alex023 - Kommentare

Alle Kommentare von alex023

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    „I wake up happy, feeling good...but then I get very depressed, because I'm living in reality.“

    Definition von Glück (Wikipedia):
    Glück ist ein Hochgefühl, das vom Wunsch nach Fortdauer gekennzeichnet ist, solange es andauert, und vom Wunsch nach Wiederkehr, wenn man sich seiner erinnert. Seine ekstatischen Momente heben diesen Gemütszustand über die Genugtuung oder die Zufriedenheit hinaus.

    HAPPINESS, ein bitterböses Drama von Todd Solondz, zeigt uns viele miteinander verknüpfte Geschichten, Schicksale und Figuren, welche alle nahezu aus dem echten Leben stammen könnten. Denn so ist das Leben: traurig, schlimm, heftig, skurril, unglaublich. Die Welt und deren Bevölkerung ist schlecht, das Schlimmste, was dem Planeten passieren konnte. Und so sehen wir auch hier Figuren, die das Glück alle geradezu nicht gepachtet haben, umso ironischer sticht der Titel (zu deutsch etwa „Glückseligkeit“) hervor. Wie man oft liest, werden häufig Parallelen zu Sam Mendes „American Beauty“ gezogen, was durchaus verständlich ist. Außerdem passt der Begriff „böser Bruder“ (von „American Beauty“) geradezu perfekt. Denn auch hier wird die Gesellschaft in all seinen Facetten vorgeführt und der Zuschauer nachdenklich gestimmt. „Happiness“ ist jedoch weniger rasant, eher tempo-arm, was an manchen Stellen zur Langatmigkeit führt, wobei das jedoch auch der einzige Kritikpunkt sein kann. Die Schauspieler sind allesamt toll, vorallem Philipp Seymour Hoffman überragt, dazu sticht noch Dylan Baker heraus. Dennoch ist der Film in höchstem Maße zynisch und kritisierend, aufdeckend und interessant.
    Um den aufgebauten Spannungsbogen wieder aufzugreifen: Glückseligkeit präsentiert keine der Figuren, eher das genaue Gegenteil und das gesamte Geschehen ist von Traurigkeit geprägt und dem immer wieder missratenden Versuch, daran etwas zu verändern, in dem verzweifelten Hoffen, das Streben nach Glück würde einen Sinn und Erfolg haben.

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    • Ja, wie schön, dass ihr alle wieder über den Film herzieht und euch fragt, warum das als Tipp des Tages genannt wird? Weil Moviepilot Klicks erzielen möchte, ganz einfach. Und das erreicht man beim gemeinen Volk eher mit Hangover, als mit anderen, die hier genannt wurden.

      • 7

        „There are some fish that cannot be caught. It's not that they're faster or stronger than other fish. They're just touched by something extra.“

        Es ist immer wieder erstaunlich, was Moviepilot unter „ähnliche Filme“ versteht. Jedenfalls verstehe ich das „Fans dieses Films gefiel auch ...“ immer so. Dieser hier wurde mir bei „Into the Wild“ empfohlen. Doch das mal nur so nebenbei.
        BIG FISH ist ..., ja was ist dieser Film denn nun? Es ist ein Film von Tim Burton und das sollte, denke ich mal, alles sagen. Ganz 100 %-ig normal ist der Kollege nicht, das kann mir keiner erzählen. Auch in seinem Werk aus dem Jahr 2003 gibt es allerhand fantastische Sachen (Wortbedeutung eher begründet auf Fantasie) zu entdecken. Eine wirklich irrwitzige Geschichte, dazu einen soliden Soundtrack und gute Darsteller hat der Film zu bieten. Und doch wurde ich leider nie ganz mitgerissen. Die Rahmenhandlung ist leider etwas dürftig und die Geschichten selbst wirken manchmal etwas übertrieben, zu dick aufgetragen. Dennoch unterhält der Film mit seiner skurrilen Art fast durchgängig, auch wenn es ein paar kleine, kurze Durchhänger gibt, wo er in Langatmigkeit abzudriften droht. Doch er kratzt immer rechtzeitig noch die Kurve und steigert sich zum Ende hin nochmal. Mit dem furiosen Finale hinterlässt „Big Fish“ dann doch noch einen bleibenden, positiven Eindruck. Und außerdem ist Ewan McGregor natürlich immer sympathisch.

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        • 6

          »"Arbeitet die für sie?" - "Nein, ich zeig ihr nur, wie man den Aufzug bedient."«

