert, ohne mit den Gefühlen von Tabubruch oder Provokation belästigt zu werden. Es ist ein grausames Verbrechen und auch ungeheuerlicher Kraftakt. Eine Tat, die Sandra ins Gefängnis brachte und wo wir sie parallel zu den in Rückblicken erzählten Momentaufnahmen begleitet haben.
Die schwangere Frau will ihrem kommenden Kind eine Zukunft bieten, will eine gute Mutter sein, will alles richten, will Buße tun, sucht in einem Moment Besänftigung und dann Vergebung, weist beides aber immer wieder von sich. Ihr ist die Fähigkeit der Reflexion gegeben, aber nicht die des Selbstwertes und der Selbsteinschätzung. Mal eine Kriegerin, mal eine Elendsgestalt. Stetig im Wechsel, keine Ruhe in Aussicht. Helfen sollen Behörden, doch auch die sind ähnlich zerrissen wie Sandra. Sie wollen helfen, legen gleichsam aber Steine in den Weg und schüren die Unsicherheit.
„Monster im Kopf“ ist kein Film einer ganzen Reise, sondern nur eines Teilweges. Stücke davon liegen in der Vergangenheit, andere in der Gegenwart. Die Zukunft ist ungewiss, das Vorhaben aber klar. Es besteht Hoffnung und es gibt Chancen. Ob Sandra diese nutzt, bleibt offen, aber in ihr steckt nicht nur Zorn, sondern auch Wucht. Zu hoffen, dass sie diese für und nicht mehr gegen sich (und andere) einsetzt, ist ein schönes Gefühl, mit dem der zweite Spielfilm von Christina Ebelt verlassen werden kann.
"Die unlangweiligste Schule der Welt" bietet gestalterische Bilder und Ideen, obwohl technisch noch deutlich Luft nach oben wäre. Der uneinheitliche Umgang mit den Charakteren und den märchenhaften Elementen führen zu einer diffusen Tonalität, an denen sich das Zielpublikum gewiss nicht stören wird. Ein Zielpublikum, das vom Film leider nie so ernst genommen wird, wie es sollte.
Die Art und Weise, wie dieser Film von bestimmten Teilen der rechten und esoterischen (Christen-) Gemeinschaft instrumentiert wurde und nach wie vor wird, ist beunruhigend. Innerhalb dieser Betroffenheitsschmonzette gibt es bereits genug Aspekte, die bedenkliche Fragen aufwerfen. Die plumpe und dennoch technisch einwandfreie Inszenierung erstickt praktisch jeden Versuch des Publikums, eigenständig zu reflektieren. Der blondierte Jim Caviezel tritt in der Rolle des Retters und Erlösers so beherrschend auf, dass er kaum Raum für andere Charaktere lässt. Der Film reduziert die Handlung auf schlichtes Leid und Erlösung, wobei er sich schwerfälligen Symbolismus bedient und ein schwerwiegendes Thema ausschlachtet. Sogar im Abspann wird behauptet, dass der Film mutig sei, weil er Dinge anspricht, von denen behauptet wird, dass sie sonst niemand zu sagen wagt - eine zweifelhafte Behauptung.
Es ist erwähnenswert, dass eine im Jahr 2023 veröffentlichte Studie von der Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs herausgefunden hat, dass sexuelle Gewalt zu etwa 25 % innerhalb von familiären und sozialen Kontexten stattfindet, anstatt in den gängigen Klischees von Mittel- und Lateinamerika. Die fünfjährige Zeitspanne zwischen der Produktion und Veröffentlichung von "Sound of Freedom" könnte auf eine anspruchsvolle Postproduktion sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen sein und muss nicht zwangsläufig mit dem Inhalt des Films in Zusammenhang stehen. "Sound of Freedom" ist auch nicht der tapfere Vorreiter, der zum ersten Mal dieses düstere Sujet auf den Tisch legt. Es gibt bereits zahlreiche Werke, sowohl Spielfilme als auch Dokumentationen, die sich mit diesem wichtigen, jedoch schwierigen Thema auseinandergesetzt haben, allerdings auf subtilere, nuanciertere und ehrlichere Weise.
