BaltiCineManiac - Kommentare

Alle Kommentare von BaltiCineManiac

  • BaltiCineManiac 15.02.2016, 13:41 Geändert 15.02.2016, 14:29

    Der BAFTA (>British< Academy of Film and Television Award) ist der britische Nationalfilmpreis und hat ein gewaltiges Problem, denn er vermittelt mir kaum (und das schon seit Jahren), was es für vermeintliche Glanzleistungen in der britischen Filmindustrie zu entdecken gibt (nicht, dass es diese nicht geben würde, hintenan dazu mehr), sondern er spielt schon seit geraumer Zeit Schatten-Oscar, indem das Feld der Nominierten zu hohen Prozentsätzen aus US-amerikanischen Filmproduktionen oder aus Filmproduktionen noch anderer Länder besteht. Nicht, dass darunter keine preiswürdigen Vertreter wären (gerade für "The Revenant" freut es mich z.B. dieses Jahr sehr), doch bin ich als außenstehender Zuschauer ja befähigt, mich in Eigeninitiative mit US-amerikanischen Filmpreisen auseinanderzusetzen (davon gibt es ja nun - wie ihr alle wisst - nicht wenige), ebenso mit den Filmpreisen anderer Länder (im aktuellen Kontext z.B. mit dem Australischen Filmpreis), brauche also keinen britischen Filmpreis, der mir diese auch noch wiederkäut, da ich es viel lieber sehen würde, wenn der britische Filmpreis mir britische Filme schmackhaft macht.

    > Bester Film 2015: Ein US-amerikanischer Film
    > Bester britischer Film 2015: Diese Extra-Kategorie spricht eigentlich schon Bände! *Hust*, war da nicht was? Ein irischer Film, zwar britisch koproduziert, aber nun ja, was die Iren dazu sagen werden, ich weiß es ja nicht ... Ist aber schon öfters die übliche Masche bei Koproduktionen zwischen beiden Ländern gewesen (man kennt das ja mit dem österreichischen "Das finstere Tal" und dem Deutschen Filmpreis).
    > Bestes Debüt 2015: Naji Abu Nowar für Jordanien, zwar in Großbritannien geboren, aber hier für seine Regie am jordanischen Oscarkandidaten ausgezeichent, nur britisch koproduziert, viel von dem Geld kam aus dem Scheichtümern Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten, was auch schon wieder belustigend wirkt, wenn in dieser Kategorie der britische Produzent der Einzige ist, der als supidupi Debütant genannt wird.
    > Beste Regie: Ein Mexikaner mit 'nem US-amerikanischen Film
    > Bester Hauptdarsteller: US-Amerikaner in US-amerikanischem Film
    > Beste Hauptdarstellerin: US-Amerikanerin in irischem Film
    > Bester Nebendarsteller: Yes, ein Brite, aber der Film ist immer noch US-amerikanisch
    > Beste Nebendarstellerin: Nochmal 'Yes', eine Britin, aber der Film ist ein US-amerikanischer, auch wenn der Regisseur Brite ist
    > Bestes Originaldrehbuch: US-amerikanischer Film
    > Bestes Adaptiertes Drehbuch: US-amerikanischer Film
    > Bester Animationsfilm: US-amerikanischer Film
    > Beste Doku: Yeah, die ist fuckin' britisch man
    > Bester nicht-englischsprachiger Film: Einzige Kategorie, bei der man nie meckern kann, komisch ... :D
    > Beste Filmmusik: Ein Italienier für einen US-amerikanischen Film
    > Beste Kamera: Ein Mexikaner für einen US-amerikanischen Film
    > Bester Schnitt: Australischer Film
    > Beste Ausstattung: Australischer Film
    > Beste Kostüme: Australischer Film
    > Beste Maske: Australischer Film
    > Bester Ton: US-amerikanischer Film
    > Beste VFX: US-amerikanischer Film

