999CINEASTOR666 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+25 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+15 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Düstere Legenden 2 - Final Cut (OT: Urban Legends: Final Cut / AT: Düstere Legenden 2 / Urban Legend 2 / Urban Legend 2: The Final Cut) / US/CA / 2000
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Diesmal dreht sich alles, um die Studentenschaft einer Filmhochschule. Der Hitchcock Award öffnet womöglich die Tore Hollywoods. Während die Studenten*innen mit der Produktion ihrer Filme beschäftigt sind, treibt ein Killer mit Fechtmaske sein Unwesen.
Eigentlich keine konkrete Fortsetzung. Auch wenn sich weiterhin urbanen Mythen gewidmet wird und indirekte Bezüge zum Vorgänger hergestellt werden, hätte durchaus ein eigenständiger Slasherfilm daraus gemacht werden können.
Der Streifen hat schon einige echt coole Szenen in petto. Die Morde im Stile urbaner Mythen sind stimmungsvoll inszeniert. Allzu saftig, matschig, derbe und deftig geraten sie aber nicht. Da hätte man also noch einiges herausholen können.
Das Rätselraten um den Täter wird leider nicht vernünftig ausgearbeitet, sodass Spannung auf der Strecke bleibt. Dass die Motivation des Täters bescheuert ist und die Suche einer Knarre zwischen Requisiten, hat mir zum Schluss aber gefallen. Eine kleine, gemeine Pointe rundet das Ganze dann noch ganz nett ab.
Hatchet - Victor Crowley (OT: Victor Crowley / AT: Hatchet 4 / Hatchet - Victor Crowley lebt / Hatchet IV) / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Victor Crowley (KANE HODDER) ist seit einem Jahrzehnt totgeglaubt. Der Honey Island Swamp ist mittlerweile eine Touristenattraktion, wo bspw. geschmacklose Victor-Crowley-Puppen zu Geld gemacht werden. Der ehemalige Sanitäter Andrew Yong (PARRY SHEN) überlebte damals. Er hat ein Buch über den Bayou Butcher und das Massaker im Honey Island Swamp ghostwriten lassen und vermarktet es per Talkshow und Signierstunde. Er hat sich geschworen, nie wieder an den Ort des Verbrechens zurückzukehren. Eine Million Dollar klingen jedoch zu verlockend. Allerdings stürzt das Flugzeug im Sumpfgebiet ab und dummerweise haben YouTube-Videos den Axt schwingenden, hünenhaften und schrecklich missgebildeten Hinterwäldler zwischenzeitlich beschworen.
Die ersten drei Ableger haben sich nicht bierernst genommen, hatten aber dennoch eine gewisse Ernsthaftigkeit und Dramaturgie. Die Eröffnungsszene dieses Beitrags versetzt uns ins Jahr 1964 und stellt unmissverständlich klar, dass es diesmal ein ganzes Stück humorvoller zugehen wird, als ein Heiratsantrag ziemlich schnoddrig gerät. Das Glück der frisch Verlobten ist jedoch nur von kurzer Dauer und nimmt ein jähes Ende.
Danach folgen zunächst einmal eine Reihe stumpfer und zumeist unter der Gürtellinie angesetzter Gags. Bis zum Flugzeugabsturz und erneuten Massaker im Sumpfgebiet, verstreicht derweil die Hälfte der Nettolaufzeit. Dem deformierten Schlächter wird also vergleichsweise wenig Bildschirmzeit eingeräumt. Wenn es aber soweit ist, zermanscht das Ungetüm wieder Köpfe und reißt Extremitäten heraus. Auch wenn die Effekte erneut handgemacht und deshalb äußerst ansehnlich sind, fehlt es ihnen diesmal irgendwie an Kreativität. Dieser Umstand und dass nunmehr der Humor im Vordergrund steht, sind womöglich die Gründe, warum es dieser Ableger diesmal sogar unbeschadet durch die FSK geschafft hat.
Hatchet III (AT: Hatchet 3 / Adam Green Presents Hatchet III / US / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die zweite Fortsetzung knüpft abermals nahtlos am Vorgänger an. Marybeth Dunstan (DANIELLE HARRIS) ist erneut die einzige Überlebende des Massakers im Sumpfgebiet und präsentiert der örtlichen Polizei den Skalp des hünenhaften und schrecklich missgebildeten Hinterwäldlers Victor Crowley (KANE HODDER).
Da ihr die hiesigen Gesetzeshüter die mörderische Geistergeschichte nicht abkaufen, wird sie eingebuchtet, bis eine Journalistin die Kaution bezahlt. Vorher hat mich ihre Duschszene aber irgendwie an RAMBO (!) erinnert. Als ein Such- und Bergungsteam am Tatort alle paar Meter über Leichenteile stolpert, lässt auch der Wiedergänger nicht lange auf sich warten, um Körper zu zerpflücken und zu zermanschen. Vielleicht ist die Asche seines Vaters die einzige Chance, den Fluch zu brechen.
Auch dieses Mal dient die Handlung hauptsächlich dem Zweck, den Kill Count in die Höhe zu treiben sowie Gore- und Splattereffekte zu zelebrieren. Um die Handwerkskunst in voller Gänze bestaunen zu können, muss allerdings wiederholt zur unzensierten Version gegriffen werden.
Die Nebenhandlung, um die Beschaffung der Urne mit der Asche des Vaters, nimmt dem Ganzen meines Erachtens ein wenig Drive. Auch die Selbstironie wurde meiner Meinung nach gedrosselt, aber das eine oder andere Augenzwinkern ist schon drin. Ein Highlight, das Fun bringt, ist auf jeden Fall der Kurzauftritt von SID HAIG.
5,5 Eier am Baum
T.I.M. / GB / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Anfangs war ich skeptisch, da ich schon mehrere Filme gesehen habe, die mit einer ganz ähnlichen Ausgangslage aufwarten und indes vor künstlicher Intelligenz warnen. ... macht zunächst auch nicht den Eindruck, der Ausgangslage innovative Ansätze beisteuern zu wollen, als die Prothetik-Ingenieurin Abi (GEORGINA CAMPBELL) und ihr arbeitssuchender, scheinbar in der Vergangenheit untreuer Ehemann Paul (MARK ROWLEY) ein luxuriöses, hochtechnologisiertes Haus auf dem Land beziehen.
