ArnoldWiseau - Kommentare
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Alle Kommentare von ArnoldWiseau
So sieht es also aus, wenn Durchfall aus einem Kaugummiautomaten läuft.
Zwei Stunden lang.
Um diesen Film zu mögen, so vermute ich mal, darf man sich KEINERLEI Fragen bezüglich seines Szenarios stellen, weil nun wirklich jedem halbwegs aufmerksamen Zuschauer sofort unendlich viele Absurditäten in Hinsicht auf die gesamte filmische Welt auffallen sollten. Aber das sei kein Problem, denn man müsse - so sagen wie üblich die Fans eines schwachsinnigen Films - "sich auf den Film einlassen". Seit Jahren frage ich mich nun schon: Was zum Teufel soll das bedeuten? Immer wieder höre und lese ich diese Formulierung und ich verstehe einfach nicht, was man mir damit sagen möchte. Ich darf also nicht mehr über ein filmisches Szenario und seine Nachvollziehbarkeit nachdenken? Wie soll ich dann dem Film folgen? Wie soll ich mich in die Lage der Figuren versetzen? Was soll ich überhaupt aus dem Werk ziehen?
Eine filmische Welt entwickelt Regeln, die für mich als Zuschauer verständlich sein müssen. Ich kann in einem Science Fiction Film hinnehmen, dass Menschen mit Überlichtgeschwindigkeit reisen, wenn die restliche fiktionale Welt noch verständlich bleibt. Wenn aber, wie hier, ein Szenario von vorne bis hinten NICHT IM MINDESTEN in sich schlüssig ist, wie in aller Welt soll ich dann im Geschehen involviert sein? Ein Film ist dann nichts weiter als "Zusammenhanglose Dinge geschehen - The Movie". "A Quiet Place" schustert sich eine völlig unschlüssige Welt zurecht, die mit ultra-speziell gestalteten Monstern aufwartet, sodass alles genau zu den beabsichtigten Konflikten führt - zumindest bis zu den etlichen Momenten, wo der Film einfach seiner eigenen Logik widerspricht oder einfach keine hat - ähm, und das ist leider immer.
1. Fangen wir mal locker an, quasi zum warm werden. Es scheint in dieser Welt also Strom zu geben - und den nicht zu knapp, denn unsere Familie kann problemlos ihren ganzen Hof von innen und außen beleuchten. Schon mal interessant wo der herkommt in ner dystopischen Welt. Dieselgeneratoren werden es wohl nicht sein und sie haben wohl auch kein Kohlekraftwerk im Keller. Windräder sind auch recht laut. Vielleicht Solarzellen? Das könnte man sich wohl noch vorstellen. Wär ganz nett gewesen, wenn der Film sich vielleicht darum geschert hätte, mir die Rahmenbedingungen des post-apokalyptischen Hoflebens zu erklären. Aber das ist das geringste der Probleme.
2. Wo diese extrem abstrusen Monster herkommen, lässt der Film im Ungewissen, und damit kann man sich wohl noch abfinden. Aber: Diese irren Viecher haben also anscheinend die alte Weltordnung zum Einsturz gebracht. Und sie sind außerdem verwundbar durch... Schrotflinten... Bitte einmal alle zusammen tief Luft holen. Muss ich dazu wirklich noch irgendetwas sagen oder wollen wir einfach wild drauflos lachen? Also, wow, das ist echt... ich bin irgendwie sprachlos. Ist das das dümmste, was ich jemals in einem Film erlebt habe? Diese Viecher sind ja noch jämmerlicher als die Aliens in "Signs", die nicht durch Holztüren kommen und durch einen Tropfen Wasser sterben. Ich hab mal sone Idee. Wir setzen uns in einen Panzer, bauen vorne ne Kuhglocke dran und mähen die Viecher mal ganz gepflegt nieder. Es dauert dann wohl so ca. ne Stunde bis das Monsterproblem global gelöst ist, denn ich vermute, dass die Viecher uns wie die Bekloppten vor die Rohre rennen. Die Konsequenzen jedenfalls, die unsere Figuren aus der allgegenwärtigen Bedrohung dieser Wesen ziehen, sind einfach nur völlig beknackt. Anstatt sein gesamtes Leben darauf auszurichten, nicht mal mehr versehentlich nen Zahnstocher fallen zu lassen, wär's vielleicht "ein wenig" klüger, vor allem langfristig gedacht, einen Wecker auf ne Wiese zu stellen und ne Granate daneben zu legen. Aber Granaten gibt's wahrscheinlich in dieser Welt nicht mehr, nur ne perfekte Stromversorgung... und Schrotflinten.
(2.1 Oder wir sagen einfach im Skript: die Monster sind durch Waffen unbesiegbar. Schon ein echt glaubwürdiges Konzept. Wir müssen die Monster also nicht nur als perfekt hörend und unendlich schnell konzipieren, sondern auch noch als unverwundbar - und blind, damit sie keiner Götter sind. Außerdem funktioniert mit unbesiegbaren Monstern der ganze dritte Akt des Films nicht mehr, in dem unsere Figuren nun plötzlich immer mehr den Kampf aufnehmen statt sich zu verstecken. Allein der letzte Shot ist so unendlich dümmlich. Emily Blunt guckt cool in die Kamera und lädt die Flinte. Yeah, jetzt kriegen die Viecher was zurück! Ok, nur, ähm, das war also nicht das ERSTE was die Menschheit versucht hat, die Viecher einfach abzuknallen? Man ging zuerst in den Untergrund? Oh man ey...)
3. Wenn man ein Geräusch macht, dann ist ein Monster anscheinend IMMER innerhalb weniger Sekunden an dem Ort, wo das Geräusch entstanden ist. Egal wo man selber ist, egal wo das Monster vorher war. Ja, sehr glaubwürdig. Man sieht die Viecher nie, aber egal wo man ist - sei es im Keller einer Hütte, irgendwo im Wald oder vermutlich auch auf dem Mount Everest: sie sind immer SOFORT da. Zack, BUMM. Wenn es nämlich mehr als fünf Sekunden dauern würde bis sie da sind, dann geh ich halt einfach mal ein paar Meter nach links und das Monster findet mich nicht mehr. Ziemlicher fail irgendwie. Schon kacke wenn man blind ist. Ähm, genau, diese Blindheit ist auch noch so ne Sache. Diese Monster rennen also schneller als der Wind - und sind blind (klingt gut, nech?). Ich möchte mal ein blindes Monster mit 500 km/h durch den Wald rennen sehen. Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass da noch viel bei mir ankommt.
(3.1 Ich fänd's übrigens echt ätzend, wenn mein persönliches Monsterrevier in nem Wald läge. Da fallen halt dauernd Kastanien von Bäumen und Blätter rascheln. Ich muss also den ganzen Tag wie ein Bekloppter von Baum zu Baum rennen und seh gleichzeitig nichts. Ziemlich armseeliges Leben irgendwie. Und wie ist das eigentlich, wenn ein Monster durch sein hyperaktives Getrampel selbst Lärm macht? Kann ein anderes Monster hören, dass der Lärm von einem Artgenossen kommt. Ich fänd's ziemlich lustig, wenn dem nicht so wäre, denn dann würde sofort eine Kettenreaktion ausgelöst werden, die alle Monster auf der gesamten Welt in panisches Rumrennen versetzen würde. Ich find's witzig.)
4. Wie reagieren diese Dinger eigentlich auf viele Geräusche auf einmal bzw. Krach? Wäre das nicht die ultimative Reizüberflutung? Am Ende feuern unsere "Helden" z. B. ein Feuerwerk zur Verwirrung ab. Find ich ne gute Idee, ehrlich. Nur so ne Anmerkung: WARUM MACHEN WIR DAS NICHT JEDES EINZELNE MAL WENN WIR VERSEHENTLICH EIN GERÄUSCH MACHEN? Wir holen Dudelsäcke und Tröten raus und legen mal so richtig los bis die Viecher VOR UNS weglaufen. Genau das kotzt mich bei diesem Film so an. Erst sind wir ach so hilflos gegen die Viecher - und plötzlich ist Abknallen ne Lösung. Und dann ist Krach zur Ablenkung auch noch ne Lösung. Alles passiert nur so, wie der Plot es gerade braucht. Nichts an der Welt ändert sich im Laufe der Handlung. Die Charaktere hätten sofort das sinnvollere Verhalten an den Tag legen können, das sie nur aufgrund jämmerlichen Screen-Writings erst im letzten Akt anwenden.
