BaltiCineManiac - Kommentare
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Alle Kommentare von BaltiCineManiac
*♡* Like My Star *♡*
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A a m i r __ K h a n
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Was macht einen Filmstar eigentlich aus? Neben dem persönlichen Gefallen sicherlich vor allem die hohe Popularität allgemein und der Erfolg im Filmbiz, gepaart idealerweise mit (schauspielerischem) Können und dem Zug zu durchaus ambitionierten (kleineren) Filmprojekten (auch in anderer Funktion als Produzent und Filmproduktionsfirmenbesitzer). All diese Eigenschaften erfüllt Aamir Khan, der mit seinem biografischen Ringerinnen-Sportdrama "Dangal" (http://www.moviepilot.de/movies/dangal) nach 3 Wochen Laufzeit mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 6 Mrd. Rupien inner- wie außerindisch gerade erneut den Thron von Bollywood (der nordindischen, in der Sprache Hindi drehenden Filmindustrie) bestiegen hat.
Damit wird folgende Formel schon (fast) zur Gewohnheit: Macht der Hauptdarsteller des erfolgreichsten indischen Films aller Zeiten ("PK") seinen nächsten Film, ist er zuguterletzt die Nummer 1 des Kinojahres. Das sieht dann so aus:
2008: Ghajini
(Box Office Nr. 1 des Jahres / bis dato einspielstärkster ind. Film)
2009: 3 Idiots
(Box Office Nr. 1 des Jahres / bis dato einspielstärkster ind. Film)
2012: Talaash
("nur" Box Office Nr. 10 des Jahres, dafür aber sein bester der genannten)
2013: Dhoom 3
(Box Office Nr. 1 des Jahres / bis dato einspielstärkster ind. Film)
2014: PK
(Box Office Nr. 1 des Jahres / immer noch einspielstärkster ind. Film)
2016: Dangal
(bis jetzt Box Office Nr. 1 des Jahres / es fehlen noch ca. 280 Mille)
Dazwischen gibt es dann nur noch Salman Khan! (Oh fuck, warum müssen Schauspieler in Indien nur alle mit Nachnamen verwirrenderweise Krüger heißen, ist doch bei uns hier nicht so, wenn man ins Telefonbuch guckt?) ;)
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http://www.moviepilot.de/liste/bboh2010erjat30hfdjjmseeadhkk-balticinemaniac
Mach uns den Lav Diaz Kevin! :D
Oh, die Oscarverleihung wurde jetzt ohne mein Wissen datumstechnisch vorverlegt um einen Monat, damit die MoCAs auch passenderweise einen Tag vorher über die Bühne gehen können? Das ja heftig... :D
Mir fehlt in dieser Bekanntmachung leider komplett die Regeln, soll heißen, z.B. eine genaue Eingrenzung, welche Filme aus welcher Veröffentlichungsspanne (nur 2016, oder auch 2015, nach obigen Vorgaben ist ja auch 2017 möglich) und aus welchem Veröffentlichungsgebiet (nur Deutschland, oder auch die ganze Welt) überhaupt nominiert werden dürfen, ebenso wie es um die Möglichkeit der Wahl von Filmen steht, die ausschließlich hier in Deutschland auf einem Bildträgermedium (DVD, Blu-ray) erschienen sind (welcher Veröffentlichungszeitraum sollte hier gelten). Ebenfalls finde ich es nicht in Ordnung, dass Ton und Musik zusammengelegt wurden, doch zwei verschiedene Dinge, die beim Schauen gut auseinanderzuhalten sind, und gerade Filmmusik eine ganz eigene Fanbase (hier) hat. Genauso verhält es sich mit Haupt- und Nebendarstellern, der Wegfall der getrennten Kategorien kommt nicht gut. Da ich ein relativer TV-Serien-Muffel bin, komme ich mit der Wegrationalisierung der TV-Kategorien jedoch ganz gut klar, dass wird nicht jedem so gehen, vor allem denen nicht, deren Guckverhalten genau anders herum gepolt ist. Bei Moviepiloten stehen allgemein TV-Serien hoch im Kurs, so meine Wahrnehmung.
Wenn man eine Kategorie 'Bester Independentfilm' schafft, sollte eingegrenzt werden, wie sich Independentfilm definiert (z.B. nur bis 10 Mill. Dollar Produktionskosten oder dergleichen, zu bedenken ist auch, was in einem Produktionsland ein Indie-Film, ist in einem anderen ein Big-Budget-Film). Und was mache ich eigentlich, wenn ich einen völlig indie produzierten Animationsfilm habe, darf der dann zeitgleich bei Film und Indiefilm gewählt werden? Zu guter letzt: Der Oscar ist ja wohl nicht der MoCA, oder? Ich finde das Titelbild daher doch etwas deplatziert, vor allem aber völlig unindividuell, und würde für eine ansprechende Eigenkreation für die MP-Filmpreisverleihung plädieren! So weit erst einmal die Dinge, die mir beim drüberlesen dazu eingefallen sind.
Ach ja: Der Link-Verweis zum Forum sollte auch wirklich anklickbar sein und funktionieren, hier die HTML-Einbindung desselbigen in den Artikel noch mal schnell fixen.
