alex023 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+17 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina153 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines124 Vormerkungen
Alle Kommentare von alex023
„Wir alle haben Geheimnisse: die, die wir bewahren und die, die vor uns bewahrt werden.“
Ich erinnere mich noch genau an meine Reaktion auf die Ankündigung eines Spiderman-Reboots. Was das alles sollte, nach so kurzer Zeit. Entweder sollte man die Reihe ruhen lassen oder fortführen in Original-Besetzung (habe immer noch das Schlussbild mit Maguire und Dunst im Hinterkopf). Jedenfalls lag THE AMAZING SPIDERMAN nicht gerade an der Spitze der Filme, die ich unbedingt sehen wollte. Doch nach und nach sickerten mehr Informationen durch, erste vielversprechende Bilder tauchten auf und ich schöpfte auch dank der Cast-Informationen erste Hoffnungen. Der Großteil meckerte natürlich weiter 'rum (und tut es nach wie vor, aber ist jedem sein gutes Recht).
Und nun saß ich im Kino, nach dem tollen Trailer bereit, aber immer noch sehr skeptisch. Würde Marc Webb, seineszeichens Regisseur des wunderschönen Indie-Films '(500) Days of Summer', solch eine Art von Film auf die Reihe kriegen? Und würde er es gut machen können?
Ja! Ganz schlicht, ganz einfach. Webb inszeniert die Spidey-Geschichte, die zwar zu Anfang story-technisch nicht so weit von Raimis Film mit Maguire abweicht, mit viel Charme, Witz und Herz und schafft es dennoch eine eher düstere Stimmung zu entfalten. Das hier ist völlig anders als Raimis bunte Spidey-Welt, somit wahrscheinlich auch nicht jedermanns Sache. Ich fand es sehr passend und vor allem das Zusammenspiel der Schauspiel-Jungstars Andrew Garfield als Peter Parker aka Spiderman und Emma Stone als seine Freundin Gwen Stacy ist harmonisch und passt sehr. Die Szenen mit den beiden sind Webb-typisch klasse und super-süß inszeniert, wo man gar nicht umhin kommt ohne zu schmunzeln. Rhys Ifans und Martin Sheen komplettieren diesen tollen Cast. Die Action ist rar dosiert, was mir aber durchaus gefallen hat, da man so sehr viel Zeit auf die Charaktere verwendet hat in den ersten anderthalb Stunden des Films. Die Musikauswahl war grandios (The Shins, Coldplay und dazu der große James Horner) und trug somit stark zum Gesamterlebnis bei. Die Story war interessant aufbereitet und für mich irgendwie logischer als beim Raimi-Film. Aber jedem das seine. Mir hat diese Version wesentlich besser gefallen als die von Raimi, wobei ich jedoch denke, dass ich damit relativ alleine dastehen werde und ich kann es auch nachvollziehen, wenn man hiermit nichts anfangen kann. Ich fand ihn schlicht großartig.
The Amazing Spiderman toppt Raimis Filme um Längen und Garfield kaufe ich die Rolle auch viel mehr ab.
Der Affen-Zombie hat gesprochen :>
Haters gonna hate.
Ich freu mich drauf!
Nachdem er sein Können mit "The Ides of March" erneut auch als Regisseur unter Beweis gestellt hat, hätte ich nichts dagegen.
„You can lie, you can cheat, you can start a war, you can bankrupt the country, but you can't fuck the interns. They get you for that. “
(Spoiler-Warnung)
Leider habe ich George Clooneys vierte Regiearbeit Ende letzten Jahres im Kino verpasst, womit ich das nach BluRay-Start nachholen musste. Der Politthriller ist brillant besetzt mit dem altehrwürdigen Philip Seymour Hoffman, Marisa Tomei, Paul Giamatti, Evan Rachel Wood und natürlich auch mit George Clooney und dem Mann des Jahres 2011: Ryan Gosling.