5. Einerseits soll ich glauben, dass diese Menschen jahrelang überlebt haben, ohne das kleinste unbeabsichtigte Geräusch zu machen, aber gleichzeitig trampeln sie einfach ne alte Kellertreppe runter und stapfen in einen Nagel oder hauen beim Monopoly Spielen mal eben ne Lampe um und machen damit ordentlich Krach und stecken das halbe Wohnzimmer in Brand. Wenn das eigene Leben davon abhinge, dann würde man sich offensichtlicherweise nicht so unbedacht verhalten. Man würde jede Bewegung hyper-vorsichtig und vermutlich in Zeitlupe ausführen. Und wenn man mir jetzt erwidert, dass wir Menschen alle nun mal hin und wieder Fehler machen, dann sage ich: genau, und deswegen wäre in dieser Welt halt jeder ziemlich schnell tot. Und die paar, die es vielleicht wirklich nicht wären, würden eben nie im Leben so dumme Fehler machen wie die hier gezeigten, denn sonst wären sie schon lange weg vom Fenster. Gutes Character-Writing, erwähnte ich bereits. Und das beste kommt ja noch: wir haben es hier teilweise mit Kindern zu tun - das führt mich zu:
6. Die Kinder rennen permanent alleine überall rum. Einmal gestolpert - TOT - einmal genießt - TOT - einmal Kopf gestoßen - TOT. Tot, tot, TOOOOOOT. Steck ein Kind einen Tag, ach was, zehn Minuten in diese Welt - einfach nur sowas von TOOOOOOOOT. Mal ehrlich, wie VERDAMMT NOCHMAL soll ich das dem Film abnehmen? Einmal verhalten sich die Kinder perfekt in Einklang mit den abstrusen Regeln dieser Welt, regen sich in Gebärdensprache auf und machen keinen Mucks, und im nächsten Moment wollen sie lieber mit nem blinkenden Space Shuttle spielen (zugegeben: das sah cool aus, hätte mich als Vorschüler auch fasziniert). Na ja, anscheinend kann man auch als kleiner Junge in dieser Welt mehrere Jahre überleben, bis man dann, ähm, so gerne mit nem Space Shuttle spielen will, dass man deswegen dann gleich TOOOOOOT ist. Was soll ich sagen, ich find's einfach nur endlos bescheuert. Dass Kinder in dieser Welt auch nur irgendeine mittelfristige Überlebenschance hätten, ist schlichtweg mehr als absurd. Und außerdem würde vermutlich kein Elternteil seinen Nachwuchs auch nur fünf Sekunden aus den Augen lassen, wenn EINE unbedachte Bewegung dessen Leben kosten könnte. Wahrscheinlich würde man die Kinder zu ihrem eigenen Schutz an einen Stuhl binden und knebeln. Und jetzt kommt abschließend mein Favorit:
7. Am Ende wird also ein schalldichter Raum für das Baby gebaut. Gute Idee, ja, ja, jaaaaa... ACH WIRKLICH? EIN SCHALLDICHTER RAUM?! Nur mal sone Idee, ähm, WIE WÄR'S WENN WIR DA ALLE EINZIEHEN? Vielleicht bauen wir ein schalldichtes HAUS? Anyone with me here? Den ganzen Film lang frag ich mich, warum man nicht einfach einen Raum/Haus mit richtig fetten Wänden baut UND DANN MACHEN SIE DAS. Argh. AAAARRRGGGGHHH. Es gibt also keine weitere haarsträubende Erklärung dafür, warum das in der Filmwelt nicht möglich ist. Wie viele Jahre habt ihr denn gebraucht, um auf diese völlig abwegige Idee zu kommen?
Meine Fresse, ich darf mich also an all dem nicht stören, wenn ich mich "auf den Film einlasse"? NICHTS davon ist hier in irgendeiner Weise ein Problem, ja? Was bleibt denn dann überhaupt noch übrig? Für mich ca. 0,1 Punkte für annehmbaren Look und akzeptable Darsteller. Dialoge waren nicht so geil.
Selten habe ich ein Filmmonster so sehr angefeuert, mich doch bitte, BITTE, von dieser lethargischen Frau und ihrem ADHS-Kind zu erlösen. Friss sie, Babadook, FRISS SIE!
Prinzipiell finde ich es ja löblich, dass wir es hier mit einem Horrorfilm zu tun haben, in dem ausnahmsweise mal versucht wird, die Hauptfiguren etwas breiter zu zeichnen als bloße leere Schablonen, mit denen zusammen wir uns vorm Boogeyman fürchten können. Aber wenn das dazu führt, dass mir ihr Verhalten - so schlimm ihr Schicksal auch gewesen sein mag - so dermaßen auf die Nerven geht, dass letztendlich jedwede Sympathie verloren geht, dann ist hier konzeptionell irgendetwas gewaltig falsch gelaufen. Diese Frau tickt ernsthaft nach sieben Jahren immer noch sofort aus, wenn jemand bloß den Namen ihres verstorbenen Mannes erwähnt? Wie gesagt, sie hat natürlich Schlimmes durchmachen müssen, aber irgendwann stößt nachvollziehbarerweise das Verständnis der Mitmenschen auch an seine Grenzen - und meines genauso. Ey Alte, geh mal zum Baba-Doc.
Einige Details sind durchaus gelungen: ein altes Zauber-Video, das Buch des Babadook und sein Design selbst. Und es ist erfreulich, dass man hier ohne billige Jumpscares operiert. Aber der Film insgesamt? Einfach nur belanglos. Die erste Hälfte besteht ausschließlich daraus, dass Mutter und Kind ihrer Umwelt und sich gegenseitig ordentlich auf den Geist gehen (hihi) und in der zweiten Hälfte dreht Mami dann ordentlich am Rad: hat permanent Schlafstörungen und die daraus resultierende typische Horror-"Realititis" - soll heißen: das übliche "War-es-Realität-oder-bloß-Einbildung-blabla", was mir einfach nur noch sowas von zum Hals raushängt. Dass Leute da wirklich nach drölfhundertdrölfzig Filmen dieser Art immer noch drauf abfahren. Sie sieht ne Kakerlake hinterm Kühlschrank, jemand kommt rein, sieht sie nicht, BUUUHHHUHUHUU. Das ist die lazieste Form des Horror-Writings die ich mir vorstellen kann.
Und wenn man den Film halt unendlich viel besser finden will als er ist, dann wird er natürlich zu einer Meta-Behandlung von Schicksal in der Familie. Der Babadook ist die Manifestation der emotionalen Distanz zwischen Mutter und Kind oder vom Schmerz des Verlusts eines geliebten Menschen. Meinetwegen schmeißen wir auch noch Schuldgefühle und Frustration mit in den Topf - jeder suche sich seinen Favoriten aus. Und am Ende lebt der Babadook im Keller - aka der tiefsten Ecke der Psyche - und wird mit Maden gefüttert. Natürlich kann man den Schmerz nie völlig besiegen, man kann ihn nur ins tiefste Innere verbannen und irgendwie mit ihm weiterleben. Ach Leute, kommt mir nicht mit der üblichen Artsy-Ausrede. Klar kann man das im Film sehen und es ist natürlich auch so intendiert, aber letztendlich ist das Ding hier nicht mehr als lahme Geister-Kacke mit ein paar netten Momenten/Ideen.
Verleiht mir jemand einen Orden, weil ich's bis zu Ende durchgehalten habe? Ich würd' sonst auch ne Kotztüte nehmen, obwohl, ne, zu spät...
Einfach nur fürchterlich. Jede Actionszene ist ein manisch blinkendes Computer-Feuerwerk, vollkommen ohne nachvollziehbare Physik. Es passiert einfach nur irgendetwas. Dazu kommen epileptisches Kamera-Gewackel, ein Humor, der bestenfalls ein Starren des Zuschauers ihn die Leere vor ihn (den Film) auslöst oder schlimmstenfalls mit Peniswitzen zum schmerzhaften Fremdschämen einlädt, und schließlich ein Villain, der - wie könnte es anders sein - das Universum beherrschen will. Wow, das ist ja mal ne spannende Idee. Die üblichen unendlichen aufgesetzt coolen Sprüche dürfen natürlich auch nicht fehlen, die sich gekonnt mit triefenden Emo-Momenten ablösen, die einfach nur so 0,0% funktionieren. Hab eigentlich nur noch darauf gewartet, dass der Waschbär und der blaue Typ ordentlich rumknutschen.
Hach, die Macher wussten einfach, was ihr dummes Publikum (ich) sehen will...
Ich finde es immer wieder bemerkenswert wenn ich lese, dass anscheinend nicht wenige Menschen diesen Film besser finden als den ersten Teil. Ich will nicht behaupten, dass es einen riesigen Qualitätsunterschied zwischen beiden Werken gibt, aber wenn überhaupt, dann ist der erste der stärkere.
Sicher, die Seestadt Esgaroth ist hier sehr passend und atmosphärisch inszeniert und die Szenen zwischen Bilbo und Smaug treffen recht schön den Geist des Buches (ähnlich wie die Gollum-Szene im ersten). Aber was ist denn mit all den schwachen Aspekten? Beorn ist völlig lieblos und unpassend dargestellt; Legolas wird als völlig unnötiger Fan-Service in die Geschichte geschmissen, um random Orks zu verhackstücken; es beginnt ein geradezu peinliches Liebes-Dreieck zwischen diesem unnötigen Altbekannten, einer dazu erdachten Elbin Tauriel und dem ansonsten völlig leeren Kili; und dann mündet der Film schließlich in eine schier unendlich anmutende, völlig ermüdende und jenseits jedweder Physik operierende Action-Orgie, die mir jedes Mal aufs neue den Film versaut. Alle Action-Sequenzen in den Hobbit-Film sind viel zu übertrieben dargestellt - etwas, dass sich aus heutiger Sicht bereits in der Rückkehr des Königs anbahnte - aber diese setzt allem wirklich die Krone auf in ihrer Absurdität. Jackson steht hier einem Bay oder Emmerich wirklich in nichts nach.