Ich liebe Karten, ich liebe geopolitische und geohistorische Aufschlüsselungen/Darstellungen. Ich bin mit seiner Sendung "Mit offenen Karten" mehr oder minder aufgewachsen, deren gut aufbereiteter Inhalt mich dann als Erwachsener ständig zum Einschalten veranlasste, und die übrigens die wichtigste und beste, kompakt mit Wissen vollgestopfte 10-Minuten-Sendung im Fernsehen war. Es endet echt traurig, das Jahr 2016. Adieu, Monsieur Victor!
http://www.dwdl.de/nachrichten/59410/artemoderator_jeanchristophe_victor_gestorben/
Nein 2016, die Nummer macht dir wahrlich keiner mehr nach und lässt dich mit Sicherheit als eines der furchtbarsten Jahre in die traurigen Analen eingehen, die davon kundtun, wann und wie berühmte Persönlichkeiten gestorben sind. Diese bildlichen Ausdrücke sind nicht jedermanns Sache, aber nur einen Tag wartest du, um dann auch die Mutter, einst berühmter Filmmusicalstar, mit ins Jenseits zu nehmen? Sprachlosigkeit! Was muss nur diese Familie erdulden, ganz ehrlich, mein tiefstes Mitgefühl den Angehörigen! Bleibt nur noch zu sagen...
May mother and daughter singin' in the rain forever!
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http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac
"I felt a great disturbance in the Force, as if millions of voices suddenly cried out in terror and were suddenly silenced. I fear something terrible has happened." (Obi-Wan Kenobi)
Hab gerade ein Setfoto von ihr aus den 70ern gesehen. Hach! Es ist einfach viel zu traurig, um mehr, um passendere Worte zu finden. Machs gut du Schöne du! Ich gebe zu, ich war so ein bisschen in dich verliebt. Und damit werde ich wohl nicht der einzige sein, deshalb danke dafür, dass du da warst, und uns Jungs und Mädels als kleiner Teil des großen Ganzen dazu gebracht hast, filmverrückt durch die Weltgeschichte zu laufen. :'(
...und das Schlimme ist, das Jahr 2016 wird noch ganze weitere vier Tage andauern! Bitte jetzt keine weiteren Collateralschäden mehr, es reicht einfach, ganz ernsthaft!
Oh man, das hat man jetzt davon, wenn man Freunde besucht! Adrian hat sich gerade aufs Klo verdrückt und mir vorher zugerufen, ich solle mich mal fix an seinen Rechner setzen und hier etwas unter diesen Blog-Ranking-Artikel schreiben, weil er die verfickte DVD gewinnen will. Schon fatal, wenn man vor Kurzem zugeraucht Linolschnitt auf der Spielseite seiner alten „Fight-Club“-DVD einüben musste. Wegen Mutti, selbst gebastelt und Weihnachten direkt vorm Vordereingang, ihr wisst schon. Dabei wollte ich doch nur gechillt ein Küstenbier trinken und quatschen. Und jetzt das? Verzweifelt versuche ich, mich in Adrian hineinzuversetzen, der mich ständig mit seinen jüngsten cineastischen Filmerfahrungen zu Eventkinosichtungen aus dem Marvel-Universum bespaßt, um sich bei mir als Filmenthusiast ins rechte Licht zu rücken. Adrian ist halt Cineast, glaubt er. Das ist gar nicht so einfach! Alter, was soll ich...
·
> Adrian, kannst du dich mal beeilen bitte!
> Sorry Dicka, dauert noch...
> Warum? Weiß echt nicht, was ich für dich hier reintackern soll.
> Das schaffst du schon!
> Glaubst aber auch nur du...
> Hätte wohl nix bei Wilfried an der Würstchenbude essen sollen.
> Das Essen sollte man da generell unterlassen!
> Weiß, bin nur fix in der Pause mit Kollegen mit.
> Scheißen kann doch nicht so schwer sein?
> Yo, aber im Dauermodus wird die Sache schon etwas komplizierter!
> Danke, reicht!
·
Was für ein Kevin! Bevor ich mir hier durch den Flurgang noch nähere Beschreibungen von Adrians spontanem nachmitttäglichen Diarrhoe-Anfall anhören muss, konzentriere ich mich lieber wieder auf den Bildschirm auf seinem Ikea-Schreibtisch. Doch vor meinem inneren Auge will mir eine Top-10-Liste im Sinne Adrians immer noch nicht so recht gelingen. Die Grübelei schlägt langsam in Depression um, nebenbei den Dezembernebel draußen betrachtend, der heimtückisch hartnäckig durch das kahle Geäst der am Straßenrand zurückgelassenen Graubäume schleicht. Aber Moment mal, Gebrabbel vom Flur. Da scheint es einen marginalen Exodus direkt aus dem Toilettenbereich hinein in den geruchloseren öffentlichen Raum zu geben. Später als anschlusstechnisch gleich seine Voicemails beim Hose richten auch noch laut abhören wäre aber gerade echt cooler! Hab hier schließlich ein fremd aufgebürdetes Problem. Ey, oder verschissen noch mal gar nicht, weil ich nämlich diese Stimme...
·
> Fertig entleert?
> Yo, war gut!
> Definitionssache...
> Wasn los? Sei mal nicht so aggro!
> Mit wem kommunizierst du denn da gerade? Die Stimme kenne ich doch irgendwo her...
> Ach, nur mit der Alten von neulich Dorfbums.
> Wo du mich mit hingeschliffen hast? War das nicht Jogginghosenparty?
> Jup! Nee...
> Du meinst nicht etwa DIE bezaubernde Maus mit dem Schaal und den braunroten Haaren, oder?
> Doch, doch, heißes Gestell!
> Mädel wohl eher. Und zwar das einzig gute an dem Abend.
> Wa?
> Tja, die war schon toll und passte da eigentlich überhaupt nicht hin.
> Bei der passte alles! Haste die Titten gesehen?
> Ihre Art hat mir auf jeden Fall s-e-h-r gefallen, ja... und ihr Lächeln, ihre Gesicht...
> Wasn für 'ne Art? Auf jedsten hot die Bitch. Muss die ma' dringendst klar machen!
> Wundert mich schon, dass sie trotz deines Suffauftritts mit dir redet.
> Klar man. Hab die erst ma' nächsten Tag bei FB gestalked und geaddet.
> Ähm...
