999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 02.07.2024, 06:37 Geändert 02.07.2024, 10:14

    The Out-Laws (AT: The Outlaws) / US / 2023

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Die Gesetzlosen sind diesmal die eigenen zukünftigen Schwiegereltern. Diesen Verdacht hegt zumindest der tollpatschige Schwiegersohn in spe, als seine Bank von den berühmt-berüchtigten Geisterbanditen überfallen und ausgeraubt wird. Selbstverständlich kann er nicht mit der Tür ins Haus fallen und es sich mit den Eltern der Liebe seines Lebens verscherzen.

    Der Interessen- und Gewissenskonflikt modelliert eine ulkige Grundlage. Ich will jedoch zu bedenken geben, dass ADAM DEVINE ein Comedian ist, der notorische Nörgler und Jammerer rasch an die Belastungsgrenze bringen wird. Hasstiraden über Infantilität und fehlendes Schamgefühl sind vorprogrammiert. Ich habe ihn durch die Sitcom WORKAHOLICS schätzen gelernt und habe absolut kein Problem mit dem Vulgärhumor und Overacting.

    Der Cast ist super aufgelegt und harmonisiert bestens in dieser klamaukigen Actionkomödie für Zwischen­durch. Absolut nichts Weltbewegendes, aber neben so manchen Rohrkrepierer, schleicht sich auch der ein oder andere Schmunzler oder gar Lacher ein.

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      999CINEASTOR666 01.07.2024, 20:59 Geändert 20.02.2025, 11:30
      über Twist

      Twist / GB / 2021

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Hierbei handelt es sich um eine filmische Neuinterpretation des Gesellschaftsromans „Oliver Twist“ vom englischen Schriftsteller CHARLES DICKENS. Der Stoff ist nunmehr ein Mix aus Jugenddrama, Romanze und Heist-Movie. Die gesamte Aufmachung ist auf hip und modern getrimmt. Eben am Puls der Zeit. Womöglich soll das Millennials und Zoomer ansprechen und abholen.

      Mit MICHAEL CAINE; LENA HEADEY und DAVID WALLIAMS hat man sich drei gestandene britische Mimen geangelt, die den Stoff veredeln. Oliver Twist wird derweil von RAFFERTY LAW gespielt, dem Sohnemann von JUDE LAW. Er liefert eine solide Leistung ab, wird aber nicht gerade sonderlich gefordert. Die hauptsächlich als Sängerin bekannte RITA ORA ist auch mit von der Partie, allerdings ist sie zu alt für ihre Rolle. Die restliche Besetzung geht auch in Ordnung, doch im Detail sind allesamt recht oberflächlich und klischeehaft gezeichnet.

      Die literarische Vorlage kenne ich nur vom Hörensagen, weshalb ich um Entschuldigung und Nachsicht bitte, dass ich keine Parallelen ziehen kann. Oliver ist Waise und hat seine künstlerische Ader von seiner Mutter mitgekriegt. Er fährt auf Graffiti und Parkour ab. Die Tätigkeitsfelder sorgen für Spektakel und Dynamik. Er schlägt sich auf den Straßen von London durch und kommt öfters mit dem Gesetz in Konflikt. Auf der Flucht vor ebenjenen, begegnet er jungen Erwachsenen, die ihm aus der Patsche helfen und einer Diebesbande vorstellen.

      Ihm wird auch direkt ein Love Interest aufs Auge gedrückt, auf das er auch direkt ein Auge wirft. Allerdings steckt seine Angebetete scheinbar in einer toxischen, gleichgeschlechtlichen Beziehung. Ich kann über das Tête-à-Tête nur spekulieren, da es nicht konkret ausgearbeitet wird. Er versucht, seine Herzallerliebste freizukaufen. Dazu muss er einen Coup landen. Planung, Vorbereitung und Durchführung sind zwar nicht besonders aufsehenerregend, aber durchaus unterhaltsam. Auch wenn der Stoff letztlich nicht allzu originell gestaltet ist, wird er flott über die Bühne gebracht. Optik und Vibe haben mich zusätzlich angesprochen und abgeholt.

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        999CINEASTOR666 30.06.2024, 11:20 Geändert 02.07.2024, 21:09
        über Sting

        Sting / AU/US / 2024

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        Hier und da fühlte ich mich irgendwie an ARACHNOPHOBIA; EVIL DEAD RISE - MAMI LIEBT DICH ZU TODE; PREDATOR und EPISODE IV - EINE NEUE HOFFNUNG erinnert, aber Spannung, Dramaturgie und Action fallen unverhältnismäßig aus. Das Creature Feature wird nämlich als eine Art Kammerspiel aufgezogen und ist in erster Linie ein Familiendrama. Das Familiendrama hat mich aber nicht abgeholt und gefesselt, da die Probleme dann doch zu banal und plakativ und die Figuren zu oberflächlich und prosaisch gezeichnet sind.

        Die Handlung findet im Wesentlichen in einem New Yorker Appartementhaus statt. Dort bewegt sich das rapide wachsende Spinnentier aus dem All durch die Belüftungsschächte fort und richtet mit der Zeit Unheil an. Atmosphärisch ist der Streifen top und auch die Effekte brauchen sich nicht zu verstecken. Das Viech ist schon echt unheimlich und Phobiker werden sich sicherlich in die Höschen machen. Einige Ekeleinlagen sollten nicht unerwähnt bleiben und eine gewisse inszenatorische Überzogenheit ist ebenfalls inbegriffen. Von gewitzter Pointierung habe ich allerdings nichts mitbekommen.

        Letztendlich sehr bedauerlich, dass nicht aus den Vollen geschöpft wurde. Enormes Potenzial wäre durchaus vorhanden gewesen. Aber das Ganze kommt nie so recht in die Puschen und Überraschungen bleiben auch aus. Stil waltet und schaltet offensichtlich über Substanz und dem einen oder anderen wird das mit Sicherheit genügen. Mir hat es jedoch am gewissen Etwas und vor allem an Kurzweil gemangelt.

