999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Totentanz der Hexen (OT: The Devonsville Terror) / US / 1983
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im Jahre 1683 werden in Devonsville drei Frauen der Hexerei schuldig befunden. Eine wird den Schweinen zum Fraß vorgeworfen, eine andere wird gerädert und die letzte auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Rache wird geschworen. Drei Jahrhunderte später ziehen drei aufgeklärte Frauen in die verschlafene Kleinstadt. Eine Wissenschaftlerin sucht nach Giftstoffen in den Gewässern der Gegend, eine Radiomoderatorin erteilt emanzipierte Ratschläge in ihrer Sendung und eine Lehrerin bringt ihren Schülern bei, dass andere Religionen auch über Göttinnen verfügen. Das christlich fundamentalistische Patriarchat sieht in den drei Frauen die Reinkarnationen der Hexenweiber und eine moderne Hexenjagd beginnt.
... erzählt demzufolge nicht die x-te Geschichte um einen Hexenfluch, der ein konservatives Kaff heimsucht, sondern vielmehr davon, wie der Aberglaube die Angst vor einem Hexenfluch die rückständige und paranoide Gemeinde fanatisiert. Das ist im Grunde höchst interessant und innovativ. Umso bedauerlicher ist es, dass der beschriebene Einleitungsteil bereits den spektakulären Höhepunkt des gesamten Films darstellt. Der Rest der Geschichte wird ebenso zäh wie holprig erzählt und die genannten Aspekte eher lieb- und lustlos eingesponnen. Die Frage, ob es sich bei den drei aufgeklärten Frauen um die Reinkarnationen der hingerichteten Hexen handelt, genügt beim besten Willen nicht, die Spannung aufrechtzuerhalten. Zwar wird ab und an eine ansprechende Atmosphäre kreiert und auch der phallokratische Hass breitet sich spürbar aus, aber erst auf der Zielgeraden wird wieder etwas Gas gegeben, wenn Köpfe explodieren und Gesichter schmelzen.
Boy Soldiers (OT: Toy Soldiers) / US / 1991
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
https://youtu.be/lexLAjh8fPA?si=7aIj1boIjg8vAVRX
Jammerschade, dass das Potenzial, welches dieses Szenario geboten hätte haben können, kaum bzw. nur unzugänglich genutzt wird. Vielleicht waren meine Erwartungen aber auch schlichtweg viel zu hoch gegriffen. Zuvor habe ich nämlich RUN HIDE FIGHT gesehen, der mir außerordentlich gut gefallen hat und den ich als äußerst empfehlenswert einstufen würde. BOY SOLDIERS wurde mir als ganz ähnlich gelagerter Beitrag empfohlen, weshalb ich mich nicht lange lumpen ließ, einen Blick zu riskieren.
Kolumbianische Terroristen nehmen ein Elite-Internat für schwer erziehbare Jugendliche in Geiselhaft. Der Anführer der Terroristen ist der Sohnemann eines Drogenbarons, der in den USA inhaftiert wurde. Sie wollen seine Freilassung erzwingen. Dass die Schüler reiche und mächtige Eltern haben, kommt den Geiselnehmern gelegen. Eine kleine Gruppe von Störenfrieden nimmt den Kampf auf. Ein Schüler ist sogar der Sohn eines Mafiapaten, was eine folgenschwere Wendung nimmt.
Technisch und handwerklich ist der Streifen sauber inszeniert. Der Soundtrack ist gut anhörbar, die Darsteller sind keine Vollnieten und der Härtegrad geht auch in Ordnung. Wie gewohnt, gibt ANDREW DIVOFF einen exzellenten Bösewicht ab. SEAN ASTIN hat mir als Spielzeugsoldat weniger gefallen, ist aber auch kein Totalausfall. Die Handlung will aber nicht so recht in die Gänge kommen und leidet manchmal unter Langatmigkeit. Die Actionszenen sind mir etwas zu wohldosiert und die Spannung backt eher kleinere Brötchen.
13 Fanboy / US / 2021
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ein völlig durchgeknallter Fanboy der Freitag, der 13.-Filmreihe hat es auf Neben-Darsteller*innen der einzelnen Teile und DEE WALLACE abgesehen. Im Grunde ist das gar keine schlechte Idee und lässt sich fast als Milieustudie bezeichnen. Des Öfteren thematisiert der Film nämlich oberflächlich, welchen Belästigungen und Gefahren die Schauspieler*innen ausgesetzt sind und welche Ängste, Nöte und Sorgen sie haben. Eine gute Idee macht aber noch lange keinen guten Film.
Zuerst fällt die billige Optik der Bewegtbilder negativ auf. Der Filmschnitt sorgt zudem für eine sprunghafte Handlung, bei der man lange Zeit nach dem roten Faden und zumindest einer einzigen wirklichen Bezugsperson sucht. Das liegt vor allem daran, dass viel zu viele Figuren mitmischen, wodurch das Konzept auf wackeligen Beinen steht. Dass das Schauspiel steif und die Dialoge stumpf sind, benachteiligt den Gedanken dahinter zusätzlich.
Der Killer hat eine coole Maske und so mancher Kill ist ganz in Ordnung, aber spannend gerät das lustlos oder müde wirkende Unterfangen nur bedingt. Der Plot-Twist zum Schluss geht auch in Ordnung, aber löst das Problem noch lange nicht. Ob der kostengünstige Meta-Slasher ein Leichen fleddender Trittbrettfahrer ist oder eine hochachtungsvolle Verbeugung darstellen soll, ist letzten Endes auch Auslegungssache.
Motor Home Massacre - The Road Ends Here (OT: Motor Home Massacre) / US / 2005
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Dass es sich um eine unabhängige und niedrig budgetierte Produktion handelt, erkennt man sofort. Das ist für mich allerdings kein K.o.-Kriterium. Für mich ging die billige TV-Ästhetik der frühen 00er in Ordnung. Ebenso die Klischeefiguren und der Humor, der meist pubertär und albern ausfällt.
Das Drehbuch ist aber eine Schande. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt eines gegeben hat. Wenn ja, hat es vermutlich auf einem Klebezettel ausreichend Platz gefunden. Auch der Filmschnitt ist für die Tonne und viele Szenen wirken aus dem Zusammenhang gerissen und notdürftig zusammengeklebt. Handwerklich liegt hier einiges im Argen.