          Frühstücksfernsehen ist ein Mythos, den ich wohl nie ergründen werde. Verstehen tu ich's nicht, wie man oder überhaupt wer sich so etwas ansieht, um diese Zeit schlafe ich entweder oder, äh, frühstücke? Ich kann mir so etwas höchstens wie bei den Studenten aus »How I Met Your Mother« vorstellen, dass man n o c h wach ist, weil man betrunken in einer Bar herumhängt. Doch das ist eine andere Geschichte.
          In MORNING GLORY (wo gab's nochmal diese Liste mit den unglaublich dämlichen Titeln?!) versucht Rachel McAdams die Morning-Show "Daybreak" zu retten, was auf den ersten Blick ein heilloses Unterfangen zu sein scheint. Dazu engagiert sie Moderator-Legende Harrison Ford, der zusammen mit Diane Keaton ein dynamisches Duo (Applaus für diese schwache Alliteration?) bilden soll. Klar gibt es hier und da eine Menge Schwierigkeiten und die Sendung soll sogar abgesetzt werden, aber - welch' Überraschung - am Ende geht's gut aus und die Show wird ein Erfolg.
          Klar, »Morning Glory« ist nicht viel mehr als Hollywood-Durchschnittskost, deutlich vorhersehbar und mit wenig neuem. Aber hier gibt es dann doch noch eine Menge Pluspunkte: der Film unterhält, nicht zuletzt wegen der erfrischenden Art von McAdams (wie schon gesehen in »The Notebook«). Sie bringt Tempo und Dynamik in den Film, auch wenn sie dann und wann mal einen eher schwächeren Moment hat. Dennoch ist es köstlich zu sehen, wie sich Keaton und Ford vor laufender Kamera angiften, oder wie sich Indiana Jones aka Han Solo beim Kochen zum Affen macht. Dazu kommen noch eine Menge weiterer komischer Momente, die zwar auch nicht besonders innovativ sind, aber ich habe gelacht, also wurde die Mission doch erfüllt. So wird mir »Morning Glory« nicht auf ewig als großartiger Film im Gedächtnis bleiben, aber dennoch als eine nette, frische Komödie für Zwischendurch, die durchaus (größtenteils) zu unterhalten weiß.

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          • Scheint ja so, als würde es DAS Jahr von Joe Levitt werden. Was kommt da alles mit ihm?
            "50/50", "Premium Rush", "Lincoln", "Django Unchained" (???) und natürlich "The Dark Knight Rises"... freu mich drauf! (2011 war das Jahr von Ryan Gosling, 2012 wirds das von Joseph Gordon-Levitt - awesome!).

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            • Two and a Half Men wird bestimmt nicht eingestellt, das werden die sonst so quotengeilen Sender doch nicht machen. So lange ausquetschen bis nichts mehr übrig bleibt.

              CSI: Miami gehört für mich schon seit Folge 1 abgesetzt, aber das ist 'ne andere Geschichte...

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              • Das ist ein Scherz. Californication vor Dexter zu stellen, also wirklich.

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                • Eindeutig Doug. <3
                  Obwohl das schon sehr schwer war, weil Arthur nur (bildlich) Millimeter dahinter liegt. Und dann kommt auch schon sofort Spence. Und der ganze Rest sowieso. Achja, das waren noch Zeiten. <3

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                    „Der General, der ein Sklave wurde. Der Sklave, der Gladiator wurde. Der Gladiator, der sich gegen den Kaiser auflehnte.“

                    Ich bin ja eher so ein Typ, der sich zumeist zu Gegenwartsfilmen hingezogen fühlt. Historische Filme oder Fantasy-Movies landen bei mir eher selten im Player, auch wenn ab und zu ein Sci-Fi-Streifen auftaucht. Dennoch wagte ich mich nun - längst überfällig - an den hoch gepriesenen GLADIATOR heran.
                    Wir befinden uns um 180 nach Christus und das römische Heer ist unter der Führung von Kaiser Marcus Aurelius weit nach Germanien vorgedrungen. Sein General Maximus, gespielt vom großartigen Russel Crowe, ist von ihm als sein Nachfolger auserkoren worden, anstelle seines Sohnes Commodus, ebenfalls großartig dargestellt von Joaquin Phoenix, was bei diesem nicht gerade Freude auslöst. Der Kaiser hatte angekündigt, nach der Schlacht gegen die Germanen Rom wieder in eine Republik zu verwandeln, was Maximus unterstützte. Der macht-besessene Commodus tötet daraufhin aber seinen Vater, schwingt sich selbst zu seinem Nachfolger auf und lässt anordnen, den widerstrebenden Maximus zu exekutieren. Der kann dabei jedoch fliehen und sich in seine Heimat durchschlagen, wo er gefangen und zum Sklave wird. Hier beginnt sein Aufstieg, der konträr mit dem Fall des Kaisers Commodus das Thema des Films klar beschreibt. Ein wenig kurios mag dies zunächst klingen, dass der Aufstieg Maximus mit der Versklavung beginnt, jedoch folgt darauf seine Ernennung zum Gladiator in Rom, wo er sich mit den besten der besten messen darf - und diese besiegt. Als Commodus, nun gewalttätig herrschend, in ihm den tot geglaubten und geliebten General seines verstorbenen Vaters erkennt, ist er schockiert. Es entwickelt sich ein klassisches „Katz & Maus - Spiel“ zwischen Kaiser und Gladiator, zwischen Diktatur und Republik. Eigentlich ist offensichtlich, wer hier gewinnen wird, doch das ist nur peripher. Die bild- und tongewaltige, meisterhafte Inszenierung Ridley Scotts lassen den Film in einer Liga mit anderen prägenden und grandios inszenierten Werken spielen. Man könnte da glatt klischeehaft „ganz großes Kino!“ in den Raum werfen. Weil es hier nun mal wirklich stimmt. Der Ab- und Aufstieg des Maximus, sowie genau in der Umkehrung beim Antagonisten Commodus sind fantastisch, berührend und schlichtweg genial. Durch die gekonnte Kameraführung, die vielen Close-Ups wird die Stimmung intensiviert, gerade zu Beginn des Films, und verleiht ihm eine nicht für möglich gehaltene nachdenklich stimmende Aura, die sicherlich auch - neben der schon genannten Bilder - auf den herausragenden Score von Hans Zimmer (u.a.) zurückzuführen ist.
                    Die Frage ist hierbei, inwieweit lässt sich Maximus Einstellung auf die Realität übertragen? Gibt es Menschen, die für die gute Sache sterben würden, oder ist dies bloß wieder eine vorgegaukelte Erfindung Hollywoods? Schwer zu beantworten, wenn man nicht mehr an das Gute in der Welt glaubt; jedoch gibt es sicher einige Menschen, die für ihre Prinzipien alles tun würden. Um Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (jaja, ich weiß - französische Revolution) und Demokratie zu erlangen, muss man kämpfen, viel kämpfen und umso mehr opfern. Maximus Opfer bringt Rom in diesem Falle den Frieden, die Gerechtigkeit und die Republik; und somit die Demokratie. Beispielhaft zeigt uns Ridley Scott, dass er noch an das Gute glaubt. Hoffentlich hat er recht.
                    „Episch“ - ein viel zu inflationär benutzter Begriff, der manchmal jedoch wirklich zutrifft. Hier ist es mal wieder so weit, denn um dieses Epos richtig beschreiben zu können, benötigt man dieses Adjektiv nun einmal. „Episch“ - das ist der Score, das sind die Bilder, das ist die Inszenierung - eben alles.