    Wie ihr seht, hat der britische Nationalfilmpreis BAFTA mal wieder erlesenes britisches Filmschaffen ausgezeichnet, wie jedes Jahr. LOL! Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass beim Oscar die Anzahl der britischen Filmproduktionen schon immer ebenso nicht gering war, jedoch nicht ständig in dem Maße anzutreffen, und die sicherlich subjektiv betrachtete Notwendigkeit in Sachen filmischer Qualität erscheint zumindest größer, als anders herum beim BAFTA. Wer sich - um britisches Kino zu entdecken - wirklich mit einem geeigneten Filmpreis auseinandersetzen möchte, der sich mit britischen Filmen beschäftigt, die gerade auch durch das Wahl- und Nominierungsverhalten der BAFTA-Mitglieder oft in der allgemeinen weltweiten Wahrnehmung ins Hintertreffen geraten, der sollte sich mal mit den British Independent Film Awards befassen, die tonusgemäß schon im Dezember über die Bühne gingen und die bezüglich der Nominierten und Gewinner viel eher als der eigentliche britische Hauptfilmpreis wirken.

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    • BaltiCineManiac 04.02.2016, 13:55 Geändert 04.02.2016, 13:56

      Wasn für ein Ruhestand? Ach, kommt schon, der Soderbergh ist doch nicht wirklich in Kinorente, der chillt doch grad nur etwas als Kinoregisseur, während er im TV drei Serien zu laufen hat, wo er in Mehrfachfunktion voll eingebunden ist. Dachte mir schon damals bei dem ganzen Rummel um seinen (selbst)verkündeten angeblichen Schlussstrich unter sein Regisseursdasein, dass er das eh nie durchhält bzw. ernst meint. Kennt jemand eigentlich seine Pseudonyme, mit denen er in den Credits von Film-Vor/Abspännen geführt wird? Also gerade 2015 hat er als >Peter Andrews< beim Kinofilm "Magic Mike XXL" die Kamera geführt und gleichzeitig als >Mary Ann Bernard< den Film gecuttet, während er ihn unter richtigem Namen als Ausführender Produzent beaufsichtigte. OK, der Originalfilm ist ja sein Baby, aber völliges Aufhören geht so nicht. Bei derart viel künstlerischem Einfluss bei ein und demselben Film aus zurückliegendem Jahr (auch ohne Regie) kann da also von Kinorente nicht die Rede sein.

      PS: Beide Pseudonyme werden noch dringend auf der Moviepilot-Detailseite des hier besprochenen Regisseurs vermisst ebenso wie seine Eintragung als Kameramann und Cutter bei benanntem Film mit Channig Tatum! Wäre ja auch blöd, wenn korrekt geführter Moviepilot-Datenbank-Content die Scheinrealität von Moviepilot-Artikelheadlines zerstören würde.

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      • Nachdem ich erst mal 'ne Stunde auf dem strangen Matrix-GIF backengeblieben bin, pinsel ich hier nun auch noch mal fix was hin. Hui, alter Falter, ganze 17 % vom Kuchen, hatte nie mitgezählt, und bin jetzt doch relativ überrascht ob der Konstellation und der Abstände. Smoover hat derart geackert, hab das ja gesehen, dass ich eigentlich dachte, der wäre sogar vor mir oder zumindest näher dran. Und der Dude, der ist ein fleißiger Schleicher, das war er immer schon. :)

        Wenn wir jetzt gleich den Champagner (Ey, da hat doch wer nicht nur rumgeschnackt und es gibt was von dem Zeugs, oder?) auf dem Podest köpfen, wäre es doch schön, dass wir schick aussehen und ihr euer Shift-Tasten-Problem in den Griff bekommen könntet. Der Dude, da ist er eitel, geht eigentlich nur mit großem 'L' aus dem Haus und ich für meinen Teil bevorzuge ein großes 'C' und ein großes 'M' als die favorisierten Accessoires zum Schlendern durch die Gänge von Moviepilot. Vielen Dank!

        Also auf ein Neues!

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        • Ähm, habe ich jetzt gerade tierisch verkackt? Bei mir im Kopf spukte irgendwie eine ganz andere Deadline rum. Ach fuck man ... :(

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          • BaltiCineManiac 19.01.2016, 14:48 Geändert 19.01.2016, 16:26

            Wichtiger Nachtrag zum Inhalt des Artikels weil eben genau das Kernthema betreffend! Es ist nicht richtig - und so wird es ja in diesem Artikel kolportiert - dass alle Nominierten der 88. Oscarverleihung weiß sind. Zwei Nominierte sind tatsächlich schwarz, bitte nächstes Mal genauer recherchieren. Dabei handelt es sich um einen textenden Mitarbeiter im Rücken des kanadischen Musikers 'The Weeknd', der ebenfalls schwarz ist und mit seinem Lied "Earned It" in der Kategorie 'Best Original Song' nominiert wurde.