In etwa eine Stunde lang passiert zudem nichts Gescheites. Eine Gruppe junger Leute findet zusammen, tuckert im klapprigen Wohnmobil Richtung Botanik, vorher machen sie Rast an einer Tanke, wo ihnen der durchgeknallte Redneck von Morden auf dem Campingplatz erzählt, bis sie endlich an besagtem Mordschauplatz ankommen und Unfug treiben. Das ist weder spannend noch spaßig oder temporeich.
Als dann endlich der Killer auf den Plan tritt, macht sich Ernüchterung breit. Er hat überhaupt nichts Bedrohliches an sich und die Kills sind primitiv umgesetzt. Ein Rätselraten um den Täter hat sich im Vorfeld auch nicht eingestellt.
Damsel / US / 2024
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Ich würde ... als abenteuerlichen Genremix bezeichnen. Ein Genremix aus Fantasymärchen, Creature Feature und Survival-Actionthriller. Dass es eine Selbstverständlichkeit ist, sich auf die Fiktion und Illusion einzulassen, bedürft keiner weiteren Erklärung. Der Unterhaltungszweck steht im Vordergrund. Wer Substanz und Tiefgründigkeit erwartet, ist im falschen Film. Allerdings ist der Streifen nicht auf den Kopf gefallen. Allerhand gängige Klischees nehmen nämlich unerwartete Wendungen.
Da ich mich nicht näher mit der Postproduktion auseinandergesetzt habe, kann ich nur behaupten, dass das meiste computergeneriert ist. Den übermäßigen Gebrauch von CGI befürworte ich normalerweise nicht. Die Effekte sind allerdings spitzenmäßig und eigentlich handelt es sich, um Bilder für die große Leinwand. Um spektakuläre Bilder, die eigentlich viel zu schade fürs Heimkino sind und darüber hinaus von einem epochalen Soundtrack formvollendet werden.
Die Landschaften und Bauwerke sind majestätisch und werden von versierter Kameraarbeit eingefangen und festgehalten. Zudem sind die Locations abwechslungsreich, die Kostüme imposant und die Ausstattung ist detailverliebt. Aber nicht nur der Film sieht umwerfend aus, sondern auch MILLY BOBBY BROWN. Im spannungsgeladenen Überlebensmodus verliert sie auch immer mehr Textilien. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Großartig ist auch, dass sie aus der Verzweiflung heraus über sich hinauswächst, anstatt direkt als abgeklärte Kampfamazone, Kriegerprinzessin oder Feminazi dargestellt zu werden. An einem bestimmten Punkt fühlte ich mich sogar irgendwie an PREDATOR erinnert, als sie sich noch einmal für den Endkampf zurechtmacht und Fallen bastelt. Außerdem hat sie wohl auch alle Stunts selbst ausgeführt.
Die Drachenlady hat übrigens ein überwältigendes Erscheinungsbild und sieht sehr realistisch aus. Ihre Stimme ist außerdem ehrfurchtgebietend und ihre Hintergrundgeschichte tragisch. Dass die Drachenlady keinen kurzen Prozess macht und auch mit sich reden lässt, liegt am Überlegenheitsgefühl und weil sie mit ihrer Beute spielen will.
Dass der Weltenbau ausbaufähig gewesen wäre, hat mich kein bisschen gejuckt. Die zwei Königreiche sind völlig ausreichend gebildet und der Großteil der Handlung findet dann eh in der monströsen Drachenhöhle statt. Die Handlung mag im Großen und Ganzen simpel gestrickt sein, aber ist reichhaltig und gehaltvoll. Das Tempo zieht konsequent an und es wird keine Müdigkeit vorgeschützt oder Nanosekunde verschenkt.
Tape_13 / DE / 2014
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AXEL STEIN assoziiert man nicht instinktiv mit dem Horrorgenre. Dass sein Regiedebüt ein Found-Footage-Schocker ist, ist daher ziemlich ungewöhnlich, erstaunlich und sonderbar. Leider spult er nur das Standardprogramm ab und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Ähnlichkeiten mit BLAIR WITCH PROJECT und PARANORMAL ACTIVITY nicht von ungefähr kommen.
Um eigene Ideen wurde sich kein bisschen bemüht. Lieber lässt man ein Klischee das nächste jagen. Ob obligatorische Lagerfeuergeschichte, Hexenbrett oder ein ominöser Fremder. Auch wenn eine beklemmende Grundstimmung nicht zu leugnen ist, sind Spannungsmomente, Effektarbeit und Gewalteinlagen nahezu nonexistent. Positiv zu erwähnen ist allerdings die Besetzung, die im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten das Beste aus ihren Rollen herausholt.
Düstere Legenden 3 (OT: Urban Legends: Bloody Mary / AT: Urban Legends 3: Bloody Mary) / US / 2005
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Bei diesem Ableger, handelt es sich erneut, um keine direkte Fortsetzung. Dieser Beitrag schlägt überraschender- und seltsamerweise sogar einen übernatürlichen Pfad ein. Es handelt sich, um eine rachsüchtige Geistergeschichte, die allerdings mit dem urbanen Mythos um Bloody Mary in Verbindung gebracht wird. Dazu versetzt uns der Prolog erst einmal in die späten Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts. Ein Hippiemädchen wird beim Abschlussball ermordet und übt Rache an den Kindern der Verantwortlichen.
Leider ist die Handlung nicht gerade von Innovativität geprägt und auch das Make-up des Geistermädchens sieht bescheiden aus. Das Geistermädchen spukt derweil nicht nur herum und erschreckt hin und wieder, sondern mordet auch im Stile urbaner Mythen. Das ist zum Teil auch wieder stimmungsvoll gefilmt und auch einige praktische Effekte sind nicht schlecht. Die computergenerierten Spinnentiere sind allerdings nicht so gut gelungen. Weil die Opfer reihum Unsympathen sind, nimmt man ihre Ableben einfach so hin.
Ungefähr zur zweiten Hälfte wird die tragische Geschichte des Hippiemädchens noch einmal breit ausgerollt, wodurch der Spannungsbogen abflaut. Die finale Wendung hilft dann nur noch sporadisch, weil man sie irgendwie ahnen konnte.
