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Alle Kommentare von BigH
Hmmm... die Qualität eines Filmes dadurch beweisen zu wollen, daß man ihn mit dem Bodensatz des Genres vergleicht, scheint mir keine durchdachte Strategie zu sein...
Als Rollenspieler kann man diesen Film nur gut finden, denn auf die eine oder andere Weise erkennt man sich oder eine der dargestellten Situationen einfach wieder - von der kreativen Blockade beim Schreiben eines Abenteuers über Powergaming bis zum Umgang mit Frauen und/oder Newbies am Spieltisch -, und dann kann man nicht anders als zu schmunzeln und zu denken "Gott, so haben wir uns auch angestellt". Insofern hat der Film fast schon dokumentarischen Charakter. ;-) Als Nicht-Rollenspieler gehen wahrscheinlich die meisten Gags an einem vorbei, "Dorkness Rising" ist sicher ein Film von Insidern für Insider.
Unabhängig davon muß man den sympathischen Darstellern aber durch die Bank weg tolles komödiantisches Timing attestieren, es macht einfach richtig Spaß, den Jungs und Mädels (im wahrsten Sinne des Wortes) beim Spielen zuzusehen.
Ach was, ein Film, der auf dem gleichnamigen grandiosen Buch von Max Brooks basiert, kann doch nichts taugen, obendrein, wenn er kürzer als zwei Stunden ist...
Dachte ich zumindest.
Ich wurde eines besseren belehrt.
Man muß nur ausblenden, daß der Film mit dem Buch nur den Titel gemein hat, dann kann man sich bei "World War Z" wirklich gut unterhalten.
Zunächst mal: "World War Z" macht verdammt viel richtig. Er kommt überraschend schnell in die Gänge, was die Einführung von Gerry Lane (Brad Pitt) erst mal gar nicht vermuten läßt. Nach 'ner guten Viertelstunde ist die Apokalypse in vollem Gange, und das ist gut so. Aber nicht nur das, die üblichen Versatzstücke, allen voran das asthmakranke Töchterlein, werden zwar angedeutet, aber dann eben nicht breit ausgetreten. Im weiteren Verlauf des Films spielt die Krankheit der Tochter absolut keine Rolle, obgleich zu befürchten war, daß man es den halben Film mit einem nach Luft japsenden Balg zu tun hat (hatte Tom Cruises nervige Tochter in "Krieg der Welten" nicht auch Asthma oder Angstattacken oder beides? Auf jeden Fall ist sie mir ziemlich schnell auf die Weichteile gegangen). Überhaupt, die Familie: Sie ist einfach ein Stück Hintergrundgeschichte, quasi der Anker des Hauptcharakters, die Motivation für sein Handeln, aber eben kein ausgewiesen prägnanter Handlungsteil, der sich immer wieder in den Vordergrund schiebt. Sobald die Familie in Sicherheit ist, bleibt sie das auch, es geht nicht nochmal und nochmal und nochmal darum, daß Super-Brad seine Familie rettet. Es scheint, als ob "World War Z" um all diese Fallen und Tretminen in der Handlung weiß, nur um dann leichtfüßig darum herumzutänzeln. Und so wird man tatsächlich von einem fast durchgehend spannenden, auf jeden Fall hervorragend inszenierten Zombie-Film überrascht, der auch bestimmt nicht so weichgespült ist wie das Brad Pitts Anwesenheit zunächst befürchten ließ.
Tatsächlich hätte ich dem Film sogar satte 8 Punkte gegeben, wenn das letzte Drittel nicht so abgekackt hätte. Da häufen sich dann Handlungslücken und Logiklöcher doch etwas zu sehr. Schon der Fall Jerusalems läßt einen verdutzt am Kopf Kratzen: Die Israelis haben rechtzeitig vor dem Ausbruch der Seuche riesige Mauern gebaut (und die Erklärung dafür ergibt innerhalb des Kontexts des Films sogar Sinn). Es gibt Schutztunnel und - vor allem - permanente Luftüberwachung durch Hubschrauber. Und keiner merkt, daß die Zombies sich plötzlich anschicken, die Mauer zu stürmen? Und warum Lane und Segan schwer verletzt und aufeinandergestützt durch Cardiff humpeln, während links und rechts vom Straßenrand unversehrte Autos stehen, wird auch ein Rätsel bleiben. Ebenso unverständlich ist das anfangs ablehnende Verhalten der Wissenschaftler in dem Labor in Cardiff, die Lane behandeln, als wäre er ein gefangengenommener Spion. Dafür gibt's einfach keine wie auch immer geartete Rechtfertigung.
