BaltiCineManiac - Kommentare

Alle Kommentare von BaltiCineManiac

  • BaltiCineManiac 14.06.2016, 15:52 Geändert 14.06.2016, 15:56

    "InnSaei - Die Kraft der Intuition" ist KEIN indisches Kino bzw. KEIN indischer Film, sondern ein isländischer Dokumentarfilm, dessen Inhalt noch nicht einmal hauptsächlich mit Indien zu tun hat, sondern eher global angelegt ist. Ich bitte also die Autorin dieses Artikels, dies umgehend zu berichtigen, zukünftig journalistisch besser zu recherchieren und keine filmischen Falschinformationen zu verbreiten!

    Armseelig wäre wohl das richtige Wort, das den regulären deutschen Kinostartoutput aus Asien beschreibt, aber diese Erkrenntnis über diesen Zustand ist bei weitem nicht neu. Zum Glück darf man zumnindest aus Japan, Südkorea und China einige Perlen mit deutschem DVD-Start erwarten, obwohl hier mehrheitlich von den Labelbetreiber auch eher nur aufs Genrekino geschielt wird.

    Um aufs indische Kino zurückzukommen: Diesbezüglich werden die Kinostarts immer erst relativ kurzfristig angesetzt, da es sich zumeist nur um limitierte Kinostarts in Großstädten und lohnenswerten Ballungsräumen mit dem entsprechenden Fanklientel handelt, deren spontaner Vorführungsplan mit den dortigen Kinobetreibern erst ausgehandelt wird, wenn der Rechtetanz durch ist.

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    Kinostart indischer Filme zurzeit oder ziemlich sicher:
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    02.06.2016 _ Housefull 3 (mit Akshay Kumar, Nargis Fakhri) - Ensemble-Komödien-Fortsetzung
    06.07.2016 _ Sultan (Mit Salman Khan, Anushka Sharma) - Sportdrama über Ringer

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    Mögliche weitere Kinostarts von indischen Filmen in diesem Jahr (vage geschätzt):
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    < 17.06.2016 > Udta Punjab (Mit Shahid Kapoor, Alia Bhatt) - Drogenfilm, der in der indischen Medienlandschaft gerade heftigste Kontroversen auslöste und Debatten um die staatliche Filmzensur lostrat
    < 12.08.2016 > Mohenjo Daro (mit Hrithik Roshan, Pooja Hedge) - Historien-Antik-Abenteuer über die Indus-Hochkultur vor rund 4500 Jahren
    < 12.08.2016 > Rustom (mit Akshay Kumar, Ileana D'Cruz) - Copthriller um Polizist u. liebenden Vater, der seine Ehre wieder herstellen muss
    < 07.10.2016 > Mirzya (mit Harshvardhan Kapoor, Saiyami Kher) - Liebestragödie nach der folklorisitschen Erzählung Mirza-Sahiban
    < 23.12.2016 > Dangal (mit Aamir Khan) - Sportfilm über die erste indische Ringerin, die intern. Titel holte + Vatertrainer

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    Aufgeführte Filme stammen alle aus dem nordindischen Hindi Cinema (= Bollywood), da bei uns am populärsten (nun ja, zumindest was bestimme Genremixturen anbelangt). Deshalb muss noch erwähnt werden, dass es in Deutschland imm wieder auch sehr regional (z.B. Ruhrgebiet aufgrund großer NRI-Dichte) zur Aufführung von südindischen Filmen aus Kollywood oder Tollywood kommt, deren Spielzeiten man überregional aber kaum mitschneiden kann.

    Es könnte tatsächlich Akshay Kumars größtes Filmjahr werden, denn zur Zeit ist der renommierte Actionstar Box Office King und führt in Nordindien die innerländischen Jahrescharts mit Doppelspitze (von irgendwelchen Khans noch (!) "fast" keine Spur) an. Wer wissen möchte, was bezüglich des Hindi Cinema an den indischen Kinokassen so ging, welche Filme dieses Jahr am populärsten waren, gerade auch, weil sie es nicht alle nach Deutschland schaffen, für den ist vielleicht noch folgende Liste interessant:
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    www.moviepilot.de/liste/bboh2010erjat30hfdjjmseeadhkk-balticinemaniac

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      BaltiCineManiac 09.06.2016, 21:00 Geändert 09.06.2016, 21:46

      IMDb: 204 Bewertungen
      MP: 20 Bewertungen
      Letterboxd: 16 Bewertungen
      OFDb: 13 Bewertungen
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      Fazit: Film nahezu unbekannt

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      Arte zelebriert mehr oder weniger gerade 70 Jahre Gründung der DEFA. Dieses wunderbar-opulente Künstlerdrama im 70-mm-Format nach Lion Feuchtwanger über den großen spanischen Malerquergeist im Schatten der Inquisition und getragen vom Geist des gesellschaftlichen Umbruchs ist der teuerste Film, der je unter der Federführung der DDR-Filmproduktionsgesellschaft entstanden ist. Neben 6 anderen teils sehr gesuchten DEFA-Filmen und 3 Dokus ist diese immer noch als Geheimtipp zu behandelnde, wenig gezeigte Rarität online auf der Arte-Homepage legal in voller Länge verfügbar und kann bis zum 23.08.2016 (also noch mehr als 2 Monate) nach Herzenslust gestreamt werden.

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      Der Film:
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      http://cinema.arte.tv/de/artikel/goya-oder-der-arge-weg-der-erkenntnis-von-konrad-wolf-7-tage-lang-onlien-anschauen

      Das Thema:
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      http://cinema.arte.tv/de/dossier/defa-grosses-kino-aus-babelsberg?http%3A%2F%2Fcinema_arte_tv%2Fde%2Fdossier%2Fdefa-grosses-kino-aus-babelsberg%23xtor=CS2-3

      Alle exklusiven Spielfilme:
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      http://cinema.arte.tv/de/artikel/exklusiv-online-anschauen-fuenf-filme-der-defa

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      Es ist schon recht komisch, dass ich als Kind dieses verschwundenen Landes im Osten Deutschlands erst in jüngerer Zeit den großen DDR-Filmer Konrad Wolf wirklich entdecke und mittlerweile verstehe, warum die Filmuni im renommierten Babelsberg seinen Namen trägt, denn jeder seiner Filme zeigt eine kinematografische Kunstfertigkeit auf, die begeistern kann, und die man kaum im deutschen, ja, eben vor allem auch kaum im westdeutschen Film jener Jahre findet. Vier Filme mit hoher Wertung (+ Lieblingsfilm) machen ihn für mich mittlerweile zu einem der größten deutschen Regisseure, sein erlesenes Schwarz-Weiß-Tauwetterzeit-Ost-West-Drama "Der geteilte Himmel" ist einer der besten deutschen Filme überhaupt und nebst Drehbuch in jeder Kameraeinstellung so verdammt erlesen, dass es schmerzt.

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      Auch bei dieser deutsch-sowjetischen Koproduktion (gedreht an der kroatischen Adriaküste bei Dubrovnik, an der bulgarischen Schwarzmeerküste sowie auf der Krim) sieht man sein Können abermals den Kinozuschauer umgarnen und das Cinemascope-Werkzeug von Stammkameramann Werner Bergmann gleitet elegisch durch die Szenerie, liefert metaphorische Bilder abgerundet mit assoziativen Schnittmätzchen und einem großartig aufspielenden internationalen Cast mittendrin. Allen voran natürlich der damals auch international durch sein Wirken im Sowjetkino sehr bekannte litauische Schauspielstar Donatas Banionis (u.a. Hauptrollen in Tarkowskis "Solaris" und Kalatosows "Das rote Zelt"), der von Filmkapitel zu Filmkapitel mit gesteigerter Wuchtigkeit und Differenziertheit den spanischen Maler verkörpert. Die jugoslawische Schauspielerin Olivera Katarina als Herzogin Alba ist einfach ein Frauentraum vom Kaliber einer Monica Bellucci, die bulgarische Hackfresse (geile Type, nicht despektierlich gemeint) Tatjana Lolowa gibt der spanischen Königin ein unvergessliches Antlitz. Ebenso feinste Arbeit leistet drum herum die Brigade der DDR-Charakterdarsteller-Riege um Ernst Busch, Fred Düren, Wolfgang Kieling und Rolf Hoppe als Interaktionspunkte - mal zugetan, mal feindlich gesinnt - für die Hauptfigur.