Düstere Legenden 2 - Final Cut (OT: Urban Legends: Final Cut / AT: Düstere Legenden 2 / Urban Legend 2 / Urban Legend 2: The Final Cut) / US/CA / 2000
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Diesmal dreht sich alles, um die Studentenschaft einer Filmhochschule. Der Hitchcock Award öffnet womöglich die Tore Hollywoods. Während die Studenten*innen mit der Produktion ihrer Filme beschäftigt sind, treibt ein Killer mit Fechtmaske sein Unwesen.
Eigentlich keine konkrete Fortsetzung. Auch wenn sich weiterhin urbanen Mythen gewidmet wird und indirekte Bezüge zum Vorgänger hergestellt werden, hätte durchaus ein eigenständiger Slasherfilm daraus gemacht werden können.
Der Streifen hat schon einige echt coole Szenen in petto. Die Morde im Stile urbaner Mythen sind stimmungsvoll inszeniert. Allzu saftig, matschig, derbe und deftig geraten sie aber nicht. Da hätte man also noch einiges herausholen können.
Das Rätselraten um den Täter wird leider nicht vernünftig ausgearbeitet, sodass Spannung auf der Strecke bleibt. Dass die Motivation des Täters bescheuert ist und die Suche einer Knarre zwischen Requisiten, hat mir zum Schluss aber gefallen. Eine kleine, gemeine Pointe rundet das Ganze dann noch ganz nett ab.
Hatchet - Victor Crowley (OT: Victor Crowley / AT: Hatchet 4 / Hatchet - Victor Crowley lebt / Hatchet IV) / US / 2017
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Victor Crowley (KANE HODDER) ist seit einem Jahrzehnt totgeglaubt. Der Honey Island Swamp ist mittlerweile eine Touristenattraktion, wo bspw. geschmacklose Victor-Crowley-Puppen zu Geld gemacht werden. Der ehemalige Sanitäter Andrew Yong (PARRY SHEN) überlebte damals. Er hat ein Buch über den Bayou Butcher und das Massaker im Honey Island Swamp ghostwriten lassen und vermarktet es per Talkshow und Signierstunde. Er hat sich geschworen, nie wieder an den Ort des Verbrechens zurückzukehren. Eine Million Dollar klingen jedoch zu verlockend. Allerdings stürzt das Flugzeug im Sumpfgebiet ab und dummerweise haben YouTube-Videos den Axt schwingenden, hünenhaften und schrecklich missgebildeten Hinterwäldler zwischenzeitlich beschworen.
Die ersten drei Ableger haben sich nicht bierernst genommen, hatten aber dennoch eine gewisse Ernsthaftigkeit und Dramaturgie. Die Eröffnungsszene dieses Beitrags versetzt uns ins Jahr 1964 und stellt unmissverständlich klar, dass es diesmal ein ganzes Stück humorvoller zugehen wird, als ein Heiratsantrag ziemlich schnoddrig gerät. Das Glück der frisch Verlobten ist jedoch nur von kurzer Dauer und nimmt ein jähes Ende.
Danach folgen zunächst einmal eine Reihe stumpfer und zumeist unter der Gürtellinie angesetzter Gags. Bis zum Flugzeugabsturz und erneuten Massaker im Sumpfgebiet, verstreicht derweil die Hälfte der Nettolaufzeit. Dem deformierten Schlächter wird also vergleichsweise wenig Bildschirmzeit eingeräumt. Wenn es aber soweit ist, zermanscht das Ungetüm wieder Köpfe und reißt Extremitäten heraus. Auch wenn die Effekte erneut handgemacht und deshalb äußerst ansehnlich sind, fehlt es ihnen diesmal irgendwie an Kreativität. Dieser Umstand und dass nunmehr der Humor im Vordergrund steht, sind womöglich die Gründe, warum es dieser Ableger diesmal sogar unbeschadet durch die FSK geschafft hat.
Hatchet III (AT: Hatchet 3 / Adam Green Presents Hatchet III / US / 2013
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Die zweite Fortsetzung knüpft abermals nahtlos am Vorgänger an. Marybeth Dunstan (DANIELLE HARRIS) ist erneut die einzige Überlebende des Massakers im Sumpfgebiet und präsentiert der örtlichen Polizei den Skalp des hünenhaften und schrecklich missgebildeten Hinterwäldlers Victor Crowley (KANE HODDER).
Da ihr die hiesigen Gesetzeshüter die mörderische Geistergeschichte nicht abkaufen, wird sie eingebuchtet, bis eine Journalistin die Kaution bezahlt. Vorher hat mich ihre Duschszene aber irgendwie an RAMBO (!) erinnert. Als ein Such- und Bergungsteam am Tatort alle paar Meter über Leichenteile stolpert, lässt auch der Wiedergänger nicht lange auf sich warten, um Körper zu zerpflücken und zu zermanschen. Vielleicht ist die Asche seines Vaters die einzige Chance, den Fluch zu brechen.
Auch dieses Mal dient die Handlung hauptsächlich dem Zweck, den Kill Count in die Höhe zu treiben sowie Gore- und Splattereffekte zu zelebrieren. Um die Handwerkskunst in voller Gänze bestaunen zu können, muss allerdings wiederholt zur unzensierten Version gegriffen werden.
Die Nebenhandlung, um die Beschaffung der Urne mit der Asche des Vaters, nimmt dem Ganzen meines Erachtens ein wenig Drive. Auch die Selbstironie wurde meiner Meinung nach gedrosselt, aber das eine oder andere Augenzwinkern ist schon drin. Ein Highlight, das Fun bringt, ist auf jeden Fall der Kurzauftritt von SID HAIG.
5,5 Eier am Baum
T.I.M. / GB / 2023
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Anfangs war ich skeptisch, da ich schon mehrere Filme gesehen habe, die mit einer ganz ähnlichen Ausgangslage aufwarten und indes vor künstlicher Intelligenz warnen. ... macht zunächst auch nicht den Eindruck, der Ausgangslage innovative Ansätze beisteuern zu wollen, als die Prothetik-Ingenieurin Abi (GEORGINA CAMPBELL) und ihr arbeitssuchender, scheinbar in der Vergangenheit untreuer Ehemann Paul (MARK ROWLEY) ein luxuriöses, hochtechnologisiertes Haus auf dem Land beziehen.