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          999CINEASTOR666 28.06.2024, 10:19 Geändert 28.06.2024, 10:27

          Die Hart 2: Die Harter (OT: Die Hart: Die Harter / AT: Die Hart 2) / US / 2024

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          KEVIN HART möchte den wahrhaftigsten Actionfilm aller Zeiten drehen, um seinen Standpunkt deutlich zu machen und seinen großen Traum zu verwirklichen. Unglücklicherweise findet sich niemand der sein hochambitioniertes Projekt finanzieren will, bis sich ein dubioser Schwede von der Idee hellauf begeistert zeigt.

          Als Kevin betäubt und entführt wieder zu sich kommt, glaubt er, dass sei bereits Teil der unkonventionellen Inszenierung samt improvisierter Actionszenen und er fände sich am Filmset wieder. Schnell wird ihm bewusst, dass es keine Show ist und ihm jemand nach dem Leben trachtet.

          Zum Glück bekommt er alsbald tatkräftige Unterstützung von seiner Schauspielkollegin Jordan King (NATHALIE EMMANUEL), die ihm schon in der Vergangenheit den Arsch gerettet hat. Dass sie in die Sache hineingezogen wurde, geht ihr allerdings ziemlich auf die Nerven. Weitere Unterstützung erhalten die beiden vom Assistenten Andre (BEN SCHWARTZ), der KEVIN HART vergöttert.

          Es gilt nun herauszufinden, wer KEVIN HART unbedingt tot sehen und seinen Platz einnehmen will. Vielleicht kann der Stuntman 206 (JOHN CENA) Licht ins Dunkel bringen, der den Namen trägt, da er sich bereits jeden einzelnen Knochen im Leib gebrochen haben soll.

          NATALIE EMMANUEL und BEN SCHWARTZ halten den Streifen meines Erachtens am Laufen und über Wasser. Die beiden sind sympathisch, charmant und ulkig. Obwohl die Story relativ innovativ ist und auch recht flott umgesetzt wird, mangelt es nämlich an zündenden Ideen, gut gemachter Action und den wirklich großen Lachern.

          Kurzweilig und amüsant ist der Streifen allemal und JOHN CENA beweist wieder einmal, dass er sich für nichts zu schade ist und eine Rolle gar nicht skurril genug sein kann. Auch wenn sein dubioser, sinistrer Stuntman mit blondierter, schulterlanger Haarpracht diesmal nicht allzu lustig gerät. Zumindest scheinen allesamt großen Spaß gehabt zu haben. Dieses Feeling, dieser Vibe überträgt sich auf den Zuschauer.

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            999CINEASTOR666 27.06.2024, 12:10 Geändert 17.03.2025, 10:04

            Die Erbschaft (OT: Spadek / AT: Inheritance) / PL / 2024

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            Bei dieser Whodunit-Krimikomödie handelt es sich scheinbar um die polnische Variante von KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE. Die Raffinesse und Cleverness der potenziellen Inspirationsquelle kann zwar keine Konkurrenz gemacht werden, aber ein durchaus kurzweiliger Zeitvertreib ist dennoch drin.

            Das Szenario ist relativ klassisch gehalten und Erinnerungen an AGATHA CHRISTIE werden wachgerüttelt, als die bucklige Verwandtschaft das Herrenhaus des vermeintlich Verstorbenen aufsucht. Da der Dahingeschiedene ein Erfinder und Quizmaster war, gestaltet sich das Murder Mystery wie eine Art Escape-Room-Challenge. Obwohl sich die habgierigen Familienmitglieder anfänglich nicht über den Weg trauen, müssen sie im Verlauf zusammenwachsen, um dem Labyrinth zu entfliehen und an die Patente des reichen Onkels zu kommen.

            Der Humor entsteht währenddessen aus der Überzeichnung jeder einzelnen Figur und der Komik der Situationen. Hin und wieder hat man sich schon etwas einfallen lassen, und das Unterfangen gestaltet sich durchgängig unterhaltsam. Doch letztendlich kommt einem vieles irgendwie bekannt vor, und es fehlt ein wenig an Bissigkeit und Pointierung, um unvergessliche Filmmomente zu schaffen.

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              999CINEASTOR666 25.06.2024, 06:47 Geändert 26.06.2024, 13:28

              Razorback - Kampfkoloss der Hölle (OT: Razorback) / AU / 1984

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              Tierhorrorfilm aus Down Under, um einen monströsen Razorback. Razorbacks sind verwilderte Hausschweinrassen, die zum Teil auch mit Wildschweinen vermischt sind. Den hier wütenden Razorback kriegt man leider Gottes nur von Zeit zu Zeit und eher andeutungsweise zu Gesicht. Die Kills sind daher auch nicht allzu spektakulär und blutrünstig, wie es wünschenswert gewesen wäre.

              Die Handlung ist fahrig und deshalb nur leidlich spannend. Die Protagonisten haben wenig Profil und zwei abgefuckte Hinterwäldler-Brüder, die den hiesigen und gegen sämtliche Hygienebestimmungen verstoßenden Schlachtbetrieb betreiben, gestalten den Ozploitation-Auswuchs obendrein zur nervlichen Belastung.

              Wodurch die Schweinerei besticht, ist der visuelle Stil. Dem Outback wird eine unwirkliche und unheilschwangere Endzeitstimmung verliehen. Raffinierte Szenenübergänge und surreale Sequenzen heben zudem vom Standard ab.

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                999CINEASTOR666 24.06.2024, 20:34 Geändert 26.06.2024, 08:35

                Terror Kommando (OT: Terror Squad) / US / 1987

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                Nach amerikanischen Bombenangriffen auf libysche Städte dürsten islamistische Terroristen nach Vergeltung für ihr Volk und greifen mit einem Raketenwerfer ein Atomkraftwerk an. Ein Großaufgebot von Einsatzfahrzeugen klebt den schwer bewaffneten Kommando ausländischer Terroristen an der Stoßstange. Ein spektakuläre Verfolgungsjagd entbrennt inklusive Granate, Maschinenpistolensalven, explosiven Crashs, Verkehrstoten, zwei im Schneckentempo fahrenden Omis sowie einstürzendem Wasserturm und Industrieschornstein.