Aber bei aller Kritik - die Liste der Dinge, die an dem Film zu bemängeln sind, ließe sich durchaus noch eine Weile fortsetzen - darf man eben nicht vergessen, daß "World War Z" ein richtig guter Horrorfilm ist, der einen wirklich fesselt und obendrein zeigt, daß Zombie und Splatter nicht zwingend zusammengehören (in diesem speziellen Fall kann ich auch den Einsatz des Stilmittels der wackeligen Handkamera verzeihen).
Nur eines darf man eben nicht erwarten: Eine auch nur im Ansatz werkgetreue Adaption eines wirklich lesenswerten Buches.
Ich fange mal mit dem bizarrsten Punkt an: "Man of Steel" ist in meinen Augen bestenfalls ein mittelmäßiger Film. Trotzdem freue ich mich auf das Sequel.
Warum? Weil der Film bei allen Schwächen (auf die ich noch zu sprechen komme) ganz unzweifelhaft sehr viel Potential hat. Egal was "Man of Steel" alles in den Sand gesetzt hat, man kann dennoch erkennen, dass da etwas schlummert, das nur in etwas geordnetere Bahnen gelenkt werden muß. Dann könnte wirklich ein richtiger Knaller-Film dabei herauskommen.
"Man of Steel" macht schon einiges richtig. Die Hauptfigur ist mit Henry Cavill gut, glaubwürdig und auch charismatisch besetzt, und das macht schon sehr viel aus (Brandon Routh hatte in "Superman returns" einfach nicht die Muckis, um den Film zu tragen, und damit meine ich nicht seinen Bizeps). Und die Kostümbildner haben sich dankenswerterweise endlich dazu entschieden, dass Supie seine rote Unterhose unter den Klamotten trägt, so wie das die meisten intelligenten Rassen im Universum tun. Dadurch und durch die dunklere Farbgebung wirkt das Kostüm bzw. die Figur bei weitem nicht mehr so lächerlich.
Über die Besetzung von Amy Adams als Lois Lane kann man sicher streiten, meine erste Wahl wäre sie sicher nicht gewesen, aber im großen und ganzen macht sie ihren Job soweit ganz gut, wenngleich mir irgendwie der Funken zwischen ihr und Supie fehlte. Zum Vergleich: Die Chemie zwischen Chris Hemsworth und Natalie Portman in "Thor" hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, da spürte man meiner Meinung nach, dass zwischen den beiden etwas ist. Nicht so zwischen Henry Cavill und Amy Adams. Das mag zum Teil am Drehbuch gelegen haben, das es ja nicht von Anfang an auf eine Liebelei zwischen diesen beiden Figuren anlegt. Um so unpassender erschien es mir dann aber, als sich die beiden dann tatsächlich küssend in den Armen lagen. Das kam irgendwie unerwartet, weil die Beziehung zwischen den beiden zu dem Zeitpunkt eigentlich noch nicht mal als platonisch bezeichnet werden könnte.
Michael Shannon als General Zod dagegen war richtig klasse, ein Bösewicht, wie er im Bilderbuch (oder Comicbuch?) steht. Diabolischer Blick und bereit, Milliarden einfach so über die Klinge springen zu lassen, so muß ein Gegner für Superman aussehen.
