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Alle Kommentare von BigH
Ich schicke nur der Fairness halber eine Spoiler-Warnung vorweg. Eigentlich ist sie unnötig, denn bei einem Film, der keinen Spaß macht, kann man ja niemandem durch Infos über die Handlung den Spaß verderben…
Gerne würde ich schreiben, dass sich das Warten auf "Keine Zeit zu sterben" gelohnt hat. Aber das wäre gelogen, denn der neue Bond enttäuscht; zwar nicht auf ganzer Linie, aber eben doch über weite Strecken.
Dabei fängt alles gut an. Die Intro-Sequenz ist gelungen, der Vorspann ist im besten Sinne ein Bond-Vorspann (wenn ich auch das Lied von Billie Eilish nicht so toll finde), und Daniel Craig zeigt m.E. zum ersten Mal in dieser Rolle, dass er auch charmant sein kann und nicht nur ein rauhbeiniger Chauvi. Und die Actionszenen sind weitgehend gut – wenn es denn welche gibt. Und da liegt das Problem: Mit über zweieinhalb Stunden ist der Film einfach zu lang, und die Zeit zwischen den Szenen, in denen wirklich etwas auf der Leinwand passiert, vergeht zäh wie Kaugummi. Zu viel überflüssiges Gequatsche, zuviel Exposition und vor allem zuviel Familien- und Gefühlsdrama (das, so leid's mir tut, einfach nicht zu Bond passt, egal wie sehr sich die Filmreihe an unsere Zeit anpassen muss). Und selbst der große Showdown ist versemmelt, denn Bonds Weg durch die Raketenbasis wirkt sehr schnell repetetiv und dröge (Tür auf, ein bis drei Handlanger erschießen, weiter geht's) und erweckt ein wenig den Eindruck von John Wick für Arme; ein bis zwei Stockwerke weniger hätten's auch getan.
Ich sage nicht, dass ein Film nur ohne Sinn und Verstand von einer Actionszene zur nächsten hetzen muss. Aber man muss auch nicht knallhart auf die Bremse treten, wenn das Geballere mal wieder vorbei ist. Und das passiert in "Keine Zeit zu sterben" immer und immer wieder. Was die Sache nicht besser macht, ist, dass das ursprüngliche Motiv des Bösewichts, nämlich Rache an Spectre, noch nachvollziehbar war; sein großer "Wir rotten die halbe Welt aus"-Plan dagegen blieb ebenso unverständlich wie sein komischer Giftgarten und das Säurebecken (oder was auch immer das war), in dem irgendwelche Gestalten herumgerührt haben. Rami Malek spielt den Psychopaten Safin zwar prinzipiell gut, aber die Rolle an sich gibt halt nicht viel her, so dass Safin letztlich einer der farblosesten Bond-Bösewichter bleibt (und folgerichtig auch völlig unzeremoniell von Bond erschossen wird; keine Wunderwaffe, die zum Bumerang wird, keine gefräßigen Haie, kein Aus-dem-Flugzeug-gesaugt-werden; einfach nur drei Kugeln, erledigt. Selbst Safins einäugiger Handlanger wird mit mehr Phantasie getötet).
Aber auch Léa Seydoux, die schon in "Spectre" nicht sonderlich aufregend war und auch in ihrem zweiten Auftritt kaum mehr tut als ihre traurigen Augen in die Kamera zu halten, ruft nicht unbedingt Begeisterungsstürme hervor. Und Lashana Lynch als Nachfolgerin auf dem 007-Posten läßt auch nicht gerade den Wunsch nach einer Spin-off-Serie mit diesem Charakter aufkommen.
Zugegeben, es ist nicht alles schlecht: Die Szenen in Kuba sind, insbesondere durch Ana de Armas Auftritt als Agent Paloma, sehr unterhaltsam. Der Angriff auf Safins Insel läßt durch den Abwurf des Gleiters, der dann zu einem U-Boot wird, nostalgische Bond-Gadget-Gefühle aufwallen, ohne gleich ins Absurde abzudriften, und Christoph Waltz als Blofeld zeigt in seinem Auftritt, so kurz er auch ist, wie ein Bond-Bad Guy aufzutreten hat (kein Wunder, dass Safin ihn um die Ecke bringen will).
Aber all das reicht nicht, um "Keine Zeit zu sterben" (oder sollte ich sagen "Höchste Zeit zu sterben"?) auch nur auf Mittelmaß zu heben. Wie erwähnt ist die Hauptschwäche des Films seine Länge, die nicht sinnvoll genutzt, sondern mit langen Dialogen angefüllt wird (wenn man auf den einen oder anderen Subplot und ca. 30 Laufzeit verzichtet hätte, hätte das Ganze vielleicht etwas werden können). Und diese Längen hinterlassen einen sehr schalen Nachgeschmack. Daniel Craig hätte auf alle Fälle einen deutlich besseren Abgang verdient als das hier (aber da er laut Abspann auch als Ko-Produzent des Films tätig war, hat er sich die Suppe z.T. ja auch selbst eingebrockt).
Interessant wird es jetzt, wie es mit Bond weitergeht. Daniel Craigs Einsatz als 007 wurde mit sehr großem Elan beendet, und nicht nur Nebenfiguren wie Blofeld oder Felix Leiter sterben, sondern zum ersten mal in der Geschichte des Franchise wurde auch die Hauptfigur völlig unzweifelhaft über den Jordan gejagt. Das lässt im Prinzip nur einen knallharten Reboot der Serie zu, härter noch als bei "Casino Royale", der zwar auch sowas wie eine Orgin Story war, gleichzeitig aber Figuren bzw. deren Besetzung aus den Pierce Brosnan-Bonds übernommen hat und so eine gewisse Kontinuität zumindest vortäuschte. So etwas wird hier eindeutig nicht funktionieren. Die Gerüchte von Bonds Tod sind diesmal nicht maßlos übertrieben.