            Bild von Abęl Makkonen Tesfaye aka 'The Weeknd':
            http://www.maximumpop.co.uk/wp-content/uploads/2015/07/11821640_1479762579000858_1419061775_o.jpg

            Bild von Jason 'DaHeala' Quenneville:
            http://hhbcanada.com/wp-content/uploads/2014/07/Jason-DaHeala-Quenneville.jpg

            Die zwei Personen, um die es geht, heißen also zum einen Abęl Makkonen Tesfaye alias The Weeknd, selbst äthiopischer, also afrikanischer Abstammung, und zum anderen Jason Quenneville, auch unter seinem Künstlernamen DaHeala bekannt, nominiert zusammen mit zwei weiteren nicht-schwarzen, wohl aber ethnisch sehr bunt durcheinander gewürfelten Personen (einer ist von palästinensischer Herkunft, einer von italienischer), weil gemeinsam verantwortlich für die Lyrics des Liedes. Gerade bei so einem heißen Thema finde ich, dass so ein Fehler - auch wenn es nur zwei Personen sind - journalistisch nicht unterlaufen darf! Ob das nun die Grundsätzlichkeiten, die hier aufgezeigt werden sollen, ändert, steht dann natürlich auf einem ganz anderen Blatt Papier ...

            Liste mit allen schwarzen Filmschaffenden, die je für einen Oscar nominiert wurden:
            http://www.moviepilot.de/liste/asfsdfdonw-balticinemaniac

            Nachtrag: Und ich muss noch heftiger ausholen, denn im fettgedruckten Kopftext dieses Artikels steht, dass das zweite Jahr in Folge keine schwarzen Filmschaffenden nominiert wurden. Bitte? Auch das stimmt mal so gar nicht, denn es gewann letztes Jahr sogar ein Schwarzer zusammen mit seinem musikalischen Kompagnon, ebenfalls in der Kategorie 'Best Original Song'. Die Rede ist von Common (An die Dankesrede dürfte sich ja wohl noch jeder erinnern, oder?) und John Legend. Ich finde es wichtig, dass dieses Thema deart besprochen wird, nur schießt euch doch nicht selbst ins Bein mit arg schlampiger Faktenrecherche die zu angreifbarem Journalismus bzw. Artikeln führt. Die Autorin steht gerade nicht in einem guten Licht da, was bei dem Artikel - auch von meiner Seite - recht wünschenswert wäre. Ich habe mein Artikel-Like gerade entzogen, die Sache mit dem falschen Kopftext ist dann doch zu heavy, sorry!

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            • Falls es interessiert und jemand noch konkrete Zahlen braucht: Die Liste zum Thema mit allen schwarzen Filmschaffenden, die für den Oscar nominiert wurden.
              >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
              http://www.moviepilot.de/liste/asfsdfdonw-balticinemaniac

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              • BaltiCineManiac 19.01.2016, 06:45 Geändert 19.01.2016, 07:09

                Zunächst einmal: Diese Liste wird selbstverständlich ständig aktualisiert, denn die 2010er Jahre sind ja noch nicht rum, was dann sehr gut am vorliegenden Kinojahr 2016 zu sehen sein wird. Dabeibleiben lohnt sich also!

                Der erste Hindi Cinema Box Office Hit im neuen Jahr 2016 ist übrigens der Thriller „Wazir“ mit Legende Amitabh Bachchan (CGI-beinamputiert) als saufender Schachgroßmeister und Milka-Singh-Darsteller, „Don“-Regisseur und „Ozean der Träume“-Produzent Farhan Akthar in den Hauptrollen.

                Hier der Trailer mit engl. UT! Ist natürlich indisch, aber sieht jetzt nicht wirklich nach diesem extrem eskapistischen Herzschmerz-Bollywood-Millennium-Style-Masala-Sharukh-Khan-Kino der Jahrtausendwende aus, das in Deutschland von der Masse weiterkolportiert allgemein alleinig für indisches Kino steht, oder?