Nachdem diverse klischeehafte und vorhersehbare Prozesse überwunden sind, entwickelt sich aus dem Szenario aber ein durchaus respektabler Psychothriller. Die humanoide künstliche Intelligenz fehlinterpretiert nämlich den abstrakten Begriff Liebe, bezirzt seine Besitzerin und intrigiert den geehelichten Nebenbuhler. Besondere Erwähnung verdient die Leistung von EAMON FARREN, der den liebeskranken und hinterfotzigen Androiden T.I.M. (Technologically. Integrated. Manservant.) mimt. Auch wenn dieses Wunderwerk der Technik in Menschengestalt erscheint, sind Mimik und Gestik roboterhaft und demzufolge äußerst unbehaglich.
Ihn im Haus zu haben ist schon eine gruselige Vorstellung. Er kennt deine Passwörter und Vitalwerte, liest deine E-Mails, hört deine Anrufe mit, kann Stimmen imitieren und platzt unverholen herein, während den ehelichen Pflichten nachgekommen wird. Privat- und Intimsphäre sind damit Geschichte, weshalb Paul auch von Anfang an und immerwährend begründete Zweifel äußert, die von Abi heruntergespielt werden. Desto mehr Manipulationen stattfinden und Intrigen gesponnen werden, desto spannender, temporeicher, dramatischer und gewalttätiger spitzt sich die Situation zu, bis zum akzeptablen Showdown und einer kleinen Pointe.
Hatchet II (AT: Hatchet 2 / Adam Green's Hatchet II) / US / 2010
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Die Fortsetzung knüpft direkt am Vorgänger an. Die einzige Überlebende des Massakers ist Marybeth Dunstan. Diese Rolle wurde von TAMARA FELDMAN gespielt, doch sie wurde völlig ungeniert durch die allseits beliebte Scream-Queen DANIELLE HARRIS ersetzt. Marybeth sinnt nach Rache und sucht Clive "Rev. Zombie" Washington (TONY TODD) auf. Gefällig ist, dass er die Legende um Victor Crowley ausformuliert. An dem Punkt sieht man auch, dass KANE HODDER tatsächlich schauspielerisches Talent besitzt.
Selbstverständlich ist die Story abermals simpel gestrickt, aber verfolgt einen etwas anderen Ansatz. Ein Himmelfahrtskommando wird zusammengetrommelt, um den Geist des hünenhaften und schrecklich missgebildeten Hinterwäldlers zur Strecke zu bringen. Das heißt, sie wissen eigentlich, worauf sie sich einlassen und suchen das Sumpfgebiet schwer bewaffnet auf. Allerdings verfolgt jemand noch ganz andere Pläne, um den Fluch des Wiedergängers zu brechen.
Letztendlich dient die Handlung natürlich wieder einmal hauptsächlich dem Zweck, den Kill Count in die Höhe zu treiben sowie Gore- und Splattereffekte zu zelebrieren. Um diese in voller Gänze bestaunen zu können, muss allerdings zur unzensierten Version gegriffen werden.
Obwohl die meisten Figuren dazu gedacht sind, dem Bayou Butcher zum Opfer zu fallen, wurde ein bunter Strauß zusammengestellt, den man durchaus durchwinken kann. Die Dialoge fallen aber insgesamt betrachtet recht dürftig aus. Man darf jedoch nicht ungeachtet lassen, worauf die eigentlichen Schwerpunkte liegen. Außerdem nimmt sich der Stoff nicht bierernst und legt in Sachen Härte ordentlich eins drauf.
Der Biss der Schlangenfrau (OT: The Lair of the White Worm / Der Biß der Schlangenfrau) / GB / 1988
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Diese Kuriosität ist eine freie Adaption einer Schauergeschichte des irischen Schriftstellers BRAM STOKER. Die Horrorkomödie ist very british, trashig, surreal und vor allem sexy. Aufgrund dieses Mischverhältnisses, hätte mir das schrullige Resultat eigentlich besser gefallen müssen. Die Handlung konnte mich aber nicht wirklich für sich gewinnen, da der rote Faden doch recht locker sitzt.
AMANDA DONOHOE überzeugt auf ganzer Linie, als modebewusste, laszive und betörende Schlangenlady. Ihre glattzüngigen Dialoge und reptilischen Wortspiele faszinieren, bezirzen und amüsieren. Überrascht war ich darüber, HUGH GRANT hier auflaufen zu sehen. Als distinguierter Lord mit Monobraue, hat er mir aber weniger gefallen und wirkt auch ab und an ein bissel überfordert. PETER CAPALDI fetzt wiederum, als heroischer Archäologiestudent in Kilt und mit Dudelsack im Anschlag. Die Damen der Schöpfung bleiben derweil eher blass.
Ich habe den exzentrischen Humor bzw. die Situationskomik durchaus wahrgenommen, allerdings musste ich mich nicht krummlachen. Die bizarren Visionen sind schrecklich stümperhaft umgesetzt, aber auch derart fantasivoll und detailverliebt, dass sie das gewisse Etwas haben. Als der heidnische Schlangengott beschworen und ein Menschenopfer verlangt wird, liefert der Showdown in der Drachenhöhle noch einen gelungenen Abschluss.
5,5 Mungos
Ich werde immer wissen, was Du letzten Sommer getan hast (OT: I'll Always Know What You Did Last Summer / AT: I Will Always Know What You Did Last Summer) / US / 2006
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Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern, handelt es sich hierbei, um eine Direct-to-DVD-Produktion. Per se habe ich absolut kein Problem damit, aber hier macht es sich ausgesprochen negativ bemerkbar.
Warum auch immer, gelten die Ereignisse aus den vorherigen Teilen nun als Legenden. Der Fischer ist daher auch eine sagenumwobene, übernatürliche Gestalt, die am Unabhängigkeitstag Teenager mit dunklen Geheimnissen meuchelt.
Ein untalentierter Cast mimt unsympathische Schablonen, die durch die vermurksten Versatzstücke des Originals stolpern, während sich der Haken schwingende Fischer herumbeamt, wie es ihm gerade recht ist.