Hoffen wir, dass er sich mit einem neuen Hauptdarsteller, vor allem aber mit einem besseren Drehbuch, bald wieder erholt.
Bis zur Mitte des Films hätte ich "Shadow in the Cloud" tatsächlich 7,5 Punkte gegeben, vielleicht sogar 8. Gut und spannend inszeniert, mit einer sympathischen und glaubwürdigen Hauptdarstellerin, die problemlos die Hauptlast des Streifens trägt, und trotz des Horrorelements mit beiden Füßen auf dem Boden des Realismus.
Aber ab dem Moment, als die Protagonistin mit frisch verletzter Hand und einem Arm, der zu Beginn des Films noch in einer Schlinge hing, in bester Tom Cruise-Manier außen am Flugzeug entlangklettert (teilweise einhändig!!), verlassen wir jeglichen Realitätsbezug und betreten mit großen Schritten das Terrain des Action-Reißers, in dem körperliche Gebrechen getrost ignoriert werden können und die Hauptfigur Taten vollbringen kann, wie man sie sonst nur in Superhelden-Filmen sieht. Und das schmälert die Qualität des Films in meinen Augen gewaltig. Als Hitgirl hätte ich ihr die Herumturnerei sofort abgenommen. In dieser Rolle nicht.
Dessen ungeachtet ist die darstellerische Leistung von Chloé Grace Moretz aber wirklich erwähnenswert. Wie sie ja selbst auch in einem making-of erzählte steckte sie 16 Drehtage in dem klaustrophobischen Kugel-Geschützturm-Set und hatte effektiv niemanden, den sie anspielen oder auf den sie reagieren konnte. Trotzdem werden ihre Emotionen jederzeit glaubwürdig transportiert. Wie gesagt, ohne die Heldeneskapaden, die weit über das hinausgehen, zu dem eine verzweifelte Mutter fähig ist, wäre "Shadow in the Cloud" eine kleine Perle des Genres geworden. So ist es halt ein Film aus der Kategorie "Kann man sich ansehen. Muss man aber nicht."
[Da ich im Folgenden hier und da auf Details der Handlung eingehen werde, warne ich schon mal vorweg vor SPOILERN!!]
Ich habe mir im Abstand von einem Tag beide Fassungen von "Justice League" angeschaut, sowohl den Snyder Cut als auch die Fassung von Joss Whedon (im Folgenden "Josstice League" genannt). Dementsprechend habe ich nun natürlich die Möglichkeit eines zeitnahen Vergleichs der beiden Fassungen.
Der Snyder Cut von "Justice League" ist ein sehr paradoxer Film. Seine größte Stärke im Vergleich "Josstice League" ist, dass er sich aufgrund seiner epischen Länge bei einigen Handlungssträngen sehr viel Zeit nehmen kann, die ansonsten unter den Teppich gekehrt werden müssten oder nur am Rande behandelt werden könnten. Seine größte Schwäche im Vergleich zu "Josstice League" ist, dass er sich aufgrund seiner epischen Länge bei einigen Handlungssträngen sehr viel Zeit nehmen kann – und dass dann leider auch tut. Ebenso paradox ist meiner Meinung nach, dass "Josstice League" eine insgesamt schlechtere, unausgegorenere Handlung hat als der Snyder Cut, diese aber deutlich besser erzählt. Wo Snyder sich darin gefällt, aus allem ein Charakterstück oder ein endloses persönliches (Melo)Drama zu machen (einfach nur, weil er's aufgrund der Filmlänge kann), zieht Whedon die Geschichte stringent durch. Wie gesagt, ich halte die grundsätzliche Handlung des Snyder-Cuts, die sich ja in einigen Punkten von "Josstice League" unterscheidet, für die bessere. Aber hinsichtlich der Erzählweise wie auch der Prägnanz der Dialoge kann sich Snyder durchaus noch das eine oder andere bei Whedon abschauen; der Konflikt innerhalb der Justice League, ob Superman wiederauferweckt werden soll, erschien mir bei ihm z.B. deutlich stimmiger als bei Snyder. Man kann Joss Whedon angesichts der aktuellen Kontroversen durchaus kritisch gegenüberstehen – dass er sein Handwerk (insbesondere im direkten Vergleich mit Zac Snyder) beherrscht, muss man aber anerkennen.
Dass bei einem Vier-Stunden-Film nicht nur neue Dialogszenen dazukommen, dürfte klar sein. Auch die Action kommt bei Snyder nicht zu kurz. Was sich aber auch wieder als Schwäche erweist, denn irgendwann stumpft man gegenüber den Kampfszenen, die sich in ihrem Umfang nur unterscheiden durch die Geschmacksrichtungen "episch" und "wahnsinnig episch", ein wenig ab. Und auch, wenn man bei einem Ensemble wie der Justice League natürlich jedem einen nennenswerten Auftritt geben möchte, machte der finale Kampf gegen Darkseid letztlich halt doch den Eindruck eines "Streetfighter"-Kampfes, bei dem jeder mal seinen special move vorführen darf. Das ist sicher spektakulär anzusehen, sonderlich mitreißend ist es allerdings nicht.
