Jenny Jecke - Kommentare
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Alle Kommentare von Jenny Jecke
Dass das in der zweiten Hälfte konstruiert wirkende Drehbuch – eine große Rede steht an, es wird geübt, es wird geredet, eine größere Rede steht an – nicht die Nerven strapaziert, liegt an Lionel und “Bertie”, an Geoffrey Rush und Colin Firth, die beide das tun, was sie am besten können, es aber ganz und gar nicht abgenutzt aussehen lassen. Rush ist der Exzentriker, ein Guter, ein Liebevoller, aber eben auch irgendwie ein seltsamer Kerl, der sich nicht um Konventionen schert. Colin Firth wiederum ist die wandelnde offene Wunde, eine Figur, der man das Leid in den Augen, den Falten, dem Zittern der Mundwinkel anmerkt. [...] Die Schauspieler, von Firth über Rush bis hin zu Helena Bonham Carter in einer ihrer besten Rollen der letzten Jahre und dem kaum wieder zu erkennenden Guy Pearce, bringen Leben in das ästhetische, weil seelische Gefängnis, das Bertie umgibt. The King’s Speech ist nicht die Geschichte eines Königs, der mit Hilfe eines kleinen Mannes zu seiner Größe findet. Er hätte das sein können, geht man vom Drehbuch aus. Doch stattdessen ist Tom Hooper ein extrem unterhaltsamer Film über einen Mann namens Albert gelungen, der mühsam eine Verbindung zu seiner Umwelt aufbaut, gewissermaßen einen Tunnel gräbt, um endlich einen Blick auf’s Tageslicht zu erhaschen.
Shocking! Tsui Hark hat endlich wieder einen guten Film gemacht. Nachdem er die Naughties mit überladenem Mist verschlafen hat, ist Detective Dee eine Rückkehr zu alter Form, die ich so nicht von ihm erwartet hätte. Auch wenn die Special Effects etwas übertrieben (und nicht besonders gut) wurden, hält Tsui Hark hier erzählerisch alles zusammen. Anders als in vielen seiner jüngeren Filme erschlägt er den Zuschauer nicht mit Ideen, sondern beschränkt sich darauf, einen netten Abenteuerfilm mit einem gut aufgelegten Andy Lau und einem interessanten politischen Unterton zu erzählen. Bitte mehr davon.
Der "Spaß". Har Har Har!
;)
Das ist so meta, das wirkt wie eine Parodie von Scary Movie.
Du und deine Nutten-Titel!^^
Ein sehr schöner Text zu einem fabelhaften Film! Wenigstens kommen wir hier auf einen grünen Zweig. ;)
Ich glaube, ihr solltet euch nochmal den Satz mit dem Budget durchlesen. Das wird ganz sicher kein stinknormaler YouTube-Wackelkamera-Film. :b
Teilweise langweilig, die ganze Zeit nationalistisch, ist die physische Präsenz von Bruce Lee das, was einen immer wieder umhaut. Unglaublich. Ohne ihn wäre Fist of Fury nur ein alter Film, der ein wesentlich besseres Remake erfahren hat: Fist of Legend.
Egal, wie der Film am Ende wird. Ich find's super dass ein asiatischer Star wie Jay Chou eine große Rolle in einem amerikanischen Blockbuster spielt. Es muss ja nicht immer Jet Li sein.
Zugegeben, ich habe kein Bild gefunden, auf dem sie nicht so grinst. ABER: Wahnsinnig sympathisch finde ich sie trotzdem und schlaue Frauen gibt's im Kino (besonders heute) viel zu selten.
@Lutz: Ist schon klar. Kannst mir die Lemma ja mal nach B. schicken. ;)
Hättest noch den Link zu deiner Kritik (?) einfügen müssen oder arbeitest du für den Verleih? ;b
Ich denke, die Serie ist im Vergleich zur Konkurrenz aus deutschen Landen überraschend ansehbar, zumindest wenn man vorher von Sachen wie Hausmeister Krause verseucht wurde. Aber den zuweilen dick aufgetragenen Humor muss man schon mögen.