Dass die Angriffe im Stile von damals angesagten Musikvideos inszeniert sind, ist keine gute Entscheidung gewesen. Durch hektische Schnitte und Geflacker werden die Kills verhunzt. Bei Verfolgungsjagden und Versteckspielen, ist es mit Spannung und Dramaturgie deshalb nicht weit her.
Auch der Sheriff und sein Deputy können als Ablenkungsmanöver nicht hinters Licht führen, da die Verdachtsmomente viel zu leicht durchschaubar sind. Kurz nach dem Abspann hat man den Großteil schon wieder vergessen, da keine nennenswerten Höhepunkte auszumachen sind.
Paradise Hills - Flucht aus dem Wunderland (OT: Paradise Hills) / ES/US / 2019
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Zu diesem Exemplar ließe sich unfassbar viel schreiben, aber ich versuche, mich kurz zu halten. Hierbei handelt es sich, um eine farbenprächtige und opulent bebilderte Dystopie, die an ALICE IM WUNDERLAND angelehnt ist. Der mit Science-Fiction, Fantasy- und Horrorelementen poppig ausstaffierte Film gerät sogar manchmal rauschhaft und surreal. Ausgerichtet ist der märchenhaft anmutende Stoff auf Heranwachsende und junge Erwachsene. Vor allem weibliche Zuschauer werden angesprochen, sobald Feminismus und Emanzipation mit Füßen getreten werden und Selbstbestimmung nur ein frommer Wunsch ist. Priviligiertheit wird zum Mädchen(alb)traum.
In einer nicht näher bestimmten Zukunft finden sich junge und mit unterschiedlichen Problemen behaftete Frauen auf einer paradiesischen Insel wieder, wo sie in einer exklusiven Erziehungseinrichtung zu besseren Menschen konditioniert werden sollen, um ihre in die Wiege gelegten sozialen Rollen vorbildlich einnehmen zu können. Im Laufe des zusehends unbehaglicher und beklemmender werdenden Aufenthalts keimt der Verdacht auf, dass hinter der hübschen Fassade, dem höflichen Gebaren und den unkonventionellen Therapiemethoden finstere Absichten stecken. Ein Fluchtplan aus dem goldenen Käfig muss her...
Lange Zeit wird der Eindruck erweckt, dass Stil über Substanz waltet. Letztendlich werden hehre Ziele verfolgt und harsche Kritik ist ebenfalls inbegriffen. Die behandelten Themen und das eigentliche Anliegen werden durch die Verspieltheit der kunst- und durchaus geschmackvollen Bewegtbilder aber meines Erachtens viel zu lange vage gehalten und verschleiert. Dem Fest für die Augen, das zwischen Antiquiertheit, Avantgardismus und Futuristik changiert, gelingt es aber meiner bescheidenen Meinung nach nicht, dem Mysterium Faszination oder Spannungsmomente einzuverleiben. Auch wenn es viele bizarre Dinge zu entdecken gibt, sind die Anreize nur schwammig ausformuliert. Die wesentlichen Figuren wirken auch eher wie Staffage. Zum Schluss werden die meisten die Intention und Ambition zwar schnallen und gegebenenfalls zu schätzen wissen, doch bis dahin ist es ein ebenso pittoresker wie auch langer und steiniger Weg.
Der Lügner (OT: Menteur) / FR / 2022
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Jerome Berada (TAREK BOUDALI) ist ein zwanghafter Lügner und da er sich die Mythomanie zur Gewohnheit gemacht hat, legt der Streifen einen witzigen Start hin. Familie, Freunde und Kollegen finden es jedoch nicht so witzig, ständig die Hucke vollgelogen zu bekommen und organisieren eine Intervention, damit Jerome erkennt, dass er ein Problem hat. Dass sich Jerome vehement weigert, der Realität ins Auge zu sehen, ist amüsant. Als er eines Morgens feststellt, dass all seine Lügen Wirklichkeit geworden sind, jagt ein Gag den nächsten. Jeder schafft es zwar nicht ins Ziel, aber es stellt sein Leben ganz schön auf den Kopf und zwingt ihn, seine Handlungen zu überdenken. Er muss den Mist, den er verzapft hat, wieder gerade biegen. Das erinnert irgendwie an der DER DUMMSCHWÄTZER; MY NAME IS EARL oder DER JA-SAGER. Wer genannten Beispielen aufgeschlossen gegenübersteht, kann also auch hieran Spaß haben.
Freelance / US/GB / 2023
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Ganz nette Actionkomödie über einen Putschversuch in einer fiktiven Bananenrepublik, die vor allem mit ihrem sympathischen Cast überzeugen kann. Allen voran natürlich JOHN CENA. Zu Anfang seiner Karriere war er noch im Actionfilm beheimatet, bis er zusehends in immer mehr Filmkomödien mitwirkte und sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte.
Er kann also sowohl im Action- als auch im Komödienfach überzeugen. Da trifft es sich nur zu gut, dass dieser Film beide Genres vereint. Allerdings ist der Streifen sowohl im einen als auch im anderen Genre eher mittelmäßig unterwegs. Der sympathische Cast und dass die Story dann doch recht kurzweilig umgesetzt ist, bewahren allerdings vor dem Untergang. Für einen trüben Sonntagnachmittag, langt es allemal.
Found Dead - Urlaub in der Hölle (OT: 8 Found Dead) / US / 2022
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Die Entscheidung, die Handlung auf vier verschiedenen Zeitebenen anzulegen und zwischen ihnen unregelmäßig umherzuspringen, ist meiner bescheidenen Meinung nach keine besonders clevere gewesen. Grundsätzlich habe ich absolut gar kein Problem mit dieser Erzähltechnik, aber das Drehbuch ist nicht ansatzweise pfiffig genug, um diese Erzähltechnik zu rechtfertigen.
Die vier verschiedenen Zeitebenen sind nämlich völlig unnötig, da die einzelnen Handlungsstränge nicht wirklich integral sind. Die Erzähltechnik ist schlichtweg ungünstig gewählt und gestaltet die Handlung umständlich und leidig. Im Grunde wiederholt es sich immer und immer wieder in leicht abgeänderter Form.
Mit Figurenzeichnung ist es deshalb nicht weit her. Jedweder Charakter bleibt oberflächlich, ennuyant und funktional. Ob die Handlung chronologisch zu erzählen die bessere Entscheidung gewesen wäre, bezweifle ich aber dennoch. Schauspielerisch qualifiziert sich nämlich niemand für Größeres, aber das ältere Pärchen gerät schon äußerst unangenehm und abstoßend.
