BigH - Kommentare
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Alle Kommentare von BigH
Langweilig. Keine in irgendeiner Weise fesselnde Handlung, keine Charaktere, für die man sich interessieren könnte. Wenn "The Road" das 400g-Steak unter den Endzeitfilmen ist, dann ist "Hell" das Tofu.
Donald Sutherlands Schrei am Ende von "Invasion of the Body Snatchers" hat mich beim ersten Sehen/Hören so bis ins Mark erschüttert, daß ich ungelogen drei Nächte wachgelegen bin. Bis heute habe ich es nicht geschafft, mir den Film wieder anzuschauen (tatsächlich blättere ich gelegentlich sogar das Fernsehprogramm durch und schaue, ob der Film nicht irgendwo läuft, damit ich nicht versehentlich reinzappe...). Mein absoluter filmischer Alptraum!
Aber was ich auch gruselig fand war der Schrei von Leo Johnson (Eric DaRae) in "Twin Peaks", als Shelly (Mädchen Amick) auf ihn geschossen hat. Das hat auch etwas ziemlich animalisches, das einem eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
Der Film hätte auch absolut ohne irgendein SciFi-Gimmick wie die zweite Erde, die letztlich sowieso keine besondere Rolle spielt, funktioniert. Das bedeutet nicht, daß dann ein besserer Film daraus geworden wäre. So gut die Darsteller auch sein mögen, insgesamt bewegt sich das Ganze nur unwesentlich über dem dramatischen Niveau einer Nachmittags-Soap Opera. Keine interessanter Handlungsbogen, keine wie auch immer gearteten Höhepunkte in der Geschichte, nichts. "Another Earth" ist letztlich einfach nur ein schleppend und langweilig erzähltes Beziehungsdrama, das mit einer gelegentlich am Himmel sichtbaren zweiten Erde vorgibt, etwas tiefgründigeres zu sein.
Ein Lichtspiel, geboren aus der Feder dessen,
der ansonsten gerühmt wie geschmäht wird für seine Stücke,
welche uns, das geneigte Publikum, mit großem Pomp
und vielerlei Augenschmaus zu unterhalten suchen.
Nun, dies Werk hier geht einen anderen Weg
und sucht uns wahrlich und wahrhaftig eine Geschichte zu erzählen,
gebaut mehr auf dem Können von veritablen Thespisjüngern
denn dem feurigen Schein künstlichen Blendwerks.
Und nicht weniger als das Leben des Barden von Stratford
nimmt sich der schwäbische Meister zum Anlass sein Garn zu spinnen
und uns zu fesseln mit einer Mär von Mord und Verschwörung, Lug und Trug.
Ein hehres und fürwahr hochgestecktes Ziel.
Was, so die Prämisse des Lichtspiels, wenn der vermeintliche Meister Shakespeare
nur ein Narr gewesen, kaum fähig eine Feder zu halten,
und seine unsterblichen Stücke nicht von ihm darselbst,
sondern von der Hand eines anderen stammten?
Darüber läßt sich trefflich fabulieren,
und in der Hand eines anderen hätte daraus womöglich
ein echtes Meisterwerk entstanden sein.
Doch hat das Drama auch fähige Spieler aufzuweisen,
die sich mühen, es zum Leben zu erwecken,
und kann aufwarten mit großer, prächtiger Kulisse,
so mangelt es ihm eben just an einer packend erzählten Handlung.
Zu oft dümpelt die Geschichte träge dahin,
gefällt sich im scheinbar raffinierten Sprung durch die Zeiten,
und gleicht just dadurch mehr einem trägen Lastkahn,
ohne einen Anker oder einen fähigen Kapitän, der ihn auf Kurs hält,
denn einer schnittigen Karavelle, die uns, das Publikum,
vom Wind des Schauspiels getrieben zu aufregenden Gestaden trägt.
Zwar gemahnt "Anonymus" gewiss nicht an ein furchtbares Trauerspiel,
das unsere Brust nach einem spitz geschliffenen Dolche rufen läßt.
Aber anders als in Rezensionen zu diesem Lichtspiel
wird der Name Emmerich wohl niemals in einem Atemzuge
mit dem des großen Shakespeare genannt werden.
Nach "Prometheus" bleibt man erst mal für einen Moment ratlos zurück: War das nun ein guter Film mit einigen unübersehbaren Schwächen oder ein schwacher Film mit nicht zu leugnenden Qualitäten? Ich glaube, das kommt ganz auf die Stimmung an, in der man "Prometheus" anschaut. Anders gesagt: Ich kann voll und ganz nachvollziehen, wenn man "Prometheus" für überlang und langweilig hält, denn über weite Strecken kommt der Streifen doch ganz schön behäbig daher. Positiv ausgedrückt: Die Geschichte wird langsam, behutsam und sorgfältig aufgebaut. Und wenn man "Prometheus" im direkten Vergleich mit dem Quasi-Nachfolger "Alien" betrachtet, dann muß man zugeben, daß auch dieser unumstrittene Klassiker des Genres nicht eben von Anfang an spannend und fesselnd ist. Von daher trifft "Prometheus" den Ton ausgezeichnet. Dazu kommt aber auch, daß die Welt, die der Film entwirft, jederzeit glaubwürdig ist und einen fast schon vergessen läßt, daß alles nur schöner Schein ist. Daran haben natürlich die erstklassigen Effekte und Sets großen Anteil, aber auch der Großteil der Besetzung, allen voran der großartige Michael Fassbender, dem man den Androiden absolut abnimmt.
Von der Handlung dürfte der eine oder andere, der sich von einem Prequel zu "Alien" etwas anderes erwartet hatte, vielleicht ein wenig enttäuscht sein, denn anstatt eines creature features wartet "Prometheus" mit einer Suche nach unseren Schöpfern auf, bei der die Kreaturen nur am Rande eine Rolle spielen. Das tut dem Film aber durchaus gut, ansonsten wäre das Ganze nur ein Abklatsch von "Alien" geworden (und auch so muß sich "Prometheus" den Vorwurf gefallen lassen, daß die Ähnlichkeiten hinsichtlich der Handlung nicht von der Hand zu weisen sind).