                Die Kameltreiber fahren Amok und töten zahlreiche Zivilisten. Sie hinterlassen ein wahres Schlachtfeld. Der Notstand wird ausgerufen. Es herrscht Krieg. Das FBI wird informiert. Ein Maisfeld gibt kurzzeitig Deckung und ein Helikopter wird vom Himmel geholt. Zwischenzeitlich sitzen rebellische Schüler einer Highschool nach und tanzen dem Lehrer auf der Nase herum, bis die Terroristen allesamt als Geiseln nehmen. Die Freiheitskämpfer werden belagert, doch dank des Druckmittels stellen sie Bedingungen, die ihnen die Flucht ermöglichen sollen. Ein Bus und ein vollgetankter Jet werden gefordert. Kuhhandel wird nicht betrieben.

                Die Gesetzeshüter haben ihre Erfahrungen mit solchen Situationen aus dem Fernsehprogramm. Die Nerven liegen mit der Zeit blank, da das FBI ebenso auf sich warten lässt, wie der Bus, der die Bösewichte zum Flughafen bringen soll, wo bereits der vollgetankte Jet bereitsteht. Die Männer werden unruhig und man überlegt, wie man den Ganoven das Handwerk legen kann. An einem Moment der Unachtsamkeit konnten einige Schüler abhauen, um später ihr Glück zu versuchen. Dummheiten werden gemacht und Unfälle geschehen.

                Fazit: Der Beginn hat die Messlatte ziemlich hochgelegt. Das Grande Finale kann da leider nicht ganz mithalten. Nichtsdestotrotz ein wunderbar zynisches Action-Brett ausm B-Sektor, das irgendwo zwischen DIE ROTE FLUT und BREAKFAST CLUB - DER FRÜHSTÜCKSCLUB poltert, nichts und niemanden in Watte packt, an den richtigen Stellen lässige Auflockerungen einschiebt und Kurzweil garantiert.

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                  999CINEASTOR666 24.06.2024, 18:35 Geändert 02.07.2024, 21:14

                  Bob, der Streuner (OT: A Street Cat Named Bob / AT: A Streetcat Named Bob) / GB / 2016

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                  Ich kann nachvollziehen, warum die Geschichte verfilmt wurde. Es ist eine nette, kleine Geschichte. Aber auch nicht mehr als das. Das Biopic ist weder urkomisch noch hochdramatisch. Weder spannend noch überraschend. Der Film ist teils herzerwärmend, aber nicht herzzerreißend.

                  Das liegt womöglich daran, dass vieles ausgelassen wird. Es gibt viele Katzensprünge in der Handlung. Grundlegend wäre interessant gewesen zu erfahren, wie der katzbuckelnde Straßenmusikant zum Fixer und von seiner Familie ausgestoßen wurde. Wie er es geschafft hat, über die Runden zu kommen, als er einen Monat lang keine Zeitungen verkaufen durfte und das Geld zuneige ging, wurde auch nur angeschnitten und nicht zu Ende erzählt. Ebenso angerissen wurde der Entzug vom Metadon. Plötzlich war er clean. Auch die Beziehung zu einer Anwohnerin im Sozialbau wurde nicht weiter vertieft und geklärt, ob etwas Festes daraus wurde.

                  Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichte gleich auf zwei Büchern basiert und Aussparungen vorgenommen werden mussten, um keinen überlangen und kostenintensiven Film zu drehen, bei dem das Interesse an der Geschichte schwinden könnte. Vielleicht wollte man es aber auch schlichtweg familienfreundlich halten. Ein Buddy- und Feelgood-Movie kreieren, obwohl mit Obdachlosigkeit und Heroinabhängikeit keine leichten Themen behandelt werden.

                  Tier- und vor allem Katzenfreunde werden jedenfalls die Herzen aufgehen. Der rotgetigerte Schmusekater ist der heimliche Star und der offensichtliche Held dieser Tragikomödie. Darüber hinaus sieht er mit den Schals total putzig aus. Die Aufnahmen aus der Perspektive des Streuners haben auch etwas.

                  6 High fives mit dem Samtpfötchen

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                    999CINEASTOR666 24.06.2024, 10:08 Geändert 24.06.2024, 10:09

                    Der Betatest - Die Versuchung (OT: The Beta Test) / US/GB / 2021

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                    Farce in Form eines erotisch angehauchten Mystery- und Paranoia-Thrillers. In der Tat interessant, aber zum Schluss bin ich nicht komplett dahintergestiegen, was die konkrete Intention und Ambition gewesen sein soll. Sonderlich zielorientiert ist der Stoff nicht gerade, sondern vielmehr ein ziemliches Kuddelmuddel, um einen mäßig erfolgreichen, seit einem Weilchen trockenen Talentagenten in Hollywood.

                    Obwohl er kurz vor der Eheschließung steht, checkt er ungehemmt potenzielle Sexualpartnerinnen aus und lässt seiner Fantasie freien Lauf. Selbstverständlich lassen sich easy-peasy Untreue, Bindungsangst, Beziehungsunfähigkeit, Gamophobie usw. usf. hineininterpretieren. Vor allem, als er eines Tages eine anonyme Einladung zu einem unverbindlichen Seitensprung erhält und nach einigem Zögern auf Abwege gerät.

                    In einem Hotelzimmer kommt es zum Beischlaf mit einer schönen Fremden, während Augenbinde und Maske getragen werden. Da er den Fehltritt scheinbar zutiefst bereut und er sein Leben zerstören kann, ist er fortan wie besessen davon, mehr über die anonymen Schreiben in violetten Umschlägen und die unbekannte Bettgefährtin zu erfahren, da er ein abgekartertes Spiel vermutet. Um an Informationen zu kommen, gibt er sich als Gesetzeshüter aus und versucht nebenher noch, seine Beziehung, die Hochzeitsvorbereitungen und seinen Job zu managen.

