wailer-greg - Kommentare

Alle Kommentare von wailer-greg

  • 5

    Ein netter, sympatischer Film irgendwo zwischen Hausfrauen-Drama und Culture-Clash-Komödie, der davon erzählt, dass Sprache kulturelle Mauern einreißt und eine dauerhaft glückliche Ehe, wie es schon Hape Kerkeling zusammenfasste, "Arbeit, Arbeit, Arbeit!" erfordert.

    • 7

      Dank Michael Shannon als herrlich abgefucktem Polizisten auf Abwegen und hübschen Kameraspielereien aus der Biker-Perspektive schafft "Premium Rush" es trotz der einfach gestrickten Story und flachen Charakteren wunderbar zu unterhalten.

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      • 8

        Der Film ist alles andere als sensationell, wer allerdings die obere Mittelklassefilmsparte aus Hollywood mag, wird auch ihn genießen. Vor der Sichtung kannte ich keine Storyinhalte und wusste nicht, welche Schauspieler zu erwarten sind. Einfach bei Arte HD aufgezeichnet und einige Tage später dann auf "Play" gedrückt. Der deutsche Titel und die namhaften Regisseure erzeugten - zugegeben - eine freudige Erwartungshaltung. Der selbstironiosche Clooney und John Turturru (bekannt z.B. aus Transformers, Monk, Das Geheime Fenster, You don't mess with the Zohan) geben im porträtierten Trio den Ton an und besonders Clooney sieht man den Spaß an, den er beim Dreh zu haben schien.
        Besonders positiv gefiel mir die ironieerfüllte Authenzität, die durch die opulente Ausstattung und den Hillbilly-Sound vermittelt wird. Sonne, Staub und Schweiß - so gehört sich dass. Der rurale Süden der USA wirkt keinesfalls wie ein buntes Bühnenbild, wie ihn Tarantino etwa bei "Django" (bewusst) dargestellt hat, sondern einfach als wahrhaftiger Handlungsort, der seine komödiantischen Überzeichnungen ausschließlich den eigenwilligen Handlungen seiner Figuren verdankt.
        Wer also andere Coen-Brüder Filme gesehen hat, also zum Beispiel den obskuren "Fargo", den coolen "The Big Lebowski" oder ihren jüngsten und erfolgreichsten, "True Grit", sollte sich die Heizung aufdrehen, ein Glas Eistee schnappen, und genießen :)

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          Der Film zum Kinobier!

          • 5

            Super Autoschrottungsszenen, wenn nur das affektiert-coole Puppentheater von Story nicht wäre.. Soviel Macho ohne Stil bekommt man sonst nur Samstag abends vor "dem geilsten Club der Stadt" geboten, bzw. auf dem Dorf-McDonald's-Parkplatz. Das sind Erfahrungswerte :)

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            • 8

              Diese rasante Märchenadaption ist einer der besten Action-Filme aus Babelsberg bisher. Innovativer Splatter, super Schauspieler und jede Menge Humor ála Die Hard. Gretel zu einer Hexe, die ein Kopfschuss erwartet: "I hate to break it to you, but it's not gonna be an open coffin!" Schönes Ding, zurecht ein riesen Erfolg an der Popcornkasse.
              Ein zweiter Teil ist wünschenswert, wird allerdings sehr viel Kreativität in Sachen Drehbuch erfordern, da das Story-Grundgerüst nach Teil eins nicht mehr sonderlich viel trägt.

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              • 7

                Allein der Zeitungsausträger-Szene wegen lustig wie kaum ein anderer deutscher Film.

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                • 6

                  Eigentlich mag ich Filme selten, die ihre Raffinesse zu einem Großteil aus der Art und Weise beziehen, wie sie es schaffen, den Zuschauern auf den Sack zu gehen. Sie werfen nach und nach leckere Storyköder aus, die uns bei der Stange halten, doch unterwegs bekommen wir ordentlich Unwohlsein und Beklemmung verabreicht. Bei Side Effects allerdings fand ich die Qual letztendlich lohnenswert, da der Film zum Nachdenken und Diskutieren anregt und die Schauspieler perfekt mit Story und Aufmachung harmonieren.