Clooney zeigt, wie viel er mittlerweile als Regisseur auf dem Kasten hat. Seine Inszenierung ist frisch, aber gar nicht irgendwie hip, sondern genau richtig. Er kreiert die Spannung vom Anfang weg und steigert sie gegen Ende noch einmal. Die Story ist zwar nicht die Innovativste und Neuste, aber das Drehbuch schafft es dennoch durch die brillant-geführten Dialoge wahrlich zu glänzen. Glänzen ist hierbei das Stichwort für die ganze Palette an Schauspielern, bei denen wieder einmal Ryan Gosling herausragt. Er ist minimalistisch-genial und hat eine unglaubliche Präsenz und Ausstrahlung, die (fast) nur von P.S. Hoffman getoppt werden können. Die wirklich große Stärke von THE IDES OF MARCH ist aber neben der Inszenierung die großartige Atmosphäre unterlegt von einem fesselnden Score, der mich dazu verleitete, den gesamten Abspann einfach sitzen zu bleiben. Besonders die Schlussszene, eingeleitet von Meyers letztem Satz "Du bist meine beste Freundin, Ida.", ist absoluter Wahnsinn und hat sich schon jetzt bei mir im Gedächtnis eingebrannt. Ich hatte wahrlich Gänsehaut dabei. Somit ist „The Ides of March“ ein mehr als gelungener, klasse gespielter und mit einer dichten Atmosphäre ausgestatteter Politthriller, der zwar story-mäßig nicht viel neues bringt, aber über knappe hundert Minuten ziemlich fesselnd wirkt.
Wenn die letzte Staffel nur halb so gut wie das Finale der vierten wird, kann man am Status "beste Serie aller Zeiten" nicht mehr rütteln.
Jesse for the win!
Da das Kinect Ding nicht mehr als ein Kinder- bzw. Party-Spiel ist, freue ich mich schon sehr auf dieses Spiel. Auf so eine Art von Star Wars-Game hab ich die ganze Zeit gewartet, demnach hoffe ich mal, dass das gescheit umgesetzt wird.
Wie denkt ihr, geht es nun weiter?
„It makes it worse... that no one will just come out and say it. Like, "hey man, you're gonna die." “
Vor knapp einem Jahr war es gewesen, da hatte ich zum ersten Mal von diesem Film erfahren, den ersten Trailer gesehen. Und der war so toll gewesen, dass ich am liebsten gleich den Film angeschaut hätte. Doch das Leben ist bekannterweise kein Wunschkonzert und so musste ich die verbleibende Zeit bis zum Kinostart noch warten. Dann erfuhr ich, dass mein Stammkino gar nicht vorhatte, den Film ins Programm zu nehmen, womit ich in die nächstgelegene Stadt übersiedeln und - was das ganze mit sich brachte - auch noch knappe zwei Wochen länger warten musste. Doch nun war es soweit, um 17 Uhr ging die Vorstellung los. Lediglich drei Plätze im Kino besetzt, was sich während der Werbung dann noch auf satte elf (!) steigerte.
(In „Project X“ war das Kino voll!)
Der Vorspann beginnt und ich sehe Joseph Gordon-Levitt als Adam joggen, wie er an der roten Ampel stehen bleibt, obwohl weit und breit kein Auto kommt und eine fremde Joggerin die Straße einfach überquert. Da sieht man sofort: dieser Mann ist besonders vorsichtig. Er trinkt nicht, er raucht nicht, er trennt den Müll. Er hat noch nicht mal einen Führerschein, weil das doch viel zu gefährlich ist. Und warum bekommt dann so ein Mensch Krebs? Das Leben ist unfair. Doch das will der Film gar nicht sagen. Er will auch keine Anleitung zum richtigen Verhalten in solch einer Situation geben, weil da gibt es kein richtig oder falsch. Das ist absolut subjektiv. Die erste Hälfte des Films ist frisch und mit einer Menge Indie-Pop inszeniert, mit viel Witz, aber eher subtilem Humor (wie dieses Jahr schon gesehen in: „Young Adult“). Levitt zeigt uns wieder einmal, warum er einer der größten Schauspieler ist (für mich ist er schon DER Größte), er ist so wahnsinnig authentisch und ich vergesse jedes Mal, dass ich ihn schon in anderen Rollen gesehen habe. Das dort ist zwar Joseph Gordon-Levitt, aber es ist nie der gleiche Charakter. Das macht ihn so besonders. Seth Rogen ist klasse als sein bester Freund, der für die meisten direkten Lacher sorgt. Adams Humor geht dann eher in die subtile Richtung und das ist auch gut so. Sehr schön hat mir auch Anna Kendrick gefallen, die nicht nur hübsch anzuschauen ist, sondern auch sehr sympathisch wirkt. Die zweite Hälfte des Films will dann gar nichts mehr von dies allem wissen, es wird dramatisch und traurig. Dazu strahlt der Film auch noch diese überaus ruhige Stimmung aus, die so Indie-typisch ist. Ich liebe das. So erfährt man auch den Grund für den Titel des Films, der meines Erachtens noch nie so gut gewählt war: „50/50“ - 50 % Überlebenschance von Adam und dazu, die Inszenierung betreffend, 50 % subtil-lustig und mit viel Indie-Pop und 50 % dramatisch und traurig. Ich musste mich wirklich zurückhalten, denn es war schon sehr ergreifend. Dass ein Film so etwas schafft, ist eine Glanzleistung. So viele verschiedene Gefühle löst er aus und wirkt dabei nie überladen oder komisch. Und hauptsächlich will uns „50/50“ zeigen, wie wichtig Freundschaft ist. Vielleicht das wichtigste, was es gibt.