Davon abgesehen macht Snyder das genaue Gegenteil von vielen zeitgenössischen Actionfilmen: Wo anderswo mit wackeliger Handkamera und Schnitten im Viertelsekundentakt gearbeitet wird, verwendet Snyder Zeitlupe. Ständig. Bei jeder Szene. Bis zum Exzess. Nun ist das bei Filmen von Zac Snyder nicht unbedingt aufregend neu, aber wo es z.B. bei "300" oder "Watchmen" noch gut zum Stil des jeweiligen Films gepasst hat, ist es hier auf die Dauer einfach nur nervig.
Daneben krankt der Zac Snyders Fassung auch ein wenig daran, dass manche Dinge eingebaut wurden, die definitiv reiner Fan-Service sind, zum Film aber wenig bis gar nichts beitragen. Supermans schwarzes Kostüm? Geschenkt. Tut keinem weh, wird aber eben auch nicht erklärt und ist im Grunde vollkommen unnötig (außer wenn man eine zusätzliche Variante von Actionfiguren verkaufen will).
Aber der Auftritt des Martian Manhunters bei seinem Besuch bei Lois Lane (in Gestalt von Martha Kent) ist nicht nur überflüssig, sondern mindert einerseits die emotionale Wirkung der Szene, sondern ist auch insofern ärgerlich, als Lois garantiert früher oder später bei Martha auf diesen Besuch zu sprechen kommen wird, wodurch die ganze Scharade auffliegt. Der End Credit-Besuch des Martian Manhunters bei Bruce Wayne ist dagegen kaum mehr als der Versuch, das Geschäftsmodell der Marvel-Filme aufzugreifen und anzudeuten "Da kommt noch mehr" (und die fast schon gleichgültige Art und Weise, mit der Bruce Wayne das Auftauchen von J'onn J'onzz reagiert und mit fast schon mit einem Achselzucken quittiert, färbt an der Stelle auch auf den Zuschauer ab, finde ich…). Alles in allem hätte dem Snyder-Cut nicht das Geringste gefehlt, wenn der grüne Marsmann nicht im Film gewesen wäre.
Der apokalyptische Epilog wiederum ist so ziemlich das Überflüssigste, was ich seit langem in irgendeinem Film gesehen habe; das ganze Anhängsel erweckt den Eindruck, als habe Snyder da noch ein paar (im doppelten Wortsinn) abgedrehte Szenen übrig gehabt und keine andere Verwendung dafür gewusst, also kleben wir den Kram halt ans Ende des Films, inklusive eines strunzüberflüssigen Gimmicks, nämlich dem Auftritt des (wieder von Jared Leto gespielten) Jokers. Um mal eine Matrazenwerbung zu zitieren: "Nee nee nee nee." Leider doch.
Eine Anmerkung zur deutschen Fassung: Da in der doppelt so langen Snyder-Fassung auch Alfred ein paar Sprechszenen mehr hat, macht sich der Wechsel von Jeremy Irons Synchronstimme doppelt schmerzhaft bemerkbar. Ich habe Thomas Fritsch, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, schmerzlich vermisst, hat er es doch noch in "Josstice League" wunderbar verstanden, den häufig ironischen Unterton von Batmans Butler zu transportieren. Nichts gegen Lutz Riedel, dessen Arbeit ich auch sehr schätze, aber in dem Fall hat mir Thomas Fritsch wirklich gefehlt.
Hätte es den Snyder Cut also gebraucht?
Jein. Filmhistorisch finde ich "Justice League" interessant, weil der Streifen zu den wenigen Fällen gehört, wo es zwei grundlegend unterschiedliche Fassungen ein und desselben Films gibt und ein direkter Vergleich durchaus etwas hergibt. Hätten es gleich vier Stunden sein müssen? Ganz klares nein mit Ausrufezeichen! Um es mal mit einem Zitat auszudrücken: "Wer mit zwanzig Wörtern sagt, was man auch mit zehn Wörtern sagen kann, der ist auch zu allen anderen Schlechtigkeiten fähig." Snyder wäre gut beraten gewesen, wenn er sich auf drei Stunden Laufzeit beschränkt hätte. Ich glaube, eine straffere Erzählweise hätte dem Snyder Cut sehr gut getan und einige eher zähe Teile der Handlung eliminiert. Dann hätte ein wirklich richtig guter Film draus werden können. Denn wie gesagt, die grundsätzliche Geschichte von Snyders Version ist insgesamt besser, durchdachter als "Josstice League". Und mehr von Ben Afflecks Batman zu sehen (den ich für den besten Film-Batman ever halte) ist immer eine Freude, und Gal Gadot als Wonder Woman ist auch nie verkehrt. So bleibt am Ende des Tages eigentlich nur ein Fazit für mich: Zac Snyders "Justice League" ist nicht wesentlich besser als Joss Whedons Version. Er ist einfach nur vollkommen anders.
Nach dem Film saß ich ratlos auf dem Sofa und habe mir gedacht: Warum hat er nicht funktioniert? "Der Prinz aus Zamunda 2" hat im Prinzip alle Zutaten, die ein gelungenes Sequel braucht: So gut wie alle wichtigen und unwichtigen Figuren aus dem ersten Teil sind wieder an Bord, es gibt nette Zitate und Anspielungen (z.B. die Sache mit den Dukes), die ursprüngliche Handlung wird zwar im Grunde nur wiedergekäut, aber zumindest weit genug variiert, dass man noch von einem eigenständigen Film sprechen kann und nicht von einem Remake. Alles war da, was man für eine Fortsetzung einer hervorragenden Komödie, die auch nach 30 Jahren nichts von ihrem Charme verloren hat, braucht.