Klar ist dieser Film besser als der scheußliche Abschluss der Trilogie, aber er weist einfach zu viele Merkmale moderner Hollywood-Grütze auf, um insgesamt als guter Film bezeichnet werden zu können. Das Adventure-Feeling, das den ersten immerhin noch auszeichnete, ist hier nun zum größten Teil verflogen und durch mehr übertriebene und wenig motivierte Action-Setpieces ersetzt worden. Wie man damit glücklich sein kann, ist mir ein Rätsel.
Tja, was soll ich einem Film geben, der zwar vielseitig zu deutende Metaphern verkörpert, zu interessanten Interpretationsdiskussionen anregen kann und sich außerdem wie etwas anfühlt, das man so als Film noch nie gesehen hat, aber dessen filmisches Erlebnis spätestens in der zweiten Hälfte inetwa gegen 0% Viewing Pleasure tendiert?
Für mich gibt es nichts wichtigeres, als dass ich einen Film gerne schaue - egal ob er Schlimmes oder Wundervolles, Oberflächliches oder Ergiebiges zeigt. Wenn er aber, so wie hier, zu großen Teilen aus ziellosem Geschrei, Hysterie und Krach besteht und dazu noch ausschließlich als surreal oder vollkommen abstrakt zu verstehen ist, dann ist Sehvergnügen leider so ziemlich das letzte Gefühl das ich verspüre. Während meiner heutigen Kinosichtung haben sicher an die 20 Leute das Kino vorzeitig verlassen und auch ich kann nicht leugnen, dass ich gegen Ende immer stärker den Drang dazu verspürt habe.
Irgendwie respektiere ich die künstlerische Vision, die hinter diesem Film steht, aber gleichzeitig habe ich selten einen Film gesehen, der mich in der zweiten Hälfte so genervt und wirklich vollkommen verloren hat. All der gezeigte Schrecken hat mich absolut kalt gelassen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, den Film überhaupt noch weiter zu schauen. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass hier der Aronofsky von THE FOUNTAIN und NOAH und nicht der von THE WRESTLER oder REQUIEM FOR A DREAM am Werk war. Ich bin leider nur Fan des letzteren. Wer allerdings mit den zuerst genannten Werken oder generell Lynch- oder Polanski-esquer Abstrusität viel anfangen kann, der wird hier vielleicht ein für ihn besonderes Werk entdecken.
Wow, war Jar-Jar Binks hier der humoristische Konsultant oder sogar der eigentliche Regisseur? Unglaublich was für ein endlos dümmlicher Humor es in einen hoch budgetierten Film von einem ehemals fähigen Regisseur schaffen kann. Saßen hier echt nur Gungans bei den Testvorführungen? LUCY war ja schon echt beschissen genug, aber dieser Film setzt allem die Krone auf. Nach Ridley Scott legt jetzt wohl auch Luc Besson nochmal den nächsten Absturz hin, wobei man ja in beiden Fällen schon dachte, dass es schlimmer kaum werden könne. Derselbe Mensch, der hierfür verantwortlich ist, hat einst LEON gedreht? Whuuuuuaaaat?
Interessant war die Filmerfahrung von VALERIAN wohl trotzdem, denn selten habe ich einen derart schmerzhaften Spagat aus Fremdscham und Langeweile erfahren. Da rotzt man das generischste Skript des Universums hin, komplett mit hyper-random Bad Guy No 17 der die lieben Hula-Hula-Aliens vom Mallorca-Planeten vertreibt, stopft es dann bis oben hin mit Humor voll, der das Niveau von gunganischem Fäkalschleim noch untertrifft und schmückt außerdem den Schauplatz dieser Story mit den belanglosesesten und größtenteils schlichtweg potthässlichen Alien-Designs aus. 1+, I love it!
Michse haben Film gemacht! Looki, looki?
Dunkirk ist der wohl merkwürdigste Film in Nolans bisheriger Filmographie. Wie hieß es noch so schön zu Schulzeiten: Was will uns der Autor hier sagen? So ganz sicher bin ich mir ehrlich gesagt nicht.
Ist Dunkirk ein Drama? Ein ziemlich offensichtliches Nein, denn ein Drama braucht Figuren. Nolan entscheidet sich hier aber, fast gänzlich auf interessante Individuen zu verzichten und das Szenario selbst zum Protagonisten zu machen, durch das alle einzelnen Figuren auf ihren jeweiligen Wegen irren. Eine emotionale Bindung des Zuschauers zu den einzelnen Charakteren kann so höchstens bei manchen vielleicht ein wenig entstehen. Größtenteils wirkt dieses große und so wichtige Ereignis in der Geschichte des 2. Weltkriegs allerdings enttäuschend kalt und leer.
Ist Dunkirk ein Antikriegsfilm? Ein noch energischeres Nein. Dieser Film ist schlichtweg ein Kriegsfilm. In einem Antikriegsfilm muss das Verhältnis von Mensch und Krieg und/oder dessen Schrecken ein Thema sein. Hier ist der Krieg aber im Grunde nur eine austauschbare Ausnahmesituation. Es hätte auch einfach darum gehen können, dass die Titanic sinkt oder eine Ölbohrinsel in Flamen steht, es hätte nichts am Kern des Werks geändert. Der Schrecken des Krieges wirkt durch die visuelle Vermeidung von Blut und Tod im Gegenteil geradezu heruntergespielt, konsumierbar gemacht, und die auf unangenehme Weise von einem enormen Pathos durchzogenen letzten Minuten lassen den Krieg vielmehr als einen Nährboden zur individuellen Heldwerdung erscheinen. Der kleine Junge starb, aber steht jetzt endlich in der Zeitung, was sich sein Vater stehts gewünscht hatte; der mutige Pilot, der ohne Rücksicht auf das eigene Leben den Tag gerettet hat, tritt stoisch seiner Gefangenschaft entgegen; der Admiral steigt nicht zu den Kameraden auf das Schiff, denn Großbritannien muss Frankreich beistehen; und zum Ausklang des ganzen erklingt Churchills erz-nationalistische Rede, sinngemäß: "wir kämpfen, kämpfen, kämpfen - bis zum bittern Ende!" ANTIkriegsfilm? Übersehe ich hier vielleicht die Satire?
Das einzige was Nolan letztendlich mit Dunkirk tut, ist den Zuschauer auf intensivste Weise in den Moment einer Ausnahmesituation zu versetzen. Ohne Verbindung zu den Figuren und ohne Explizieren der Hintergründe und Bedeutung des Szenarios. Allerdings - und das rettet den Film im Alleingang - tut er das mit wie gewohnt so tollen Bildern und einer so herausragenden Soundkulisse, dass man über den größtenteils kaum vorhandenen und sich gegen Ende sogar an der Grenze zum Ekligen befindenden Inhalt bis zu einem gewissen Punkt hinwegsehen kann.
Ist Dunkirk anders? Ja. Ist Dunkirk gut? Hmm. Würde ich den Film nochmals sehen wollen. Eher nicht.
Nette Fortsetzung der Sexy Sportclips, kommt aber nicht ganz an das Original ran.
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich soeben meine dritte Sichtung von PRINCE OF DARKNESS erlebt, erneut mit der festen Absicht, ihn endlich richtig ins Herz zu schließen. Aber leider - obwohl ich John Carpenter als einen meiner Lieblingsregisseure bezeichne - hat das zum wiederholten Male einfach nicht so richtig funktionieren wollen.
Ersteinmal das Positive. Das mysteriös-okkulte Thema einschließlich der in Träumen verschlüsselten Botschaften aus der Zukunft spricht mich total an. Zudem hat der Film selbst für Carpenters Verhältnisse, der ja in dieser Hinsicht so gut wie immer Großartiges abliefert, einen wirklich herausragenden Soundtrack. Auch die enge Location der heruntergekommenen und von creepig-verwahrlosten Obdachlosen umgebene Kirche wird hervorragend eingefangen. Stimmungstechnisch ist PRINCE OF DARKNESS daher absolut einwandfrei. Ich habe ebenfalls kein Problem mit den hier des öfteren kritisierten Darstellern. Das Schauspiel ist sicherlich kein Highlight, aber gerade im Vergleich zu vielem anderen aus dem Horror-Genre sehe ich eher solide Leistungen als viel Grund zur Kritik.
Was mich allerdings schon immer am Film gestört hat, ist der recht belanglose Mittelteil der Geschichte. Nach einem äußerst fesselnden und effektiv erzählten ersten Akt, passiert danach nämlich ziemlich lange recht wenig relevantes. Hauptsächlich werden nun die meisten Figuren nacheinander besessen und/oder umgebracht - und das leider auch manchmal auf für meinen Geschmack etwas dämliche Weise. Wenn sich hier z. B. Menschen mit "Teufelswasser" bespucken, dann finde ich das leider weniger gruselig als vielmehr etwas bescheuert. Das Ende gefällt mir dann wieder deutlich besser, aber die ca. 30-40 Minuten vorher lassen mich insgesamt eher kalt.
