alex023 - Kommentare

Alle Kommentare von alex023

  • 6

    „Ich mag mich ja täuschen, aber ich glaube nicht, dass der Knarre Beine gewachsen sind und sie hier rausgedackelt ist.“

    (Spoiler enthalten)

    FRACTURE - oder Ted Crawford gegen Willy Beachum.
    Crawford schießt auf seine Frau, nachdem er herausgefunden hatte, dass sie ihn betrogen hatte. Als ein Nachbar die Polizei ruft und die das Haus umstellt, scheint der Fall klar zu sein: Ehemann tötet Ehefrau, der Klassiker. Nur ist die Frau gar nicht tot, also ist es nur versuchter Mord. Dennoch scheint alles klar. Die angebliche Tatwaffe wird in Beschlag genommen, der Täter unterzeichnet ein Geständnis. Doch dann stellt sich heraus, dass die Waffe im Besitz vom Täter gar nicht abgefeuert wurde. Dann stellt der Angeklagte vor Gericht auch noch Lt. Robert Nunally bloß, in dem er enthüllt, dass dieser ein Verhältnis mit dem Opfer gehabt hatte. Alle Beweise sind dahin. Kann Staatsanwalt Beachum den Täter doch noch hinter Gittern bringen?
    Der Film beginnt mit einer sehr intensiven Stimmung, unterlegt vom passenden Score. Die Schnitte sind ruhig und sicher. Vor allem die erste halbe Stunde ist wahnsinnig gut inszeniert, mit passend eingesetzter Slow-Motion beispielsweise. Das Drehbuch ist intelligent, die Dialoge scharf und gewitzt. Die Schauspieler Ryan Gosling und Anthony Hopkins sind grandios. Die Atmosphäre ist düster, unterstützt von der brillanten Kameraführung. Es gibt mehrere Szenen, doch eine blieb mir hinsichtlich der Kamera am stärksten im Gedächtnis: als Willy Beachum auf der Party seines neuen Chefs eintrifft, umher läuft und etwas trinkt – wirklich ausgezeichnet. Mit zunehmender Laufzeit flacht der Film zwar etwas ab und kann nicht ganz das halten, was er aufgrund des tollen Anfangs verspricht, jedoch haben wir es hier immer noch mit einem Top-Film zu tun, bei dem leider das Ende ein wenig zu offensichtlich schon recht schnell vorhersehbar war. Ich für meinen Teil hatte mir recht schnell schon gedacht, worauf es wahrscheinlich hinauslaufen würde. Dennoch bleibt „Fracture“ inszenatorisch klasse, unterlegt von einem anfangs herausragenden Score und mit zwei fantastischen Schauspielern, die ihr Duell schwungvoll, belebt und gewitzt austragen.

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    • Wie wärs mal mit Bildunterschrift, wo den Personen der User-Name zugeordnet wird? Gute Idee @ihre-herrlichkeit.

      :D:D

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      • 3
        über Thor

        »Eure Vorfahren nannten es Magie, ihr nennt es Wissenschaft. Ich komme von einem Ort, an dem es ein und dasselbe ist.«

        Der Alex holt die Avengers nach, Teil 1:

        THOR ist ein nordischer Donnergott und ihm nachempfunden ist der Thronerbe von Asgaard, eine der Neun Welten im »Thor«-Universum. Nachdem er seinen Vater, den König Odin (Anthony Hopkins), zutiefst enttäuscht hat, wird er auf die Erde verbannt und seine Kräfte werden ihm genommen. Während sein Bruder Loki (Tom Hiddleston) in Asgaard sein Unwesen treibt, um König zu werden, muss Thor (Chris Hemsworth) sich nun auf der Erde zu Recht finden und macht Bekanntschaft mit der den Wissenschaftlern Jane Foster (Natalie Portman) und Erik Selvig (Stellan Skarsgård) und deren Assistentin Darcy Lewis (Kat Dennings).
        Chris Hemsworth ist klasse als Thor, spielt mit genügend Witz und Dramatik, auch wenn es immer ein bisschen mehr sein kann. Natalie Portman ist gewohnt souverän, ebenso wie Stellan Skarsgård. Kat Dennings ist in ihrer kurzen Screen-Time großartig, ich mag sie total und sie erscheint gewohnt lässig.
        Die Story ist Superhelden-typisch vorhersehbar und zu keiner Zeit innovativ, aber das ist hier auch nicht der Anspruch. Es ist nun mal typisches Blockbuster-Kino, was aber ja keineswegs schlecht bedeuten muss. Der Film unterhält, ist natürlich nicht anspruchsvoll, aber schön anzusehen, mit Liebe zum Detail gestaltet und fein geschnitten. Die Fantasy-Welt erinnert den Zuschauer einen kurzen Augenblick wieder an »Lord of the Rings« - bis man merkt, dass Peter Jacksons Werk doch erheblich besser gestaltet ist.
        Nichtsdestotrotz ist die Welt ansehnlich, farblich passend und schön gestaltet. Die Charaktere sind größtenteils auch in Ordnung – für einen Blockbuster allemal – auch wenn manche zeitweise in Klischees abzudriften drohen. Zu Anfang hatte es sogar noch nach mehr ausgesehen, als es schließlich wurde. Der Beginn des Films ist nämlich richtig gut und überzeugend, leider flacht es zur Mitte und auch zum Ende hin ab – wenn man das mit dem Anfang vergleicht.
        Dennoch hat mir der Film ausgesprochen gut gefallen, hat mich regelrecht überrascht. Im Nachhinein betrachtet bietet der Film nun wirklich nichts neues, hat stellenweise Hänger und auch nicht immer einen logischen Aufbau – aber was soll’s, eigentlich ist das hier Blockbuster-Kino von der guten Sorte.

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        • 5

          „Ihr wollt wieder nach Hause? Dann findet Jason Bourne!“

          Der Alex wiederholt die Bourne-Reihe Teil 2:

          Zur Verwunderung meinerseits wurde nach dem (erfolgreichen) ersten Teil Regisseur Doug Liman durch Paul Greengrass ersetzt, der frischen Wind in die Fortsetzung bringen sollte. Er behielt nicht den etwas düsteren Look des ersten Teils bei, sondern setzte noch mehr als sein Vorgänger auf lange und schwer zu überblickende Actionsequenzen. Dabei werden schnelle Schnitte benutzt, die Kamera wackelt, soll die Nähe am Geschehen symbolisieren. Doch so schön man sich das auch gedacht hatte, „Wackel-Kameras“ verursachen einfach bei den meisten Kopfschmerzen. So müsste man fast teilweise den Blick vom Bildschirm nehmen, um dem ganzen noch folgen zu können. Eine eher schlechte Aussicht auf Erfolg eines Films. Natürlich punktet er damit durch die Nähe am Geschehen, die man aus Agenten-Thrillern sonst nicht gewohnt ist. Man kennt geradlinige, zwar auch schnelle, aber nicht zu schnelle Schnitte, die passend eingesetzt werden. Hier wurde es anders umgesetzt, wobei man jedoch sagen muss: Sinn verfehlt. Denn stattdessen dass es eine spannende und packende Wirkung erzeugen soll, schafft es eher das Gegenteil. Dialoge kann Greengrass auch nicht, wobei seine Schauspielführung und Dramaturgie erstklassig sind. Das zeigt sich vor allem an Matt Damon, aber andererseits natürlich auch am Fortschreiten der Story.
          Warum BOURNE SUPREMACY trotzdem ein gelungener Film ist? Jason Bourne ist einfach faszinierend und schlägt andere Agenten um Längen. Er ist kühl und direkt, wirkt professionell und kompromisslos. Das Ganze in der schon tausendmal erzählten Geschichte des rächenden Killers, nicht originell, aber dennoch unterhaltsam. Matt Damon ist minimalistisch wieder einmal genial, trifft genau den Punkt. Sein Auftreten immer wieder ist das Highlight des Films, sein gewitztes Spiel mit den Gegnern bringt ein wenig Komik mit hinein, was eine gesunde Mischung ergibt. Natürlich ist auch der Rest des Films viel zu unoriginell, um dem Film irgendeinen innovativen Stempel aufzudrücken. Dennoch ist das Thema interessant, die Enthüllungen sind nicht gänzlich überraschend, aber doch nett anzusehen. Der meist nur durchschnittliche Score intensiviert in seinen starken Momenten die Atmosphäre aber sehr gut. Jason Bournes Coolness und Fähigkeiten machen den Film zumindest etwas besonders und heben ihn aus der Einöde der Agenten-Thriller, auch wenn auch dieser Teil genauso wie sein Vorgänger nichts für jedermann ist. Schlussendlich ist „Bourne Supremacy“ einen Tick schlechter als sein Vorgänger, weil hier vor allem das »Neue« fehlt und man beinahe in einen 08/15-Trott der Rache-Story verfällt.