Was mich zu den erwähnten Schwächen des Films bringt: Da wären zunächst mal einige der Charaktere. Für ein Billion Dollar wird ein fantastisches Forschungsschiff gebaut - und dann bevölkert man es mit dem größten Haufen von unprofessionellen Idioten, die man für Geld mieten kann? Man fliegt zwei Jahre durch die Gegend, um möglicherweise Kontakt mit einer außerirdischen Kultur zu suchen, über deren Gesinnung man nichts weiß. Ich fände es schon angebracht, daß man sich da mit der einen oder anderen Waffe absichert. "Nein, das ist eine Forschungsmission." Ach so. Hoffentlich wissen das die potentiell (später nicht nur potentiell) feindlichen Aliens auch. Und auch ansonsten latschen die Wissenschaftler durch das außerirdische Schiff wie Kinder durch einen Süßigkeitenladen. Jede Sicherheitsmaßnahme wird ignoriert, alles wird angetascht, überall wird der Finger reingesteckt und jeder Behälter, den man in die Pfoten bekommt, wird gleich mal aufgeschraubt. Da fehlte mir eindeutig das nüchterne, wissenschaftliche Vorgehen. Ich kann verstehen, wenn einem das Adrenalin durch die Schädeldecke rauscht angesichts solch bahnbrechender Entdeckungen. Aber wenn ein merkwürdiger außerirdischer Tentakel (über den ich nichts, aber auch rein gar nichts weiß) aus einem merkwürdigen außerirdischen Schleim (über den ich ebensowenig weiß) auftaucht, dann gebietet es der gesunde Menschenverstand, daß man erst mal auf Distanz und mit einer gewissen Vorsicht zu Werke geht, finde ich.
Und wenn ich eine Billion Dollar ausgebe, um - ohne daß es bemerkt wird - zu einer vermeintlichen Quelle ewigen Lebens zu reisen, dann würde ich mir wenigstens ein funktionierendes Schloß an die Tür schrauben, damit neugierige Wissenschaftler nicht einfach so in meine geheimsten Gemächer trampeln (und Guy Pearces Maske war das am wenigsten überzeugendste old age make-up, das ich seit langem gesehen habe).
Am schwersten wiegt für mich aber das Ende des Films, das fast schon als Happy End bezeichnet werden könnte und deshalb so vollkommen fehl am Platze wirkt. Dr. Shaw und David schnappen sich ein außerirdisches Raumschiff und fliegen neuen Abenteuern entgegen... Also bitte! Das hätte echt nicht sein müssen. Das passt so überhaupt nicht zu dem Ton, den der Film ansonsten angeschlagen hat. Nicht, nachdem reihum die Besatzung der "Prometheus" auf die eine oder andere häßliche Art vom Leben zum Tode befördert wurde oder sich geopfert hat, um die Außerirdischen am Abflug zu hindern. Anders als durch den Druck des Studios, unbedingt die Tür für ein Sequel offenzulassen, kann ich mir nicht erklären, weshalb Ridley Scott so einen Schluß/Stuss fabriziert hat.
Ohne diese Schwächen wäre für "Prometheus" sicher eine Bewertung jenseits der 7 Punkte drin gewesen. Vielleicht hätte der Film sogar das Zeug zu einem echten SciFi-Klassiker gehabt. Herausgekommen ist am Ende ein Film, der "nur" gut ist, aber großartig hätte sein können.
P.S.: Kann man einen Filmtitel nicht einfach mal stehen lassen? Muß man unbedingt noch so einen nichtssagenden Blödsinn wie "Dunkle Zeichen" an den Originaltitel kleben...?
wirkt irgendwie wie das uneheliche Kind von "Zurück in die Zukunft" und "Hangover", das von beiden Elternteilen nur die schlechtesten Gene mitbekommen hat.
gar nicht mal übel für einen M. Night Shyamalan-Film (traurig, daß man den Namen des Regisseurs von "The Sixth Sense" schon fast verwendet wie Uwe Boll...). Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut, und das Ganze ist nicht ungruselig. Irgendwann habe ich dann mal gedacht: 'Bin gespannt, wie sie dafür einen brauchbaren Schluß gefunden haben'. Nun, das haben sie nicht. Das Ende hält leider nicht, was der ansonsten anständige Film verspricht, so daß "Devil" einen etwas schalen Nachgeschmack hinterläßt.
Man bekommt genau das, was man erwarten kann, wenn "Resident Evil" drauf steht. Blöd nur, daß man halt immer dasselbe bekommt. Die Handlung birgt wenig bis keine Überraschungen, und Milla sieht stark aus in engen schwarzen Klamotten. Nichts neues also unter der T-Virus-verseuchten Sonne. Und in diesem Fall nerven obendrein noch die Vielzahl der Szenen, die offensichtlich nur so inszeniert wurden, um einen möglichst spektakulären 3D-Effekt herauszukitzeln.
Tut nicht weh, wenn man sich den Film anschaut, aber es fehlt einem auch nichts, wenn man drauf verzichtet.
tricktechnisch hervorragend gemachter Blödsinn, dessen dämliche Handlung absolut keinen Zweifel läßt, daß es einfach keine sonderlich gute Idee ist, Spielzeug zu verfilmen; das war es schon nicht bei "Transformers", und wie die Produzenten es hinbekommen hat, grünes Licht für ein Projekt von solcher offensichtlicher Stupidität zu bekommen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Ich bin durchaus ein großer Fan von Seeschlachten, und große Schiffe die sich kloppen finde ich cool (egal ob im Wasser oder im All), aber das... nee, das geht echt nicht.
spannender Thriller, dessen Auflösung durchaus überraschend und nicht künstlich an den Haaren herbeigezogen ist. Neben der eigentlichen Handlung, die den Alptraum der gestohlenen Identität (und das auch noch in einer fremden Stadt) gut in Szene setzt, gab es aber auch einen anderen Aspekt, den ich durchaus erwähnenswert fand: Den des "guten Stasi-Offiziers" Jürgen. Interessante Entscheidung, einen Charakter mit einer solchen Hintergrundgeschichte fast schon zu einem Sympathieträger zu machen.
knackiger Actionfilm, der sich nicht lange mit solchen Belanglosigkeiten wie einer Handlung aufhält, sondern schnell zur Sache kommt und dann ordentlich zulangt (es gibt weiß Gott eine Menge "Oh shit, das hat sicher weh getan!"-Momente). Im Grunde ist das Ganze eine einzige große Action-Sequenz, aber auch wenn die Kämpfe gut bis grandios inszeniert sind, liegt hier eben auch die Schwäche des Films, denn irgendwann ermüdet das Dauergekloppe dann eben auch. Mal abgesehen davon ist mir das ganze zu Martial Arts-lastig, die eine oder andere Variation hätte "The Raid" sicher gut getan. So bleibt am Ende ein durchaus unterhaltsamer Prügel-Streifen, bei dem aber, wenn das eine oder andere Detail gestimmt hätte, durchaus ein halber bis ein ganzer Punkt mehr drin gewesen wäre.