                    „Ich bin Maximus, der Erlöser Roms!“

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                    • Habe schon lange auf so einen Artikel gewartet. Habe jetzt leider erst vor knapp einem 3/4 Jahr die Serien für mich entdeckt und vor einiger Zeit als erstes "Dexter" abgeschlossen. Bin nun an "Breaking Bad" dran und danach werden "Lost", "24", "Six Feet Under" usw. folgen. Außerdem zeigt ja RTL II glaube ich nächste Woche die komplette erste Staffel von "Game of Thrones", das wird dann auch geschaut. Oh, ich merk grade, ich hab noch so viel vor mir. :D

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                      • Was genau hat Jesse Eisenberg jetzt in dem Artikel zu suchen?

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                          über 11:14

                          „This can't be happening.“

                          Mitten in der Nacht, es ist 11:14 pm und die Kleinstadt Middleton in Kalifornien schläft. Alles ist ruhig, hier passiert rein gar nichts. Oder doch? Fünf verschiedene Episoden, fünf verschiedene Perspektiven. Alles hängt zusammen. Jedes Mal sieht die Geschichte ganz anders aus. Doch jedes Mal endet sie auch in einer Katastrophe. Stellenweise als Persiflage auf die amerikanischen Kleinstädte zu deuten („Ab neun schläft doch hier jeder...“), ist „11:14“ größtenteils eine Art weitere Teenie-Splatter-Komödie, die jedoch durch ihren Episoden-Charakter etwas besser, schicker, feiner wirkt. Die Schauspieler allesamt sind nicht gerade das Gelbe vom Ei (nehmen wir Mr. Swayze mal aus; Jason Segels Mini-Auftritt war auch zu wenig; Tom Hanks Sohn Colin ist aber solide) und an einen Soundtrack kann ich mich auch nicht mehr erinnern. Erwähnenswert sei aber die solide bis gute Kamera, die an einigen Stellen wirklich glänzen kann. Teilweise werden hier wirklich, inszenatorisch zwar nicht meisterhafte, aber dennoch sehenswerte, skurrile Ereignisse miteinander verknüpft, wo man sich des öfteren fragt: „nicht deren Ernst?!“ Weiterhin kann ich dem Film dennoch ein Prädikat á la „witzig“ verleihen, da diese Skurrilität wirklich sehr komisch wirkt - und das trotz mehrerer Toter und Verlust von „Körperteilen“. Was stellenweise wie eine Teenie-Komödie wirkt, hat doch einen ganzen Haufen dazu nicht passender Handlungen parat. So ist „11:14“ alles in allem eine solide bis gute Splatter-Komödie, schön verpackt in fünf kurzen, verschiedenen Episoden, die nach und nach die ganze Geschichte aufdecken.

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                          • Awesome!

                            http://www.dailymotion.com/video/xl2sdb_snow-patrol-called-out-in-the-dark_music

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                            • Wenn Scarlett mitspielt, muss ich den Film wohl auf alle Fälle sehen...

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                                »This was the best of all possible worlds. But even here, a little help was necessary - and that's where Troy came in. Troy supplied feel-good pills to all the kids at Hillside. And, in this way, happiness was spread all around. Life could not possibly be any more wonderful...«

                                (Spoiler könnten durchaus enthalten sein)