Thomas, Costa und J.B.
Wie sagte Zach Galifianakis alias Alan in Hangover 2? (Die Verbindung ziehe ich jetzt aufgrund von Todd Phillips einfach mal...)
"Wir wissen wie man feiert..hehe..."
Ich mach's kurz: überraschend gelungene Inszenierung, die vor allem durch die ebenfalls überraschend gute Chemie zwischen Jonah Hill und Channing Tatum (kann den Typen trotzdem nicht ausstehen!) funktioniert. Auch wird mal wieder ordentlich gelacht, auch wenn vieles schon oft gesehene Witze sind, die aber trotzdem immer ziehen. Das Script ist ordentlich, wie auch die Bilderfahrt und außerdem gibt es einen schönen, überraschenden Cameo! Ja, 'Überraschung' ist das Stichwort in 21 JUMP STREET, denn so viel hätte ich dem kleinen Filmchen gar nicht zugetraut. Also insgesamt ein unterhaltsamer, lustiger Film für zwischendurch, der aber absolut kein 'Muss' ist.
Gosling, Penn und Brolin. Gekauft.
„Was ist das? Shakespeare im Park?“
Seit der Bekanntgabe, dass man an einer Verfilmung zu den „Avengers“ arbeite, wurden überall Diskussionen entfacht, wie das ganze nun umgesetzt werden würde. Würde es nur ein platter CGI-Action-No-Brainer werden? Oder könnte man da doch mal etwas aus dem Transformers-Einheitsbrei herauskommen?
Ganz klare Antwort: Ja!
Josh Whedon inszeniert hier ein atemberaubendes Action-Spektakel, welches sich jedoch nicht ausschließlich auf seine CGI's verlässt, sondern ebenso einen Haufen weiterer Dinge vorzuweisen hat. Da wäre zunächst einmal das Drehbuch, was mir sehr gut gefallen hat, da es zwar schlicht, aber nicht blöd die Zusammenführung der „Avengers“ erzählt. Es beschreibt gekonnt eine zwar nicht herausragend originelle, aber spannende und keinesfalls öde Geschichte und steigert das Geschehen sowie die Atmosphäre bis zum Höhepunkt. Dabei darf man natürlich nicht die Inszenierung Whedons außer acht lassen, der hier besonders bei der Kamera gut gearbeitet hat. Ein weiterer, eigentlich DER Pluspunkt des Films ist der Cast. Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Mark Ruffalo - um nur ein paar zu nennen - sie alle bereichern den Film auf ungemeine Weise. Es ist lange her, dass ich ein Action-Spektakel zu sehen bekommen habe, was dabei noch so ein etwas besseres Drehbuch und so gute Charaktere aufzuweisen hat. Allein Downey Jr.'s Iron Man ist die (teure! 3D!) Kinokarte allemal wert. Wenn dazu dann noch Renner, Johansson und auch Ruffalo kommen, sowie ebenfalls Hiddleston als Antagonist oder auch Evans und Hemsworth (wie selbstverständlich Jackson, Smulders, Skarsgård, Paltrow) wird es zu einem Cast der absolut obersten Extraklasse. Und es wurde geschafft, ihn sich entfalten zu lassen. Jeder Charakter kriegt immer wieder seine Minuten, was auch sehr, sehr gut ist. Auch wenn meiner Meinung nach der Fokus etwas auf Iron Man und Black Widow lag, so war es doch größtenteils ein Gleichgewicht. Die gerade angesprochene Johansson bekam aber wesentlich mehr Screen-Time als erwartet, was ich aber nur begrüßen kann.