Daher fällt mir die Gesamtbewertung für PRINCE OF DARKNESS wirklich sehr schwer. Ich mag den Film auf jeden Fall und werde ihn sicherlich auch noch öfter in Zukunft schauen, aber dennoch stellt er mich nicht so richtig zufrieden, da für meinen Geschmack zwischen der tollen mysteriösen Thematik, verbunden mit der fesselnden Stimmung des Films, und dem zu großen Teilen recht mageren Plot und einigen unbefriedigenden bis hin zu stellenweise fast unfreiwillig komischen Horror-Momenten, eine zu große Diskrepanz besteht.
Ich habe weder etwas gegen genuin coole noch gegen gewaltsame Filme (zumal ich Tarantino einen meiner Lieblingsregisseure nenne), aber was ich einfach nicht ausstehen kann, sind krampfhaft auf cool und badass getrimmte Figuren (DEADPOOL) sowie bis ins Lächerliche überzeichnete Gewalt ala HOBO WITH A SHOTGUN. Filme mit diesen Elementen gehen mir eigentlich sofort auf die Nerven und daher ist es wohl wenig verwunderlich, dass ich schon nach ziemlich kurzer Laufzeit keinen Bock mehr auf DRIVE ANGRY hatte.
Viel loben kann ich hier wirklich nicht. Ich mag hin und wieder den Soundtrack, den mittleren Westen der USA als Location und die schicken Muscle Cars, in denen unsere Protagonisten durch die Gegend düsen (was den Film in der Hinsicht manchmal ein wenig an DEATH PROOF erinnern lässt), aber im Grunde war's das auch schon. Der abstruse Low-Fantasy Plot, gepaart mit einem wie in den letzten Jahren so gut wie immer extrem gelangweilt wirkenden Cage, der seine Rolle nur lieblos runterrattert, haben nun wirklich überhaupt nicht gezündet. Die Actionszenen konnten mir aufgrund ihrer Überzeichnetheit in jeder Hinsicht ebenfalls selten mehr als ein Schmunzeln entlocken. Immerhin hat man sich hier oft echter Stunts bedient, die mit einem besseren Editing auch sicher manchmal ganz hübsch ausgesehen hätten.
Insgesamt ist DRIVE ANGRY ein sehr stumpfer und belangloser Film, der aber immerhin auf seine Weise konsequent sein Ding durchzieht und nicht zwischendurch mit unmotivierten Emo-Szenen einen auf Gefühl macht. Ich habe zwar schon Schlimmeres gesehen, aber "gut" ist was anderes. Fans von Werken wie SHOOT 'EM UP oder CRANK können hiermit vielleicht etwas mehr anfangen als ich.
Manchmal macht mich die Rezeption eines Films regelrecht aggressiv. Wie kann man nur damit zufrieden sein, wenn einfach 90 Minuten lang irgendeine vollkommen sinnlose, undefinierte, pseudo-verheißungsvolle Scheiße passiert. Wieso fasziniert so etwas anscheinend jeden außer mir? Oho, es passiert irgendwas, das bedeutet bestimmt auch irgendwas. Ohoho, der Film "kaut dir halt keine Geschichte vor, geh doch TRANSFORMERS gucken". Ja, so sieht's aus. Was bin ich nur für ein Idiot, der immer wieder aufs neue erwartet, dass mir ein Film eine Geschichte erzählen würde, in der Figuren auftauchen, die Dinge tun, die man verstehen kann. Schande über mein Haupt. Ich bin so nieder, nicht für "wahre" Kunst empfänglich.
Warum sollte ich auch nur das geringste Interesse haben, mir hier irgendwelche Interpretationen aus den Fingern zu saugen? Ich habe mir sogar einige angesehen und eine ist genau wie die andere: sie kann einerseits die perfekte Lösung für den Film sein - oder der größte Bullshit den die Welt je gehört und der NICHTS mit dem Film zu tun hat. Und warum? Weil nichts in diesem Film Sinn ergibt, weil alles unendlich vage gehalten ist und jede noch so dämliche Interpretation genau so im leeren Raum steht wie die elaborierteste. Es könnte hier um einen Mann gehen, dessen Unterbewusstsein irgendwelche Ängste/Zwiespälte/Zweifel/Reifeprozesse/wasauchimmer/bla innerhalb seiner Beziehung verarbeitet. Vielleicht geht es aber auch um Arachnophobie? Oder um Schizophrenie? Man widerlege mich. Oder geht es gar um das Leben in einem totalitären Staat? "Ach komm", wird man jetzt sagen, "DrPepper, das kann man doch nun wirklich nicht im Film finden." Aber doch, auch das hat irgendein kluger Mensch über diesen Film gesagt. Denn schließlich bringt Jake Gyllenhaals Figur zu Beginn des Films EINE EINZIGE LINE über dieses Thema, und daher kann, nein, MUSS genau das natürlich der Schlüssel zum Verständnis des Films sein. Meine Fresse, da guck ich doch lieber die Hulk Hogan Filmographie zu Ende. Dort bekommt man ja im Vergleich noch richtiges Quality Filmmaking geliefert.
Fairerweise muss man dennoch festhalten, dass ENEMY wirklich stimmungsvoll gefilmt und auch die Musik großartig eingesetzt WÄRE, wenn es denn IRGENDEINE Form von Figuren/Inhalt/Story gegeben hätte, deren Essenz die Audiovisualität hätte transportieren können. Aber nein, das wäre dann ja keine Kunst mehr, hatte ich gerade vergessen, sorry.
Adam Sandler ist schlimmer, ja, aber viel mehr fällt mir nicht ein, was mich mehr kaltlässt/anödet/frustriert/nervt/ANKOTZT als Drecksfilme wie der vorliegende. Wegen solcher Werke kann ich echt verstehen, wieso manche Leute im Kino ihr Geld zurückverlangen, weil ich mich wirklich betrogen fühlen würde, wenn ich Geld für etwas wie das hier hätte ausgeben müssen. Ich hätte gerne in Zukunft im Vorspann solcher Machwerke ein Warnsymbol mit der Aufschrift "Vorsicht: dadaistischer, prätentiöser Surrealismus-Durchfall - Leute mit filmischem Anspruch bitte abschalten", sodass ich nicht erst nach 40 Minuten merke, dass ich hier als Zuschauer gerade gewaltigst verarscht werde.
PS: Einen Bonus-Hasspunkt vergebe ich noch für die letzte Einstellung vor den Credits: das wahr echt noch die verfaulte Kirsche auf dem Hundehaufen.
Ich wünsche mir sehnlichst, ich könnte diesen Film mehr genießen, aber er hat leider einen enorm starken Makel: er ist einfach zu kompliziert.
"Nicht nach 12 Uhr füttern." Eine unklarere und weniger verständliche Formulierung muss erst noch erfunden werden. Zunächst: auf welche Zeitzone bezieht sich das? Passt sich der Gremlin an verschiedene Zeitzonen an? Wenn ja, geschieht das sprunghaft oder fließend (wurde das Tier krank, als die Zeitumstellung eingeführt wurde?). Und überhaupt, es ist IMMER nach 12 Uhr, nur der zeitliche Abstand ändert sich (oder anders gefragt: wann ist "nach Mitternacht" vorbei?). Weiter: was genau bedeutet "füttern"? Bezieht sich das nur auf die explizite Intention dritter, den Gremlin zum Essen zu animieren oder kann besagtes Geschöpf auch aus völlig eigenem Antrieb Nahrung aufnehmen? Wenn letzteres zutrifft, ist der Begriff "Füttern" allerdings äußerst ungeschickt gewählt, da dies zu gefährlicher Fehlinterpretation führen würde. Könnte ich z. B. vor den Augen des Gremlins in die Küche gehen und dann lauthals verkünden: "Ohhh, ich habe hier einen Käsekuchen auf dem Tisch stehen lassen. Ich verlasse jetzt mal den Raum und werde in der nächsten halben Stunde NICHT wiederkommen!" Desweiteren: Von welcher Form der Nahrungsaufnahme wird hier eigentlich gesprochen? Was ist mit Kaugummi oder Kautabak? Reicht es, wenn sich das Nahrungsobjekt nur im Mund des Gremlins befindet (wenn ja, wie lange - genügt eine einzelne Berührung mit der Mundhöhle, der Zunge oder dem Speichel?) oder muss die Nahrung zumindest den Magen bzw. Darm berühren oder dort sogar wirklich verdaut werden? Wirkt bulimisches Verhalten präventiv? Was ist mit unverdaulichen Dingen wie z. B. Steinen? Gelten Suppen und Milch als Essen oder Trinken? Sind Gewürze Nahrung?
Aufgrund dieser äußerst schwerwiegenden inhaltlichen Ungereimtheit kann ich dem Werk leider nur den filmischen Totalausfall attestieren. Ich wünsche mir doch einfach nur ein klares Reglement. Wirklich unerhört was man alles so in Filmen vorgesetzt bekommt. Eine Unverschämtheit hoch Fünfzehn!
Ich denke nicht, dass meine Beziehung zum Rocky-Franchise stark genug ist, als dass ich mich wirklich Fan nennen könnte. Wie die allermeisten halte ich den ersten Film für sehr gelungen und auch für den klar stärksten der Reihe. Mit den übrigen kann ich größtenteils genug anfangen, dass sie mir einen netten Filmabend bescheren können, aber viel mehr dann leider auch nicht.