                                Bis vor vier Tagen hatte ich ja noch nie etwas von diesem Werk gehört, welches die erste und bisher einzige Regie-Arbeit von Arie Posin darstellt (hier stelle ich mir zweimal die Frage: »Warum?«, und zwar einmal: warum kannte ich den Film bis vor kurzem nicht und zweitens, warum ist das denn bitteschön die bisher einzige Regie-Arbeit?).
                                THE CHUMSCRUBBER, als »Komödie« deklariert, ist vielmehr eine traurige Satire auf die amerikanische Gesellschaft, die hier durch den Vorort Suburbia Hillside präsentiert wird.
                                Jamie Bell, der hier durch meine wohl verblendete subjektive Anschauung irgendwie wie ein junger Michael C. Hall wirkt, brilliert hier in der Rolle des Protagonisten Dean Stiffle, der als einziger Normale unter traurig-verrückten dann ironischerweise von seinem Vater selbst für gestört erklärt wird, was sich selbstverständlich auf sein arg seltsames Verhalten, besonders nach dem Suizid seines »besten Freundes« Troy, bezieht. Die völlig gestörte, verrückte und auch traurige Geschichte nimmt ihren Lauf, als Dean einer Bande um den »coolen« Billy und die süße Crystal die Drogen Troys besorgen soll und diese dafür seinen Bruder kidnappen wollen, was jedoch irrsinnigerweise fehlschlägt.
                                »The Chumscrubber« beginnt zwar zunächst locker-leicht, jedoch wird diese Illusion durch die sofort auftretende Enthüllung des Selbstmordes zerstört. Der Film kreiert ein Bild des amerikanischen Vorortes Suburbia Hillside, welches manch einen möglicherweise erschrecken mag und mich auch für eine kleine Zeit verdutzt da sitzen ließ, was jedoch bei näherer Betrachtung gar keine Überraschung sein darf. Die Probleme der Jugend werden beschrieben, wie sich manche Eltern einen Dreck darum scheren und etlichen andere Dinge, wie das Mobbing, die Depression einer ganzen Generation, die doch so überraschend manchmal aufkeimt, jedoch gar nicht mehr überraschen sollte. Viele helfen sich durch den Konsum von mehr oder weniger harten Drogen. Doch ist das der Weg? Ich sage nein. Jedoch: ist die heutige Gesellschaft von Drogen besessen, ist der Missbrauch auf ein Level gestiegen, welches nicht mehr tragbar ist? Meiner Meinung nach kann es nur eine Antwort auf diese Frage geben und was dann passiert zeigt Posins Werk eindeutig: Eltern vernachlässigen nicht nur ihre Kinder, nein, sie bekommen gar nichts mehr von ihrem Leben mit, sie scheren sich gar nicht darum. Oder wie sollte es sonst möglich sein, dass einer Mutter nicht auffällt, dass ihr Sohn seit zwei Tagen nicht zu Hause war (13 Jahre alt)? Richtig, unverständlich. Aber doch logisch, wenn man das im Zusammenhang betrachtet. Was uns zu der versteckten, aber doch sehr stark erkennbaren Gesellschaftskritik führt (ich weiß, dass das keinen Sinn macht). Aufwachen, Amerika! Aufwachen, Welt! Wie weit ist es denn mit uns Menschen gekommen?

                                Dann ist da außerdem noch der Teil, den manche vielleicht als leichten »Mindfuck« bezeichnen mögen, die Story herum um den titelgebenden »Chumscrubber«, dessen Figur nur für einzelne, kurze, jedoch einprägende Szenen auftritt und allgemein undurchsichtig bleibt. Mit einer Interpretation halte ich mich da ein wenig zurück, da ich den gesamten Sachverhalt nicht ganz überblicke. Sicherlich schon (zu oft) gesagt, aber natürlich erinnert das ganze irgendwie an den lieben »Donnie Darko«. Hier haben wir vermutlich einen ähnlichen Fall. Eine Undurchsichtigkeit ist vorhanden, der Film ist interpretierbar und philosophierbar (sind das Worte?), ohne dass ein Ende in Sicht ist. Jeder mag wohl für sich selbst entscheiden, ob der »Chumscrubber« nun die illusionierte Verkörperung des toten Troys ist oder ob das nun zwei von grundauf verschiedene Charaktere sind. Es wird demnach offen gelassen und bietet für weitere Sichtung natürlich noch viele einladende Möglichkeiten, um sich an mehreren Details zu erfreuen, die man durch die Faszination beim ersten Sehen übersehen hat.

                                Insgesamt handelt es sich bei »The Chumscrubber« also um einen fantastischen Film, der nicht nur eine schwarze, traurige und zeitweilen komische Satire bietet, sondern auch einen leichten »Mindfuck«, der viel Raum für Interpretationen lässt, welche zum mehrerem Ansehen des Films einladen. Solche Filme sind bei mir immer gerne gesehen und somit wurde ich hier positiv überrascht. Ein ganz starker Film!

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                                • Oh, Scarlett <3.
                                  Und Cobie Smulders auch dabei. :o
                                  Worum ging's nochmal?

                                  Achja, Avengers. Robert Downey Jr. wirds schon richten.

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                                    »Wir sind die Zweitgeborenen der Geschichte, Leute… Männer ohne Zweck, ohne Ziel! Wir haben keinen großen Krieg! Keine große Depression! Unser großer Krieg ist ein spiritueller… Unsere große Depression ist unser Leben…«