Wie man also sieht, weiß MARVEL'S THE AVENGERS vor allem durch seine Charaktere/Schauspieler zu punkten - aber dann wäre dann ja noch das Riesen-Action-Spektakel. 'Wer ist Michael Bay?' fragte ich mich später, und ich gehöre beileibe nicht zu seinen 'Bashern', aber was Whedon hier abliefert, toppt seine Spielzeug-Roboter von der Action her. So krachend, scheppernd, groß, riesig, ästhetisch - es macht 'Spaß', der Riesenschlacht in Manhattan zuzusehen. Keine hirnlose Action, sondern gezielt eingesetzt während des ganzen Films, wird während des Höhepunkts deftig geklotzt, aber es kann sich alles wunderbar sehen lassen.
Eins der Highlights war als - SPOILER - Hulk Loki genervt auf den Boden geklatscht hat - da hat sogar der prall gefüllte Kinosaal geklatscht. SPOILER ENDE
Abschließend lässt sich daher sagen, dass ich zum dritten Mal hintereinander von einem Film überrascht wurde, denn so gut hätte ich den Kindergeburtstag der Superhelden nicht erwartet. Mir gefällt das Kinojahr 2012 immer besser und bin gespannt, was ich noch so alles erwarten darf. Was ich mir nur noch wünsche ist ein Film für Hawkeye und Black Widow zusammen, als Spione von S.H.I.E.L.D. - Renner und Johansson zusammen in so einem Film hätte definitiv was.
„There's something wrong with Andrew.“
CHRONICLE bringt uns die nächste überaus positive Überraschung des Kinojahres 2012, denn hier wird eine gute Idee nicht auf Teufel komm 'raus irgendwie durchgedrückt. Die Macher haben sich nicht auf der Idee ausgeruht und gedacht, das passt schon irgendwie, nein, hier hat man sich mal sinnvoll Gedanken gemacht. Ein überraschend gutes Drehbuch zeichnet glaubhafte Charaktere und deren Entwicklungen, wobei selbstverständlich der des Protagonisten Andrew heraussticht. Dazu kommt eine Reihe junger Nachwuchsschauspieler, die allesamt einen richtig guten Job abliefern, was die Figuren noch glaubwürdiger erscheinen lässt. Der zentrale, herausragende Punkt des Films ist aber auf jeden Fall die phasenweise großartige Inszenierung. Hier wurde der sogenannte „Found-Footage-Stil“ gewählt, was den Film von anderen des Genres abgrenzt. Wenn ich von Genre spreche, meine ich natürlich „Superhelden“, im weitesten Sinne. Und so bekommt man hier einen ganz anderen Einblick in den Gemütszustand des Hauptcharakters, weil man eben immer dabei ist. Die oft verschmähte Handheld-Camera stört hier aber kaum bis gar nicht und lässt das ganze eher authentisch wirken. Durch die Idee selbst (alle die den Film kennen, verstehen, was ich damit sagen will) wurde es dann auch möglich, die Kamera um die Figuren schweben zu lassen und so quasi einen Mix aus verschiedenen Kameraführungen zu ermöglichen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man es geschafft hat, den Film nicht langweilig werden zu lassen. Meistens ist es so, wenn man eine neue, supertolle Idee hat, dass man anfangs alles damit machen kann und der Zuschauer davon fasziniert ist, jedoch man mit der Zeit (manchmal schneller, manchmal langsamer) dann gelangweilt ist, weil das Neue daran dann weg ist. Doch genau das verhindert man hier, der Film ist mit seinen vierundachtzig Minuten relativ kurz und so wird es nicht langatmig. Außerdem bringt „Chronicle“ etwas weiteres mit, nämlich, dass es am Anfang einfach superlustig ist, wenn die drei Jungs ihre neue „Macht“ bei jedem möglichen Scheiß ausprobieren. So bin ich doch immer wieder erstaunt, was das Kinojahr 2012 so alles zu bieten hat.
All eyes on...