Ein manipulatives oder intrigantes Spiel wird jedoch nicht befeuert. Misstrauen und Missgunst werden nicht gesät. Dringlichkeit und Intensität werden im Zaume gehalten. Viel Blut gibt es auch nicht zu sehen, denn der Stoff geht eher in Richtung Thriller. Statt Thrill zu erzeugen, wird jedoch hauptsächlich gestritten, Smalltalk betrieben und unangebrachte Dinge gesagt, bis die Stimmung umschlägt und es etwas gewalttätig wird.
Run Hide Fight / US / 2020
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Dass es im Laufe der Zeit des Öfteren Amokläufe an US-amerikanischen Highschools gegeben hat, schwappte über den großen Teich, sodass man sogar hierzulande davon Wind bekommen hat. Dieser Genrefilm nimmt sich der heiklen Thematik an. Vier schwer bewaffnete Jugendliche nehmen in der Cafeteria die anwesenden Schüler als Geiseln. Wer sich den Anweisungen widersetzt, wird sofort erschossen. Sie wollen sich an ihren Lehrern und Mitschülern für die jahrelangen Demütigungen rächen. Sie lassen das Schulmassaker filmen und live im Internet übertragen. Sie haben jedoch nicht mit der 17-jährigen Zoe Hull (ISABEL MAY) gerechnet.
Auf ISABEL MAY muss ich auch direkt zu sprechen kommen. Ich kannte sie zuvor nicht und war daher überrascht, welch reife Leistung sie ablegt. Ihre Figur ist tapfer, unerschrocken, fest entschlossen und klug. Um eine bessere emotionale Bindung zu Zoe herzustellen, verwendete man den einfachen Kniff, dass sie ihre Mutter (RADHA MITCHELL) verloren hat. Dass sie den Verlust noch nicht vollständig verarbeitet hat, lässt sie menschlich, verletzlich und zerbrechlich erscheinen. Einbildungen ihrer Mutter sprechen ihr jedoch Mut zu. Dass Zoe die Armeejacke ihres Vaters (THOMAS JANE) aufträgt, verdeutlicht obendrein, dass in ihr eine Kämpferin steckt.
Als nächstes muss ich auf ELI BROWN zu sprechen kommen. Er legt nämlich eine ebenso reife Leistung ab. Er spielt den Drahtzieher und Rädelsführer Tristan Voy, der weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen ist. Man kauft ihm den Narzissten und Soziopathen voll und ganz ab. Wie er seine labilen Handlanger unter Kontrolle hat, ist ebenfalls beeindruckend. BARBARA CRAMPTON und TREAT WILLIAMS bekleiden übrigens auch noch Nebenrollen.
Als übernächstes muss ich auf den Filmtitel eingehen, denn dieser ist Programm. Zunächst flieht (Run) Zoe vor den Geiselnehmern, dann versteckt (Hide) sie sich vor ihnen und danach nimmt sie den Kampf (Fight) mit ihnen auf, um möglichst viele Lehrer und Schüler zu retten. Das ist spannungsgeladen sowie abwechslungs- und ereignisreich. Das Ganze ist auch glücklicherweise nicht allzu übertrieben. Zoe ist keine unbesiegbare Kampfmaschine, sondern muss sich etwas einfallen lassen und die Überlebens- und Jagd-Kenntnisse anwenden, die Dad ihr beigebracht hat. Die Action macht einen bodenständigen Eindruck, was mir zu gefallen wusste. Einige Unwahrscheinlichkeiten bzw. Naivitäten muss man allerdings in Kauf nehmen, aber das tut der Sache kaum Abbruch.
Dass hinter der Produktion die als konservativ und rechts geltende Nachrichten-Webseite The Daily Wire steckt, besitzt einen ebenso unangenehmen Beigeschmack, wie die Verarbeitung realer Tragödien zum knackigen Actionthriller im Stile von STIRB LANGSAM. In Actionfilmen heißt es aber generell, Auge um Auge, Zahn Zahn. Schwarzweißmalerei gibt es auch stets in Form von vermeintlich Gut gegen vermeintlich Böse. Dann müsste man schon das komplette Filmgenre verdammen und verbannen, wenn man damit ein Problem hat.
Timecrimes - Mord ist nur eine Frage der Zeit (OT: Los Cronocrimenes / AT: Time Crimes / Timecrimes) / ES / 2007
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Extrem gelungene Fusionierung von Thriller, Mystery und Science-Fiction, da offenbar ein hoher Anspruch an den eigens auferlegten Gesetzmäßigkeiten vorliegt. Man darf nie vergessen, dass die Zeitreise wissenschaftliche Fiktion ist. Selbstverständlich gibt es Theorien, aber diese sind eben nur unbewiesene Annahmen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Drehbuchautoren im Grunde tun und lassen können, was sie wollen. Das ist auch der Grund, dass keine Erklärung abgegeben wird, wie die Technologie exakt funktioniert. Es spielt einfach keinerlei Rolle, da es ohnehin unerklärlich ist.
Nichtsdestotrotz sollte der eigene Anspruch im Idealfall sein, dass das interessierte, aufgeweckte und mitdenkende Publikum den Geschehnissen nachvollziehbar folgen kann. Glücklicherweise ist das hier der Fall und man fühlt sich motiviert, das Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Es ist faszinierend anzusehen, wie die Zeitschleifen zu einem verschmelzen. Wie ein Puzzle setzt es sich allmählich zusammen und erst zum Schluss erkennt man das vollständige Motiv. Wie die Zeitreise begann, ist diskutabel. Wäre das potenzielle Prädestinationsparadoxon jedoch noch nicht im vollen Gange gewesen, hätte dieses Szenario gar nicht erst geschaffen werden können.
Verkompliziert oder überkonstruiert empfand ich all das in keinster Weise, sondern interessant, spannend, wendungsreich, amüsant und unterhaltsam. Da gerade einmal vier Figuren die Handlung auf ihren Schultern tragen, kommt es umso mehr auf eine starke Leistung jedes einzelnen an. Allesamt liefern eine starke Leistung ab, inwieweit es die eigentliche Funktion überhaupt zulässt.