                                    Wo fange ich da eigentlich an? FIGHT CLUB war immer so etwas wie der große Unbekannte unter den Filmen. Jeder sprach davon, der Großteil beurteilte ihn schlichtweg als genial oder auch Meisterwerk. Nur ich kannte ihn immer noch nicht. Was eine Schande!, sagten mir immer etliche Leute. Als ich dann meine große Liebe zum Kino erst so richtig entdeckte, stand fest: der gehört zu den Filmen, die ich unbedingt sehen muss. Und so kam es, eines Abends, ein Sonntag war es vermutlich, und ich machte mich bereit. Komischerweise hatte ich gar keine allzu großen Erwartungen an den Film, natürlich regnete es (fast) ausschließlich positive Kritiken [und hier hat ihn jeder zweite als Lieblingsfilm gelistet]. Ich war einfach nur gespannt, mehr nicht.
                                    Dann ging es los, Aufblende mit Edward Norton und Brad Pitt. Und schwupp - war der Film auch schon wieder vorbei. Moment mal, ging der nicht satte 139 Minuten? Das sind doch fast zweineinhalb Stunden!! Ich sah auf die Uhr. Oh! Tatsächlich, es waren satte zwei Stunden und zwanzig Minuten vergangen. Ich hatte das Gefühl, nicht einmal während des Films geatmet zu haben. Man versteht es, wenn man den Film selbst liebt, diese Wucht, mit der dieser Film den Zuschauer beim ersten Sehen umhaut. Ich war völlig perplex, fasziniert von der Größe dieses Werks, das - zurecht - als Meisterwerk bezeichnet werden kann. Nein, es sollte so bezeichnet werden. Denn wenn es auf einen Film zutrifft, dann auf diesen.
                                    Doch irgendwas hielt mich davon ab, diesen Film einen Lieblingsfilm zu nennen. Ihr könnt gerne mein Ich des letzten Jahres fragen, vielleicht kann das diese Frage beantworten. Denn ich weiß es nicht. Ich kann nicht erklären, warum es passiert ist. Glücklicherweise konnte ich gestern die lang ersehnte Zweitsichtung in Angriff nehmen. Und nun ist es endlich passiert. Ich kann »Fight Club« einen meiner Lieblingsfilme nennen.

                                    »Fight Club« ist David Finchers Film für die Generation der 90er, die ungebrauchten und depressiven Männer, die ohne Ziel, Sinn und Zweck durch das Leben ziehen. Gebunden an Jobs, die sie hassen und Pflichten, die sie unnötig ausführen. Sie sind Konsumenten - sie kaufen sich alles, was sie auch eigentlich nicht brauchen. Denn, wo ist der Sinn in dem Ganzen? Muss man sich nicht gegen die immer mehr den Bach heruntergehende kapitalistische Gesellschaft auflehnen? Genau das ist Tyler Durdens (Brad Pitt) Intuition.
                                    Wenn jemandem so ein epochales Wunderwerk gelingt, muss man sich verneigen. Bitte. Mr. David Fincher ist für mich der größte Regisseur auf diesem Planeten, was eine sehr subjektive Ansicht sein mag, aber als solche ist sie ja auch gekennzeichnet. Wer in einem Film Gesellschaftskritik, Mindfuck, Gewalt, Sex, Coolness, fantastische Musik und eine noch bessere Atmosphäre unterbringt, der ist schlicht brillant. Wer sich seine beiden Hauptdarsteller perfekt (!!!) aussucht und beide zu Höchstleistungen stichelt (knapper Sieg für Pitt), den kann man nur verehren. Um dabei zu bleiben: diese beiden Hauptdarsteller sind unfassbar. Wenn man denkt, es kann doch nichts besseres kommen als Edward Norton in seiner Rolle, so grandios wie er ist, dann kommt Brad Pitt daher und zerstört diese Illusion. Was der "Schönling Hollywoods", wie er immer abwertend genannt wird, hier abliefert, gehört zum besten des besten. Ich habe nicht viele bessere Performances je von einem Schauspieler gesehen. Und auch Helena Bonham Carter haben wir wohl nie in einer besseren Rolle gesehen. Jene fantastische Musik tut ihr weiteres zu diesem großartigen Stück Filmgeschichte, wenn The Pixies kurz nach dem »fucking Mind blowing« Ende »Where is my mind?!« fragen, ist es komplett um mich geschehen. Wo wir beim genialsten Ende der Filmgeschichte wären. Wie schon gesagt, »it is absolutely mind fucking«. Diese Genialität, die darin verborgen liegt und erst im Rückblick durch das Wissen in das Bewusstsein des Zuschauers schlängelt, ist atemberaubend.

                                    Atemberaubend. Ja, vielleicht ist das das richtige Wort, um diesen Film in Ansätzen beschreiben zu können. Er kommt mit einer Wucht daher, die erschlagend und erdrückend ist und gleichzeitig eine Freiheit in mir selbst auslöst, die ich bisher nicht gekannt habe. Nun ist alles möglich. Möge kommen was wolle, ich bin bereit. Mich hält nichts mehr auf. Diese endlose Freiheit, sie währt für den Moment, in dem ich noch ergriffen und gepackt bin von diesem Monstrum an Film. Ich sehe aus dem Fenster. Es ist mittlerweile stockfinster da draußen geworden. Ich sehe die Welt nun mit anderen Augen. Ist sie also doch erreichbar, diese unbegrenzte Freiheit? Ich lege mich nun auf mein Bett, es ist spät. Ein wenig Schlaf sollte doch möglich sein. Aber bitte, come on! Nach so einem Film kann man einfach nicht schlafen. Zu viele Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Ich schmeiße meine Decke zur Seite und rolle mich selbst auf die gegenüberliegende. War er das? Der beste Film aller Zeiten? Vielleicht. Ich fühle mich immer besser und alles ist perfekt in dem Moment, in diesem einen langen Moment, in dem ich einen meiner Lieblingsfilme anschaue. Denn das ist die Definition eines Lieblingsfilms. »Fight Club« erreicht das bei mir. Dass Liebe zwischen mir und einem Medium bestehen könnte, hätte ich niemals für möglich gehalten. Doch hier ist es passiert (wie bei meinen weiteren Lieblingen). »Fight Club« raubt mir den Atem. Ich spüre nur noch Freiheit. Die Nacht, die Dunkelheit, die Welt, die Natur - alles schwebt in einer großen Wolke, auf der Einklang steht.