Das größte Problem von "Man of Steel" ist in meinen Augen der Mangel an Struktur, und damit meine ich nicht die andauernden Flashbacks zu Clarks Smallville-Zeiten. Nein, ich hatte über weite Strecken das Gefühl, ich schaue mir eigentlich einen sehr, sehr langen Trailer für einen Superman-Film an. Die Szenen für sich waren so übel nicht, aber mir erschienen sie dennoch wie Stückwerk, wie Einzelteile, die ohne Kohärenz aneinandergeheftet wurden, so dass man zwar im Groben eine Handlung erahnen kann, aber die wirklich entscheidenden Verbindungsstücke fehlen eben irgendwie. Wie bei einem Trailer. Wenn sich Zach Snyder bei der Struktur der Story ein wenig mehr Mühe gegeben hätte (ich betone ausdrücklich die Struktur, denn die Story selbst ist soooo schlecht nicht, wenn sie auch mit verschiedenen Stücken aus der Superman-Mythologie ein wenig achtlos umgeht…), dann hätte "Man of Steel" sicher einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen.
Was mich wirklich gestört hat, war der Showdown in Metropolis. Mein erster Gedanke war: "Ein ganzes Battailon Tricktechniker muß sich nach der Fertigstellung des Films vor Verzweiflung ins Schwert gestürzt haben! Da gibt man Monate seines Lebens, um spektakuläre VisualFX für einen Blockbuster zu kreieren, und dann sieht man nichts davon, weil alles so hektisch hin und her und hoch und runter und wieder zurück geschnitten ist, dass man ebensogut Grafiken aus einem C64-Computerspiel hätte verwenden können. Gemerkt hätte es keiner." Ernsthaft, die Kameraführung bei "Man of Steel" war an vielen Stellen mehr als grenzwertig, es gab kaum einen nachvollziehbaren Grund andauernd auf wackelige Handkamera zu machen, aber bei den Kämpfen war es für mich wirklich unerträglich! Vielleicht lasse ich irgendwann mal die BluRay in halber Geschwindigkeit laufen, um nachvollziehen zu können, was mir der Regisseur mit diesen unsäglich hektischen Bildern eigentlich sagen wollte…
Dazu kommt noch das Hauptdilemma der Figur Superman: Er wird quer durch Metropolis geprügelt und verschafft der amerikanischen Baubranche die Aussicht auf Milliardenaufträge. Er wird in den Boden gestampft, durch drei oder vier Hochhäuser gekloppt und mit Gegenständen beworfen, die von Haus aus aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts eigentlich nicht zum Werfen gedacht sind. Jeder Normalsterbliche wäre (natürlich) dabei draufgegangen. Nicht so Superman. Er steht halt auf, hat kaum einen Kratzer, sein Anzug hat keine Schramme und ist nach einem Waschgang bei 40° vermutlich wie neu, und schon geht's weiter. Kurz: Was kümmert's mich, wenn er von Zod ein paar auf's Maul kriegt? Ihn kümmert's ja auch nicht. Wenn ich da Spider-Mans Kampf gegen Doc Octopus hernehme, nach dem Spidey ziemlich kaputt aussah und halb-bewußtlos von freundlichen New Yorkern in die U-Bahn gehievt werden mußte, oder Iron Man, der im dritten Teil auch ganz schon am Stock ging, dann wird schnell deutlich, wie vergleichsweise kalt einen Supermans Prügelei läßt.
Kurz: Ein Protagonist, der im Grunde alles kann und dem nichts etwas anhaben kann, ist irgendwie uninteressant. In diesem Fall ist es wirklich dem Charisma von Henry Cavill zu verdanken, dass man sich nicht gelangweilt von Supie abwendet.
Und trotzdem… trotz all der Kritik ist "Man of Steel" kein filmischer Totalschaden. Wie eingangs erwähnt ist das Potential zu spüren, dass in diesem Neustart steckt. Da brodelt etwas unter der Oberfläche. Jetzt, wo die Geburtswehen, nämlich die immer wieder lästige origin story, erledigt sind, kann man sich im Sequel ganz darauf konzentrieren, auf diesem (nur vermeintlich) wackeligen Fundament richtig gute Geschichten aufzubauen. Der nächste "Man of Steel" könnte für Superman das werden, was "The Dark Knight" für Batman ist.