Manche könnten im Besonderen die Verhaltensweisen der Haupfigur als bescheuert abtun. Jede Figur denkt jedoch, jedwede Entscheidung zum ersten Mal und aus freien Stücken getroffen zu haben. Doch jede Entscheidung ist vorbestimmt und fügt sich wie ein Bindeglied in die Verkettung der Ereignisse ein. Die Figuren sind an dem Punkt überhaupt nicht in der Lage, zu begreifen, dass der Versuch, die Ereignisse aus Angst, Panik, Hysterie, Verzweiflung, Dringlichkeit oder Liebe zu verändern oder zu korrigieren, erst der Auslöser ist, dass sich die Ereignisse in der Form ereignen. Die deterministische Konsistenz ist nahezu perfekt durchkomponiert. Dass sich der Hauptprotagonist den gesamten Kopf bandagiert, sieht nicht nur gruselig aus, sondern dient dazu, seine Frau nicht zu verwirren und zu verängstigen, die bildhübsche Radfahrerin einzuschüchtern und vor den alternativen Ichs unerkannt zu bleiben.
Äußerst ansprechend empfand ich zudem, dass der Streifen total retro und alltäglich rüberkommt. Der Film wirkt, wie ein biederer Fernsehfilm aus den Achtziger- oder frühen Neunzigerjahren. Eben ohne großes Tamtam und Chichi. Mal etwas Bodenständiges und Geerdetes. Keine Ahnung, ob das reiner Zufall ist oder ein beabsichtigtes Stilmittel, um die Reise in die Vergangenheit zu versinnbildlichen.
Castle Freak / US / 2020
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das gleichnamige Original von STUART GORDON aus dem Jahre 1995 ist durchaus sehenswert. Gilt in Fankreisen sogar als Kult. Keine Ahnung, ob jemals jemand danach gefragt oder ob es sie wirklich gebraucht hat, aber dies ist nun die Neuverfilmung der Produktionsfirma Fangoria.
Die Neuverfilmung nimmt sich einige Freiheiten bzw. Abänderungen heraus. Nichtsdestotrotz ließe sich die Handlung in wenigen Sätzen beschreiben und wäre eigentlich auch in filmischer Umsetzung im Nullkommanix durchgekaut. Schadensbegrenzung in Form der Zurschaustellung nackter Tatsachen überbrückt Längen nur bedingt.
Obwohl sowohl eine literarische als auch eine filmische Vorlage zur Verfügung standen, kommt die Handlung in diesem Beitrag nur kläglich voran. Zum Großteil gestaltet sich die Handlung uninspiriert und belanglos. Im Grunde überzeugen nur die Auftritte des weiblichen Castle Freaks. Die allerdings viel zu rar über die gesamte Laufzeit gesät sind.
Das geerbte Schloss in Albanien ist ein Hingucker und Gothic Horror lässt herzlich grüßen. Allerdings fehlen Nebelschwaden und daumendicke Spinnweben. Gruselstimmung, Ekelfaktor, Schockwirkung und Splatter finden sich in den Gemäuern aber dennoch wieder, dank der nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechenden Mitbewohnerin.
Glücklicherweise werden Make-up-Effekte bevorzugt. Erst als der lovecraftsche Horror hinten heraus in voller Gänze zum Tragen kommt, kommen visuelle Effekte zum Einsatz und sind durchaus präsentabel. Der Soundtrack stammt übrigens von FABIO FRIZZI. Er hat schon besseres abgeliefert, aber die Klangteppiche untermalen die Bewegtbilder hin und wieder recht stimmungsvoll.
Fatal ist aber noch, dass die wesentlichen Figuren nicht nur skizzenhaft gezeichnet sind, sondern auch nicht gerade besonders sympathisch in Erscheinung treten. Das liegt zum Teil am Verhalten, aber auch daran, dass die meisten Dialoge steif und trocken wirken. Einzig die nach einem Unfall erblindete und leicht entstellte Hauptprotagonistin hat ein wenig Profil. Ziemlich skurril und deshalb auch noch leicht entertainend, gerät ein Jungspund, der Professor genannt wird, weil er scheinbar allwissend (!) ist.
Dead Zone Z (OT: Dead Zone) / US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Über das Endzeitszenario erfährt man nur wenig und kriegt auch nur wenig von den Ausmaßen zu Gesicht. Zumindest kommt die Spezialeinheit rasch in der Todeszone an. Der Grund dafür ist womöglich, dass Handlung durch Action ersetzt werden soll.
Den drei (!) Drehbuchautoren könnte man aber regelrecht Arbeitsverweigerung vorwerfen, denn mehr als unkreative und uninspirierte Stangenware ist nicht drin. Sie scheinen aber gerne Videospiele zu spielen. Einige Elemente erinnern nämlich verdächtig an die Halo- und Resident-Evil-Videospielreihen.
Ebenso wenig großen Wert wird auf Schauspiel, Figurenzeichnung und Dialoge gelegt. Spannung und Dramaturgie haben deswegen schlechte Karten. Die Infizierten sind von der schnellen Sorte, treten aber nicht in riesigen Horden auf und sind auch nicht allzu grauenerregend anzusehen. Eine Art Mutant stellt später aber noch eine ernstzunehmende Bedrohung dar.
Die Soldaten wurden in futuristische Kampfanzüge gesteckt. Oftmals sieht man daher nur digitale Anzeigen und die Gesichter der Soldaten in Nahaufnahme. Man kriegt dann beschrieben, was gerade vor sich geht, anstatt es selbst sehen zu dürfen. Das ist eben günstiger, als teure Actionszenen inszenieren zu müssen. Nichtsdestotrotz gibt es selbstverständlich die eine oder andere Actionszene innerhalb der kargen und in kräftigen Farben ausgeleuchteten Kulissen. Allerdings ist nichts davon wirklich aufsehenerregend.
Formicula (OT: Them! / AT: Them) / US / 1954
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Angesichts des Alters sind die Effekte grundsolide und die Modelle der Riesenameisen können sich sehen lassen. Die akustischen Signale sind selbst heutzutage Furcht einflößend und die Warnung vor dem Atomzeitalter hat ebenfalls bis zum heutigen Tage bestand. Selbstverständlich kann man ... nicht nach heutigen Maßstäben bewerten und muss die Handlung blauäugig betrachten, da jedwedes Bestandteil berechenbar ist. Dazumal waren sie es aber eben nicht, denn ... gilt als einer der ersten seiner Art und beeinflusst nach wie vor das Subgenre.
