stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

    • Zombies, Zombies, Zombies. Seit "Shaun of the Dead" finde ich Zombiekomödien klasse. "I spit on your rave" werde ich mir definitiv vormerken.

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        • J.J. the King of modern Marketing. Ich mag diese Geheimnisse, auch wenn ich "Cloverfield" nicht sonderlich unterhaltsam fand.

          • Die Zeiten in den Animationsfilme wegen ihrer Technik ein Event waren ist vorbei. Der Erfolg von "Ice Age" beruht doch auf den Figuren, vor allen auf Scrat. Solange Scrat dabei ist, wird ein kommerzieller Erfolg. Ich werd' ihn mir wahrscheinlich ansehen. Fand den Dritten ganz lustig, auch wenn ich finde das die Sequels im Animationsbereich recht mutlos wirken.

            • 8 .5

              Mal wieder hat Hollywood etwas verfilmt, was als unverfilmbar galt. Diesmal ist es die Comic- Novelle "Watchmen" von Dave Gibbons und Alan Moore die von der New York Times zu dem 100 besten Büchern aller Zeiten gekürt wurde. Bereits seit über 20 Jahren versucht die Traumfabrik das überaus komplexe Werk, dass von vielen Comicfans als brennender Dornbusch der Comickunst verehrt wird, auf Film zu bannen bis es "300"- Regisseur Zack Snyder endlich geschafft hat. Snyders Version der "Watchmen" ist ein seltsam- grandioser Film geworden. Ein Film der zum einen den üblichen Konventionen des modernen Actionfilms frönt, nur um wenig später dem von Hollywood Herangezüchteten Massengeschmack einen Tritt in den Hintern zu verpassen.

              Anders wie bei „300“ stellt sich die Verfilmung nämlich nicht bloß in den Dienst des Euphuismus, sondern spielt ein markantes Spiel mit Handlungen, Charakteren und den verschiedenen Stylkompositionen der bekannten Mythen der Comicwelt. Dieses, mit anarchistischer Souveränität geführtes, Spiel wirkt in seinen Einzelheiten oft burlesk bis kurios, ja manchmal schon albern, im ganzen betrachtet bereichert es den Film und hebt ihn von all den anderen Superheldenverfilmung und sein sie noch so gut, ab.

              Die Verfilmung der "Watchmen" kommt genau zur richtigen Zeit. Moderne Superheldenfilme wie "Spiderman" oder "X-Men" haben dem Genre einen enormen Sättigungsgrad beschert, der nun dank der erfrischenden destruktiven Kraft der "Watchmen" wieder in fruchtbaren Boden für neue Ideen und Mythen umgewandelt wird. Dass hat allerdings auch seinen Preis. So verfällt Regisseur Zack Snyder gerade in der ersten Hälfte der Langsamkeit und die Philosophien von Zeit und menschlicher Existenz die der gottgleiche Dr. Manhattan preisgibt, wirken des Öfteren sehr aufgesetzt und manchmal sogar etwas renitent. Aber diese Schwächen sind mehr als nur zu verschmerzen, denn „Watchmen“ zeigt mit all seiner Andersartigkeit so viel Mut, wie es schon lange kein 100 Millionen Dollar Film mehr getan hat. Wer dachte das die meisterhafte Tragödie eines „The Dark Knight“ bereits mutig war, der muss nach den „Watchmen“ umdenken, denn spätestens beim Finale, dass mit bitterer Ironie und Melancholie durchzogen ist, wird klar dass diese Helden in keine Schublade passen. Eine für Hollywood- Verhältnisse wirklich bemerkenswerte Superkraft.

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              • 7

                Vor einigen Jahren kam mit „City of God ein bewegendes wie radikales Meisterwerk in die Kinos, dass vom alltäglichen Kampf der Menschen in den Favelas von Rio de Janeiro erzählte. „Tropa De Elite“ dreht nun die Kamera und zeigt die Favelas nicht aus der Sicht ihrer Bewohner sondern aus der eines Polizisten, der in der Spezialeinheit B.O.P.E. immer dann gerufen wird, wenn die normale Polizei nicht weiter weiß und dass tut sie jeden Tag.