Nicht der große Wurf, aber trotz gewisser Längen eine der besseren Vampir-Komödien. Das liegt neben ein paar wirklich gelungenen Gags auch und vor allem an der Besetzung, die das Ganze unübersehbar auch nicht so richtig ernst nimmt und einfach ein wenig Spaß haben will (Sigourney Weavers overacting ist einfach klasse, und Malcolm McDowell als strickender Vlad Tepes hat auch was für sich). Und immer, wenn "Vamps" ein wenig vor sich hindümpelt und eine gewisse Langeweile aufkommt, retten die durchgehend sympathischen Charaktere den Film vor dem Absturz. Von daher - muß man nicht unbedingt gesehen haben, aber man macht mit "Vamps" auch nicht viel falsch, wenn man gute Unterhaltung ohne sonderlichen Tiefgang sucht.
Irgendwo in diesem durchaus guten Film steckt ausgezeichneter Thriller, der gerne rausmöchte, aber nicht darf. "The Grey" ist spannend inszeniert, ohne Frage, aber trotzdem hatte ich ein wenig das Gefühl, der Film ist mit angezogener Handbremse unterwegs. Ich kann nicht genau sagen, was mir gefehlt hat (das ist auch schwierig bei einem Film, der einem grundsätzlich gut gefallen hat), aber gefehlt hat auf alle Fälle etwas.
langweilig, dröge, von der ersten Minute an vorhersehbar und alles in allem kaum auf dem Niveau einer Sonntag-Abend-ZDF-Rosamunde-Pilcher-Verfilmung. Selbst Pierce Brosnan rettet da nichts mehr.
Gut inszeniert, wenn auch über weite Strecken doch ein wenig zu durchschaubar, ist "XIII" ein brauchbarer Vertreter seines Genres. Schade nur, daß ausgerechnet Stephen Dorff so gar keine Ausstrahlung hat, sondern eher wie jemand wirkt, der beim Casting einer Daily Soap übriggeblieben ist, denn wenn die Hauptfigur ein gewisses Charisma gehabt hätte, dann hätte aus dem Film durchaus mehr werden können. So aber läßt einen der Protagonist und Namensgeber des Films relativ kalt. Dafür ist "XIII" aber endlich mal wieder ein Film, in dem Val Kilmer keine peinliche Figur abgibt, was ja auch schon viel wert ist...
Man kann in einem Film versuchen, Spannung mit viel Action, Schießereien und Verfolgungsjagden zu erzeugen. Oder aber man nimmt ein paar Schauspieler der A-Kategorie, gibt ihnen ein gutes Drehbuch und freut sich an dem, was dann dabei herauskommt. "DKAS" gehört eindeutig in letztere Kategorie. Man mag dem Film mit einem gewissen Recht anlasten, daß er ein wenig träge und behäbig daherkommt. Aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß es permanent unter der Oberfläche brodelt und diese Trägheit eher wie die permanente Spannung vor einem Gewittersturm ist. Das liegt natürlich zum einen an der meisterhaften Inszenierung, zum anderen aber auch an der eingangs angesprochenen erstklassigen Schauspielerriege, die jede noch so kleine Rolle großartig verkörpert. Natürlich ist Gary Oldman wieder mal fantastisch, aber er ist es eben nicht allein, der den Film trägt, er sticht nicht wie ein Leuchtturm aus der Truppe heraus, nein, der Rest des Ensemble kann ihm durchaus das Wasser reichen. Nicht zuletzt deshalb ist es eine Freude, sich "Dame König As Spion" anzuschauen.