Die Handlung ist gut durchdacht und aufgebaut. Liebe zum Detail ist zu erkennen, um eine kurzweilige Handlung zu arrangieren und eine starke Atmosphäre zu kreieren. Anfangs werden zum Beispiel die Folgen der Bedrohung illustriert, statt die Bedrohung selbst. Das ist subtiler Grusel in Bestform. Das Zirpen ist der Vorbote des Unheils, die baldige Katastrophe steht kurz bevor. Ein unter Schock stehendes Mädchen, Zerstörung, Leichen und Ameisensäure werden vorgefunden und schüren Angst und Panik.
Nachdem Cyangas den ersten Erfolg bringt, ist der Kampf noch lange nicht gewonnen. Wissenschaftliche Erklärungen im Mittelteil, die in Washington, D.C. abgegeben werden, sind nicht nur ausgesprochen informativ und lehrreich, sondern festigen auch das Bedrohungsszenario immens. Nun gilt es schnellstmöglich herauszufinden, wohin die geflügelten Königinnen geflattert sind, um zu verhindern, dass sie Kolonien errichten, die Krieg gegen die Menschheit führen, tötet und versklavt. Die Aussagen der Augenzeugen erinnern an die Sichtung unbekannter Flugobjekte. Der Wechsel von der Wüste New Mexicos in die Kanalisation von Los Angeles beflügelt die Handlung im Weiteren. Die Nationalgarde rückt mit Maschinengewehren, Bomben und Flammenwerfern an, um der Ungezieferplage Herr zu werden.
30 Days of Night: Dark Days / US / 2010
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dieser Ableger wählt einen völlig anderen Ansatz. Einen Ansatz, der die Vampire anlasslos banalisiert, entmystifiziert und teilweise vermenschlicht. Das Geschehen findet auch nicht mehr im eiskalten Alaska statt, sondern im sonnigen Los Angeles. Deshalb hat die Fortsetzung auch einen komplett anderen Look. Die Optik geht aber schon in Ordnung, aber dazu später mehr. Die Rolle von MELISSA GEORGE wurde zudem durch KIELE SANCHEZ ersetzt. Wegen dieser erheblichen Unterschiede und Abweichungen, hilft es womöglich ungemein, diesen Beitrag losgelöst unter die Lupe zu nehmen.
Eine Gruppe von Vampirjägern hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Nester der Blutsauger zu zerstören und die Königin zu köpfen. Dass die Handlung prinzipiell simpel ist, wäre nicht zwangsläufig ein Problem, wenn sie nicht obendrein zu plump und unstrukturiert sein würde, um einen adäquaten Spannungsbogen erzeugen zu können. Da die Gruppe von Vampirjägern aus Betroffenen und Überlebenden besteht, gehen sie nicht allzu professionell vor. Das führt sogar zum Klischee, dass der Schwarze zuerst stirbt.
Aufgrund der skizzenhaften Charakterisierungen, stellen sich nur leidlich emotionale Bezüge ein. Als Sympathieträger oder Identifikationsfiguren, tun sich die Mitstreiter schwer. Dem Gemütszustand entsprechend gestaltet sich die Atmosphäre düster, bedrückt und pessimistisch. Ebenso karg und trostlos geraten die Kulissen um billige Motelzimmer, verwaiste Lagerhallen und dunkle Keller. Die Effekte sind ganz okay und die eine oder andere blutige Actionszene unterhält halbwegs. Verstecken braucht sich der Spitzzahn-Reißer zwar nicht, sollte sich aber auch nicht in den Vordergrund drängen.
Doom: Die Vernichtung (OT: Doom: Annihilation / AT: Doom 2 / Doom 2: Annihilation) / US / 2019
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
... ist keine Fortsetzung zu DOOM - DER FILM aus dem Jahre 2005, sondern einfach eine weitere Adaption der Videospielreihe. Ich habe kein einziges der Spiele jemals gespielt, weshalb ich weder Bezüge noch Fanservice erkenne. Soweit ich weiß, hält sich diese Adaptierung aber näher an den Vorlagen. Überraschenderweise gefällt mir diese Adaption besser. Überraschenderweise, weil die Produktion direkt auf DVD, Blu-ray und im digitalen Vertrieb erschien. Das Budget ist demnach geringer und die Besetzung nicht mehr allzu hochkarätig. Da ich grundsätzlich kein Problem mit B-Movies habe, macht mir das nichts aus.
Was mir hieran weitaus besser gefallen hat, ist, dass alles viel besser ausgeleuchtet ist. Dadurch sieht man auch die Kulissen viel besser, bei denen sich Mühe gegeben wurde. Obwohl die Spezialeinheit nicht gut auf ihren Lieutenant zu sprechen ist, ist jede/r einzelne zudem um einiges sympathischer, als der Prolo-Trupp aus DOOM - DER FILM. Auch der Wissenschaftler, der die Space Marines begleitet, ist zugänglich. Dass er mit dem Lieutenant einst etwas am Laufen hatte und immer noch Gefühle für sie hat, ist auch ein apartes Detail.
Die Story ist dem Erstversuch logischerweise sehr ähnlich, da jedoch nonstop Action geliefert wird, ist Kurzweil garantiert. Trotz Zombies und Dämonen, die Feuerbälle aus dem Brustkorb schießen, fällt die Action allerdings relativ harmlos aus. Eine Splatterorgie ist nicht drin und leider hat man auch auf ein Gemetzel in Ego-Shooter-Perspektive verzichtet. Was mir jedoch hinzukommend gefallen hat, ist, dass man allem Anschein nach noch ganz klassisch auf Maske und Kostüm gesetzt hat. Selbstverständlich gibt es auch jede Menge visuelle Effekte und diese können sich durchaus sehen lassen. Im Besonderen die Höllenszene ist in diesem Zusammenhang positiv zu erwähnen, wo die Big Fucking Gun und Plasmagranaten effektiv zum Einsatz kommen. Der Abschluss ist in gewisser Weise auch ziemlich erschütternd und hat mich zufriedengestellt.