Vom ewigen Kampf zwischen Marvel & DC

28.04.2011 - 16:50 Uhr
DC versus Marvel
DC Comics
DC versus Marvel
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Thor ist ein Superheld mit einer langen Vorgeschichte in den Comics aus dem Hause Marvel. Doch was unterscheidet Marvel von der Konkurrenz DC, die immerhin Superman und Batman vorweisen kann?

Heute startet Thor in den deutschen Kinos. Der nordische Donnergott hat wie seine Kollegen Captain America – The First Avenger und Green Lantern eine lange Geschichte als Comicheld hinter sich. Wenn es um neue Supeheldenfilme wie diese geht, schwirren in unseren News häufig die beiden Namen Marvel und DC herum. Doch was hat es mit diesen beiden Comicschmieden auf sich? Welche Helden wurden bei dieser oder jener geboren? Erfahrene Comic-Leser dürfen sich jetzt zurücklehnen und sagen: Hab ich alles schon gewusst! Alle anderen bekommen einen kurzen Überblick über die Erfolgsgeschichten jener beiden Firmen, denen wir Batman, Superman, Spider-Man und all die anderen verdanken.

Helden aus dem Goldenen und Silbernen Zeitalter
Der berühmteste Superheld aller Zeiten ist und bleibt Superman, der 1938 in den Action Comics von DC erstmals auftauchte. Er konnte fliegen, schneller rennen als ein Zug und war fast unbesiegbar. Superman machte seinem Namen alle Ehre und zeitgleich mit seiner Kreation begann das Goldene Zeitalter der Comics in den USA. Andere Superhelden der Konkurrenz wurden in dieser Zeit zu Bestsellern, war die Comiclandschaft damals doch noch recht vielfältig. Festzuhalten bleibt: Im Goldenen Zeitalter fand die Comickunst ihren Einzug in den Mainstream der Popkultur. Sie wurde massentauglich, formte wichtige Erzählkonventionen und DC marschierte vorne mit.

Aber jedes Goldene Zeitalter hat mal ein Ende. DC’s Konkurrenzfirma Marvel, die anfangs unter den Namen Timely Productions und Atlas Comics publizierte, hatte mit Captain America während des Zweiten Weltkriegs ihren eigenen Superhelden geschaffen. Danach kam jedoch erst einmal eine Flaute. Während des Silbernen Zeitalters der US-Comics, das Mitte der 50er einsetzte, setzte Marvel mit Helden wie Spider-Man, den X-Men und den Fantastischen Vier schließlich den Grundstein für das, was es heute ist: Die zweite große Comicschmiede neben DC. 2008 teilten die beiden Firmen 80% des amerikanischen Comicmarktes unter sich auf. Die Beziehung zwischen den Giganten ist eine der friedlichen Koexistenz, bei der mal der eine, mal der andere die Nase vorn hat.

Stan Lee vs. Superman
Der große Umschwung kam bei Marvel durch Personalien wie Stan Lee, Jack Kirby und Steve Ditko. Nachdem DC seine alten Helden wie Green Lantern und Flash wieder auf’s Parkett geschickt hatte, zog Marvel nach. Im November 1961 erschien die erste Ausgabe von den Fantastischen Vier, gemeinsam kreiert von Kirby und Lee. Letzter ist bis heute das Comicgenius, von dem alle Marvel-Filme zehren. Zu den Kreationen von Stan Lee gehören schließlich Spider-Man, die X-Men, die Fantastischen Vier, Iron Man, Hulk, Thor, Daredevil und viele andere.

Obwohl die Unterschiede zwischen den Helden von Marvel und jenen von DC in neueren Comics manchmal schwer auszumachen sind, boten die Marvel-Heroen in den 60ern eine neue Herangehensweise. Mit diesen Superhelden konnten sich die Leser leicht identifizieren. Oft waren ihre Kräfte nicht angeboren (wie z.B. bei Spider-Man), sondern sorgten für Identitätskrisen. Bis heute stehen die Marvel-Helden häufig im Konflikt mit der Gesellschaft, werden sie doch wegen ihrer Andersartigkeit und Macht ausgeschlossen. X-Men, Spider-Man und die Fantastischen Vier sind hervorragende Beispiele dafür. Marvel krempelte die unnahbaren Superhelden um und machte sie zu den Jungs und Mädchen von nebenan. Diese Prägung hat sich bis in die neueren Kinofilme bewahrt, in denen ein reicher Geschäftsmann aus dem DC-Universum (Batman) einem Studenten mit Geldproblemen gegenüber steht (Spider-Man).

Marvel vs. DC auf der Leinwand
Seit den 60er Jahren hat sich auch in der Comic-Welt viel getan. Dem sozialkritischen Ansatz von Marvel folgte DC in den 70ern und überholte die Konkurrenz zeitweise im sogenannten Modernen Zeitalter der US-Comicbücher in den 80ern mit düsteren Werken von Autoren wie Frank Miller und Alan Moore. Im Kino lieferte ebenfalls DC zunächst die größten Superheldenhits. So gab es das Superman-Franchise mit Christopher Reeve zwischen 1978 und 1987. Batman folgte mit Batman 1989 und röchelte bis ins Jahr 1997 weiter (Batman & Robin).

Einen große Boom, wie wir ihn seit der Jahrtausendwende erleben, gab es in den 90ern jedoch nicht. Dies änderte sich erst mit der Trilogie um Blade, einem Marvel-Helden, sowie in erster Linie dem Erfolg von X-Men – Der Film im Jahr 2000. Auf einmal erschien Marvel auf der Bühne und brachte in mehreren Versuchen alle seine Stammhelden ins Kino mit Spider-Man (2002), Hulk (2003), Daredevil (2003), Fantastic Four (2005) und Iron Man (2008). Letzterer markierte einen Wendepunkt, denn die Marvel Studios machten hier den ersten Schritt in ein Marvel-Universum im Kino, zu dem Thor auch gehört. Dessen vorläufiger Höhepunkt wird die Zusammenkunft der Superhelden in Marvel’s The Avengers darstellen.

Die Filme, die seit der Jahrtausendwende mit Marvel-Helden gedreht wurden, zeichnen sich durch eine große Nähe zu den Comics aus, welche die DC-Filme aus den 80ern und 90ern selten besaßen. Dafür kann DC mit The Dark Knight die erfolgreichste Comicverfilmung vorweisen. Der Versuch, Superman in Superman Returns wieder zu beleben, führte allerdings zu mäßigen Resultaten. Nun kommt im August mit Green Lantern ein alter Bekannter aus dem DC-Universum ins Kino und ein neuer Man of Steel wird folgen. Die Konkurrenz zwischen Marvel und DC wird also fleißig im Kino fortgeführt und noch einige Jahre andauern.

Und nun zur wichtigsten Frage:

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