                    Er setzt alles daran, den Schein zu wahren, doch gebändigte Wutausbrüche, Hysterie und ein gesteigertes Stresslevel bestimmen nunmehr sein Leben. Appetit holt man sich draußen, gegessen wird zu Hause. Karma is a Bitch. Die Fassade bröckelt. Das falsche Spiel scheint aufzufliegen. Er steht am Rande des Nervenzusammenbruchs und seine Nachforschungen decken eine perfide, algorithmische Betrugsmasche auf. Irgendwie faszinierend, aber bedauerlicherweise viel zu konfus und unausgegoren.

                    5,5 nervöse Züge von der E-Zigarette

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                      999CINEASTOR666 19.06.2024, 21:29 Geändert 19.06.2024, 21:32

                      Mother of the Bride / US / 2024

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                      Habe in erster Linie wegen BROOKE SHIELDS und MIRANDA COSGROVE eingeschaltet. Aber auch, weil ich mit romantischen Komödien etwas anfangen kann. Das heißt, ich wildere nicht komplett abseits meines Metiers.

                      Bedauerlicherweise handelt es sich hierbei aber, um eine 08/15-Produktion, die keinerlei Alleinstellungsmerkmale aufweist. Anstatt sich etwas zu trauen, wird auf Nummer sicher gegangen. Konventionaliät und Klischeebeladenheit liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

                      Auch wenn die Chose vorhersehbar und überraschungsarm gerät, sorgen BROOKE SHIELDS und BENJAMIN BRATT für eine charmante, amüsante und sympathische Liebeskomödie an malerischer Destination.

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                        999CINEASTOR666 18.06.2024, 22:33 Geändert 18.06.2024, 22:33

                        Death Wish V: Antlitz des Todes (OT: Death Wish V: The Face of Death / AT: Death Wish 5: The Face of Death) / US/CA / 1994

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                        ... ist der letzte Teil der erfolgreichen Death-Wish-Reihe mit CHARLES BRONSON in der Hauptrolle und die vierte Fortsetzung zu EIN MANN SIEHT ROT (1974). Bei den Dreharbeiten, war CHARLES BRONSON bereits in seinen 70ern. Das Alter merkt man ihm bzw. dem Film deutlich an. Er wird auf seine alten Tage geschont. Die müden Knochen werden lange zurückgehalten, obwohl es oft Momente gab an denen ich dachte, jetzt ist die Grenze überschritten und der eingerostete Rächer macht den Gangstern Beine.

                        Er will allerdings eher seine Vergangenheit hinter sich lassen und endlich ein ruhiges Leben führen. Er vertraut zunächst dem Rechtsstaat, was natürlich nicht funktioniert. Ich fühlte mich bisweilen schon ein wenig auf die Folter gespannt, obwohl die Story um ein ehemaliges Model als Designerin, Mobster in der Fashionwelt, Geldwäsche im Textilbetrieb und Sorgerechtsstreit nicht gänzlich uninteressant ist. Eine Skurrilität ist auch ein Auftragskiller mit Crossdresser-Fimmel und Schuppenproblem.

                        Action lässt also auf sich warten, doch wenn die Zeit gekommen ist, ist sie gewohnt überzogen. Allerdings erkennt man den Einsatz von Stuntdoubles überdeutlich, was doch ziemlich stümperhaft erscheint. Ich habe es jedoch unter Trash verbucht, weshalb es nicht allzu sehr gewichtet. Dem ersten, zweiten und vierten Teil kann zwar nicht das Wasser gereicht werden, aber ... ist immer noch besser, als der vermurkste dritte.

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                          999CINEASTOR666 16.06.2024, 21:46 Geändert 28.06.2024, 10:35

                          Blutmond - Terror of the She-Wolf (OT: La Lupa Mannara / AT: Daughter of a Werewolf / The Legend of the Wolf Woman / Naked Werewolf Woman / She-Wolf / Terror of the She Wolf / Werewolf Women / The Werewolf Woman) / IT / 1976

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                          Eher ein Drama. Ein Psychodrama. Angereichert mit Gore und Sexploitation. Bedauerlicherweise kein reiner Werwolf-Film. Die trashige Anfangssequenz weckt falsche Erwartungen.

                          Das Trauma einer Vergewaltigung äußert sich als Lykomanie. Eine seltene psychische Störung mit der Wahnvorstellung, ein Tier zu sein oder in eines verwandelt zu werden. Die Angst und der Hass auf Männer schlägt in Triebtaten um. Eines Tages scheint die Hauptprotagonistin den Mann fürs Leben gefunden zu haben, bis abermals ein schreckliches Verbrechen ihre Welt erschüttert.

                          Sozusagen ein recht unkonventioneller Rape'n'Revenge-Reißer. Das hätte mir gefallen können, wenn die Handlung strukturierter gewesen wäre und weniger Lückenbüßer inne gehabt hätte. Die polizeilichen Ermittlungen und ärztliche Fachsimpelei geraten nämlich eher unbedeutend.

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                            999CINEASTOR666 16.06.2024, 13:50 Geändert 16.06.2024, 13:52

                            Die 12 Geschworenen (OT: 12 Angry Men / AT: Die zwölf Geschworenen) / US / 1957

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                            Hierzu wurde vermutlich schon alles geschrieben, weshalb ich versuche, mich möglichst kurz zu halten. Ich hatte die Befürchtung, dass mich ein Schwarzweißfilm jenes Jahrgangs nicht begeistern kann. Vor allem, weil die Handlung als Kammerspiel aufgezogen wird. Hier haben wir jedoch ein Musterbeispiel, was vielen Filmen heutzutage fehlt. Und zwar ausdifferenzierte Charaktere, überzeugende Darstellerleistungen und geschliffene Dialoge. Die auf Protest stoßende Rekonstruktion des angeblichen Tathergangs gerät hochinteressant. Das Gerechtigkeitsdrama baut eine äußerst beklemmende Atmosphäre auf und die Gewissenskonflikte geraten unverhofft spannend. Die hohen Temperaturen erhitzen die Gemüter, der Regen kühlt sie wieder herunter. Moralität, Wahrheitsfindung, Voreingenommenheit, Befangenheit und begründete Zweifel werden mehr als gekonnt durchexerziert. Da Menschen nicht aus Fehlern lernen, ist der Stoff auch heute noch von Relevanz.