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                https://www.youtube.com/watch?v=_HQmaMlXldQ
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                Richtig! Kommen wir damit also zu dem Punkt, was für einen Sinn denn solch eine Liste haben sollte, wo doch ganz groß Box Office drübersteht und man zunächst sofort an einen Haufen von nicht guckbarem Kommerzscheiß denkt, was eine automatisierte Abwehrhaltung des westlich geprägten Cineasten nach sich zieht, dessen Assoziationsgedanken im gleichen Atemzug hier Qualität sofort rausrechnen (während im Hongkongkino und im südkoreanisches Kino Gleiches übrigens anstandslos akzeptiert wird. Schizophren!). Nun ja, das ist irgendwo nachvollziehbar und richtig und irgendwo auch wieder nicht.

                Der (extreme) Kassenerfolg eines Films muss logischerweise nichts in Bezug auf seine Qualität, ja noch nicht einmal in Bezug auf seinen goutierbaren Unterhaltungswert aussagen, muss allerdings eben diese Komponenten auch nicht zwangsläufig ausschließen (weder in Indien noch anderswo). Hinzu kommt noch das Selbstverständnis der Inder von ihren eigenen Filmen, ihrem eigenen Kino und diesbezüglich ihre euphorische Betrachtung von Kinokassenerfolg. In keinem anderen Filmland der Welt wird so sehr Maß sowie Anteil an den wöchentlichen Box-Office-Zahlen genommen und diese bis ins kleinste Detail in der Presse durchgekaut, wie in Indien. Wenn ein Film die erste Woche nicht nach Erwarten der Produzenten läuft, wird er noch mal mit zusätzlichen Werbekampagnen gepuscht, weshalb u. a. in Indien auch die Filmplakatschwemme zu einem einzelnen Titel äußerst enorm ausfallen kann, da noch nachträgliche Laufzeitposter hinzukommen, die die Box-Office-Erfolge der zurückliegenden Woche anhand von Zahlen abfeiern um die Menschen dadurch zu animieren, ins Kino zu gehen.

                Um sich also dem Selbstverständnis eines Filmlandes (hier wohl konkreter eher einer Filmindustrie) zu nähern, um Kino/Film aus Indien unter Einbeziehung des landestypischen kulturellen Einflusses mit seinen ganz eigenen, über Jahrtausende entwickelten Manierismen aus Theater-, Tanz-, Musik- und Religionsgeschichte zu verstehen, so zusagen also abzuchecken, was da abgeht, welche Filme im Laufe der Jahre durchaus mit Veränderung am Besten beim Kinopublikum angekommen sind, welche Stile, Strömungen, Genres, Stars denn so angesagt sind, sollte man zunächst einmal einen Blick auf die erfolgreichsten Filme der (hier vorgestellten nördlichen indischen) Region werfen (ohne natürlich die kleinen ambitionierten Indiefilme zu vergessen, wie z.B. – um nur beim Hindi Cinema zu bleiben, um das es ja hier geht – „Ship of Theseus“ oder „Miss Lovely“, die am Box Office eher nicht stattgefunden haben, Trotz Minibudgets als Flop deklariert wurden, deshalb aber alles andere als schlecht sind). Eine differenzierte Betrachtung ist also unumgänglich.

                Und siehe da, man begegnet durchaus nicht nur Mist, sondern auch Vielfalt in Genreausrichtung und Qualität. Vielfalt, die hierzulande nicht stattfindet, denn es wird hier nur veröffentlicht, was ins selbst geschaffene Bild von vor über 10 Jahren passt und federführende hiesige Vertriebslabel betreiben eher chronische Verklärung bezüglich des Kinos aus Bollywood (man muss sich bloß mal den völlig an indischen Realitäten vorbeigeführten, verklärenden Werbefeldzug für das von der indischen Kritik zerrissene Masala-Filmchen “Dilwale“ hierzulande in den letzten Wochen anschauen), obwohl sie sich den Schriftzug werbeträchtig groß auf die Fahnen schreiben, gerade auch, weil in Indien die Entwicklung allgemein und auch im Speziellen bezüglich der Filmausrichtung rast. Wir haben nun 2016 und der Shahrukh-Khan-Film-Stil der Jahrtausendwende ist großteilig schon längst out (Shahrukh Khan selbst schafft es trotz aller Anstrengung auch nicht mehr an die Spitze, wie man 2015 sehen konnte, die ambitionierten Schauspielstars in ambitionierten Filmen, sogenannten Offbeat-Filmen irgendwo in der Box-Office-Mitte sind längst andere), eine immer breiter werdende Mittelschicht giert nach kurzem südindischen Masala-Retro-Zwischenstopp-Overkill in den letzten Jahren nach anspruchsvollerer, nicht so sehr eskapistisch ausgerichteter Kost, was sich an der Kinokasse und an den Filmproduktionen abmessen lässt, auch in dieser Liste ersichtlich.