> Hab der voll was erzählt, kennst mich ja, Checker halt! Jetzt findet die mich glaube ich niedlich.
> Ist dir eigentlich klar, dass ich die auch unglaublich...
> So, keine Zeit, mach mal das Ranking fertig!
> Ist aber dein Ranking.
> Nu... Muss die erst ma' anphonen!
> Das Problem ist, dass dein Filmgeschmack und meiner...
> Hab dir doch immer erzählt, was fett ist. Mach ma', bist 'n Friend Bro!
> Leck mich doch!
> Wa? Warte, klingelt! Hey, na du...
> Och …
·
Da ist der Typ mit Scheißen fertig und trotzdem dampft die Kacke jetzt erst richtig gewaltig, weil der Spast seinen Sozialradar schon vor Ewigkeit bei Devil's Pawn verpfändet hat. Na warte, dir werd' ich's zeigen! Verwegen, wie ich nun mal bin, beschließe ich aufgrund des jüngsten Ereignisdrifts mal kräftig im tätigkeitsnahen Kontext meines bisherigen Nachmittagsbesuches auf „Fight Club“ stuhlgangkonform kräftig eins zu geben und einfach meine eigene Top-10-Bestenliste an Filmen hier hinzuschreiben. Das mit der DVD für Adrian wird dadurch wahrscheinlich nichts, aber ich gebe da gerade ein Fuck drauf, denn mein Herz ist frei, schlägt nicht nur für das Mädel mit den braunroten Haare, sondern eben auch für wirklich gutes Kino. Also nicht, dass das "Fight Club" nicht wäre, nur gibt es noch so unendlich viel anderes im riesigen Filmuniversum da draußen. Selbstmordgefährdend ist die Nummer aber dennoch, weil es einen in die Verzweiflung treibt, nur so wenig Filme aus so vielen Lieblingsfilmen auszuwählen. Here we go … ;D
·
Baltis List Together Win Alone 2016 Top 10 Films
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nicht statisch, sondern durchaus noch veränderlich
01 _ Krieg und Frieden (1967) [Sowjetunion; R: Sergej Bondartschuk]
02 _ Ich bin Kuba (1964) [Sowjetunion; R: Michail Kalatosow]
03 _ Marketa Lazarová (1967) [Tschechoslowakei; R: František Vláčil]
04 _ Der Spiegel (1975) [Sowjetunion; R: Andrej Tarkowskij]
05 _ Lawrence von Arabien (1962) [Großbritannien; R. David Lean]
06 _ Eros Plus Massacre (1969) [Japan; R: Yoshishige Yoshida]
07 _ Letztes Jahr in Marienbad (1961) [Frankreich; R: Alain Resnais]
08 _ Que Viva Mexiko (1932, Endfassung 1979) [Sowjetunion; R: Sergej M. Eisenstein]
09 _ Schatten vergessener Ahnen / Feuerpferde (1964) [Sowjetunion; R: Sergej Paradschanow]
10 _ Der Leichenverbrenner (1969) [Tschechoslowakei; R: Juraj Herz]
Interessante Liste! Einige Kandidaten, die mir auch eingefallen wären, wurden ja schon genannt. Spontan fallen mir aber noch die folgenden zwei Filme ein, in meiner Wahrnehmung eher unbekannt bis Extrem-Geheimtipp, die mich nach Ende sprachlos zurückließen, aber kulturell und stilistisch unterschiedlicher nicht sein könnten. ;)
> The War Zone (GB, 1999)
http://www.moviepilot.de/movies/the-war-zone-2
Das titeltechnisch doppeldeutige Regiedebüt des Schauspielers Tim Roth gräbt sich ganz tief in das Kriegsgebiet Familie rein, bei der oberflächlich alles in bester Ordnung scheint. Doch was da in einem alten Kriegsbunker am Atlantik abgeht, lässt einen nach Ende lange Zeit einfach nur bedrückt und verstört zurück. (Wenn ich sehe, dass du "Room" schätzt, dann wäre der hier definitiv etwas für dich!)
> Sairat (IN, 2016)
http://www.moviepilot.de/movies/wild--4
SPOILER!
Ein auf etwas hinaus wollender, mit Mainstreamelementen die Masse verführender, hintersinniger Film, schon jetzt eigentlich ein All-Time-Klassiker (allein wegen dem Ende), der sich dem Leben der Landjugend und dem veralteten Kastendenken in Indien annimmt, von der scheinbar unerschütterlichen verbotenen Liebe zweier Teens von unterschiedlichem Stand erzählt, die ausgestoßen und bitterarm im Slum landen, wo sie sich rauskämpfen müssen. Man folgt den beiden fast 3 Stunden lang durch Höhen und Tiefen, ist völlig drin, völlig eingelullt, bis die letzte Filmminute anbricht, ganz ohne Ton. Bäm! WTF? Und plötzlich zurück in der bitteren Sozialrealität, sitzt man nach dem Ende einfach nur noch da und starrt ins Leere. Mein "Schocker" aus dem aktuellen Kinojahr, sehr unerwartet, aber gut!