                  • 10
                    wailer-greg 27.09.2013, 13:15 Geändert 05.11.2014, 00:16

                    Ende September 2013: Der Emmy "Outstanding Variety Series" erstmals seit 10 Jahren nicht für die Daily Show, sondern für das Spin-Off von Colbert.
                    www.colbertnation.com/full-episodes !!! (vorher muss ein Add-On im Browser die IP-Adresse "amerikanisieren" :-)

                    • 8

                      Dem Disclaimer am Anfang des Films, die gezeigten Ereignisse seien trotz ihrem engen Realitätsbezug frei erfunden, mag man angesichts der Finesse des zweiten Teils von Tropa de Elite kaum glauben. Selbst wenn das Drehbuch noch so viel Liter Fiktion enthält - jeder Tropfen Wahrheit vergiftet wahrlich jede brasilianische Wasserleitung.

                      Ganz gemäß dem Originaltitel "It's another enemy now" (Bzw. "O Inimigo Agora é Outro") sind nicht länger nur Drogenhändler die Gejagten. Auch ein komplexes Korruptionsnetz, dass sich von den staubigen Straßen Rios bis in die politischen Zirkel der Hauptstadt Brasilia erstreckt, bekommt nun sein verdientes Fett weg (um sich selbstverständlich neu zu formieren und weiterzumachen wie bisher).

                      Der personifizierte rote Handlungsfaden ist erneut Coronel Nascimento.
                      Als größter Pluspunkt erwies sich in dieser Rolle wieder Wagner Moura, der den kernigen Vollblutbullen abermals sehr authentisch verkörpert.

                      Ohne noch weiter von Tropa de Elite zu schwärmen, bemühe ich einen einigermaßen sicheren Vergleich: Wem der Vibe von "City of God" gefallen hat, und wer es mag, wenn soziale Realität und filmische Erzählkunst verschmelzen, der sehe sich Teil 1 und Teil 2 mal an.

                      • ?

                        Das erste richtige Drehbuch von Vince Gilligan, dem Breaking Bad-Schöpfer, als er noch Student war... Die Story klingt interessant, die amerikanischen Kritiken gehen in Richtung "absurde Geschichte aber die Schauspieler haben Spaß", aber die drei Herren hier bei MP sind nicht sonderlich begeistert ;)
                        Gilligans Lieblingsgenre scheint die Komödie ja nicht zu sein, wenn man sich seine spätere Arbeit, u.a. bei Akte X, anguckt...
                        Es wird Zeit, dass ich den vorliegenden Film mal sichte, anstatt nur darüber zu lesen... Bald.

                        • 6 .5
                          über Elysium

                          District 9 hatte mich so begeistert, dass "Elysium" sogar schon als DVD-Kauf vorgemerkt ist, seit ich von ihm gehört habe.
                          Leider muss ich mich den mittelmäßigen Bewertungen anschließen, auch wenn ich denke, dass sie dem Vergleich der beiden vom Storygrundgerüst doch sehr ähnlichen Filme geschuldet sind. Elysium ist ein aufwendig bebilderter SciFi-Blockbuster, den niemand verpassen sollte, der solche Filme mag, allein der schicken Effekte und der grundsätzlich guten Story wegen.
                          Eine "Hollywoodisierung" war aber wohl mit einem dermaßen gewachsenen Budget unvermeidlich, aber die nötige Kreativität zum Ausgleich hat beim Drehbuch doch schon gefehlt. Die Ambilvalenz von Gut und Böse, wie sie sich bei D9 allein schon im Protagonisten, dem MNU-Mitarbeiter Wikus van de Merwe, widerspiegelte (die Wandlung vom empathielosen Bürokraten zum tapferem Kämpfer auf der Seite der Schwachen), wird in Elysium zu Gunsten einer simplen Schwarz-Weiß-Zeichnung aufgegeben. Auch entstand der Eindruck, dass hier einfach zu viele Fässer auf einmal aufgemacht wurden, und das zu schnell hintereinander. Die Charakterzahl wurde so hoch angesetzt, dass eine tiefgreifende Zeichnung einzelner Figuren wie in D9 nicht mehr möglich war. Negativ aufgefallen, wenn auch nicht sonderlich bedeutend, ist mir persönlich auch die allzu gewöhnliche Orchester-Filmmusik, die gerade in Action-Szenen eher übermalt, als untermalt. Glücklicherweise wurde es damit aber nicht übertrieben und auch bessere Rock-Musik-Einlagen eingebaut.
                          Eventuell reißen Director's Cut und Originalspracheversion noch etwas mehr Tiefgang raus - die deutsche Kinoversion ist so nur Genre-Fans ohne Einschränkungen zu empfehlen.