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                              999CINEASTOR666 15.06.2024, 17:34 Geändert 15.06.2024, 17:36

                              Daylight - Zum Atmen bleibt keine Zeit (OT: Daylight) / US / 1996

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Warum SYLVESTER STALLONE für seine Leistung in diesem Katastrophenfilm mit dem Schmähpreis Goldene Himbeere bedacht wurde, ist mir schleierhaft. Immerhin versucht er sich hier, als Charakterdarsteller unter den Actionhelden. Auch wenn er rennt, klettert, schwimmt, springt und hangelt, lässt er diesmal nicht die Muskeln spielen oder befördert Unmengen böse Buben per schwere Geschütze in die ewigen Jagdgründe. Seine Figur ist vernunftgemäß, bedacht, mitfühlend, samaritisch und trotzdem imperfekt.

                              Nachdem die Blechlawine die Flammenhölle im Unterwassertunnel ausbrechen lassen hat, kämpft eine bunte Schar Menschen ums Überleben. Von Klischeefiguren würde ich zwangsläufig nicht sprechen, denn in Großstädten leben nun mal Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

                              Da Flammen lodern, Starkstromkabel umherschwingen, der Tunnel zusehends instabiler wird und sich Wasser seinen Weg ins Innere bahnt, besteht eine Dringlichkeit, die mit einer gewissen Grundspannung einhergeht. Da der Film aus den 90s ist, wird noch mit Nachbauten, Stunts und Spezialeffekten gearbeitet, anstatt per CGI zu verschlimmbessern. Der Dreh war mit Sicherheit anstrengend und man musste noch was tun für sein Geld.

                              Durchaus spannender und tricktechnisch astreiner Katastrophen-Knüller. Vielleicht ab und an ein bissel überzogen, wodurch Logik und Realismus eine Runde aussetzen. Aber mir gefällt hin und wieder, wenn Action und Drama campy und cheesy ausfallen. Unkenrufe kann ich dennoch verstehen, da der Film eben nicht mehr ist, als er sein will. Das heißt, dass er unter strengen Gesichtspunkten flach gerät und die Handlung zahlreiche Konventionen bedient.

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                                999CINEASTOR666 14.06.2024, 21:56 Geändert 14.06.2024, 21:57

                                Kings of Hollywood (OT: The Comeback Trail) / US/GB / 2020

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                                Bei dem Titel, hatte ich gedacht, dass ROBERT DE NIRO, TOMMY LEE JONES und MORGAN FREEMAN fiktionalisierte Versionen ihrer selbst spielen und sich auf ihre Hollywoodkarrieren einen runterholen. Aber falsch gedacht. Es wird in eine ganz andere Kerbe geschlagen. Hier geht es nämlich ums Filmemachen per se. Genauer gesagt, um kommerziellen Erfolg, ohne selbst zu tief in die Tasche greifen zu müssen.

                                Da kommerzieller Erfolg schwierig vorauszusagen ist, bedarf es einem cleveren Trick. Man lässt es wie einen Unfall aussehen und kassiert die Versicherungssumme. Dazu wird ein ausgedienter Westernheld aus dem Altersheim geholt, der gerade eben noch im Begriff gewesen ist, sich die Lebenslichter auszupusten. Die Sache hat nur einen Haken. Der alte Haudegen ist einfach nicht totzukriegen.

                                Die drei Urgesteine scheinen in Spiellaune und ZACH BRAFF sowie EMILE HIRSCH sind auch mit von der Partie. Vor allem TOMMY LEE JONES ist eine Bank als abgewrackter Cowboy. ROBERT DE NIRO dreht als durchtriebener Filmproduzent wunderbar frei, während MORGAN FREEMAN als mafiöser Geldgeber ein bisschen verschenkt wird. Das eigenwillige Pferd ist ebenfalls ein Highlight.

                                Die bissige Hollywood-Satire wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen, was vermutlich daran liegt, dass sie eine Neuverfilmung vom relativ unbekannten THE COMEBACK TRAIL aus dem Jahre 1982 ist. Das Original habe ich zum Glück noch nicht gesehen, weshalb ich die selbstreferenzielle Prämisse als einigermaßen originell empfunden habe. Wenn die irrwitzigen Pläne in die Hose gehen, ist das durchaus ulkig und unterhaltsam.

                                7 Killer Nuns

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                                  999CINEASTOR666 13.06.2024, 22:01 Geändert 14.06.2024, 09:18

                                  The North Sea - Todesfalle Nordsee (OT: Nordsjøen / AT: North Sea / Die Nordsee / Todesfalle Nordsee / The Burning Sea) / NO/SE/DK / 2021

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                                  Nach THE WAVE - DIE TODESWELLE; THE QUAKE - DAS GROßE BEBEN und THE TUNNEL - DIE TODESFALLE folgt mit THE NORTH SEA - TODESFALLE NORDSEE der nächste große Katastrophenfilm aus Norwegen, der sich scheinbar an DEEPWATER HORIZON orientiert. Eine Besonderheit an den nordischen Katastrophenfilmen ist, dass sie relativ geerdet, realitätsnah und geradlinig sind. Wer auf Spektakel aus und auf Krawall gebürstet ist, wird womöglich gelangweilt sein. Wer es jedoch bodenständiger, glaubwürdiger und schnörkellos mag, findet die skandinavische Schlichtheit gefällig. Es wird sich in Bescheidenheit geübt und mit Heroismus, Patriotismus und Pathos vornehm zurückgehalten.