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          • 5

            „Das ist ein sogenannter Panikraum.“

            PANIC ROOM ist David Finchers Film nach „Fight Club“ und hat gar nicht den Anspruch, diesen zu übertreffen (was auch schwer möglich ist). Er ist auch kein großer Film, wohl der schwächste Fincher und nicht mehr als Mittelmaß. Klar, der Film ist gespickt mit tollen Schauspielern wie Forest Whitaker und Jared Leto, die beiden sind auch klasse, jedoch hat der Film nicht das besondere, was die anderen Werke Finchers sonst immer auszeichnet. Die Kamera ist gut, an einigen Stellen wirklich sehr gut, auch das Gesamtbild überzeugt. Getragen von einer dichten Atmosphäre, steht die Dunkelheit im Vordergrund, es regnet – in gewisser Weise ein Markenzeichen Finchers, wenn man seine anderen Arbeiten so betrachtet. Jodie Foster macht ihre Sache auch ordentlich, auch wenn ich sie nicht leiden kann. Finchers fünfter Regie-Arbeit fehlt so, wie schon angesprochen, das gewisse Etwas, um zu den großen Krachern des Genre zählen zu können. Keine Frage: „Panic Room“ ist ein weiterer guter Film aus dem Hause Fincher, jedoch nicht auf dem Niveau, das wir von ihm sonst gewohnt sind.

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            • 6

              „Aber wie könnte ich Sie vergessen? Sie sind der einzige Mensch, den ich kenne!“

              Der Alex wiederholt die Bourne-Reihe Teil 1:

              Ein Mann wird von italienischen Fischern aus dem Meer gezogen. Er hat keine Erinnerung an sein früheres Leben, dafür aber zwei Kugeln im Rücken – und unter der Haut ein Laserimplantat mit der Nummer eines Schweizer Bankschließfachs. Wer ist dieser Mann? Wer ist er? Wer bin ich? Wer ist Jason Bourne? Diese und viele weitere Fragen begleiten THE BOURNE IDENTITY.
              Nach der nun dritten Sichtung lässt die Wirkung doch (leider) etwas nach, was aber nicht weiter schlimm ist, denn Jason Bourne fasziniert (mich) immer noch.

              „Ich kann Ihnen die Nummernschilder aller 6 Autos da draußen aufzählen. Ich kann Ihnen sagen, dass unsere Kellnerin Linkshänderin ist und das der Mann an der Theke 98 Kilo wiegt und sich zu verteidigen weiß. Ich weiß, dass ich eine Waffe zuerst unter dem Fahrersitz des grauen Lasters suchen würde. Und in dieser Höhenlage kann ich eine halbe Meile rennen, bevor meine Hände anfangen zu zittern. Also, warum weiß ich das? Wie kann ich das wissen und nicht wissen, wer ich bin?“