                Der Film, der 2008 auf der Berlinale zum besten Film gekürt wurde, musste sich immer wieder anhören, er würde die Polizei glorifizieren und mit ihr die Gewalt, die sie anwendet um etwa an die Drogenbosse zu kommen. Ja, „Tropa De Ellite“ ist brutal, aber nicht zum Selbstzweck. Seine Brutalität, die in wackeligen Handkamerabildern äußerst authentisch wirkt, dient immer auch als charakter- und gesellschaftliche Reflexion der Favelas.

                Regieseur José Padhila und sein Autor Bráulio Mantovani, der selbst jahrelang Mitglied der B.O.P.E. war, ist so ein schonungsloser aber gleichzeitig auch entlarvender Blick auf ein korruptes und kaputtes System gelungen. Dass der Film nach gut einer Stunde seinen fesselndes Realismus versucht gegen eine Rachestory einzutauschen ist sicherlich eine großes Ärgernis, aber auch mit diesem großen Makel ist „Tropa De Elite“ sehenswert.

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                • Die kleinen Nischenkinos haben hier doch eh keine Chance. Schade.

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                  • 0 .5

                    Mit „Cabin Fever“ startete Regisseur Eli Roth seine Karriere. Der preiswerte aber von der Kritik gelobte Streifen stellte einer Gruppe campender Teenager keinen Messerschwingen Killer entgegen, sondern einen unsichtbaren Virus, der innerhalb kürzester Zeit menschliches Fleisch zersetzt. Nach dem Überraschungserfolg, war es nur eine Frage der Zeit, bis das Sequel auf der Bildfläche erscheint und - ta-dah - hier ist es nun also.

                    Die Fortsetzung beginnt dort wo Teils eins aufhörte, verwendet jedoch neue Charaktere und einen neuen Handlungsort. So grassiert das Virus nun in einer High School und bricht ausgerechnet zum Abschlussball aus. Das ergibt Splatter- und Ekeleffekte, die nach gut einer dreiviertel Stunde im Minutentakt dargeboten werden. Egal ob ausfallende Fingernägel, faulende Penisse oder abgeschnittene Hände, die Macher fixieren sich klar aus diese „Schauwerte“. Ansonsten bietet der Film nicht, gar nichts. Die Figuren sind langweilig, die Geschehnisse rund um den Abschlussball des Verfalls kennt man aus zig anderen Filmen die an High Schools spielen und die Darsteller wirken laienhaft.

                    „Cabin Fever 2“ bietet eigentlich nichts außer Splatter. Hätten die Macher es geschafft wenigstens noch gelungenen schwarzen Humor in den Film einzubauen oder gar eine Atmosphäre der Ausweglosigkeit, man hätte dem Film wenigstens einen winzigen Unterhaltungswert zusprechen müssen, so aber ist „Cabin Fever 2“ einfach nur peinlich. Dass man immer wieder solche idiotischen Sequels vorgesetzt bekommt, ist wirklich Ekel erregend.