Geboren zu einer Zeit, in welcher das Kino gerade Laufen gelernt hatte, vermehrt abendfüllende Spielfilme in Mode kamen und die Filmmacher begannen, nach cineastischen Stilmitteln und Ausdrucksformen zu suchen. Geboren zu einer Zeit, in welcher das Kino begann die Anrüchigkeit der Jahrmarktsattraktion, die man für einen Nickel bekommen konnte, abzuschütteln und sich zur eigenständigen, seriösen und anerkannten Kunstform entwickelte, die man in eigens dafür errichteten Lichtspielhäusern ansehen konnte, ebenso wie das viel anerkanntere und populärere Theater zu jener Zeit auch. Geboren vor so unendlich vielen Jahren, den Wandel von Hollywood und der Filmindustrie miterlebend und immer noch am Leben. Mit einem recht hohen Alter von 30 Jahren erstmals in einem Film mitspielend, als die goldene Ära Hollywoods schon in ihrer finalen Phase war und das Fernsehen in den USA begann, seinen vernichtenden Siegesfeldzug beim Publikum anzutreten. Einer Entwicklung, der Hollywood Ende der 1940er Jahre etwas entgegensetzen musste. Ein neues Filmformat wurde entwickelt (Cinemascope) und die Schauwerte in den Filmen mussten opulenter werden, die Epicness viel größer, damit der Zuschauer wieder von der Couch ins Kino ging. Der Monumentalfilm ward geboren und erreichte in den 1950er Jahren, aber auch darüber hinaus, seine größte Popularität!
·
Ja, es war ein Monumentalfilm, der mich erstmals auf das heutige Geburtstagskind aufmerksam machte. Ein Historienepos über die sich auf historische Ereignisse beziehende Legende eines römischen Gladiators, aus dem am Schwarzen Meer liegenden Thrakien stammend, der im Jahr 73 vor unserer Zeit die Sklaven der italienischen Halbinsel zu einem in die Geschichte eingehenden Aufstand führte. Denn Kirk Douglas war - nein, er ist und wird es (für mich) immer bleiben - Spartacus! Nur mit dem altehrwürdigen Spruch "Die Totgeweihten grüßen euch" scheint er es, wenn man sich sein heutiges Alter so betrachtet, etwas lässig angegangen zu sein. Gut so!
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Liste aller 100-jährigen Kinolegenden und Filmschaffenden auf einen Blick:
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http://www.moviepilot.de/liste/ccmadbfd100jaonvaw-balticinemaniac
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Erst nach Kubricks Meilenstein entdeckte ich ihn in anderen Filmen, zunächst als griechischer Mythenrecke Odysseus in einem italienischen Historical-Fantasy-Schinken, dann in Disneys vernschem Abenteuer "20.000 Meilen unter dem Meer" auf der Suche nach Kapitän Nemo und schließlich - abermals unter der Regie von Fleischer - als nordischer Einar in "Die Wikinger" auf Beutezug im frühmittelalterlichen Mittelengland. Nicht zu vergessen seine Western, allen voran "Zwei rechnen ab" (Kirk gegen Burt, müsste sichtungstechnisch der erste mit ihm gewesen sein). Lustig, ja lustig war er auch - ganz spät - in "Archie und Harry" und - aber den vergessen wir mal lieber wieder ob seiner Trashnote - in "Kacktusjack" mit Muskelarnie. Was eben ein junger Mensch so schaut. Die sogenannten anspruchsvollen, gehaltvolleren Rollen und Filme kamen erst danach. Es wird wohl nie eine einprägsamere Darstellung des Vincent van Gogh geben als die seine, die Einführung in den Antikriegsfilmbereich mit "Wege zum Ruhm" meisterte er (bei mir) auch mit Bravour, die Hollywoodreflektion "Stadt der Illuisonen" wird immer ganz schnell vergessen, sein Sensationsreporter in Wilders "Ace in the Hole" ist legendär, seine Auftritte als Militär im Israelischen Unabhängigkeitskrieg in "Schatten der Giganten" oder in Frankenheimers Kalter-Krieg-Politthriller "Sieben Tage im Mai" gehören ebenso zur Erinnerung dazu. Fünf Jahrzehnte voller Filmrollen!
·
Unerwähnt sollte nicht bleiben, dass sich der Haudegen mit dem Herz am richtigen Fleck Ende der 50er auch gegen die Kommunistenhatz des Senators McCarthy stellte, indem er an der Verpflichtung des auf der Schwarzen Liste stehen und in Hollywood dadurch verfehmten Autors Dalton Trumbo für "Spartacus" festhielt. Knorrig, vital, physiognomisch markant in den Gesichtszügen, so kennt man ihn, und so wird wohl jeder seine eigenen prägsamen Erinnerungen an Kirk Douglas haben, denn Filmmomente dafür gibt es ja bei Weitem genug. Wie er im Alter zwar sichtlich angeschlagen aber eben doch mit unbändiger Kraft einen Schlaganfall wegsteckte und sich danach selbstbewusst immer noch ab und zu in der Öffentlichkeit zeigt, immer den Schelm im Nacken, nötigt einem großen Respekt vor diesem Mann ab. Möge ihm noch einige Zeit in Glück und Zufriedenheit auf diesem Planeten vergönnt sein. Mit ganz viel inbrünstiger Freude in einem Jahr 2016, das leider so viel Trauriges zu bieten hatte, rufe ich es hinaus: Alles erdenklich Gute zum 100. Geburtstag Mr. Douglas! Wann bitte kann man diesen Satz schon mal schreiben... :)
Der Mann mit dem Grübchen und markanten Kinn ist aus meinem ganz persönlichen Erleben von Filmgeschichte nicht wegzudenken, kenne ich ihn doch schon seit Kindertagen und ist doch Stanley Kubricks "Spartacus" mit ihm als unvergesslicher Hauptdarsteller einer der Filme, die mich als kleiner Bub überhaupt zu meiner großen Filmliebe animierten. Viele seiner Filme sind immer wieder sehenswert. Hoffentlich gibt es von diesen zum Jahrhundertjubiläum noch ein paar mehr die nächsten Tage im Fernsehen. Das Jahr 2016 war bisher so traurig, dass Kirk Douglas' runder Geburtstag am 9. Dezember eine sehr erfreuliche Festlichkeit darstellt. Eine Warnung ans aktuelle Kalenderjahr: Wehe du versaust die Nummer bis morgen noch, dann gibt es extrem gladiatormäßig aufs Maul! Wir feiern dann morgen, alter Haudegen!