                Die Anzahl der Filme, bei denen der Musical-Masala-Stil völlig raus ist, angesagte Poplieder wie in Hollywood nur noch im Hintergrund laufen, steigt und steigt. Aber in Deutschland heißt es immer noch: Bollywood macht glücklich (mit Sang und Tanz)! Schön bescheuert, wenn man sich selbst solch drastische Daumenschrauben anlegt, und aus der eigenen Einschränkung nicht mehr rauskommt, weil man sich ein mental total engstirniges Fanpublikum ankonditioniert und alle anderen Filmfans vergrätzt hat, die z.B. nicht die größten Fans von Jennifer-Aniston-RomComs oder Adam-Sandler-Blödelei sind, sondern – wenn schon – dann doch mal was Anständiges aus Indien sehen würden. Folgendes wird wohl in Deutschland nie veröffentlicht werden: Wenn z.B. der Sozialkrimithrill „Ugly“ (leider die Top 30 verfehlt, und hier nicht gelistet) oder das knallharte Rachedrama „Badlapur“ (in den Box Office Top 30 von 2015) irgendjemanden nach dem Schauen glücklich zurücklässt, dann sollte er sich untersuchen lassen, denn das ist in Bezug auf den zweiten genannten Film – mit Verlaub – der härteste und kontroverseste Scheiß, den ich bisher aus Indien gesehen habe (aber eben immer noch indisch), bei meinem mit Blut und Hirnmasse verschönerten Zimmermannshammer! So ...

                Nachtrag: Es gibt nur Einspielergebnisse in ausreichendem schriftlich und öffentlich dokumentierten Umfang aus relativ sicheren, miteinander abgleichbaren Quellen für Bollywood, nicht für die anderen Filmindustrien wie z.B. Kollywood oder Tollywood, was sehr Schade und meines Erachtens nach ein sehr großes Defizit ist. Daher fällt eine Box-Office-Betrachtung des gesamten Filmlandes Indien flach, die natürlich alle Hits an den Kinokassen der unterschiedlichen Sprachregionen zwischen Norden und Süden, Osten und Westen beinhalten würde.

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                • BaltiCineManiac 15.01.2016, 02:29 Geändert 19.01.2016, 01:24

                  Liste zum Anfang: Hier steht alles drin, von diesem Jahr, von letztem Jahr, ätzetera ... :)

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                  http://www.moviepilot.de/liste/alle-fur-den-oscar-nominierten-filme-der-2010er-jahre-balticinemaniac
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                  Jetzt geht das alljährliche Theater als in die heiße Phase und hat mal wieder einige Überraschungen dabei. Was resümierend so am Auffälligsten ist (kurz und knapp) ...

                  > Tom Hardy hatte bei Prognosen tatsächlich niemand so wirklich unter den fünf Endkandidaten, weshalb es in Anbetracht seiner Leistung in "The Revenant" (diejenigen, die den Film gesehen haben, werden es wissen) um so erfreulich ist, dass er dabei ist. Auch ich schätzte die Sache vor Kurzem falsch ein, lass mich derart aber gerne öfters überraschen.

                  > Ridley Scott hatten so ziemlich alle auf der Rechnung (warum auch nicht beim gehypten Marsianer mit 7 Nommies), durch die die Academy jetzt mal fix einen geraden Strich gemacht hat. Diskussionen, die auch von mir in der Vergangenheit geführt wurden, ob denn eine Nominierung im Bereich Regie für "The Martian" gerechtfertigt ist bzw. ein "Trost"-Oscar in dergleichen, haben sich damit erübrigt.

                  > "Carol" zwar hinten raus mit 6 Nominierungen zu bedenken, aber bei 'Bester Film' und 'Beste Regie' wegzulassen, wirkt schon arg fragwürdig und unbeholfen, was die Diskussion um die Entscheidungsträger bei der Academy sicherlich neu entfachen wird.