Das Problem der gesamten Reihe lässt sich im Grunde sehr einfach zusammenfassen: sie sind größtenteils viel zu ähnlich. Da der erste Film eine in sich völlig abgeschlossene Geschichte ist - sowohl in Bezug auf seine Figuren als auch auf seine Themen - ist es an sich schon einmal vollkommen überflüssig, überhaupt nur eine einzige Fortsetzung zu drehen (was sicherlich etwas komisch klingt, da wir inzwischen ja sogar schon bei Teil 7 angelangt sind). Rocky muss jedes Mal erneut lernen, an sich zu glauben; er hat Probleme mit seinem Umfeld bzw. seiner Frau oder später seinem Sohn; es gibt einen ikonischen Soundtrack; und am Ende läuft alles auf den großen Box-Showdown mit dem Villain of the Week hinaus.
Auf ROCKY II trifft das ganze für meinen Geschmack sogar in besonderer Weise zu, da es nicht einmal einen neuen Gegner für Rocky gibt, sondern es sich nur um das von Apollo Creed geforderte Rematch handelt, und der Soundtrack ebenfalls sehr ähnlich ist. Beides sorgt dafür, dass die zweite Hälfte des Films fast wie eine 1:1 Kopie des ersten Teils wirkt und mich insgesamt eher etwas kalt lässt, da wir zusammen mit Rocky ja schon einmal an genau diesem Punkt waren. Weitaus stärker empfinde ich im Gegensatz den Beginn des Films, wo sehr schön gezeigt wird, wie der neue Lebensstil, den Rocky nun durch Geld und Ruhm erworben hat, im Grunde gar nichts für ihn ist. Besonders die Szene, in der er sich überaus stümperhaft beim Dreh einiger simpler Werbespots anstellt, fängt wunderbar den Kontrast von Rocky und der für ihn neuen Lebenssphäre ein, in die er gedriftet ist. Doch letztlich besinnt sich Rocky natürlich wieder darauf, wer er eigentlich ist, nämlich ein unbelesener Straßenboxer, schlichtweg ein einfacher, liebenswerter Typ.
So weit so schön, nur folgt dann eben, wie bereits erwähnt, genau der gleiche Fortlauf der Geschichte wie schon in Teil 1. Zum gleichen berühmten Theme rennt Rocky wieder durch Philadelphia, erklimmt wieder die berühmten Stufen und trainiert wieder härter denn je, um am Ende natürlich erneut über sich hinauszuwachsen und dieses Mal Apollo sogar zu besiegen. Im Grunde ist das alles auch ganz ok, nur eben wirklich überhaupt nichts neues. Somit ist ROCKY II eine absolut typische Fortsetzung, die größtenteils bekanntes neu aufwärmt, aber immerhin auch ein paar neue inhaltliche Aspekte in der ersten Hälfte entwickelt und daher insgesamt noch ein ganz nettes, wenn auch völlig unnötiges, Filmerlebnis ist.
Wer schon immer einmal sehen wollte, wie ein muskelbepackter Vollidiot mit einem Fass voller radioaktivem Abfall einen Cola-Automaten dazu bringen möchte, seinen Vierteldollar wieder auszuspucken, der sollte hier schleunigst reinschalten.
Diesen Film nur als endlos dümmliche, Fremdscham erregende und erbärmlich geschriebene Ansammlung von stupiden Callbacks zum ersten Teil zu bezeichnen, wäre wohl noch ein zu großes Kompliment, daher sage ich lieber gar nichts.
Da schiebt man nichts Böses ahnend und voller unbegründeter Vorfreude eine von ihr nie zuvor gehörte Nic Cage DVD aus der TV-Movie in den Player (ein Szenario, das quasi ein Garant für Qualität ist) und was bekommt man: einen UNDER-actenden Nic, eine in unvorstellbare Höhen heiliger Dümmlichkeit transzendierte Message christlichen Fundamentalismus und die permanente Frage beim Schauen, ob Dilettantismus im Writing und Billigkeit der Inszenierung der Absurdität besagter Botschaft gerecht werden. Insgesamt komme ich sicher auf eine Gesamtzeit von mehreren Minuten geöffneter Kinnlade.
Ich habe in meinem Leben schon viele Filme der Coens geschaut und sie haben mir immer zumindest gefallen (oft sogar weit mehr als das), aber TRUE GRIT war für mich überraschenderweise eine absolute Enttäuschung und ihr erster Film, bei dem ich wirklich sagen muss, dass ich ihn aus vielerlei Gründen für nicht gelungen halte.
Normalerweise zeichnen sich die Werke der Brüder durch clevere Dialoge, einprägsame Figuren und ungewöhnliche Plot-Lines aus. TRUE GRIT hingegen wirkt so "mainstream" wie es nur sein könnte. Bis auf den hervorragenden Look konnte ich nichts Coen-haftes im gesamten Film erkennen. Besonders das letzte Drittel ist ein belangloses Klischee-Feuerwerk mit 0815-Western-Shootout und hyper-kitschigem Ende.
Die Figur des Rooster Cogburn wirkt insgesamt wie eine Karrikatur des ikonischen Western-Helden, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das als gewollte Überspitzung gedacht oder einfach Einfallslosigkeit der Coens war. Der überzeichnete Akzent und die platten, durch Trunkenheit verstärkten Mannerismen stoßen bei mir nur auf Verwirrtheit. Was soll diese Figur? Soll ich sie zunächst lustig finden und am Ende ins Herz schließen? Beides hat bei mir in keiner Weise funktioniert.
Die andere Protagonistin Mattie Ross gefällt mir sogar noch weniger. Sie soll eine toughe 14-jährige sein, ok. Zu Beginn des Films kommt das noch halbwegs glaubwürdig rüber, aber im Verlauf der Handlung verkommt ihre Figur zu einer belanglosen Statistin, da weder ihr Inneres beleuchtet wird, was für eine Rache-Geschichte essentiell ist, noch sie überhaupt irgendetwas zu tun hat. Sie ist einfach da, um am Ende in eine Schlangengrube zu fallen und von Rooster dramatisch gerettet zu werden. Völlig bescheuert.
Das hat mich insgesamt am allermeisten gefrustet: In einer Geschichte um ein durch Rache getriebenes Mädchen wird zu keiner Sekunde etwas Tiefergehendes mit ihrer Figur gemacht. Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu 0,0%. Vonvornherein ist sie als übertrieben tough geschrieben und wirkt dadurch vollkommen unglaubwürdig in einer von Männern dominierten Welt wie dem Amerika des 19. Jahrhunderts. Woher kommt ihre Abgebrühtheit? Sollte sie nicht gerade zu Beginn übermannt von Emotionen sein? Ihr Vater wurde brutal ermordet und sie macht sich daraufhin auf, dessen Mörder zur Strecke bringen zu lassen. Ist Rache nicht ungefähr die emotionalste Emotion die man sich vorstellen kann? Aber wie wirkt Mattie: zu jeder Zeit cool und selbstbewusst. Nicht mal als sie schließlich dem gesuchten Outlaw gegenübersteht, regt sich etwas bei ihr. Wo sind die ergreifenden Momente, die dafür sorgen, dass ich mich für sie interessiere? Letztendlich ist Mattie nichts anderes als eine leere, entmenschlichte Hülle, die mir vollkommen an der Hinterlade vorbeigeht.
Somit bleibt TRUE GRIT für mich die erste maßlose Enttäuschung im Werk der Coens. Vielleicht ist ihnen im Laufe der Jahre inzwischen einfach ein wenig der "Pepp" verloren gegangen. Kompetent inszeniert ist der Film immer noch, aber inhaltlich wirklich in jeder Hinsicht äußerst schwach. All das was immer die Coens auszeichnete - kreative Plots, clevere Dialoge und vor allem die ikonischen Figuren - bleiben auf einem unspektakulären und völlig belanglosen Level. Das sorgte insgesamt dafür, dass mir TRUE GRIT jenseits der Optik wirklich überhaupt nichts gegeben hat.
Irgendwie möchte ich ja gerne eine höhere Wertung geben, aber selbst als Ghibli-Fan stört mich die wirklich enorm dünne und quasi konfliktlose Story des Films gepaart mit dem hyper-knuffigen Feeling dann doch etwas. Alle lächeln, alle sind glücklich, alle haben sich lieb. Nur hin und wieder tauchen marginale Probleme auf, die aber im Handumdrehen gemeistert sind. Erst im letzten Drittel des Films muss sich die namensgebende Kiki ein wenig mehr mit sich selbst beschäftigen und über sich hinauswachsen, um ihren Lebensweg zu finden.
Die Zeit des frühen Erwachsenwerdens ist insgesamt sicherlich sehr schön und phantasievoll eingefangen, aber gerade im direkten Vergleich zum späteren CHIHIRO, der ein ähnliches Thema auf weitaus beeindruckendere Weise behandelt, wirkt KIKIS KLEINER LIEFERSERVICE insgesamt doch ein wenig mager. Zudem ist mir die Figur der Kiki selbst hin und wieder ein wenig zu schwach und bockig, als dass sie mir so richtig ans Herz wachsen könnte. Auch in der Hinsicht gefällt mir Chihiros Aufstieg im göttlichen Badehaus weitaus besser, von den thoughesten Mädels der Filmgeschichte, Prinzessin Mononoke und meiner persönlichen Heldin Nausicaa, mal ganz abgesehen.