              Jason Bourne hat also ein großes Problem: er hat all diese wundersamen Fähigkeiten und weiß sie auch einzusetzen – warum er sie hat oder wozu, was er getan hat oder was er normalerweise tut: das weiß er nicht. Ich kann mir für Bourne keine bessere Besetzung als Matt Damon vorstellen, er mimt ihn auf seine Art perfekt und komplett durchdacht und strukturiert. Franka Potente hingegen nervt einfach nur. Mit ihrer Art, ihrem Auftreten, ihrem Spiel – alles nervt und ist dermaßen schlecht. Dazu finden beide nie eine Chemie zueinander, was aber ganz sicher nicht an Damon liegt. Julia Stiles weiß in ihren wenigen Szenen zu überzeugen, wie auch der immer sehr geschätzte Clive Owen. Dazu gesellen sich mit Brian Cox und Chris Cooper zwei weitere überzeugende Akteure. Doug Limans Regie ist passend, die Bilder in einem zwar hektischen, aber dann doch wieder ruhigen Ton gehalten mit den richtigen Schnitten. Die Action ist ebenfalls passend, nicht zu viel, nicht zu wenig; nichts wirkt in irgendeiner Form übertrieben. Der Film kommt ohne zu viel technischen Schnickschnack aus, so wie es Bond nie könnte und bleibt in sich immer eine runde Sache. Jason Bourne als kühler, aber dann doch wieder mitfühlender Held trägt sein Weiteres dazu. Die Idee mit dem gedächtnislosen Spezialagenten ist phänomenal und bringt Schwung in die ganze Sache hinein. Alles in allem eine rundum runde Sache (ja, bin ich mir bewusst) und ein etwas anderer Agenten-Thriller, der zu jederzeit zu überzeugen weiß.

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              • Don Juan neu auflegen? Gibt's davon nicht die Oper "Don Giovanni" von Mozart? Moaaaah, da könnte er mir das vielleicht sympathisch machen...

                Levitt :)

                • 7

                  „So what's wrong with the Blueberry Pie?“

                  Was ist MY BLUEBERRY NIGHTS nun? Ein Drama, ein Road-Movie, gar eine Komödie - oder doch ein Liebesfilm? Es ist irgendwie alles und dann doch wieder nichts, teilweise scheint sich der Film nicht entscheiden zu können. Weitreichende Konsequenzen hat das dennoch nicht, da jeder der einzelnen Aspekte gut beleuchtet ist und (vor allem der Lovestory-Teil) nicht in Kitsch ausartet. Die Protagonisten Elizabeth (Norah Jones) und Jeremy (Jude Law) lernen sich unter ungewöhnlichen Umständen kennen: sie fragt ihn als Inhaber eines Cafés, ob er einen Mann als Gast hatte (der augenscheinlich ihr Freund ist), er erzählt ihr von einem Essen dieses Mannes mit einer anderen Frau. Von da an sehen sie sich immer häufig in seinem Café, verbringen die Nächte zusammen Blaubeerkuchen essend und über Gott, die Welt und die Liebe redend. Bis Elizabeth sich entschließt, einfach aus New York abzuhauen und zu einer Tour ins Ungewisse aufzubrechen, wo sie allerlei neue Erfahrungen macht.
                  Die Bilder sind dunkel und melancholisch, ruhig in Szene gesetzt, vertont mit passenden Pop-Songs und einer guten Kamera. Ein schlichtes, einfaches Drehbuch tut sein weiteres und Jude Law ist immer klasse, auch wenn er hier definitiv zu wenig Screen-Time bekommt, genauso wie die (fast) immer hervorragende Natalie Portman, die man ebenso zu kurz sieht.
                  Insgesamt gesehen ist „My Blueberry Nights“ ein ruhiges Liebes-Road-Movie-Drama, das dazu konzipiert ist, sich über die wichtigen Dinge im Leben Gedanken zu machen.