Es ist außerdem bedauerlich, dass der Film eine Position einnimmt, die jeden Angriff gegen ihn nahezu als Unterstützung von Kindesmissbrauch darstellt. Personen, die das Kino mit geballter Faust verlassen und im Glauben, etwas Bedeutsames gegen Menschenhandel, Missbrauch und Sklaverei getan zu haben, sollten sich selbst hinterfragen, ob ihre Empörung auch während der Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar vorhanden war? Ja, diese Frage ist zweifelsohne zu einfach, oberflächlich, plakativ und populistisch - doch genauso verhält es sich mit "Sound of Freedom" selbst.
Das Remake von "Das Leben ist ein Fest" verdankt seinen wohligen Unterhaltungswert seinem Ensemble, angeführt von Christoph Maria Herbst. Bedauerlicherweise verhindert die zu starke Ausrichtung auf Originaltreue die Entfaltung wirklich eigener Ansätze.
Mit einem fast schon beiläufigen, dadurch jedoch umso tiefgründigeren Ansatz, verschmäht Scorsese gewaltige Spannungskurven und offensichtliche Ausbrüche, während er ein fesselndes, relevantes Porträt eines düsteren Kapitels der amerikanischen Geschichte zeichnet. Sein Erzählkino ist von elegischer Qualität, stets faszinierend und niemals ermüdend. So groß wie zeitlos.
Stephen Kings Roman gehört zu den wenigen seiner Werke, die ich gelesen habe. Dieses Buch hat mich insbesondere deshalb beeindruckt, weil der wahre Schrecken nicht im Okkultismus oder grotesken Monstrositäten liegt, sondern vielmehr in der Ohnmacht des Verlustes wurzelt. Es ist das Gefühl der Hilflosigkeit, die stumpfe Taubheit, die der Tod im Umfeld der Tragödie hinterlässt. Bislang haben die Verfilmungen diese tiefgehende Emotion, wenn nur sehr oberflächlich berührt. Das Spin-off-Prequel-Irgendwas "Bloodline" bildet keine Ausnahme. Es wirkt wie ein müder und uninspirierter Versuch, auch noch aus dem Namen "Pet Sematary" eine Kommerzialisierung schmieden. Tatsächlich ist der Titel nüchtern betrachtet nicht mehr wie ein Zombiefilm, der nach einem vorgefertigten Rezept erstellt wurde, garniert mit Blut und den üblichen Schockmomenten, die jede Form von wirklicher emotionaler Tiefe übertünchen. Dieser Film scheint nur zwei Zwecke zu erfüllen: Erstens, uns daran zu erinnern, dass es ein Remake aus dem Jahr 2019 gibt, und zweitens, das Angebot von Paramount+ mit Inhalten zu füllen. Horror pur. Nicht von der guten Sorte.
Kinoverfilmung Nummer vier von Erich Kästners Klassiker "Das fliegende Klassenzimmer" steht ein wenig zu sehr zwischen den Stühlen aus Vergangenheitssehnsucht und modernen Ambitionen. Das Ergebnis dürfte für die junge Zielgruppe ein unterhaltsamer, vielleicht sogar lehrreicher Zeitvertreib sein, aber sie bietet nie mehr wie gefälliges Unterhaltungskino, in dessen Inneren mehr steckt, als bloß eine altbekannte Geschichte mit neuen, aber schlappen Ansätzen zurück auf die Leinwand zu bringen.
Bereits auf einem der Filmplakate wird eine vielversprechende Vision angedeutet: Ein besessenes Mädchen, inmitten einer Kirche, erweckt unsere Vorstellungskraft. Doch was am Ende daraus hervorgebracht wurde, erhebt sich nicht einmal über das Niveau eines müden Scherzes. Diese verpasste Gelegenheit fungiert geradezu als repräsentatives Sinnbild für die Gesamtheit des Films.