Aber der Film funktioniert einfach nicht. Die oben erwähnten Zutaten zünden nicht, und die neu eingeführten Elemente (allen voran der alberne General Izzi, der zwar sowas wie eine Bedrohung darstellen soll, aber stattdessen nur permanent nervt und am Ende mit einer ordentlichen Abreibung nach Hause geschickt wird) bewegen sich irgendwo zwischen "ärgerlich" und "fremdschämen". Der Humor des ersten Teils ist vollkommen auf der Strecke geblieben, nichts davon hat sich in Teil 2 hinübergerettet (auch, weil manches im Kontext des Vorgängerfilms bzw. der damaligen Zeit funktioniert, heute dagegen nicht mehr).
"Der Prinz aus Zamunda" ist somit eine Enttäuschung auf ganzer Linie, bei dem ich ausnahmsweise froh bin, dass wegen Corona die Kinos geschlossen bleiben müssen - hätte ich für den Film bezahlt anstatt ihn bei Amazon prime zu streamen, wäre die Sache wirklich extrem ärgerlich gewesen.
Gute Darsteller, fantastische Bilder und tolle Effekte können leider nicht darüber hinwegtäuschen, das "Ad Astra" fast durchgängig ein Langweiler ist, der es einem schwer macht, den Film in voller Länge zu ertragen.
Langweiliges Möchtegern-Sequel, das zwar ein paar Figuren aus dem ersten Teil aufgreift, aber nicht mal ansatzweise so packend inszeniert ist. Wo in "Backdraft" noch echte Helden buchstäblich durch's Feuer gehen (und das untermalt vom grandiosen Soundtrack von Hans Zimmer), bekommt man hier eher Hausmannskost auf dem Niveau einer TV--Krimi-Serie. Abgesehen von dem wieder von Donald Sutherland gespielten Brandstifter Ronald Bartel, der einer der wenigen Lichtblicke des Films ist, gibt es auch kaum Charaktere (oder Darsteller), die einen Hund hinter'm Ofen hervorlocken.
Um einen unvermeidlichen Kalauer unterzukriegen: "Backdraft 2" fehlt einfach Feuer. Und das in jeder Hinsicht. Der Film ist nicht schlecht. Er ist nur einfach vollkommen belanglos.
Das Sprichwort sagt "Wenn man nicht weiß wo man hin will, kommt man da auch nicht an". Und genau dieses Gefühl hatte ich bei "Wir" - der Film ist zunächst mal im Grundsatz gruselig, womit er sein eigentliches Ziel durchaus erreicht. Aber das Ganze führt einfach nirgendwo hin, die Horrormomente - für sich genommen wirklich gut - ergeben einfach kein stringentes Ganzes, und letztlich versickert das Ganze im Nirgendwo, weil die Teile zusammen schlicht keinen rechten Sinn ergeben wollen.
Eine Menge Potential geht somit verloren, denn die Darsteller sind stark, allen voran Lupita Nyong'o (die so sehr in ihrer Rolle als Red drin wahr, dass sogar die Behind-the-scenes-Ausschnitte richtig gruselig sind...!). Schade, nach "Get out" hätte ich mehr von Jordan Peele erwartet.
Die erste Hälfte des Films hat mich erstmal enttäuscht. Denn die Schlacht um Midway hätte für sich genommen bestimmt genug Handlung hergegeben, um alleine einen Film zu füllen. So aber kriegen wir erstmal den Angriff auf Pearl Harbor zu sehen (vermutlich, um einen historischen Kontext zu schaffen, der vermutlich auch mit einer Texteinblendung hätte erledigt werden können) und dann noch den Doolittle Run, den Angriff auf Tokio, gleich noch hinterher. Auch wenn beide Actionsequenzen sehr gut und packend inszeniert waren, fand ich es doch eher irritierend, dass das Hauptgeschehen der Handlung so lange auf sich warten läßt.
Die zweite Hälfte allerdings entschädigt dann für vieles. Die Luftkämpfe und die Angriffe auf die Flugzeugträger sind alles in allem durchaus spannend, und auch abseits davon weiß der Film gut zu unterhalten (mich zumindest), was sicherlich auch an den gut ausgewählten Darstellern liegt. Ironischerweise ist es der Ed Skrein, der einen großen Teil der Geschichte tragen muss, der in meinen Augen negativ aus der Schauspielerriege hervorsticht. Während alle anderen ihre Rollen gut auszufüllen wissen, bringt Skrein einfach Null Charisma auf die Leinwand, so dass ich ihm den tapferen Anführer in der Schlacht einfach nie so recht abgenommen habe. Ansonsten kann man über die Besetzung nicht meckern. Und auch technisch ist "Midway" gut in Szene gesetzt. Von daher ist der Film sicher nicht so gut, wie ich erwartet/erhofft hatte, aber gute Unterhaltung ist er allemal.
Ich muß zugeben, dass ich die ersten beiden Teile nicht gesehen bzw. nur rudimentär beim Zappen gestreift habe, deshalb kann ich nicht beurteilen, wie gut sich der Film insgesamt in die Reihe fügt. Aber dessen ungeachtet hatte ich einen unterhaltsamen Action-Streifen erwartet, mit ein paar flotten Sprüchen und einem ordentlichen Schuß Buddy Movie.