                                  Alle genannten Werke bestechen durch grandiose Effekte. Zumindest für mein ungeschultes Auge sehen die Effekte absolut realistisch aus. Wobei anzumerken ist, dass die Werke keine reinen Zerstörungsorgien und Materialschlachten sind. Das Hauptaugenmerk liegt auf Handlung und Figuren. Weshalb es natürlich von besonderer Wichtigkeit ist, dass Handlung und Figuren etwas hergeben. Obwohl Handlung und Figuren etwas hergeben, sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden, dass die Entscheidung der Hauptprotagonistin ziemlich fahrlässig und egoistisch ist. Um ihren Mann von der Bohrinsel zu retten, lässt sie ihren Sohn mutterseelenallein und riskiert obendrein, dass er zum Waisenjungen wird.

                                  Auch wenn Handlung und Figuren tatsächlich etwas hergeben, geht es mir schlichtweg zu unaufgeregt und nüchtern vonstatten. Ab einem bestimmten Punkt ist zwar eine gewisse Grundspannung durchaus wahrnehmbar, aber dass die Spannungskurve ungeahnte Höhen erreicht, ist leider nicht drin, da eben keinerlei Überraschungen eingeplant sind. Letztendlich hätte mir mehr Action und Dramatik besser gefallen.

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                                    999CINEASTOR666 13.06.2024, 13:05 Geändert 13.06.2024, 13:12

                                    Winnie the Pooh: Blood and Honey 2 (OT: Winnie-the-Pooh: Blood and Honey 2) / GB / 2024

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                                    Der Fortsetzung stand allem Anschein nach ein etwas höheres Budget zur Verfügung. Die Masken, Kostüme und Splattereffekte fallen jedenfalls qualitativ hochwertiger aus. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass nun Eule (MARCUS MASSEY) und Tieger (LEWIS SANTER) mitmischen. Ferkel (EDDIE MACKENZIE) wird allerdings frühzeitig aus dem Spiel genommen. Insbesondere Eule ist ein fieser Motherfucker und erinnert bisweilen an den Creeper aus JEEPERS CREEPERS.

                                    Nichtsdestotrotz ist auch das Sequel weit davon entfernt, ein gelungener Horrorthriller bzw. spannungsgeladener Slasherfilm zu sein. Das liegt vor allem daran, dass die Handlung keine klare Linie fährt. Sie wirkt episodisch, wenn nicht gar unzusammenhängend. Um den Kill Count in die Höhe zu treiben, werden nämlich irgendwelche belanglosen Figuren eingebunden, um dann eben massakriert zu werden. Die einzige Konstante ist Christopher Robin (SCOTT CHAMBERS). Doch Christopher Robin macht eher sein eigenes Ding und ist obendrein ein nerviges weinerliches Weichei.

                                    Christopher Robin geht nämlich zu einer Hypnotherapeutin, um sein Kindheitstrauma aufzuarbeiten. Darüber hinaus wird er von der kleinstädtischen Bevölkerung geächtet, da er für das Hundert-Morgen-Massaker verantwortlich gemacht wird. Er kann nebenher auch noch jemanden ausfindig machen, der nun den Erklärbären gibt. Ein verrückter Wissenschaftler hat mit tierischer DNA an Kleinkindern experimentiert. Dadurch ist die Handlung zwar gehaltvoller als zuvor, aber eben auch unstrukturiert und arrhythmisch.

                                    Lichtblicke sind wahrlich die Auftritte der Tiermenschen, denn sie gehen gnadenlos und bestialisch zu Werke. Darüber hinaus hat der eine oder andere einen zynischen Spruch auf den Lippen. Die Kills sind abwechslungsreich und wie schon erwähnt, sind die Effekte allererste Sahne.

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                                      999CINEASTOR666 11.06.2024, 06:38 Geändert 11.06.2024, 06:39

                                      Curse of the Piper - Melodie des Todes (OT: The Piper) / US / 2023

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                                      Schon oft haben sich Horrorfilme Sagen, Legenden, Mythen und Märchen gewidmet. Vorliegender Genrebeitag befasst sich mit „Der Rattenfänger von Hameln“. Jedenfalls ist das mal etwas anderes, als die x-te Neuinterpretation von „Hänsel und Gretel“. Wie meine Bewertung offenbart, hat mich die Schauergeschichte trotz alledem nicht für sich gewinnen können.

                                      Dauert es doch ewig und drei Tage, bis die Komposition fertiggestellt ist und der grausige Rattenfänger Unheil anrichten kann. Bis es soweit ist, wird eine zähe und mäßig spannende Handlung aufgefahren, durch die blasse Charaktere führen, mit denen man nichts Gescheites anzufangen weiß. Weil niemand wirklich gefordert wird, schleichen sich dramaturgische Schwächen ein. Zur Kaschierung wird selbstverständlich zwischendurch ein abgeschmackter Gruselmoment oder Jump-Scare bemüht, aber unwirksam und vernachlässigbar.

                                      Erst als die Melodie des Todes uraufgeführt wird, der Rattenfänger aus einem Flötisten herausbricht und Kinder entführt werden, wird endlich Fahrt aufgenommen. Splatter, Körperhorror und Surrealismus erhalten Einzug und machen Fez. Die Unverhältnismäßigkeit kann dadurch jedoch nicht ausgebügelt werden.

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                                        999CINEASTOR666 10.06.2024, 10:36 Geändert 10.06.2024, 10:36

                                        Im Wasser der Seine (OT: Sous la Seine / AT: Under Paris) / FR / 2024

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                                        Jammerschade, dass eine Story aufgefahren wird, die eigentlich schon in den 80s ihren Zenit erreicht hat. Ein abgedroschenes Klischee wird nach dem anderen bedient und dann auch noch auf recht plumpe Art und Weise. Um dennoch zeitgenössisch zu erscheinen, werden eine hanebüchene evolutionäre Entwicklung, so etwas wie die Letzte Generation und Queerness eingebunden.