Was mich besonders gefreut hat war der Umstand, daß der Film nicht modernisiert oder upgedated oder re-imagined oder mit Action aufgepeppt oder was weiß ich wurde. Sicher, der Kalte Krieg ist schon 'ne Weile vorbei, es wäre schwer gewesen, die Handlung in unsere Zeit zu übertragen. Schwer, aber nicht unmöglich. Drehbuchautoren haben schon Schlimmeres verbrochen. Um so mehr ist es erfreulich, daß die Handlung im historischen Kontext belassen wurde. Ich glaube, der Film hätte durch eine Verlagerung in unsere Zeit viel von seinem Flair verloren. Gut, daß das an entscheidender Stelle auch so gesehen wurde.
nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht wirklich überzeugend - womit "Looper" eigentlich schon in die Kategorie "Enttäuschungen" fällt. Die Grundprämisse ist durchaus interessant (wenn sie auch nicht wirklich Sinn ergibt - weshalb schicken Gangster Leute in die Vergangenheit, um sie dort ermorden zu lassen, anstatt a) das nichtsahnende Opfer bzw. dessen jüngeres Ich bereits in der Vergangenheit umbringen zu lassen, oder b) in die Vergangenheit zu reisen und dort mit dem Wissen der Zukunft gewaltige Profite zu scheffeln, à la Biffs Sportalmanach...), aber irgendwann latscht sich das Ganze dann doch ziemlich aus und verliert trotz der einen oder anderen gut gemachten Action-Szene an Drive. Und als ob die Autoren ihrer eigenen Idee nicht getraut hätten, machen sie noch ein zweites Fass auf und bringen Telekineten mit ins Spiel, was im Kontext der Story aber keinen gesteigerten Sinn macht, sondern eher von der Zeitreisethematik ablenkt (insbesondere natürlich beim Showdown). Ich weiß, bei Zeitreisefilmen muß man ein wenig nachsichtiger hinsichtlich der Logik sein, weil man da ganz schnell knietief in einer Unmenge von Paradoxa steckt. Deshalb will ich den etwas bemüht wirkenden Twist am Ende auch nicht bemängeln. Aber alles in allem kam mir "Looper" einfach unausgegoren vor, so als ob die Autoren eine tolle Idee für einen Film gehabt hätten und ihnen dann aber nichts mehr weiter dazu eingefallen ist.
Daß "Looper" so unmotiviert daherkommt kann man sicher nicht (nur) den Darstellern anlasten. Bruce Willis telefoniert seine Darstellung mehr oder minder durch, und auch Joseph Gordon-Levitt (dessen Unähnlichkeit mit seinem älteren Alter Ego geradezu ins Gesicht springt) wurde auch schon mit besseren Leistungen gesichtet. Aber ein Schauspieler ist halt nur so gut wie das Material, daß man ihm gibt, und da fordert "Looper" nicht sonderlich viel von seinem Ensemble.
Wieder mal ein "Schade, da hätte man echt deutlich mehr draus machen können"-Film, der weder als SciFi-Streifen noch als Actioner wirklich zu überzeugen weiß.
Morgan Freeman in "Deep Impact". Freeman bringt einfach die nötige Gravitas mit für das Amt, der könnte auch Gott spielen (da fällt ein... hat er ja...).
Guter Film mit ausgezeichneten Darstellern (vor allem Christoph Waltz ist mal wieder herausragend), der genau die richtige Länge hat. Denn es gibt ja nur vier Charaktere in "Der Gott des Gemetzels", und die sind genau genommen alle Asympathen. Mit dieser Konstellation einen Film zustande zu bekommen, den man dennoch gerne anschaut, ist schon eine reife Leistung. Aber dennoch gehen einem die Figuren irgendwann dann doch auf die Weichteile, von daher kommt der Nachspann zwar etwas abrupt, aber trotzdem genau zum rechten Zeitpunkt.
netter und über weite Strecken durchaus unterhaltsamer Film, der am Ende aber auch nichts weltbewegend anderes bietet als andere Underdog-Filme auch. Und bei aller Liebe, aber soooo großartig war Sandra Bullocks Leistung dann auch wieder nicht, daß man ihr dafür gleich einen Oscar hinterherwerfen muß.