Leider wurde ich total enttäuscht. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass zwischen den Charakteren von Martin Lawrence und Will Smith nicht der Hauch von Chemie bestand (anders als beispielsweise bei den "Lethal Weapon"-Streifen mit Mel Gibson und Danny Glover); Lawrence war letztlich nur 'ne weinerliche Trantüte, Smith dagegen kam vollkommen unsympathisch rüber, überheblich, besserwisserisch und definitiv nicht wie eine Figur, mit der man gerne mitfiebert. Die routiniert abgespulten Actionszenen (das soll kein Kompliment sein) und der Spin in der Handlung, der dem ganzen noch eine rührselige Familiengeschichte aufpfropft, macht das Ganze nicht eben besser. In jedem Fall macht "Bad Boys for life" nicht unbedingt Laune, sich die beiden Vorgänger auch noch anzuschauen.
Ich mußte mich immer wieder daran erinnern, dass es sich bei "Stan & Ollie" nicht um eine Doku über diese beiden Giganten des Slapsticks handelt, denn die beiden Hauptdarsteller verkörpern ihre Rollen mit so viel Herz und Seele, dass man wirklich das Gefühl hat, Stan und Ollie bei der Arbeit wie auch bei ihrem Privatleben zu beobachten. Gestik, Körpersprache, Manierismen - da stimmt einfach alles.
Gleichzeitig ist es auch mutig einen Film ausgerechnet über die letzten, schwierigen Jahre zu machen und zu zeigen, dass eben auch zwischen Laurel und Hardy nicht immer reibungslos lief. So muss man sich darauf einstellen, dass einen trotz des augenzwinkernden Humors, der immer wieder aufblitzt, ein eher ruhiger, ja sogar trauriger Film erwartet. Aber ein trauriger Film, der absolut sehenswert ist.
Gut besetzter Horrorfilm, der sich viel Zeit läßt, um die Szenerie aufzubauen und den Hintergrund zu etablieren - und dann aber nicht liefert. Tatsächlich empfand ich den ersten Teil des Films, in dem noch nichts wesentliches passiert, das auf die grundsätzliche Thematik des Films hinweist, als deutlich stärker und stimmungsvoller, während die zweite Hälfte letztlich auf einen 08/15-Grusler hinausläuft, der dem Genre nichts hinzufügt und sich letztlich nur an Versatzstücken bedient, die man anderswo schon dutzendfach gesehen hat.
Kylo Ren war für mich durchweg der größte Schwachpunkt in der Sequel-Trilogie, und Adam Driver war meines Erachtens eine ähnliche Fehlbesetzung wie seinerseits Hayden Christensen. Keine Ausstrahlung, kein Charisma, keine Chemie im Zusammenspiel mit den anderen Darstellern (insbesondere natürlich Daisy Ridley, die schauspielerisch in Ep. IX zwar deutlich zugelegt hat, deren Rolle aber während der ganzen Trilogie kein echtes eigenes Profil entwickelt hat, sondern nur ein Luke Skywalker-Abklatsch blieb). Über Drivers schauspielerische Fähigkeiten will ich kein Urteil abgeben, er kann auch nur mit dem arbeiten, was man ihm vorlegt, aber das war halt nicht sonderlich viel.
Das Gute an "Terminator: Dark Fate": Der Film kehrt wieder zu den Wurzeln der Reihe zurück und versucht nicht, irgendwelche Twists in die Handlung einzubauen, um das Ganze auf Teufel komm raus anders zu machen.
Das Schlechte an "Terminator: Dark Fate": Der Film kehrt wieder zu den Wurzeln der Reihe zurück und versucht nicht, irgendwelche Twists in die Handlung einzubauen, um das Ganze auf Teufel komm raus anders zu machen.
Als ich aus dem Kino gekommen bin, hatte ich zwar das Gefühl, dass ich mich ganz gut unterhalten hatte, aber auch, dass mir irgendetwas fehlte. Nach kurzem Grübeln war mir dann klar, was das war: "T:DF" erzählt einfach nichts Neues. "T2" war seinerseits nicht einfach nur eine Fortsetzung, sondern auch eine überraschende Abkehr vom ersten Teil: Arnolds T-800 war plötzlich der Gute, der T-1000 hatte phänomenale Fähigkeiten und war nicht einfach nur ein Panzer auf zwei Beinen. Die Unterschiede zwischen "T:DF" und seinen Vorgängern sind dagegen wirklich nur oberflächlich. Grace ist in gewisser Hinsicht nur ein verkappter Kyle Reese (wenn auch mit etwas mehr Rumms), und der böse Terminator als 2-in-1-Modell bringt sowohl das Endoskelett als auch den Formwandler ins Spiel. Alles wie gehabt. Wohlgemerkt: Alles in allem ist die Story durchaus gut und stellenweise auch spektakulär inszeniert. Aber nur weil die Bedrohung jetzt nicht mehr von Skynet sondern von einer KI namens Legion ausgeht wird da jetzt nicht etwas grundlegend Neues draus.
Tatsächlich ist Arnolds gealterter und vor allem menschlicher gewordener Terminator meines Erachtens das beste und überraschendste Element in "T:DF". Mit der Entwicklung von der Killermaschine hin zum fürsorglichen Familienvater rechnet man in der Form wirklich gar nicht. Und zu allem Überfluss wirkt Schwarzeneggers Darstellung auch richtig glaubwürdig. Hat mir wirklich Spaß gemacht (wann hat man einen Terminator schon mal über Gardinenfarben und -muster reden hören...?).