Bane hat es geschafft. Er hat die Legende zerstört. Nein, nicht Batman. Dazu braucht man schon Joel Schumacher und ein paar Batnippel. Nein, Christopher Nolan ist von seinem Thron als genialer Geschichtenerzähler gestoßen. Nachdem er es mit "The Dark Knight" scheinbar mühelos hinbekommen hat, einen exzellenten Thriller zu schaffen, der trotz der Anwesenheit des Dunklen Ritters glaubwürdig erscheint, hat er nun einen Film gemacht, in dem die Titel- gnadenlos zur Nebenfigur degradiert wurde.
Aber der Reihe nach (mit ein paar SPOILERN): Von Beginn an bekommt man irgendwie das ungute Gefühl, daß das, was die bisherigen Nolan-Filme (ob Batman oder nicht spielt keine Rolle) auszeichnete, nämlich eine klasse erzählte Story, hier so überhaupt nicht zünden mag. Das Ganze plätschert über eine ganze Zeit belanglos vor sich her, und auch wenn Banes Befreiung aus dem CIA-Flugzeug zu Beginn des Films einigermaßen spektakulär daher kommt, offenbart sie recht früh eine Schwäche: Bane. Ich will kein Urteil über die Original-Stimme abgeben, aber die deutsche Stimme des Schurken nervt einfach. Es ist der Klang, der einfach nicht passt. Das war keine Stimme eines Menschen, sondern etwas, das aus einem Lautsprecher kam. Als ob der Muskelmann ein Quäke-Radio auf den Schultern gehabt hätte. Das machte die Figur – zumindest für mich – permanent unreal.
Wobei sich auch Batman da absolut nicht mit Ruhm bekleckert. War seine Stimme schon in den vorangegangenen Filmen nervig bis an den Rand der unfreiwilligen Komik, hat sie nun endgültig die Grenze von Absurdistan überschritten! Ich bin sicher, daß Christian Bale in seinem Vertrag neben ein klein wenig Bargeld auch eine Klinikpackung Salbei-Bonbons zugestanden wurden. Anders konnte er die Dreharbeiten vermutlich nicht überstehen...
Aber auch abseits der nervigen Stimme war Bane kein sonderlich überzeugender Bösewicht. Sicher, er konnte Batman eindeutig körperlich das Wasser reichen, wie man eindrücklich gesehen hat. Aber mal ehrlich: Dieses ganze "Wir nehmen Gotham als Geisel, um die unterdrückten Einwohner zu befreien"-Gefasel ist doch vollkommen hanebüchen, auch und gerade bei einer Comic-Verfilmung, die so großen Wert auf Realismus legt. Das glaubt doch kein Mensch. Bane hat mal so nebenbei die halbe Infrastruktur der Stadt ausgelöscht und offenbar auch noch das Football-Team in die Luft gesprengt; alleine letzteres verzeiht ein guter Amerikaner nie! Aber er glaubt, er könne damit so etwas wie eine Revolution auslösen? Wie bescheuert muß man denn für so eine Idee sein? Und wenn es Bane bzw. Talia um die Zerstörung Gothams gegangen wäre, dann hätten sie auch gleich auf den Auslöser für die Atombombe drücken können. Warum die Bösewichter der Welt eine Lektion erteilen möchten, um dann bei dieser selbst draufzugehen, erschließt sich mir sowieso nicht. Da Helden aber nur so gut sind wie ihre Widersacher, hat Batman schon alleine deswegen einen schweren Stand. Ich habe nicht erwartet, daß "The Dark Knight Rises" mit einem Gegner vom Kaliber des Jokers aufwarten kann. Aber Bane kommt nicht mal ansatzweise in die Nähe der von TDK sehr hoch gelegten Messlatte. Das enttäuscht schon ein wenig.
Nächster Punkt: Selina Kyle. Ich behaupte hiermit ohne Umschweife, daß man sämtliche Handlungsteile mit ihr problemlos aus dem Film hätte herauslassen können, ohne daß man der Handlung damit in irgendeiner Weise geschadet hätte. Die Figur war recht blass und langweilig (offen gestanden hatte ich das auch nicht anders erwartet, seit ich gehört habe, das Anne Hathaway gecastet wurde), und das, was sie an Hilfe für Batman geleistet hat, hätte locker auch irgendeine andere Nebenfigur leisten können, z.B. der allgegenwärtige John Blake (dazu gleich mehr). Ohne Catwoman hätte man den überlangen "Dark Knight Rises" mit Sicherheit um eine gute halbe Stunde kürzen können, und keinen hätte es gestört (wahrscheinlich hätte es die Handlung sogar ein klein wenig entzerrt, was dem Film mit Sicherheit gut getan hätte). Als bekannt wurde, daß Catwoman im dritten Teil von Nolans Batman-Saga auftauchen würde, hatte ich die Vermutung, daß Batman, der ja am Ende des zweiten Teils selbst zum Verbrecher gestempelt worden war, nun auf die Hilfe einer Diebin angewiesen wäre, um seinen Namen reinzuwaschen. Aber die Zusammenarbeit zwischen den beiden war insgesamt doch von recht kurzer Dauer, und weshalb Bruce Wayne einer Frau sein Vertrauen schenkt, die ihn bei ihrem letzten Zusammentreffen an einen psychopathischen Killer ausgeliefert hat, der ihn fast tot geprügelt und danach in einen Kerker am Arsch der Welt gesteckt hat, wird sich mir nie erschließen… Comic-Logik, vermute ich.
