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This week in movies! #1

29.05.2016 - 21:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Sichtungen in dieser Woche!
Universal Pictures/20th Century Fox/Koch Media/Relativity Media
Sichtungen in dieser Woche!
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Hiermit versuche ich mich an einem (mehr oder weniger) wöchentlichem Projekt in dem ich meine Meinung zu den Filmen präsentiere, die ich in der jeweiligen Woche gesehen habe!

Woche: 21 / 23.05.16 - 29.05.16

Und hier mein Prozedere: Ich werde grob etwas zur Handlung sagen und dann mehr auf einzelne Teile eingehen wie Story/Drehbuch, Darsteller/Charaktere, Score/Soundtrack und Regie/abschließende Gedanken.
Bei Blockbustern oder Filmen in denen es eine größere Rolle spielt geh ich noch auf Effekte ein. Für alles vergebe ich Punkte und mache dann ein Komplettrating daraus. Wenn ich Fan bin, wie z. B. Bei Marvel/DC/X-Men Filmen, dann gibt es ein Doppelrating als Fan/Nichtfan. Ich werde alles zwar allgemein formulieren, im Endeffekt handelt es sich aber natürlich um meine EIGENE Meinung.

Außerdem werde ich hier kein Blatt vor den Mund nehmen, was Spoiler betrifft... Nehmt euch also in acht!

Der erste Film im Kino diese Woche: Warcraft: The Beginning

Seit frühester Kindheit hatte ich die Warcraft Videospiel-Reihe geliebt und hab viel zu viel Zeit mit WarCraft 2: The Dark Saga an der Play Station verbracht. Mit WarCraft 3: The Frozen Throne beschäftige ich mich noch heute auf waschechten Lan Partys (ja wir machen die tatsächlich noch) und World of Warcraft hat mich auch lange beschäftigt, bis ich vor einiger Zeit meine Rüstung an den Nagel hing.

Dementsprechend gespannt war ich auf die Verfilmung des Stoffes.
Warcraft verliert nicht viel Zeit mit Exposition. Gleich zu Beginn fallen die Orcs in Azeroth ein und beginnen mit ihrem Feldzug gegen die Bewohner dieses Planeten, denn ihr eigener ist dem Untergang geweiht. Die Menschen um König Llane Wrynn und dem Ritter Anduin Lothar stellen sich mit ihrer Allianz gegen die Orcs um Gul'dan. Doch Durotan, der Häuptling des Frostwolfklans beginnt seinem Anführer zu misstrauen.

Story/Drehbuch:
Die mangelnde Exposition ist auch schon eins der größten Probleme, die ich mit Warcraft habe. In einem Satz wird gesagt "Unser Planet stirbt." Und das ist alles, was an Begründung für die Eroberung der Menschenwelt geliefert wird. Die Horde wird nie richtig vorgestellt. Die Spielereihe hat so viel Zeit damit verbracht den Orcs mehr zu geben, als nur den Ruf der dummen, kriegerischen Rasse. Der Film macht sie zu genau dem. Die einzigen Ausnahmen bilden hier Durotan und Orgrim Doomhammer (Ich weigere mich die eingedeutschten Namen zu nutzen!). Das selbe Problem widerfährt jedoch auch den Menschen von Azeroth. Mit dieser Welt wird der Zuschauer ebenso wenig bekann gemacht, wie mit der orcischen. Während die Orcs gleich zur Eroberung übergehen, müssen die Menschen sich von Anfang an gegen sie verteidigen. Somit fehlt beiden Parteien in diesem Konflikt die nötige Tiefe und man ist emotional nicht wirklich investiert in die Story. Was der Film immerhin hat, sind die Tode von diversen Charakteren. Krieg fordert nun mal seine Opfer. Doch durch die fehlende Bindung zu diesen Personen sind einem diese ziemlich egal. Ebenso ist die sich anbahnende Lovestory ziemlich unglaubwürdig und fehl am Platz. Diese Momente sorgen für Gänsehaut... Aber definitiv nicht im positiven Sinn! Das Ende des Films bleib schrecklich offen und bereitet, wie so vieles in diesem Film, eine Fortsetzung vor. Doch wer sagt, dass Warcraft erfolgreich genug wird, um ein Sequel zu rechtfertigen?