Ist nach 'ne halben Stunde noch irgendwas passiert? Ich frage deshalb, weil wir den Film nach 30 Minuten aufgrund unerträglicher Langeweile aus dem Player genommen haben. Bis dahin ist "Haywire" nur ein Stückwerk aus Handlungsfetzen, nichtssagenden Dialogen und ein, zwei langweiligen Kampfszenen, unterlegt mit Musik, die dem Ganzen den Touch einer 70er-Jahre-Billigproduktion geben. Und Gina Carano hat einfach nicht genug Charisma, um einen Film zu tragen. Da rettet dann auch die zugegebenermaßen ansehnliche Besetzung nichts mehr.
Nervige, häßliche Echsen und räudige Wüstentiere taugen einfach nicht als Sympathieträger für einen Film, selbst wenn es ein überdrehter Animationsfilm. Und wenn man einen Film voller ätzender Viecher hat, dann lenkt leider auch nichts mehr von der Tatsache ab, daß das Ganze einfach nicht in Fahrt kommt und nur jede 10. Pointe zündet (auch nicht die zugegebenermaßen gute technische Umsetzung). Nach 'ner knappen halben Stunde war bei uns jedenfalls Schluß, länger wollten wir uns "Rango" wirklich nicht antun.
Laut Cover Blurb der "erotischste Vampirfilm, der je gedreht wurde."
Ääähm...
Nö. Ganz sicher nicht!
Davon abgesehen ist das mal wieder ein B-Film, dem man einfach einen anderen Titel und ein anderes Cover angeklebt hat, und schon kann man nochmal ein wenig Geld damit verdienen. Und heutzutage reicht es für einen Vampirfilm ja, wenn irgendwo im Titel die Begriffe "Twilight" (siehe die relativ dröge Doku "Vampyres", die auf deutsch "Vampires in the Twilight" heißt) oder "Diaries" (alternativ, um es nicht zu einfallslos aussehen zu lassen "Journals"), und schon scheint sich das Ding fast von selbst zu verkaufen...
Der Tod von Michael Clarke Duncan hat mich völlig überrascht, ebenso der Selbstmord von Tony Scott. Mit Larry Hagman ist ein Schauspieler, der mich als J.R. mit seinen Intrigen und seinem fiesen Lachen durch meine Jugend begleitet hat, gegangen. Und für jemanden wie mich, der auf gut choreographierte, spannende Schwertkämpfe steht, ist der Verlust von Bob Anderson natürlich besonders schmerzlich.
Beim nächsten Joker geht es nicht darum, Heath Ledger zu ersetzen. Denn das würde bedeuten, einfach nur zu versuchen Ledgers großartige Leistung zu kopieren. Und das wird wahrscheinlich nicht funktionieren. Nein, der nächste Joker muß schon von der ganzen Anlage her anders sein. Durchgeknallt, ja. Bedrohlich, natürlich. Aber eben... anders. Nolans halbwegs realistische Rangehensweise an das Comic hatte durchaus was für sich. Aber vielleicht sollte der nächste Joker wieder ein wenig back to the roots gehen; ein Mittelding zwischen Heath Ledger und Jack Nicholson. Und ich hoffe, daß es nicht einer der üblichen Verdächtigen wird, die man derzeit andauernd auspackt (Johnny Depp, der seinen Agenten wohl beauftragt hat, nur noch Freakrollen zu suchen; Michael Fassbender, der zwar großartig ist, der aber so gar nicht als Joker passen würde; Benedict Cumberbatch, der zwar ebenfall klasse ist, dessen Name aber aktuell ebenso oft ins Spiel gebracht wird wie Megan Fox vor zwei, drei Jahren, als es kein Filmprojekt gab, an dem sie nicht angeblich beteiligt war). Ryan Gosling ist gar keine so schlechte Idee. Jake Gyllenahl könnte ich mir auch vorstellen. Mein Wunsch-Joker wäre allerdings Crispin Glover. Oder Hugo Weaving.