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                  • 6

                    „Goodbye, Elizabeth. Goodbye, my love, my friend, my pain, my joy. Goodbye. Goodbye.“

                    Das Kino-Jahr 2012 hat es in sich! Nach drei schon ziemlich guten bis herausragenden Filmen kommt mit THE DESCENDANTS der nächste ausgezeichnete Film daher. Er war einer der meisterwartesten Filme, jeder wollte sehen, ob Clooneys Oscar-Nominierung gerechtfertigt sein würde. Und wie sie das ist, denn Clooney ist hier großartig und hat sich sowas endlich mal verdient. Ebenfalls richtig gut ist Shailene Woodley, die ihm hier den Preis der besten Performance im Film streitig macht. Die Geschichte ist ruhig, mit melancholisch angehauchten Bildern und vor allem menschlich erzählt. Das ist wohl das, was den Film ausmacht, er ist zu jeder Zeit so glaubwürdig. Das verdankt er seinen Charakteren, die einfach überzeugend sind und so viel Menschlichkeit zeigen. Alexander Paynes Regie ist gut, er zeigt wunderschöne Bilder von Hawaii, die sehr krass im Kontrast zur Story stehen. Matt Kings Voice-Over spricht am Anfang davon, wie falsch doch viele Menschen sich ein Leben auf Hawaii vorstellen. Dass dort das Paradies sei, man ständig glücklich sei. Doch ist dies genau eben nicht der Fall, die Menschen haben die gleichen Probleme, genau sooft Streit, Liebeskummer und es sterben genauso oft Menschen, die vielen Leuten etwas bedeuten. Der Film bewegt sich im Genre der Tragikomödie, was perfekt passt, denn trotz der schwierigen und traurigen Umstände gibt es immer ein paar Lacher zwischendurch, die aber nie wie unbedingt gewollt wirken. Insgesamt ist „The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten“ eine runde Sache und ein wirklich sehr gelungener Film.

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                    • Also insgesamt gesehen müsste Gosling ihn eigentlich dieses Jahr bekommen (http://images.piccsy.com/cache/images/why-94h6bv65h-223145-476-637.jpg), auch wenn ich die anderen noch nicht gesehen habe.

                      Sonst hätten Oldman und Pitt ihn schon längst verdient beide, und da meine Sympathien ein Stückchen mehr in Richtung Pitt tendieren -> hab ich für ihn abgestimmt.

                      • Habe von den genannten Filmen nur "Beginners" gesehen und wünsche mir daher den Oscar für Plummer!

                        • 6

                          „Oh mein Gott, weisst du, wie unsere Tochter heißen wird? - Pamela Martha Focker.“

                          Och nööö, schon wieder 'ne amerikanische RomCom? Okay, große Innovationen sucht man bei MEET THE PARENTS natürlich vergeblich. Doch hat dieser Film etwas, was man sonst bei seinesgleichen vergeblich sucht: Robert de Niro. Sichtlich unterfordert liefert er aus dem Handgelenk geschüttelt die Highlights des Films, er muss nur schief grinsen und schon wird alles besser. Er schafft es durch seine Ausstrahlung, Ben Stiller neben sich wie einen Fünfjährigen, der die ganze Zeit über den Mund offen stehen hat, aussehen zu lassen, ohne dass er nervt. Klar, es gibt bessere Komödien und es wird (hoffentlich) auch noch bessere geben, denn sehr oft hab ich - vor allem bei dem Slapstick-Spektakel inmitten des Films - nicht gelacht. Das waren größtenteils eher Schmunzler auf Stiller's Kosten, ausgehend von de Niro. Die Geschichte ist ja ganz nett, wenn auch zu keiner Zeit besonders und unvorhersehbar, aufgebaut nach dem typischen RomCom-Prinzip und zu jeder Zeit vorhersehbar, jedoch reicht es für seichte Abendunterhaltung allemal.