Während Selina Kyle dramaturgisch nicht wirklich eine große Rolle gespielt hat, tauchte eine andere Nebenfigur dafür so oft auf, daß sie einem fast auf die Nerven ging: John Blake, neben Commissioner Gordon der letzte gute Cop im korrupten Gotham. Eigentlich hätte der Film "John Blake Rises" heißen müssen, denn ich bin mir fast sicher, daß John Blake mehr Handlungsanteile hat als Batman selbst! Aber wenn ich einen guten Film mit Joseph-Gordon Lewitt anschauen will, dann kucke ich mir "Inception" an. Wenn ich in einen Batman-Film gehe, dann mag ich ab und an auch den Fledermausmann zu sehen bekommen. Punktum!
Michael Caine liefert als Alfred natürlich wieder erwartungsgemäß eine tolle Leistung ab (davon hätte ich gerne mehr gesehen!), und wieder einmal erweist sich Gary Oldman geradezu als Idealbesetzung für Commissioner Gordon. Aber diese beiden Pluspunkte reichen einfach nicht, um dem Film mehr als eine mittelprächtige Note einzubringen. Die Action war in den meisten Fällen einfach nicht gut inszeniert (man vergleiche da z.B. in "The Dark Knight" die Verfolgungsjagd im Tunnel oder die Entführung des Mafia-Bosses in Hong Kong), die Handlung durchschaubar, ohne Überraschungen und zu überladen mit Nebensächlichkeiten, so daß nie so richtig Spannung aufkommt, und insgesamt wirkt der Film deshalb einfach entschieden zu lang, weil man ständig das Gefühl hat, er verzettelt sich und kommt nicht auf den Punkt. Und daß sowohl Bruce Wayne als auch Gordon aufgrund von Verletzungen lange Zeit gezwungen sind, handlungsunfähig im Krankenbett zu liegen, tut TDKR auch nicht eben gut.
"The Dark Knight rises"? Man muß wohl eher sagen, daß der dunkle Ritter geschunden und humpelnd in der Versenkung verschwindet.
Einem Komponisten vorzuwerfen, all seine Werke würden sich irgendwie ähnlich anhören, ist schon irgendwie merkwürdig. Jeder Komponist hat doch zwangsweise seine Handschrift, und Zimmer hat eben die seine. Wenn man danach sucht, dann findet man mehr als genug Ähnlichkeiten zwischen John Williams' Bombast-Scores "Star Wars" und "E.T." (und "Superman" können wir bei der Gelegenheit auch noch mit reinpacken). Ich könnte auf Anhieb ein paar Scores von James Horner nennen, die einen ganz charakteristischen "Womm..."-Klavierakkord haben. Und Danny Elfmans leicht schräge Filmmusik (passend zu den 'leicht' schrägen Filmen von Tim Burton) können ihre Abstammung auch nicht unbedingt verbergen. Müssen sie auch nicht. Zimmer ist hinsichtlich der Selbstähnlichkeit seiner Werke absolut keine Ausnahme, sondern schlicht und ergreifend die Regel. Nennt mir irgendeinen Künstler, ganz gleich in welchem Genre, der immer, bei jedem einzelnen seiner Werke, das Rad vollkommen neu erfindet. Mozarts Musik läßt sich in den meisten Fällen auch relativ eindeutig identifizieren.
Sicher gibt es in Hans Zimmers Werk gelegentlich Scores, die sich verdächtig ähneln. Wenn man den eine oder anderen Track von "Backdraft" mit Stücken aus "The Rock" oder "Broken Arrow" vergleicht, dann springen einem ähnliche Tonfolgen fast schon ins Gesicht, keine Frage. Aber vielleicht sollte man auch nicht "Backdraft" mit "The Rock", sondern mit "Driving Miss Daisy" vergleichen, und "Rainman" mit "Batman Begins" und "Pirates of the Caribbean" mit "Madagascar" und "Nine Months" mit "The Ring" oder... (ich könnte das jetzt ad nauseam fortsetzen). Und plötzlich stellt man fest, daß die Bandbreite von Hans Zimmer wesentlich größer ist als man denkt. Klar, wenn man sich nur auf eine Handvoll Scores beschränkt, dann kann man schon auf böse Gedanken kommen. Aber Zimmer hat eben im Laufe seiner auch schon 30jährigen Karriere Kriegsepen, Disney-Zeichentrickfilme, Monumentalstreifen, Horrorfilme, Komödien, Tragödien, Politthriller, Dokumentarfilme und Superhelden-Streifen vertont. Und (fast) jedes mal hat er mit seiner Musik im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton getroffen. Ja, auch ein Hans Zimmer hat mal einen schlechten Tag, ich bin nicht unbedingt ein Freund von "Thin Red Line" und "Hannibal". Aber alles in allem hat der gute Mann in den letzten Jahren auf alle Fälle unter Beweis gestellt, daß es sowas wie den "typischen Zimmer" nicht gibt. Es gibt vielleicht einen typischen Actionfilm-Zimmer oder einen typischen Komödien-Zimmer oder was auch immer. Aber selbst dann muß man einfach eingestehen, daß er in jedem Genre zu Hause ist. Das kann man weiß Gott nicht von jedem Filmkomponisten uneingeschränkt sagen.
Noch eins: Ich gebe jetzt einfach mal Mr. Vegas Vorhaltungen 1:1 zurück. Seine Kolumne ist doch immer das gleiche: Irgendein Thema wird ohne besonderen Grund hochgekocht, es werden ein paar heftige, wenn auch meistens haltlose, Anschuldigungen in den Raum gestellt (möglichst polemisch formuliert), es bricht eine heftige Diskussion los (die einen diskutieren über den Inhalt der aktuellen Hasstirade, die anderen über den generellen Sinn und Unsinn der Kolumne), und eine Woche später geht das Spiel von vorne los. Da ist kein kreativer Akt dahinter, das ist nur anecken um des aneckens Willen. Immer und immer wieder das gleiche. Da ist mir Herrn Zimmers angebliches Wiederkäuen dann doch deutlich lieber...