Geradlinig und schlank erzählt Tony Scott seine Geschichte auf Basis einer einfachen Weltanschauung, die natürlich nicht ohne gewissenlose Konzernobere auskommt. Durch die direkte Thematisierung der Entlassungen in diesem industriellen Rückgrat der USA ist der Film ein Produkt unserer Zeit. Als fast schon capraesker Depressionsactioner gibt sich “Unstoppable”, der idealistisch an die Durchsetzungsfähigkeit beruflicher Kompetenz und harter Arbeit glaubt. Zur klassisch angehauchten Moral von der Geschicht’ gesellt sich die für Scotts Verhältnisse zurückhaltende Ästhetik, welche den Exzessen eines “Domino” oder “Man on Fire” eine logische Absage erteilt.
Was “Domino” zu solch einem wahnsinnig seltsamen Experiment geraten lässt, ist genau diese Verschmelzung von Kellys Wille zur absurden Verzerrung und Scotts nicht weniger wahnwitziger Bildsprache, die hier ganz klar ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen wird. [...] Sich “Domino” zumuten, heißt nicht, dafür belohnt zu werden. Doch die Art und Weise, wie jedwede Konvention aus dem Fenster geworfen wird, wie zwei Autoren ihre Vorstellung von Rock ‘n’ Roll und Freiheit auf die Leinwand bannen und gleichzeitig der Künstlichkeit dieses Zeitalters ein aberwitzig flaches Spiegelbild vorhalten, ja, die ist irgendwie zu bewundern.
“The Social Network” ist vieles, aber am wenigsten verdient er den Titel “Facebook-Film”. Mit “Citizen Kane” wird er schon verglichen, der auch vielmehr als nur ein William Randolph Hearst-Film ist. So tief in die Filmgeschichte soll hier nicht gegriffen werden. Nur kurz: Kane ist Sean Parker ähnlicher als Mark Zuckerberg. Zurück zu Fincher: “The Social Network” zeigt seinen Regisseur in bisher ungekannter Zurückhaltung. Nur wenige Spielereien blitzen hier und da auf, ein Ruderwettkampf etwa, stattdessen hat sich Fincher dem Drehbuch verschrieben. Und was für ein Drehbuch das ist! Drei Zeitebenen – die Entwicklung von Facebook parallelisiert mit zwei späteren Prozessen gegen das Mastermind dahinter – unvermittelt, allerdings virtuos zusammengeschnitten. Eine Vielzahl von Figuren quasselt zwei Stunden lang höchst pointiert über Rechtslagen, Harvard-Interna und Algorithmen. Dazu der minimalistische Trent Reznor-Sound, so unterkühlt wie der Protagonist, so leer wie die hedonistisch vor sich hin feiernde Generation in den Final Clubs und den Discos der 00er Jahre.
Wie kaum einem anderen Mainstream-Regisseur gelingt es Spielberg hier, der (Schau-)Lust an der Katastrophe die Folgen derselben gegenüber zu stellen. Anders als etwa in “Independence Day”, indem eine gute Zigarre alle Toten vergessen macht, ist “Krieg der Welten” in jeder Einstellung Zeugnis einer nachhaltigen Verstörung.[...]
Während das amerikanische Desasterkino stetig darum bemüht ist, dem Zuschauer diese Wahrheit aus der Erinnerung zu löschen – nur so macht Zuschauen Spaß – treibt Spielberg das Genre mit Hilfe des gebrochenen Helden Tom Cruise und der kleinen, großäugigen Dakota Fanning an die Grenzen der Massentauglichkeit.
Als Durchschnittsschocker wird Daniel Stamms Zweitling jedenfalls deutlich unter Wert verkauft. Das Konzept – irgendwo zwischen found footage und scripted reality – ist nicht neu.[...] Die Werkzeuge des Subgenres setzt Daniel Stamm gekonnt ein. Abgesehen von den in ausreichendem Maße vorhandenen Schockmomenten, die auch auf das Konto der sparsamen, aber durchdringenden Soundkulisse gehen, ist Stamms kleiner Geniestreich womöglich, dass das Doku-Format nicht nur Mittel zum Zweck ist. Wie ein geübter Dokumentarfilmer nähert er sich in der ersten Hälfte des Films seinem Thema an [...].