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      Arte-Anmoderation:
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      https://www.youtube.com/watch?v=VFi9Sy8hAfw

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      Spannend wird es dann bezüglich des Subtextes: Der Film klagt formell gesehen die religiös verbrämte Gestrigkeit der Kirche und die jegliches aufmüpferische Gedankengut verfolgende, mit ihren Machenschaften vielen Menschen den Tod bringende Inquisition an und zeigt die dem Untergang geweihte Ära absolutistisch-feudalistischen Herrschertums, mit Verweisen auf die französische Revolution mundgerecht und akkurat für den Zensor verpackt. Doch braucht man hier nur Inquisition und Konsorten im Film mit Stasi und/oder DDR-Staatsapparat ersetzen, die dadurch erreichte inhaltliche Brisanz lässt einen leise und zufrieden schmunzeln. Mann muss wohl schon Wolf heißen, der nahezu unantastbare Vorzeigeregisseur der kritisierten Diktatur und Bruder des Geheimdienstchefs der DDR sein (Markus Wolf), um mit so viel staatsgefährdend-schelmischen Hintersinn tatsächlich ungeahndet durchzukommen. Obwohl es bezüglich der Veröffentlichung zunächst Querelen gab, feierte der Abgesang auf die doch nicht so freien stalinistischen Zwänge und Reglementierungen der sozialistischen Gegenwart schließlich doch Erfolge in Osteuropa (inkl. Spezialpreis beim Internationalen Filmfestival von Moskau).

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      Wer Filme über Künstler und Maler liebt, der sollte sich diesen Vertreter der Zunft auf gar keinen Fall entgehen lassen, gehört er doch zu den Besten dieser Gattung, die je die Kinoleinwände der Welt erblickten!

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      Zum Schluss noch eine Frage: Woher bekomme ich denn nur dieses Gänsehaut verursachende Lied in genau der Version, wie es von Carmen Herold (Rolle: Sängerin Maria Rosario) im Film vorgetragen wird? Ich muss das haben!

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        BaltiCineManiac 05.06.2016, 19:55 Geändert 06.06.2016, 05:27

        Da Moviepilot oftmals nachzieht, vielleicht kurz mal Folgendes für zwischendurch: Filmstarts hat einen Klickstreckenartikel mit einer Liste der 50 legendärsten Leinwandtode der Kinogeschichte veröffentlicht.

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        http://www.filmstarts.de/nachrichten/18504816.html

        [SPOILER]
        Jetzt kommt's: Der von Kameravirtuose und Lubezki-Vorbild Sergej Urussewski kongenial eingefangene Tod in diesem Meisterwerk von Michail Kalatosow ist nicht nur nicht auf Platz 1, sondern gar nicht dabei. Was für 'ne Looserliste... :D
        [SPOILER]

        Manchen der Einträge kann man sehr wohlwollend abnicken, andere wiederum erwecken den Anschein, als wären sie bloßes Konsensfutter für die Generation Blockbuster, damit entsprechend ausgerichtete Filmenthusiasten nicht das unbefriedigte Heulen bekommen, nachdem sie sich klickenderweise durch die Sache geackert haben.

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        • Nekrolog 2016 - Liste aller verstorbenen Filmschaffenden des Jahres
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          http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac

          Seine aktive Karriere habe ich kaum mitgeschnitten und nur per Dokumentationen davon erfahren, genauso wie davon, was er sonst für ein Mensch war und was er für Ansichten in seinem Leben vertrat. Erinnern tue ich mich aber ganz genau an einen bestimmten Moment, weil ich diesen live und in Farbe am Fernseher miterlebt habe: Als am 19. Juli 1996 in Atlanta vor einem überfüllten Stadion und den Augen der Welt der letzte Fackelträger auf der Bildfläche erschien, um das Feuer zu entzünden und damit die 25. Olympischen Sommerspiele zu eröffnen. Es war der sichtlich von Parkinson gezeichnete Muhammad Ali. Wie sich die tonale Begeisterung darüber und das Begreifen im Stadion entlud, bescherte einem Gänsehaut. Es gab zwar Gerüchte (die gibt es allerdings immer), aber die Organisatoren schafften es bis zuletzt, das Geheimnis dieses Moments (mit Stand-ins bei den Proben) zu waren. Nicht nur die Live-Reporter waren da ganz aus dem Häuschen und den Tränen nahe, sondern dieser Moment rührte - darf man der Berichterstattung glauben - die halbe Welt. Ali vs. Parkinson, selbst diesen Kampf trat er mit Würde an, auch wenn er ihn nun schlussendlich verloren hat, denn gegen letztgenannten Boxer gewinnt einfach keiner. Eine weitere große Persönlichkeit tritt 2016 von der Weltbühne ab. Möge auch The Greatest nun in Frieden ruhn!

          Der Olympia-Moment:
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          https://www.youtube.com/watch?v=gmzr3tZSHxU

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          • Heyho! Also bei "Omkara" (= Othello), "Maqbool" (= Macbeth) und "Haider" (= Hamlet), die allgemein als thematische Shakespeare-Trilogie des Regisseurs Vishal Bhardwaj kolportiert werden, sowie bei "Ram & Leela" (= Romeo und Julia) handelt es sich tatsächlich um Adaptionen der Werke William Shakespeares. Diese kann man sogar als offiziell deklarieren, denn bei allen vier Filmen werden sowohl Originalautor als auch Werk in Vor/Abspann genannt. Da ich alle vier Filme gesehen habe, kann ich auch inhaltlich bestätigen, dass sie sich eng ans Original anlehnen, trotz dass sie frei adaptieren und modernisieren.

            Aber was hat denn bitte "Devdas" in dieser Liste zu suchen? Außer, dass in dem Film eine tragische Liebesgeschichte erzählt wird, hat die Story inhaltlich wie figurentechnisch nichts mit irgendeinem Werk des englischen Dramatikers zu tun (vornehmlich nicht mit "Romeo und Julia", worauf der Eintrag wohl hinauslaufen soll). Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Verfilmung des gleichnamigen Romans des bengalischen Schriftstellers Saratchandra Chatterjee, welchen er im Alter von nur 17 Jahren schrieb, veröffentlicht 1917. Es ist wohl einer der meistgelesenen indischen Romane und das meistverfilmte literarische, nicht in epischer sanskritischer Versform verfasste Werk der indischen Geschichte, denn die von dir hier eingepflegte Filmversion ist nur eine von insgesamt 18 in sieben verschiedenen indischen Sprachen.

            Bei "West Side Story" ist der inhaltliche Inspirationsweg ja noch nachvollziehbar (wurde so auch öffentlich kolportiert), aber das Erscheinen von "Anonymous" und "Der Club der toten Dichter" in dieser Liste ist ebenso eher fraglich, da es sich dabei - laut Listentitel - nicht um Adaptionen der Werke Shakespeares handelt.

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            • Eben gerade wieder im Filmsoundtrack-Radiostream gehört. So wuchtig, so traurig, so emotional! Unvergesslicher Musical-Augenblick, nach dessen Sichtung man nachvollziehen kann, warum sie den Oscar für diese Rolle erhalten hat. Zerstört mich jedes Mal aufs neue... :'(

              I Dreamed A Dream
              https://www.youtube.com/watch?v=WzNVmZfNoa8

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              • BaltiCineManiac 21.04.2016, 19:13 Geändert 21.04.2016, 20:29

                Der Nekrolog 2016 bei Moviepilot:
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                http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac

                Nach dem Bond-Szenenbildner nun auch gleich noch einer der Regisseure. Ich weiß nicht, wie oft ich als noch sehr junger Jugendlicher "Luftschlacht um England" geschaut habe, es war meiner Erinnerung nach sehr oft. Und "Goldfinger" ist eh der beste Bondfilm aus der guten alten Agentenkinofilmzeit. Rest in Peace!

                Vorgestern ist aber auch noch jemand anderes verstorben. Vielleicht für die näheren Angehörigen nicht unerwartet, wenn auch nicht erhofft, aber ob des Alters doch eher plötzlich verstarb die israelische Schauspielerin Ronit Elkabetz im Alter von nur 51 Jahren nach langem Krebsleiden. Den Kampf gegen die Krankheit verlor sie schließlich. Ganze 11 Mal war sie für den Ophir, den israelischen Filmpreis, nominiert, und hat ihn auch zwei Mal gewonnen. Zuletzt bekam sie Aufmerksamkeit durch das für den Oscar vorgeschlagene, formalistisch strenge, experimentell-kammerspielartige, gesellschafts- wie religionskritische Scheidungsprozessdrama "Get - Der Prozess der Viviane Amsalem", bei dem sie auch Regie führte.