http://www.youtube.com/watch?v=nehra26xo44&feature=youtu.be
:))
Steve McQueens Regiedebüt handelt vom Aufstand der Insassen im nordirischen Maze-Gefängnis, welcher sich so oder so ähnlich 1981 zugetragen hat. Zunächst weigern sie sich, Gefängniskleidung zu tragen und waschen sich nicht. Doch bald geht das ganze, nach einer Reihe von ständigen Misshandlungen durch die Wärter, in einen Hungerstreik über. Angeführt von IRA-Freiheitskämpfer Bobby Sands, virtuos von Michael Fassbender verkörpert, wollen sie solange keine Nahrung zu sich nehmen, bis ihre Forderungen vom britischen Parlament erfüllt werden. McQueen ist ein Künstler und das zeigt sich auch hier deutlich, denn fernab vom Mainstream liefert er mit HUNGER eine ganz andere Art von Film ab, eine solche, die man nicht oft zu Gesicht bekommt. Atmosphärisch unglaublich dicht mit einem bedrückenden Score, sticht besonders die Kamera heraus, die hier exzellente Einstellungen zeigt und dadurch perfekt passende Bilder präsentiert. Das Meisterstück des ganzen Films ist die circa siebzehn-minütige Konversation zwischen Sands und dem Priester Mohan, denn hier wird beinahe durchgehend mit einer einzigen Kameraeinstellung wahnsinnig viel an Stimmung eingefangen. Und doch, trotz dieser gewaltigen Intensität, der immensen Gewaltdarstellung und dem nicht abstreitbaren handwerklichen Glanz des Films, hat er mir nicht wirklich zugesagt. Man könnte eher sagen, er hat mir überhaupt nicht gefallen, aber es gibt enorme Pluspunkte, weil das Handwerk in diesem Fall besonders gewürdigt werden muss. Normalerweise bin ich nun mal ein Fan von ruhigen, bisweilen melancholischen Dramen, aber hier war es wohl einen Tick zu viel, ein Stück zu weit, zu ruhig, um es ganz pauschal zu sagen.
„Who wanna be my 'Baby' tonight?“
Der Inbegriff des Bösen. Singende und tanzende Nagetiere auf der Bühne des altehrwürdigen Madison Square Garden („The world's most famous arena“). Wie konnte es soweit kommen, möchte man sich fragen. Doch dann fällt einem natürlich wieder unsere kaputte Welt und Gesellschaft ein, die so etwas wirklich gut findet. Mir wird das hier als etwas meiner Generation verkauft, aber das ist völliger Schwachsinn. Wenn das zu meiner Generation gehört, dann will ich nicht dazu gehören. Ich habe mir diesen 'Film' ernsthaft angesehen und ganz zu Anfang war es, wenn man das Thema ausblendet, nicht ganz so schlecht wie im Nachhinein. Aber bevor irgendwas sympathisch wirken konnte, machte der Bieber es mit einem unglaublich dämlichen Move in einer Slow-Mo zunichte. Wen interessiert dieses Thema? Dieser Bieber? Offensichtlich genug Leute und ja, viele werden sagen, warum schauste dir das denn dann an? Ja, das frage ich mich auch, habe mich, schätze ich, noch nie so gequält. Meine Ohren hielten es irgendwann nicht mehr aus, da habe ich einfach den Ton abgestellt. War vermutlich auch besser so, denn wie lange dort scheinbar die Auftritte zu 'Never Say Never' und Konsorten liefen, war ja fast unerträglich. Letzlich bleibt nur die Frage, warum man so einen Film machen muss. Klar, die Produzenten und alle drumherum haben sich eine Menge Kohle damit verdient, aber zählt in unserer Welt denn nichts anderes mehr? Ist unsere Gesellschaft zu eingenommen vom kapitalistischen Geldscheffeln, dass es so etwas wie Anstand nicht mehr gibt und Kunst wie das Filmmachen nicht mehr gewürdigt und mit etwas wie diesem hier entweiht werden? Oh, shit.
„Als Schmetterlingseffekt (englisch „butterfly effect“) bezeichnet man den Effekt, dass in komplexen, nichtlinearen dynamischen Systemen eine große Empfindlichkeit auf kleine Abweichungen in den Anfangsbedingungen besteht. Geringfügig veränderte Anfangsbedingungen können im langfristigen Verlauf zu einer völlig anderen Entwicklung führen.“
(möglicherweise Spoiler)
Es gibt nun wirklich etliche Filme, die sich - teils mehr, teils weniger - mit der Chaostheorie auseinander setzen. So auch in THE BUTTERFLY EFFECT, in dem der namens-gebende „Schmetterlings-Effekt“ eine entscheidende Rolle spielt.
Evan Treborn (Ashton Kutcher/John Patrick Amedori) wird in seiner Kindheit oft von Blackouts heimgesucht und erfährt, dass sein nun in der Irrenanstalt sitzender Vater die gleichen Erlebnisse hatte. Jahre später, mittlerweile Student auf dem College, bemerkt er, dass er mithilfe alter Tagebuchaufzeichnungen an die Stellen seiner Blackouts zurückreisen und die Geschehnisse ändern kann. Dies hat dann jedoch gewaltige Konsequenzen auf sein gesamtes Leben und das seiner Freunde. So versucht er es immer wieder, allen recht zu machen, jedem zu helfen - doch zerstört sein eigenes Leben dabei immer mehr.