„Humpday“ hebt sich jedoch nicht nur dank realistischer Charakterisierungen von anderen Filmen des Genres ab, sondern durch die nicht aufgesetzt, sondern natürlich wirkende Situationskomik. Aus sich selbst heraus generieren die Dialoge ihre Pointen, Spitzen und abseitigen Höhepunkte, beherbergen im selben Moment die Abgründe und die Absurditäten des alltäglichen Lebens, wirken echt, realistisch, lebensnah.
Der Nachfolger von “Burn After Reading” hat zweifellos mehr food for thought, weniger Groteskerie für die Lachmuskeln zu bieten. Dafür ist “A Serious Man” ein auf der Handlungsebene weniger in sich abgeschlossenes Werk, das mehr noch als die letzten Filme der Brüder nach Interpretation und damit dem Wohlwollen der Zuschauer/Fans ruft.
Ein intimes Psychodrama ist ihm so gelungen, das nicht ganz an die innovative Größe von MEMORIES OF MURDER heranreicht. Doch soll das kein Wermutstropfen eines astreinen Filmerlebnisses sein, denn an in ihrer Einfachheit äußerst intensiven Momenten fehlt es dem Film sicher nicht. MOTHER liefert hinreichend Beweise, dass sich ein Regisseur treu bleiben kann, ohne haltlos in die Egomanie abzustürzen.
Diese zuweilen expressionistische Herangehensweise ist am Ende, nach all dem vergossenen Blut und der erlebten Abgründe menschlichen Machtstrebens, aber eine angebrachte Wahl. Tos Leistung liegt schließlich weniger im Realismus als in seiner unsentimentalen Herangehensweise an das organisierte Verbrechen Hongkongs.
Die ihrem Wesen nach recht magere Story, der es an Überraschungen fehlt, fällt jedoch zu nichtssagend aus, um mehr als eine gehobene Film Noir-Spielerei darzustellen. Einzelne Segmente präsentieren den stilsicheren Regisseur immer wieder in Bestform[...].
Dass “Breaking News” die gegenseitige Instrumentalisierung von Medien, Polizei und Gangstern hin und wieder mit einem ironischen Unterton kommentiert, erhebt den Film noch lange nicht in den Status einer Mediensatire. Es ist, betrachtet man den 90-Minüter, auch zweifelhaft, ob es To und seinem Milkyway-Team überhaupt darum geht. Etwas schmunzelt man schon, wenn die auf Imagepflege bedachte Polizei bei der Belagerung eine Mittagspause einführt, ganz uneigennützig die wartenden Journalisten mit verköstigt und die Gangster der Öffentlichkeit anschließend ihr eigenes gemütliches Essen mit einem als Geisel gehaltenen Vater und seinen beiden Kindern präsentieren. Doch irgendwie führt das alles zu nichts. Zumindest wenn man am Ende so etwas wie eine Pointe der Satire erwartet. Wenn To Gesellschaftsstrukturen kritisch anpackt wie beispielsweise im “Election”-Doppelschlag, sieht das Endergebnis anders aus. Zunächst einmal befriedigt Breaking News – keine große Überraschung bei dem Regisseur – aber als kurzweiliger Actionthriller.
Johnnie To hat einen spannenden Gangsterfilm gedreht, der von seinen präzise skizzierten, sympathischen Charakteren lebt und auch die ein oder andere sehenswerte Actionsequenz aufweist. To muss sich nur nicht – im Gegensatz zu anderen Filmemachern – mühsam von einem Schusswechsel zum nächsten hangeln. The Mission ist absolute Perfektion von Anfang bis Ende. Wie ein Schweizer Uhrwerk.
Realismus hat in Exiled nichts zu suchen. To konfrontiert seine Helden nicht mit der Moderne, um dann z.B. zu zeigen, wie sie an ihr scheitern. Stattdessen inszeniert er ein künstliches Macau, dessen Elemente von den Western Leones, den Filmen Kurosawas und Peckinpahs The Wild Bunch stark beeinflusst sind. Die Künstlichkeit macht Exiled zum mythischen Abgesang auf ein maskulines Ideal[...].