                                    Mein Herz rast. Es ist zufrieden. Mein ganzer Körper pocht. Jede einzelne Zelle ist dabei. Ich zittere am ganzen Körper. Erschlagen liege ich da, fassungslos noch immer. Ich blicke mich um und sehe Wahrheit. Kombiniert mit der Freiheit, alles zu tun.

                                    Dieser Moment ist perfekt.

                                    »Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun!«

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                                      Genesis 1 + 2

                                      Erste Eindrücke nach den ersten beiden (wichtig!) Folgen:

                                      »Der Serien-Blockbuster des Jahres!«

                                      Ja, die netten Leute bei ProSieben lassen sich doch immer etwas nettes einfallen. V - die Außerirdischen war das TV-Event des Jahres (2011) und nun ist Terra Nova also der Serien-Blockbuster des Jahres. Wobei das in deren Sprache ja eigentlich immer so viel heißt wie: »In den USA schon abgesetzt, weil's keiner sehen will, aber hier läuft's halt erst jetzt, ist doch bestimmt ganz supi!!!«
                                      Nun, ich gebe zu, die Idee dahinter ist gar nicht mal so schlecht und eigentlich sogar ziemlich interessant. Eine futuristische Welt (2149), in der die Menschheit versagt hat und lediglich nur noch von ihren "niedrigsten Instinkten" (O-Ton Stephen Lang alias Frank Taylor) Hass, Habgier und Ignoranz leben. Das Überleben der Menschen auf der Erde ist durch Überbevölkerung, Umweltverschmutzung und die dadurch verursachte Zerstörung der Vegetation arg bedroht. Ein dystopisches Szenario, was bei näherer Betrachtung nicht auszuschließen ist und sicherlich als bedrohlicher Worst Case für die Zukunft abgespeichert werden sollte. Nun hat also jemand Schlaues vor 22 Jahren durch irgendwelche Experimente eine Anomalie (im Raum-Zeit-Kontinuum?) entdeckt, wodurch es möglich ist, in die Kreidezeit (genauer: das letzte Drittel davon), also 85 Millionen Jahre in die Vergangenheit zu reisen. Nur befindet man sich nun in einem ganz anderen Zeitstrahl, einem sogenannten zweiten/neuen, da, und das weiß Supertochter Maddy Shannon (Naomi Scott) ganz genau, sonst sich alles in der Zukunft ändern würde und sie vielleicht gar nicht geboren worden wären. Ja, hey, das wissen wir alle seit Back to the Future. Und überhaupt: Das ganze wirkt total wie Back to the Future meets Avatar vs. Jurassic Park mit einer Prise Lost und dem üblichen Schuss Spielberg. Der kann da auch nur als Executive Producer draufstehen, doch, doch, der hat da dennoch seine Finger mit im Spiel.

                                      Leider ist die Story bis zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr schwach und mäßig umgesetzt. Man tritt in tief triefende Klischees und Vorhersehbarkeit. Habe ich es vorher gewusst, das Superdaddy Jim Shannon noch in der Pilot-Folge vom Landwirtschaftsgehilfe zu einem der wichtigsten Polizisten/Sicherheitsbeamten aufsteigen wird? Ja. Werden Superrebellensohn und die coole, sexy Teenie-Gang-Skye ein Paar werden? Einsätze bitte. Gibt es einen ausufernden Vater-Sohn-Konflikt, der sich quasi komplett durch Staffel 1 ziehen wird? Come on. Ich habe zwar nur den Piloten gesehen, jedoch ist hier vieles schon vorbereitet. Viele interessante Aspekte werden völlig außer Acht gelassen. Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Und wie soll man so etwas für die "zweite Chance" (wieder einmal: O-Ton Stephen Lang alias Frank Taylor) der Menschen verhindern? Was macht man anders? Gibt es eine andere Staatsform, gibt es überhaupt Staaten? Wie sieht es mit Gesetzen, Religion, Arbeit, Geld, Wirtschaft, Forschung, Entwicklung, Familie, Entertainment, Sport, Technologie aus? Da gibt es so viele Möglichkeiten. Aber nein. Man kann ja auch einfach eine Familie in den Mittelpunkt rücken (unfassbar innovativ) und deren Probleme in der neuen Umgebung zeigen. Ganz ehrlich: da hätte man sich die ganze futuristische Sache und das Terra Nova blabla sparen können und die Familie einfach in eine andere Stadt umziehen lassen können. Aber halt: dann könnten wir nicht einfach Schlachten mit Dinos (Jurassic Park, wo bist du?) zeigen. Dann gäb es kein Bum-Bum und es würden (noch) weniger Menschen zusehen. Aber immerhin macht diese Action Spaß.

