Superhelden-Filme sind aktuell wohl populärer als jemals zuvor. Mit The Amazing Spider-Man von Marc Webb ist gerade eine Neufassung der Abenteuer von Peter Parker in die Kinos gelangt, zuvor sorgte schon Marvel’s The Avengers für Aufsehen und auch Superman soll ab 2013 in Man of Steel wieder durch Metropolis fliegen. Doch der vielleicht größte Superhelden-Film ist momentan The Dark Knight Rises von Christopher Nolan, in denen seine Version von Batman Gotham City zum dritten Mal unsicher macht. Seit dem Kinostart debattierten Fans und Kritiker über das mittlerweile umstrittene Machwerk. Der Hollywood Reporter vermeldet, dass sich mittlerweile auch der kanadische Altmeister David Cronenberg zu Wort gemeldet hat – und nicht gerade positive Töne über den dunklen Ritter spuckt.
Anläßlich einer Promo-Veranstaltung zu seinem neuen Film Cosmopolis wurde der Regisseur zu seinem Standpunkt zu Comic-Verfilmungen befragt und äußerte sich alles andere als freundlich über Christopher Nolan und seinen Batman. Auch wenn ihm The Dark Knight Rises in technischer Hinsicht durchaus zusagt, findet David Cronenberg den Streifen schlichtweg langweilig. Trotz des riesigen Budgets komme der aktuelle Blockbuster in keiner Hinsicht an Christopher Nolans Indie-Klassiker Memento heran. Der Kanadier belächelt Aussagen von Kritikern und Fans, die The Dark Knight Rises als ein Werk mit großen künstlerischen Ambitionen betrachten. ‘Ich denke, es ist immer noch Batman, der in einem dämlichen Umhang durch die Gegend rennt, und nicht mehr als das’, so der Altmeister.
David Cronenberg, der sich selbst über die Jahre hinweg mit Science-Fiction-Horrorfilmen wie Videodrome, Die Fliege, Crash oder eXistenZ einen Namen in Hollywood gemacht hat, sieht dies aber im Superhelden-Genre selbst begründet. Laut ihm stehen Comic-Verfilmungen aufgrund ihrer pubertären Ausgangsbasis in einem Widerspruch zu anspruchsvollem Kino. Das Horrorgenre hingegen ermögliche Regisseuren, daraus Kunstwerke zu entwickeln. David Cronenbergs Statement ist insofern interessant, da er selbst gerade in Eine dunkle Begierde die Entwicklung von Sexualität und Psychoanalyse thematisiert hat. Außerdem zählt A History of Violence, das auf einem Comic basiert, zu den besseren Filmen in der Laufbahn des Kanadiers. Außerdem finden wir es erfrischend, dass sich jemand aus Hollywood einmal kritisch über ein Machwerk der dortigen Industrie äußert und seinen Kollegen nicht wie üblich bloß Honig ums Maul schmiert.
Was haltet ihr von David Cronenberg und seiner Meinung über The Dark Knight Rises?