                Und noch jemand ist in den letzten Tagen davongegangen, der nichtmal in der MP-Datenbank steht, dessen Namen wohl kaum einer von euch kennt, aber dessen Arbeit jeder, wirklich jeder hier schon einmal zu Gesicht bekommen hat. Es handelt sich um den Briten Kit West, Oscar-prämierter Special Effects Artist von "Star Wars", "Indianer Jones", "Der Wüstenplanet" und "Dragonheart"!

                Mögen auch sie in Frieden ruhen!

                Es ist immer sehr schwierig ein Maß zu finden bei der Nennung all derjenigen, die dieses Jahr die große Bühne des Filmschaffens verlassen haben. Verständlicherweise kann nicht jeder eine Artikelnennung bekommen. Wer einen komplexen Überblick wünscht, ist bei oben aufgeführter Liste richtig.

                Sehr trauriges Edit aktuell noch hinzu, weil es gerade durch die Nachrichten kommt: Popikone Prince ist heute von uns gegangen. Ähm ... :(

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                • 7 .5
                  BaltiCineManiac 20.04.2016, 18:50 Geändert 17.08.2021, 20:19
                  über Airlift

                  Eigentlich ist ja der Titel des Films, im Kontext des Filmverlaufs gesehen, schon ein beträchtlicher Spoiler, der aber auf der anderen Seite nicht wirklich kümmern sollte, da ja sowieso jeder über den Hergang dieser historischen Anekdote aus der nicht allzu weit zurückliegenden Gegenwartsgeschichte bescheid weiß, oder? Nein, dem wird wohl - so zumindest meinen Annahme - eben nicht so sein, obwohl das Ereignis tatsächlich ob seiner Dimension den Weg ins Guinnessbuch der Rekorde gefunden hat, deshalb hier zunächst kurz der Hintergrund verwoben mit der Filmstory dazu.

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                  Trailer:
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                  http://www.dailymotion.com/video/x3fghmd

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                  Wir schreiben das Jahr 1990. Saddam Hussein marschiert mit seinen Truppen über Nacht in das kleine, durch Ölförderung reich gewordene Emirat Kuwait am Persischen Golf ein. Wie anderen Golfanrainerstaaten auch, ist das Land ebenso zweite Heimat unzähliger Inder, die dort nicht nur als dringend benötige Hilfskräfte, fern vom Mutterland, ihr Auskommen suchen. Während die Republikanische Garde des Irak in den Straßen brandschatzt, mordet und vergewaltigt, sind die ausländischen Arbeitskräfte zunächst noch sicher (noch), können aber auch nicht weg aus dem Land. Die Repressalien nehmen zu. Die Hauptfigur des Films (basierend auf den damaligen Handlungen zweier real existierender Personen), selbst eigentlich ein gewinnorientierter, sehr vermögender Geschäftsmann, der sich bisher eher um das Wohl seines Geldbeutels, als um das Wohl anderer Leute geschert hat, will eigentlich nur sich selbst und seine indischen Angestellten retten, schlittert aber plötzlich irgendwie in die Rolle des Retters für alle hinein.

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                  [...SPOILER...]
                  UN-Embargo und Militärhoheiten verhindern sowohl eine Rettung durch Kuwait anlaufende indische Schiffe als auch durch indische Militärfrachtmaschinen, den zuständigen indischen Behörden scheinen die Hände gebunden zu sein. 500 Menschen können dennoch per rostigem Frachtschiff außer Landes geschmuggelt werden, weil der schmierig-zwielichtige Kapitän mit einem Lohn pro Kopf bestochen wurde. Doch was tun mit den weiteren 170.000 Indern, die zusammengepfercht aufeinanderhocken, während die Nahrungsmittel knapp werden. Der Geschäftsmann versucht, seine Kontakte spielen zu lassen, und die korrupten irakischen Militäroberen postiv zu stimmen. Die Operation Airlift beginnt, die größte zivil organisierte Evakuierung von Zivilisten per Flugzeug aus einem Kriegs- bzw. Krisengebiet in der bisherigen Menschheitsgeschichte, noch lange bevor der Golfkrieg und die Operation Desert Storm überhaupt losgingen.
                  [...SPOILER...ENDE...]

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                  Filmplakat:
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                  http://movienasha.com/wp-content/uploads/2015/06/Airlifgt.jpg

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                  Befürchtungen, die ich nach etlichen Newsberichten und der Zusammenfassung von Reaktionen auf eben diese nach Sichtung hatte, dass der Film arg nationalistisch geraten sei, bestätigen sich in dem angedachten Grad zum Glück nicht. Das Einizge, was die Gemeinschaft der Inder in dieser präkehren Situation vor Verderben und Tod rettet, ist tatsächlich ihre (ausländische) Nationalität, so auch im Filmdialog eingearbeitet. Sicherlich wird hier die Stolz machende Rettung von Indern durch Inder beschworen und schon mal ausgiebig die Flagge bildtechnisch in Szene gesetzt, aber das ist alles meiner Ansicht nach noch nicht so wild wie z.B. beim großen Filmfare-Awards-Gewinner "Bhaag Milkha Bhaag". Dass mal wieder historische Ungenauigkeit bemängelt wurde, sei geschenkt, denn die Erwartungshaltung diesbezüglich war eh gering, da es sich um einen publikumsorientierten Star-Schauspieler-Unterrhaltungs-Spielfilm handelt, der sich nur auf das Ereignis bezieht, und nicht um eine Dokumentation.

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                  Genau, kommen wir zu eben jenem Star-Schauspieler namens Akshay Kumar, denn der ist als eine entfernte Art Oskar Schindler tatsächlich das am hellsten glänzende Licht des Films. Der Actionstar, als heroischer Larger-Than-Life-Held eher in leichtfüßig-albernen Volksbespaßungs-Masala-Actionkomödien bis hin zu ernsteren Actionthrillern, aber auch schon mal in RomComs anzutreffen, mittlerweile mehr als 25 Jahre ganz gut im Geschäft, legt hier die wohl beste Performance seiner Karriere hin mit einer emotional-wuchtigen Vorstellung, die man bezüglich seiner Person nicht so schnell vergisst. Nach pseudoanspruchsvollen Rohrkrepierern wie "8x10 Tasveer", in dem er seiner Rollenaufgabe überhaupt nicht gewachsenen war, oder in "Once Upon a Time in Mumbai Dobaara!", wo er als Gangsterboss beschämend prollig chargiert, doch eine Überraschung, obwohl er in seinen ernsteren Actiondrama ohne Blödelei-Klamauk-Humor immer am besten funktionierte - auch schon in der Vergangenheit. An seiner Seite übrigens Nimrat Kaur aus der auch hierzulande gezeigten Offbeat-Indie-Romanze "Lunchbox".

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                  Historischer Hintergrund (Wikipedia):
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                  https://en.wikipedia.org/wiki/1990_airlift_of_Indians_from_Kuwait

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                  Den Machern des sehr gut gelungenen Agententen-Terrorismusbekämpfungs-Thrillers "D-Day" und des ebenfalls mit gleichem Sujet aufwartenden, zum Filmende hin an "Argo" erinnernden Agententhrillers "Baby" (ebenfalls mit Akshay Kumar), ist ein weiteres Mal ein schönes Stück modernes indisches Genre-Unterhaltungs-Kino gelungen, das fernab jeglicher Masala-Musical-Mätzchen durch technische Hochwertigkeit glänzt (auch wenn die Panzerarmee-VFX noch ein paar Rupien mehr benötigt hätten), zudem schauspielerisch zu überzeugen weiß und zeigt, wo das indische Kino 2016 steht, nun ja, stehen kann, wenn es will, auch wenn der Film sicherlich nicht den filmkünstlerischen Innovationspreis bekommt. Hierzulande werden von dem Genre-Drama-Streifen leider wieder die wenigsten etwas mitbekommen, da sich in Deutschland mal wieder nur um die eine erfolgreiche RomCom aus dem Jahr 2016 DVD- und kinostarttechnisch gekümmert wird, anstatt mal einen breiter gefächerten Blick auf das zu werfen, was aus Bollywood, der Hindi-Cinema-Filmindustrie so sehenswertes kommt. Und da es Bollywood scheinbar dieses Jahr mit Flugzeugen hat, freue ich mich schon auf "Neerja" mit der bezaubernden Sonam Kapoor.