                                      Kommen wir nun zu den Charakteren: wie manch einer wahrscheinlich schon mitbekommen hat, begeistern sie nicht gerade. Von A bis Z typische Spielberg Charaktere (ich sag's nochmal: der hat da 100 %-ig seine Finger im Spiel!!!). Klischees bis zum geht nicht mehr. Da haben wir den allseits beliebten Vater-Sohn-Konflikt, den Superdaddy, der doch nur alles richtig und super machen möchte und dann zum Helden wird (?), Supermummy, die gutaussehende und immer gutmütige Alles-Könner-Ärztin, der alles gelingt. Rebellensohn mit seinem Vater-Komplex und Hang zu sexy Chics wurde schon erwähnt, dann bleiben ja noch Besserwisser-Tochter, die doch so gerne den gutaussehenden (unbekannten) Typ bei sich haben möchte und dann immer ganz plötzlich total schüchtern ist, und die kleine, süße Zoe, die nach dem Prolog im Grunde genommen gar keine Rolle mehr spielt und nur zeigen sollte, warum diese Familie so besonders ist. (Ist sie das???)

                                      - 'Warum haben Sie denn trotz der Vorschriften und obwohl Sie es besser wussten, ein drittes Kind bekommen?'
                                      - 'Wir dachten, wir schaffen das so schon.'

                                      So oder so ähnlich lief ein Gespräch zwischen Commander Taylor und Superdaddy Jim ab. Wunderbare Erklärung meiner Meinung nach. Wobei wir bei Opa-Hitler bzw. Mr. Bösewicht aus Avatar wären (erschreckend, wie hier schon wieder eine Parallele zu Camerons blauen Pocahontas-Schlümpfen gezogen wird). Ja, Stephen Lang ist schauspielerisch wohl der einzige Lichtblick bislang, bringt ein bisschen mehr Authentizität 'rein und seine Beteiligungen heben manche Szenen doch dann (glücklicherweise) auf ein höheres Level. Nur hat er natürlich auch etwas zu verheimlichen, wie wir später erfahren und ist mir auch etwas zu neugierig. Ich bin gespannt, wie das weitergeht.

                                      Selbstverständlich werden auch gleich eine Art Gegner oder Feinde, die aber auch Freunde sein könnten (???), eingeführt mit den Sixern (ich dachte immer, das wären Sechs Bierflaschen, aber nun gut). Die tun ganz mysteriös am Ende und sagen und, dass die mysteriösen Zeichen am Wasserfall mysteriös sind (unfassbar!) und dass niemand davon wissen soll, wenn es nach Opa-Hitler geht. Ist das etwa? Nein, das kann nicht sein. Oder? Könnte das ein Ansatz von H a n d l u n g sein? Ich war ebenfalls schockiert, aber wir werden sehen, was die Zukunft (die weiteren Folgen) uns bringen.

                                      Aber was war das denn? 'Komm, wir spielen DVDT!' Wie? Ist das ein neues Fernsehprogramm oder der Nachfolger von der Blu Ray, oder what? Nein. Söhnchen Josh möchte es auch wissen: 'Was ist denn DVDT?' Skye klärt ihn natürlich auf: 'Das bedeutet Draußen vor den Toren!'
                                      Klar! Natürlich! Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen? Wer durfte sich denn diese Abkürzung ausdenken? Oh man.

                                      Aber warum jetzt dranbleiben?
                                      Genau, warum eigentlich?
                                      Ist doch alles Käse. Ja, schon. Aber es ist einfach nur superlustig!!!
                                      Selten so einen Spaß gehabt bei einer Serie, die gar nicht darauf ausgerichtet ist. Diese unfreiwillige Komik ist absolut klasse! Denke nicht, dass die Macher so etwas im Sinn hatten, aber sei's drum. Ich werde jedenfalls dranbleiben, weiter DVDT spielen und mich von Schlitzern jagen lassen.

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                                      • Ich erbitte hiermit für nächste Woche einen weiteren Live-Blog. :-)

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                                          "Terra Nova" (6,0) war ganz gut, unfreiwillig komisch, nur klischeehaft, mit schlechten Charakteren und vorhersehbar.
                                          "Touch" ist so ein bisschen undurchsichtig, mit viel Determinismus (xD) und einer ansprechenden Story (+ bessere Charaktere), aus der was werden kann. Zumindest die zweite Serie klingt vielversprechend, leider müssen wir uns ja jetzt einen Monat gedulden...
                                          Ich werde trotzdem nächsten Montag wieder einschalten, um mich mit meiner neuen Lieblingscomedy zu amüsieren...

                                          • Also ich sag mal so abschließend: auf die Charaktere können wir nicht bauen. So ziemlich alles ist vorhersehbar. Dennoch ist es auf irgendeine Art lustig. Ich bleib mal dran.