Ich kann noch nicht mal sagen, daß der Film schlecht ist. Er ist einfach nur strunzlangweilig (so langweilig, daß ich zur Hälfte des Films beinahe das Kino verlassen hätte, wenn meine Beine nicht eingeschlafen wären...). The not so amazing Spider-Man braucht eeeewig, bis er in die Gänge kommt, bis er das, was man neudeutsch gemeinhin als Origin Story der Hauptfigur bezeichnet, überhaupt erst mal angeht. und auch danach darf man sich immer wieder durch Dialoge quälen, die völlig ins Nichts laufen, die Handlung nicht vorantreiben und einfach nerven. Daß Andrew Garfield einen gewissen jungenhaften Charme hat, mag ich ihm nicht mal absprechen. Aber das reicht halt nicht, daß ich ihm den Superhelden abnehme. Ich hatte irgendwie immer den Eindruck, ich sei in eine Teenie-Schmonzette geraten, in der sich die Hauptfigur halt als Spidey verkleidet, um seine Schnitte zu beeindrucken (und das alles andere als gelungene und über die Maßen billig wirkende Kostüm im Gummilook tut das seinige, um diesen Eindruck noch zu verstärken).
Auf der Haben-Seite kann der Film sicher die Anwesenheit von Martin Sheen und Sally Field verzeichnen, die als Onkel Ben und Tante May überraschend gut waren; jede ihrer Szenen war tatsächlich ein Lichtblick in diesem an Erfreulichem so armen Film. Auch Rhys Ifans war gar nicht übel als Dr. Connors, bis... ja, bis ihn die CGI-Echse ersetzt, die vom Design her einfach entsetzlich ist (ich habe Konzept-Zeichnungen gesehen, die durch die Bank weg alle besser und überzeugender waren als das, was schließlich den Weg auf die Leinwand gefunden hat). Und einzelne Szenen haben sogar Spaß gemacht, i.d.R. diejenigen, die tatsächlich auf Komik angelegt waren. Aber Spannung? Völlige Fehlanzeige. Interessante Kämpfe? Eher 08/15-Standard-Kloppereien, wie man sie schon hundert mal gesehen hat? Überraschende Wendungen? Kannste knicken.
Eins noch: Man mag zu Änderungen in bekannten (Comic-)Mythologien stehen wie man mag. Grundsätzlich vertrete ich auch nicht die Ansicht, daß man sich sklavisch an alles halten muß, was die Vorlage etabliert hat (oftmals ist es für die filmische Umsetzung einfach notwendig; siehe beispielsweise die Kostüme in den X-Men-Filmen - die Original-Kostüme aus den Comics hätten ziemlich sicher recht albern ausgesehen). Hier aber erschien mir einiges so, als weiche man von der Vorlage ab, nur um halt abzuweichen, nach dem Motto: Ups, das hat ja Sam Raimi schon so gemacht, na, dann müssen wir's halt irgendwie anders machen. Damit kann man vielleicht sogar leben. Aber was ich Marc Webb nicht verzeihe ist, daß er das, was Spider-Man im Kern ausmacht, seine moralische Quintessenz, einfach über Bord geworfen hat: Mit großer Macht kommt auch große Verantwortung. Vielleicht geht einem dieser Satz irgendwann auf die Nerven. Aber er gehört meiner Meinung nach einfach absolut zwingend zu Spidey, zum unumstößlichen Kanon, und wenn man das vergisst, hat man seine Hausaufgaben nicht gemacht. Da mag der Regisseur noch so oft die mechanischen Web-Shooter verwenden anstatt die biologischen aus den Raimi-Filmen (die meines Erachtens deutlich mehr Sinn gemacht haben), und da kann er noch so oft Gwen Stacy als Peter Parkers erste große Flamme etablieren (was vollkommen korrekt ist) und Mary-Jane außen vor lassen und durch all das den Eindruck erwecken, er nehme die Vorlage ernst (und den guten Willen will ich ihm auch nicht absprechen) - letztlich fehlt einfach etwas grundlegend wichtiges. Punktum.
Ich habe versucht, meine Zweifel nach den ersten, wenig überzeugenden Bildern auf den einschlägigen Internetseiten von Andrew Garfield in dem noch weniger überzeugenden Kostüm doch über Bord zu werfen und bin mit einigen Erwartungen ins Kino gegangen. Ich habe mich wirklich auf Spidey gefreut. Ich wollte "The Amazing Spider-Man" mögen. Ehrlich. Aber der Film hat mich einfach nicht gelassen...
12 Menschen sind in einem Kino getötet worden. Das ist schrecklich. Aber macht es wirklich einen Unterschied, wo sie getötet wurden? Ähnliche Taten gab es an Schulen, in Supermärkten, auf offener Straße. Wer jetzt darüber weint, daß es ausgerechnet in einem Kino passiert ist, einem vermeintlich unschuldigen Ort, an dem man sicher und geborgen sein sollte, verkennt die Lage: In unserer Zeit gibt es solche Orte nicht mehr. Jemand kann in meine Wohnung eindringen und mich töten. Jemand kann an meinen Arbeitsplatz kommen und dort um sich schiessen. Jemand kann mich umbringen, während ich beim Friseur sitze. Es kann einen einfach überall treffen. Daran ändern auch alle Sicherheitsmaßnahmen der Welt nichts. Etwas anderes zu glauben wäre naiv. Nicht zuletzt deshalb: Nein, mir ist nicht mulmig, wenn ich jetzt, nach dem Blutbad von Aurora, ins Kino gehe. Nicht mulmiger als wenn ich zur Arbeit oder zum Friseur oder ins Schwimmbad gehe oder daheim auf dem Sofa sitze. Ein spanisches Sprichwort lautet: "Ein Leben in Angst ist nur halb gelebt". Ich habe nicht vor, mein Leben nur halb zu leben. Ich werde weiterhin ins Kino gehen und Filme geniessen. Das heisst nicht, daß mir das, was in Aurora geschehen ist, schnurzpiepsegal ist. Das heißt nur, daß ich den Irren da draußen nicht schon Macht über mich geben will, lange bevor sie mir eine Waffe an die Schläfe halten.