Nachdem diverse klischeehafte und vorhersehbare Prozesse überwunden sind, entwickelt sich aus dem Szenario aber ein durchaus respektabler Psychothriller. Die humanoide künstliche Intelligenz fehlinterpretiert nämlich den abstrakten Begriff Liebe, bezirzt seine Besitzerin und intrigiert den geehelichten Nebenbuhler. Besondere Erwähnung verdient die Leistung von EAMON FARREN, der den liebeskranken und hinterfotzigen Androiden T.I.M. (Technologically. Integrated. Manservant.) mimt. Auch wenn dieses Wunderwerk der Technik in Menschengestalt erscheint, sind Mimik und Gestik roboterhaft und demzufolge äußerst unbehaglich.
Ihn im Haus zu haben ist schon eine gruselige Vorstellung. Er kennt deine Passwörter und Vitalwerte, liest deine E-Mails, hört deine Anrufe mit, kann Stimmen imitieren und platzt unverholen herein, während den ehelichen Pflichten nachgekommen wird. Privat- und Intimsphäre sind damit Geschichte, weshalb Paul auch von Anfang an und immerwährend begründete Zweifel äußert, die von Abi heruntergespielt werden. Desto mehr Manipulationen stattfinden und Intrigen gesponnen werden, desto spannender, temporeicher, dramatischer und gewalttätiger spitzt sich die Situation zu, bis zum akzeptablen Showdown und einer kleinen Pointe.
Hatchet II (AT: Hatchet 2 / Adam Green's Hatchet II) / US / 2010
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Fortsetzung knüpft direkt am Vorgänger an. Die einzige Überlebende des Massakers ist Marybeth Dunstan. Diese Rolle wurde von TAMARA FELDMAN gespielt, doch sie wurde völlig ungeniert durch die allseits beliebte Scream-Queen DANIELLE HARRIS ersetzt. Marybeth sinnt nach Rache und sucht Clive "Rev. Zombie" Washington (TONY TODD) auf. Gefällig ist, dass er die Legende um Victor Crowley ausformuliert. An dem Punkt sieht man auch, dass KANE HODDER tatsächlich schauspielerisches Talent besitzt.
Selbstverständlich ist die Story abermals simpel gestrickt, aber verfolgt einen etwas anderen Ansatz. Ein Himmelfahrtskommando wird zusammengetrommelt, um den Geist des hünenhaften und schrecklich missgebildeten Hinterwäldlers zur Strecke zu bringen. Das heißt, sie wissen eigentlich, worauf sie sich einlassen und suchen das Sumpfgebiet schwer bewaffnet auf. Allerdings verfolgt jemand noch ganz andere Pläne, um den Fluch des Wiedergängers zu brechen.
Letztendlich dient die Handlung natürlich wieder einmal hauptsächlich dem Zweck, den Kill Count in die Höhe zu treiben sowie Gore- und Splattereffekte zu zelebrieren. Um diese in voller Gänze bestaunen zu können, muss allerdings zur unzensierten Version gegriffen werden.
Obwohl die meisten Figuren dazu gedacht sind, dem Bayou Butcher zum Opfer zu fallen, wurde ein bunter Strauß zusammengestellt, den man durchaus durchwinken kann. Die Dialoge fallen aber insgesamt betrachtet recht dürftig aus. Man darf jedoch nicht ungeachtet lassen, worauf die eigentlichen Schwerpunkte liegen. Außerdem nimmt sich der Stoff nicht bierernst und legt in Sachen Härte ordentlich eins drauf.
Der Biss der Schlangenfrau (OT: The Lair of the White Worm / Der Biß der Schlangenfrau) / GB / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Diese Kuriosität ist eine freie Adaption einer Schauergeschichte des irischen Schriftstellers BRAM STOKER. Die Horrorkomödie ist very british, trashig, surreal und vor allem sexy. Aufgrund dieses Mischverhältnisses, hätte mir das schrullige Resultat eigentlich besser gefallen müssen. Die Handlung konnte mich aber nicht wirklich für sich gewinnen, da der rote Faden doch recht locker sitzt.
AMANDA DONOHOE überzeugt auf ganzer Linie, als modebewusste, laszive und betörende Schlangenlady. Ihre glattzüngigen Dialoge und reptilischen Wortspiele faszinieren, bezirzen und amüsieren. Überrascht war ich darüber, HUGH GRANT hier auflaufen zu sehen. Als distinguierter Lord mit Monobraue, hat er mir aber weniger gefallen und wirkt auch ab und an ein bissel überfordert. PETER CAPALDI fetzt wiederum, als heroischer Archäologiestudent in Kilt und mit Dudelsack im Anschlag. Die Damen der Schöpfung bleiben derweil eher blass.
Ich habe den exzentrischen Humor bzw. die Situationskomik durchaus wahrgenommen, allerdings musste ich mich nicht krummlachen. Die bizarren Visionen sind schrecklich stümperhaft umgesetzt, aber auch derart fantasivoll und detailverliebt, dass sie das gewisse Etwas haben. Als der heidnische Schlangengott beschworen und ein Menschenopfer verlangt wird, liefert der Showdown in der Drachenhöhle noch einen gelungenen Abschluss.
5,5 Mungos
Ich werde immer wissen, was Du letzten Sommer getan hast (OT: I'll Always Know What You Did Last Summer / AT: I Will Always Know What You Did Last Summer) / US / 2006
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern, handelt es sich hierbei, um eine Direct-to-DVD-Produktion. Per se habe ich absolut kein Problem damit, aber hier macht es sich ausgesprochen negativ bemerkbar.
Warum auch immer, gelten die Ereignisse aus den vorherigen Teilen nun als Legenden. Der Fischer ist daher auch eine sagenumwobene, übernatürliche Gestalt, die am Unabhängigkeitstag Teenager mit dunklen Geheimnissen meuchelt.
Ein untalentierter Cast mimt unsympathische Schablonen, die durch die vermurksten Versatzstücke des Originals stolpern, während sich der Haken schwingende Fischer herumbeamt, wie es ihm gerade recht ist.
Dass die Angriffe im Stile von damals angesagten Musikvideos inszeniert sind, ist keine gute Entscheidung gewesen. Durch hektische Schnitte und Geflacker werden die Kills verhunzt. Bei Verfolgungsjagden und Versteckspielen, ist es mit Spannung und Dramaturgie deshalb nicht weit her.
Auch der Sheriff und sein Deputy können als Ablenkungsmanöver nicht hinters Licht führen, da die Verdachtsmomente viel zu leicht durchschaubar sind. Kurz nach dem Abspann hat man den Großteil schon wieder vergessen, da keine nennenswerten Höhepunkte auszumachen sind.