                  > "Beast of No Nation" wird völlig übergangen und der Anteil schwarzer Nominierter (die es wohlgemerkt durchaus verdient hätten, denn Idris Elba kann sich hier eher sehen lassen, während er im Mandela-Film die groteske Fehlbesetzung des Jahres war) geht damit abermals gen Null.

                  > Eine kunterbunte Animationsfilmkategorie, in der nur der Frontrunner (und dass ist er nun mal leider, weil sich die fremdsprachigen Trickfilme mit ollen UT wohl kaum jemand angesehen haben wird) irgendwie wie altbackener Standard wirkt.

                  > Irland rules!!! Was haben die denn dieses Jahr mit der kleinen grünen Insel im Atlantik, so viel Nominierungs-Props bekamen die Iren noch nie. Gleich zwei Filme mit Mehrfachnominierung ("Room" und "Brooklyn") kommen von da (+ in der Foreign-Language-Film-Shortlist "Viva").

                  > Die Britischen Inseln stehen allgemein mal wieder bärenstark da. Neben den zwei irischen Filmen kommen ganze 10 weitere nominierte Filme aus Großbritannien und einer der beiden Frontrunner sogar aus Australien. Was sagt das jetzt über die US-amerikanische Filmlandschaft sprich Hollywood aus, ist doch der Oscar der US-amerikanische Filmpreis? Wenn die Amis die Briten nicht hätten, wären sie ganz schön am Arsch. Traurigerweise wird nicht nur hier bei MP sondern auch allgemein das Filmland Großbritannien häufig zugunsten von Hollywood wegrationalisiert, und britische Filme werden ganz schnell zu Hollywoodfilmen erklärt, obwohl sie es nicht sind. Das Gleiche trifft auch auf "Mad Max: Fury Road" zu, von dem ich zurückliegendes Jahr viel zu häufig hier lesen musste, dass es ein Hollywoodfilm sei, was er nicht ist verdammt noch mal. Ziemlich ärgerlich so etwas immer! "Mad Max: Fury Road" hat übrigens mit 12 Nominierungen und 7 Awards (u.a. Bester Film, Beste Regie) vor Kurzem den Australischen Filmpreis fürs Jahr 2015 gerockt!

                  > Ach ja, in diesem Zusammenhang: Ein mexikanischer Regisseur und ein mexikanischer Kameramann (ein Hoch auf die Einwanderung) sorgen das zweite Jahr dafür, dass das Bild von Hollywood nicht ganz so mies ausfällt.

                  > Where the Fuck is "The Assassin"? Nein, nein, dieser Ausruf ist alt und noch nicht mal auf die heutige Bekanntgabe der Nominierungen bezogen, denn die Academy hat dieses Jahr, wie davor auch schon, in Cannes gefeiertes Artsy-fartsy-Kino (siehe "Winterschlaf") frühzeitig in der Vornominierungsphase rausgekickt aus der Kategorie 'Bester fremdsprachiger Film', was soll der Scheiß denn auch (Hat wohl nicht jeder verstanden: Achtung Ironie!). Freuen tut es mich für Ciro Guerra, Kolumbiens bester Mann, der schon mit seinem Geheimtipp "Die Reisen des Windes" faszinierte und es nun mit seinem edelst bebilderten Schwarz-Weiß-Dschungelepos über einen Deutschen im Regenwald endlich geschafft hat (war schon dreimal in der Auswahl).

                  Liste:
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                  http://www.moviepilot.de/liste/aid2010erjfdoidkbfspfigf-balticinemaniac
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                  Mehr fällt mir jetzt erst mal nicht ein ...

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                  • BaltiCineManiac 14.01.2016, 14:55 Geändert 19.01.2016, 16:42

                    Das Jahr 2016 scheint einen ganz fiesen Charakter zu haben, denn es fängt an, schon in den ersten 14 Tagen Menschen von dieser Erde zu nehmen, die sicherlich nicht nur ich schmerzlich vermissen werde. Fiese Charaktere zu spielen, dies war auch ein Steckenpferd des heute verstorbenen Alan Rickman. Mir begegnete er tatsächlich erstmals als Sheriff von Nottingham, und ich fand ihn unausstehlich, wie er so widerlich die bezaubernde Mary Elizabeth Mastrantonio angegangen ist. Heute weiß ich: Good Job! Danke, dass du mich mit deinen Rollen auf meinem Weg begleitet hast, und lebe wohl! Dazu noch ein schönes Filmografie-Video ...