Nicht nur zu Ehren von Kirk Douglas die Liste mit allen 100-jährigen aus dem Filmbiz
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http://www.moviepilot.de/liste/ccmadbfd100jaonvaw-balticinemaniac
Yeah, wird auch Zeit! Da werden dem hochwertigen Filmjournalismus ab Januar mal wieder keine Grenzen gesetzt sein hier bei Moviepilot und die artikeltechnische Rückkehr zur kernthematischen Ausrichtung der Seite (mit irgendwas Englisches im Namen, was Film meint, so vong Übersetzung her) im nächsten Jahr wird zeigen, dass jedwede bei Meinungsumfragen geäußerte Kritik sich hier wirklich zu Herzen genommen wird. Das wird 1 Spaß!
Ein formalistisch sehr strenges, mit den Farben Schwarz und Weiß spielendes, kammerspielartiges Frauenscheidungsdrama, das durchaus faszinierend ist, gerade wenn es sich auf sein Ziel der Reflexion gesellschaftlicher Missstände, sprich religiös-patriarchalisch veraltete Rechtsstrukturen, hinbohrt. Man muss sich durchbeißen, aber es lohnt. Etwas für Freunde des eher sperrig-gehobenen, künstlerisch-experimentellen Filmgenusses. Aber vielleicht sehen das einige Arthausfreunde gar nicht so eng bzw. in dieser Weise. Die auch in Frankreich arbeitende israelische Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Ronit Elkabetz, die ihre Karierre als Model begann und nie eine filmische Ausbildung absolvierte, verstarb leider dieses Jahr im Alter von nur 51 Jahren an Krebs! 2016 sucks ...
"Regisseur Vincent Zhou (...) versprach im Vorfeld einen internationalen Blockbuster mit atemberaubenden Spezialeffekten, komplexen Charakteren und mysteriösen Kreaturen."
Der Moviepilotdetailseitenhintergrundinformationstextautor war bestimmt heftigst am Feixen, als er diese illustren Zeilen über die angedachte Qualität dieses Megablockbusters niederschrieb, der ja - hust - ob seiner Leinwandpräsenz in aller Munde war, Jangtsekiang rauf und Huang He runter, und mit Lobpreisung überschüttet wurde. Dabei ließen die diversen Filmplakate zu diesem Eventmovie (also die aussagekräftigeren, nicht das hier von MP verwendete) zwischenzeitlich auf interessanten Genrestoff hoffen.
Nee du, Vincent, lass mal stecken, in deiner Welt vielleicht. Mysteriös ist hier alleinig der Umstand, dass das bei allen theoretischen dargelegten Ambitionen offensichtlich tatsächlich ernst gemeint ist und man es in China wagt, dem Publikum Derartiges ohne Zuckung mit einer solchen Werbe-Tagline als High-End-Produkt vorzusetzen. Ganz großes Kino halt. Aber eines muss man dir lassen, lieber Vincent, dein Bewerbungsvideo als Hilfsregisseur bei The Asylum ist dir überaus ansprechend gelungen. Voll gut gemacht und so, ernsthaft!
Tja, was soll man eigentlich noch zu diesem Jahr sagen? Auch die wahrscheinlich älteste noch lebende Schauspielerin, die überhaupt einstmals im Rampenlicht vermehrter Aufmerksamkeit stand, ist nun von uns gegangen. Lupita Tovar verstarb vorgestern im stolzen Alter von 106 Jahren und dürfte wohl damit zu den langlebigsten Filmschaffenden gehören, die je die Filmgeschichte durchwandelten. Die mexikanische Staraktrice mit einem markant-schönen Antlitz aus den späten Tagen des Stummfilms und frühen Tagen des Tonfilms wurde berühmt mit ihrer Rolle der Eva in der spanischsprachigen Simultanfilmversion des Klassikers "Dracula" (1931), der szenenidentisch mit anderen Schauspielern sowie teils anderer Crew gedreht wurde und unter Filmkennern ob dieses Umstandes als die bessere Variante gilt. Auch im ersten rein mexikanischen Tonfilm "Santa" (1932) spielte sie die Hauptrolle.
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Sie nahm als Leinwandstar mit ihrem Wirken Anteil am aufkommenden Goldenen Zeitalter des mexikanischen Films, das von den 1930er bis in die 1960er Jahren hinein andauerte und welches das Land südlich der USA vorübergehend zu einer der größten Filmnationen der Erde machte, durchaus bedingt durch Krieg und Zerstörung im Rest der Welt. Früh heiratete sie den US-Produzenten Paul Kohner, in den sie sich beim Dreh in Europa, genauer in der Tschechoslowakei, verliebte. Bereits Mitte der 1940er Jahre zog sie sich fürs Familienleben fast gänzlich aus dem Filmgeschäft zurück. 2001 erhielt sie von der mexikanischen Filmakademie den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk. Ihr Kinder Susan Kohner und Julius Kohner waren ebenfalls im Filmbusiness tätig. Ihre erfolgreichen Enkel, Chris und Paul Weitz, dürften mit ihren Streifen auch den heutigen Filmnerds definitiv ein Begriff sein. Möge sie in Frieden ruhen!
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Liste mit allen 2016 verstorbenen Filmstars:
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http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac
Wer zum Teufel ist eigentlich dieser Laurent Perez del Mar? Voll langer Name und eigentlich noch nie gehört, oder? Nach den folgenden 48 Minuten traumhaft schöner Filmmusik werdet ihr den Namen nicht mehr vergessen!