                    • 10
                      über Oldboy

                      Mal wieder muss Rache als leitendes Motiv für einen Film herhalten, doch Park Chan-Wook bietet mit "Old Boy" einen wenn nicht sogar den besten Film über Rache aller Zeiten.
                      Der südkoreanische Regisseur entfacht einen tobenden, atemlosen Kreislauf aus Liebe und Hass, eine existenzielle, gewalttätige Suche nach Erlösung, die für die Hauptfigur Oh Dae-Su zu einem fiebrigen, alptraumhaften Trip wird. Vorbei an der inneren Ohnmacht, durchschneidet Oh Dae-Su alle gängigen Formen des emotionalen Lebens und krallt sich nur noch an seiner Wut fest, die ihn zu einem unbesiegbar scheinenden Henker macht, der nur noch atmet um den Grund seiner 15-jährigen Gefangenschaft zu erfahren verbunden mit dem Drang nach innerem Frieden.
                      "Old Boy" ist ein brodelnder Vulkan, dessen Ausbrüche jedoch nicht in oberflächlichen Szenen ausartet, sondern in cleveren, teilweise poetischen Bildern, die zum einen das Leiden von Oh Dae-Su spürbar einfängt, zum anderen aber auch Zeit und Muse hat eine positive Wandlung aufzuzeigen, auch wenn das bittere Ende diese Anflüge von Hoffnung mit einem Hieb zerschlägt, denn der Racheengel aus der Gefangenschaft hat seine größte Prüfung noch vor sich, wo bei man Oh Dae-Su nicht mit den typischen Racheengeln der Filmindustrie vergleichen darf, denn wo die Racheengel, z.B. von Tarantino die Gewalt nur oberflächlich benutzt, da bohrt "Old Boy" tiefer.
                      Der Film ist brutales Kino, denn er hört nicht bei physischer Gewalt auf, er geht in die Psyche seiner Akteure und lässt sie leiden ohne erkennbare Chance auf (die erhoffte) Erlösung und gerade dass macht "Old Boy" zu einem cineastischen Erlebnis, denn zwischen der Psychologischen und Physischen Gewalt versteckt sich eine essentielle Frage, die in vielen Rache-Filmen gar nicht erst genannt wird, die Frage nach dem Warum. Daraus gewinnt der Film seine wahre Kraft und Größe und macht ihn zu einem heißen Eisen: Ein Film der sich in den Kopf einbrennt.

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                      • 2

                        Die große Zeit der Exploitationfilme ist schon lange vorüber. Dennoch versuchen sich immer wieder Filmemacher daran das Genre zumindest für die Länge ihres Filmes auferstehen zu lassen. „Bitch Slap“ ist so ein Versuch, ein Versuch der jedoch kläglich gescheitert ist.

                        Natürlich darf man „Bitch Slap“ nicht ernst nehmen. Egal ob nun die Figuren, deren Handlungen oder Inszenierung, der es recht ungelenk irgendwie gelinkt alle zwei Minuten mindestens ein pralles Dekoltee zu zeigen. Die eigentliche Geschichte bleibt dabei im luftleeren Raum stehen, aber da gehört sie auch hin. „Bitch Slap“ hätte durchaus das Zeug gehabt gute Unterhaltung zu bieten, immerhin nimmt sich der Film selbst nicht zu ernst. Doch Regisseur Rick Jacobson gelingt es nicht den Film rund zu gestalten. Die ganzen Zeitsprünge und oftmals unwichtigen Randfiguren übersättigen den Film. Dass „Bitch Slap“ am Ende sogar versucht einen großen Überraschungseffekt zu erbetteln, macht das Gesamtpaket auch nicht besser.

                        „Bitch Slap“ ist Trash, absichtlicher Trash und wie so oft bei solchen Versuchen, ist das Resultat eher dürftig, was mal wieder beweist, das Trash auch eine Form von Kunst ist. So gesehen erfüllt „Bitch Slap“ fast schon einen künstlerischen Lehrauftrag.

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                        • Bridges + Coens + ein ur-amerikanisches Genre = Vorfreude.

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                            "Highlander"- Regisseur Russel Maulcahy inszenierte mit "Give 'em Hell, Malone" einen brutalen Actionfilm im Look der Kriminalfilme der 1940er und 50er Jahre. Doch während damals bei Sam Spade und Mike Hammer die Schießereien noch äußerst brav und gesittet verliefen, spritzt das Blut und fliegen die Projektile hier wie wild herum. Zu Beginn ergibt dass einen überaus unterhaltsamen Stil, der sich jedoch im Laufe der Handlung immer mehr zurückzieht, trotz der passenden Outfits und Karossen. Es scheint so, als ob Mulcahy sein Pulver bereits in den ersten zehn Minuten spektakulär verschossen hat und den Rest des Filmes über mit angezogener Handbremse arbeitet. Dennoch kann man "Give 'em Hell, Malone" mit seiner comicartigen Übertreibungen bei der Gewalt und den Figuren einen banalen und recht plumpen Unterhaltungsfaktor nicht ganz absprechen. Wäre der Film die ganze Zeit so furios wie zu Beginn, es wäre ein wahres Fest für Actionfans gewesen.