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                          • 7 .5

                            Aufwendig gefilmte Western-Komödie, die weniger durch Situationskomik wie bei Jack Sparrow auffällt, als durch wahrlich schöne Landschaften, grandiose Effekte, eine vernünftige Story und einen oscarverdächtigen Soundtrack, der zum Ende hin sogar allein für sich genommen richtig Spaß macht.
                            Angenehmerweise konnte ich den Film am Start-Donnerstag in klassischem 2D genießen. Die zahlreichen Szenen, die auf dem Dach fahrender Züge abspielen, sind virtuose Meisterleistungen der Filmkunst, und erinnern sehr an den letzten James Bond-Aufguss.

                            Nebenaspekte, der mir sehr gut gefallen haben: Die Disney-untypischen Killer-Hasen, und die US-untypische recht negative Darstellung von Religion (nur dumme oder böse Charaktere zietieren etwa die Bibel) und Nationalismus/Korporatismus (die Army als skrupelloser Helfer der Eisenbahn, das Orchester bekommt eine Lok ab, bevor es die Nationalhymne fertig spielen kann).

                            Wer sich bei einer ordentlichen Story gerne mal an der technischen Finesse solcher Blockbuster ergözt, für den ist Lone Ranger eine gute Empfehlung - wer ein "Pirates of the Caribbean" im wilden Westen erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein, denn die Story ist wesentlich geradliniger, konventioneller und weniger Phantasy-lastig.

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                            • 4

                              Das die Welt des Kinderspielzeuges es ermöglicht, den Konsumenten vor den Bildschirmen auch eine wohlig-menschliche Botschaft zu vermitteln, hat Toy Story 3 bewiesen. Der junge Mann Andy gab dort seine Spielsachen inklusive Cowboy Woody und Space-Rancher Buzz an die kleine Bonnie weiter, wodurch sich der "Circle of Toys" schloss. Gute Botschaft, guter Film.
                              Wie man eine solche Botschaft weglässt, und aus dem beschriebenen Circle ein aufgeblasenes Wegwerfsystem mit einer Halbwertzeit eines "Happy Meal"-Spielzeuges macht, demonstriert uns Hasbro im zweiten Real-Action-Werk, das auf der berühmten ersten Action Figur "G.I. Joe" basiert. Und weil die nichts anderes liebt, als sich für ihr Heimatland als mobile Maschinengewehrhalterung zur Verfügung zu stellen, ist sie in einem Land, dessen Rekruten so langsam keine Lust mehr auf Ballern haben, und anfangen, sich lieber drei Hungerlohnjobs zusammen zu schustern, als in Pakistan und anderen entlegenen Ecken der Erde den Witwenanteil zu steigern, eine von der Großindustrie äußert gern gesehene kulturelle Erscheinung.
                              Fern ab von diesem politisch-sozialen Blabla bin ich als ehemaliges Kind von der Action auf dem Screen aber auch ganz einfach angetan. Die Bösen sehen aus wie Böse und handeln auch entsprechend böse - die Guten, zumindest aus einer Sicht, die nicht durch politische Bildung geschärft ist, handeln gut, indem sie die Bösen umnieten. Genau so wie in diesem Film hab ich mir das damals vorgestellt, wenn mein Captain Planet den fiesen Hai davon abgehalten hat, die anderen Spielfiguren in der Badewanne zu seinem Polyethylen-Abendbrot zu degradieren.
                              Fantasien, die ein Kind beim Spielen mit seinen Actionfiguren hat, können durchaus als Grundlage für die Story eines Filmes dienen - meine zumindest auf jeden Fall! Aber reichen sie aus, um den Film auch die Kinokassen vollmachen zu lassen? Die 370 Millionen Spielgeldscheine weltweit sprechen an dieser Stelle eine sehr klare Sprache. Lebten wir in einer Welt ohne Doofheit (ja, ja, das wäre schön...) würden sich allerdings weder Erwachsene noch Kinder "G.I. Joe Retaliation" geben, und die Rekrutierer der Armee müssten wieder die Kinoleinwand verlassen und zu den löchrigen Schulhöfen der ärmlichen Landstriche zurückkehren - auf der Suche nach frischen kleinen Maschinengewehrhaltern.