Bei Linda Hamiltons Sarah Connor hatte ich da schon mehr Probleme. Zu aufgesetzt erschien mir ihre Darstellung der super-toughen Flinten-Oma. Und auch wenn der T-800 ihren Sohnemann umgelegt hat und das natürlich einen verständlichen Hass bei Sarah ausgelöst hat, muss ich doch sagen, dass mich ihre fast permanente Weigerung, an eine Wandlung des Terminators zu glauben, ziemlich gestört hat. Eine ähnliche Situation hatten wir in "T2" auch schon, und da konnte sie relativ schnell über ihre Vorbehalte hinwegsehen. In "T:DF" war die Veränderung des Terminators wesentlich deutlicher erkennbar, aber Sarah schien das weitgehend egal zu sein. Wie gesagt: Angesichts der Ermordung ihres Sohnes ist das bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar. Aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt.
Noch ein Wort zur deutschen Synchro: Bernd Egger als neue deutsche Stimme von Arnold Schwarzenegger ist großartig. Der Unterschied zu Arnies altem Stammsprecher Thomas Danneberg ist über weite Strecken kaum hörbar, und das ist in diesem Fall Gold wert, denn oft reisst einen eine radikal andere Stimme irgendwie aus dem Film raus (ich habe bis heute z.B. Probleme mit "Stirb langsam - Jetzt erst recht", weil Bruce Willis da nicht von Manfred Lehmann, sondern von Thomas Danneberg gesprochen wurde). Deshalb Hut ab vor Bernd Eggers Leistung!
Umgekehrt bin ich mit Joselin Gassen als Sarah Connor so gar nicht zufrieden. Ich habe oben von der super-toughen Flinten-Oma gesprochen, und Gassens Sprechweise verstärkt das noch bis an den Rand der verbalen Karikatur. Ich habe zugegebenermaßen Linda Hamilton noch nicht im engl. Original von "T:DF" gehört, deshalb kann ich nicht beurteilen, wie nahe Joselin Gassen an Linda Hamilton dran ist. Mich hat die Synchro von Sarah Connor jedenfalls genervt.
Wäre "Terminator: Dark Fate" der erste Terminator-Film oder wenigstens das erste Sequel, dann wäre er echt ein Knaller. So käut er leider nur mal wieder allzu Bekanntes wieder. Das tut er unbestreitbar unterhaltsam, gar keine Frage. Aber alles in allem fehlt dann am Ende halt doch das gewisse Etwas, um "T:DF" über durchschnittliches Actionfilm-Maß hinauszuheben.
Selten hat mir ein Kommentar so aus der Seele gesprochen. Jedes Wort ein Volltreffer! Danke!!
Ich war wirklich überrascht, dass "Far from Home" den Vorgänger "Homecoming" noch unterbieten konnte. Doch wo "Homecoming" einfach nur sterbenslangweilig war (auf diesem Gebiet kann das erste Drittel von "Far from Home" dem ersten MCU-Spidey locker das Wasser reichen), kommen hier einfach auch noch viel zu viele Dinge hinzu, die schlichtweg ärgerlich sind. Das fängt schon bei Tom Holland an, der mit diesem Film endgültig unter Beweis stellt, dass er keinerlei Ausstrahlung, keinen Charme und auch keinerlei Chemie mit der zwar sympathischen, aber als MJ katastrophal fehlbesetzten Zendaya hat. Damit knickt schon die Hauptsäule des Films weg. Mir ist durchaus bewusst, dass die Figur des Spider-Man seinerzeit geschaffen wurde, um einen harten Gegenentwurf zum klassischen Superhelden zu präsentieren: Ein Jugendlicher mit all seinen Sorgen, Problemen und Nöten, der eigentlich nur durch Zufall zum Helden wurde. Soweit, so gut. Aber Peter Parker und seine ausnahmslos unsympathischen Klassenkameraden auf Klassenfahrt zu beobachten (von den klischeehaft-trotteligen Lehrern will ich noch nicht mal anfangen), ist einfach nur nervig und macht aus "Far from Home" den ersten Marvel-Film auf dem Niveau einer schlechten Teenie-Komödie.
Ich bin ansonsten der erste, der Comic-Logik problemlos akzeptiert (Thanos Plan mit der Auslöschung der Hälfte allen Lebens ist z.B. hanebüchener Blödsinn, funktioniert aber im Kontext des MCU trotzdem recht gut). Aber wenn halb Prag in Schutt und Asche gelegt wird, finde ich den romantischen Spaziergang von Peter und MJ durch das abendliche Prag, dem man nur Stunden später nicht mal ansatzweise anmerkt, dass es gerade ein Ereignis vom Kaliber 9/11 durchlitten hat, gelinde gesagt befremdlich.
Nick Fury wirft Peter das Shakespeare-Zitat "Schwer ruht das Haupt, das die Krone trägt" an den Kopf und fügt hinzu, Tony Stark meinte, er würde das Zitat eh nicht erkennen, weil es nicht aus Star Wars sei. In "Civil War" sprach Spidey von "The Empire strikes back" als "dieser richtig alte Film". Ihn jetzt plötzlich zu einem Hardcore-Star-Wars-Fan zu machen ist ziemlich schlampig von den Autoren, finde ich. Ja, ich bin kleinlich, ich weiß.