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                                                Was habe ich mich auf den vierten Streifen von Jason Reitman und seine erneute Zusammenarbeit mit »Juno«-Autorin Diablo Cody gefreut. Doch niemand wollte mit mir ins Kino gehen, als der Film nun endlich angelaufen war. Dann konnte ich - zum Glück - doch jemanden überzeugen, und siehe da: man wurde nicht enttäuscht. Wenn »Juno« erfrischend schön und fröhlich daherkommt, ist YOUNG ADULT das perfekte Gegenstück dazu. Denn es ist hier mehr ein Feel-Bad Movie, auch wenn die Komödie nicht so erscheint. Und doch steckt so viel Lebensweisheit darin.
                                                Oscar-Gewinnerin Charlize Theron in ihrer Rolle als Mavis Gary ist fantastisch und harmoniert toll mit »King of Queens«-Star Patton Oswalt. Patrick Wilson ist ebenfalls souverän, dennoch nicht so stark wie in »Hard Candy«. Die Kamera hat mir besonders gut gefallen, schöne Schnitte und vor allem gute Aufnahmen. Wie man schon daraus schließen konnte, ist das Drehbuch hier absolut genial. Wie schon bei »Juno« sind die Dialoge mehr als passend und gewitzt. Und wo wir gerade bei gewitzt sind, genau das ist eine große Stärke des Films. Das sind keine Brüller, das sind subtile, tiefgreifende Witze, die perfekt sitzen. Sie passen genau in die ruhige Stimmung des Films hinein. Denn »Young Adult« besitzt solch eine gut ausgearbeitete Atmosphäre, die vor allem zu Beginn des Films sehr überzeugt. Als die Geschichte ihren Lauf nimmt, verliert man sich nicht in Klischees, Slapstick oder Ähnlichem. Nein, das Niveau bleibt die ganze Zeit über gleich. Die Tiefgründigkeit und Komik in dieser etwas anderen Komödie überzeugen total. Denn »Young Adult« ist zynisch, bissig, frech und eben komisch. Aber eben auch so lebensnah. Das zeichnet den Film aus. Man kann viel mitnehmen für sein weiteres Leben, vor allem jemand wie ich, der kurz vor großen Veränderungen im Leben steht.
                                                Alles in allem eine weitere, wahrlich gute Zusammenarbeit von Reitman und Cody, die sich hoffentlich noch sehr oft zusammentun werden - denn solch ein Talent zum Filme machen sollte man doch bitte nicht verschwenden.

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                                                    »Peggy Carter: You can't give me orders! - Steve Rogers: The hell I can't! I'm a captain!«

                                                    Der Alex holt die Avengers nach, Teil 2:

                                                    CAPTAIN AMERICA ist sowas wie ein Vorbild für die amerikanischen Soldaten des zweiten Weltkriegs, er sollte ihnen neuen Mut liefern und die Moral im harten Kampf stärken, um gegen die Feinde zu bestehen. In der Comicverfilmung von Joe Johnston ist das selbstverständlich zu spüren, er enthält jede Menge Patriotismus und den ganzen Kram. Natürlich ist das zu erwarten gewesen, ganz ohne geht eine Verfilmung des Captains von Amerika selbstredend auch nicht. Chris Evans schlüpft in die Rolle des schmächtigen New Yorkers Steve Rogers, der ganze fünf Mal von Army abgelehnt wird, obwohl er doch so sehnlichst an der Front kämpfen will. Zufälligerweise bekommt der Wissenschaftler Abraham Erskine (Stanley Tucci) den Jungen zu Gesicht und nimmt sich seiner an, da er in ihm den perfekten Mann für sein Projekt auserkoren zu haben meint. Mithilfe eines mysteriösen Serums, dass die Muskeln, den Stoffwechsel und jegliche anderen Körperfunktion verstärkt und verbessert, will die USA eine Reihe von »Supersoldaten« kreieren. Doch zunächst muss ein qualitativ passender Prototyp gefunden werden und diesen sieht der Erskine im jungen Rogers. Nach der Umwandlung ist Rogers nun »Captain America« und wirbt auf Propaganda-Veranstaltungen. Als er jedoch bei einem Einsatz im Ausland auf eigene Faust vierhundert Soldaten rettet und eine Station der feindlichen »Hydra« zerstört, wird er endlich als richtiger Soldat akzeptiert und zieht von nun an mit einer Kampftruppe gegen »Red Skull«, den größenwahnsinnigen Anführer der Nazi-Splittergruppe »Hydra«, und seine Mannen in die Schlacht.
                                                    Der erste Avenger ist das, was er sein will: ein sich nicht zu Ernst nehmender Actionblockbuster, den man am besten mit viel Popcorn im Kinosessel genießt, damit es vor einem auf der großen Leinwand schön kracht, am besten im schicken 3D. Doch das ist selbstverständlich nicht der Anspruch von Filmfreunden, denn sowas muss nicht immer sein. Aber wem's gefällt - bitte. Zwischendurch ist sowas immer okay. Die Blu-Ray und mein Fernseher haben's bei mir auch getan und ein großes Actionspektakel geliefert. Es knallt hier, es kracht dort, überall Schüsse, Explosionen und Trümmer. Doch für genau das hat der Film eine satte Stunde gebraucht - hätte man besser einrichten können. Ein bisschen weniger Geplänkel und Blablabla und schon hätte der Film nur runde hundert Minuten dauern müssen und nicht gute hundertzwanzig. Aber ab der Stelle, wo Rogers zu Captain America »transformiert« wird, unterhält der Film bestens, und das ist hier auch der eigentliche Sinn. Er enthält keine Botschaft oder sondergleichen, er ist lediglich ein weiterer skurriler Weltkriegsfilm, der die Nazis lächerlich macht und mit ein bisschen (oder ein bisschen mehr) Action das Selbstwertgefühl des amerikanischen Kinogängers stärkt.
                                                    Schön umgesetzt ist er auf jeden Fall, dazu findet man ab und zu - wie mit Stanley Tucci - noch einen tollen Schauspieler. Die Effekte lassen sich - größtenteils - sehen und die Kämpfe sind inszenatorisch ganz nett. Die Action macht also, was sie erreichen will, sie macht Krach, lässt alles in die Luft fliegen und abfackeln. Insgesamt kann man also sagen: Aufgabe mit Bravour gemeistert, Mr. Johnston, das Soll abgeklappert und mehr auch nicht. So wurde ein solider Blockbuster geschaffen, der von der Action her ein wenig Lust auf die Avengers macht.

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