Paradise Hills - Flucht aus dem Wunderland (OT: Paradise Hills) / ES/US / 2019
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zu diesem Exemplar ließe sich unfassbar viel schreiben, aber ich versuche, mich kurz zu halten. Hierbei handelt es sich, um eine farbenprächtige und opulent bebilderte Dystopie, die an ALICE IM WUNDERLAND angelehnt ist. Der mit Science-Fiction, Fantasy- und Horrorelementen poppig ausstaffierte Film gerät sogar manchmal rauschhaft und surreal. Ausgerichtet ist der märchenhaft anmutende Stoff auf Heranwachsende und junge Erwachsene. Vor allem weibliche Zuschauer werden angesprochen, sobald Feminismus und Emanzipation mit Füßen getreten werden und Selbstbestimmung nur ein frommer Wunsch ist. Priviligiertheit wird zum Mädchen(alb)traum.
In einer nicht näher bestimmten Zukunft finden sich junge und mit unterschiedlichen Problemen behaftete Frauen auf einer paradiesischen Insel wieder, wo sie in einer exklusiven Erziehungseinrichtung zu besseren Menschen konditioniert werden sollen, um ihre in die Wiege gelegten sozialen Rollen vorbildlich einnehmen zu können. Im Laufe des zusehends unbehaglicher und beklemmender werdenden Aufenthalts keimt der Verdacht auf, dass hinter der hübschen Fassade, dem höflichen Gebaren und den unkonventionellen Therapiemethoden finstere Absichten stecken. Ein Fluchtplan aus dem goldenen Käfig muss her...
Lange Zeit wird der Eindruck erweckt, dass Stil über Substanz waltet. Letztendlich werden hehre Ziele verfolgt und harsche Kritik ist ebenfalls inbegriffen. Die behandelten Themen und das eigentliche Anliegen werden durch die Verspieltheit der kunst- und durchaus geschmackvollen Bewegtbilder aber meines Erachtens viel zu lange vage gehalten und verschleiert. Dem Fest für die Augen, das zwischen Antiquiertheit, Avantgardismus und Futuristik changiert, gelingt es aber meiner bescheidenen Meinung nach nicht, dem Mysterium Faszination oder Spannungsmomente einzuverleiben. Auch wenn es viele bizarre Dinge zu entdecken gibt, sind die Anreize nur schwammig ausformuliert. Die wesentlichen Figuren wirken auch eher wie Staffage. Zum Schluss werden die meisten die Intention und Ambition zwar schnallen und gegebenenfalls zu schätzen wissen, doch bis dahin ist es ein ebenso pittoresker wie auch langer und steiniger Weg.
Der Lügner (OT: Menteur) / FR / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Jerome Berada (TAREK BOUDALI) ist ein zwanghafter Lügner und da er sich die Mythomanie zur Gewohnheit gemacht hat, legt der Streifen einen witzigen Start hin. Familie, Freunde und Kollegen finden es jedoch nicht so witzig, ständig die Hucke vollgelogen zu bekommen und organisieren eine Intervention, damit Jerome erkennt, dass er ein Problem hat. Dass sich Jerome vehement weigert, der Realität ins Auge zu sehen, ist amüsant. Als er eines Morgens feststellt, dass all seine Lügen Wirklichkeit geworden sind, jagt ein Gag den nächsten. Jeder schafft es zwar nicht ins Ziel, aber es stellt sein Leben ganz schön auf den Kopf und zwingt ihn, seine Handlungen zu überdenken. Er muss den Mist, den er verzapft hat, wieder gerade biegen. Das erinnert irgendwie an der DER DUMMSCHWÄTZER; MY NAME IS EARL oder DER JA-SAGER. Wer genannten Beispielen aufgeschlossen gegenübersteht, kann also auch hieran Spaß haben.
Freelance / US/GB / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ganz nette Actionkomödie über einen Putschversuch in einer fiktiven Bananenrepublik, die vor allem mit ihrem sympathischen Cast überzeugen kann. Allen voran natürlich JOHN CENA. Zu Anfang seiner Karriere war er noch im Actionfilm beheimatet, bis er zusehends in immer mehr Filmkomödien mitwirkte und sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte.
Er kann also sowohl im Action- als auch im Komödienfach überzeugen. Da trifft es sich nur zu gut, dass dieser Film beide Genres vereint. Allerdings ist der Streifen sowohl im einen als auch im anderen Genre eher mittelmäßig unterwegs. Der sympathische Cast und dass die Story dann doch recht kurzweilig umgesetzt ist, bewahren allerdings vor dem Untergang. Für einen trüben Sonntagnachmittag, langt es allemal.
Found Dead - Urlaub in der Hölle (OT: 8 Found Dead) / US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Entscheidung, die Handlung auf vier verschiedenen Zeitebenen anzulegen und zwischen ihnen unregelmäßig umherzuspringen, ist meiner bescheidenen Meinung nach keine besonders clevere gewesen. Grundsätzlich habe ich absolut gar kein Problem mit dieser Erzähltechnik, aber das Drehbuch ist nicht ansatzweise pfiffig genug, um diese Erzähltechnik zu rechtfertigen.
Die vier verschiedenen Zeitebenen sind nämlich völlig unnötig, da die einzelnen Handlungsstränge nicht wirklich integral sind. Die Erzähltechnik ist schlichtweg ungünstig gewählt und gestaltet die Handlung umständlich und leidig. Im Grunde wiederholt es sich immer und immer wieder in leicht abgeänderter Form.
Mit Figurenzeichnung ist es deshalb nicht weit her. Jedweder Charakter bleibt oberflächlich, ennuyant und funktional. Ob die Handlung chronologisch zu erzählen die bessere Entscheidung gewesen wäre, bezweifle ich aber dennoch. Schauspielerisch qualifiziert sich nämlich niemand für Größeres, aber das ältere Pärchen gerät schon äußerst unangenehm und abstoßend.
Ein manipulatives oder intrigantes Spiel wird jedoch nicht befeuert. Misstrauen und Missgunst werden nicht gesät. Dringlichkeit und Intensität werden im Zaume gehalten. Viel Blut gibt es auch nicht zu sehen, denn der Stoff geht eher in Richtung Thriller. Statt Thrill zu erzeugen, wird jedoch hauptsächlich gestritten, Smalltalk betrieben und unangebrachte Dinge gesagt, bis die Stimmung umschlägt und es etwas gewalttätig wird.
Run Hide Fight / US / 2020
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dass es im Laufe der Zeit des Öfteren Amokläufe an US-amerikanischen Highschools gegeben hat, schwappte über den großen Teich, sodass man sogar hierzulande davon Wind bekommen hat. Dieser Genrefilm nimmt sich der heiklen Thematik an. Vier schwer bewaffnete Jugendliche nehmen in der Cafeteria die anwesenden Schüler als Geiseln. Wer sich den Anweisungen widersetzt, wird sofort erschossen. Sie wollen sich an ihren Lehrern und Mitschülern für die jahrelangen Demütigungen rächen. Sie lassen das Schulmassaker filmen und live im Internet übertragen. Sie haben jedoch nicht mit der 17-jährigen Zoe Hull (ISABEL MAY) gerechnet.