Ich hoffe es klang gar nicht erst nicht so, aber um es nochmal zu betonen: KIKIS KLEINER LIEFERSERVICE ist zu keiner Zeit ansatzweise schlecht und ist wie alle Ghiblis außerordentlich toll gezeichnet und mit wunderschöner Musik unterlegt. Auch konnten einige Momente selbst mich mysanthropischen, herzlosen Klumpen ein wenig erwärmen. Dennoch muss ich letztendlich hart und ehrlich sagen, dass das Werk zu den schwächeren Ghiblis gehört, aber dabei natürlich noch ganz locker so gut wie jeden Disney oder Pixar in die Tasche steckt.
Wow, das war er also, der von vielen als absoluter Geheimtipp gehandelte Film mit dem endlosen Spoiler-Titel, dessen Aufschreiben mir hier zu mühselig ist. Ich höre schon die "Geh doch TRANSFORMERS gucken"-Sprüche, sobald der wütende Moviepiloten-Mob mein Rating zu sehen bekommt, aber was soll ich anderes sagen als meine ehrliche Meinung: das war der schlechteste Western, den ich je gesehen habe. Na ja, so unendlich viele Western kenne ich immerhin noch nicht, es mag also noch Hoffnung auf ein Unterbieten geben.
Wenn ich mich anstrengen würde, es so ausführlich wie möglich zu formulieren, dann würde ich sagen, der vorliegende Film umreißt schemenhaft das Verhältnis von Robert Ford zu seiner Gang und seinem großen Idol Jesse James. Das geschieht auf eine entmystifizierende und realer wirkende Weise als man es von den meisten Western gewohnt ist, während hin und wieder Spuren von Atmosphäre durch kurzes Aufblitzen von Audiovisualität zu erkennen sind. Sonst noch was? Irgendwie nicht. Vielleicht war das von mir Beschriebene nicht mal wirklich da und ich habe es mir auf der verzweifelten Suche nach Inhalt eingebildet. Habe ich überhaupt irgendetwas gesehen? Hat der Film schon angefangen?
In erster Linie ist das Werk eines dieser Beispiele für einen Film, bei dem ich mir bei all meiner potenzieller geschmacklicher Differenz einfach nicht erklären kann, wie man sich für ihn begeistern kann. Dass man ihn mögen kann, kann ich mir schon vorstellen. Viele stehen ja anscheinend auf LOST-IN-TRANSLATION-artiges filmisches Meandern leerer Figuren in einer leeren Welt. Aber ihn Lieblingsfilm zu nennen, was ich bei nur all zu vielen Leuten gesehen habe: nochmals wow. Wie man von einem Film nicht mehr erwaten kann als 160 Minuten minimalistischer Figuren, die endlose, inhaltsarme Dialoge führen und dabei völlig ausdruckslos ins Nichts schauen, wobei die Geschichte aus ca. fünf Plotpoints besteht, die alle im halbstündigen Tempo auf den Zuschauer einschnarchen. Im Vergleich zu anderen Neo- oder Anti-Western wie z. B. UNFORGIVEN oder THE WILD BUNCH (vermutlich mein Western-Favorit) wirkt vorliegendes Werk wie eine absolut leere Hülle. Traurig, bemitleidenswert und spätestens nach 45 Minuten eine totale Qual, es bis zum Ende durchzuhalten.
In Hinsicht auf die schauspielerische Leistung kann ich zumindest bei Casey Affleck verstehen, warum einem die positiv auffallen könnte, aber ansonsten? Alle anderen Figuren gucken ausdrucks- und emotionslos in die Gegend. Jeremy Renner und sam Rockwell sind "da". Genau wie der ganze Rest der Gang. Und gerade Brad Pitt empfand ich leider als enorm blass in seiner Rolle. Da kam quasi gar nichts bei mir an, bis auf vielleicht die gelegentlichen übertriebenen Lachanfälle. Da war er in FIGHT CLUB oder TWELVE MONKEYS wirklich um Längen besser.
Dann werden von allen Seiten immer wieder aufs Euphorischste die tollen Bilder gelobt. Ja, eine Handvoll schicker Aufnahmen gab es sicherlich und an denen konnte ich mich auch erfreuen. Aber ist das schon genug für solch immense Lobpreisungen? Man wirft also ab und zu ein paar nette Landschaftsaufnahmen mit melancholischer Musik in den Topf und schon sind die restlichen 90%, die in dunklen, tristen und völlig belanglosen Räumen spielen, vergessen und der Film hat somit insgesamt eine großartige Audiovisualität? Was?
Ich verstehe es einfach mal wieder nicht. Weder was dieser Film mir auf irgendeiner Ebene hätte geben sollen noch was so viele Leute anscheinend an ihm begeistert. Charaktere, Schauspiel, Audiovisualität und sogar Spannung (wtf...) werden von allen Seiten gelobt, die ich in positiver Weise allenfalls in winzigen Ansätzen im Werk erkennen kann. Mich erinnerte die Sichtung des Films in etwa daran, wie ich mir den Blick in ein Schwarzes Loch vorstelle: ein Blick in eine endlose Leere. Eine auf schmerzvolle Weise betäubende Erfahrung.
Von allen Star Trek Serien ist es mir bei VOYAGER als einziger absolut unmöglich zu verstehen, wie sie von manchen tatsächlich als Favorit bezeichnet werden kann. Zwar kann ich ihr bei allen offensichtlichen Problemen dennoch einiges abgewinnen und halte viele Folgen auch für wirklich gelungen, aber es lässt sich insgesamt nur schwer leugnen, dass die Serie in all ihren Grundzügen katastrophal gescheitert ist und im Vergleich mit ihren beiden direkten Vorgängern THE NEXT GENERATION und DEEP SPACE NINE eigentlich so gut wie gar nichts zu bieten hat, was diese nicht in weitaus besserer Form geliefert hätten.
Das was viele an VOY schätzen, ist die für Star Trek untypische Ausgangsposition eines im Delta Quadranten gestrandeten Raumschiffs, das nun, völlig auf sich allein gestellt, mit einer aus Föderation und Maquis gemischten Crew den langen Weg nach Hause antreten muss. Ich bin der letzte, der diese Idee kritisieren würde, nein, ich halte sie sogar für die spannendste Ausgangsposition aller Serien des Franchise, aber das Problem ist schlicht und einfach, dass aus diesem so spannenden Setup der Show unfassbar wenig gemacht wurde. Dies lässt sich in vielerlei Aspekten feststellen. Ich werde am Ende dieses Reviews auch Lob aussprechen, wo es gerechtfertigt ist, aber zunächst muss das weitaus größere Gebiet der Kritik angeführt werden.
Der Pilot von VOY "Caretaker" bzw. "Der Fürsorger" schafft eine ergiebige Ausgangsposition, nur um eigentlich alle vermeintlich wesentlichen Merkmale der Show sofort wieder im Sand verlaufen zu lassen. Zum Einen ist die Voyager fast immer in bestem Zustand und völlig funktionstüchtig, was in Bezug auf das Szenario doch etwas merkwürdig ist. Zwar gibt es viele Episoden, in denen sie angegriffen und beschädigt wird, aber in der nächsten Folge sind alle Schäden scheinbar problemlos behoben worden und alles ist wieder wie vorher. Das ist typisches, niederes Serien-Writing der alten Schule. Es wäre nett gewesen, wenn zumindest manche Angriffe auf das Schiff nachhaltige Konsequenzen gehabt hätten, aber dies ist ausnahmslos nicht der Fall. Des Weiteren hätte die Suche nach lebenswichtigen Ressourcen ein integraler Bestandteil der Handlung sein müssen und keine unbedeutende Randnotiz, die hier und da mal erwähnt wird und nie ein ernstes Problem darzustellen scheint. Was bedeutet das so oft angesprochene Allein-Sein der Crew überhaupt, wenn dadurch nie wirkliche Probleme entstehen? Ebenfalls wird der potenzielle Konflikt innerhalb der Crew durch Spannungen der Sternenflottenbesatzung zu den ehemaligen Maquis bis auf eine Handvoll Episoden oder ein paar Sätze hier und da überhaupt nicht behandelt. Das ist einer der bittersten Fehlschläge der Show. Diese Form von Konflikten innerhalb der Schiffsbesatzung hätte so viel Potenzial für menschliches Drama und den Aufeinanderprall verschiedener Ideologien gehabt, aber er wurde einfach links liegen gelassen zugunsten dutzender "alien/space-phenomenon-of-the-week"-Episoden, die es genau so auch in TNG hätte geben können.
Aber auch jenseits der vergebenen Chancen in Bezug auf das ungewöhnliche Setup der Show gibt es gravierende generelle Probleme. Wenn man mal die Serie in Gänze Revue passieren lässt, so bekommt man den Eindruck, dass mindestens die Hälfte der Episoden aus unbenutzten B-Skripts von TNG besteht. Ob oder inwieweit das tatsächlich der Fall ist, kann ich nicht sagen, aber wenn man die kontroversen Produktionsbedingungen der Show bedenkt, so würde es wenig verwundern, wenn ein Großteil der Skripts aus irgendeiner staubigen Schublade gefischt worden wäre.