                              • 4
                                über Nikita

                                Warum nur importieren deutsche Privatsender immer nur die grottigen US-Serien? Allein die flache, gewöhnungsbedürftige Darstellung typisch russischer Tugenden (Prostitution, Drogenhandel und -konsum, Leute verprügeln) schreckte mich von Anfang an ab - in dieser Serie steht "cool und realistisch" drauf, wo einfach nur Plastik drin ist. Wer sich allerdings nicht unbedingt nur die absoluten Top-Serien ansehen will, der sollte auch "Nikita" eine Chance geben.. Wem's gefällt...

                                • 8
                                  wailer-greg 16.07.2013, 10:40 Geändert 27.08.2016, 23:52

                                  Die an sich flache Grundstory (Bier trinkende Comicbuchschreiberlinge verhelfen kiffendem Außerirdischem zur Flucht vor den Behörden) wird durch einen innovativen und für das Genre lange überfälligen Culture-Clash-Aspekt zwischen atheistischen Briten einerseits und oftmals noch schrecklich bibeltreuen Amis anderer seits aufgewertet, der selbstverständlich auch für die Gag-Ausbeute herhalten muss:

                                  Graeme Willy: Whats the matter Clive?
                                  Clive Gollings: There is an alien in the kitchen making bagels and coffee!!
                                  Graeme Willy: Did you want tea?
                                  Clive Gollings: No, I don't want tea!
                                  Graeme Willy: Right, because tea is weird in America. (Ganz leise:) They leave the bag in!!

                                  Das Hauptaugenmerk liegt dabei größten Teils in religiösen Unterschieden zwischen Briten und Amerikanern. Drei Anhänger der Evolutionslehre (Clive, Graeme und Paul) müssen sich schließlich gegen diverse hinterwäldlerische Cliché-Kreationisten zur Wehr setzen, wobei es ihnen gelingt, einer von ihnen wortwörtlich die Augen zu öffnen.
                                  Frost und Pegg wollten laut Aussagen im BBC Radio diesem Aspekt noch mehr Raum geben, haben einiges aber für einen besseren Erzählfluss ungefilmt gelassen.
                                  Typische Schenkelklopfer, die einfach kommen MUSSTEN, entschädigen aber dafür.

                                  Graeme Willy: You are an alien!
                                  Paul: To you I am, yes.
                                  Graeme Willy: Are you gonna probe us?
                                  Paul: *Why* does everyone always assume that? What am I doing? Am I harvesting farts? How much can I learn from an ass?

                                  Jason Bateman (als Agent Zoil) jedenfalls überzeugt als coole Sau, Pegg und Frost sind liebenswert doof wie immer und Seth Rogens Nuschelstimme ist für Paul außnahmsweise einmal angemessen.