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http://www.youtube.com/watch?v=UM2TToB0lrs
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Der Soundtrack des 42-jährigen Franzosen zum Ghibli-Zeichentrickfilm "Die rote Schildkröte" (La Tortue Touge) dürfte zu den allerbesten des Jahres 2016 gehören, wenn er nicht gar der beste ist (zumindest ich habe noch nichts besseres dieses Jahr gehört bisher). Der Film selbst ist mir sichtungstechnisch noch gar nicht untergekommen, aber die Emotionalität in den Stücken, die Spielfreude mit den (teils in Scores nicht alltäglichen) Instrumenten sowie der wechselnde Einsatz von klassischem Musikinstrumentenspiel und moderaten Synthiesounds dazwischen, die Steigerung von zurückhaltender Stille hin zur orchestralen Wuchtigkeit hat mich gerade derart berührt, dass ich das hier mal fix schreiben musste, weil ich ein Tränchen im Auge hatte. Und als dann die Sopranistin zum Gesang ansetzt, hach... Cinemagic!
Dürfte, sollte und müsste sein absoluter Durchbruch sein. Wenn der Mann hiernach nicht mit Filmangeboten zugeschüttet wird und zudem den einen oder anderen Filmpreis abräumt, dann weiß ich auch nicht.
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http://www.laurentperezdelmar.com/
Wie sie alle seinen Jump aus dem All auf die Erde live am Fernseher verfolgt haben, daran erinnert sich sicherlich noch der eine oder andere. Jetzt hat sich herausgestellt, dass der Extremsport betreibende Herr aus Österreich die Erdfarbe Braun noch mehr lieb hat, als zunächst angenommen!
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http://www.vice.com/de/read/felix-baumgartner-hat-sich-als-fan-der-identitaeren-geoutet
An sich eine durchaus faszinierende Vorstellung, die Geschichte als Live Action Feature zu sehen, aber dann bitte ohne Disneytouch und labernde Zwergdrachen und ähnliches Gefleuch. Da die antike Figur der Mulan tatsächlich auf chinesischer Historienmytholgie basiert und eben nicht - wie viele Hollywoodwestler denken - von Disney erfunden wurde, könnte ich mir einen klassischen Wuxia-Streifen ohne zu viel Daller-CGI (wie heute in den chinesischen Filmen dieses Schlages) oder aber ein düsteres historisches Kriegerinnenepos vorstellen. Potenzial für etwas ganz großes wäre da. Wird aber wohl nicht kommen!
Dem vorliegenden MP-Artikel hätte es übrigens nicht schlecht gestanden, wenn darin erwähnt werden würde, dass es bereits fünf Realverfilmungen gibt, eine bereits zu Stummfilmzeiten! Der chinesische Film aus dem Jahr 2009 ist eher suboptimal geraten, die anderen kenne ich nicht. Daher sehe ich durchaus viel Potenzial nach oben und noch keinen ausreichend mit Qualität und Epicness besetzten Filmgeschichtenslot.
> Mulan – Legende einer Kriegerin (China, 2009)
http://www.moviepilot.de/movies/mulan-legende-einer-kriegerin
> Saga of Mulan (China, 1994)
http://www.imdb.com/title/tt2348794/
> Lady General Hua Mu Lan (Hongkong, 1964)
http://www.imdb.com/title/tt0064452/
> Maiden in Armour (China, 1939)
http://www.imdb.com/title/tt0192338/
> Hua Mulan Joins the Army (China, 1927)
http://www.imdb.com/title/tt0205142/
Also Brangelina rollte ja bekanntermaßen boulevardtechnisch sehr wohlig über die Zunge. Aber was macht man denn jetzt aus Brad Pitt und Marion Cotillard für ein illustres Wortspiel? Ich sehe da überhaupt keine Anhaltspunkte für was Nettes. Ich wollte nur schon mal vorsichtshalber nachfragen, weil es - und das versteht ihr sicher - absolut nichts Wichtigeres im Sonnensystem linkerseits von Alpha Centauri gibt. Prost! ;)
Also im Zuge dessen, dass ich den Film wegen der Oscarprozedur für 2016 und eben der dazugehörigen Liste hier zum Anlegen eingereicht habe vor einer Weile, habe ich mir auch den Trailer des Films angeschaut und ich fand ihn sehr ansprechend. Eher ein experimenteller Dokumentarkunstfilm mit poetischer Bildsprache, so scheint mir. Bin gespannt!
Trailer:
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https://www.youtube.com/watch?v=o9RVnTeApSI
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Nur scheine ich die neuesten Regeländerungen bezüglich der Academy Awards verpennt zu haben, denn mir war eigentlich so, dass ein Film disqualifiziert wird, sollte er zuvor schon irgendwo im Fernsehen gelaufen sein. Seltsam...
Liste mit allen Filmen für den Fremdsprachen-Oscar 2016:
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http://www.moviepilot.de/liste/aid2010erjfdoidkbfspfigf-balticinemaniac
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Es ist die zurückliegenden Tage viel passiert und auch für die Freunde des deutsch(sprachig)en Films gibt es erneut Grund zur Freude. Der Oscar-Countdown 2016 läuft ...
✦ ÖSTERREICH > „Vor der Morgenröte“
Regie: Maria Schrader
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=0V2qDEZfx48
Manchmal gilt halt eben doch nicht: Es kann nur einen geben. Maria Schraders viel gepriesenes biografisches Drama über des Exil des berühmten deutsch-jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig in Amerika hatte bei der deutschen Vorauswahl noch das Nachsehen gegenüber "Toni Erdmann" (welcher von einigen Experten übrigens schon als heimlicher Favorit auf den Oscar gehandelt wird), wird jetzt aber von unserem südlichen Nachbarland ins Rennen um den Fremdsprachenoscar geschickt. Bäm!