Auf ISABEL MAY muss ich auch direkt zu sprechen kommen. Ich kannte sie zuvor nicht und war daher überrascht, welch reife Leistung sie ablegt. Ihre Figur ist tapfer, unerschrocken, fest entschlossen und klug. Um eine bessere emotionale Bindung zu Zoe herzustellen, verwendete man den einfachen Kniff, dass sie ihre Mutter (RADHA MITCHELL) verloren hat. Dass sie den Verlust noch nicht vollständig verarbeitet hat, lässt sie menschlich, verletzlich und zerbrechlich erscheinen. Einbildungen ihrer Mutter sprechen ihr jedoch Mut zu. Dass Zoe die Armeejacke ihres Vaters (THOMAS JANE) aufträgt, verdeutlicht obendrein, dass in ihr eine Kämpferin steckt.
Als nächstes muss ich auf ELI BROWN zu sprechen kommen. Er legt nämlich eine ebenso reife Leistung ab. Er spielt den Drahtzieher und Rädelsführer Tristan Voy, der weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen ist. Man kauft ihm den Narzissten und Soziopathen voll und ganz ab. Wie er seine labilen Handlanger unter Kontrolle hat, ist ebenfalls beeindruckend. BARBARA CRAMPTON und TREAT WILLIAMS bekleiden übrigens auch noch Nebenrollen.
Als übernächstes muss ich auf den Filmtitel eingehen, denn dieser ist Programm. Zunächst flieht (Run) Zoe vor den Geiselnehmern, dann versteckt (Hide) sie sich vor ihnen und danach nimmt sie den Kampf (Fight) mit ihnen auf, um möglichst viele Lehrer und Schüler zu retten. Das ist spannungsgeladen sowie abwechslungs- und ereignisreich. Das Ganze ist auch glücklicherweise nicht allzu übertrieben. Zoe ist keine unbesiegbare Kampfmaschine, sondern muss sich etwas einfallen lassen und die Überlebens- und Jagd-Kenntnisse anwenden, die Dad ihr beigebracht hat. Die Action macht einen bodenständigen Eindruck, was mir zu gefallen wusste. Einige Unwahrscheinlichkeiten bzw. Naivitäten muss man allerdings in Kauf nehmen, aber das tut der Sache kaum Abbruch.
Dass hinter der Produktion die als konservativ und rechts geltende Nachrichten-Webseite The Daily Wire steckt, besitzt einen ebenso unangenehmen Beigeschmack, wie die Verarbeitung realer Tragödien zum knackigen Actionthriller im Stile von STIRB LANGSAM. In Actionfilmen heißt es aber generell, Auge um Auge, Zahn Zahn. Schwarzweißmalerei gibt es auch stets in Form von vermeintlich Gut gegen vermeintlich Böse. Dann müsste man schon das komplette Filmgenre verdammen und verbannen, wenn man damit ein Problem hat.
Timecrimes - Mord ist nur eine Frage der Zeit (OT: Los Cronocrimenes / AT: Time Crimes / Timecrimes) / ES / 2007
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Extrem gelungene Fusionierung von Thriller, Mystery und Science-Fiction, da offenbar ein hoher Anspruch an den eigens auferlegten Gesetzmäßigkeiten vorliegt. Man darf nie vergessen, dass die Zeitreise wissenschaftliche Fiktion ist. Selbstverständlich gibt es Theorien, aber diese sind eben nur unbewiesene Annahmen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Drehbuchautoren im Grunde tun und lassen können, was sie wollen. Das ist auch der Grund, dass keine Erklärung abgegeben wird, wie die Technologie exakt funktioniert. Es spielt einfach keinerlei Rolle, da es ohnehin unerklärlich ist.
Nichtsdestotrotz sollte der eigene Anspruch im Idealfall sein, dass das interessierte, aufgeweckte und mitdenkende Publikum den Geschehnissen nachvollziehbar folgen kann. Glücklicherweise ist das hier der Fall und man fühlt sich motiviert, das Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Es ist faszinierend anzusehen, wie die Zeitschleifen zu einem verschmelzen. Wie ein Puzzle setzt es sich allmählich zusammen und erst zum Schluss erkennt man das vollständige Motiv. Wie die Zeitreise begann, ist diskutabel. Wäre das potenzielle Prädestinationsparadoxon jedoch noch nicht im vollen Gange gewesen, hätte dieses Szenario gar nicht erst geschaffen werden können.
Verkompliziert oder überkonstruiert empfand ich all das in keinster Weise, sondern interessant, spannend, wendungsreich, amüsant und unterhaltsam. Da gerade einmal vier Figuren die Handlung auf ihren Schultern tragen, kommt es umso mehr auf eine starke Leistung jedes einzelnen an. Allesamt liefern eine starke Leistung ab, inwieweit es die eigentliche Funktion überhaupt zulässt.
Manche könnten im Besonderen die Verhaltensweisen der Haupfigur als bescheuert abtun. Jede Figur denkt jedoch, jedwede Entscheidung zum ersten Mal und aus freien Stücken getroffen zu haben. Doch jede Entscheidung ist vorbestimmt und fügt sich wie ein Bindeglied in die Verkettung der Ereignisse ein. Die Figuren sind an dem Punkt überhaupt nicht in der Lage, zu begreifen, dass der Versuch, die Ereignisse aus Angst, Panik, Hysterie, Verzweiflung, Dringlichkeit oder Liebe zu verändern oder zu korrigieren, erst der Auslöser ist, dass sich die Ereignisse in der Form ereignen. Die deterministische Konsistenz ist nahezu perfekt durchkomponiert. Dass sich der Hauptprotagonist den gesamten Kopf bandagiert, sieht nicht nur gruselig aus, sondern dient dazu, seine Frau nicht zu verwirren und zu verängstigen, die bildhübsche Radfahrerin einzuschüchtern und vor den alternativen Ichs unerkannt zu bleiben.
Äußerst ansprechend empfand ich zudem, dass der Streifen total retro und alltäglich rüberkommt. Der Film wirkt, wie ein biederer Fernsehfilm aus den Achtziger- oder frühen Neunzigerjahren. Eben ohne großes Tamtam und Chichi. Mal etwas Bodenständiges und Geerdetes. Keine Ahnung, ob das reiner Zufall ist oder ein beabsichtigtes Stilmittel, um die Reise in die Vergangenheit zu versinnbildlichen.