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                              • 7 .5

                                3D. Es gab im Jahr 2009 wohl kein größeres Filmthema, denn nach etlichen Versuchen und unzähligen gescheiterten Formaten, ist es der Filmindustrie endlich gelungen Filme in ein lebendiges, modernes Format zu verpacken. Bis jetzt war 3D jedoch nur eine Spielerei. Filme wie „My Bloody Valentine“ oder „Ice Age 3“ besaßen zwar eine Fülle von netten, dimensionalen Effekten, aber es war oder besser gesagt es wird wohl James Cameron sein, der diese von der Filmindustrie so heiß beworbenen Technik in Richtung Zukunft führt. Mit „Avatar- Aufbruch nach Pandora“ erschuf Cameron einen 3D Film der sich nicht als bloße Technikdemonstration versteht, sondern die Technologie so gekonnt einsetzt, dass die märchenhafte Welt des Dschungelplaneten Pandora so plastisch und atemberaubend erscheint wie keine andere erdachte Welt zuvor.
                                „Avatar“, der mit einem Budget von über 400 Millionen Dollar nicht nur den 3D Film vorwärts treibt sondern auch den finanziellen Output der großen Majorstudios, ist ein Sci-Fi Film dessen Handlung stark an den Westernklassiker „Der mit dem Wolf tanzt“ erinnert. James Cameron erzählt die Geschichte des querschnittsgelähmten Marine Jack Sully, der mittels Hightech seinen Geist temporär in einen von Menschen geklonten Außerirdischen transferiert, ohne besondere Komplexität. Ein guter Zug, denn „Avatar“ ist in erster Linie ein Film zum Staunen und bewundern. Hier zählt die Schönheit der am Computer erstellen Welt mehr als der Inhalt, auch wenn sich „Avatar“ große Mühe gibt seine Geschichte größer aussehen zu lassen als sie wirklich ist. Der große Schwachpunkt zwischen den ganzen „Ohs“ und „Ahs“ sind die Figuren. Der vom Schicksal gebeutelte Held wirkt trotz vieler Anstrengungen einfallslos und die bösen Marines sowie ihre geldgeilen Auftraggeber halten sich sehr knapp an der Grenze zur Karikatur auf. Eine erfreuliche Ausnahme ist die Figur von Dr. Grace Augustine, gespielt von der immer wieder herausragenden Sigourney Weaver. Hier bewies Cameron den richtigen Riecher, den die Weaver verleiht der resoluten Wissenschaftlerin viel wohltuende Würde und Wärme, die bei den meisten anderen Figuren zu kurz kommt, weil sie zu konventionell skizziert sind. James Cameron benutzt eigentlich immer solche einfachen, formellen Profile, egal ob „Terminator“ oder „Titanic“. Diese Simplizität ist oft störend, doch sie bringt eine besonders hilfreiche Eigenschaft mit sich: Die verschiedenen Rollen werden so effektiv und unkompliziert verteilt. Bei „Avatar“ setzt dieses dramaturgische Konzept bzw. Kniff aber leider schnell, sehr viel Staub an. Die Figuren sind nicht das Einzige was recht einfach gehalten ist. Die Story nutzt altmodische Parabeln auf Umweltzerstörung, Gier und Vertrauen. Im Gegensatz zu den Charakteren passt die Schlichtheit hier aber gut zu „Avatar“, denn simpel wie sie auch sein mag, bei der Kultur der Na’vi gibt sich Cameron keinerlei Blöße. Alles wirkt, nicht nur Ästhetisch, unglaublich stimmig, auch wenn einige esoterische Szenen den Film unnötig in die Längen ziehen und gewiss der ein oder andere Zuschauer bei so mancher spirituellen Aktion die Hand vor den Kopf schlägt.
                                James Cameron ist mit „Avatar“ ein großer Film gelungen. Man muss aber klar sagen, dass es die 3D Technologie ist, die diese Mammutprojekt zu einem Filmereignis macht. Der Film büßt ohne diese „Zauberei“ viel, ja sogar sehr viel von seiner Faszination ein. Als normales, zweidimensionales Sci-Fi-Abenteuer kann James Camerons lang geplantes und gepflegtes Projekt die geschürten Erwartungen nicht ganz erfüllen, aber da der Film ja eh als reiner 3D Film konzipiert war, darf man den Machern keine allzu großen Vorwürfe machen. Schlussendlich hat „Avatar“ seinen Zweck erfüllt. Kurz vor Kinostart rüsteten viele Kinos auf 3D um und nach nur 2 Wochen hat Camerons Umweltfabel seine Kosten wieder eingespielt. So gesehen war „Avatar- Aufbruch nach Pandora“ ein mehr als erfolgreicher Startschuss für die Zukunft des 3D-Kinos.