                  ·

                  Audio Jukebox:
                  https://youtu.be/0of4wenYekw

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                  Einordnung: Hindi Cinema (= Bollywood)
                  Genre-Ausrichtung: Flüchtlingsevakuierungs-Kriegsthrillerdrama
                  Musical-Song-Tanz-Nummern: kaum (1)

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                  • Ich suche schon die ganze Zeit im Artikel den Hinweis "Promotion" oder "Werbung", doch leider kann ich ihn nirgends finden. Daher müsste mir der Autor bitte erklären, warum genau dieser Film im Verleih der deutschen Firma Ascot Elite aus den Reihen der am 22.04.2016 auf DVD erscheinenden Filme hier vorgestellt wird und keiner der anderen?

                    • Im zweiten Absatz unterhalb des im Artikel eingebundenen Bildes behauptet der Autor, dass "die Golden Globes traditionell eine einflussreiche Rolle innerhalb der Oscar-Saison spielen". Da er es leider umgeht bzw. versäumt, nähere journalistisch fundierte Ausführungen zu dieser von ihm aufgestellten Behauptung zu machen, führt mich dies zu der Frage: Wie sieht diese "einflussreiche Rolle" denn genau aus?

                      • BaltiCineManiac 17.04.2016, 21:28 Geändert 17.04.2016, 21:41

                        Der alltägliche Wertungsidiotismus auf Moviepilot!

                        Dieser Film existiert überhaupt gar nicht, sondern ist für ein unbestimmtes Irgendwann mal angedacht (wie es in der IMDb so schön heißt: in development), aber schon ganze 12 Hellseher meinen von sich selbst, sich den tatsächlich schon gegeben zu haben, was vor allem Nachfragen bezüglich der scheinbar überaus vorteilhaften Klinkprodukte aufwirft, die sich diese Auschecker einbauen. Nun ja, laut Wertungsdurchschnitt war der Tripp wohl generell eher mau. Das habe sie jetzt davon! Was man auch noch lernt: Wenn karierte Männer mit Strichbart nicht in jedem Film 'nen weiteren "Oldboy" wiederentdecken, schieben sie heftigst Hass auf alles andere, was so auf Zelluloid gebannt wurde (oder eben noch nicht).

                        Filme gehören bei solch einer Seite wie Moviepilot erst dann wirklich angelegt, wenn sie nachweisbar mit feststehender Besetzungsliste in Produktion gegangen sind, VORHER NICHT! Was da an immer wieder zu erneuerndem Datenkram entsteht (Cast, Crew und Produktionsjahr solcher Zukunftsprojekte wechseln ständig) ist ein rieisger Haufen an unnötiger, Ressourcen verschlingender Mehrarbeit. Dies beinhaltet ja nicht, dass man nicht über lautes Wunschdenken und Gerüchte nicht schreiben darf, womit dann alkoholselige Gedankenfürze auf Schickimickipartys oder gegenüber dem Saufkumpel von der Boulevardpresse bezüglich zukünftiger Filmprojekte klickwirksam verarbeitet wurden. Aber eben nur erwähnen! Die MP-Datenbank ist mit derartigen Filmleichen schmerzhaft zugemüllt und Filmografien von Filmschaffenden haben dadurch massivst Phantomfilm. Ich wäre diesbezüglich ja mal für eine Userpetition und mehr Userengagement, damit solch ein undurchdachter Schwachsinn endlich sein Ende findet.

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                        • BaltiCineManiac 14.04.2016, 21:32 Geändert 14.04.2016, 21:36

                          Also irgendie - aber das ist jedes Jahr bei mir zunächst so - halten sich überschwängliche Luftsprünge und Purzelbäume erst einmal in Grenzen ob des vorgestellten Wettbewerbprogramms, denn da fehlen doch so einige Filmemacher (z.B. Martin Scorsese), die man mit ihrem jüngsten Werk erwartet hätte. Erfreulich aber, dass sich dort trotzdem so einige Namen von Regisseuren tummeln, die zumindest in der Vergangenheit für viel Zufriedenheit bei mir als geneigter Filmfan gesorgt haben. Ich bin also gespannt, was sie aktuell abliefern werden und ebenso auf die Programme der unabhängigen Sektionen, die noch nicht bekannt gegeben wurden, da diese jedes Jahr den einen oder anderen (zukünftigen) Knaller enthalten, was sich dann aber immer erst zum Jahresende herausstellt.

                          Die ultimative Cannes-Filmliste mit allen gezeigten Filmen gibt es hier:
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                          http://www.moviepilot.de/liste/agfdiffsvcid2010erj-balticinemaniac
                          >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

                          Bis zum Festivalstart im Mai werde ich es wohl auch locker geschafft haben, die noch fehlenden Filme der vergangenen 5 Festivaljahre nachzutragen (es sind leider so einige, bin aber schon dabei), sodass ihr einen umfassenden Spiegel des gesamten filmischen Festivaltrubels an der Côte d'Azur aus diesem Jahrzehnt zum Vormerken habt. Für den aktuellen Jahrgang wird ja wohl noch MP selbst sorgen, so zumindest meine Annahme fußend auf dem Tun des Content-Teams in den letzten Jahren.

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                          • BaltiCineManiac 12.04.2016, 20:52 Geändert 12.04.2016, 21:07

                            Holt sich auch fürs vergangene Jahr nach ihrer Darbietung als "Queen" 2014 das zweite Jahr in Folge (!) den höchsten indischen Filmpreis, den National Film Award, als 'Beste Hauptdarstellerin' für ihre grandiose Doppelrollenperformance in der Fortsetzung "Tanu Weds Manu Returns", wo sie nicht zwei verschiedene Personen spielt, sondern ist, und damit den ganzen Film dominiert (übrigens ihr 3. National Film Award insgesamt). Ich äußerte mich schon ausführlich dazu vor längerer Zeit im Kommentar zum Film selbst (http://www.moviepilot.de/movies/tanu-weds-manu-returns/comments/1428757). Sicherlich wird sich im Laufe der Zeit noch herauskristallisieren, dass weitaus mehr Darstellerinnen in diesem Riesenfilmland in besagtem Jahr eine superbe Schauspielleistung abgeliefert haben. Ich freu mich aber trotzdem (gerade weil nicht nur ich das erkannt habe). Tolle Frau! :)

                            Szene aus "Tanu Weds Manu Returns"
                            >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
                            http://3.bp.blogspot.com/-yTo-7mFrtFw/VZ4c9iun52I/AAAAAAAABzs/zcwPlx4GrDg/s1600/tanu-weds-manu-returns-1st-wednesday-box-office-collections-1.jpg

                            PS: Die Preise werden aber erst am 3. Mai 2016 überreicht!
                            PPS: Den Filmfare Award (und zwar ihren vierten) der Kritiker für gleiche Rolle hat sie übrigens auch schon in der Tasche stecken! (Listennachcheck hier: http://www.moviepilot.de/liste/afdffanfd2010erj-balticinemaniac)

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                            • BaltiCineManiac 07.04.2016, 19:48 Geändert 07.04.2016, 20:03

                              Heute mal Porno, naja fast ...

                              Bei so manchem erzkonservativen Aufbrausen seitens Politik oder der Volksmasse heute in Indien mag man es kaum glauben, dass das Land einst Kamasutra und Tantra hervorbrachte, spiegelt sich doch nach der allgemeinen Wahrnehmung des westlichen Zuschauers im Großteil der fürs breite Publikum angelegten Filme bisher vornehmlich Züchtigkeit wieder. OK, es gab da immer schon schlüpfrige Abstufungen, versuchte Tabubrüche und die Ausreizung des vom Central Board of Film Certification (von denen stammt immer das abgebildete Zertifikat, dass man gleich zum Anfang eines jeden von den Behörden autorisierten indischen Films sieht) und natürlich Wet-Sari-Szenen in den Songs und so, auch sogenannte Blue Movies und C-"Schmuddel"-Filme (siehe Cannes-Filmbiz-Beitrag "Miss Lovely"). Im Independent-Film ist Nacktheit (oft angefeindet) schon mal öfters zu sehen gewesen. Aber kassenträchtige Erotik im indischen Mainstream der letzten Jahr(zehnt)e war wohl eher die Ausnahme.