                    Alan Rickman Through the Years
                    https://www.youtube.com/watch?v=1O_66qyDdbs

                    ·

                    Zur Liste der verstorbenen Filmschaffenden im Jahr 2016, die schon jetzt dafür sorgt, dass es mir immer schwerer fällt und mich zunehmend schmerzt, sie auch die nächsten Monate weiter auszufüllen, geht es hier lang:
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                    http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac

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                    • BaltiCineManiac 14.01.2016, 14:17 Geändert 14.01.2016, 14:35

                      Machs gut Tybalt,
                      Machs gut Obadiah Slope,
                      Machs gut Hans Gruber,
                      Machs gut Sheriff von Nottingham,
                      Machs gut Franz Anton Mesmer,
                      Machs gut Grigori Rasputin,
                      Machs gut Dr. Lazarus,
                      Machs gut Serverus Snape,
                      Machs gut Harry,
                      Machs gut Antoine Richis,
                      Machs gut Alex Hughes,
                      Machs gut Karl Hoffmeister.

                      Mehr oder weniger lieb gewonnene Charaktere, die einen zumindest begleitet haben und aus der eigenen Geschichte als Filmfan nicht wegzudenken sind. Das Jahr 2016 zieht nun ganz traurig in seinem Tatendrang an und nimmt uns einen der ganz großen britischen Theater- und Filmschauspieler, der für viele die gerade vorübergezogene Kinoepoche der Jahrtausendwende mitgeprägt hat. Mögest du in Frieden ruhen, Alan!

                      Nekrolog 2016:
                      http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac

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                      • BaltiCineManiac 13.01.2016, 15:29 Geändert 19.01.2016, 01:17

                        Es gibt immer wieder Dinge, die man sich kopfschüttelnd eingestehen muss. Ich habe noch nie einen Film mit ihr gesehen, so jedenfalls mein erstes Resümee, da ein paar Heimatfilmsichtungen nur ein nicht aufzudröselnder Schatten- und Erinnerungsbrei aus frühen Kindheitstagen sind, die diesbezüglich nichts mehr aufklären können. Kurios, aber dann doch eher Ansporn, dies einmal nachzuholen. Möge sie in Frieden ruhen!

                        Der ständig aktualisierte Nekrolog aller Verstorbenen des Jahres 2016 in Listenform hier:
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                        http://www.moviepilot.de/liste/im2016zgaaduldfdidjfies-balticinemaniac
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                        • BaltiCineManiac 12.01.2016, 01:32 Geändert 12.01.2016, 06:47

                          Ich freue mich ja selbst, dass "The Revenant" eher unerwartet bei den Globes auch die Preise für Film und Regie abräumen konnte, keine Frage. Doch bei einigen Inhalten von Kommentaren hier, die daraus jetzt einen Triumph bei den Oscars errechnen, weil sie glauben, Erfolg bei den Globes hätte in direkter Linie etwas mit Erfolg bei den Oscars zu tun, muss ich nun etwas auf die Euphoriebremse treten, denn eine realistische und nicht verklärende Betrachtung des Preisverleihungszirkus ist mir wichtig. Unmöglich ist trotzdem nichts. Fakt ist aber: Die Golden Globes sind nicht die Oscars!

                          Die Oscars werden von einer Academy aus mehr als 6000 Mitgliedern gewählt, die den verschiedenen Berufsbildern der Filmemacherbranche entstammen, angehören und zuzuordnen sind.

                          Die Globes werden von einer Jury aus (nur) etwa 100 ausländischen, in Los Angeles ansässigen und arbeitenden Filmjournalisten vergeben, allesamt weder Mitglieder der Filmbrache noch Filmschaffende. Deshalb ist oft die positivistische Ausrichtung auf ein paar andere Filmwerke, die eher das europäische Filmverständnis widerspiegeln, gang und gäbe.