Abgesehen von einigen Logiklöchern weiß „The Butterfly Effect“ zu überzeugen. Eine interessante bis überaus brillante Idee wird phasenweise klasse umgesetzt, auch wenn es hier noch viel mehr Möglichkeiten und Spielraum gegeben hätte. Ich hätte das ganze gerne etwas mehr ausgebaut gesehen, wieso kann Evan in die Vergangenheit reisen? Habe ich da etwas nicht mitbekommen? Und sind die Blackouts nur entstanden, weil er in der Zukunft dahin zurückreist? Aber er reist doch nur zurück, weil er Blackouts hatte, das würde bedeuten, das wäre ein ewige Kreislauf. Darüber nachzudenken bringt nicht viel, weil man im Prinzip eh zu keinem Ergebnis kommt. Mich als Liebhaber solcher Themen hat der Film demnach erfreut, auch wenn - wie schon gesagt - noch viel mehr möglich gewesen wäre.
Der Cast ist nicht überragend, größtenteils eher solide, nichts besonderes. Auch Ashton Kutcher ist hier keinesfalls grandios, jedoch besser als in so machen anderen Produktionen. Am allerbesten ist natürlich das Ende gepaart mit dem Song „Stop Crying Your Heart Out“ von Oasis, welches dem Film noch einmal einen Bonus verschafft.
„Das hier ist Fuck City! Bewohner: 5, Tendenz: abnehmend!“
Liam Neeson läuft derzeit also mit sage und schreibe drei Filmen gleichzeitig im Kino, da war es kein Zufall, dass ich ihn wohl heute zu Gesicht bekam (auch wenn „Battleship“ und „Zorn der Titanen“ natürlich ausgeschlossen waren). So ist der gute Mann bekannt dafür, dass er ein virtuoser seiner Zunft ist und das kann er auch in THE GREY beweisen. Umgeben von ein paar (zumindest mir) eher unbekannten, aber dennoch soliden bis sehr guten Darstellern liefert er hier wieder einmal erstklassige Arbeit ab.
Der Film selbst lebt von seiner fast schon ans Arthouse grenzenden Atmosphäre, die sehr dicht und vor allem auch ungewöhnlich ruhig für einen Survival-Thriller ist, wobei das ganze hier ja mehr als Drama zu sehen ist. Doch gerade diese Stimmung zeigt sich für einige Schocker verantwortlich, die ordentlich und genau platziert sind und nicht Überhand nehmen. So wurde, denke ich, genau der Nerv der meisten Zuschauer getroffen. Allgemein ist man durch die sehr gelungene Kamera-Arbeit quasi mittendrin und erlebt den Horror-Trip durch Alaska selbst mit. Man fragt sich möglicherweise selbst, wie nah das Wolfsrudel nun gerade ist und erschreckt beim Aufheulen. Man fühlt mit, wenn der nächste der Überleben vom Wolf erwischt wird. Dies alles profitiert von der interessanten Inszenierung, die, wie schon zuvor gesagt, an Arthouse-Produktionen erinnert, und das eben nicht nur aufgrund der Atmosphäre. Die Story an sich ist recht simpel - denn klar, jeder hat schon mal einen Film gesehen, in dem eine Gruppe von Überlebenden einer Bedrohung sich erwehren muss - und dann nach und nach immer mehr abhanden kommen. Aber das, was man daraus macht, zählt - und das ist hier nun mal gelungen. Protagonist Ottway klärt uns zu Anfang darüber auf, dass er und seine Arbeitskollegen alle Arschlöcher wären - umso interessanter ist es dann, zu sehen, wie sie sich in der Notsituation gegenüber den jeweils anderen verhalten. Ich hätte es zu Anfang kaum für möglich gehalten, mit den Figuren mitzufiebern. Aber durch die überzeugende Charakterzeichnung, die das sonst ebenfalls erstklassige Drehbuch schafft, gelingt dies dann doch. Man erfährt zwar nicht sehr viel über den Background der einzelnen Überlebenden (bis auf Ottway, bloß da auch nicht sonderlich viel mehr), aber es reicht dennoch aus. Es wirkt alles logisch, klar und gut strukturiert. Somit ist „The Grey - Unter Wölfen“ ein spannendes, fesselndes Survival-Drama mit einigen Thriller-Elementen, der auf jeden Fall einen Blick wert ist. Ob das jetzt im Kino sein muss, ist eine andere Frage. Aber auf jeden Fall schön zu sehen, dass es sie doch immer noch gibt: diese kleinen Filme, die man gar nicht auf dem Schirm hat - und dann doch total überraschen.