Der vielleicht aber gravierendste Kritikpunkt von VOY sind die größtenteils so enorm schwachen Charaktere. Die allermeisten Folgen die versuchen, aus diesen leblosen Schablonen etwas Interessantes herauszukitzeln oder sie gar in Liebesbeziehungen zu verwickeln, scheitern fatal. Wenn man allerdings 7 Staffeln oder 172 Episoden mit diesen Figuren verbringt, so wäre es von Vorteil, wenn diese nicht nur gefühlt aus einer einzigen Eigenschaft bestehen würden. Vor allem ein wenig Charisma oder zumindest Likeability hätte ihnen gut getan. Aber derlei Dinge such man meist vergebens. In TNG blickte man zu den Figuren auf und mochte sie einfach (von Wesley Crusher und Lwaxana Troy mal abgesehen). In VOY bleiben alle Figuren (mit einer wichtigen Ausnahme) bestenfalls völlig hinter ihren Möglichkeiten und sind schlimmstenfalls leer bis hin zu anstrengend.
Cpt. Janeway ist eine Frau. Das finden anscheinend viele toll, aber mich persönlich interessiert das Geschlecht der Figuren weitaus weniger als ihre Qualität. Janeway ist immerhin ein Kontrast zu Picard, aber hat statt dessen intellektuellem Niveau und Belesenheit oft inetwa die Einstellung eines bockigen oder sprunghaften Kindes. In manchen Folgen sind die oberste oder die temporale Direktive anscheinend heilig für sie, in anderen kümmert sie sich einen feuchten Kehricht darum. Insgesamt finde ich sie trotzdem ok. In vielen Episoden beweist sie Tatkraft und Durchsetzungsvermögen, nur wird sie für meinen Geschmack im Gegensatz zu Picard niemals sympatisch oder gar ehrwürdig. Der erste Offizier Chakotay ist eine der befremdlichsten Figuren der Show. Von Darsteller Robert Beltran ist bekannt, dass er aufgrund der kurzfristigen Umbesetzung von Janeway vor Beginn der Show den Großteil seiner Lust am Projekt verlor und dies spürt man leider nur zu oft in seiner Performance. Hin und wieder gibt es zwar tolle Momente zwischen ihm und dem Captain (nur leider viel zu wenige), aber für einen ehemaligen Maquis ist er insgesamt ein viel zu braver Schoßhund Janeways. Sicherheitsoffizier Tuvok ist Vulkanier so wie einst Spok und viel mehr kann über ihn daher nicht sagen. Im Prinzip funktioniert seine Figur als Teil der Crew, nur ist er eigentlich nichts weiter als eine Kopie von Nemoys klassichem Aushängeschild Star Treks. Steuermann Tom Paris ist zu Beginn noch der draufgängerische Frauenheld, "entwickelt" sich dann aber im Laufe der Show zu einer leeren Hülle. Im Prinzip hätte eine Wandlung eines ehemals inhaftierten Aufrührers hin zu einem rehabilitierten Sternenflotten-Offizier ein toller Arc sein können, aber so fragmentarisch wie dies hier nur hin und wieder am Rande behandelt wird, ist es am Ende leider mehr als alles andere einfach nur unbefriedigend. Fähnrich Harry Kim ist wohl die unterentwickelste Figur der ganzen Palette. Er ist schüchtern und unsicher, sonst noch was? Seine Figur hätte im Laufe der Serie reifen und über sich hinauswachsen müssen, aber am Ende von Staffel 7 ist er eigentlich immer noch der gleiche kleine Junge wie zu Beginn der ersten. Genau wie bei Tom Paris wird hin und wieder versucht, seiner Figur etwas Tiefe und Entwicklung zu geben, aber leider scheitert dies wie üblich an den vielen halbgaren Skripts und peinlichen Frauengeschichten.
Kommen wir nun zu den Figuren, die nicht nur hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, sondern mehr oder weniger ein ziemlicher Schuss in den Ofen sind. Chef-Ingineurin Belana Torres ist in dieser Kategorie meine persönliche Nummer 1. Eine Halbklingonin, die als einzige noch bockiger als Janeway ist und der man ihre angebliche Fachkompetenz zu keiner Zeit abkauft. Die jeweiligen Vergleiche mit Jordie LaForge und Worf aus TNG, aus denen die Figur lieblos amalgamiert ist, sind wirklich schmerzhaft aufgrund der Lichtjahre an Klasse, die zwischen ihr und diesen Figuren liegen. Torres' trotziges Klingonen-Getue fängt vor allem richtig an zu nerven, sobald sie und Paris eine Liebesbeziehung beginnen. Schiffskoch und "Moraloffizier" Neelix ist wohl das größte Hassobjekt der meisten Trekkies. Oft als "Jar-Jar Bings von Star Trek" bezeichnet, verliert eigentlich niemand ein gutes Wort über ihn. Auch wenn ich die Kritik seiner Figur größtenteils teile, fühlt er sich immerhin im Gegensatz zu vielen anderen Charakteren wie ein lebendiges Wesen mit einer gewissen Eigenständigkeit an. Auch schätze ich den Ansatz der mit ihm verfolgt wurde, nämlich einen Externen permanent an Bord des Schiffes zu holen, der mit seinen Kenntnissen über den Delta-Quadranten der Crew einerseits tatkräftig zur Seite steht, aber gleichzeitig auch ein etwas verschrobener Kauz ist. Leider ist dieser Spagat nicht sonderlich gut gelungen und Neelix ist zu oft einfach nur maßlos übertrieben in seinem Klamauk und seine kleinen Scharmützel mit Tuvok funktionieren als heiteres Auflockern der Show leider seltener als sie peinliche face-palm-Momente erzeugen. Womit ich anscheinend eher alleine stehe, ist meine Ablehnung gegenüber Seven-of-Nine. Wenn eine Figur in einer Star Trek Show hauptsächlich aufgrund ihrer Oberweite eingeführt wird, dann läuft von Beginn an schon einmal einiges falsch. Aber auch inhaltlich ist ihr Konflikt - als ehemalige Borg die Menschlichkeit zu lernen - einfach viel zu ähnlich zu den wirklich enorm vielen Folgen in TNG, in denen Data seinerseits die Menschlichkeit erkundete. Insgesamt kommt mir daher ihre Figur als relativ unnötig vor. Ich habe kein Problem mit ihr, wenn sie als Nebenfigur auf der Voyager fungiert und mit ihrem Wissen über die Borg von Nutzen ist, aber die etlichen auf sie zentrierten Folgen geben mir größtenteils wenig, da ich einfach das Gefühl habe, das alles so oder so ähnlich schon in Bezug auf Data gesehen zu haben. Und vor allem gibt es einfach viel zu viele Seven-Folgen in der gesamten zweiten Hälfte der Show.
Über die Charaktere komme ich jetzt zum Ende hin doch noch einmal kurz zu den positiven Aspekten der Show. Hier stimme ich mit quasi jedem Trekkie überein: das beste an VOY ist der Doktor. Ist er zu Beginn der Serie noch eine eher unbedeutende und grantige Nebenfigur, so rückte man ihn im Laufe der Zeit stärker in den Vordergrund und schuf dadurch den einzigen wirklich durchweg überzeugenden Charakter der Serie. Im Gegensatz zu Neelix ist er gleichsam lustig und charmant und im Kontrast zu Torres wirkt er sowohl sympatisch als auch kompetent. Zwar schießen manche Doktor-Folgen über ihr Ziel hinaus, aber eigentlich freue ich mich so gut wie immer, wenn sich die Tür der Krankenstation öffnet.
Etwas das ich schon immer sehr reizvoll an Star Trek fand sind die Borg. Diese bekamen in VOY weitaus mehr Raum als noch in TNG und auch in Sachen Make-Up und Kostümdesign wurden hier neue Maßstäbe gesetzt. Fast alle Folgen die die Borg beinhalten sind gelungen. Dadurch hat man nach dem ersten Drittel der Show schon einmal einige Lichtblicke mehr in den einzelnen Staffeln. Auch was das Design anderer außerirdischer Rassen angeht, wurden in VOY fast durchgehend gute Leistungen abgeliefert. TNG hatte trotz der weitaus größeren inhaltlichen Klasse vor allem in den frühen Staffeln noch einen etwas störenden Billig-Look. So einen fand man bei VOY nie. Sicherlich gibt es hier und da mal ein Schiff- oder Aliendesign, das am Ziel vorbeischießt oder etwas lazy aussieht, aber im Großen und Ganzen wirkt der Delta-Quadrant lebendig und eigenständig.
Was bleibt als Resume festzuhalten? VOY ist insgesamt watchable. Nicht viel mehr, aber immerhin auch nicht weniger. In jeder Staffel gibt es einige Folgen, die absolut gelungen sind und manchmal sogar an die Klasse von TNG heranreichen, aber leider findet man in VOY auch eine deutlich größere Streuung absoluter Müll-Episoden, von denen sich viele mit oberflächlichen Liebesbeziehungen beschäftigen oder einfach nur völlig absurd und hanebüchen sind ("Treshold" bzw. "Die Schwelle" ist in der Hinsicht einer der traurigen Klassiker). Wer vielleicht nochmal in die Serie reinschnuppern möchte, dem empfehle ich abschließend noch meine persönlichen Lieblingsfolgen (in chronologischer Reihenfolge):
Learning Curve
Prototype
Alliances
Scorpion (Zweiteiler)
Timeless
Nothing Human
Counterpoint
Relativity
Equinox (Zweiteiler)
Dragon's Teeth
Blink of an Eye
Live Fast and Prosper
Critical Care
The Void
Wow, du warst mal ein HEAT-Banause?