"Contagion" hat unbestreitbar seine Qualitäten; allem voran ist zu nennen, daß endlich mal ein Seuchenfilm die Eier hat, auch prominent besetzte Rollen ohne Umschweife an der betreffenden Krankheit krepieren zu lassen. Chapeau!
Ansonsten ist die größte Stärke des Films gleichzeitig seine größte Schwäche: Soderbergh inszeniert "Contagion" ruhig, sachlich, in keinster Weise reisserisch; die Ausbreitung der globalen Pandemie wirkt beängstigend realistisch, da gibt es keine Gimmicks in der Handlung, bei denen man sagen müßte, daß die Glaubwürdigkeit strapaziert würde.
Gleichzeitig kommt aber auch keine richtige Spannung auf, die Seuche breitet sich ohne große Dramatik aus, die Menschen sterben weltweit zu Millionen, aber man bekommt irgendwie kein Gefühl für den Maßstab der Seuche. So bewegt sich der Film fast schon auf dem Niveau eines TV-Dokudramas anstatt wie ein "richtiger" Kinofilm daherzukommen. Wegen der Realitätsnähe (und dem unguten Gefühl, daß man danach hat, wenn in der Nähe jemand hustet...), kann ich gerade noch 6 Punkte geben. Aber offen gestanden hatte ich mir doch ein wenig mehr von erwartet; etwas mehr "Outbreak" und etwas weniger ZDF-"Wissenschaft heute" hätten "Contagion" wahrscheinlich gut getan.
Ätsch, reingefallen! Man soll ja nicht alles glauben, was einem die Werbung (oder ein Filmtrailer) so weis macht. Trotzdem bin ins Kino gegangen in der irrigen Annahme, mich erwarte ein angenehm düsterer Fantasyfilm nach Motiven des Märchens Schneewittchen. Statt dessen bekam ich einen lupenreinen Schneewittchen-Märchenfilm zu sehen, und zwar von einem Kaliber, daß er ohne Probleme an Heiligabend im Nachmittagsprogramm des ZDF laufen könnte, während die Kiddies auf die Bescherung warten.
Okay, vielleicht bin ich einfach nicht das Zielpublikum für diesen Film, obwohl ich gut gemachte Märchenfilme durchaus gerne schaue (guilty pleasure: "Drei Nüsse für Aschenbrödel"...). Aber möglicherweise liegt auch da das Problem: Der Film ist wider Erwarten einfach nicht gut gemacht. Und das ist wirklich erstaunlich, denn Produktions- und Setdesign machen durchaus was her, die Effekte können sich auch sehen lassen, gleiches gilt für die Kostüme, es gibt also was für's Auge. Aber all die Schauwerte reichen halt nicht aus, um über die Schwächen des Films hinwegzutäuschen. Das fängt schon bei der Besetzung an: Gegen Charlize Theron ist absolut nichts einzuwenden, sie verkörpert die böse Stiefmutter sehr überzeugend (und gehört eindeutig auch in die Kategorie "Schauwerte"...), und es würde mich wundern, wenn sie nächstes Jahr nicht für den MTV Movie Award als Best Villain nominiert würde. Aus Chris Hemsworths Rolle hätte man eindeutig mehr machen können, auch wenn gegen Chris selbst nicht viel einzuwenden ist. Aber wer immer Kristen "Ich habe nur einen einzigen Gesichtsausdruck" Stewart als Konkurrenz zu Charlize Theron ins Rennen geschickt hat, muß irgendwann mal seine Augentropfen mit Salpetersäure verwechselt haben. Die gute mag zwar ihre Qualitäten haben, und ich würde sie auch nicht zwingend als häßlich bezeichnen, aber man erkennt allein schon an dieser Auswahl, daß es ein Märchenfilm ist - in der Realität würde Charlize wegen Kristen ganz bestimmt nicht in Schweiß ausbrechen! Ich würde das ganze auf alle Fälle schon mal in die Kategorie "Anwärter auf die Fehlbesetzung des Jahres" einordnen.
Um aber nicht nur mit hormonbelasteten Argumenten zu kommen: "Snow White and the Huntsman" ist auch dramaturgisch schlecht aufgebaut. Die Handlung kommt ums Verrecken nicht in Fahrt, an keiner Stelle kommt Spannung auf, und stellenweise kam mir der Film wie ein Trailer für sich selbst vor, weil die einzelnen Szenen z.T. so zusammenhanglos aneinandergeklebt wurden. Und als Schneewittchen, die den ganzen Film über ach so gut, rein und friedfertig war, schließlich mit einer leichten Variation von Shakespeares Agincourt-Ansprache aus Henry V. zum Angriff gegen ihre Stiefmutter aufruft, spätestens da ist klar, daß sich die Autoren einen feuchten Kehrricht um ihre Figuren geschert haben; davon abgesehen hatten sie auch nicht den Mut, die Dreiecksgeschichte um Snow White, den Jäger (der sie immerhin mit seinen heißen Tränen wieder zum Leben erweckt hat) und William (der sie immer noch liebt wie vor 15 Jahren, obwohl er annehmen mußte, daß seine Kindheitsfreundin schon seit langem mausetot ist) zu einem vernünftigen Ende zu bringen. Nein, die Gute setzt sich am Ende auf ihren Thron, liefert das ab, was bei Kristen Stewart am ehesten als Lächeln durchgeht, fertig, aus die Maus, Nachspann. Aber vielleicht kann man Kinder bis 8 Jahre (vermutlich die Zielgruppe des Films) mit derlei Problemen noch nicht behelligen.
Fairnesshalber will ich die wenigen Pluspunkte des Films nicht verschweigen: Neben den oben erwähnten Schauwerten (inkl. Charlize Theron) sind die Zwerge ganz in Ordnung, teilweise sogar unterhaltsam, auch wenn das Gesinge den guten Eindruck zu einem guten Teil wieder zunichte macht (um so mehr, wenn vor dem Film der Trailer von "The Hobbit" lief, in dem man zu hören bekommt, wie sich guter Zwergengesang anhören muß).
Und der Soundtrack von James Newton Howard ist auch nicht übel.