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                              Ist es also möglich, dass heutzutage ein echter kanadischer Porno-Hardcore-Star mit einer Filmografie aus unzähligen expliziten Erwachsenenfilmen in Indien zum veritablen Schauspielstar aufsteigt?
                              Ihr so: Öhm, nö ...
                              Ich so: Ähm, klar doch!

                              ·

                              Foto-Porträt >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
                              http://www.santabanta.com/photos/sunny-leone/9235167.htm

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                              Sunny Leone heißt die Dame mit Künstlernamen, in Kanada geboren und in Ontario zunächst unter ihrem gebürtigen Namen Karenjit Kaur Vohra aufgewachsen, der aufzeigt, dass ihre Eltern aus Indien stammen. Sie hat den Sprung vom Pornobiz auf den Roten Teppich einer seriösen Filmindustrie (wenn man ihre Popularität in Relation zum Land und Vergleich zu anderen Pornodarstellerinnen setzt, die es in der Vergangenheit mehr oder weniger Erfolg versucht haben) popularitätstechnisch so gut geschafft, wie kaum eine vor ihr.

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                              Wer war die am meisten bei Google eingegebene indische Darstellerin im Jahr 2015? Nicht etwa die seriösen Bollywood-Top-Aktricen wie Deepika Padukone, Priyanka Chopra oder Kangana Ranaut. Nein, es war Sunny Leone! Wer war die von der Journalistenmeute und von den Foto-Paparazzi am meisten durchs Land gejagte indische Darstellerin 2015? Na, ihr wisst schon ...

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                              Sunny Leone ist das bekannteste weibliche Aushängeschild eines neuen Subgenres namens Porn-Com (mit angeschlossenen Drama-Thriller-Pendanten wie z.B. "Hate Story 3"), das in Indien zurzeit gerade grassiert und ob der geringen Produktionskosten (ganz im Gegensatz z.B. zu großangelegten Historienausstattungsorgien à la "Bajirao Mastani") recht erfolgreich an den Kinokassen ist, wenn auch logischerweise nicht ganz vorne bei den Familienentertainern zu finden, so doch aber immer in den erweiterten Tops. Nun darf man hier natürlich keine explizite Nacktheit erwarten oder etwa gar einen expliziten Kopulationsreigen nach westlichen Gesichtspunkten, weshalb die Namensgebung doch etwas in die Irre führt. Am ehesten sind diese FSK-18-Streifen wohl vergleichbar mit der Art und Weise der israelischen "Eis am Stil"-Filme oder ähnlich gearteter frivoler Kost. Sex(uelle Anspielungen) zuhauf, Brüste (in Bra oder Bikini), Klamauk, Action, Thrill - fertig ist die Melange, die die Erwachsenen ins Kino lockt. Das es bei diesen Werken mit der inhaltlichen bzw. schauspielerischen Qualität eher nicht so gut aussieht, darum sollte man allerdings auch kein Geheimnis machen, aber das wird sich sicherlich schon ein Großteil von euch gedacht haben. In ihrem jüngsten anzüglichen Streich "Mastizaade" spielt die Ex-Porno-Queen gar eine Doppelrolle, die das Publikum fast nicht zu sehen bekommen hätte, denn das CBFC hielt den Film 6 Monate zurück und veranlasste Kürzungen, um ihn überhaupt ab 18 Jahre freigeben zu können. Im Punjab zerstörte trotzdem ein aufgebrachter Mob das Kino, in dem der Film lief, und zeigte die Hauptdarsteller bei der Polizei an.

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                              Szene aus Ragini MMS 2 >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
                              http://www.youtube.com/watch?v=y55hHDKtzaY

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                              Ihr Popularität beim lechzenden Volk bescherte Sunny Leone zudem etliche Auftritte als sogenanntes Item-Girl in diversen Item-Song-Nummern (lokale Eigenart des indischen Kinos) von Star-Schauspieler-Filmen (mit Akshay Kumar oder zukünftig auch Shahrukh Khan), die formal zum hochklassigeren Mainstream-Familienentertainment gerechnet werden können. Warum? Weil eben diese Songs schon vor Filmpremiere auf MTV & Co. zwecks Werbeeffekt gespielt werden. Rekelt sich darin eine Sunny Leone, klappt es in der ersten Kinowoche mit den Einnahmen um so besser, Hand drauf! Spannend ist bei diesem ganzen aktuellen Hype natürlich zu beobachten, wie lange eben dieser anhält, da ja - wie schon erwähnt - der Gehalt der Filme eher gen Nullpunkt tendiert. Solche momentuellen Zeitphänome sind schnell vorüber. Wie kann sich also Sunny Leone als ausschließlich auf Erotik aufgebauter Star weiter im Geschäft halten? Man wird sehen ...

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                                BaltiCineManiac 05.04.2016, 20:59 Geändert 05.04.2016, 21:19

                                Zunächst einmal: Hier auf dieser MP-Filmdetailseite wird in den Kommentaren behauptet, dass der Wolf in diesem chinesischen Film als Bestie dargestellt wird, die aus Mordlust tötet, der Mensch aber als gut. Wie kann man nur einer solchen inhaltlich radikalen Fehlinterpretation unterliegen und diese auch noch verbreiten, obwohl einem das Gegenteil davon quasi ins Gesicht springt, wenn man den Film gesehen hat? Der Wolf wird als der natürliche Nahrungskettenteil innerhalb der intakten Natur der Steppengebiete der Inneren Mongolei dargestellt, der er ist, weder zum niedlichen Objekt verklärt, noch dämonisiert. Der Mensch, der nicht mehr im Einklang mit der Natur lebt und aus der Zivilisation zuziehend das Gleichgewicht zerstört, ist hier ganz klar das dargestellte Raubtier, der zunächst für den Rückgang der natürlichen Nahrungsquellen der Wölfe sorgt, was wiederum weitere verheerende Folgen für den Verlauf der Geschichte hat. Cut!

                                Es ist mal wieder so ein Romanverfilmungsding, das diesem Film zusätzlich zusetzt, denn die Leserschaft des Weltbestsellers "Der Zorn der Wölfe" (Warum nicht auch deutscher Filmtitel?) wird sich ihren eigenen Film gebastelt haben während des literarischen Genusses desselben. Die fremd generierten Bilder wirken dann störend im Zuge der eigenen Erinnerung, zumal ich nicht weiß, inwiefern der Inhalt getroffen wurde. Durchaus nachvollziehbar, und mir auch schon oft passiert. Nachdem ich damals mitbekommen hatte, dass das zeitgenössische Mongoleisteppenepos gut Kritiken bekam, hätte ich beinahe selbst die aufgeschriebene und unter Pseudonym veröffentlichte Geschichte von Lü Jiamin gelesen, doch irgendwie kam es dann doch nicht dazu. Es schien für mich aber wohl genau die Art von Stoff zu sein, die mich abholen könnte ...

                                Leider muss ich sagen, dass mich der Film trotz seines Sujets nicht wirklich mitreißen konnte. Teils mit schönen Landschaftsaufnahmen gespickt und tollen Tieraufnahmen (mitlaufende Flugkamera über dem jagenden Wolfsrudel schwebend ist bombe, kannte man bisher aus der Doku "Planet Erde") angereichert, aber ansonsten zu oberflächlich bleibend angesichts des Themas der sogenannten Kulturrevolution, die die chinesische Gesellschaft jener Zeit drangsalierte und radikal umformte. Politisch ausgelöste Lebensmittelengpässe, daraus resultierende Hungersnot, Korruption, Parteiapparatfilz und Bevölkerungswanderungen, die eben die zu der Zeit noch intakte Natur der Inneren Mongolei negativ beeinflussten, werden nur am Rande sehr stereotyp abgehandelt, den zwischenmenschlichen Beziehungen, gerade wenn es um die Liebe des Hauptprotagonisten geht, fehlt es an Emotion. Die zu bunte Farbbearbeitung der Kinobilder hat mir nicht gefallen, ein bisschen mehr Mattigkeit im Angesicht der eher düsteren Zeit wäre schön gewesen. Die epische Weite, die Poesie der Leere, sowohl menschlich als auch naturell-räumlich, hätten mehr Aufmerksamkeit bedurft. Der Film atmet nicht genug Zwischentöne. CGI-Wolkenbilder von Göttergesichtern und Tieren sind als i-Tüpfelchen dann wirklich too much. So etwas versucht man besser per Inszenierung und Bildkomposition in den Köpfen des Zuschauers zu generieren und lässt da philosophischen Interpretationsspielraum, anstatt es offensiv zu zeigen.