Es mag kaum überraschend sein, doch das Original, das vor einem halben Jahrhundert die Leinwände eroberte, überstrahlt dieses blasse Legacy Sequel in sämtlichen Aspekten. Ob es nun die Intensität, die Provokation, die Inszenierung oder die Unbarmherzigkeit betrifft – der Film wagte nichts, außer Ellen Burstyns Charakter Chris McNeill auf unangemessene Weise zu vergeuden. Dabei wäre dies nicht erforderlich gewesen.
Die gesamte Hingabe an den ikonischen Horror-Klassiker erweist sich im Endeffekt als obsolet. Die wenigen Verknüpfungen mit dem Original hätten ohne Weiteres entfernt werden können. Neben der wohltuenden Straffung hätte es"Bekenntnis" auch von der Erinnerung an das Meisterwerk von 1973 befreit, welches wie ein drohende Damoklesschwert über allem schwebt, ebenso wie einst Regan über ihrem Bett.
Denn wenn wir ehrlich sind, was "Der Weiße Hai" im Bereich der Hai-Horrorfilme ist, verkörpert "Der Exorzist" für Filme des Besessenheits-Genres. Es gibt und sollte nur diesen einen geben. In ihm wurden bereits sämtliche Facetten dieses Themas, im Kontext zu fantastischen Genre, ausgeschöpft. Nicht alle Fortsetzungen und Epigonen sind gescheitert, aber seien wir aufrichtig – stets bleibt dieses nagende Gefühl von "Ja, war ganz gut, aber..." zurück.
Im Falle von "Der Exorzist: Bekenntnis" kristallisiert sich ein unmissverständlich knapperes Urteil heraus: "Nein. Ganz einfach, nein."
Immer dann, wenn Wim Wenders nicht erklären will, sondern einfach die Größe und Einzigartigkeit der präsentierten Kunst für sich alleine stehen lässt, besitzt der Titel eine unglaubliche Kraft und Faszination. Ein Film, der sich perfekt dafür eignet, einfach in die Kunst von Anselm Kiefer abzutauchen. Ein Ertrinken darin wäre wunderbar gewesen, doch das traut sich die Produktion dann doch nicht.
Überall ist Energie im Film von Lila Avilés. Überall ist Leben und Lärm, überall tut sich etwas, überall wird auf die ganz eigene Weise versucht, das auszublenden, was ein paar Türen weiter wartet. Der Tod ist im Haus, das war er schon oft. Egal ob Spiritistin, bunter Torte oder Playback-Show, am Ende bleibt es unveränderbar. Die Krankheit wird gewinnen. Die kleine Sol wird zum Spielball der Ohnmacht ihres Umfelds. Ein Umfeld, das unter der Last des kommenden Verlustes knarzt und krächzt. Dennoch will man gute Laune haben. Nicht (nur) für sich, sondern auch für den Todkranken, der Geburtstag hat. Das sind gleichsam feinsinnige wie grobe Beobachtungen, die von einer Kamera eingefangen werden, die stets die direkte Nähe sucht. Fast schon so, als ob selbst die Bilder nicht wollen würden, sich von dieser Welt zu trennen. Ein wabernder Schmerz, der sich ausbreitet, wie ein Tumor und am Ende gibt es keine Erlösung, sondern nur die Leere eines Blickes.
Das Filmjahr 2023 war gut zu Actionfans, aber mit „Freelance“ gibt es nun, neben "Expendables 4", den zweiten krassen Flop. Was der einstige Genre-Experte Pierre Morel hier abliefert, ist lustloses, starres und immens unterwältigendes Action-Kino, das seine Geringwertigkeit mit lascher Komik und einer maroden Dynamik zwischen John Cena und Alison Brie unterstreicht.