JACKIE BROWN spaltet die Gemüter unter Tarantino-Fans: für viele gehört er eher zu seinen schwächeren Werken, aber gleichzeitig bemerke ich inzwischen allerdings immer häufiger, dass er von manchen sogar als sein bester Film bezeichnet wird. Mein wirklich grenzenloses Unverständnis über diese Äußerung ist eine Hauptmotivation für diesen Kommentar.
Wenn es einen Regisseur gibt, von dem ich sagen kann, dass ich mich in seiner Filmographie wirklich gut auskenne, dann ist es Quentin Tarantino. Bis auf den gerade erschienenen THE HATEFUL EIGHT, habe ich jeden anderen seiner Filme über die Jahre mindestens zweimal gesehen, die meisten sogar weit öfter. Gleiches gilt für die Werke, für die er nur das Skript geliefert hat. Und was kann ich sagen, ich mag wirklich sein gesamtes Schaffen. Ich liebe seine groteske Art, sein unglaubliches Gespür für packende oder gewitzte Dialoge und die immer wieder in seinen Filmen durchscheinende Liebe zum Medium. Tarantino ist schlichtweg mein Lieblingsregisseur und -writer.
Ich habe nun soeben JACKIE BROWN zum vermutlich 4. Mal geschaut und wieder - wie schon bei den letzten Malen - mit der festen Intention, ihn endlich wirklich gut zu finden. Und was ist passiert? Er ist noch weiter in meiner Gunst gesunken. Ich schaffe es einfach nicht zu verstehen, was diesen Film im Vergleich zu irgendeinem anderen Tarantino in besonderer Weise auszeichnen würde. Um es allerdings gleich klarzustellen: ich mag den Film immer noch. Er hat ganz klar einige starke Aspekte, z. B. die meisten Darsteller - allen voran Samuel L. Jackson und Robert De Niro. Ihre Figuren sind - wie im Grunde (nahezu) immer von beiden - stark und einprägsam gespielt. Der Score ist ebenfalls sehr passend und natürlich gibt es auch einige ämusant-makabere "Tarantino-Momente", wie z. B. die Ermordung von Melanie (Bridget Fonda).
Aber andererseits die Geschichte? Hmm. Eine Geldübergabe in einer Mall, die von ein paar blassen Cops zur Überführung eines Gangsters genutzt werden soll. Ich fand dieses Szenario noch nie sonderlich interessant. Protagonistin ist dabei eine ebenfalls blasse Stewardess (Pam Grier), die bei mir schlichtweg nichts auslöst. Immer wieder wird ihre Performance gelobt, ich habe einfach keine Ahnung wofür. Aber der größte und in meinen Augen wirklich schwerwiegendste Kritikpunkt ist der vollkommene Mangel von Intensität. Bis auf vielleicht DEATH PROOF sind alle Tarantinos unglaublich intensiv in ihrer Machart, Erzählstruktur und Gewalt. Das ist einer der Hauptaspekte für ihr besonderes Gelingen. Als ich 2009 im Kino INGLOURIOUS BASTERDS schaute, habe ich mich ungelogen vor Aufregung schwitzend in den Sitz gekrallt - und dieses Gefühl entwickelte sich ab der ersten Minute. Vorliegender Film - ich muss es wirklich so hart sagen - plätschert einfach nur vor sich hin. Ich bin zu keiner Zeit von den Geschehnissen gepackt oder fiebere mit irgendeiner Figur mit. Die Geldübergabe, auf die alles hinausläuft, dauert z. B. um die 30 Minuten, aber ein Gefühl von Spannung will hier bei mir zu keiner Zeit aufkommen. Ebenfalls gibt es fast keinen Dialog, den ich in besonderer Weise loben würde. Das ist etwas, das ich in der Weise wirklich über keinen anderen Tarantino sagen würde. Die Dialoge sind ok, ja, und ein paar witzige Sprüche von Ordell (Samuel L. Jackson) gibt es sicherlich, aber ist hier insgesamt irgendetwas ikonisch oder emotional berührend?
Diese beiden Begriffe sind es nämlich, die für mich Tarantinos Filme sonst immer auszeichnen. Manche sind in erster Linie enorm ikonisch wie natürlich PULP FICTION, bei dem man in der Popkultur daher jede zweite Szene als oft zitiert oder parodiert vorfindet. Andere Filme wie z. B. bereits erwähnter INGLOURIOS BASTERDS sind eher auf emotionaler Ebene enorm packend. Dieser erzeugt vor allem durch den immer wieder dargestellten Hass der Figuren aufeinander, begründet durch ihre starke Ideologiediskrepanz, einen unglaublichen Sog in das Geschehen. Auch in DJANGO UNCHAINED gibt es viele derartige Momente, in denen der schier grenzenlose Hass zwischen Schwarzen und Weißen zum Ausdruck kommt. Den Handlungen und Einstellungen der Charaktere kommt durch deren soziologische Prägung etwas weit Größeres als Hintergrund zu. Ihre Gefühle sind sowohl persönlich als auch gesellschaftlich motiviert. Zudem ist Rache oft ein Motiv. Die KILL BILL Filme z. B. zeichnen sich vor allem durch die emotionale Intensität und Blutigkeit ihrer Rachegeschichte aus. Meist ist es aber die Mischung aus sowohl Ikonizität als auch Gefühl - gepaart mit exzessiver Gewalt - , die Tarantinos Werke zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. All diese Aspekte zusammen erzeugen eine Sphäre der Groteske. Der Zuschauer weiß oft nicht, ob er lachen oder zusammenzucken soll, da die erschaffenen Momente seine Sehgewohnheiten durchbrechen und sein Emotionsspektrum neu ausloten. Tarantino fordert seine Rezipienten, was nicht selten eine Voraussetzung für einen meisterhaften Film ist.
All das was ich gerade umschrieben habe zeichnet Tarantinos Genie aus. Und gleichzeitig finde ich all das so gut wie gar nicht in JACKIE BROWN wieder. Der Film ist insgesamt sicherlich solide, eine akzeptable Gangstergeschichte mit einigen netten Figuren. Aber wo ist der Biss? Wo sind Groteske, Innovation und Abnormität? Bis auf eine Handvoll Szenen hätte diese Film auch von einem anderen Regisseur kommen können - und wieder: von keinem anderen Tarantino könnte man diesen Eindruck bekommen. Bleibt mir nur noch, abschließend um Erklärungen zu bitten. Ich werde diesen Film nicht mehr begeistert rezipieren, das habe ich oft genug versucht, aber ich will dennoch zumindest nachvollziehen können, was in JACKIE BROWN bei anscheinend immer mehr Menschen Begeisterung auslöst. Vier Sichtungen in über zehn Jahren haben nicht ausgereicht, um das erkennen zu können.
Ach du heilige Scheiße: Leute finden diesen Film MITTELMÄßIG? Selten konnte ich mir etwas weniger vorstellen. Jemand kotzt aus dem Fenster. HAHAHA, brillant. Kinder sind betrunken und benehmen sich auf lächerlich übertriebene Weise daneben. Ich krieg mich nicht mehr ein vor Lachen; beeindruckendes humoristisches Niveau. Eine Gruppe von Hexen will ihre Göttin in einem esoterischen Sperma-Bad-Ritual wieder zum Leben erwecken? Ähm... WHAT? Wer schreibt solchen Müll? Dumm + sinnlos = witzig?
Ich bin für gewöhnlich jemand, der sich Tim Roth gerne in Filmen anschaut. Bei Tarantino hat er immer eine coole Performance abgeliefert, aber - meine Fresse - sein PERMANENTES Rumgehampel und auf dümmlichste Weise Grimassen Schneiden hat dem Grad der Erbärmlichkeit dieses Films noch die Krone aufgesetzt. Schmerz. Qual. Fremdscham.
FOUR ROOMS ist genau die Art Comedy, die ich auf den Tod nicht austehen kann: einfach ALLES ist übertrieben und soll dadurch witzig sein. Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Gute Comedy braucht Timing, Charme und meist auch zumindest ein Mindestmaß an Cleverness. NICHTS ist davon hier auch nur im Ansatz zu finden.
Die ersten drei Episoden dieses Films sind für mich schlichtweg nicht zu ertragen und gehören zu dem größten Mist, den ich jemals auf der Leinwand gesehen habe. Die erste ist ein Monument der Dummheit jenseits aller Worte, die zweite hätte ich von der Idee her zwar ok gefunden, aber ihre Umsetzung ist ein vollkommener Tritt in die Weichteile, und die dritte ist Rodriguez' typische Kinderkacke: DESPERADO meets SHARKBOY AND LAVAGIRL. Tarantinos vierte Episode ist daher das absolute Highlight, da sie immerhin ohne Schmerzen anschaubar ist, aber ich verstehe auch hier nicht, was mir an ihr aktiv gefallen sollte. Am Ende des Films kann ich im Grunde nur formulieren: Was sollte das? Wo war hier ein Konzept und vor allem: wo war hier Humor?