Castle Freak / US / 2020
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das gleichnamige Original von STUART GORDON aus dem Jahre 1995 ist durchaus sehenswert. Gilt in Fankreisen sogar als Kult. Keine Ahnung, ob jemals jemand danach gefragt oder ob es sie wirklich gebraucht hat, aber dies ist nun die Neuverfilmung der Produktionsfirma Fangoria.
Die Neuverfilmung nimmt sich einige Freiheiten bzw. Abänderungen heraus. Nichtsdestotrotz ließe sich die Handlung in wenigen Sätzen beschreiben und wäre eigentlich auch in filmischer Umsetzung im Nullkommanix durchgekaut. Schadensbegrenzung in Form der Zurschaustellung nackter Tatsachen überbrückt Längen nur bedingt.
Obwohl sowohl eine literarische als auch eine filmische Vorlage zur Verfügung standen, kommt die Handlung in diesem Beitrag nur kläglich voran. Zum Großteil gestaltet sich die Handlung uninspiriert und belanglos. Im Grunde überzeugen nur die Auftritte des weiblichen Castle Freaks. Die allerdings viel zu rar über die gesamte Laufzeit gesät sind.
Das geerbte Schloss in Albanien ist ein Hingucker und Gothic Horror lässt herzlich grüßen. Allerdings fehlen Nebelschwaden und daumendicke Spinnweben. Gruselstimmung, Ekelfaktor, Schockwirkung und Splatter finden sich in den Gemäuern aber dennoch wieder, dank der nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechenden Mitbewohnerin.
Glücklicherweise werden Make-up-Effekte bevorzugt. Erst als der lovecraftsche Horror hinten heraus in voller Gänze zum Tragen kommt, kommen visuelle Effekte zum Einsatz und sind durchaus präsentabel. Der Soundtrack stammt übrigens von FABIO FRIZZI. Er hat schon besseres abgeliefert, aber die Klangteppiche untermalen die Bewegtbilder hin und wieder recht stimmungsvoll.
Fatal ist aber noch, dass die wesentlichen Figuren nicht nur skizzenhaft gezeichnet sind, sondern auch nicht gerade besonders sympathisch in Erscheinung treten. Das liegt zum Teil am Verhalten, aber auch daran, dass die meisten Dialoge steif und trocken wirken. Einzig die nach einem Unfall erblindete und leicht entstellte Hauptprotagonistin hat ein wenig Profil. Ziemlich skurril und deshalb auch noch leicht entertainend, gerät ein Jungspund, der Professor genannt wird, weil er scheinbar allwissend (!) ist.
Dead Zone Z (OT: Dead Zone) / US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Über das Endzeitszenario erfährt man nur wenig und kriegt auch nur wenig von den Ausmaßen zu Gesicht. Zumindest kommt die Spezialeinheit rasch in der Todeszone an. Der Grund dafür ist womöglich, dass Handlung durch Action ersetzt werden soll.
Den drei (!) Drehbuchautoren könnte man aber regelrecht Arbeitsverweigerung vorwerfen, denn mehr als unkreative und uninspirierte Stangenware ist nicht drin. Sie scheinen aber gerne Videospiele zu spielen. Einige Elemente erinnern nämlich verdächtig an die Halo- und Resident-Evil-Videospielreihen.
Ebenso wenig großen Wert wird auf Schauspiel, Figurenzeichnung und Dialoge gelegt. Spannung und Dramaturgie haben deswegen schlechte Karten. Die Infizierten sind von der schnellen Sorte, treten aber nicht in riesigen Horden auf und sind auch nicht allzu grauenerregend anzusehen. Eine Art Mutant stellt später aber noch eine ernstzunehmende Bedrohung dar.
Die Soldaten wurden in futuristische Kampfanzüge gesteckt. Oftmals sieht man daher nur digitale Anzeigen und die Gesichter der Soldaten in Nahaufnahme. Man kriegt dann beschrieben, was gerade vor sich geht, anstatt es selbst sehen zu dürfen. Das ist eben günstiger, als teure Actionszenen inszenieren zu müssen. Nichtsdestotrotz gibt es selbstverständlich die eine oder andere Actionszene innerhalb der kargen und in kräftigen Farben ausgeleuchteten Kulissen. Allerdings ist nichts davon wirklich aufsehenerregend.
Formicula (OT: Them! / AT: Them) / US / 1954
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Angesichts des Alters sind die Effekte grundsolide und die Modelle der Riesenameisen können sich sehen lassen. Die akustischen Signale sind selbst heutzutage Furcht einflößend und die Warnung vor dem Atomzeitalter hat ebenfalls bis zum heutigen Tage bestand. Selbstverständlich kann man ... nicht nach heutigen Maßstäben bewerten und muss die Handlung blauäugig betrachten, da jedwedes Bestandteil berechenbar ist. Dazumal waren sie es aber eben nicht, denn ... gilt als einer der ersten seiner Art und beeinflusst nach wie vor das Subgenre.
Die Handlung ist gut durchdacht und aufgebaut. Liebe zum Detail ist zu erkennen, um eine kurzweilige Handlung zu arrangieren und eine starke Atmosphäre zu kreieren. Anfangs werden zum Beispiel die Folgen der Bedrohung illustriert, statt die Bedrohung selbst. Das ist subtiler Grusel in Bestform. Das Zirpen ist der Vorbote des Unheils, die baldige Katastrophe steht kurz bevor. Ein unter Schock stehendes Mädchen, Zerstörung, Leichen und Ameisensäure werden vorgefunden und schüren Angst und Panik.
Nachdem Cyangas den ersten Erfolg bringt, ist der Kampf noch lange nicht gewonnen. Wissenschaftliche Erklärungen im Mittelteil, die in Washington, D.C. abgegeben werden, sind nicht nur ausgesprochen informativ und lehrreich, sondern festigen auch das Bedrohungsszenario immens. Nun gilt es schnellstmöglich herauszufinden, wohin die geflügelten Königinnen geflattert sind, um zu verhindern, dass sie Kolonien errichten, die Krieg gegen die Menschheit führen, tötet und versklavt. Die Aussagen der Augenzeugen erinnern an die Sichtung unbekannter Flugobjekte. Der Wechsel von der Wüste New Mexicos in die Kanalisation von Los Angeles beflügelt die Handlung im Weiteren. Die Nationalgarde rückt mit Maschinengewehren, Bomben und Flammenwerfern an, um der Ungezieferplage Herr zu werden.