Irgendwann während des Sturms auf das Schloß der bösen Königin, bei dem sich die Zwerge durch die stinkende Abwasserkanalisation schleichen, meint einer der Kurzen: "Man hat uns Gold versprochen, und was bekommen wir? Scheiße."
Damit wäre der Film gut zusammengefasst.
Ich denke, man muß da gewisse Abstufungen machen. Es gibt sicher Logikfehler oder Löcher in der Handlung, über die man problemlos hinwegsehen kann, weil die Handlung dennoch funktioniert. Um mal eines meiner guilty pleasures anzubringen: "Independence Day". Machen wir uns nichts vor, der Film ist das Musterbeispiel eines Films, der mehr Löcher als ein Schweizer Käse hat. Aber egal, er macht trotz allem Spaß, da kann man auch mal über das eine oder andere hinwegsehen. Wenn eine Story aber nur noch zusammenhält, weil man jegliche Logik über Bord wirft, dann fängt es eben an ärgerlich zu werden, und dann ist es meines Erachtens auch völlig gerechtfertigt, wenn man den Finger auf die Wunde legt. Case in point: "The Darkest Hour", wo ein grundsätzlich interessantes Invasionsszenario aufgebaut wird, das aber letztlich durch den stümperhaften Umgang mit physikalischen Grundgesetzen torpediert wird (Stichwort Faraday'scher Käfig).
"Gewiss, die Exegeten mögen nun anmerken, dass Filme aber ja zumindest einer, so heißt es gerne mal, inneren Logik Folge tragen müssten. Dass sie sich innerhalb ihrer selbst abgesteckten Grenzen glaubwürdig verhielten, mit nahtlosen Schnittstellen, garantiert schlüssig." Ja, ganz genau so sehe ich das auch! Film ist ein narratives Medium und ist als solches geradezu zwingend darauf angewiesen, eine glaubwürdige Welt zu erschaffen (außer ich möchte das filmische Äquivalent eines dadaistischen Gedichts oder eines Dali-Gemäldes). Und wenn sich diese Welt an allen Ecken und Enden selbst widerspricht, dann macht man es sich zu einfach, wenn man die Logikfehler mit einer (nicht vorhandenen) inneren Logik rechtfertigt, wo das Problem vielmehr in einem schlampigen Drehbuch besteht.
Ich habe für Buffy gestimmt, aber stellvertretend für alle Charaktere. Denn nicht nur daß die Serie ein großartiges Ensemble mit fast durchgehend liebenswerten Figuren hat, die meisten Charaktere machen im Laufe der Jahre auch eine interessante Entwicklung durch. Ich mache gerade mal wieder einen "Buffy"-Durchlauf, bin bei der 2. Season, und wenn ich mir anschaue, wie sich z.B. Buffy, Willow und Zander bis zur 7. Season weiterentwickeln, welche Wandlung Spike im Laufe der Jahre durchmacht und wie sich selbst Giles verändert... da hat jemand die Charaktere ernst genommen und sie und die Story Arcs über die Jahre hinweg konsequent weiterentwickelt. Und genau deshalb funktioniert die Serie meines Erachtens auch so gut: Die Charaktere entwickeln sich logisch weiter und werden nicht etwa durch irgendein bahnbrechendes Ereignis, einen Zauber o.ä. auf den Kopf gestellt und umgekrempelt. Buffy muß erwachsen werden, weil sie mit dem Tod ihrer Mutter konfrontiert wird. Willow wird nicht von heute auf morgen zu einer mächtigen Hexe, ihre Macht steigert sich langsam und kontinuierlich, und ihr Ausflug auf die dunkle Seite der Macht ist angesichts ihres Verlustes nachvollziehbar. Et cetera et cetera, man könnte das für fast jeden Protagonisten durchexerzieren.
Nur Angel bleibt irgendwie immer Angel (abgesehen von seiner Angelus-Phase).
Und Riley... mal ehrlich - wer mag schon Riley??
Wenn nur endlich mal eine anständige BluRay-Fassung der Serie angekündigt würde...
Besser als erwartet, schlechter als nötig. Ich glaube, man hätte aus dem Film mehr rausholen können. Die ruhige Erzählweise ist okay, an den Darstellern gibt's wenig auszusetzen, die Effekte sind - insbesondere angesichts des geringen Budgets - klasse (durch das kurze making-of erfährt man erst, wo sich überall Visual Effects versteckt haben, die man auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt). Nur die Story ist eben nicht so spannend, wie es nötig wäre, um den Film wirklich gut zu machen. Und auch wenn ich mich grundsätzlich über jeden Vampir-Film freue, in dem die Blutsauger echt fiese Viecher sind, ist mir hier einfach die Grenze zum Zombie überschritten; das hat für mich nichts oder nur sehr wenig mit Vampiren zu tun, und wenn der Film "Zombie Nation" heißen würde, hätte vermutlich niemand ein Problem damit gehabt.
"Von den Produzenten von Shaun of the Dead". Nur eben, daß "Attack the Block" keine interessante Handlung hat, sondern der 500. Aufguß der 08/15-Alieninvasion ist, und von Charakteren bevölkert wird, die einem schon beim ersten Auftritt dermaßen auf den Senkel gehen, daß man versucht ist, den DVD-Player mit dem Hammer zu traktieren. Okay, gegen eine zünftige Invasion ist ja nichts einzuwenden, wenn sie gut inszeniert ist (was hier aber eher nicht der Fall ist; das Ganze ist weitestgehend vorhersehbar und überraschungsfrei, bei den meisten Figuren kann man sehr schnell abschätzen, ob sie den Nachspann lebend erreichen oder nicht). Aber einer Horde Kiddies aus der untersten Unterschicht dabei zuzusehen, wie sie sich wie die Größten fühlen, weil sie a) eine Waffe in der Hand haben, und b) weil es jemand wagt, ihren Wohnblock anzugreifen (die Termini "die Aliens" und "die Bullen" sind dabei relativ beliebig austauschbar) - nee, das muß ich echt nicht haben.
Die Prämisse klang nicht schlecht, der Trailer war - wie so oft - durchaus okay. Das Ergebnis? Ein Invasionsfilm unterhalb des Unterhaltungswertes von "Darkest Hour" (und das will was heißen!)!