                                        Der Film macht es sich mit allem viel zu einfach. Vor allem die Bürgermeisterin von Paris wirkt in ihrem verantwortungslosen und profitorientierten Handeln wie eine Karikatur. Die restliche Besetzung erweckt den Anschein, etwas aufm Kasten zu haben, aber die Figurenzeichnung ist zu generisch, um daraus Kapital zu schlagen.

                                        Punkten kann ... allerdings mit dem unüblichen Handlungsort, für einen Haihorror. Visuell macht ... auch einiges her. Selbst die Haie sind ordentlich animiert. Gelegentlich sind die CGI aber ziemlich überzogen. Ein weiterer Punkt ist, dass die Geschichte ausgesprochen kurzweilig umgesetzt ist, wodurch ich mich nicht in Versuchung gebracht fühlte, auf die Uhr zu starren. Der Showdown ist darüber hinaus dermaßen bescheuert, dass man ihn nicht so schnell vergessen wird.

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                                          999CINEASTOR666 09.06.2024, 10:30 Geändert 09.06.2024, 10:31

                                          The Communion Girl (OT: La niña de la comunión) / ES / 2022

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                                          Auch diesmal verstehen es die Spanier vorzüglich, ein atmosphärisch dichtes Genrewerk zu schaffen. Die stilsichere Inszenierung wird sicherlich genügen, um so manchen einzulullen. Ich habe jedoch auf den Knackpunkt gewartet, doch das Warten hat sich nicht gelohnt.

                                          Viel zu viel Zeit wird einberaumt, für Charakterentwicklung und Handlungsaufbau. Das Grauen hält sich währenddessen längere Zeit bedeckt, und zwar aus gutem Grund. Das Böse ist nämlich ausgesprochen undefiniert und fährt auch zum Schluss keine klare Linie. Die Entfüh­rungen in eine andere Dimension, erinnern wegen des Brunnens irgendwie an die Ring-Filmreihe. Obwohl der Fluch allem Anschein nach per Puppe weitergegeben wird, sollte man darüber hinaus keinen Puppenhorror erwarten. Die Puppe ist eher eine Randerscheinung.

                                          Wie in vielen spanischen Genrevertretern, spielt Religion, das Landleben und die argwöhnische Dorfgemeinde eine entscheidende Rolle. ... ist ein ganz gewöhnlicher übernatürlicher Horrorfilm, mit den üblichen Bildern und der erwartungsgemäß übermäßigen Abhängigkeit von Jump-Scares. Für diejenigen, die eine solche Ästhetik und Handlung mögen, kann dieser Film durchaus unterhaltsam sein.

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                                            999CINEASTOR666 06.06.2024, 08:25 Geändert 06.06.2024, 08:26

                                            Arena - Todesmatch der Giganten (OT: Arena / AT: Arena - Nur einer Überlebt / Steel Arena - Todesmatch der Giganten) / US/IT / 1989

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                                            Trashige Kombi aus Kampfsport- und Science-Fiction-Film. Im Grunde wird eine Underdog-Story à la ROCKY; KARATE KID oder KARATE TIGER erzählt und mit STAR TREK oder STAR WARS aufgepäppelt. Die verschiedenen Aliens sehen töfte aus, aber leider sind die Kämpfe eher unspektakulär. Die Geschichte drumherum ist nichts Besonderes, aber charmant und ausreichend.

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                                              999CINEASTOR666 05.06.2024, 20:04 Geändert 05.06.2024, 20:04

                                              Apocalypse Clown / IE / 2023

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                                              Diese Mischung aus Schwarzer Komödie, Endzeitfilm und Charakterdrama ist meiner bescheidenen Meinung nach reinste Zeitverschwendung. Clowns sollen eigentlich zum Lachen bringen, doch diesen Pappnasen gelingt das ganz und gar nicht. Der Humor ist plump und abgestanden. Wortwitz und Situationskomik treffen viel zu selten ins Schwarze.

                                              Wenn obendrein keine nennenswerte Geschichte erzählt wird, können die drei grotesken Antihelden kaum dagegenhalten, als eine Sonneneruption auf der grünen Insel den Stecker gezogen hat. Das Grüppchen erfolgloser Clowns begibt sich daraufhin auf einen Road- und Selbstfindungstrip in einem qietschgelben Aufziehauto, um eine Reporterin aus den Fängen eines psychopathischen Spaßmachers zu befreien. Währenddessen werden sie von rachsüchtigen lebenden Statuen verfolgt.

                                              Endzeitstimmung kommt nur bedingt auf, da das irische Hinterland ohnehin nahezu menschenleer ist. Vermutlich aus Kostengründen wird sich zudem mit Effekten zurückgehalten. Im weit entfernten Hintergrund sieht man mal ein paar Flammen lodern. Zum Schluss hat man das Gefühl, das hätte etwas werden können, wurde es aber nicht.

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                                                999CINEASTOR666 03.06.2024, 21:53 Geändert 03.06.2024, 22:46
                                                über Slasher

                                                Slasher (AT: Chainsaw Slasher / Weekend Trip) / DE / 2007

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                                                SLASHER ist ein deutscher, unabhängiger, niedrig budgetierter und ziemlich kranker Film. Dass desinteressierte Laien, die versehentlich hierüber gestolpert sind, mit alledem nicht allzu viel anzufangen wissen, ist klar wie Kloßbrühe. Wenn man mit alledem jedoch kein Problem hat, weil man gar Kenner und Genießer ist, liefert Regisseur und Co-Drehbuchautor FRANK W. MONTAG ein beachtliches Erstlingswerk ab, das als primitive Hommage auf Filme wie BLUTGERICHT IN TEXAS; FREITAG, DER 13. oder WRONG TURN verstanden werden will und nicht mit Titten und Ärschen geizt.

                                                Das geschätzte Budget betrug gerade einmal läppische 10.000 €. Man kann also schon von einem Amateurfilm sprechen. Meine Bewertung ist deshalb in Relation zu betrachten, denn ich habe schon weitaus schlechtere Filme gesehen. Womit ich nicht sagen will, dass SLASHER im Grunde genommen schlecht ist, sondern nicht mit dem üblichen Maß gemessen werden kann.