Ich hab schon eine Menge Vampirfilme gesehen, die unfreiwillig komisch waren. "College Vampires" ist der genaue Gegenentwurf dazu, denn allem Anschein nach ist der Film als Komödie angelegt, aber leider vollkommen unlustig. Eine Horde grenzdebiler Vollpfosten und ein paar Mädels mit großen Vorzügen reichen halt einfach nicht aus, um einen Film wirklich spaßig zu machen.
Als tragischer Vampir-Film, bei dem zwei Liebende durch einen finsteren Fluch getrennt sind, hätte der Film wahrscheinlich ganz gut funktioniert. "Dark Shadows" hätte auch eine durchgeknallte Komödie werden können, mit einem Vampir, der sich in den abgefahrenen Siebzigern zurechtfinden muß. Aber da sich leider Tim Burton des ganzen angenommen hat, wurde der Film mal wieder nicht Fleisch, nicht Fisch. Statt dessen ist ein weiterer generischer Burton-Film mit einer größeren Ansammlung Freaks dabei herausgekommen. Burtons Standardbesetzung Johnny Depp spielt Barnabas Collins trotz des over-the-top-Makeups durchaus mit einer gewissen emotionalen Tiefe (hat mich wirklich positiv überrascht), überhaupt ist die Besetzung wirklich nicht übel, und "Dark Shadows" hat einige brauchbare Szenen (der Showdown übertreibt's allerdings ein wenig). In seiner Gesamtheit hatte ich aber immer wieder den Eindruck, daß die Teile einfach nicht so richtig zusammenpassen wollen. Vielleicht war es einfach keine Idee, 1200+ Folgen einer TV-Serie in einen 2Stunden-Film zu pressen.
Aber in einem Punkt muß ich "Dark Shadows" Recht geben: Diese Alice Cooper ist wirklich ein verdammt häßliches Frauenzimmer... ;-)
Ich stimme dem Artikel beileibe nicht in allen Punkten zu, manche Kritik erscheint mir vielleicht doch ein wenig weit hergeholt. Einzelne Aspekte sind aber sicher nicht von der Hand zu weisen. In jedem Fall: Klasse geschriebener Artikel!
Tja, hiermit muß ich wohl als Banause outen. Denn während Gott und die Welt in "Drive" einen ausgezeichneten Film sieht, habe ich mich über die volle Laufzeit nur gelangweilt. Wie steht doch gleich auf dem DVD-Cover? "Harter, unterkühlter Gangsterthriller" (TV-Movie; stets ein Garant für fundierte Filmkritik). Hart - okay, wenn man die gelegentlichen, übermäßigen und unmotivierten Gewaltausbrüche so deuten will, bitte. Unterkühlt? Sagen wir's anders: Er hat mich völlig kalt gelassen.
Das geht schon mal mit der Hauptfigur los: Driver zeigt über weite Teile des Films absolut keine Emotion, keine menschliche Regung irgendeiner Art, er ist wie ein Zombie, der durch den Film zieht, ohne besondere Spuren zu hinterlassen außer in den wenigen Momenten, in denen er tatsächlich Gefühle zeigt - und dann zur rasenden Gewaltbestie wird. Aber gerade aufgrund seines stoischen Auftretens läßt einen diese Gewalt relativ kalt, weil man eben nicht weiß, was unter dieser Fassade steckt - ist Driver ein im Grunde friedlicher Mensch, für den solche Bluttaten etwas absolut außergewöhnliches sind, oder ist er ein brodelnder Vulkan, der mit entsprechendem Anlass zu allem fähig ist? Man weiß es einfach nicht, also nimmt man halt hin, daß Driver austickt und Leute zu Brei schlägt. Buchstäblich. Und wenn er am Ende des Films an seinen Stichwunden gestorben wäre - der Schluß legt ja nahe, daß er mit dem Leben davonkommt - hätte mich das absolut null berührt.
Und von den anderen Charakteren will ich noch nicht mal anfangen, denn auch hier gibt schlicht niemanden, für den man sich erwärmen könnte. Das ist wohlgemerkt keine Kritik an den Schauspielern, die sich wahrlich alle Mühe geben, um das Beste aus ihrer Rolle herauszuholen. Dumm nur, daß es nichts rauszuholen gab. Das Drehbuch gibt ihnen einfach nichts Interessantes zu tun oder zu sagen.