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                                  über Heroes

                                  Season 1 war ein Knaller, aber dann ging es immer weiter bergab. Seit der Mitte von Season 3 bin ich raus. Wirklich schade, aber zumindest werde ich die erste Season immer gut in Erinnerung haben.

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                                  • 0

                                    Er ist wirklich schockierend, dieser zweite Teil der „Twiilight-Saga“. Damit ist aber nicht gemein, dass der Kampf um Bellas Liebes irgendwelche intensiven Spannungsschrauben in Gang setzt, eher im Gegenteil. Schockierend ist „New Moon“ vielmehr deshalb, weil er qualitativ auf dem Boden liegt, ungefähr so wie ein Vampir mit einem Pflock im Herzen.

                                    „Twilight“ gehört seit einigen Jahren zu der Gattung der Phänomene. Ähnlich wie einst Harry Potter bissen sich die Romane von Stephanie Meyer an der Spitze der Bestseller-Listen fest und eine gigantische Schar von Fans gruppierte sich darum, wie die Motten um Lichts. Das Hollywood die Autorin umgarnte ihre Werke zu verfilmen war da keine Überraschung genau wie sein kommerzieller Erfolg. Doch bereits beim ersten Film fiel auf, dass anders als etwas beim Zauberlehrling mit der Rundbrille, die von Meyer erdachte Welt eher etwas zweitklassig daher kommt. Klar, de Darsteller sahen alle schön aus, aber so richtig überzeugend waren sie nicht, ganz im Gegenteil zu ihrem Teint, der so blass war, dass so mancher Gruftie grün vor Neid wurde.

                                    Teil eins, war gewiss kein schlechter Film. Er erfüllte brav die Anforderungen: Hübsche Darsteller, etwas Mystik und bitte alles schön sauber. Teil zwei geht noch weiter. Da die Hauptdarsteller mittlerweile zum wahren Objekten verkommen sind, scheint sich Regisseur Chris Weitz mehr dafür zu interessiere wie man sie am hübschesten in rechte Licht setzt. Die Dramaturgie der Geschichte bleibt dabei auf der Strecke. Allgemein ist die Handlung eh ein müder Witz. Die Fans werden vielleicht seufzend dahinschmachten wenn die gute Bella wieder einmal ihren blassen Loverboy Edward sieht. Dass dies nur dann passiert wenn Bella sich in Gefahr bringt, fühlt sich dabei keineswegs nach einem Element des Mysteriösen an, sondern viel mehr nach einem Drehbuch, dass selbst so mancher Soap Opera peinlich wäre. Ähnlich platt und unbemüht wie in einer Seifenoper geht es dann auch bei „New Moon“ zu. Mag sein dass es sich um Liebe handelt, aber mit sonderlich viel Liebe wurde dies nicht auf Zelluloid gebannt. Wer braucht schon Liebe wenn es genug Fans gibt?