Gegen Sam Jacksons Nick Fury ist nichts einzuwenden, Cobie Smulder macht wie immer auch 'ne gute Figur, und Marisa Tomei ist vielleicht sogar die beste Tante May von allen Spider-Man-Inkarnationen (ich hab nie verstanden, weswegen Tante May den Eindruck von Großmutter May machte). Happy Hogan kommt auch recht sympathisch rüber. Und ab dem Moment, wo Mysterio als Bad Guy enttarnt ist (aber mal ehrlich: Auch ohne einschlägige Vorkenntnisse war das sowas von vorhersehbar), ist auch er eine halbwegs interessante Figur (nicht der beste Bösewicht im MCU, aber immerhin auch nicht der schlechteste). Aber wenn in einer Aufzählung der interessanten Charaktere eines Films der Titelheld nicht auftaucht, dann ist was faul im Staate Dänemark...
Es ist schon erstaunlich, dass Marvel ausgerechnet mit einer seiner elementarsten Figuren solche Schwierigkeiten hat. In "Civil War" war Spidey noch in Ordnung, jedenfalls solange er sein Kostüm/seine Maske trug. "Homecoming" gehört für mich schon zu den schlechtesten MCU-Filmen. Aber bei "Far from Home" hatte ich jede Minute den Eindruck, dass den Drehbuchautoren nichts anderes eingefallen ist als den Film mit möglichst viel vermeintlich lustigem, tatsächlich aber schlichtweg ätzendem Teenie-Schmalz zu füllen in der Hoffnung, dass das genug davon ablenkt, dass der eigentliche Superhelden-Teil des Films einfach nicht ausreicht, um den Film wirklich zu stützen.
Und auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Für mich ist der Dreh- und Angelpunkt des Versagens von "Far from Home" Tom Holland. Ein halbwegs brauchbarer Hauptdarsteller hätte den Gesamteindruck möglicherweise noch geringfügig verbessern können. So aber ist Spider-Man als Charakter im MCU einfach erstmal versaut.
Auch wenn ich genau weiß, dass meine diesbezüglichen Wünsche nicht in Erfüllung gehen werden, aber aus meiner Sicht wäre es das Beste, wenn die Tom-Holland-Fassung von Peter Parker baldmöglichst einen tragischen Unfall hat (vielleicht findet ja nochmal jemand einen Infinity Gauntlet und schnippt ihn weg); meinetwegen darf er vorher noch MJ bei einem Rettungsversuch das Genick brechen, und dann kann man vielleicht auf den reichen Fundus von alternativen Spider-Men zurückgreifen (meinetwegen auch Miles Morales; oder Gwen Stacy als Spider-Gwen).
Der Umstand, dass Tom Holland schon anmerkte, er könne sich vorstellen Peter Parker bis ins hohe Alter zu spielen, jagt mir allerdings eher einen kalten Schauer über den Rücken...
An Tom Ellis gibt es sicher wenig zu mäkeln. Das Problem der Serie liegt meines Erachtens in seinen Co-Stars. Lauren Germans Mienenspiel hat leider nur die Bandbreite eines durchschnittlichen Kieselsteins, davon abgesehen hatte ich auch nie das Gefühl, dass zwischen ihr und Ellis eine besondere Chemie besteht. Ähnliches gilt für Kevin Alejandro, während Aimee Garcia darunter leidet, dass ihre,Rolle einfach nervig geschrieben ist. Zum Glück gibt es neben dem großartigen Tom Ellis auch noch Lesley Brandt und D.B. Woodside, die der Serie einiges an Würze geben, denn Ellis alleine hätte nicht ausgereicht, um mich 4 Staffeln lang bei der Stange zu halten.
Der letzte Dialog des Films lautet (fast wörtlich): "War's knapp?" - "Wie immer."
Die letzten beiden Worte fassen das Problem von M:I Fallout ganz gut zusammen. Alles wie immer. Ja, Tom Cruise spult sein Programm souverän runter. Wie immer. Und ja, natürlich sind die Action-Szenen toll inszeniert und spektakulär. Wie immer. Aber die Handlung ist wie immer arm an Überraschungen (mal ehrlich: Auch ohne vorab gespoilert worden zu sein ist doch unübersehbar, dass Henry Cavills Figur ein falsches Spiel spielt), und die nicht mal unsympathischen Nebenfiguren sind wie immer kaum mehr als bessere Stichwortgeber. Letztlich versucht der 6. Mission:Impossible einfach zu sehr, immer noch einen draufzusetzen, noch eine Wendung in die Handlung einzubauen, aber am Ende kommt einfach kein stimmiges Ganzes dabei heraus.
Und wenn ich böse wäre, müsste ich sagen: Wie immer.
Am Ende des Films habe ich mich gefragt, was mich an "Phantastische Tierwesen..." gestört hat. Dann bin ich drauf gekommen: Der Film ist einfach langweilig. Das Ganze ist einfach eintönige Standardkost, und zusammen mit einer Riege von Hauptdarstellern, die nicht sympathisch genug sind, um den Film zu tragen, und visuellen Effekten, die einen nicht in eine phantastische Welt entführen, sondern eher permanent daran erinnern, dass da alles aus dem Computer kommt (und genau so auch aussieht), ergibt das alles zwei Stunden Film, die man sich wirklich sparen kann.