                                  Alles in Allem ist Paul ein mit nerdiger SciFi-Detailverliebtheit gemachtes Alien-Road-Movie, das kommerziell zu Recht ein Erfolg war. Dabei liegt der Witz weniger in der Handlung, als in den exzellent getimeten Dialogen begründet:

                                  Clive Gollings: They're going to rape us and break our arms!
                                  Graeme Willy: I don't want my arms broken!

                                  Sprüche wie dieser werden den Film sicherlich auch für eine zweite Sichtung wappnen und machen ihn genauso gut wie Hot Fuzz.

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                                  • Ich weiß, es klingt hart, aber selbst wenn eine von unserem Adolf geschriebene Geschichte verfilmt werden sollte - es ist kleinkariert, diese Erzählung nicht zu lesen oder sich ihre Verfilmung anzusehen, nur weil der Autor einen an der Waffel hatte (solange die Geschichte keine Elemente seiner behämmerten Meinung enthält).

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                                    • 8

                                      Wie vorschnell man sich doch so manche Perle entgehen lässt, weil einen der erste massenmediale Eindruck schon vergrault. "Taffe Mädels" hätte ich mir wohl nie angesehen. Ich war an jenem Kino-Dienstag nicht mit Filmaussuchen dran, also fügte ich mich meinem weiblicher Seits auferlegten Schicksal.
                                      Der Saal inklusive mir hat dann gelacht wie lang nicht mehr in einer Komödie. Ich kann diesen Film mit seinem bekackt-peinlichen deutschen Titel jedem Kinofan mit Vorliebe für Fäkalhumor wärmstens an den Hintern... pardon, ans Herz legen.
                                      Einzig die mitunter ins nervige abdriftende US-"sei schlagfertig und extrovertiert"-Propaganda war annähernd kritikwürdig. Ansonsten ist "The Heat" ein zweistündiges Bauch- und Schmunzelmuskeltrainingsvideo mit einer gelungenen Balance zwischen Storytelling und Sitcom.

                                      • 6 .5

                                        Dick aufgetragener Südstaaten-Actioner. Die Gegner des Brüder-Trios sind klischeélastig (Mini-Spoiler: Biker-Nutten; Trucker-Schwarze; Biker-Indianer) und wenig bedrohlich, dafür nimmt sich das Drehbuch ein bisschen mehr Zeit für die Motive der Brüder und ihrem Unterstützer in den Reihen der örtlichen Polizei und ermöglicht den Einsatz etlicher Wummen.
                                        Herausragend: Carlos' Sprüche - selbst in der deutschen Version. Grindhouse hin oder her - alle Künstler lassen sich inspirieren, kopiert wurde hier meiner Meinung nach nicht.

                                        • 7

                                          Vor ein paar Jahren mal auf DVD gesehen. Enthielt neben einer - für das Genre - spannenden Handlung ziemlich gute Schauspieler und war ganz liebevoll umgesetzt, was die Maske angeht.

                                          • 8
                                            über Vikings

                                            Auch wenn historisch gesehen nicht alles korrekt ist (Oligarchie und zu wenig demokratische Elemente, Todesstrafe statt Ausstoß, Darstellung von England als den Wikingern unbekannt usw.), versetzt einen "Vikings" durch eine detailreich-abgewohnte Kulisse zurück in die aufregende und entbehrungsreiche Zeit des Frühmittelalters.
                                            Auch jemand, der mit dem historischen Storysetting am Ende des achten Jahrhunderts nicht sonderlich viel anfangen kann, sollte einen Blick auf die kanadisch-irische Produktion wagen, für die wegen des Erfolges der 1. Staffel 2014 eine Zweite kommen wird, denn im Vordergrund steht eindeutig die leicht verständliche, aber trotzdem spannende Entwicklung rund um Ragnars Familie und die Planung und Durchführung seiner Raubzüge.