„Once more into the fray
Into the last good fight I'll ever know
Live and die on this day“
„Reverend Bill used to say, "For every situation God always has a plan."
I guess I'm still trying to figure out what that plan was.“
Dass Ellen Page es drauf hat, wissen wir nicht erst seit „Juno“. Nein, sie hat es schon viel öfter bewiesen und viele himmeln sie deshalb auch geradezu an. Und auch in AN AMERICAN CRIME zeigt sie ihr Können. Zwar ist sie nicht so grandios wie in manch anderen Werken, aber es ist dennoch deutlich zu erkennen. Der Film selbst erzählt eine erschütternde, schockierende und außerdem wahre Geschichte. Vielmehr möchte ich dazu auch nicht sagen. Die Musik ist passend, der Cast fast durchweg gut, besonders Catherine Keener - und eben Ellen Page wissen zu überzeugen. Dass der Cast nicht schlecht sein kann, merkt man schon daran, dass so ein toller Schauspieler wie James Franco nur in einer Nebenrolle auftaucht. Lustigerweise muss ich zugeben, dass ich, als ich das erste mal die Figur Gertrude Baniszewski im Film gesehen habe, sie als unwichtigen Nebencharakter abgetan habe (da ich nicht so wirklich viel über den Film wusste) und dann eines besseren belehrt wurde. Insgesamt gesehen ist „An American Crime“ also ein wahrlich richtig guter Film geworden, von der Machart her sehr schön, die Kamera und vor allem die Schnitte passen gut. Des Weiteren wird eine passende Stimmung der 60er Jahre erzeugt, was erheblich zur Qualität des Films beiträgt.
„It's all those good things you have in you. The love, the wisdom, the generosity, the selflessness, the patience.“
Sam Mendes stand bei mir immer total auf der Kippe in letzter Zeit. Einerseits hatte er mich mit „American Beauty“ total überzeugt und einen wahrlich sensationellen Streifen abgeliefert. Andererseits gab es dann da „Revolutionary Road“, der mich doch sehr enttäuscht und gelangweilt hat. Das mögen manche vielleicht anders sehen, aber so war es nun mal. Nun bin ich endlich dazu gekommen, mir den schon lange vorgemerkten AWAY WE GO anzusehen. Und was soll ich sagen? Erst einmal: danke, Sam Mendes. Für diesen überaus großartigen und tollen Film. Bei nüchterner Betrachtung kann man sich eigentlich niemals erklären, wie manche Filme eine solch hohe Bewertung erreichen können. Denn sie erzählen doch nur eine Geschichte, die nicht besonders ist und schlichtweg auch vorhersehbar. Man weiß dank der episodenhaften Erzählung, dass die beiden Protagonisten erst am Ende der Reise und somit am Ende des Films ihr Zuhause finden. Aber das ist egal angesichts des Feelings, welches der Film vermittelt. Ein typisches Beispiel von einem der von mir so geschätzten Feel-Good-Movies. Das Drehbuch zeichnet fast durch die Bank schräge Charaktere, was dem ganzen eine besondere Art von Humor verleiht. Die Stimmung wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, es gibt zwar einzelne lustige Stellen, aber der Humor ist zumeist dezent, wie ich es sonst nur aus den Filmen von Jason Reitman kenne. Ich lache dann trotzdem mal laut mit, auch wenn der Witz noch so trocken ist. Doch die Atmosphäre des Films wird dadurch nicht belastet, eher noch bestärkt. Diese Ruhe, die solche Independent-Produktionen meist auszeichnet, gepaart mit der genialen Kameraführung durch Mendes fantastische Regie, machen das ganze zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Außerdem muss ich zugeben, mich ein bisschen (ein bisschen sehr) in den Soundtrack von Alexi Murdoch verliebt zu haben. Das merke ich, während ich hier zum zwanzigsten Mal hintereinander den Song „All My Days“ höre. Der durchweg überraschend gute Cast wusste selbstredend auch zu überzeugen, eine sehr gute Auswahl. Die Dramaturgie war meiner Ansicht nach perfekt. Am Ende reichten ein paar Blicke, die Bilder des Meeres und der Gänsehaut-verbreitende Sound von Alexi Murdochs Stimme, um eine unglaubliche Stimmung zu erzeugen und ein absolute perfektes Ende zu schaffen. Wie ein Traum, der nicht enden soll. Doch dann bin ich aus diesem Traum erwacht.