30 Days of Night: Dark Days / US / 2010
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dieser Ableger wählt einen völlig anderen Ansatz. Einen Ansatz, der die Vampire anlasslos banalisiert, entmystifiziert und teilweise vermenschlicht. Das Geschehen findet auch nicht mehr im eiskalten Alaska statt, sondern im sonnigen Los Angeles. Deshalb hat die Fortsetzung auch einen komplett anderen Look. Die Optik geht aber schon in Ordnung, aber dazu später mehr. Die Rolle von MELISSA GEORGE wurde zudem durch KIELE SANCHEZ ersetzt. Wegen dieser erheblichen Unterschiede und Abweichungen, hilft es womöglich ungemein, diesen Beitrag losgelöst unter die Lupe zu nehmen.
Eine Gruppe von Vampirjägern hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Nester der Blutsauger zu zerstören und die Königin zu köpfen. Dass die Handlung prinzipiell simpel ist, wäre nicht zwangsläufig ein Problem, wenn sie nicht obendrein zu plump und unstrukturiert sein würde, um einen adäquaten Spannungsbogen erzeugen zu können. Da die Gruppe von Vampirjägern aus Betroffenen und Überlebenden besteht, gehen sie nicht allzu professionell vor. Das führt sogar zum Klischee, dass der Schwarze zuerst stirbt.
Aufgrund der skizzenhaften Charakterisierungen, stellen sich nur leidlich emotionale Bezüge ein. Als Sympathieträger oder Identifikationsfiguren, tun sich die Mitstreiter schwer. Dem Gemütszustand entsprechend gestaltet sich die Atmosphäre düster, bedrückt und pessimistisch. Ebenso karg und trostlos geraten die Kulissen um billige Motelzimmer, verwaiste Lagerhallen und dunkle Keller. Die Effekte sind ganz okay und die eine oder andere blutige Actionszene unterhält halbwegs. Verstecken braucht sich der Spitzzahn-Reißer zwar nicht, sollte sich aber auch nicht in den Vordergrund drängen.
Doom: Die Vernichtung (OT: Doom: Annihilation / AT: Doom 2 / Doom 2: Annihilation) / US / 2019
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
... ist keine Fortsetzung zu DOOM - DER FILM aus dem Jahre 2005, sondern einfach eine weitere Adaption der Videospielreihe. Ich habe kein einziges der Spiele jemals gespielt, weshalb ich weder Bezüge noch Fanservice erkenne. Soweit ich weiß, hält sich diese Adaptierung aber näher an den Vorlagen. Überraschenderweise gefällt mir diese Adaption besser. Überraschenderweise, weil die Produktion direkt auf DVD, Blu-ray und im digitalen Vertrieb erschien. Das Budget ist demnach geringer und die Besetzung nicht mehr allzu hochkarätig. Da ich grundsätzlich kein Problem mit B-Movies habe, macht mir das nichts aus.
Was mir hieran weitaus besser gefallen hat, ist, dass alles viel besser ausgeleuchtet ist. Dadurch sieht man auch die Kulissen viel besser, bei denen sich Mühe gegeben wurde. Obwohl die Spezialeinheit nicht gut auf ihren Lieutenant zu sprechen ist, ist jede/r einzelne zudem um einiges sympathischer, als der Prolo-Trupp aus DOOM - DER FILM. Auch der Wissenschaftler, der die Space Marines begleitet, ist zugänglich. Dass er mit dem Lieutenant einst etwas am Laufen hatte und immer noch Gefühle für sie hat, ist auch ein apartes Detail.
Die Story ist dem Erstversuch logischerweise sehr ähnlich, da jedoch nonstop Action geliefert wird, ist Kurzweil garantiert. Trotz Zombies und Dämonen, die Feuerbälle aus dem Brustkorb schießen, fällt die Action allerdings relativ harmlos aus. Eine Splatterorgie ist nicht drin und leider hat man auch auf ein Gemetzel in Ego-Shooter-Perspektive verzichtet. Was mir jedoch hinzukommend gefallen hat, ist, dass man allem Anschein nach noch ganz klassisch auf Maske und Kostüm gesetzt hat. Selbstverständlich gibt es auch jede Menge visuelle Effekte und diese können sich durchaus sehen lassen. Im Besonderen die Höllenszene ist in diesem Zusammenhang positiv zu erwähnen, wo die Big Fucking Gun und Plasmagranaten effektiv zum Einsatz kommen. Der Abschluss ist in gewisser Weise auch ziemlich erschütternd und hat mich zufriedengestellt.
All Fun and Games (AT: All Fun and Game) / US/GB/CA / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Wenn ein Filmtitel mit Spaß und Spiele wirbt, sollte man Spaß und Spiele erwarten können und geboten bekommen. Der Clou soll sein, Kinderspiele in tödliche Horrorszenarien umzumodeln. Versteckspiel, Galgenmännchen und Taschenlampen-Fangen werden dazu zweckentfremdet. Auf dem Papier mag das eine spitzenmäßige Idee mit Potenzial sein, bedauerlicherweise gestaltet sich die Umsetzung ebenjener aber nur halbgar.
... ist eines der vielen Beispiele für oberflächliches Geschichtenerzählen, das kaum etwas gerissen hat, bevor der Abspann einsetzt. Die Idee spielt vor dem Hintergrund der Hexenprozesse in Salem, Massachusetts. Eine Mutter wurde zur Hexe und hat ein aus Knochen gefertigtes Messer mit einem Fluch versehen, als ihr Sohn von Kindern zum Spielen eingeladen und von ihnen getötet wurde. Wer die Worte auf dem Messer ausspricht, wird in Besitz genommen und beginnt zu Morden.
Das Ganze erinnert alsdann an einen (übernatürlichen) Slasher, der sich weder den Clou der Kinderspiele noch die Möglichkeit derber Kills in kreativer Weise zu Nutze macht. Die Jump-Scares sind nicht sonderlich wirkungsvoll und die Ableben überwiegend kameraschau. Obendrein ist das Unterfangen mit zahlreichen Ungereimtheiten gespickt.
Zum Beispiel zögert niemand die Inschrift auf dem Messer laut auszusprechen. Ein Besessener sitzt zudem, wie ein Schwein schwitzend, am Küchentisch, aber es scheint niemanden aufzufallen und seltsam vorzukommen. Damit es auch wirklich jeder kapiert, erscheint die Hexe ungefähr zur Hälfte und erklärt, was Phase ist. Das gerät nicht nur unfreiwillig komisch, sondern raubt dem Fluch auch das Mysterium und Grauen.