Wertung: Viel vergeudetes Potenzial und mangelndes Worldbuilding machen den Konflikt ziemlich bedeutungslos: 3/10 Punkten.

Darsteller/Charaktere:
Auffällig in Warcraft: Für eine solch teure Produktion ist der Film relativ frei von großen Namen Hollywoods.
Travis Fimmel dürfte den Zuschauern durch die Serie Vikings am bekanntesten sein. Er spielt den menschlichen Protagonisten Anduin Lothar. Ein Veteran unter den Menschen und enger Freund des Königs. Fimmel gibt eine solide Leistung ab und man fühlt ein wenig mit ihn, als sein Sohn stirbt. Doch das ist, wie bereits erwähnt, kaum der Rede wert. Zu wenig bekommt der Australier an die Hand, womit er arbeiten kann. So verkommt sein Charakter ein wenig zu einem Mann voller Misstrauen und Aggression aber wenig Konsequenz.

König Llane Wrynn wird von dem Briten Dominic Cooper (Captain America - The First Avenger, Dracula Untold, Preacher) gespielt, einer der bekanntesten Namen im Film. Leider ist dieser Charakter etwas langweilig und nichtssagend. Als König bleibt er ziemlich blass und sein Tod strotzt nur so vor Irrelevanz. Keiner meiner 5 Begleiter bei der Sichtung sagte Dinge wie: "Oh man! Vom König hätte ich gern mehr gesehen!"

Wenn die meisten Zuschauer bei einem Schauspieler sagen das sie ihn kennen, dann vermutlich bei Ben Foster (X-Men: Der letzte Widerstand, Todeszug nach Yuma, Kill Your Darlings - Junge Wilde). Der Amerikaner mimt den Wächter Medivh, der, wie sich später herausstellt, die Orcs nach Azeroth brachte. Foster ist okay in der Rolle, doch hin und wieder wirkt sein Spiel irgendwie komisch. Doch ich kann nicht mit dem Finger darauf zeigen, was es genau ist. Für mich persönlich war Ben außerdem etwas zu jung für die Rolle. Ich hätte gern jemanden gesehen, der 5 oder sogar 10 Jahre älter ist. Und bevor jemand sagt "Medivh ist aber jung zu der Zeit, du Noob!" Künstlerische Freiheit! DEAL WITH IT!

Durotan gespielt von Toby Kebbell (Prince of Persia: Der Sand der Zeit, Zorn der Titanen, Fantastic 4) ist für mich der Glanzpunkt des Films. Die Szenen mit ihm sind (meistens) das beste am Film. Ihm kauft man die Sorge um seinen Klan und das Misstrauen zu Gul'dan vollkommen ab. Leider überlebt sein Charakter den Film nicht. Vorhersehbar wird er von Gul'dan in einem Faustkampf betrogen und getötet. Was daran vorhersehbar ist? Das Finale des Films ist kein schnöder Faustkampf bis zum Tod, natürlich überlebt der Antagonist!

Daniel Wu spielt den großen Bösewicht Gul'dan. Doch dieser wird nie hinreichend erklärt. Was treibt Gul'dan an? Warum will er gerade Azeroth erobern? Das ihm sein Volk vollkommen schnuppe ist, wird im Film ausreichend gezeigt. Und was genau ist das Fel, vor dem jeder Angst zu haben scheint? Wus Charakter bleibt erschreckend eindimensional und weiß nicht wirklich zu überzeugen. Er ist böse, weil er böse ist. Es fehlt ihm, wie so vielem im Film, die Tiefe um ihn bedeutend zu machen.

Ben Schnetzer ist hier in seiner ersten großen Rolle als der Magier Khadgar zu sehen und ich mach es kurz: Totale Fehlbesetzung. Der Junge hat absolut nicht in den Film reingepasst. Nervig und unspektakulär.

In weiteren Rollen sieht man u. a. Paula Patton, Robert Kazinsky und Ruth Negga. Kazinskys Orgrim ist ebenfalls eins der wenigen Positiven Dinge des Films während Patton als Halb-Orc Garona schnell in Vergessenheit gerät. Neggas Auftritt im Film ist nicht weiter relevant.

Wertung: Viele halbgare und uninteressante Charaktere gepaart mit mehreren Fehlcastings ziehen auch die Glanzlichter wie Durotan und Orgrim runter. 4/10 Punkten.