„Also, also ich kenn 'n paar Techniken mit denen du Wutausbrüche wirkungsvoll unterdrücken kannst.“
Der Alex holt die Avengers nach, Teil 4:
Nun wird also Edward Norton als Bruce Banner von Marvel losgeschickt, um die Kassen zu füllen. Nach dem Debakel der ersten Verfilmung versucht man sich nun an einer alternativen Fassung, was durchaus Vorteile bringt. Man muss nicht diese ganze nervige Sache erzählen, wie es dazu kam, das handelt man in kurzen Rückblick-Sequenzen ab. Man kann sich also besser auf eine Story konzentrieren, wobei der Plot hier selbstverständlich von Logiklöchern nur so strotzt und auch nicht besonders innovativ ist. Jedoch hat mir THE INCREDIBLE HULK durchaus ganz gut gefallen, hier bekommt man, was man erwartet: solides Popcorn-Action-Spektakel, dazu noch mit einer Reihe besserer Schauspieler als in der älteren Fassung. Natürlich ist es immer blöd, Filme direkt miteinander zu vergleichen, aber da ich die beiden Hulk's nun direkt hintereinander gesehen habe, geht das nicht anders. Zu sehr ist hier ein Qualitätsunterschied zu bemerken, denn hier gibt es endlich eine passende Kameraführung und nicht so lächerliche Schnitte. Der Film nimmt sich hier zurecht Ernst und macht eben das, was er kann: ordentlich Action, mit einer 08/15-Story, aber dennoch tollen Darstellern. Was nicht zuletzt an Edward Norton liegt, auch seine Mitstreiter Liv Tyler, Tim Roth und William Hurt können sich sehen lassen. So kann man diesen Hulk hier ruhig als Einstimmung auf den kommenden Avengers-Film schauen, ohne Bedenken - natürlich nur, wenn man vorher sein Gehirn ausgeschaltet hat. Denn klar, das hier ist auch ein absoluter No-Brainer. Aber er bringt wenigstens die meiste Zeit Spaß - und mehr hatte ich auch nicht erwartet.
„Denk an das Unheil, das diese Menschen angerichtet haben, an dir, an mir, an der Menschheit.“
Der Alex holt die Avengers nach, Teil 3 (jaja, seit dem letzten ist gut ein Monat vergangen):
Etwas zu hoch für dieses Filmchen, was Papa-Hulk da in letzter Minute so verzweifelt anzuschneiden versucht. Eine Abrechnung mit dem Militär, der Regierung, das kann doch nicht etwa sein oder ... ah, da macht es schon wieder Bum-Bum-Bum. Beide fliegen durch die Luft. Okay, das war's also schon wieder. Der letzte Hoffnungsschimmer für diesen Film ist dann erloschen.
Superhelden-Filme sind ja oft nicht der große Bringer - jedoch meistens dann noch immer durchschnittliche Hollywood-Blockbuster, die man schon für einmal Schauen gebrauchen kann. Da stellt man sich dann halt mal auf null Handlung und Logik ein und kriegt ein Action-Spektakel geliefert. Natürlich gibt es auch positive Ausnahmen solcher Verfilmungen (siehe Batman, Spiderman, ...), aber generell ist es eben so. Doch was Ang Lee hier abliefert ist einfach nur...wie finde ich jetzt ein passendes Wort um das Gesehene zu beschreiben...SCHEIßE! Was denkt man sich dabei, wenn man so etwas produziert? Völlig hirnrissig! Und damit noch nicht genug, ich hatte das Gefühl, dass der Film sich selbst wirklich Ernst nimmt. Das wäre dann wohl das Schlimmste.
Die Darsteller wie Eric Bana oder Jennifer Connelly sind gar nicht mal so abgrundtief schlecht - aber ich kauf ihnen die Rollen einfach nicht ab. Und damit ist der ganze Film kaputt. Hinzu kommt noch eine der schlechtesten Kameraführungen, die ich je miterleben musste. Der Schnitt ist katastrophal und dermaßen lächerlich, dass ich andauernd lachen musste. (Hachja, wäre das nur ein Trash-Film, dann wäre es wenigstens nicht so traurig, dass es witzig ist). Letztlich habe ich mir den Film nur zur Vorbereitung auf den anstehenden Avengers-Film angesehen - hätte ich mir auch sparen können und ausschließlich die neuere Verfilmung ansehen können. Die war nämlich besser.
Super sympathischer Typ in "Station Agent".