"Altered Carbon" hat mich wirklich von der ersten Episode an gepackt. Nicht nur, dass die Geschichte per se sehr spannend und gut inszeniert ist, auch der Hintergrund ist gut ausgearbeitet; ich hatte den Eindruck, da hat sich wirklich mal jemand Gedanken gemacht, welche weitreichenden Auswirkungen eine Technologe wie die Übertragung des menschlichen Geistes in einen anderen Körper in den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft haben könnte, egal ob es Religion betrifft oder den Umgang mit Verbrechensopfern. Aber auch abseits davon ist die Welt von "Altered Carbon" faszinierend, an manchen Ecken und Enden so etwas wie "Blade Runner" auf Steroiden.
Spaßigerweise habe ich am Ende der ersten Staffel fast schon gehofft, dass keine zweite Staffel nachkommt. Die Geschichte ist an und für sich sehr befriedigend zu Ende erzählt, da habe ich fast schon Angst, dass mit Season 2 etwas nachgeschoben wird, was den guten Eindruck wieder zunichte macht...
Aber ich lasse mich da gerne auch eines anderen belehren.
Ein Film, der mit dem atemberaubenden Tempo einer vierfach-beinamputierten Schildkröte dahinrauscht. Unglaublich langweilig!
Überraschend gute Serie, deutlich besser als erwartet. Die Handlung ist durchweg gut erzählt, die Charaktere sind interessant, an den Darstellern gibt es nicht das Geringste zu meckern. Definitiv eine Comic-/Superhelden-Serie, die man unbedingt gesehen haben sollte!
Die erste Season hätte ich grob beschrieben als "wie '24', nur ohne Folter"; das Ganze geht los als politischer Thriller, mit Verschwörungen in den höchsten Kreisen der Politik - ganz mein Ding.
Die zweite Season fühlt sich gaaanz anders an. "Wie 'West Wing', nur mit ein paar Verschwörungen mehr" träfe die Serie jetzt wohl besser. Natürlich gibt es nach wie vor böse Jungs, die dem braven Präsidenten (hauptsächlich politisch) ans Leder wollen, aber im Mittelpunkt steht jetzt verstärkt der Arbeitsalltag des Präsidenten, egal ob es um Verhandlungen mit den Russen, die Entscheidung über die Bombardierung von Nahoststaaten oder auch die Bearbeitung von Briefen an den Präsidenten geht. Das macht die Serie (für mich) nicht uninteressant, verschiebt den Themenfokus aber total.
Davon abgesehen muss man "Designated Survivor" aber spätestens ab der 2. Staffel einstufen als "political fantasy", vielleicht trifft "politisches Märchen" die Sache noch besser: Präsident Kirkman ist einfach sooo gut, immer ehrlich zum amerikanischen Volk und stets bemüht, das moralisch Richtige zu tun, dass es einem fast schon weh tut. Kirkman ist quasi der "Anti-Trump". Man bekommt fast schon Wehmut wenn man bedenkt wie schön denn alles sein könnte, wenn es in der Politik tatsächlich so zuginge - mit der Realität im Politikbetrieb hat das Ganze halt nicht das Geringste zu tun. Fantasy eben.
Ein - fast - typischer Marvel Origin Movie, und das im besten Sinne. Natürlich darf man wie immer bei Marvel kein Shakespeare-reifes Drehbuch erwarten, aber wer das tut, geht das Ganze sowieso falsch an. Der Film ist auf jeden Fall proppenvoll mit sympathischen Figuren (immer ein Pluspunkt), allen voran natürlich der Titelcharakter; da darf man sich wirklich auf mehr freuen. Die Effekte sind auf gutem Marvel-Niveau, wobei die digitale Verjüngung von Nick Fury ein wenig besser gelungen ist als die von Coulson; letzterer sah ab und an dann doch etwas unnätürlich aus. Aber das ist nur ein kleines Manko. Insgesamt macht der Streifen rundum Spaß.
Man darf nun natürlich gespannt sein, wie sich eine Figur mit einer solch immensen Machtfülle wie Captain Marvel in das MCU einfügt. Aber zum Glück müssen wir da ja nicht allzu lange auf eine Antwort warten...
Wieder mal ein Vampir-C-Movie mit Darstellern aus der D-Liga und Dialogen, die einen schwanken lassen zwischen verstörtem Lächeln und ungläubigem Kopfschütteln (mein Favorit: "Wir müssen losschlagen mit der Stärke von 10 Armeen!" - "Ich werde sie begleiten." - "Nein, ich gehe alleine."). Naja, die Kulissen und die Kostüme kann man noch als "angemessen" durchgehen lassen...
Für diejenigen, die (wie ich) jeden Vampir-Scheiß für die Sammlung kaufen: Der Film firmiert auch unter dem Titel "Bram Stoker's Dracula - Die Brut des Bösen". Nicht, dass man sich dieses Meisterwerk versehentlich doppelt ins Regal stellt...
Zu sagen, "Bird Box" wäre wie "A Quiet Place", nur in blind, würde ersterem nicht gerecht werden. Ich halte "Bird Box" dem hochgelobten "A Quiet Place" in jedem Punkt überlegen. Die Geschichte ist besser erzählt, die Besetzung (an der es bei "A Quiet Place" durchaus nichts zu meckern gibt) ist ausgezeichnet, und vor allem gibt "Bird Box" den Protagonisten ein Ziel, auf das sie - und damit die Handlung - hinsteuern. Dass nie wirklich aufgelöst wird, wer oder was hinter dem tödlichen Phänomen steckt, tut dem Film durchaus gut, denn wahrscheinlich wäre in diesem Fall nichts an das herangekommen, was man sich als Zuschauer ausgemalt hat.
Somit ist "Bird Box" definitiv ein Horrorthriller, den man sich guten Gewissens anschauen kann.