                                    Die Hysterie rund um Edward, Bella und Jacob lässt keinen Platz für den eigentlichen Film. Es kommt einem so vor, als ob es auch gereicht hätte Robert Pattinson einfach nur 90 Minuten mit Dackelblick in die Kamera starren zu lassen. Es ist so unendlich traurig, denn Pattinson ist vielleicht ein guter Schauspieler, mit so einer langweilig konzipierten Figur wie Edward, dem Darling unter den Nachtwesen, wird er es aber nie beweisen können. Eine unwahrscheinlich große Belastung für einen Darsteller, vor allem diese eine Rolle wieder los zu werden. Interessant ist aber durchaus, dass es Pattinson mit nur einer Rolle geschafft sämtliche Schlagzeilen zu füllen. Dass er bereits in „Harry Potter und der Feuerkelch“ mitgespielt hat, wissen die wenigstens und trotzdem kommt es einem so vor, als ob er ein alter Hase wäre und dies nur deshalb, weil ich immer wieder mit unsäglich Klatschmeldung in den Medien zu finden ist. Und die Fans seufzen vor Glück.

                                    „New Moon“ ist eigentlich eine Frechheit. Wenn man bedenkt mit welcher Promo der Film auf die Kinowelt zugerast ist, besitzt der Film eigentlich fast nichts. Die wenigen Effekte sind katastrophal. Die Werwolfverwandlungen sehen einfach nur stümperhaft. Der Verlauf der Gesichte ist so klar wie 4qm Plexiglas und die Metaphern, die bereits die Bücher füllten, wirken antiquiert, jedoch nicht in einer romantischen, sondern eher in einer peinlichen Form. Seufzer hin oder her.

                                    Die Symboliken von Vampiren sind alt. Das „gebissen werden“ von einem Vampir kann, vor allem in der „Twiliht-Saga“, als Akt der Entjungferung angesehen werden. Da Edward seine Bella aber vorher erst ehelichen will, bleibt alles gesittet, familienfreundlich, brav und langweilig. Die Bücher und Filme tun zwar so, als ob es um etwas Dunkles geht, eigentlich sind es aber nur konservative Lobgesänge auf die alten Sitten. Kein Sex vor der Ehe. Immer Bitte und Danke sagen. Vater und Mutter ehren. Vielleicht sehnt man sich in dieser Welt aus Schmutz und Fehlern nach solch einem System der Ordnung. Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass solch ein Zwiespalt Erfolge feiert. Wer erinnert sich nicht an Britney Spears, die meinte erst zu heiraten und dann Sex zu haben, zeitgleich aber Songs wie „Hit me Baby one more Time“ zum Besten gab. Zumindest muss man bei dem zweiten Teil solchen musikalischen Terror nicht ertragen. Der Soundtrack ist gelungen.

                                    Vampire, Werwölfe, Teenager in der Pubertät. Gleich drei Monster in einem Film. „New Moon“ erweist sich als seichtes, kitschiges und ausgesprochenes mutloses Werk, dass mit seiner qualitativ eher schlechten Machart zeigt, dass man sich wohl einiges erlauben kann, solange es nur genug Fans, die ihre Helden anseufzen. Wirklich schade, denn gute Romanzen gibt es wahrlich genug und dass solch ein elendes Werk wie „New Moon“ nun so viel Aufmerksamkeit erhält ist wirklich beschämend. Und die Fans seufzen...

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                                    • Die Auswahl ist ein Witz. Wi ist "Too Wong Foo", "Priscilla", Nathan Lane aus "The Birdcage" oder das franz. Original?

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                                      • Abwarten. Trailer und Testvorführungen hin oder her. Am ende zählt der Film. Außerdem "schlechtester Film des Jahres" und dass schon im Mai? Da wird Dr. Boll noch mitreden wollen.

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                                        • Es gibt bereits ein russisches Remake. "Phantom-Kommando - Die Rückkehr". Sehr mies, aber auch sehr unterhaltsam. Dem Hollywood-Remake stehe ich skeptisch gegenüber. Der gute David Ayer sollte lieber bei seinen Cop-Movies bleiben.