                          Daraus ergibt sich, dass ein Globegewinn zwangsläufig nicht auf einen Oscargewinn hindeuten muss, denn hier sind mitnichten die gleichen Leute am Werk. Die Globes mit ihrem völlig anderen Wahlmodus und Mitgliedersystem stehen also nicht auf dem direkten Weg des Erfolges hin zu den Oscars. Dies wird immer wieder - auch hier - falsch dargestellt! Die Globes sollte man höchstens, wie übrigens die über ein Dutzend regionalen Filmkritikerpreise der USA, als mentale Beeinflussung von wahlberechtigten Academymitgliedern wahrnehmen, also als Sekundärkriterium quasi, sicher nicht als Primärkriterium.

                          Wer für sich oder allgemein wirklich wissen will, bei welchem Filmschaffenden/bei welchem Film die Chancen auf einen Oscar gut stehen, der sollte sich die Gewerkschaftspreise der Filmschaffenden (... Guild Awards) in den USA anschauen, denn bei diesen wählen haargenau die Mitglieder, die dann auch für die Oscarnominierungen und den Oscargewinn zuständig sind. Ebenso hilft im Kontext der englischsprachigen Filmhemisphäre ein Blick auf den Ausgang des sehr US-Film-verseuchten britischen Filmpreises (BAFTA) und die internationale Sektion des australischen Filmpreises. Denn auch bei diesen sind ebenfalls großteilig Academymiglieder am Werk!

                          Um herauszufinden, warum denn bei den für die Globes verantwortlichen ausländischen Filmjournalisten, die den lieben langen Tag in Los Angeles hocken und sich nach getaner Arbeit auch mal entspannt ein TV-Serien-Produkt reinpfeifen wollen, eben Amazon-Prime-Serien besonders angesagt sind, sollte man erst mal kurz die Anforderungen des Berufsbildes resümieren, denn ein Filmjournalist ist kein Werkarbeiter, der um 18.00 Uhr nach Hause kommt, ein kurzes nettes Wort zu seiner Frau rüberflüstert, mit der Familie zu Abendbrot isst und sich dann im Live-TV den aktuellen Serienstraßenfeger um 20.00 Uhr anguckt, der dort ganz fest zeitgekoppelt ausgestrahlt wird. Nein, der Journalist arbeitet dann, wenn es für seine Story erforderlich ist, und guckt sich daher genau die TV-Serien an, die für ihn problemlos zu einer Zeit abrufbar sind, die er vorgibt. Für reguläres TV-Programm, DVD-Box-Kauf oder Sonstiges ist keine Zeit. Ein analytischer Blick auf die Verfügbarkeit diverser US-amerikanischen A-List-TV-Programme in L.A.schen Hotelzimmern im Vergleich zur obligatorischen Internetanbindung wäre ebenfalls mal toll. Wenn ich Amazon-Boss wäre, würde ja allen wichtigen Journalisten, die über die Film- und Fernsehszene schreiben, ein kostenloses On-Demand-Abbo schenken. ;)

                          Bonus: Tom Hardy wird wahrscheinlich noch nicht mal für den Oscar als Nebendarsteller nominiert werden. So ... ;)

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                          • Der The Revenant-Zug rollt. Und damit ...
                            Good Night, And Good Luck! :)

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                            • BaltiCineManiac 11.01.2016, 05:04 Geändert 11.01.2016, 05:04

                              DAS IST SOOOOOOO GEIL ALTER! Geht doch noch .... Ja, ja, ja ..... :) :) :)

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                                • Leo. War klar! Muss, ähm, und so ... Super!

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                                  • Schöner war die Brie auch noch nie! :)

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                                    • Ridley ziehts durch! Er darf das ... :D

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                                      • Mein Gedanke bei Jim Carrey: Jetzt können se endlich "The Big Lebowski 2" drehen.

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                                        • "The Revenant" ist voll der Scheißfilm! Das habe ich hier schon ausführlich zu - öhm - Papier gebracht.
                                          http://www.moviepilot.de/movies/the-revenant-der-ruckkehrer/comments/1465015

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                                          • Tobey Maguire gibts auch noch? Guck an ...

                                            • BaltiCineManiac 11.01.2016, 04:34 Geändert 11.01.2016, 04:35

                                              So schööön, die Jennifer in ihrem Look heute ...

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                                              • Leute, 100 Kommentare noch, und wir durchbrechen die berühmte MP-1000er-Schallmauer. That's fuckin' good! Los, los ...

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                                                    Morgan braucht ma 'nen neuen Ohrring!