                                Schlussendlich ist es schade um diesen sehr guten Filmstoff, den ich übrigens gerne in den Händen des chinesischen Regisseurs Lu Chuan ("City of Life and Death") gesehen hätte. Wer seinen ebenfalls mit Natur-Öko-Inhalt aufwartenden Film "Kekexili" gesehen hat, wird wissen warum. Vorliegende Romanverfilmung ist durchaus mal ansehbar - gerade für Natur- und Wolfsliebhaber, mehr dann aber auch nicht.

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                                • BaltiCineManiac 05.04.2016, 19:27 Geändert 05.04.2016, 19:28

                                  Arte, 20.15 Uhr
                                  Rechts, zwo, drei - Driftet Europa ab?
                                  (nach Ausstrahlung auch 7 Tage in der Mediathek verfügbar)
                                  http://www.arte.tv/guide/de/064507-000-A/rechts-zwo-drei-driftet-europa-ab

                                  Meine Antwort: Leider ... JA!

                                  Wichtigster TV-Tipp am heutigen Tag im Angesicht dessen, was ideologisch seit geraumer Zeit tagtäglich in diesem Land (das eigentlich aus der Geschichte gelernt haben sollte, es aber wohl nicht hat) und leider auch hier bei Moviepilot passiert, welches als große, dadurch den deutschen Bevölkerungsquerschnitt repräsentierende Film-Community-Seite immer mehr zum Aufmarschgebiet der Neuen Rechten wird (die sich immer mehr wagt, während die Community-Betreuung schläft, ja sogar so gut wie verschwunden ist, und hier absolut gar nichts mehr im Griff hat), mal trampelig-offensichtlich, mal intellektuell-identitär und kaum erkennbar für den Laien verklausuliert.

                                  Auch auf Moviepilot war innerhalb der letzten 2 1/2 Jahre der Rechtsruck, der in der Arte-Doku heute Abend thematisiert wird, deutlich spürbar, wird sogar noch von rechtspopulistisch ausgerichteten Artikeln der Redaktion (siehe z.B. Rundfunkbeitrag-Artikel von gestern, Lieblingsthema der Neuen Rechten und ihr angeschlossener postlinker Querfrontverschwörungskreise, der von der Verhaftung einer das deutsche Rechtssystem nicht anerkennenden Reichsdeutschen berichtet) ohne jegliche hinterfragende journalistische Differenziertheit (Aus welchen ideologischen Schichten sich denn diese Befürworter allgemein und Unterstützer der Frau konkret zusammensetzen, welchen ideologischen Hintergrund im Artikel aufgeführte Personen haben. Ein Anwalt wird z.B. in dem Artikel argumentativ positivistisch aufgeführt, der stellvertretender Vorsitzender einer rechtspopulistischen Stiftung ist, deren Vorsitz der Thüringer Landesvorsitzende der Nazisplitterpartei Die Freiheit innehat) forciert und angeheizt (UNGLAUBLICH!), um Klicks bei der entsprechend vermehrten Userschaft zu erhaschen.

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                                  • Bravo Robert! Der Schauspielveteran und gebürtige New Yorker sorgte nach vorangegangenen Protesten von denkenden Menschen im Netz mit persönlichem Eingreifen dafür, dass das wiederlich-manipulative Impfgegner-Machwerk "Vaxxed" des mit Berufsverbot belegten, vor Gericht der Wissenschaftsfälschung überführten und von der Ärztekammer entapprobierten Pseudomediziners Andrew Wakefield mit aus dem Programm des kommenden Tribeca Film Festivals gestrichen wurde, zu dessen Mitbegründer er zählt. Da er selbst ein autistisches Kind hat, ist er persönlich von dem in besagter "Doku" behandelten Thema betroffen und entschied ob des bedenklichen Inhalts des Films nun endlich richtig, nachdem er sich zunächst ohne genaue Prüfung des Gezeigten eine kritisch-hinterfragende Diskussion um den Film wünschte. Eine weise, vielleicht sogar Leben (von unmündigen Kindern) rettende und von Vernunft geleitete Entscheidung gegen retrograd-degenerative Menschheitsverblödung und antiwissenschaftliche Dummheitspandemie, abgefeiert von zumeist rechtsesoterisch-natural(fasch)istisch-rückwärtsgewandten Geistesverwirrten, die zudem leider oft mehr oder weniger eng mit den Ausläufern der neurechten Naziszene, braunideologischen Verschwörungskreisen und Anhängern der Germanischen Neuen Medizin verbandelt sind.

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                                    http://derstandard.at/2000033727896/Robert-de-Niro-streicht-Impfgegnerfilm-Vaxxed-aus-Festivalprogramm
                                    -
                                    http://blog.gwup.net/2016/03/27/nach-protesten-robert-de-niro-wirft-anti-impf-machwerk-aus-tribeca-festival-programm/
                                    -
                                    http://scienceblogs.de/geograffitico/2016/03/26/ein-filmfestial-fuer-impfgegner/

                                    ·

                                    Weiterführend:
                                    http://blog.gwup.net/2013/07/18/20-haufige-impfgegner-argumente-was-ist-dran/
                                    -
                                    http://www.vice.com/de/read/wir-haben-dumme-argumente-von-impfgegnern-widerlegt-123
                                    -
                                    http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-impfung-aussagen-der-impf-skeptiker-im-faktencheck-a-1021405.html
                                    -
                                    https://netzpolitik.org/2015/rechenkraft-und-zweifel-die-resistenz-der-digitalen-fehlinformation/
                                    -
                                    https://books.google.de/books?id=29E4CQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

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                                      BaltiCineManiac 15.03.2016, 08:37 Geändert 15.03.2016, 08:54
                                      über Raum

                                      Room holt bei den Canadian Screen Awards die Big Five!
                                      -------------------------------------------------------------------------------------------
                                      (so hätte meine Artikelüberschrift evtl. gelautet)

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                                      Ach man, leider ist das Real Life manchmal ziemlich doof und nimmt einem die Zeit, die man gerne hätte, um z.B. hierzu thematisch und in aufwendigerer Form mehr zu schreiben. Nachdem ich den Film vor lauter Neugier nun endlich auch selbst sehen musste, freut es mich doch sehr, dass Lenny Abrahamson mit seinem fünften Spielfilm beim Kanadischen Filmpreis den ganz großen Triumph feiern konnte, war das Drama zuvor doch schon bei so vielen Filmpreisen der jüngsten Vergangenheit zugegen. Selten - ja, wann eigentlich überhaupt - sah ich einen Film, der sich derart feinfühlig um die Gefühlswelt der Opfer eines solchen im Film dargestellten Verbrechens kümmert. Mit genügend Realismus versehen, aber auch feinsinnig-verspielt bebildert und kinematografisch eindrucksvoll das abgeschätzte Erleben aus Kinderaugen einfangend, trifft der Film mitten ins Herz, was zu großen Teilen ebenso dem Hauptdarstellerpaar zugerechnet werden kann. Wohl eher ein Kleinod im Filmkosmos, aber an sich doch ganz groß.

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                                      Wären wir hier auf Safaripilot, dann würden sicherlich ein paar Typen mit Kakihut ganz genau wissen, was es mit den Big Five auf sich hat. Ist doch wohl klar: Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel, Leopard! Während diese Kakivögel mit ihren Zielfernrohrpusten nach derartiger Schlaumeierei hoffentlich von einer Herde bei dieser Aufzählung unterrepräsentierter - und wie jedes Kind weiß - nicht ganz so kleiner Giraffen platt gemacht wird, versuche ich die Kurve von großen afrikanischen Weiten zurück zu kleinen amerikanischen Räumen bzw. Filmpreisverleihungen zu bekommen, bei denen diese keine unwesentliche Rolle spielten, und bei denen es eben auch diese Formulierung gibt. Man spricht davon, wenn sich ein Streifen gleichzeitig in den Kategorien Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller und Hauptdarstellerin die an diesem Abend verliehenen Ehrungen holt. Room hat sie. Dass dies äußert selten vorkommt, können sicherlich diejenigen bestätigen, die wissen, wie "vielen" Filmen ein solcher Triumph bisher in der langjährigen Geschichte der Oscars gelang.