Wenn wenigstens die Handlung interessant wäre, könnte man sowas ja noch irgendwie verzeihen. Aber es dauert gut 45 Minuten, bis auch nur ansatzweise so etwas wie eine durchgehende Erzählstruktur aufgebaut wird, davor ist "Drive" nur eine Aneinanderreihung von Szenen, bei denen man den Eindruck hat, daß im Schneideraum gewürfelt wurde, in welcher Reihenfolge sie gezeigt werden. Eine andere Reihenfolge hätte sich weitgehend nicht auf die Struktur des Films ausgewirkt. Da hilft auch eine noch so gute Kameraführung nicht viel.
Dumm, daß auch die Dialoge nicht wirklich hilfreich sind, wenn man sich für "Drive" erwärmen möchte, denn auch diese zeichnen sich - soweit vorhanden - durch weitgehende Inhaltsleere aus. Womit sie wiederum ganz gut in diesen Film passen...
Nein, so leid es mir tut, ich kann in "Drive" bei besten Willen kein cineastisches Meisterwerk erkennen, so sehr ich mich auch bemühe. Nach all den Vorschußlorbeeren und überschwänglichen Kritiken hatte ich einen Ferrari von einem Film erwartet, aufregend und mitreißend. Statt dessen gab's einen Trabbi zu sehen. Der bringt einen auch ans Ziel, aber so richtig Spaß macht die Reise nicht.
sehr knackiger Actionfilm, der den Ton der Comicvorlage recht gut trifft und dementsprechend Spaß macht. Karl Urban bringt den lakonischen Judge toll rüber, und auch Olivia Thirlby macht an seiner Seite eine gute Figur. Die Actionsequenzen sind wirklich gelungen, und die 3D-Effekte geben dem Ganzen noch einen gewissen Kick (die Slo-Mo-Szenen sind klasse!). So schlägt "Dredd" den Stallone-Film von '95 mühelos um Längen - außer in einem Punkt: Das Design von Mega City One ist meines Erachtens doch eher enttäuschend ausgefallen, die Stadt wirkt zu einförmig, zu gleichmäßig, als ob man ein und denselben Teil der Stadt immer und immer wieder kopiert hätte, um sie gewaltiger erscheinen zu lassen. Im Vergleich dazu sah MC1 bei Stallone tatsächlich lebendiger (und dem Comic angemessener) aus.
Aber das ist tatsächlich nur ein kleiner Kritikpunkt, der dem Vergnügen keinen Abbruch tut. Schade, daß der Film in den USA nicht sonderlich erfolgreich war, denn die Chancen auf eine Fortsetzung sind nun doch eher minimal. Dabei gäbe es noch eine Menge coole Geschichten aus den Comics der letzten 35 Jahre, deren Umsetzung für die Leinwand sich wirklich lohnen würde.
Spannende 90 Minuten, die mal wieder unter Beweis stellen, daß man für einen guten Film nur wenig mehr als gute Schauspieler braucht. In diesem Fall reicht sogar ein einziger Darsteller und eine einzige, obendrein sehr begrenzte Location, um den Film durchweg packend zu machen.
Ich muß zugeben, daß ich "Buried" dennoch nur 7 Punkte geben wollte. Aber [SPOILER!] wenn ein Film die Eier in der Hose hat, in der letzten Sekunde noch ein vermeintliches Happy End zu kippen und den Protagonisten, mit dem man anderhalb Stunden mitgefiebert hat, draufgehen zu lassen, dann verdient das weiß Gott noch einen halben Punkt extra!
"Death of a president" fehlt ganz eindeutig. Die Pseudo-Doku über die Ereignisse nach dem Attentat auf George W. Bush ist so brillant umgesetzt, daß man sich immer wieder vor Augen halten muß, daß der Mann ja noch am Leben ist.