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✦ TUNESIEN > „The Flower of Aleppo“
Regie: Ridha Behi
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Ow3WS4Fo6U0
Es ist der erste arabischsprachige Spielfilm, der sich mit dem ISIS-Terror auseinandersetzt, ins Rennen um den Oscar von einem Land geschickt, das als einziges den Arabischen Frühling einigermaßen heil überstanden hat. Regisseur Ridha Behi, zum zweiten Mal bereits dabei, erzählt in seinem zeitaktuellen Familiendrama, wie der Sohn moderner Eltern sich zu deren Bestürzung den Dschihadisten anschließt.
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✦ BOSNIEN-HERZEGOWINA > „Death in Sarajevo“
Regie: Danis Tanović
Ausschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=in4feDE3GII
Den Oscar hat der Regisseur bereits für sein Antikriegsdrama "No Man's Land" in der Tasche, mit dem er 2001 überraschend "Amélie" ausstach. Nun darf er zum bereits vierten Mal ran und thematisiert mit seiner Theaterstückadaption die existentziellen Ängste, Sorgen und das moralische Dilemma, in dem das moderne Europa steckt. Dafür gab es schon den FIPRESCI-Preis auf der Berlinale!
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✦ JAPAN > „Living with My Mother“
Regie: Yôji Yamada
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=s9lvkRh6omk
Zum fünften Mal (!) schon fällt die Auswahl des ostasiatischen Inselstaates auf ein Werk des vielfilmenden Veteranen des japanischen Kinos, bekannt u.a. für sein Oscar-nominiertes Historiendrama "Twilight Samurai". Diesmal erzählt er die Geschichte einer Mutter im Nachkriegsjapan, die sich am Grab ihres Sohnes an die Zeit mit ihm erinnert, bevor die Atombombe auf Nagasaki fiel, während das Leben weitergehen muss.
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✦ BELGIEN > „The Ardennes - Ohne jeden Ausweg“
Regie: Robin Pront
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=HRcSNBl_MwI
Zeit für den ersten geflügelten Spruch des diesjährigen Oscar-Rennens: Not the Dardennes, but the Ardennes! Viele hatten mit einer Einreichung des jüngsten Films der renommierten belgischen Regiebrüder gerechnet, die in Amerika aber noch nie so richtig bei der Jury Anklang finden konnten. Nun ist es diese Mischung aus Sozialdrama und Kriminalgangsterthriller um ein Einbrecherbrüderpaar geworden, die sich gegenseitig erneut in die Scheiße reiten. Als einer von zwei der bisherigen Kandidaten 2016 bereits in Deutschland auf DVD erhältlich.
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✦ ARMENIEN > „Earthquake“
Regie: Sarik Andreasyan
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=drqz3d_YMM0
Der armenische Regisseur hat scheinbar gerade einen Lauf, denn er ist nicht nur verantwortlich für den heiß erwarteten russischen Superheldenfilm "Guardians", sondern darf dieses Jahr auch mit diesem Big-Budget-Drama im Oscarrennen mitmischen. Mit ganz viel Geld aus Russland wird hier anhand eines Familienschicksals die Erdbebenkatastrophe von 1988 thematisiert, die noch zu Sowjetzeiten den Norden der Armenischen SSR um die Stadt Spitak erschütterte.
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✦ UNGARN > „Kills on Wheels“
Regie: Attila Till
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=60oayhrPXdw
Für die Magyaren soll es dieses Jahr eher mit Humor laufen. Die skurrile Schwarze Komödie mit einer gehörigen Portion White Trash, die sich um die kriminelle Zusammenarbeit von zwei behinderten Jugendlichen und einem im Rollstuhl sitzenden Auftragskiller dreht, lief schon auf dem Internationalen Filmfestival von Karlsbad.
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✦ ÄGYPTEN > „Clash“
Regie: Mohamed Diab
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=K96x_3GQ9xk
Während der Unruhen auf Ägyptens Straßen im Jahr 2013 spielendes Drama, das die bürgerkriegsähnlichen politischen Unruhen anhand einer bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen auf kleinstem Raum thematisiert, während sich die Anhänger der Militärs und der Muslimbruderschaft kriegerische Schlachen liefern. Der Clou: Der Eröffnungsfilm der Reihe Un Certain Regard in Cannes spielt nur innerhalb eines Polizeitransporters bzw. aus ihm heraus, während das Gefangenengefährt sich mühsam den Weg durch die aufgebrachte Masse bahnen muss.
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✦ SCHWEDEN > „Ein Mann namens Ove“
Regie: Hannes Holm
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=5sV-V626b_8
Rolf Lassgård als widerlicher Kotzbrocken im Ruhestand, der vom Leben nichts mehr erwartet, bis sich das Blatt langsam wendet, als in der Nachbarschaft eine fremde Familie einzieht, die er zunächst gar nicht leiden kann. Tragikomische Bestsellerverfilmung, bereits in Deutschland auf DVD erhältlich!
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✦ SERBIEN > „Train Driver's Diary“
Regie: Miloš Radović
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=K9EXSFpopKQ
Noch 'ne Komödie mit schwarzhumorig-skurrilem Ansatz. Der Lokomotivführer Ilija hält einen traurigen Rekord, denn er hat bereits 28 Menschen mit seinem Zug überfahren. Nun soll der Sohnemann das "Geschäft" übernehmen, doch der überfährt einfach keine Leute, was Ärger in den Familienhaushalt bringt. Publikumspreis beim Internationalen Filmfestival von Moskau!
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✦ IRAK > „El clásico“
Regie: Halkawt Mustafa
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=K9EXSFpopKQ
Zwei zwergwüchsige Kurden, von denen der eine unglücklich und von der Gesellschaft angefeindet in eine normalwüchsige Frau verliebt ist, machen sich mit einem Buggie auf den abenteuerlichen Weg gen fernes Spanien, denn sie sind riesige Fans des Fussballklubs Real Madrid und des portugiesischen Superstars Ronaldo. Ein Plädoyer für Toleranz auf ganz vielen Ebenen, das auf dem diesjährigen Tribeca Film Festival gefeiert wurde!