NATALIA DYER (STRANGER THINGS) und ASA BUTTERFIELD (ENDER'S GAME - DAS GROßE SPIEL) sind bekanntere Namen und Gesichter, können aber trotzdem nichts gegen die Einfältigkeit der Charakterisierungen ausrichten. Ohnehin beschäftigt sich der Stoff viel zu oberflächlich mit seinen Charakteren, weshalb auch das Payoff knauserig ausfällt.
Doom - Der Film (OT: Doom) / GB/CZ/DE/US / 2005
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die extrem lichtarme Videospielverfilmung ist ein Science-Fiction-Horror-Actioner, mit einer ungemein einfach gestrickten Story. Obwohl die Story ungemein einfach gestrickt ist und die Laufzeit in diesem Zusammenhang überraschend üppig ausfällt, kommt keine konkrete Langeweile auf. Mehr Spannung und Splatter hätten letzten Endes aber bestimmt nicht geschadet.
Das Spezialkommando von Marinesoldaten ist im Grunde genommen ziemlich ungehobelt, aber Abneigung habe ich gegen keinen einzigen entwickelt, da die kameradschaftliche Schroffheit das Unterfangen ein kleines bisschen auflockert. Die Rolle, die ROSAMUND PIKE bekleidet, tut sich als einzige konkret als Sympathieträgerin hervor. Bei den Dreharbeiten muss es außerdem recht kühl gewesen sein, denn sie hat permanent steife Nippel.
Anleihen beim Alien-Franchise sind erkennbar, doch wie bereits erwähnt, hätten mehr Spannung und Splatter bestimmt nicht geschadet. Im Grunde handelt es sich nur, um eine mittelmäßige Ballerspiel-Adaption, doch als der Übermensch in Ego-Shooter-Perspektive Mutanten wegrotzt, kommt das schon ziemlich nice. Der trashy Endkampf ist auch ganz spaßig und DWAYNE JOHNSON kann man sich als Antagonist heutzutage kaum noch vorstellen.
6 x Semper Fi, Motherfucker!
Der Exorzist: Bekenntnis (OT: The Exorcist: Believer) / US / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
... beginnt als eine Art Thriller, um zwei spurlos verschwundene Klassenkameradinnen, die in den Wäldern ein Ritual abgehalten haben. Ihr rätselhaftes Verschwinden und die verzweifelte Suche nach ihnen, stellt eine potenziell interessante und Neugierde weckende Ausgangslage bzw. Anfangsphase dar. Auch als die beiden Schülerinnen nach drei Tagen unerwartet wieder auftauchen und sich seltsam verhalten, stehen alle Türen offen.
Den Erwartungen kann aber leider nicht gerecht werden, da die Wurzel allen Übels weder vernünftig vorbereitet noch vorgestellt oder begründet wird. Fortan geht es auch vornehmlich, um die Eltern der Mädchen, die sich selbst und gegenseitig die Schuld geben, über Gott und die Welt palavern und zum Glauben zurückfinden müssen. Trotz offensichtlicher Bemühungen, geraten die Figuren flach und die Bekenntnisse oberflächlich. Dramaturgisch kann all das nur bedingt überzeugen.
Allerspätestens als der verwitwete, alleinerziehende, afroamerikanische Vater die Initiative ergreift, geht es massiv abwärts. Die doppelte Austreibung durch zwei katholische und einer Voodoo-PriesterIn (!) ist nämlich unoriginell, uninspiriert, klischeehaft und unfreiwillig komisch. Die Rückkehr von ELLEN BURSTYN ist zudem reinste Verschwendung und der Auftritt von LINDA BLAIR gerät dermaßen kurz, dass man ihn verpassen könnte, wenn man gerade blinzelt. Somit handelt es sich auch nur, um ein pseudomäßiges Requel.
The Equalizer 3 - The Final Chapter (OT: The Equalizer 3) / US/IT / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich kann nur hoffen und bangen, dass es tatsächlich das letzte Kapitel ist. Denn diese zweite Fortsetzung ist ein würdiger Abschluss der Reihe. Meines Erachtens ist eine Trilogie ohnehin die beste Wahl. Drölfzig Sequels, Prequels, Remakes, Reboots, Requels, Spin-offs usw. braucht in Wahrheit doch eh kein Mensch. Ein würdiger Abschluss, weil Robert McCall (DENZEL WASHINGTON) eben in die Jahre gekommen ist. Er ist nicht mehr der Jüngste und will endlich zur Ruhe kommen, seinen Frieden finden und die Seele baumeln lassen.
Um wieder einmal für ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen, hat es ihn diesmal auf Sizilien verschlagen. Bei dieser uneigennützigen Heldentat, wird der Retter in der Not angeschossen. Er wird aufgelesen, zusammengeflickt und kommt in der fiktiven küstennahen Kommune Altamonte zu sich sowie nach und nach zu Kräften. Er fühlt sich dort wohl und auch die Gemeinde nimmt ihn schnell an. Er schließt Bekanntschaften, wenn nicht gar Freundschaften. Doch eines Tages taucht die Camorra auf, um das Refugium für ihre kriminellen Machenschaften zu nutzen. Der Equalizer bezieht zunächst den Beobachtungsposten und sondiert die Lage, bis er die Faxen dicke hat und für Recht und Ordnung Sorge trägt.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass dieser Teil nach dem furiosen Auftakt den geräumigen Mittelteil recht plotlastig gestaltet. Wer die Erwartungshaltung eines Actionfeuerwerks nicht ablegen kann oder von Grund auf nichts mit sorgfältigem Aufbau, intelligenter und präziser Vorbereitung sowie bedächtiger und geschmackvoller Szenenabfolge anfangen kann, empfindet die Gestaltung des Lebensabends womöglich zäh und ärgerlich.
Dass die Action relativ kurz kommt, hat mir nichts ausgemacht. Dass es DENZEL WASHINGTON drauf hat, wissen wohl die meisten. So befindet er sich auch diesmal in seinem Element und Robert McCall amüsiert mit seinen Marotten. Da man durch die Vorgänger obendrein weiß, was Robert McCall aufm Kasten hat, baut sich kontinuierlich Spannung auf und die Intensität nimmt enorm zu, bis die Gewaltausbrüche kommen und eine gefällige Härte inkludiert haben. Darüber hinaus sind DENZEL WASHINGTON und DAKOTA FANNING seit MANN UNTER FEUER wieder gemeinsam in einem Film zu sehen.
Shelter - Gefangene der Angst (OT: We Need to Do Something) / US / 2021
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Katastrophenfilm, Endzeitfilm, Familiendrama, Psychodrama, Psychothriller, Mysterythriller, Paranoia-Thriller, queeres Coming-of-Age-Drama, Okkultismus-, Tier- und Körperhorror samt Surrealismus auf engstem Raum. Dieses Kammerspiel ist ein wilder Genremix und Ritt, der die meisten wohl oder übel aus dem Sattel werfen wird.