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                            über Boy A

                            »Look at you, so cute!«

                            Ganz stark! Andrew Garfield zeigt bereits in seinem ersten Film sein unglaubliches Potential. Er spielt so ruhig, konzentriert und absolut glaubwürdig, dass man ihm nicht abnimmt, dass das seine erste Produktion gewesen sein soll. BOY A beschreibt die Resozialisierung eines jungen Straftäters, welcher nie eine wirkliche Chance auf ein neues Leben bekommt. Gefilmt mit ruhigen Bildern, einer sehr melancholisch-anmutenden Atmosphäre wirkt die Story wie aus dem Leben gegriffen; authentisch eben. John Crowley's zweiter Spielfilm besticht durch eben diese ruhige Atmosphäre, die ruhige Kamera; die exzellenten Schnitte unterstreichen das noch. Der Zuschauer bekommt zumeist diese Stille zu spüren, da der größte Teil der Bilder nicht mit Musik unterlegt ist. Wenn man aber etwas auf die Ohren bekommt, passt es sehr, sehr gut, die Mood-Technik erfüllt ihr Soll. »Boy A« ist ein sehr gutes britisches Drama, perfekt besetzt in der Hauptrolle und einwandfrei umgesetzt. Nur zu empfehlen!

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                              „Ich weiß nicht, ob ich anfing zu, äh... zu, äh, trinken, weil meine Frau mich verlassen hat, oder ob meine Frau mich verlassen hat, weil ich angefangen hab zu trinken.“

                              Auch mal wieder eine Überraschung! Nicolas Cage kann ja doch richtig, richtig gut sein. Wurde dafür sogar mit einem Oscar belohnt, ganz was feines. Jedoch rettet das den Film nicht in dem Maße, dass ich jetzt aufschreie, weil er er so gut ist. Er hat definitiv seine tollen Momente, meistens sind das die, in denen Cage und Elisabeth Shue zusammen zu sehen sind. Doch sind da auch die Momente, die nicht gefallen. Das, durchaus sehr subjektive, Problem des Films ist: er will mich nicht packend, 'runterreißen in den Dreck und dort umherwälzen, um mich in die Stimmung zu bringen. Da ist wohl eine Zweitsichtung in schlechter, ja sehr schlechter Stimmung notwendig. Bis dahin kann ich nur sagen, dass Film ganz in Ordnung war, aber nichts Herausragendes, nichts besonderes, nur bloßer Durchschnitt. Oder vielleicht noch nichtmals das.

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                                „What are we doing? Why are we doing this for him?“

                                Die nächste Runde mit Ryan Gosling und er übertrifft sich hier fast mal wieder selbst. Genial spielt er den Sonderling Lars Lindstrom, der eine Frau im Internet kennenlernt; nur anders als hier manche jetzt denken würden. Er bestellt sich eine Sexpuppe, die er seinem Bruder und seiner Schwägerin als seine neue Freundin vorstellt. Die beiden sind zunächst verständlicherweise ziemlich schockiert, schaffen es aber später, das ganze Dorf zu überzeugen, mitzumachen und Lars das ganze zu erleichtern. Wo anfangs noch Witze, Verwirrtheit und Abscheu herrschen, sowie stellenweise Scham (seitens des Bruders/der Schwägerin), kehrt sich das ganze Gefüge während des Films zugunsten von der Puppe Bianca um und ihr schlagen Freude, Wohlwollen und Hilfe entgegen, was hier metaphorisch für die Hilfe der Leute gegenüber Lars steht. Als - Spoiler - Bianca am Ende zu "sterben" droht, sind alle schockiert und fürchten sich um "ihr Wohlergehen". LARS UND DIE FRAUEN ist ein richtig guter Film mit gut aufgelegten Darstellern, neben Gosling zum Beispiel Emily Mortimer oder Paul Schneider. Er ist eine Parabel über Toleranz, jeglicher Form und zu jedem. Jeder ist anders, niemand ist gleich - und wenn jemand mal ein wenig mehr anders ist, ist er genauso eine menschliche Person mit Gefühlen und Gedanken. Zum Glück ist das so, denn wie langweilig wäre das Leben, wenn jeder gleich wäre. Und in Wahrheit sind es doch Personen wie Lars, die das Leben in all seiner Vielfalt so besonders machen - gerade weil er anders ist, aber auch gerade weil die Leute in diesem Film das annehmen. Wunderbar!