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                                      Nun sicherlich, Room war ohne auf den ersten Blick nennenswert prägnante Konkurenz mit 11 Nominierungen der Favorit bei der in der Nacht von Sonntag zu Montag im Sony Centre for the Performing Arts in Toronto über die Bühne gegangenen Zeremonie, aber oft schon sah man eben solche Frontrunner mit einer derartigen Fülle an Nominierungen auch zu später Stunde mehr oder weniger mit leeren Händen geknickt das Parkett verlassen. Ganze 9 Awards waren es für das einfühlsamme Mutter-Sohn-Drama, die da im Einzelnen wären:

                                      Bester Film
                                      Beste Regie
                                      Bestes adaptiertes Drehbuch
                                      Bester Hauptdarsteller
                                      Beste Hauptdarstellerin
                                      Beste Nebendarstellerin
                                      Bester Schnitt
                                      Beste Ausstattung
                                      Bestes Make-up

                                      ·

                                      Auf dem Kaminsims von Brie Larson, wo schon so ziemlich alle wichtigen Hauptdarstellerinnen-Filmpreise der englischsprachig-westlichen Filmwelthemisphäre ein riesiges feuchtfröhliches Happening in Andacht ans zurückliegende Jahr 2015 veranstalten, wird es also noch enger. Da freut es doch, dass die Aktrice diesmal nicht die Einzige war, die mit einer Trophäe bedacht wurde. Jünger als der kleine Jacob Tremblay waren wohl nur wenige, die in der gesamten Geschichte einen der wichtigen nationalen Filmdarstellerpreise (außerhalb eines extra Juniorrahmens) in Empfang nehmen durften. Damit, dass Room nicht die einzige irische Produktion war, die beim diesjährigen Kanadischen Filmpreis abstaubte, da nämlich auch noch Brooklyn zwei Preise einheimsen konnte, möchte ich zum Schluss kommen mit den folgenden Worten. Wir sehen uns erneut am 9. April 2016, wenn es wieder heißt: And the Irish Film Award goes to... ! In diesem Sinne, feiert die schier unendliche Filmpreis-Diversität, denn die Filmwelt ist immer nur so langweilig, wie man sie sich selber macht. Und Entdecker brauchen Karten, auch wenn einige der darauf verzeichneten Wege nicht zum erhofften Ziel führen oder in mangelhaftem Zustand sind. Movieshakka!

                                      ·

                                      Liste mit allen CSA-Gewinnern und Nomminierten hier:
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                                      http://www.moviepilot.de/liste/afdkfndd2010erj-balticinemaniac

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                                        BaltiCineManiac 12.03.2016, 23:13 Geändert 12.03.2016, 23:40
                                        über Raum

                                        Wo lag jetzt eigentlich noch mal Toronto? Ah ja, ist das nicht die Hauptstadt von Kanada? Ähm, nein, das ist immer noch Ottawa, Toronto macht bloß den Max als größte Stadt des Landes. Und was geht in besagter Stadt morgen so? Das zweitgrößte Land der Welt verleiht dort am Sonntag seine nationalen Filmpreise, die Canadian Screen Awards in sage und schreibe 115 Kategorien für Film (22), fiktionales und non-fiktionales TV (88) und Digital Media (5). Nun steht aber noch eine Frage im Raum (ha, musste grad vom Boden wieder aufstehen nach heftigem Lachanfall bei diesem Brüller): Was hat das alles mit dem hier vorliegenden Film zu tun?

                                        Ganz einfach, die irisch-kanadische Coproduktion ist mit 11 Nominierungen der Frontrunner und große Favorit des Abends in der Filmsparte. Sowohl Brie Larson, die für ihre Performance schon so ziemlich alle wichtigen Auszeichnungen inklusive Oscar in der Tasche stecken hat, darf auf ihren nächsten Hauptdarstellerinnenpreis hoffen, genauso wie - und das wird hier sicherlich so manchen freuen - ihr kleiner Co-Star Jacob Tramblay - der von der kanadischen Academy nicht mit irgendeinem Juniorpreis abgespeist wird, sonder verdientermaßen als bester Hauptdarsteller nominiert ist. Der Afghanistankriegseinsatzfilm "Hyena Road" steht mit ganzen 8 Nominierungen in den technischen Kategorien stark da, gefolgt von dem frankokanadischen Hinterbliebenen-Coming-of-Age-Familiendrama "Our Loved Ones" mit der bezaubernden Karelle Tremblay und 7 Nominierungen.

                                        Aber so wie ich die MPler kenne, interessiert hier natürlich auch, was für die kanadischen TV-Serien so drin ist, von denen sich hierzulande einige großer Beliebtheit erfreuen. Die Fans von Tatiana Maslany dürfen gespannt sein, denn auch sie ist als beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie nominiert, eine von insgesamt 13 Nominierungen für den Thrillerhit "Orphan Black", der allerdings in der Königskategorie fehlt, nur geschlagen von der (nicht bei MP angelegten) Comedy-Serie "Schitt's Creek" mit 15 Nominierungen und gefolgt von der Cop-Serie "19-2" mit 12 Nominierungen.

                                        Genie Awards, so hieß der Kanadische Filmpreis noch vor Kurzem, denn 2012 wurde er rundum erneuert und mit den zuvor separat fürs TV verliehenen Gemini Awards zusammengelegt. Nich die erste Änderung in der langen Geschichte dieses Filmpreises, der in rudimentärer Form erstmals 1949 ausgelobt wurde und damit neben den Oscars und dem finnischen Jussi zu den ältesten nationalen Filmpreisen der Welt gehört. Die Zeremonie wird vom Sender CBC 8 PM ET (also umgerechnet auf mitteleuropäische Verhältnisse um 2.00 Uhr nachts) live übertragen. Durch den Abend führt der kanadische Stand-up Comedian Norm Macdonald, garantiert nicht im weißen Anzug oder doch?

                                        Und 'ne Liste haben wir auch noch. Alle Nominierungen und Filme hier:
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                                        http://www.moviepilot.de/liste/afdkfndd2010erj-balticinemaniac
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                                          FEHLEND BEIM KANADISCHEN FILMPREIS
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                                          Auch diese Liste zum Kanadischen Filmpreis, vormals als Genie Awards bekannt und 2012 als Canadian Screen Awards rundum erneuert, mit allen nominierten Streifen aus den 2010er Jahren ist nun endlich im Rahmen der Gegebenheiten und Zulässigkeiten der Moviepilot-Datenbank vollständig. Dennoch fehlen hier etliche Werke, vornehmlich aus dem Kurzfilmbereich, die sich aufgrund der fürs Mitmachformular geltenden Restriktionen nicht einreichen bzw. anlegen lassen. Deshalb führe ich diese hierunter der Vollständigkeit halber kurz mit auf.

                                          Die schon erwähnte Neuausrichtung des nationalen Filmpreises des zweitgrößten Landes der Welt 2012 beinhaltete einen Zusammenlegung mit den zuvor separat abgehaltenen Gemini Awards (für fiktionale und non-fiktionale TV-Programme). Diese sind aber nicht in dieser Liste enthalten und werden auch nicht in diesem Kommentar (falls zutreffend für die Datenbank) als fehlend erwähnt.