                                            "Vikings" zählt zu den Qualitätsserien der oberen Mittelklasse, und Hank Stuever von der Washington Post hat Recht, wenn er schreibt, die Betonung der Serie von "pride and nobility in this tribe of thugs" spiegele "just another iteration of Tony Soprano" wider. Ähnlich wie der legendäre Mob-Boss ist auch der aufstrebende Serien-Held Ragnar eine Figur, bei der es dem Zuschauer schwer fällt, sie für ihre fast ausschließlich moralisch bedenklichen Handlungen zu hassen, und die sich immer wieder gegen noch fiesere Konkurrenten durchsetzen muss.

                                            Dabei ist die Action klar der Handlung nachgeordnet, was ich persönlich besser finde, als wenn es anders herum ist. Auch ist Sex in jeglichen Varianten (von einvernehmlich bis zwangsweise genommen) ein selbstverständlicher Teil der Darstellung des Alltagslebens, verkommt aber nicht zum reißerischen Hochglanz-Publikums-Pleaser wie in einigen US-Serien (etwa Rome oder Game of Thrones fallen mir da auf die Schnelle ein).

                                            Tipp: Wer in Deutschland bei Lovefilm angemeldet ist (mit Paket inkl. 'on demand'), kann sich dort seit Ende Juni 2013 die erste Staffel auf deutsch (naja...) oder in der Originalversion (hier bewertet) ansehen.

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                                            • 7

                                              Ohne die bis auf wenige Ausnahmen nutzlose und teure 3D-Zwangsbrille hätte ich glatt 8/10 gegeben.
                                              Cavill hat sich als würdiger und passender Superman-Mime herausgestellt - Snyder als super Mann auf diesem Terrain.

                                              Eine sehr runde Kinosache, zwei Punkte Abzug gibt es für

                                              - einen eher blassen Schurken (Michael Shannon ist zu stilvoll für Comicadaptionen)
                                              - eine eher mangelhafte Chemie zwischen Amy Adams und Henry Cavill.

                                              • 8

                                                Clark: "Hey, hey, easy kids. Everybody in the car. Boat leaves in two minutes... or perhaps you don't want to see the second largest ball of twine on the face of the earth, which is only four short hours away?"

                                                "Vacation" - ein lange verschollener Goldbarren, vergraben unter dem Abfall anderer US-Komödien in meinem mentalen Movie-Gedächtnis-Keller. Außerdem ein groteskes Paradebeispiel für die peinliche Eindeutschung von ausländischen Filmtiteln.

                                                Clark: "I don't give a frog's fat ass who went through what. We need money! Hey, Russ, wanna look through Aunt Edna's purse?"

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                                                • 9

                                                  Mitreißend, aufwühlend und spannend inszeniertes deutsches Kino mit Anspruch, aber ohne moralischen Zeigefinger.

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                                                  • 120 Bilder sind natürlich Quatsch und nur Angeberei von Trumbull - ein Umschalten zwischen 24 (ruhige Bilder) und 48 (schnelle Bewegungen) ist aber in der Theorie sehr reizvoll.
                                                    Ich muss gestehen: HFR hat es mir angetan. Wie die meisten von uns sehe auch ich im Alltag 60 Bilder pro Sekunde, und begrüßte somit die höhere Framerate von immerhin 48 Bildern. Der Hobbit war doch der 1. Film, bei dem man auch wirklich mal jedes Detail bewundern konnte, und nicht alles zu einer einzigen Wusel-Suppe verschwamm. Auch war es der 1. Film, den man sich in 3D ansehen konnte, ohne dabei das Gros der Details einzubüßen und Kopfschmerzen zu bekommen.
                                                    Wir sind im Jahre 2013, und da muss man sich als Kinogänger, der teilweise 12€ pro Vorstellung bezahlt, immer noch Action-Szenen antun, bei denen man kaum sieht, wer wer ist, nur weil der Film wie seit Anbeginn der Zeit immer noch nur mickrige 24 Bilder hat.