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✦ FINNLAND > „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki“
Regie: Juho Kuosmanen
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=jxBGb-YY5Vs
Schwarz-Weiß geht immer und Sportfilme scheinen in Finnland gerade en vogue zu sein. Letztes Jahr Fechten, dieses Jahr Boxen. Das biografische 50er-Drama erzählt vom verlorenen Kampf des regional gefeierten Faustkämpfers auf internationaler Bühne, der von ihm selbst trotz Niederlage immer positiv gesehen wurde. Gewinner der Sektion Un Certain Regard bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes!
Der Oscar-Countdown 2016 läuft ...
✦ SÜDKOREA > „The Age of Shadows“
Regie: Kim Jee-woon
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=zJRVcpr0viI
Ein Fest für Freunde des südkoreanischen Kinos, denn der auch hierzulande bestens bekannte und eine große Fangemeinde (129 MP-Fans, das ist im Communityquerschnitt viel) um sich scharende Regisseur Kim Jee-woon ("I Saw The Devil", u.v.a. asiatische Filmhits) darf erstmals auf den Oscar hoffen. Ins Rennen geht er mit einem aufwendigen 1920er-Jahre Historien-Widerstands-Geheimagententhrillerdrama, das wahre Begebenheiten im von Japan besetzten Korea aufgreift, in der Hauptrolle Filmstar Song Kang-ho ("Snowpiercer"), seit letztem Jahr übrigens selbst eines der wenigen koreanischen Academy-Mitglieder. Es ist die erste koreanische Produktion des US-Majors Warner Bros., was die Chancen tatsächlich erhöhen könnte. Südkorea stieg in der statistischen Endabrechnung 2014 zur sechstgrößten Filmnation der Erde auf, hat aber noch nie eine Nominierung in der Fremdsprachenkategorie ergattern können.
Eure Fragen sind immer so lustig, vor allem das 'auch'! Wer ist denn noch der Meinung, dass "Toni Erdmann" der Favorit auf den Oscar in der Fremdsprachenkategorie ist? Das wäre doch mal schöner zusätzlicher und spannender Inhalt für den Text ansich gewesen, zumal dadurch wenigstens das 'auch' untermauert werden würde. :D
Also ich gebe mal ganz vage 'jein' als Antwort zu Protokoll.
Bisher stehen Einreichungen aus 9 Ländern fest, es werden bis Ende September wahrscheinlich wieder an bis über die 80 Filme werden. Viele halten es zumindest für wahrscheinlich, dass "Toni Erdmann" eine Nominierung bekommen wird. Schön wäre es definitiv und auch schon allein deswegen nicht ganz auszuschließen, weil Deutschland letztes Jahr mit "Im Labyrinth des Schwigens" bereits auf die Shortlist der letzten 9 kam.
In den nächsten Tagen/Wochen ballern also die ganzen Einreichungen rein, und folgende Liste wird dementsprechend zeitnah aktualisiert werden:
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http://www.moviepilot.de/liste/aid2010erjfdoidkbfspfigf-balticinemaniac
Weiter geht's mit erfreulichen Nachrichten. Der Oscar-Countdown 2016 läuft ...
✦ DEUTSCHLAND > „Toni Erdmann“
Regie: Maren Ade
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=w0XbfjO2vZI
Das deutsche Auswahlgremium hat nun die Entscheidung getroffen, auf die alle inständig gehofft haben. Die in Cannes gefeierte Familientragikomödie um einen Alt-68er in Rumänien der deutschen Regisseurin Maren Ade (zweite Frau dieses Jahr im Oscarrennen), die zunächst als heißer Kandidat auf die Toppreise des Festivals an der Côte d'Azur gehandelt wurde, aber dann doch "nur" den FIPRESCI-Award in Empfang nehmen durfte, gilt als einer der großen Favoriten auf einen Platz unter den fünf nominierten Filmen, die zum Ende des Jahres aus einer Auswahl von wahrscheinlich wieder über 80 eingereichten Filmen bekannt gegeben werden.
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✦ KROATIEN > „On the Other Side“
Regie: Zrinko Ogresta
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=w0XbfjO2vZI
Das Balkanland schickt mit dem düsteren Psychodrama einen Filmbeitrag der diesjährigen Panorama-Sektion der Berlinale ins Rennen um den Fremdsprachen-Oscar. Es ist schon das dritte Mal für Regisseur Zrinko Ogresta, dass er mit einem Film dafür ausgewählt wurde. Die Aufarbeitung der zurückliegenden Kriegswirren und deren Nachwirkungen auf die heute mit den Folgen lebenden Menschen, konnte schon unzählige Preise auf kleineren Film-Festivals einheimsen und räumte kräftig beim Pula Film Festival ab, quasi dem kroatischen Filmpreis.
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✦ SAUDI-ARABIEN > „Barakah Meets Barakah“
Regie: Mahmoud Sabbagh
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=PWPJgUiObLQ
Romantische Liebeskomödien mit Arthaus-Touch erwartet man jetzt nicht unbedingt aus dem islamischen Kernland auf der Arabischen Halbinsel, weshalb es um so erfreulicher ist, dass zum zweiten Mal überhaupt ein Film mit eben genau dieser inhaltlichen Ausrichtung den Weg ins Oscarrennen findet. Er erzählt von der zarten Annäherung zwischen einem städtischen Beamten und einer für dortige Verhältnisse recht rebellischen Tochter aus wohlhabender Familie feinsinnig intelligent, ohne gleich sämtliche Tabumauern zum Einsturz zu bringen, und lief ebenso bereits auf der Berlinale in diesem Jahr, wo der Film den Preis der ökumenischen Jury gewann.