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                                          > 7th Canadian Screen Awards für 2018 | 69. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
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                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          □ For Nonna Anna
                                          □ Mahalia Melts in the Rain
                                          □ The Colour of Your Lips (La couleur de tes lèvres)
                                          □ The Fish and the Sea

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          □ A Visit (Une visite)
                                          □ Biidaaban (The Dawn Comes)
                                          □ Caterpillarplasty
                                          □ The Subject (Le sujet)

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ My Dead Dad's Porno Tapes
                                          □ Bonfires
                                          □ On My Way Out: The Secret Life of Nani and Popi
                                          □ Prince's Tale
                                          □ Voices of Kidnapping

                                          ·

                                          > 6th Canadian Screen Awards für 2017 | 68. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
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                                          ■ Fluffy
                                          □ Nighttime Garage (Garage de soir)
                                          □ Plain and Simple (Tout simplement)
                                          □ Pre-Drink
                                          □ The Beep Test (La Course navette)

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          ■ The Tesla World Light
                                          □ Dam! The Story of Kit the Beaver
                                          □ Fox and the Whale
                                          □ Hedgehog's Home
                                          □ Manivald

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ Take a Walk on the Wildside
                                          □ Babe, I Hate to Go
                                          □ Three Thousand

                                          ·

                                          > 5th Canadian Screen Awards für 2016 | 67. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

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                                          ■ Mutants
                                          □ A Funeral for Lightning
                                          □ Oh What a Wonderful Feeling
                                          □ Star
                                          □ Wild Skin

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          □ I Am Here
                                          □ I Like Girls
                                          □ Mamie
                                          □ Red of the Yew Tree

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ This River
                                          □ Frame 394
                                          □ Stone Makers
                                          □ The Road to Webequie
                                          □ Tshiuetin

                                          ·

                                          > 4th Canadian Screen Awards für 2015 | 66. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

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                                          --------------
                                          ■ She Stoops to Conquer
                                          □ Blue Thunder (Bleu tonnerre)
                                          □ Mynarski Death Plummet
                                          □ Overpass (Viaduc)
                                          □ Roberta

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          ■ The Ballad of Immortal Joe
                                          □ Autos Portraits
                                          □ BAM
                                          □ In Deep Waters
                                          □ The Sleepwalker

                                          Dokumentarkurzfilm:
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                                          ■ Bacon and God's Wrath
                                          □ The Little Deputy
                                          □ Quiet Zone
                                          □ Rebel
                                          □ World Famous Gopher Hole Museum

                                          ·

                                          > 3rd Canadian Screen Awards für 2014 | 65. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
                                          --------------
                                          ■ Hole
                                          □ The Cut (La coupe)
                                          □ Petit frère
                                          □ Sleeping Giant
                                          □ Suivre la piste du renard

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          □ Day 40
                                          □ Improvisation no.1: Cumulative Loops
                                          □ Migration
                                          □ Soif

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ Jutra
                                          □ The Chaperone 3D
                                          □ Seth's Dominion

                                          ·

                                          > 2nd Canadian Screen Awards für 2013 | 64. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
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                                          ■ Noah
                                          □ Mémorable moi
                                          □ Ina Litovski
                                          □ A Grand Canal
                                          □ Nous avions

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          ■ Subconscious Password
                                          □ Impromptu
                                          □ The End of Pinky
                                          □ Gloria Victoria

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ Chi
                                          □ Just As I Remember
                                          □ Mary & Myself

                                          ·

                                          > 1st Canadian Screen Awards für 2012 | 63. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
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                                          ■ Throat Song
                                          □ Chef de Meute
                                          □ Frost
                                          □ The Near Future (Le futur proche)
                                          □ First Snow (Première neige)

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          ■ Paula
                                          □ Bydlo
                                          □ Demoni
                                          □ Edmond Was a Donkey

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ The Boxing Girls of Kabul
                                          □ The Fuse: Or How I Burned Simon Bolivar
                                          □ Keep a Modest Head
                                          □ Let the Daylight Into the Swamp
                                          □ Three Walls

                                          ·

                                          > 32nd Genie Awards für 2011 | 62. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
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                                          ■ Doubles with Slight Pepper
                                          □ Ora
                                          □ La Ronde
                                          □ Hope

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          ■ Romance
                                          □ La Cité entre les murs
                                          □ Choke
                                          □ Muybridge's Strings

                                          Dokumentarkurzfilm:
                                          ----------------------------------
                                          ■ Sirmilik
                                          □ 75 Watts
                                          □ Derailments

                                          ·

                                          > 31st Genie Awards für 2010 | 61. Kanadischer Filmpreis
                                          '''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''

                                          Kurzfilm:
                                          --------------
                                          Ein Film ist vorhanden!
                                          ■ Savage
                                          □ File Under Miscellaneous
                                          □ Marius Borodine
                                          □ Vapor

                                          Kurztrickfilm:
                                          ---------------------
                                          ■ Lipsett Diaries
                                          □ La Tranchée

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                                          • BaltiCineManiac 04.03.2016, 19:01 Geändert 04.03.2016, 19:11

                                            Celluloid Man is gone! Der Filmarchivar und Filmgelehrte P.K. Nair verstarb heute im Alter von 86 Jahren in Pune nach langer schwerer Krankheit. Das Jahr 2016 schlägt weiter erbarmungslos zu und nimmt sich einen der ganz großen Cineasten. Natürlich kennt hierzulande niemand diesen Mann, in Indien eine Legende, was schade ist, wäre er doch ein wahres Vorbild für so viele filmaffine Menschen hier (und anderswo auch). Aber wer die preisgekrönte Drei-Stunden-Dokumentation "Celluloid Man", größtenteils in Schwarz-Weiß, gesehen hat, wird verstehen, was ich meine. Nahezu im Alleingang sicherte der Begründer des National Film Archive of India seit 1964 das (damals gravierend gefährdete) nationale Filmerbe eines ganzen Landes und bewahrte es der Nachwelt. Sein akribisches Wissen sowohl um die westlichen (Hollywood-)Klassiker als auch um die indischen Klassiker berührt einfach, wenn man ihn beim Umgang mit seinen geheiligten Filmrollen betrachtet. Möge er unvergessen bleiben. Vorbild, Vaterfigur, Filmliebhaber. Ruhen Sie in Frieden, Mr. Nair! Da - hoffentlich - in jedem sich hier auf dieser Seite Rumtreibenden etwas von diesem Manne steckt, möchte ich schließen mit einem wünschenswerten Satz zukünftiger Generationen (auch gerade, weil das hier Moviepilot ist): Papa/Mama, wenn ich groß bin, möchte ich werden wie der Celluloid Man! Hach ... :)

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                                            • Ich habe diese TV-Serie, mal ganz abgesehen davon, dass sie süffisant geschrieben war, ihrerzeit nur wegen einer Person weitergeschaut: Liza Weil! ❤

                                              Shocking! Was ist denn bloß aus der geworden? Ein weiterer Schönheits-OP-Fail (im Netz wurde tatsächlich darüber berichtet, ich habe es nicht verfolgt, aber jetzt geschaut), der mich richtig fertigmacht. Sieht zusätzlich sehr ausgezehrt und nach extremer Abmagerungskur aus, was sie in der Gesamtheit - obwohl sicherlich Gegenteil angestrebt wurde - ihrer Schönheitsattribute beraubte. Schönheits-OP? Bullshit! So muss doch eine 77er-Jahrgangsfrau nicht im Zuge der Jahre aussehen bzw. sich verändern mit der ihr gegeben Veranlagung, gibt ja genug positive Gegenbeispiele. Hat ihr denn niemand je gesagt, wie schön sie war? Verzerrte Eigenwahrnehmung durch negative Fremdbeeinflussung und Erfolgs/Gesellschaftsdruck. Mich regt so was immer tierisch auf. Wer weiß, was bei der vorgefallen ist. Hab sie jetzt nicht boulevardesk gestalkt nach der Gilmore-Zeit. Bin grad megabetrübt deswegen ... :'(

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                                                  • BaltiCineManiac 29.02.2016, 00:57 Geändert 29.02.2016, 00:59

                                                    Zwei Stunden habe ich jetzt wegen diesem Shit hier überlegt und mir meine Rübe zermatert. Schlussendlich habe ich ein paar eher unpopuläre Entscheidungen getroffen (weil mir das irgendwie alles nach 'viel zu einfach' gestunken hat), die darauf hinauslaufen, dass es dieses Jahr ein zweites "Argo" gibt, was natürlich gewagt ist und mich auch ganz schnell beim Ranking nach hinten durchreichen kann. Nun gut, aber sonst ist ja auch langweilig immer ... :D

                                                    Mal so 'ne berechtigte Frage (durchaus auch an die Offiziellen) bezüglich der User-Votings und dem Ausgang der Golden Reel Awards gestern Abend, wo sich "Mad Max: Fury Road" und "The Revenant" wegen Stimmengleichheit den Ton teilen mussten. Was passiert hier eigentlich, wenn es ein sogenanntes 'tie' gibt? Wer bekommt da eigentlich wie was wo zugesprochen, wenn User A Film X votet und User B Film Y, aber beide eben dadurch irgendwie Recht haben?

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