Score/Soundtrack:
Für den Score des Films zeichnet sich Ramin Djawadi verantwortlich. Viele dürften die Werke kennen, in denen seine Arbeit vorkommt. Darunter zählen Blockbuster wie Blade: Trinity, Iron Man und Pacific Rim. Doch seine bekannteste Arbeit ist wohl der Score zu der kleinen HBO Serie, die man Game of Thrones nennt. Wer "singt" diese grandiose Titelmelodie nicht mit?

Doch leider reiht sich der Soundtrack zu Warcraft eher bei denen seiner Filme ein: Kaum etwas bleibt im Nachhinein im Kopf. Das was ich positiv fand: Der Score hat an die Musik der Spiele erinnert. Leider kann ich mich nicht mehr an genug erinnern um mehr sagen zu können.

Wertung: Der Score ist nicht einprägsam und noch einmal hören will man ihn auch nicht. 3.5/10 Punkten.

Effekte:
Da der Film kaum mit großen Stars aufwarten kann, muss man erwarten, dass der größte Teil des 160 Mio. $ Budgets in die Effekte ging. Wenn man sich die Orcs so anschaut, hat man ein weiteres Indiz dafür. Doch je länger der Film geht um so überladener wird der Film im vergeblichen Versuch Epik zu erzeugen. Wenn ich an einen potenziellen Nachfolger denke graut es mir, denn die Devise für die meisten Fortsetzungen lautet: Schneller, höher, weiter! Noch mehr als wir es hier schon hatten? Nein, danke. Der erste Film eines geplanten Franchise sollte vielleicht etwas bescheidender vorgehen. Hier muss man sagen: Weniger ist manchmal mehr. 4/10 Punkten.

Regie/abschließende Gedanken:
Der Regisseur Duncan Jones (Moon & Source Code) sagte mehrfach, dass er Fan der Spiele sei und setzte sich auch dafür ein, dass der Film zu 50 % aus Szenen mit der Horde und zu 50 % aus Szenen mit der Allianz besteht. Dies hat er eigentlich auch getan, doch das er Fan ist scheint hier eher geschadet zu haben. Viel zu selbstverständlich geht er an die Sache ran, also ob jeder das Wissen über die Story der Spiele hat wie er. Jones "verschwendet" keine Zeit mit der Exposition und steigt gleich ins geschehen ein. Vielleicht nicht problematisch für andere Fans doch die breite Masse wird überwältigt von schlechtem Namedropping und zu vielen Referenzen an die Vorlage. Man baut zu viel auf die Fanbasis, die man schon hat und vergisst dabei neue Fans mitzureißen. Warum vergeuden wir so viel Zeit damit eine Fortsetzung anzuleiern, wenn wir nicht einmal unseren ersten Film etablieren können? Stellt dem Zuschauer die Charaktere vor, bevor sie direkt losziehen und sich gleich gegenseitig töten. Und die größte Schuld trifft den Regisseur. Er hätte entscheiden müssen, weniger grelle Effekte einzubauen. Stattdessen sollte man die Welt aufbauen bevor man sie einreißt. Außerdem hätte man mehr Zeit in die Kostüme der Menschen stecken sollen. Die Kleidung sieht manchmal schlechter aus, als das Cosplay der Fans auf der BlizzCon und die Rüstungen sehen teilweise aus wie das was sie vermutlich sind: Plastik. Ich habe mir einen Fantasy Film erhofft, den man in ein Satz mit der Herr der Ringe Trilogie nennen kann. Bei dem was ich gesehen habe, möchte ich Warcraft nicht einmal in der selben Konversation vorkommen lassen. Vielleicht war Jones durch sein Privatleben zu sehr abgelenkt? Zu Beginn der Produktion musste er erfahren, dass seine Frau an Krebs erkrankt war und gegen Ende traf es seinen Vater: David Bowie. Wie diese Geschichte ausging wissen wir leider nur zu gut. Nun obliegt es Assassin's Creed das Genre der Videospielverfilmungen Salonfähig zu machen.

Wertung: Warum Jones die Entscheidungen traf, die letztendlich den Film zum Verhängnis wurden, werden wir wohl nie erfahren. Doch das ändert nichts daran, dass Jones mit Warcraft seinen wohl bisher schwächsten Film abliefert. 3/10 Punkten.

Rating: 3 von 10.

Fanwertung: 3.5 von 10.


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