Man kann das Szenario, als eine Art Sozialexperiment sehen, welches jedoch eher reihum diverse Genremerkmale bedient, statt nach empirischer Evidenz der Dysfunktionalität oder Massenhysterie zu suchen. Daher muss man auch ein gewisses Kunstverständnis mitbringen. Wenn man anfängt, dieses und jenes logisch zu hinterfragen, hat man schon verloren.
Die Konstellation und Konzeption der Figuren ist ein entscheidender Teil der Versuchsanordnung. PAT HEALY (CHEAP THRILLS /// CARNAGE PARK) spielt das alkoholabhängige, cholerische Familienoberhaupt. Die Ehefrau und Mutter versucht, die Wogen zu glätten, lässt sich nicht unterbuttern und hat womöglich eine Affäre am Laufen. SIERRA MCCORMICK stellt den Höhepunkt dar, als allem Anschein nach lesbische und irgendwie emomäßige Tochter. Der kleine Bruder ist ein weinerliches Weichei. Eine Sturmwarnung hat sie dazu veranlasst, Zuflucht in einem Badezimmer zu suchen, dessen Tür ungewöhnlicherweise ins Freie führt. Allerdings versperrt ein umgestürzter Baum, dass sie den sanitären Anlagen entkommen können. Alsbald liegen die Nerven aller Gefangenen blank.
Durch einen Spalt kann die vierköpfige Familie einen Blick nach draußen werfen. Damit das Konzept funktioniert, werden dem Publikum Einblicke verwehrt. Draußen scheint die Hölle ausgebrochen zu sein, doch hinter der Badezimmertür kommt man dem ebenfalls sehr nahe. Man kann das Badezimmer durchaus als Purgatorium einstufen und auch etwas Lovecraft-Horror ist nicht von der Hand zu weisen. Tobsuchtsanfälle, Verzweiflung, Verängstigung, Entfremdung, Schuldgefühle und eine Klapperschlange halten den Ball am Laufen.
Zusätzlich beschäftigen sich Rückblenden mit der Tochter und ihrer Beziehung zu einem Gothic Girl, das behauptet, tot gewesen und durch Nekromantie ins Leben zurückgeholt worden zu sein. Sie betreibt Hexerei, hat eventuell einen Mitschüler auf dem Gewissen, der an seiner eigenen Zunge erstickt ist, und befürchtet, dass noch etwas anderes beschworen und die Apokalypse herbeigeführt wurde.
Die Buchverfilmung offeriert also gleich mehrere Möglichkeiten und legt sich zum Schluss auf keine fest. Suggestion und Schockwirkung sind die treibenden Kräfte. Manche wird das sicherlich frustrieren, andere werden ungeheuer Gefallen daran finden, für sich die bestmögliche Interpretation herauszufiltern.
Geistervilla (OT: Haunted Mansion) / US/CA/AU/GB/TH / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im Jahre 2003 ist bereits der Film DIE GEISTERVILLA mit EDDIE MURPHY in der Hauptrolle erschienen und hat sich die Attraktion „The Haunted Mansion“ zum Vorbild genommen. Auch GEISTERVILLA nimmt sich das Fahrgeschäft im Themenpark zum Vorbild. Die Neuinterpretation ist auf jeden Fall um einiges gelungener als DIE GEISTERVILLA von 2003.
Ich wollte etwas Seichtes sichten. Einen locker-leichten No-Brainer zum nebenher schauen. Ich dachte, es handelt sich um einen quietschbunten, kitschigen Kinderfilm. Erstaunlicherweise ist der Film aber recht düster geraten und hat auch einen gewissen Gruselflair. Nichtsdestotrotz ist er natürlich familienfreundlich. Das Fürchten wird einem nicht gelehrt und auch auf blutige Ableben muss verzichtet werden.
Mir hat die Story außerordentlich gut gefallen, auf die ich nun aber nicht näher eingehen werde. Die Story ist ereignisreich, aufregend und kurzweilig. Kulissen, Kostüme und Effekte sind zudem Augenweiden. Die Figuren, die sich nach und nach im alten Herrenhaus in New Orleans, Louisiana einfinden, sind durch die Bank sympathisch, charismatisch, liebenswert und witzig. Die Gruppendynamik ist prima, wozu natürlich die spitzenmäßige Besetzung ungemein beiträgt. Auch der etwas trockene Humor hat mir zugesagt und es sind auf jeden Fall einige Lacher garantiert.
Stalker / GB / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich habe ein dialogreiches Kammerspiel erwartet und habe exakt das bekommen. Trotz alledem wäre es begrüßenswert gewesen, wenn zwischendurch noch einige Ereignisse das atmosphärisch dichte Geschehen aufgepeppt hätten. Die Dialoge sind nämlich nicht dermaßen interessant, informativ, faszinierend und aufschlussreich, um gekonnt davon abzulenken, dass der Plot hauchdünn und nicht vor Längen und Leeren gefeit ist. Zwischenzeitlich hadert man zudem des Öfteren mit der Logik, doch im späteren Verlauf leisten Erklärungen Abhilfe.
Die beiden Hauptdarsteller haben mir auf Anhieb nichts gesagt, aber ich muss eingestehen, dass sie überraschend überzeugende Leistungen abliefern. Nichtsdestotrotz habe ich die Wendung weit im Voraus kommen sehen. Das hat wohl daran gelegen, dass ich in die Rolle des Drehbuchautors hineingeschlüpft bin und mir Gedanken darüber gemacht habe, was man aus dem minimalistischen Szenario herausholen kann, wohin das Ganze zum Schluss führen soll und womit das Publikum noch überrascht werden könnte. Was BRET „THE HITMAN“ HART hier verloren hat, lässt mich überdies vom Glauben abfallen.
Wenn es Schlag auf Schlag gegangen wäre, hätte ich gar nicht die Zeit dazu gefunden, die Geschehnisse kurzfristig zu verarbeiten und über den weiteren Verlauf ausgiebig nachzudenken. Doch der Plot beraumt viel Zeit ein, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Eine der Figuren wird zu plakativ in die Schublade gesteckt, während die andere immer wieder unterschwellig kommuniziert, ziemlich abgefuckt zu sein. Als die Wendung vollführt wird, kriegt man aber noch einen waschechten Psychothriller und Folterporno kredenzt. Dieser Umstand hat mich auch dazu bewogen, noch den Durchschnitt geltend zu machen.