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                                  „Humpel nicht so!“

                                  Nun bin ich endlich auch zu der Sichtung dieses einmaligen Werks gekommen, welches den Titel CITY OF GOD trägt und aus dem Jahr 2002 stammt. Die französisch-brasilianisch-amerikanische Produktion dreht sich um das echte, reale Leben auf den Straßen der „Stadt Gottes (City of God)“ in Rio de Janeiro. Sie zeigt die brutale Wahrheit dieses Lebens, die einen wie mit der Faust ins Gesicht trifft. Gespickt voller Gewalt, Pistolen und Drogen - aber auch Party, Freundschaft und Liebe. Und sehr viel Tod. Der Film ist so unglaublich gut inszeniert, vor allem die Kamera ist sehr, sehr gut. Dazu kommen die Laien-Darsteller, die fast allesamt zu überzeugen wissen; wobei hier besonders der Protagonist heraussticht. Das Story-Telling war ebenfalls sehr schön und überzeugend, die verschiedenen Blickwinkel auf die Geschichte lockern das Ganze ein wenig auf und machen es noch spannender. So kommt zu keiner Zeit etwas wie Langeweile auf, es ist durchweg spannend und der Film vergeht wie im Flug. Ein überaus lohnenswerter Film; ganz großes Kino!

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                                  • Oh mein Gott, die meinen das tatsächlich ernst? :D
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                                    • Ja, das Ding müssen die Affen dann wohl einfahren, nachdem andere (verdiente) Nominierungen ausgeblieben sind. o.O

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                                      • Absolute Zustimmung zu einem wirklich tollen Artikel, der auch sehr gut geschrieben ist.
                                        Wir haben mit Leuten wie David Nathan super Schauspieler, jedoch ist es vor allem bei Komödien und Sitcoms so, dass man sie besser im O-Ton schauen sollte. Wortwitz ist hier das Stichwort; der kann meistens auch gar nicht 'rübergebracht werden.

                                        • Christian Bale, Johnny Depp, Desmond Harrington (für die, die jetzt ein ? im Gesicht stehen haben: Joseph Quinn aus Dexter) - seine Stimme ist einfach der Wahnsinn. Könnte ich stundenlang zuhören, ich wünschte ich hätte so eine geile Stimme!

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                                          • Die Folge war zwar scheiße, aber insgesamt stimmt das schon.
                                            Achja, mal wieder ein Hoch auf die deutsche Übersetzung des Folgentitels, da "Neun-Finger-Daddy" ja mal gar nichts mit dem Sinn des Titels "Nine Magic Fingers" zu tun hat. Damit war der "Freund" von Berta gemeint und nicht Alan oder whatever.

                                            • Kein Gosling, kein Serkis, kein Drive, kein Contagion & Verblendung Score... mh

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                                              • Wenn die das durchkriegen, dann gute Nacht. Dann befinden wir uns wieder im Mittelalter, wenn die Politiker das so wollen, das hab ich aber wirklich endgültig den Glauben in die Menschheit verloren.

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                                                • Nach "Thank You For Smoking", "Juno" und "Up in the Air" erwartet uns dieses Jahr sein nächster Film mit "Young Adult". Ich bin sehr gespannt, da ich die anderen Filme alle jeweils mit 8/10 bewertet habe. Hat sehr viel auf dem Kasten der Mann, können uns da noch eine Menge von erhoffen.

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                                                  • ALL EYES ON...
                                                    http://www.youtube.com/watch?v=Sp-mkajSPgk&feature=youtu.be

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