Als jemand, der eher von durchschnittlicher Größe und Brillenträger ist und mit körperlicher Ertüchtigung nicht viel am Hut hat, wäre ich in so einer strunzgeilen Iron Man-Rüstung eindeutig am besten aufgehoben. In so einem Ding macht jeder was her.
Zunächst mal muß man ganz klar sagen, daß "The Avengers" absolut gelungenes Popcorn-Kino im besten Sinne des Wortes ist. Das waghalsige Experiment, über mehrere Jahre hinweg mehrere Protagonisten in eigenen Filmen aufzubauen und dann in einem Team-Film zusammenzuführen, kann man nur als gelungen bezeichnen. Und mit fast zweieinhalb Stunden Laufzeit nimmt sich "The Avengers" auch genug Zeit, um allen Charakteren Raum zu verschaffen. Keine Figur wird zur bloßen Nebenfigur degradiert (auch wenn Bruce Banner zu Anfang nicht so viele Anteile an der Handlung hat, kann man guten Gewissens sagen, daß das letzte Drittel das wieder mehr als wett macht...). Darüber hinaus hat der Film den für Joss Whedon so typischen Witz in den Dialogen, der ein ums andere mal für Lacher sorgt, ohne daß es ins Lächerliche abgleitet. Die Action knallt richtig rein, die Effekte sind sowieso über jeden Zweifel erhaben, kurz: man kriegt verdammt gute Unterhaltung für sein Geld.
Trotzdem "nur" 7,5 Punkte? Ich hätte gerne noch mehr gegeben, aber ein, zwei Schwächen hat der Streifen halt doch. Allen voran wäre der etwas langatmige Mittelteil an Bord des Helicarriers; der Film startet stark und bringt die Figuren auf anständige Weise zusammen (inkl. des in Comics nicht unüblichen herben Zusammenraufens), und der Kampf um New York ist astrein und läßt die Helden mal so richtig von der Leine, daß es eine wahre Freude ist. Aber irgendwie verliert das Ganze zwischendrin ein klein wenig an Schwung und braucht eine Weile, um wieder Fahrt aufzunehmen. Das trübt den insgesamt sehr positiven Gesamteindruck ein klein wenig. Thor, von den versammelten Helden eigentlich meine Lieblingsfigur (zumindest hinsichtlich der Marvel-Filme), kommt aus irgendeinem Grund bei weitem nicht so sympathisch rüber wie in seinem eigenen Film (dafür gewinnt Iron Man aber wieder gewaltig verglichen mit seinem zweiten Streifen). Jeremy Renner halte ich immer noch für gnadenlos überschätzt, und auch wenn er mir den Film nicht unbedingt kaputt macht, gäbe es mit Sicherheit wenigstens ein halbes Dutzend Darsteller, die als Hawkeye geeigneter gewesen wären. Und daß die gesamte Invasionsstreitmacht die Waffen streckt, wenn das Mutterschiff zerstört wird, das ist mittlerweile soooo ausgelutscht (gähn!) und nervt echt.
Aber lassen wir die Erbsenzählerei, denn umgekehrt gibt es auch viele große und kleine Momente, die einfach Spaß machen. Ob es die ebenso spektakulären wie spaßigen Auftritte von Hulk sind oder die netten kleinen Szenen zwischen Tony Stark und Pepper Potts, immer wieder zeigt Joss Whedon, daß er Ahnung von Comics hat und mit den Charakteren umzugehen weiß. Am deutlichsten wird das, wenn von Captain America die Rollen in der Schlacht verteilt werden - Hawkeye, der eben abgesehen von seinen Künsten als Bogenschütze keine Superkräfte hat, wird quasi zum Scout und überwacht die Szenerie vom Dach aus, Thor stellt sich Loki zum Kampf, Iron Man wirft sich voll in die Schlacht, Hulk... ist eben Hulk :-) und Captain America - der gewöhnliche Mensch mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten - rettet zusammen mit Black Widow Zivilisten und übernimmt einfach Kraft natürlicher Autorität das Kommando. Das alles wirkt stimmig und funktioniert wie ein Uhrwerk, und genau deshalb ist das Finale auch so furios. Klar, die Effekte sind natürlich eine Augenweide, aber ich wage ernsthaft zu behaupten, daß bei all den Explosionen und fliegenden Trümmern dennoch die Charaktere im Vordergrund stehen. Und genau deshalb ist "The Avengers", trotz kleiner Mängel, so verdammt unterhaltsam.
Wenn die Invasoren, die die Welt in Schutt und Asche legen, nicht gerade gestaltwandelnde Roboter wären, würde der Film vielleicht (nur vielleicht) sogar was taugen, denn die Special FX sind zugegebenermaßen ausgezeichnet; die Zerstörung Chicagos ist erstklassig in Szene gesetzt. Damit endet die Liste der positiven Aspekte. Die Story ist selbst für einen Film, der auf einer albernen Spielzeugreihe basiert, ziemlich dürftig, und die Darsteller spielen innerhalb des Effektespektakels keine sonderlich wichtige Rolle, und Rosie Huntington-Whiteley ist auch kaum mehr als ein Abklatsch von Talentvakuum Megan Fox.
Ich hatte mir eigentlich geschworen, nie mehr einen Transformers-Film anzuschauen. Was hat mich nur geritten, meinen hehren Grundsätzen untreu zu werden…?
Irgendwie weiß der Film nicht so recht, was er sein will: Eine behutsame Bearbeitung des Themas Terror und seiner Auswirkungen auf die Hinterbliebenen oder ein Politthriller, in dem es um Vertuschung der Hintergründe eines Terroranschlags geht. Sicher, der erste Aspekt überwiegt deutlich. Um so störender fällt da der zweite Aspekt auf; würde es tatsächlich nur um die Bewältigung der Trauer und der Wut gehen, wenn einem Menschen, die man liebt, genommen werden, wäre "Blown away" vielleicht gar nicht so übel gewesen (vergleichbar mit dem exzellenten "The Guys"), trotz aller Längen, die hier und da auftauchen. So aber bleibt bei mir der "Nicht-Fleisch-nicht-Fisch"-Eindruck.