                                                Die Story ist ein Potpourri altbewährter Genreversatzstücke. Das mag ebenso unoriginell wie der Filmtitel sein, die Elemente sind aber anständig angeordnet und kurzweilig durchgetaktet. Dramaturgie und Spannung haben demzufolge keinen guten Stand, aber immerhin kommt keine Langeweile auf und ein gewisser Unterhaltungswert ist gegeben. Auf Kontinuität sollte man ebenfalls keinen allzu großen Wert legen.

                                                Die Inszenierung ist für solch eine Produktion grundsolide. Die Kamera arbeitet sauber und die Bewegtbilder sind weder unter- noch überbelichtet. Okay, gelegentlich strahlt die Sonne zu sehr, aber das stört kaum. Selbst der Ton ist überraschend gut. Nur selten sind die Dialoge schwer verständlich. Die Gewaltspitzen kommen ohne Computer aus und geraten zuweilen recht derbe. Der Score macht auch gut Stimmung.

                                                Die männlichen Protagonisten sind leider sehr plump, versoffen und sexistisch eingestellt. Da sich Slasherfilme als pädagogisch wertvoll erwiesen haben, wissen Kenner und Genießer, dass junge Menschen, die Alkohol und Drogen konsumieren sowie vorehelichen Sex ausüben, von maskierten Massenmördern bevorzugt behandelt werden. Die weiblichen Protagonistinnen haben angenehmere Naturelle, sind aber schon ein wenig schlampenhaft unterwegs. Die Schauspielerei empfand ich weder zu drunter noch zu drüber.

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                                                  999CINEASTOR666 02.06.2024, 21:09 Geändert 02.06.2024, 21:10

                                                  Bedeviled - Das Böse geht online (OT: Bedeviled) / US / 2016

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                                                  Auch das Böse verfolgt Trends, geht mit der Zeit und interessiert sich, für den technologischen Fortschritt. Mr. Bedevil hat eine eigene App auf den verfluchten Markt gebracht und versendet ungefragt Einladungen. Der intelligente persönliche Sprachassistent spielt der Generation Smartphone übel mit. Er vergeht sich an ihren größten Ängsten, will ihnen das Fürchten lehren und sie zu Tode erschrecken.

                                                  Das klingt vielleicht krude und normalerweise bin ich kein Fan von Jump-Scares am laufenden Band, aber hier funktioniert es erstaunlich gut. Brandaktuelle Themen wie Cybermobbing und Datenmissbrauch werden dämonisiert und zum technisch versiert inszenierten Teenie-Schocker moduliert.

                                                  Aber nicht nur der Film ist visuell ein Hingucker, auch die Hauptdarstellerin SAXON SHARBINO ist eine Augenweide. Zwar ist sowohl ihre Figur als auch alle anderen eher oberflächlich, aber immerhin nicht allzu klischeehaft charakterisiert.

                                                  Das Rad wird beim besten Willen nicht neu erfunden, einige Handlungsweisen sind bedenklich und das Rhythmusgefühl ist ein wenig unbeholfen, aber die Grusel- und vor allem Schockmomente sind fantasie- und effektvoll sowie einfalls- und abwechslungsreich. Etwas bedauerlich ist, dass komplett auf Bluteffekte und Tötungsszenen verzichtet wird bzw. diese außerhalb des sichtbaren Bereiches stattfinden. Damit hätte man sicherlich noch einiges herausholen und dem Genrefreund eine Freude machen können. Der Showdown ist auch ein wenig fade.

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                                                    No Way Up / GB / 2024

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Leider bin ich nicht gebildet genug, um zu wissen, ob es möglich ist, dass eine Luftblase Passagiere eine Zeit lang am Leben behalten kann, nachdem das Passagierflugzeug mitten im pazifischen Ozean komplett untergegangen ist. Selbst wenn es ein Ding der Unmöglichkeit ist, kommt eben die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit zum Tragen. Man akzeptiert also vorübergehend die Fiktion, die Illusion, um gut unterhalten zu werden.

                                                    Einen Flugzeugkatastrophenfilm und daraus resultierenden Survival-Thriller mit einem Creature Feature bzw. Haihorror zu kombinieren, ist ein reizvolles Unterfangen. Wer mit Thalasso-, Klaustro- und/oder Selachophobie zu kämpfen hat, erlebt hiermit in der Tat ein Albtraumszenario, das seines Gleichen sucht. Wobei gesagt werden muss, dass sich im sichtbaren Bereich die passabel animierten Haiattacken in engen Grenzen halten.

                                                    Da die Luft zum Atmen mit der Zeit immer knapper wird, der Flieger vom Hang abzurutschen droht und hungrige Haie die überschaubare Anzahl an Überlebenden im Wrack zum Fressen gern haben, ist eine gewisse Dringlichkeit inbegriffen. Da potenzielle Rettung auf sich warten lassen kann, der Sauerstoff zu Neige geht und das Wasser unaufhörlich steigt, besteht der Überlebenskampf hauptsächlich daraus, verstreute Tauchausrüstung in der Maschine zusammenzusuchen, um an die Wasseroberfläche zu gelangen.

                                                    Obwohl die Überlebenden plakativ gezeichnet sind, genügt es dramaturgisch völlig, ihnen zeitweilig die Daumen zu drücken. Abgesehen von einem offenen Armbruch und einem unterhalb des Knies abgerissenen Beines, hält man sich mit expliziter Gewaltdarstellung zurück. Diverse Vorgänge innerhalb des Wracks sowie einige externe Aufnahmen einer Such- bzw. Rettungsaktion sorgen für rege Betriebsamkeit, wodurch es kurzweilig zugeht. Um eine höhere Bewertung meinerseits zu ergattern, hätte es aber alles in allem noch mehr Action, Gore und Spektakulum gebraucht.

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