Wer bereit ist, die arg gekünstelten Dialogen anzunehmen, erhält mit "Die Mittagsfrau" ein bockstarkes Drama, welches dank seiner fordernden Erzählung, dem tollen Ensemble und der mitreißenden Geschichte dafür sorgt, dass nach dem Kinobesuch die Gedanken zum Film weiter im Kopf herum wabern.
Dachte es wird so eine Art "A Quiet Place" und irgendwie kann "No One Will Save You" auch mit dem verglichen werden, aber eigentlich hat Brian Duffields zweite Regiearbeit mehr gemeinsam mit J.C. Chandors "All is lost". Diese Home Invasion (das zweite Wort bitte dick und fett unterstreichen) ist ein Paradebeispiel für starkes, visuelles, nonverbales Erzählen. Hat mich stellenweise nicht nur positiv überrascht, sondern auch stark mitgerissen und begeistert. Klar, makellos ist der Streifen nicht und einige Kritikpunkte, die ihm vorgeworfen werden (könnten) kann ich schon jetzt nachvollziehen, aber in Gänze überwiegt für mich das Positive (dazu zählt auch Kaitlyn Devers fulminante Performance) und das so sehr, dass "No One Will Save You" für mich schon jetzt eines der Jahreshighlights ist.
Selbst wenn diese Mini-Serie (die eigentlich ein viel zu langer Spielfilm ist, den man in drei Teilen gesplittet hat) von den Machern der Originale ist, so mutet "The Continental" nie wie etwas an, das dazugehört. Es wirkt mehr wie ein Plagiat, dass mit 70er-Destillat übergossen wurde, um irgendein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Der Titelzusatz "From the World of John Wick" erscheint da ein wenig wie eine Legitimation, die die Serie emblematisch vor sich her trägt.
Glückwunsch. Sie haben es geschafft. "The Expendables" haben sich mit dem vierten Teil endgültig wirklich entbehrlich gemacht.
Besser als der Vorgänger, gelingt es Regisseur Chaves immer mal wieder nette bis wirklich gute Einzelmomente zu erzeugen, deren Kreativität und Effektivität aber eigentlich immer dadurch zerstört werden, dass dann doch irgendwas mit Schmackes gegen die Kamera knallt. Die eigentliche Qualität der dämonischen Präsenz der titelgebenden Nonne wird halt auch im Sequel missverstanden. Sie ist nicht dann gruselig, wenn sie mit gelben Augen und gefletschten Spitzzähnen vor einem steht und einem ins Gesicht kreischt. Sie ist immer dann am besten, wenn sie im Hintergrund lauert, gerne auch nur als Gemälde oder bloßer Umriss. Es ist die Angst vor dem Grauen, die gruselig ist. Nicht das Grauen selbst. "The Nun 2" mag schick aussehen und vereinzelt für Schaudern sorgen, aber im Grunde bleibt es nicht mehr als eine austauschbare Geister-, bzw. Achterbahnfahrt, deren Loopings und Schrauben immer, aber wirklich immer, nach demselben Muster ablaufen. Vielleicht ist das wahre Böse an diesem Dämon nicht seine Gier nach Chaos und Zerstörung, sondern sein elendes Faible für Repetition.
Vollkommen nebensächlich, dass „Trauzeugen“ im Lexikon unter „Prädiktiv“ abgebildet ist. Viel schlimmer als seine Vorhersehbarkeit ist der Mangel an Inszenierungswillen. Der Film wirkt schal, hölzern und entkernt von jedweder Form von Esprit sowie Raffinesse. Warum deutsche Komödien nicht den besten Ruf haben? Zumindest als Antwort auf diese Frage dürfte „Trauzeugen“ ganz hervorragend funktionieren.
Die Würde, die Erhabenheit, der Stolz, die Freude, die Trauer, die Offenheit und Verletzlichkeit mit der Udo Kier durch diese Perle stolziert füllt leere Herzen.